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Motocross Enduro Ausgabe 8/2016

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Japan, Spanien, Österreich Hallo liebe MCE-Leser, wir waren in dieser Ausgabe wieder hunderte von Kilometern auf Achse, um euch zahlreiche Testberichte präsentieren zu können. Beginnen wollen wir in Japan. Nein, diesen weiten Weg haben wir dann doch nicht auf uns genommen, aber das folgende Bike hat seinen Ursprung in diesem Land. Die Rede ist von Hondas nagelneuer Africa Twin, einem Bike, das legendäre Wurzeln besitzt. Die original Africa Twin setzte zu ihrer Zeit Maßstäbe und galt als „das Travelbike schlechthin“. Und genau dort will man mit der aktuellen Modellvariante wieder hin. Um dem Spirit klassischer Reiseenduros treu zu bleiben, wurde bewusst auf elektronischen „Schnickschnack“ verzichtet. Tempomat & Co. sucht man an diesem Motorrad vergeblich und das ist gut so.

TEST: HONDA AFRICA TWIN

TEST: HONDA AFRICA TWIN TECHNISCHE DATEN MOTOR Typ flüssigkeitsgekühlt, Parallel-Zweizylinder- Viertakt, 4 Ventile, Uni-Cam, 270° Kurbelwelle 998 ccm 92 x 75,1 mm Hubraum Bohrung x Hub Verdichtung 10:1 Max. Leistung 70 kW (95 PS) bei 7500/min (95/1/EC) Max. Drehmoment 98 Nm bei 6000/min (95/1/EC) KRAFTSTOFFSYSTEM Gemischaufbereitung PGM-FI Kraftstoffeinspritzung Tankinhalt Verbrauch 18,8 Liter MT: 21,7 km/l (WMTC) DCT: 21,8 km/l (WMTC) KRAFTÜBERTRAGUNG Kupplung MT: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, mit Anti-Hopping- Funktion DCT: zwei Mehrscheibenkupplungen im Ölbad, elektro-hydraulisch betätigt Getriebe 6 Gänge / DCT Endantrieb Traktionskontrolle* (HSTC) RAHMEN Typ O-Ring-Kette 3 Stufen + abschaltbares Hinterrad-ABS (*bei ABS-/ DCT-Modellen, nicht STD) Stahl-Unterzugrahmen, unten offen CHASSIS Abmessungen (L x B x H) 2335 x 875 x 1475 mm (STD), 2335 x 930 x 1475 mm (ABS/DCT) Radstand 1575 mm Sitzhöhe (normal/tief) 870/850 mm Bodenfreiheit 250 mm Gewicht leer 208 kg (STD), 212 kg (ABS), 222 kg (DCT) Gewicht vollgetankt 228 kg (STD), 232 kg (ABS), 242 (DCT) Wendekreis 2,6 m RADAUFHÄNGUNG Federung vorne Federung hinten Showa 45 mm Cartridge Upsidedown-Teleskopgabel, Federvorspannung, Zugstufen- und Druckstufen- Dämpfung einstellbar, Federweg 230 mm Aluminiumschwinge, Pro- Link-Hebelumlenkung, Gasdruckdämpfer, Federvorspannung über Handrad einstellbar, Zugstufen- und Druckstufen-Dämpfung einstellbar, Federweg 220 mm RÄDER vorne Speichenrad mit Aluminiumfelgenbett hinten Speichenrad mit Aluminiumfelgenbett Felgengröße v/h 21 x 2.15 / 18 x 4.00 Reifengröße vorne Reifengröße hinten BREMSEN ABS Bauart vorne hinten 90/90-21, mit Schlauch 150/70-18, mit Schlauch ABS & DCT-Modell mit 2-Kanal-ABS, Hinterrad-ABS abschaltbar/STD ohne ABS 310-mm-Wave-Doppelscheibenbremse, hydraulisch betätigt, Radial-Vierkolben-Bremszange, Sinterbremsbeläge 256-mm-Wave-Scheibenbremse, hydraulisch betätigt, Einkolben-Bremszange, Sinterbremsbeläge, DCT plus Parkbremse INSTRUMENTE & ELEKTRIK Instrumente Rally-Style-LCD-Display mit Tacho, Drehzahlmesser, Benzinuhr, Ganganzeige, Zeituhr, Kilometerzähler, Tageskilometerzähler und Kontrollleuchten Scheinwerfer Dual-LED (Abblend-/Fernlicht) Rücklicht LED Blinker ABS/DCT: LED (STD mit Glühbirne) PREISE inkl. Überführung Modell Standard 12.100,- Euro Mit ABS und HSTC 12.700,- Euro Mit DTC, ABS und HSTC 13.820,- Euro Farbe Tricolor oder Rallye, Aufpreis 300,- Euro 38 MCE August '16

