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2013-3 REISE und PREISE

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INDIEN RAJASTHAN Mit dem

INDIEN RAJASTHAN Mit dem Chauffeur Farbwunder Indien: Schönheit vor einem Andenkengeschäft in Pushkar (links), Pilger am Seeufer in Pushkar (Mitte), Elefantenführer vor dem Amber Fort in Jaipur (rechts) DURCHS LAND DER MAHARADSCHAS Erhabene Festungen, imposante Paläste und farbenfrohe Feste – Rajasthan ist Indien wie aus dem Märchenbuch. Die Provinz lässt sich in 10 Tagen erkunden. Wer mehr Zeit hat, findet im benachbarten Gujarat die letzten Löwen Asiens und das Mekka der Jains. VON BÄRBEL SCHWERTFEGER Kaum eine andere Region Indiens hat ihr geschichtliches Erbe und ihre kulturelle Vielfalt so unverfälscht erhalten wie der Wüstenstaat Rajasthan. Mehr als tausend Jahre herrschten hier die stolzen und kriegerischen Rajputen und hinterließen imposante Festungen und märchenhafte Maharadscha-Paläste. Jede Stadt fasziniert auf ihre Weise. Jodphur mit seinem hoch über der Altstadt thronenden Fort, Jaisalmer mit seiner Wüstenfestung aus goldenem Sandstein und das malerisch am Pichola-See gelegene Udaipur mit seinen weitläufigen Palastanlagen. Viele der einstigen Adelshäuser und Paläste sind heute bezaubernde und durchaus erschwingliche Hotels. Zweifellos gehört Rajasthan zu den attraktivsten und beliebtesten Reisezielen des Landes. Wer Indien abseits der touristischen Hauptrouten kennenlernen möchte, der macht im Anschluss oder alternativ eine Erkundungstour im benachbarten Bundesstaat Gujarat – eine Region, in der nur wenige westliche Touristen unterwegs sind. Neben Tempeln und Palästen gibt es die letzten Löwen Asiens und mit Palitana, dem Mekka der Jains, eines der eindrucksvollsten Heiligtümer Indiens zu entdecken. Entspannt reist, wer sich einen Mietwagen mit englischsprachigem Chauffeur nimmt und die Highlights abklappert. Der Fahrer übernachtet unterwegs entweder in der Fahrerunterkunft vom Hotel oder schläft in seinem Auto und steht am nächsten Morgen wieder einsatzbereit vor dem Hotel. So lassen sich auch Sehenswürdigkeiten abseits der Route zeitsparend ins Programm einbinden. 34 REISE & PREISE 3 -2013

