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2013-3 REISE und PREISE

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FIDSCHI DIE REPORTAGE Zu

FIDSCHI DIE REPORTAGE Zu Besuch beim Tui Auf dem Grasplatz vor den Dorfhütten sitzt eine Gruppe Männer auf handgeflochtenen Bananenmatten um eine riesige Holzschüssel. Zwischen ihnen ein Touristenpaar und der Tui. In der Schüssel das traditionelle Kava, ein Getränk aus Wasser und der Wurzel des Pfefferstrauches. Der alte Häuptlings- und Priester-Trunk, der früher nur bei Zeremonien zum Einsatz kam, ist längst das Nationalgetränk der Fidschis. Schweigend und bewegungslos sitzen Touristen und Einheimische, so wie es die Tradition verlangt. Sie beobachten den Häuptling, der in unverständlichen Worten mit den Göttern spricht. Nach ein paar Minuten wringt er ein Stofftuch mit Kavapulver in der Schüssel aus, füllt eine Kokosschale und reicht sie dem Touristen. Der klatscht einmal in die Hände, schmettert ein begeistertes Bula, das Fidschi-Wort für Willkommen, und trinkt – in einem Zug. Wer die Schale leert, ohne das Gesicht zu verziehen, dem schenkt der Tui ein herzliches Lächeln. Denn längst ist auch dem Inseloberhaupt klar, dass der Trunk mit dem erdigen Bouquet und dem pfeffrigen Abgang nicht gerade dem Geschmack eines Mitteleuropäers entspricht… Endlose Palmenstrände und glasklares Meer: Auf den Fidschi-Inseln ist das normal Auf dem Weg zur Kirche in Yaqeta Village (links). Im Dorf Nalauwaki auf Waya Island zeigt Nesi Touristen die Methodistenkirche und führt hinauf zum knapp 600 Meter hohen Ului Nakakau (rechts) In Yaqeta Village spielt die 25-jährige Ana mit ihren Söhnen (links). Bootstransfer über das leuchtend blaue Meer nach Yaqeta Island (Mitte). Etwa ein Drittel der Bevölkerung Fidschis stammt aus Indien, daher gibt es zahlreiche Hindu-Tempel (rechts) sie für die Urlauber, sonntags geht man zum Gottesdienst. Die Frauen in geblümtem Rock und passender Bluse, adrett gekleidet mit Hibiskusblüte im Haar, die Männer im Sulu, darüber Hemd, Krawatte und Jackett. Aus der weißen Kirche mit dem roten Kreuz dringt schallender Gesang. Wie überall ist sie Konzerthalle, Gebetsplatz und Dorftreff in einem. Yaqeta Island ist typisch für die gesamten Fidschi-Inseln: Die Natur und ein paar echte Häuptlinge mit noch immer unvorstellbar großem Einfluss, die sogenannten Tuis, bestimmen den Inselrhythmus. Sie verpachten Land an ein Urlaubsresort oder bauen ein eigenes auf. Noch immer gehören vier Fünftel der Republik Fidschi – wie sie seit 2011 offiziell heißt – der Urbevölkerung. Die Fidschianer leben vom Tourismus. Von der Yasawa- und Mamanuca-Gruppe im Westen über Viti Levu bis zu den Lau- Inseln im Osten sind 110 der 332 Eilande bewohnt. Von kegelspitz bis flunderflach schauen sie aus dem Meer. Alle aus bunten Korallenriffen oder schroffen Vulkanen entstanden und so knallgrün, als hätte der liebe Gott einen Farbtopf über ihnen ausgekippt. Auf manchen feiern die Touristen eine ständige Strandparty, auf den meisten jedoch zelebriert man fidschianische Gelassenheit, wo die Einheimischen mit den Urlaubern Taschen aus Palmenwedeln flechten und das traditionelle Lovo entfachen. Schon vor Jahrhunderten, weit vor der Kolonialisierung der Fidschi-Inseln durch die Engländer 1874, war die traditionelle Zubereitung der Speisen in einem Erdofen das Highlight der fidschianischen Küche. Doch damals waren die Zutaten andere: Das Land frönte dem Kannibalismus. 10 REISE & PREISE 3-2013

