2018/04 | Logistik | Unternehmen!
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<strong>Logistik</strong><br />
IN KOOPERATION MIT DEM WIRTSCHAFTSMAGAZIN<br />
9. Ulmer<br />
<strong>Logistik</strong>tag<br />
am 12.<strong>04</strong>.<strong>2018</strong><br />
<strong>Logistik</strong> trifft Industrie 4.0<br />
Die digitale Vernetzung schreitet mit großen Schritten voran –<br />
gelungene Praxisbeispiele aus der Region. Seite 8<br />
LOGISTIKTAG<br />
Alle zwei Jahre treffen sich die<br />
Branchenexperten zum<br />
Austausch in Ulm.<br />
Seite 5<br />
LOGISTIK-CLUSTER<br />
Gemeinsam rüsten sich <strong>Unternehmen</strong><br />
aus der Region für den stetig<br />
steigenden Bedarf.<br />
Seite 18<br />
ZUKUNFT<br />
Wie sieht <strong>Logistik</strong> in zehn<br />
Jahren aus? Was wird sich<br />
verändern?<br />
Seite 16
SÜDWEST IMPULS <strong>2018</strong><br />
VORSPRUNG DURCH WISSEN<br />
EIN WEITERBILDUNGSFORMAT DER SÜDWEST PRESSE<br />
Mit dem neuen Angebot von acht Vortragsabenden lassen wir Sie erneut vom Wissen der Besten profitieren. Die SÜDWEST PRESSE<br />
präsentiert <strong>2018</strong> in Kooperation mit dem Stadthaus Ulm und in Zusammenarbeit mit der Veranstaltungsagentur SPRECHERHAUS®<br />
prominente Top-Referenten in Ulm.<br />
Veranstaltungsort:<br />
Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm – Jeweils donnerstags von 19.30 bis 21.00 Uhr (Einlass ab 19.00 Uhr).<br />
Preise:<br />
Einzelkarte 49,– €* | 59,– € || Doppelkarte (2 Pers./Vortrag) 79,– €* *Vorteilspreis für Abonnenten der SÜDWEST PRESSE „abomax“<br />
Infos und Buchung bei der Veranstaltungsagentur:<br />
SPRECHERHAUS® | +49 (0) 2561.69 565.170 | www.sprecherhaus-shop.de | www.südwestimpuls.de<br />
Sponsorpartner:<br />
1 01.02.<strong>2018</strong> | Tobias Beck<br />
Bewohnerfrei<br />
Der außergewöhnliche Persönlichkeitstrainer,<br />
Tobias<br />
Wer sind<br />
Beck,<br />
die Superstars<br />
begeisterte<br />
des<br />
die<br />
Lebens?<br />
Teilnehmer mit einer<br />
geballten „ Du bist die Ladung Summe Motivation der Menschen, und mit zeigte, denen wie Du Dich man<br />
Superstar umgibst.“ seines Lebens wird.<br />
© Volkmar Könneke<br />
5 13.09.<strong>2018</strong> | Stephan Kalhamer<br />
Entscheiden im Ungewissen<br />
Impulse für das tägliche Handeln<br />
„ Gutes Entscheiden kann man erlernen, Erfolg darf man<br />
erleben.“<br />
2 01.03.<strong>2018</strong> | Isabel García<br />
Ich kann auch anders<br />
Die Kommunikationsexpertin zeigte verschiedene<br />
Kommunikationsmuster Erweitern Sie das Repertoire auf, Ihrer um diese Kommunikationsmuster<br />
als<br />
Repertoire „ Die Kommunikationstypen für jeden für alle sind Einsatzgebiete eines der machtvollsten nutzbar<br />
zu Kommunikationswerkzeuge.“<br />
machen.<br />
6 11.10.<strong>2018</strong> | Patric Heizmann<br />
Meine Gesundheit – mein Kapital!<br />
Comedy mit Nährwert<br />
„ Nur wer gesund und fit ist, kann sein volles Potential<br />
abrufen.“<br />
© HealthMedia21<br />
3 03.05.<strong>2018</strong> | Thorsten Havener<br />
Ohne Worte!?<br />
Geheimnisse der nonverbalen Kommunikation<br />
„ Sehen Sie, was Ihnen bislang verborgen geblieben ist.“<br />
© Frank Eidel<br />
7 15.11.<strong>2018</strong> | Cordula Nussbaum<br />
Immun gegen Zeiträuber<br />
Zeitmanagement für mehr Lebensqualität<br />
„ Mehr Lebensqualität trotz stressigem Alltag? Klar – denn es<br />
geht mehr, als wir immer denken!“<br />
4 21.06.<strong>2018</strong> | Florian Beier<br />
Inside makes Outside<br />
