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KEM Konstruktion 04.2024

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ANTRIEBSTECHNIK »

ANTRIEBSTECHNIK » Kupplungen & Bremsen » KEM-Porträt Bild: KEB Automation Kreinjobst: Bei den Permanentmagnetbremsen haben wir einige wesentliche Einflussfaktoren. Dazu gehört ein hoher Kostendruck, zudem haben wir sehr hohe Anforderungen an den Platzbedarf. Diese Bremsen müssen also sehr kompakt sein und auf der anderen Seite müssen sie sehr leistungsstark sein – also eine sehr hohe Leistungsdichte haben. Ein dritter Einflussfaktor ist: Permanentmagnetbremsen sollen wenig Strom verbrauchen – also auch hier wieder der Punkt Energieeffizienz – und auch wenig Erwärmung in den Servomotor eintragen. An diesen Faktoren hat KEB bei der Entwicklung der Combiperm P2 konsequent gearbeitet und erreicht gegenüber dem Vorgängermodell eine Leistungssteigerung um bis zu 25 % bei gleichem Bauraum. Und das bringt uns aktuell auch einen Vorsprung gegenüber dem Wettbewerb weltweit. Das heißt, hinsichtlich der Leistungsdichte sind wir mit der Combiperm P2 am Markt führend. Bei dieser Bremse handelt es sich um eine sehr kompakte und leistungsfähige Permanentmagnetbremse mit reibschlüssiger, verdrehspielfreier Wirkung. Zudem kann sie, aufgrund ihres Aufbaus, bis -40°C eingesetzt werden. Im be - stromten Zustand wird das Magnetfeld des Dauermagneten aufgehoben und das angeschlossene Bauteil kann restmomentfrei drehen. Im Falle eines Notstopps oder des Abschaltens des Stroms fällt die Sicherheitsbremse ein, bremst und hält den Antrieb sicher in Position. Der Drehmomentbereich der High- Performance-Bremse liegt bei 0,8 Nm bis 75 Nm. Durch die Optimierung des Magnetflusses, konnten wir einen signifikanten Sprung der Leistungsdichte erreichen. Diese Entwicklung ist patentiert und ein Alleinstellungsmerkmal. Aufgrund des hohen Entwicklungsaufwands und weil das Ganze im Produkt und im Prozess kompliziert umzusetzen war, würde ich in diesem Fall von Innovation sprechen. Denn wir denken den Gesamtaufbau der Permanentmagnetbremse neu. KEM Konstruktion|Automation: Für welche Anwendungsbereiche ist die Combiperm P2 geeignet und warum? Im Gespräch mit der Redaktion erklären Curt Bauer (li.) und Matthias Kreinjobst, wo sie das größte Martpotenzial für KEB sehen und wieso die neue Combiperm P2 eine echte Innovation ist. Kreinjobst: Der Einsatz in Servomotoren ist eines der wichtigsten Applikationsfelder. Bei Servomotoren kommt es auf Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Flexibilität an. KEB bietet für diese Anforderungen maßgeschneiderte Lösungen wie die Combiperm P2. Weitere Anwendungsbereiche sind Industrial Trucks und AGVs (Automated Guided Vehicles), Robotik und Automation, Medizintechnik, Intralogistik sowie Elektromobilität. In allen diesen Branchen ist der Grund für den Einsatz der Combiperm P2 die hohe Leistungsdichte, da in diesen Applikationen wenig Bauraum vorhanden und eine hohe Leistung gefordert ist. KEM Konstruktion|Automation: Sie bieten auch kundenspezifische Bremsen an. Wie entstehen solche Bremsen? Kreinjobst: Eine gute Bremse ist auf die Kundenbedürfnisse angepasst. Was benötigt man dafür? Im ersten Schritt benötigt man das entsprechende Know-how in der Beratung. Das beutet bei KEB, wir investieren sehr viel Zeit in die Schulung des regionalen und Flächenvertriebs. Im letzten Jahr haben wir ein neues Trainings- und Schulungsprogramm aufgesetzt. Know-how ist also wichtig, denn am Ende geht es darum, die Bedürfnisse des Kunden wirklich zu verstehen. Der zweite Schritt ist die Geschwindigkeit interner Prozesse, denn Projekte sind generell unter Zeitdruck. Häufig ist es der Fall, dass der Kunde beraten wurde, eine Vorstellung des Produkts hat und nun ein Muster zum Testen möchte. Hier kommt es auf die Zeit an, die zwischen der Beratung und dem Muster liegt. Wir haben unsere internen Prozesse und Abläufe stark optimiert, um eine sehr kurze Muster-Lieferzeit bewerkstelligen zu können. Das eine ist die interne Prozessoptimierung, das andere unsere tiefe Fertigungsstruktur. Wo andere Marktteilnehmer auf externe Fertigungskapazitäten zurückgreifen müssen, kann KEB direkt vor Ort in Barntrup fertigen. Das ermöglicht uns eine direkte Kommunikation – auch wenn es um sehr spezielle Dinge geht. Solche spezifischen Anforderungen können wir sehr schnell und auch in einer hohen Qualität umsetzen. Neben dem Know-how in der Beratung und der Fertigungstiefe ist der dritte Punkt die Produktstruktur. Wir machen den Großteil unseres Umsatzes im Bereich Bremsen und Kupplungen mit 40 KEM Konstruktion|Automation » 04 | 2024

