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2013-3 REISE und PREISE

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USA NEW MEXICO New

USA NEW MEXICO New Mexico gehört zu den facettenreichsten Teilen Amerikas. Der unverwechselbare Lebensstil des Südwestens prägt das Land so sehr, dass man sich manchmal eher in Mexiko als in den USA wähnt. VON MANFRED BRAUNGER IM SÜDWESTEN IST ALLES ANDERS Wenn das magische, kontrastreiche Licht New Mexicos die erdbraunen Adobebauten von Old Town zum Glühen bringt, könnte man glauben, durch ein mexikanisches Freilichtmuseum zu flanieren. Santa Fe – das klingt nicht nur nach Indianerland und Westernmovies. Genauso präsentiert sich die kleine, so ganz unamerikanische Hauptstadt des Bundesstaates auch. Auf dem von Bäumen bestandenen Plaza im Zentrum, auf dem sich früher die über den Santa Fe Trail holpernden Planwagenfahrer nach einer beschwerlichen und gefährlichen Reise den Staub von den Klamotten klopften, sitzen heute Lebenskünstler und Paradiesvögel, an denen die Stadt nicht gerade arm ist, spielen mexikanische Mariachimusiker. Mit seinen Indianerpueblos, reizender Adobe- Architektur, entrückten Viertausendern, bleihaltiger Westerngeschichte und zauberhaften Künstlerkolonien zählt New Mexico zu den attraktivsten Regionen der USA. In und um Santa Fe und um Albuquerque, die nur 100 Kilometer entfernte einzige Großstadt New Mexicos, schlägt das pulsierende Herz des Landes. Beide Städte sind ideale Ausgangspunkte für eine Entdeckungstour, für die man sich mindestens zwei Wochen Zeit lassen sollte. SANTA FE Künstlerstadt im Adobe-Stil Das ist die Hauptstadt eines US-Bundesstaates? Ja! Aber keine gewöhnliche. Statt Zweckbauten aus Beton dominiert die traditionelle Architektur, selbst Hamburgerketten kommen in dem nur 68.000 Einwohner zählenden Ort im Pueblostil daher. Wolkenkratzer gibt es keine, dafür lauschige Innenhöfe. Old Town erkundet man am besten zu Fuß. Am zentralen Plaza steht der Palace of the Governors aus dem Jahr 1610, unter dessen Arkaden Indianerfamilien Schmuck anbieten. Baulich etwas fremd wirkt im Stadtbild die neoromanische St. Francis Cathedral. Vor dem Haupteingang steht eine Bronzestatue der Mohawk-Indianerin Kateri Tekakwitha, die 2012 von Papst Benedikt XVI. heiliggesprochen wurde. Um die Canyon Road reihen sich Galerien, Ateliers, Töpferwerkstätten und Fotostudios – Santa Fe beherbergt eine der größten Künstlerkolonien im amerikanischen Westen. Kein Straßenzug ohne Skulpturen, ohne Kunstgalerien und Souvenirshops voller Silber- und Türkisschmuck. Für Museengänger lohnt der Museumspass: 1 Tag mit 2 Museen US$ 15, 4 Tage mit allen staatlichen Museen US$ 20. GUT SCHLAFEN Preisgünstige Unterkünfte liegen an der Cerrillos Road. Im Zentrum überwiegen gehobene Hotels. MITTEL / GEHOBEN Auf jeden Fall zumindest einen Blick werfen sollte man ins »La Fonda Inn« nahe dem Plaza (100 E. San Francisco St., Tel. 001- 505-9825511, www.lafondasantafe.com; EZ/DZ ab US$ 206). Das Hotel hat eine museale Lobby mit kleinen Geschäften, ein wunderschönes Restaurant und im 5. Stock eine Bar mit Blick auf die Stadt. Das »Hotel Santa Fe« mit seinen Malereien und Skulpturen gehört dem Picuris Pueblo (1501 Paseo De Peralta, Tel. 001- 505-9821200, www.hotelsantafe.com; EZ/DZ ab US$ 141). 24 REISE & PREISE 3-2013