Das Geheimnis fotogen zu sein<br />
„ Glück ist immer fotogen!“<br />
© Marek & Beier Fotografen<br />
8 13.12.<strong>2018</strong> | Dr. Denis Mourlane<br />
Resilienz<br />
Die unentdeckte Fähigkeit der wirklich Erfolgreichen<br />
„ Glauben Sie nicht alles, was Sie fühlen.“
INHALT / EDITORIAL 3<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
9. Ulmer <strong>Logistik</strong>tag<br />
Viele Fragen – viele Antworten<br />
Alle zwei Jahre treffen sich die Branchenexperten zum Austausch<br />
auf dem <strong>Logistik</strong>tag in Ulm.<br />
<strong>Logistik</strong> 4.0 trifft<br />
Industrie 4.0<br />
Was in der Region schon erfolgreich<br />
gemacht wird. Seite 8<br />
Wie sieht <strong>Logistik</strong><br />
in zehn Jahren aus?<br />
Seite 16<br />
Das kommt<br />
gut an!<br />
Die <strong>Logistik</strong> ist eine der<br />
Branchen, die fast täglich<br />
neue Herausforderungen<br />
meistern muss. Immer<br />
mehr Güter müssen transportiert<br />
werden und beim Adressaten in<br />
einem perfekten Zustand ankommen<br />
– und das natürlich in Rekordzeit.<br />
Dass deshalb ständig<br />
neue Ideen, Technologien und<br />
Strategien her müssen, ist nur logisch.<br />
Am 12. April treffen sich<br />
die Branchenexperten wie alle<br />
zwei Jahre zum <strong>Logistik</strong>tag in der<br />
Ulmer Donauhalle um sich auszutauschen.<br />
Alle Details dazu ab<br />
Seite 4<br />
Das Spektrum der <strong>Logistik</strong> reicht<br />
von ausgeklügelten Intralogistik-Systemen<br />
bei Hightech-Herstellern<br />
über das Supply Chain<br />
Management zwischen Automobilbauern<br />
und ihren Zulieferfirmen<br />
– mit engmaschigen Liefernetzen<br />
und intelligenten Behälterkreisläufen<br />
– bis zur weltweiten<br />
Multi-Channel-Distribution<br />
der zunehmend vom e-Commerce<br />
geprägten Handelslogistik.<br />
Wie überall, wird auch hier die<br />
Digitalisierung zusehends win<br />
wichtiger Faktor. Mehr dazu ab <br />
Seite 8<br />
6 Nachgefragt:<br />
Warum gehen Sie<br />
auf den <strong>Logistik</strong>tag?<br />
Der <strong>Logistik</strong>tag hat sich als<br />
Branchentreff für Industrie,<br />
Handel, Dienstleistung,<br />
Wissenschaft etabliert.<br />
Wir haben gefragt, warum<br />
der Besuch ein Muss ist …<br />
12 Liebherr:<br />
Erfolgreich in die<br />
Praxis umgesetzt<br />
Das Zusammenspiel von<br />
Produktion und <strong>Logistik</strong><br />
trägt dazu bei, dass es beim<br />
Fahrzeugkranhersteller<br />
Liebherr in Ehingen weiterhin<br />
hoch hinausgehen kann.<br />
18 <strong>Logistik</strong>-Cluster:<br />
Schulterschluss<br />
für die Zukunft<br />
Das Cluster sucht Antworten<br />
auf die <strong>Logistik</strong>-Probleme<br />
der Region. Dafür<br />
werden <strong>Unternehmen</strong> gebraucht,<br />
die gemeinsam<br />
Lösungsansätzen arbeiten.<br />
In diesem Magazin zeigen wir<br />
einen Querschnitt dessen, was<br />
die <strong>Logistik</strong> alles leistet, welchen<br />
Problemen und Fragen sie gegenübersteht<br />
und wie die Zukunft<br />
aussehen könnte.<br />
Jetzt geht es los! Eine angenehme<br />
Lektüre wünsche ich,<br />
Ihr<br />
Impressum<br />
Tobias Lehmann<br />
Teamleitung<br />
Sonderpublikationen<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
GmbH & Co. KG<br />
Frauenstr. 77, 89073 Ulm<br />
Projektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Anzeigen (verantwortlich)<br />
Andreas Simmet<br />
Redaktion<br />
Stefanie Müller (verantwortlich),<br />