TAG 1 >> JAIPUR Die rosarote Stadt Noch heute hat die rosarote Stadt mit ihrem ummauerten Altstadtviertel, dem gitterförmigen Straßennetz und den nach Handwerken getrennten Basaren ihr ursprüngliches Straßenbild erhalten: Kamelwagen bringen die Waren zu den winzigen, vollgestopften Läden, Straßenhändler preisen ihre Schnäppchen an. Mittendrin liegt der Stadtpalast mit seinen prächtigen Pfauentoren. Daneben kann man durch das surreal anmutende Freiluft-Observatorium Jantar Mantar aus dem frühen 18. Jh. spazieren. Eher enttäuschend wirkt der Palast der Winde, eine TAG 2 >> PUSHKAR Heilige Stadt der Hindus fünfstöckige Fassade mit unzähligen vergitterten Fenstern, von denen die Hofdamen unbeobachtet die Straßenprozessionen überblicken konnten. Sehenswert, aber stets überfüllt ist das nahe gelegene Amber Fort, wo täglich 150 Elefanten Touristen aus aller Welt zur Festung hinauftragen. Tipp: Fahrt zu dem in einem malerischen Tal gelegenen und von unzähligen Affen bewohnten Tempel von Galta (10 km). Die ehemalige Sommerresidenz eines Adligen ist das »Bissau Palace« (www.bissau palace.com, Tel. 0091-141-2304371, EZ/DZ ab € 47). Jaipur–Pushkar: 150 km (120 km Highway Nr. 8, dann Landstraße), Fahrtzeit 3 Std. Der kleine Ort Pushkar gehört zu den heiligsten Hindu-Stätten Indiens und drängt sich um einen von weißen Tempeln umgebenen See. Zahlreiche Pilger bevölkern die Ghats, um ein Bad in dem heiligen Wasser zu nehmen. Priester praktizieren ihre Gebetsrituale. In den engen Gassen herrscht eine friedliche Atmosphäre, nette Restaurants, Cafés und kleine Hotels laden zum Verweilen ein. Empfehlenswert ist der TAG 3 >> AUSFLUG NACH AJMER Pilgerstätte der Muslime Ajmer ist die bedeutendste islamische Wallfahrtsstätte Indiens, nur wenige Kilometer von Pushkar entfernt. Täglich strömen Tausende Pilger zum Grab des Sufi-Heiligen Khwaja Muinud-din Chishti. Die Straße zum Heiligtum führt durch den quirligen Basar, in dem sich die Pilger mit rituellen Opfergaben wie Räucherwerk und Rosenblüten eindecken. Pausenlos bahnen sich von ekstatischen Trommelwirbeln begleitete Prozessionen ihren Weg durch die Menge. Durch ein großes Tor geht es in mehrere rund einstündige Aufstieg zum Tempel Savitri Mandir, nicht nur wegen der spektakulären Aussicht, sondern auch wegen der vielen Pilger, die den Weg oft in Badeschlappen bewältigen. Ein traumhaftes Hotel in einem alten Haveli mit Innenhof und Dachrestaurant in der Nähe des Sees ist das »Inn Seventh Heaven« (Tel. 0091-145-5105455, www.inn-seventh-heaven.com, EZ/DZ ab € 13). Das Stadttor Ajmeri Gate in Jaipur bei Nacht (links). Muslimische Pilger in Ajmer (rechts) Höfe, in denen ein geschäftiges Treiben herrscht. Familien lagern auf dem Marmorboden, Prediger reden sich in Rage. Rund einen Kilometer vom Heiligtum liegt Ajmers bizarrste Sehenswürdigkeit: der Spiegelsaal Soniji-ki- Nashiya. In einem von außen unscheinbaren Gebäude kann man über zwei Stockwerke durch Glasfenster die überdimensionale Darstellung des Jain-Universums mit Tempeln, Heiligen, Elefanten und fliegenden Figuren bewundern, für die eine Tonne Gold verarbeitet wurde. PUSHKAR Größter Kamelmarkt der Welt Zum Vollmond im Oktober/November füllt sich Pushkar mit Hunderttausenden Pilgern und Viehverkäufern. Neben Pferden, Rindern und Schafen lagern über 10.000 Kamele in den Dünen, dazu gibt es einen Jahrmarkt und zahlreiche Veranstaltungen. Das Pushkar-Fest dauert neun Tage (2013: 9.–17.11.). Wer den Kamelmarkt sehen will, sollte am Anfang kommen. Den Abschluss bildet der Vollmond-Tag, an dem die Pilger sich im heiligen See von ihren Sünden reinwaschen. Während des Festes steigen die Hotelpreise bis aufs Fünffache (frühzeitig buchen!). TAG 4 >> BIKANER Der Tempel der 20.000 Ratten Puskar–Bikaner 250 km, Fahrtzeit mit Stopps 8 Std. Erster Stopp nach rund vier Stunden ist Deshnok mit dem Rattentempel, dessen Besuch (nur barfuß) allerdings etwas für Hartgesottene ist. Für die geschätzt 20.000 Nager ist der Tempel das Paradies. Die Gläubigen sehen in ihnen wiedergeborene Seelen und verwöhnen sie mit Leckereien und frischer Milch. Nächster Halt ist Asiens größte Kamelzuchtfarm, wo es u. a. einen Kiosk mit Eis aus Kamelmilch gibt. Tagsüber laufen die rund 150 Kamele in der Wüste umher, die Farm besucht man daher besten am späten Nachmittag zur Fütterung. Von der Farm sind es 10 Kilometer nach Bikaner. Die Stadt am Rande der Wüste Thar war einst ein wichtiger Umschlagplatz für die großen Kamelkarawanen. Hauptattraktion ist das gewaltige Junagarh-Fort, ein verschachtelter Gebäudekomplex mit mehreren Palästen. Die Altstadt ist weitgehend untouristisch. In den verwinkelten Gassen stößt man auf prachtvolle Kaufmannhäuser (Havelis) und einen außergewöhnlichen Jain-Tempel, der über und über mit Malereien geschmückt ist. Zentral, in einem verwinkelten alten Haveli mit schönem Garten, liegt das »Bhairon Vilas«, eine bezaubernde Mischung aus Maharadscha-Pracht und Trödelmarkt (Tel. 0091-141- 3200019, www.hotelbhaironvilas.com, EZ/DZ ab € 37 ÜF, besser ist ein Heritage-Zimmer für € 53). REISE & PREISE 3 -2013 35

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