ALBUQUERQUE Die Kronprinzessin Nicht einfach vorbeifahren! Zumindest für eine Stippvisite lohnt die fast eine halbe Million Einwohner zählende Metropole. Die Altstadt schafft mit Adobegebäuden und malerischen Plätzen, auf denen Ketten von Chilischoten an Schnüren trocknen, ein reizendes Ambiente. Indianisches Kunsthandwerk gibt’s in den Geschäften um die Kirche San Felipe de Neri auf dem Don Luis Plaza. Albuquerque beherbergt diverse Museen, die sich u. a. Themen wie Klapperschlangen und Türkisssteinen widmen. Zu den Pflichtstopps gehört das Indian Pueblo Cultural Center (www.indianpueblo.org), in dem sich an Wochenenden indianische Gruppen mit traditionellen Tänzen und Handwerkskunst präsentieren. Indianische Felsmalereien sind etwas außerhalb im Petroglyphenpark zu bewundern (www. nps.gov/petr). Lohnend ist eine Fahrt mit der Seilbahn auf den 3.163 m hohen Sandia Peak (Sandia Peak Tramway, retour US$ 20, Kinder US$ 12, www.sandiapeak.com). Die Aussicht von oben ist atemberaubend! GUT SCHLAFEN EINFACH Bequeme Betten hat das »Americas Best Value Inn« (615 Central Ave NE, Tel. 001-505- 2478897, www.abvidowntown.com; EZ/DZ ab US$ 60). MITTEL Nahe Old Town liegen die »Casas de Suenos«, 21 Cottages mit Kamin (310 Rio Grande Blvd., Tel. 001-505-2474560, www.casasdesuenos.com; EZ/DZ ab US$ 146 ÜF). Wohnliche Zimmer hat das »Cinnamon Morning B&B« ca. 2 km von Old Town (2700 Rio Grande Blvd NW, Tel. 001-505-3453541, www.cinnamonmorning. com; EZ/DZ ab US$ 123, Casitas mit Bad und Küche ab US$ 157). »Moderne« Adobe-Achitektur in Santa Fe (links). Fesselballon vor Bergen unweit von Albuquerque (großes Bild ganz links). Indianischer Künstler in Santa Fe (ganz links) Gleiche Rechte für alle: Wandgemälde in Albuquerque (links). Perfektes Styling, Riesen- Portionen: Kellnerin in einem USA-typischen Diner in Albuquerque (rechts) BALLONFEST Viel Rummel um heiße Luft Jedes Jahr in der ersten Oktoberhälfte (2013: 5.–13.10.) trifft sich auf einer riesigen Wiese nördlich von Albuquerque die Weltelite der Heißluftballonfahrer zur berühmten International Balloon Fiesta. Regelmäßig reisen dazu über 1.000 Luftsportler aus bis zu 40 Ländern an, zeigen Ballone z. B. in Gestalt von Westernpostkutschen oder Kühen mit prallem Euter. Zuschauer können auch mitfliegen (Res Tel. 505-823-1111, www. rainbowryders.com, 4,5 Std. US$ 395). Beim abendlichen Glowing werden die Ballone am Boden von Gasbrennern von innen zum Glühen gebracht (www.balloon fiesta.com, Eintritt US$ 8/Tag). Zu Besuch bei Pueblo-Indianern Davon hätte Karl May geträumt: durch Pueblos stromern und echte Indianer besuchen. Im nördlichen New Mexico liegen insgesamt 19 Pueblos (www.santafenm. info/pueblos.htm), von denen die meisten – wie etwa San Ildefonso, Pojoaque, Nambé, San Juan, Tesuque und Santa Clara – Besucher auch zu Festen willkommen heißen. Allerdings ist etwa Filmen und Fotografieren oft nicht oder nur gegen Gebühr gestattet. Die ärmlichen Dörfer sind keine Augenweiden, doch der Besucher erhält einen Einblick in das sehr bescheidene Alltagsleben. Manche Pueblos verschafften sich mit dem Bau von Kasino-Resorts dringend benötigte Einnahmen, z. B. der Sandia Pueblo nördlich von Albuquerque, der Tesuque Pueblo und der Pojoaque Pueblo. Wie die Indianer von 1200–1550 vor Beginn der Pueblokultur lebten, zeigt das Bandelier National Monument (www.nps.gov/band, US$ 12/Pkw): Höhlen in hohen Wänden aus Tuffstein dienten als Unterkünfte. DIE INDIANER FEIERN PICURIS PUEBLO: Lorenzo Feast Day mit Messe und Veranstaltungen (10. August) SANTA CLARA PUEBLO: Santa Clara Feast Day mit Buffalo-Tänzen (12. August) SAN ILDEFONSO PUEBLO: Nativity of the Blessed Virgin Mary’s Feast Day, religiöses Fest mit traditionellen Tänzen (8. September) NAMBÉ PUEBLO: St. Francis of Assisi Feast mit religiösen Veranstaltungen (4. Oktober) Mountain Biker als Gipfelstürmer Albuquerque ist ein super Sprungbrett für Mountain Biker. Östlich der Stadt bilden die bis zu 3.255 m hohen Sandia Mountains mit mehreren Trails einen attraktiven Abenteuerspielplatz. Ausgangspunkt für Biker ist die Sandia Peak Ski Area 30 Meilen (48 km) vom Stadtzentrum. Eine Auffahrt mit dem Sessellift kostet mit Bike US$ 14. Zu den bekanntesten Trails gehört der schwierige, 26,2 km lange King of the Mountain Trail mit einer Höhendifferenz von 580 m. Pedalamateure bevorzugen z. B. den 21 km langen, harmloseren Foothills Trail am Fuß des Gebirges. BIKE-TRANSPORT Manche Airlines transportieren Räder im Rahmen des Gepäcklimits kostenlos, aber in der Regel muss eine Gebühr gezahlt werden (z. B bei Lufthansa und Air France € 100 pro Flug, bei American Airlines und Delta US$ 150). MIETRÄDER: bekommt man u. a. bei Routes Rentals & Tours in Albuquerque (1102 Mountain Rd. NW, Suite 101, Tel. 001-505-9335667, http://routesrentals.com). Ein Rad kostet US$ 35/Tag, US$ 165/Woche. REISE & PREISE 3-2013 25

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