Stefan Loeffler,<br />
Werner Gallbronner, Gabriel<br />
Bock, SVH GmbH & Co. KG<br />
Gestaltung<br />
Alen Pahic, mediaservice ulm<br />
Fotos Titelillustration:<br />
© Hilch/Shutterstock.com,<br />
Stefan Loeffler, SVH<br />
Druck<br />
DHO - Druckzentrum<br />
Hohenlohe Ostalb<br />
GmbH & Co. KG<br />
Ludwig-Erhard-Straße 109<br />
74564 Crailsheim
4 RESSORT<br />
Gerade in der <strong>Logistik</strong>branche gibt es viele Fragen zur Digitalisierung.<br />
Der <strong>Logistik</strong>tag will Lösungsansätze zeigen.<br />
<br />
Foto: ©ImageFlow/Shutterstock.com
9. ULMER LOGISTIKTAG 5<br />
Viele Fragen –<br />
viele Antworten<br />
<strong>Logistik</strong>tag Alle zwei Jahre bietet der Ulmer <strong>Logistik</strong>tag spannende Vorträge von den<br />
Branchen ex perten sowie die Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen. Am Donnerstag,<br />
dem 12. April, dreht es sich bei der nunmehr neunten Auflage um das allumgreifende<br />
Thema Digitalisierung. Von Stefan Loeffler<br />
Keine Frage. Die Digitalisierung<br />
verändert<br />
die Prozesse – in der<br />
Industrie und damit<br />
auch in der <strong>Logistik</strong>branche.<br />
Grund genug für die<br />
Veranstalter des 9. Ulmer <strong>Logistik</strong>tages,<br />
die Industrie- und Handelskammern<br />
Ulm und Schwaben,<br />
das <strong>Logistik</strong>-Cluster Schwaben<br />
(LCS) und die Bundesvereinigung<br />
<strong>Logistik</strong> (BVL), die<br />
Fachtagung ganz diesem Thema<br />
zu widmen. Unter dem Motto<br />
„Change – wie Digitalisierung<br />
die <strong>Logistik</strong> verändert“ beleuchten<br />
die sieben Vorträge in der<br />
Donauhalle unter anderem die<br />
Themen Datenanalyse, Robotik<br />
und den 3D-Druck. Dabei liefern<br />
sie mitunter völlig neue Denkansätze<br />
der jungen Generation,<br />
gespeist aus Beispielen und Erfahrungen<br />
aus der Region. Denn<br />
die Frage, wie sich Industrie 4.0<br />
mit <strong>Logistik</strong> 4.0 effektiv und gewinnbringend<br />
miteinander verknüpfen<br />
lassen, schwebt schon<br />
seit geraumer Zeit über den Fertigungsstraßen<br />
und Lagereinheiten.<br />
Der 9. Ulmer <strong>Logistik</strong>tag<br />
bietet Lösungsansätze und konkrete<br />
Tipps. In den Vorträgen<br />
wird unter anderem über „Roboter<br />
auf dem Vormarsch“, „Personalmarketing“<br />
und „Individualisierung“<br />
referiert sowie aufgezeigt,<br />
wie Datensicherung in<br />
der <strong>Logistik</strong> funktioniert. Denn<br />
letztendlich hängen die Wertschöpfung<br />
und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
davon ab, welche<br />
digitale Strategie die <strong>Unternehmen</strong><br />
aufstellen.<br />
Ziel ist es, die Akteure<br />
zusammenzubringen<br />
Das Interesse ist schon im Vorfeld<br />
groß. „Wir hoffen auf etwa<br />
250 Besucher“, freut sich Otto<br />
Sälzle. Diese werden aus einem<br />
Umkreis von etwa 100 Kilometern,<br />
von Augsburg bis Stuttgart<br />
und von der Ostalb bis zum Bodensee,<br />
nach Ulm kommen.<br />
„Neben Spediteuren und <strong>Logistik</strong>unternehmen<br />
zählen auch<br />
Dienstleister für die <strong>Logistik</strong>branche<br />
sowie das produzierende<br />
Gewerbe zur Hauptzielgruppe“,<br />
so der Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Ulm. „Ziel der alle<br />
zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung<br />
ist es, die Bedeutung<br />
der <strong>Logistik</strong> hervorzuheben, in<br />
der Region zu etablieren sowie<br />