kundenspezifischen Lösungen – das ist unsere Expertise. Dazu gehört, eine Produktstruktur so zu gestalten, dass wir damit flexibel auf die Kundenbedürfnisse eingehen können. Was wir nicht wollen, ist, jede Bremse komplett neu zu strukturieren, weil das einfach zu hohe Kosten erzeugen würde. Das bedeutet, dass wir bei neuen Produkten wie der Combiperm P2 von vorn herein ein Konzept entwickeln, das auf der einen Seite einen gewissen Standardrahmen bietet, was kosteneffizient ist, auf der anderen Seite eine gewisse Flexibilität bei bestimmten Komponenten mit sich bringt, was es ermöglicht, individuell auf Kundenbedürfnisse einzugehen. Das Schlagwort hier ist Variantenmanagement. Wir haben uns bezogen auf neue Produkte für ein bewusstes Variantenmanagement entschieden. Damit wollen wir dem Gegensatz von geforderter Flexibilität und einem hohen Kostendruck begegnen. KEM Konstruktion|Automation: Wie gestaltet sich dabei die Zusammenarbeit mit den Kunden? Kommt der Kunde mit seiner applikations-bedingten Herausforderung zu KEB und Sie setzen das dann um oder wie muss man sich den Prozess vorstellen? derungen erfüllt. Doch das ist nicht unsere Zielgruppe. Unser Thema sind kundenspezifische, individuelle und kostenoptimierte Bremsenlösungen. KEM Konstruktion|Automation: Gibt es den Weg auch andersherum – also dass KEB Automation den Kunden neue Bremslösungen vorschlägt? Kreinjobst: Das ist genau das, was wir den Kunden mit unseren neuen Produkten anbieten. Es ist unsere Idee und auch unser Anspruch, mit innovativen KEB- Produkten an die Kunden heranzutreten und ihnen neue Möglichkeiten aufzuzeigen. Immer schon mit dem Wissen, das eine neue Entwicklung, zum Beispiel eine neue Motorenbaureihe, nicht einfach vom Himmel fällt, sondern oft Jahre benötigt. Und wir wissen, dass wir mit unseren neuen Bremsen nicht unbedingt der Auslöser für eine neue Produktentwicklung beim Kunden sind, aber wir können Einfluss nehmen. Realistisch ist es, dass man nah am Markt sein muss, um entsprechende Produkte zum richtigen Zeitpunkt zu entwickeln, die für den Kunden und seine Produkte und Applikationen genau zu diesem Zeitpunkt interessant sind. www.keb-automation.com INFO Mehr Informationen zu den Permanentmagnetbremsen von KEB Automation: hier.pro/WjxSY Der Teamplayer SD2 – zertifizierte Sicherheit für sensorlose Systeme Die universelle Antriebslösung für Multiachsund Hochgeschwindigkeitsanwendungen SFM SLOF STO Kundenspezifische Lösungen möglich Kreinjobst: Kunden kommen auf uns zu und wir beraten sie ausgehend von einem gewissen Standardrahmen, den wir haben, zu einer für ihre Applikation passenden Lösung mit der beschriebenen Produktanpassung. Man muss dazu sagen, dass es in bestimmten Bereichen Anwendungsfälle gibt, bei denen die Standardbremse von der Stange die Anforwww.sieb-meyer.de KEM Konstruktion|Automation » 04 | 2024 41

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