✁ Fotos: Martina Katz, Tourism Fiji Mit dem Einzug der Briten änderte sich das, nicht aber die Zubereitung an sich. Man wickelt frisch gefangenen Fisch zusammen mit Tarowurzeln und Brotfrucht in einen Korb aus Kokosblättern und legt das Ganze für drei Stunden in eine mit glühenden Steinen gefüllte Mulde im Boden – eine Tradition, die auch in den Dörfern auf der Hauptinsel Viti Levu beliebt ist. Konflikte zwischen Melanesiern und Indern An der Korallenküste in Viti Levus Süden verstecken sich die traditionellen Dörfer in der grünen Hügellandschaft. Man findet sie zwischen Pacific Harbour, einem Hotel- und Villenkomplex mit künstlichem Fidschi-Dorf, und Natadola, dem schönsten Inselstrand. Fischer treiben vor den Dörfern mit ihren Booten im Sonnenuntergang, Paare spazieren an palmengesäumten Stränden, Familien wandern von Dorf zu Dorf durch den Regenwald, manche mit Machete um die Schulter, andere mit Wasserkanister unter dem Arm. Wie Zwerge wirken sie neben dem bombastischen Tropendickicht. Die Queens Road führt an Viti Levus gesamter Südküste entlang und endet in Suva, der Hauptstadt Fidschis. Auf dem dortigen Markt verkaufen Einheimische Kokosnüsse und Papageienfisch. Am Abend sitzt man in einem der zahlreichen Cafés, indischen Curry-Häuser oder unter den Riesenbäumen an der Stinson Parade und schaut auf die Schiffe im Hafen. Die Großstadt Suva wirkt traditionell-melanesisch und indisch zugleich. Etwa 35 Prozent der Bewohner Fidschis stammen aus Indien – eine Zeitlang waren sie sogar in der Mehrheit. Ein Vermächtnis der englischen Kolonialherren, die für die Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern haufenweise billige Arbeitskräfte ins Land holten. Je weiter nördlich man heute auf der holprigen Kings Road fährt, umso mehr Zuckerrohrplantagen verdrängen den Dschungel, umso indischer wird das Leben: Bollywoodmusik dröhnt aus den Radios, einsame Hügel sind mit Hindutempeln wie dem Surya Narayan Mandir geschmückt, Moscheen wie die Varavu Jame Masjid bei Lautoka, der indischsten aller Städte, blinken am Straßenrand. Ein Zustand, den die traditionellen Melanesier seit Fidschis Unabhängigkeit vor 43 Jahren mit Unbehagen beobachten. Als 1987 erstmals eine den Indern nahestehende Partei die Parlamentswahlen gewann, setzte das Militär die Regierung ab, unblutig, unauffällig. Seitdem gab es kaum Ruhe. Vier weitere unakzeptierte Wahlen in 20 Jahren folgten. Seit 2006 wartet das Land nun auf demokratische Neuwahlen, die der Übergangsregierungschef Bainimarama für 2014 angekündigt hat. Die Urlauber bekommen von all dem allerdings nichts mit. Der Tourismus läuft unverändert weiter, im Dorf Navala, das sich in den bergigen Nausori Highlands von Viti Levu mit seinen traditionellen Häusern, die man hier Bure nennt, als der Spot für Tagestouristen etabliert hat, und auf Denarau Island, der überaus gepflegten Golfer-Halbinsel, von der die Fähren auf die vorgelagerten Mamanucas starten. Island Hopping in den Mamanucas Schnell und einfach von Viti Levu aus zu erreichen sind die 20 kleinen Mamanuca- Inseln. Dörfer gibt es hier kaum, stattdessen Urlaubsresorts mit herrlichen Stränden und einer fantastischen Unterwasserwelt. Ein ideales Revier zum Inselhüpfen, ist doch manches Eiland in ein paar Stunden umrundet. Schon Tom Hanks durfte die Schönheit dieser Inselgruppe genießen. Auf der unbewohnten Insel Monuriki – ein beliebtes Tagesziel mit beidseitig umspültem Puderzuckerstrand – wurde »Castaway« (»Verschollen«) gedreht. Noch vor Jahren lebten hier zahlreiche der endemischen Kammleguane, bis ihnen von Einheimischen eingeschleppte Ziegen das Futter wegfraßen. Die verbliebenen Tiere brachten Naturschützer nach Viti Levu und päppelten sie auf. Offenbar erfolgreich, denn ab 2015 sollen auf Monuriki wieder Kammleguane leben. »Als wir vor einiger Zeit auch hier auf Malolo Island einen dieser vom Aussterben bedrohten Iguanas fanden, kamen sogar Vertreter aus dem Zoo von Syndey, um festzustellen, ob das Tier männlich oder weiblich ist. Leider ist es bis heute nicht klar«, erzählt Timoci lächelnd. Der junge Mann arbeitet im luxuriösen »Likuliku Lagoon Resort«. In seinem Heimatdorf Solevu an der gegenüberliegenden Küste der Insel lebt man einfach: Die Frauen sitzen im Fluss und waschen Wäsche. Ein Mann im Sulu kippt immer wieder kaltes Flusswasser mit einer Plastikschüssel über seinen kräftigen Körper – duschen auf fidschianisch. Zwischen Bananenstauden und Kokospalmen stehen pastellfarbenen Häuser aus Holz und Wellblech. Das schönste Haus thront in der Dorfmitte: eine mit Schwarzwurzel gedeckte und weißen Fensterrahmen verzierte Bure. Hier wird alle 50 Jahre der neue Tui gewählt, der Herrscher über ihre 1.400 Seelen. Auf Fidschi koexistieren traditioneller Alltag und moderner Tourismus. INFO FIDSCHI auf Seite 12 REISE & PREISE 3-2013 11 Gellwien-Design&Graphics-03/13rp www.Gellwien-Tours.de - T .de Seychellen Heiraten auf den Seychellen schon ab € 295,- Frühbucher-Angebote Beratung & Buchung 089-74 28 68-0 Wir organisieren ren auch Ihre Flitterwochen & Ihre Hochzeit am Strand 295 - ab € 29 , Unser 28-jähriges Expertenwissen ist die Basis Ihrer individuellen Reise. Seychellen - Traumstrände + Natur pur Wir buchen alle guten Unterkünfte + Boote und testen diese für Sie regelmäßig! Lernen Sie die Inseln mit einem maßgeschneiderten Islandhopping kennen. Wir stellen auch Ihre persönliche Kombination zusammen. 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