Nachdem die ersten 260 Kilometer abgespult waren, folgte ein Tankstopp. Der angegebenen Reichweite von etwa 400 Kilometern wollten wir angesichts der flott abfallenden Tankanzeige nicht so recht trauen und gewährten dem Sicherheitsfaktor Vorrang. Zugegeben, wir waren nicht langsam unterwegs, daher gehen 6,4 Liter im Schnitt vollkommen in Ordnung. Beim Bummeln gelingt es jedoch auch, die Twin mit schlanken 5 Litern zu bewegen. Das Etappenziel Autobahnfahrt neigte sich mit Kilometer 500 dem Ende und unser Fazit dazu ist durchweg positiv. Nach einer schlaflosen Nacht voller Vorfreude galt es am nächsten Tag, zahlreiche kurvige Landstraßen unter die Pneus zu nehmen. Hier überzeugte das Handling auf ganzer Linie. Nahezu spielerisch und kinderleicht lässt sich die Honda zielsicher in jede Kurve dirigieren. Hier kommt die ausgewogene Balance der 1000er zum Tragen. Die Nissin-Bremsanlage verzögert ohne Tadel, also absolut nichts zu meckern an dieser Stelle. Gleiches gilt für den Parallel-Twin, dieser hängt sauber am Gas, die Gänge lassen sich rauf und runter ballern und dann dieser Sound – eine wahre Freude! Wer hier jedoch den Punch einer 150-PS-Rakete erwartet, ist fehl am Platz. Die Leistungsentfaltung des Honda-Triebwerks glänzt mit Laufruhe sowie gleichmäßigem Durchzug und ist jederzeit berechenbar. Darauf kommt es an! Nun, das dritte und letzte Testkapitel wollen wir dem Thema Offroad widmen. Wie wir finden, ist dies die Paradedisziplin von Hondas neuem Arbeitsgerät. Keinesfalls hätten wir im Vorfeld dieses Tests gedacht, dass die Twin so geländetauglich ist. Zum eingrooven nahmen wir noch leichtere Schotter- und Waldwege in Angriff, um uns schließlich auf einer Motocrossstrecke vollends auszutoben. Dabei waren nur wenige Handgriffe notwendig, wie das Abschalten der Traktionskontrolle und des ABS am Hinterrad, um die Honda in eine Enduro zu verwandeln. All dies geht innerhalb von Sekunden mit wenigen „Klicks“ über die Bedienknöpfe. Das Fahrwerk schluckt grobe Unebenheiten und bietet auch bei Sprüngen Reserven. Die 95 PS sind natürlich vollkommen ausreichend und beschleunigen die 232 Kilogramm in Null Komma nichts aus allen Lagen. Taktieren muss man beim Anbremsen aufgrund des Gewichts jedoch schon, aber ums Eck geht es sensationell easy für eine Reiseenduro. Der Lenkeinschlag ist einfach gigantisch, damit lassen sich auch knifflige Passagen auf engstem Raum meistern. Honda hat eine Terrainverteilung von 50 zu 50 vorgesehen, also 50 Prozent Straße und 50 Prozent Offroad. Wir würden sogar so weit gehen und diesem Bike eine 60 zu 40 Verteilung zugunsten unbefestigter Straßen geben. Damit ist der Begriff Reiseenduro endlich einmal wörtlich zu nehmen. SPEZIELL FÜR DEN HARTEN OFFROAD-EINSATZ ENTWICKELT! S-TECH ULTRALIGHT STAHL-KETTENRAD FAZIT Marko Barthel: Wir waren on- und natürlich auch offroad mit der Africa Twin