die verschiedensten Akteure zusammenzubringen.“<br />
Denn laut<br />
Otto Sälzle ist die Region zwischen<br />
Ulm und Augsburg ein<br />
wahrer <strong>Logistik</strong>-Hotspot: „Nur<br />
in wenigen Regionen Deutschlands<br />
sind noch mehr Menschen<br />
in <strong>Logistik</strong>berufen beschäftigt.“<br />
In den Pausen gibt es die Möglichkeit,<br />
die Fachausstellung im<br />
Foyer zu besuchen, wo gut 30 regionale<br />
und überregionale <strong>Unternehmen</strong><br />
ihre Angebote, Produkte<br />
und Dienstleistungen vorstellen.<br />
Auch hier gibt es die<br />
Möglichkeit, ebenso wie im großen<br />
Saal der Donauhalle, wertvolle<br />
Kontakte mit Fach- und<br />
Führungskräften, <strong>Logistik</strong>verantwortlichen<br />
aus der Industrie sowie<br />
Wissenschaftlern aus dem<br />
LOGISTIK.<br />
LÖSUNGEN.<br />
süddeutschen Raum zu knüpfen<br />
und so das eigene Netzwerk auszubauen.<br />
Doch das ist noch nicht<br />
alles. In einem zeitgleich stattfindenden<br />
BVL-Karriereforum können<br />
sich Interessenten über konkrete<br />
Einstiegsmöglichkeiten informieren.<br />
Info Weitere Informationen zum<br />
9. Ulmer <strong>Logistik</strong>tag am 12. April<br />
gibt es im Internet unter:<br />
www.ulmer-logistiktag.de<br />
Vorabendprogramm:<br />
Lagerführung und Vortrag<br />
Wie sehen logistische<br />
Lösungen in der Praxis aus?<br />
Das können die Teilnehmer am<br />
Vorabend des <strong>Logistik</strong>tages am<br />
11. April erleben. Dieser wird<br />
dabei erstmals von einem<br />
Praxisprogramm begleitet. Denn<br />
von 16 bis 18 Uhr können die Besucher<br />
eine Führung durch das<br />
Lager Ulm Nord der Drogeriekette<br />
Müller erleben. Ab 19 Uhr findet<br />
gleich nebenan im Industriegebiet<br />
Hörvelsinger Weg ein<br />
Kurzvortrag der Firma Wilken zur<br />
Digitalisierung in anderen Branchen<br />
statt, bevor ein anschließendes<br />
„Get together“ in den<br />
benachbarten Räumen des<br />
„ulmerflieger“ folgt. sl<br />
SMART FACTORY LOGISTICS<br />
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Industrie 4.0 und nutzen Sie unsere umfassenden<br />
<strong>Logistik</strong>lösungen zur Steigerung Ihrer Produktivität<br />
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6 9. ULMER LOGISTIKTAG<br />
Format mit festem Platz<br />
Nachgefragt Der Ulmer <strong>Logistik</strong>tag in der Donauhalle hat sich längst als wichtiger<br />
Branchentreff für Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft etabliert.<br />
Wir haben vier Unternehmer gefragt, weshalb ein Besuch ein Muss ist.<br />
„Ich gehe auf<br />
den <strong>Logistik</strong>tag,<br />
weil …<br />
Ralph Ehmann<br />
Vorstand der IWL AG<br />
… auf dieser Veranstaltung nicht nur<br />
aktuelles Wissen vermittelt wird,<br />
sondern vor allem der Austausch<br />
zwischen den verschiedenen Akteuren<br />
der <strong>Logistik</strong> stattfindet. Ganz besonders<br />
liegt mir die Verbindung zwischen<br />
Wissenschaft und Wirtschaft<br />
in der Region am Herzen. Die digitale<br />
Transformation hat speziell im Zusammenhang<br />
mit dem demografischen<br />
Wandel weitreichende Konsequenzen<br />
und macht ein neues Denken<br />
bei Arbeitsorganisation und<br />
technischen Lösungen erforderlich.<br />
Das ist eine große Aufgabe für Beratungsgesellschaften<br />
wie die IWL AG.<br />
Das Thema der Veranstaltung ,Industrie<br />
4.0 trifft <strong>Logistik</strong> 4.0‘ trifft den<br />
Nerv und ist Inhalt unserer täglichen<br />
Arbeit.“<br />
