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Zweites Leben für die Alt-Hardware

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Der Fokus auf einen systematischen Wiedereinsatz von IT-Mitteln aus einem aktiven Lifecycle-Management-Prozess bringt nicht nur finanzielle Vorteile. Er sichert auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz. Fachbeitrag von Markus Reif

Zweites Leben für die

62 Wirtschaftsinformatik Schweiz Beitrag zum Klimaschutz Zweites Leben für die Alt-Hardware Der Fokus auf einen systematischen Wiedereinsatz von IT-Mitteln aus einem aktiven Lifecycle-Management-Prozess bringt nicht nur finanzielle Vorteile. Er sichert auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz. Von Markus Reif der autor Markus Reif ist Leiter Verkauf und Mitglied der Geschäftsleitung des IT-Dienstleisters dplan in Solothurn. www.dplan.ch Der Umgang mit «Alt-Hardware» ist in vielen Unternehmen ein notwendiges Übel am Ende eines Austauschprozesses durch neue IT-Mittel. Im Fokus stehen meist nur die zertifizierte Datenlöschung und etwas Geld über einen IT-Broker. Mit der aktiven Integration von Standardprozessen am Ende eines Lebenszyklus sichert sich das Unternehmen erhebliche Vorteile. Aus Sicht des Potenzials beginnt der Prozess des Wiedereinsatzes bei der Einkaufspolitik des Unternehmens. Ein entscheidender Faktor ist, wie viel Wert eine IT-Komponente am Ende des Lebenszyklus noch hat. Hierbei lohnt sich zunächst eine höhere Investition bei der initialen Beschaffung in Relation zu einem höheren Restwert. Ein weiterer wichtiger Umstand ist der wertsichernde Umgang mit IT-Mitteln im Betrieb. Adäquate geschützte Transportmittel, Rahmenbedingungen im Einsatz der Hardware und die Einhaltung von Wartungszyklen sind nur einige Mittel, um den «Wert» am Ende zu erhalten und einen maximalen finanziellen Benefit zu erzielen. Der Standardprozess zum Wiederverkauf bildet mit wesentlichen Schritten den Abschluss des ersten «Lifecycles» und gleichzeitig den Start in eine zweite Lebenszeit in einem anderen, eventuell nicht so ressourcenintensiven Umfeld. Die «State of the Art»-Prozesse werden in der nachstehenden Liste aufgeführt: ■■ ■■ ■■ ■■ ■■ Planung: Der Wiedereinsatz wird in einem ersten Schritt durch Spezialisten beurteilt. Aufgrund dieser Beurteilung erfolgen alle nachgelagerten Prozessschritte. Abbau, Lagerung und Transport: Sauberer Abbau, adäquate Verpackung, Lagerung und der sichere Transport zum Standort der Weiterverarbeitung und Aufbereitung. Inventur: Inventarisierung aller gebrauchten IT-Komponenten mit Detailinformationen, die den weiteren Einsatz beurteilbar machen. Datenlöschung: Zertifizierte Datenlöschung zur Sicherstellung des Datenschutzes und der Vertraulichkeit. Instandsetzung: Sicherstellung der Instandsetzung von IT-Mitteln in den Originalzustand mit dem ursprünglichen Image der Grundkonfiguration oder gegebenenfalls «Hardware Break fix»-Aufgaben. ■■ ■■ ■■ Veredelung: Steigerung des Werts durch Veredelung des Altprodukts. Entweder durch Bündelung mit anderen Komponenten oder dem Aufrüsten einzelner Komponenten für aktuelle Anforderungen. Wiedereinsatz: Interner zusätzlicher Einsatz oder Verkauf an andere Unternehmen. Erlösermittlung: Finanzielle Bewertung und Umsetzung. Digitalisierung der Prozesse Wie in vielen anderen Branchen, so hält auch im Bereich «Wiedereinsatz» die Digitalisierung unweigerlich Einzug und sichert Transparenz-, Effizienz- und Compliance-Vorteile. Im Einsatz sind zukünftig Systeme, die dem besitzenden Unternehmen per Internetportal einen ganzheitlichen Überblick über Asset-Tranchen, Volumen, Klassifizierungen, Wertermittlungen und den Stand des Verarbeitungsprozesses geben. Diese Transparenz ist nicht nur komfortabel, sie sichert auch jederzeit die Einhaltung von gesetzlichen und rechtlichen Vorgaben – auch in einer historischen Betrachtung. Themen wie die dreifache Löschung von Daten in Verbindung mit einer automatisierten sehr detaillierten Qualitätsanalyse der Komponente sorgt für die Möglichkeit der konkreten Wertermittlung und der Möglichkeit, den Wiedereinsatz noch zielgenauer zu planen. Klimaschutz hält Einzug in die IT Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind vielfach heute schon relevante Faktoren in allen Bereichen eines Unternehmens. Experten sind sich einig, dass diese Werte auch in der IT-Verarbeitung von Alt-Hardware an Wichtigkeit stark zunehmen und letztendlich die Unternehmensprozesse signifikant verändern werden. Das Potenzial ist hierbei mit dem Einsatz von IT-Mitteln erheblich. Diese werden, teilweise neu oder nur wenig gebraucht, immer noch in grossem Mass einfach entsorgt, ohne sich Gedanken zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu machen. Hier ist die «Wegwerfgesellschaft» deutlich spürbar. Auch die Verarbeitung findet heute weitgehend noch ohne den Umweltfokus statt. In Zukunft wird dieser Aspekt Bilder: dplan, Pasko Maksim/Adobe Stock