unterwegs. Schon auf der Straße merkt man ihr die gute Fahrdynamik an. Der 95 PS starke Motor besticht durch seinen kraftvollen Durchzug und speziell durch seinen einzigartigen Sound. Sitzposition, Bedienbarkeit und Handling sind hervorragend gelungen. Das merkt man insbesondere bei einem Abstecher ins Gelände, erst hier spielt die AT ihr volles Potenzial aus. Schotterwege oder auch Waldwege bringen die 1000er nicht wirklich ins Schwitzen. Das Motorrad bleibt sehr kontrollierbar und äußerst stabil in nahezu jeder Lebenslage. Das ABS-System an unserem Testkandidat lässt sich über eine Tastenfunktion am Hinterrad deaktivieren, damit kann gezielter angebremst und das Hinterrad bei Bedarf blockiert werden. Vorn bleibt das ABS aktiv, greift aber nicht unnötig schnell ein was mir persönlich sehr gefallen hat. Die Traktionskontrolle lässt sich in verschiedenen Stufen einstellen beziehungsweise auch abschalten. Auch hier funktioniert alles tadellos und Beschleunigungsdrifts sind mit abgeschalteter Traktionskontrolle kein Problem – der Fun-Faktor ist damit natürlich sehr hoch. Allgemein ist die AT eine der offroadgängigsten Reiseenduros, auch dank ihres geringen Wendekreises, der wiederum im hohen Lenkeinschlag begründet ist. Abschließend noch etwas zur Stehposition; man hat hier einen ausgezeichneten Kontakt zum Motorrad, Schalthebel und Fußbremshebel lassen sich optimal bedienen und auch die gute Lenkerposition trägt zum guten Fahrgefühl bei. Honda hat hier wirklich eine tolle Reiseenduro hingestellt und ich bin überzeugt, dass dieses Motorrad Erfolg haben wird. Marco Burkert: Die Africa Twin hat mich schwer begeistert. Ein Motorrad, das ich mir durchaus selbst in die Garage stellen würde. Sie besitzt keinen unnötigen Hightech-Krimskrams und fährt sich (dennoch) sensationell gut. Während andere Hersteller in ihren Evolutionsstufen immer mehr Elektronik und Spielereien verbauen und die Reiseenduros somit nicht mehr das sind, was sie mal waren, bleibt Honda bodenständig. Der Motor überzeugt in allen Belangen: hohe Laufkultur, kraftvoller Durchzug und geiler Sound sind nur die groben Eckdaten. Die 95 PS genügen vollkommen und bereiten Fahrspaß pur. Die Sitzposition ist derart gut gelungen, dass man sich auch nach mehreren hundert Kilometern pudelwohl fühlt. Honda hält bei diesem Motorrad, was man verspricht. Die Africa Twin ist unheimlich vielseitig und universell einsetzbar, egal ob man eine gemütliche Tour auf der Straße fährt, sportlich unterwegs sein möchte oder ins Gelände geht. • Text u. Fotos: Marco Burkert S-TECH ALU-KETTENRÄDER S-TECH KETTEN S-TECH RITZEL S-TECH HIGH PERFORMANCE LENKER • 8 VERSCHIEDENE FORMEN • IN 5 FARBEN • INKL. EASY POWER® SYSTEM HÄNDLERVERZEICHNIS UNTER: WWW.S-TECH-RACING.DE TEL.: 06351 - 398 77 02

Motocross Enduro / Ausgaben 2014-2022

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