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2013-3 REISE und PREISE

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SÜDOSTASIEN-SPECIAL

SÜDOSTASIEN-SPECIAL BURMA Der traumhafte Strandort Ngapali Beach hofft auf eine ungetrübte Zukunft Mit der vorsichtigen Öffnung nach außen kommen zwangsläufig auch die Probleme an die Oberfläche. Doch die Konflikte zwischen Buddhisten und Muslimen streifen die Urlaubsgebiete bisher nur am Rande. NGAPALI BEACH ENTSPANNTE TAGE AM PALMENSTRAND Burmas bekanntester Strand, Ngapali Beach, ist ein sieben Kilometer langer, breiter Halbmond aus mehlweißem Sand, dahinter Palmen, unter denen sich Luxushotels verstecken. Tagsüber lässt man sich im Boot zu den Schnorchelplätzen rings um Pearl Island fahren, zum Sonnenuntergang geht man am Strand spazieren, danach gibt’s frischen Fisch und Garnelen, sonst passiert wohltuend wenig – Bars und Nachtclubs gibt es nicht. Ngapali Beach ist eine Idylle – allerdings keine Massagen und Schnorcheltouren Für US$ 17 kann man ein Boot für einen halben Tag buchen, das zum Schnorcheln und Angeln rings um Pearl Island fährt. Im Hotel »Bayview« werden Kajaks für US$ 5 und ein Katamaran für US$ 15 pro Stunde vermietet. Eine Stunde Massage auf einer Liege am Strand kostet rund US$ 9. ungetrübte. Im Oktober letzten Jahres erreichten die Spannungen zwischen Buddhisten und Muslimen in der Gegend um Ngapali ihren Höhepunkt. Hotel- und Restaurantbesitzer wurden angerufen und unter Druck gesetzt, ihre muslimischen Angestellten zu entlassen, wie ein deutscher Hotelmanager berichtet. Nachts flogen Steine auf die Häuser von Muslimen. Die Regierung reagierte gerade noch rechtzeitig und stellte buddhistischen Mönchen Soldaten vor die Haustür – offiziell um sie zu schützen (Hintergründe s. Kasten »Der Hetzer von Burma«, nächste Seite). Außerdem wurde vorsorglich das Wasserfestival in diesem Jahr abgesagt, das populärste Fest des Landes. Die meisten Touristen in Ngapali bekommen von all dem allerdings nichts mit. Einstweilen rieseln die Tage am Meer wieder wunderbar gleichförmig dahin. ANREISE Flug nach Thandwe, z. B. mit Yangon Airways von Bagan (ab US$ 140 oneway) oder von Yangon (ab US$ 100 oneway). In Thandwe holen die großen Hotels ihre Gäste mit Shuttlebussen ab. Das Taxi an den Strand kostet rund US$ 8. Mit dem klimatisierten Bus dauert die Übernachtfahrt von Yangon rund 16 Stunden (US$ 18). UNTERKUNFT Individualreisende wohnen meist in der »Laguna Lodge« (Tel. 0095-4342312, www.lagunalodge-myanmar.com, EZ/DZ mit Bad € 52 und 58). Gediegener ist das »Sandoway Resort« (Tel. 0095-1-298934, www.thesandowayresort.com, EZ/DZ Standard US$ 190 ÜF). 66 REISE & PREISE 3-2013

SHAN-HOCHLAND Neuland für Naturfreunde und Wanderfans Die kleinen Prinzen werden auf den Schultern herumgetragen und die Frauen haben ihre schönsten Kleider angezogen. Es ist das Fest der Novizen, aus fünf Dörfern sind die Menschen ins alte Shan-Kloster Naung Yom nahe Hsipaw zusammengekommen, um die 72 Jungen zu feiern, die an diesem Tag zu Mönchen geweiht werden. Das Fest wird nur einmal im Jahr gefeiert – Touristen haben Glück, wenn sie dabei sein können. Die meisten allerdings kommen zum Wandern in die Hochland-Kleinstadt Hsipaw. Viele bleiben länger als geplant: Das Klima ist angenehm, die Menschen freundlich, die Umgebung reizvoll. Das Städtchen ist sehenswert. Im Norden spaziert man durch ein Kloster und ein Pagodenfeld, Klein-Bagan genannt. Seit kurzem ist auch der fast 100 Jahre alte Shan-Palast wieder geöffnet. Nun können Besucher sich wieder ins Wohnzimmer des Palastes setzen und die Geschichte von Inge Sargent hören. Die österreichische Studentin verliebte sich 1952 in Denver in einen Shan- Prinzen und lebte mit ihm als Prinzessin in Hsipaw – bis der Prinz auf Befehl des Diktators Ne Win getötet wurde und sie zurück nach Österreich floh. Sargent schrieb darüber ein Buch. Bis zum vergangenen Jahr war es in Burma verboten, jetzt kann man es sogar auf Burmesisch kaufen –und eine Zeitung druckt es als Serie. UNTERKUNFT Noch gibt es wenige Hotels in Hsipaw. Fast alle Touristen schlafen bei »Mr. Charles« (Tel. 0095-92019072, E-Mail: skminyu@ gmail.com, EZ mit Fan ab US$ 7, im Neubau DZ mit Bad und AC US$ 35). Gutes Restaurant mit Flussterrasse, tolle Tourangebote. ANREISE Über Mandalay (Flug Yangon–Mandalay mit Yangon Airways ab US$ 95). Von dort nach Hsipaw per Bus (5 Std., US$ 6). Die Fahrt mit dem Zug dauert mehr als doppelt so lange (Upper Class US$ 11), ist aber ein Erlebnis, denn die Strecke führt über den 700 Meter langen und 100 Meter hohen Gokteik-Viadukt, 1901 von den Briten erbaut. Tickets am Vortag kaufen! DIE 969-BEWEGUNG: Der Hetzer von Burma Wer derzeit aufmerksam durch Yangon fährt, bemerkt auf vielen Läden und Windschutzscheiben denselben Aufkleber: ein rundes Symbol, gelb-weiße Blüten auf rotem Grund, in der Mitte drei Löwen und darüber drei Zahlen in burmesischer Schreibweise: 969. Die erste Neun steht für Buddha, die Sechs für die buddhistische Lehre und die zweite Neun für die Mönche. 969 ist die Chiffre für eine neue, extremistische Bewegung, die Burma muslimfrei machen will. Die Bewegung wird von U Wirathu angeführt, einem 45-jährigen Mönch, der lange wegen Volksverhetzung verurteilt worden war und 2012 freigelassen wurde. Seine Anhänger verbreiten Angst und Schrecken, zerstören Häuser und hetzen die Buddhisten gegen die muslimische Minderheit auf. Nach ethnisch motivierten Zusammenstößen wurde im Juni 2012 für den gesamten Rakhine State der Ausnahmezustand verhängt. Nach den Unruhen Ende März sollte man auch Meiktila und in die Nachbargemeinden Mahlaing, Tharzi und Wundwin meiden. Der Transit per Bus durch Meiktila Richtung Inle ist möglich. Unruhen im Touristengebiet Ngapali wurden bisher nicht gemeldet. PAUSCHAL GEBUCHT Fotos: Schapowalow/Gräfenhain, Hotel Bayview Ngapali Beach, Florian Sanktjohanser »Ihre Traumroute – mit Highlights gefüllt Wer sich Strapazen und Planungsaufwand ersparen möchte und mit einem Schuss Abenteuer weniger zufrieden ist, kann sich das Erlebnis »Indochina« auch von einem versierten Reiseveranstalter organisieren lassen, entweder als Gruppen- oder Privatreise oder eigenen Wünschen folgend im Baukastensystem. Der Klassiker ist die »Große Indochina-Rundreise« mit einem großen Vietnam-Teil (nicht verpassen: REISE & PREISE-Special Ausgabe 1-14). Route: Luang Prabang – Vientiane – Hanoi – Halong Bay – Da Nang – Hoi An – Hué – Saigon – Phnom Penh – Siem Reap. Die Strecke ist in der Gruppe ab etwa 2.000 Euro machbar und als Privatreise zu zweit ab 2.500 Euro. Viele Spezialveranstalter (siehe Seite 99) sind in der Lage, individuelle Reiserouten nach eigenen Wünschen auszuarbeiten, mit vielen Bausteinen, die wir in unserem Special vorstellen. TIPP Nutzen Sie den REISE & PREISE-Katalogservice in dieser Ausgabe (Seite 84) oder auf REISE-PREISE.de. Dort können Sie zahlreiche Asien- und andere Reisekataloge bestellen – diese kommen kostenlos und unverbindlich ins Haus. Auch der Hochland-Ort Hsipaw hat ein Pagodenfeld (oben). Fest der Novizen: Acht bis zehn Jahre alt sind die Jungs, die auf Zeit als Mönche ins Kloster eintreten (unten) REISE & PREISE 3-2013 67

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