Michael<br />
Finsterwalder<br />
Geschäftsführer der<br />
Finsterwalder Transport<br />
& <strong>Logistik</strong> GmbH<br />
... sich dieser als Netzwerktreffen in<br />
der gesamten Region etabliert hat.<br />
Neben interessanten Vorträgen sind<br />
es vor allem die Aussteller und Besucher,<br />
welche den <strong>Logistik</strong>tag interessant<br />
machen. Wir sind zwar als<br />
<strong>Unternehmen</strong> in diesem Jahr nicht als<br />
Aussteller präsent, nutzen dafür aber<br />
umso mehr die Zeit als Besucher. Ein<br />
regionales Branchentreffen wie der<br />
Ulmer <strong>Logistik</strong>tag ist ein Format, das<br />
mittlerweile einen festen Platz neben<br />
den internationalen Großmessen wie<br />
der ,Logimat‘ oder der ,transport logistic‘<br />
eingenommen hat.“<br />
Erwin Stöhr<br />
Inhaber und Geschäftsführer<br />
von<br />
Stöhr <strong>Logistik</strong><br />
… wir als mittelständischer Betrieb<br />
sehr an der Digitalisierung interessiert<br />
sind, die auch für uns neue Herausforderungen<br />
in der Veränderung<br />
der Prozesse darstellt, und wir als<br />
Aussteller über unser <strong>Unternehmen</strong>sportfolio<br />
informieren möchten.<br />
Darüber hinaus freue ich mich als<br />
Geschäftsführer auf persönliche Gespräche<br />
mit bestehenden und neuen<br />
potenziellen Geschäftspartnern. Ich<br />
gehe zudem auf den <strong>Logistik</strong>tag, weil<br />
sich in Ulm eine sehr gute Möglichkeit<br />
bietet, die Stärke der <strong>Logistik</strong> in<br />
der Region widerzuspiegeln.“<br />
Harald Seifert<br />
Geschäftsführer<br />
der Seifert Logistics<br />
Group<br />
... ich vor 18 Jahren einer der Mitbegründer<br />
der Veranstaltung war und<br />
somit eine ,natürliche Leidenschaft‘<br />
für den Ulmer <strong>Logistik</strong>tag habe. Zudem<br />
hat sich der <strong>Logistik</strong>tag als wichtiger<br />
Branchentreff für Industrie,<br />
Handel, Dienstleistung, Wissenschaft<br />
und viele andere Bereiche etabliert.<br />
Dies war von Anfang an unser Ziel:<br />
Die <strong>Logistik</strong> in den Vordergrund zu<br />
rücken und dabei das Image des drittgrößten<br />
Wirtschaftsbereichs in<br />
Deutschland voranzubringen. Als international<br />
agierendes <strong>Unternehmen</strong><br />
mit Sitz in Ulm ist für uns die Präsenz<br />
auf dem <strong>Logistik</strong>tag zudem<br />
selbstverständlich. Auch in diesem<br />
Jahr stellt der Ulmer <strong>Logistik</strong>tag mit<br />
dem Leitthema ,Digitalisierung‘ einmal<br />
mehr ein zentrales Thema in den<br />
Mittelpunkt. Digitalisierung wälzt<br />
bereits jetzt unsere Branche gründlich<br />
um. Schon seit einigen Jahren<br />
entwickeln wir Konzepte, um diesen<br />
technologischen Wandel optimal für<br />
unsere tägliche Arbeit zu nutzen.<br />
Schließlich will die Seifert Logistics<br />
Group Vorreiter einer digitalisierten<br />
<strong>Logistik</strong> bleiben.“
Anzeige<br />
Optimierte <strong>Logistik</strong>prozesse<br />
Die Ulmer IWL AG präsentierte auf der Logimat <strong>2018</strong> in Stuttgart erfolgreich ihre neuesten<br />
Dienstleistungen und ihr umfangreiches Leistungsspektrum.<br />
Die 1985 gegründete <strong>Logistik</strong>beratung<br />
aus Ulm geht mit modernen<br />
Planungslösungen für <strong>Logistik</strong>-<br />
und Produktionsanlagen<br />
voran. Im Fokus stehen dabei realitätsnahe<br />
Virtual-Reality-Simulationen.<br />
Dies und ihr Dienstleistungsangebot<br />
aus den Bereichen<br />
Management und Leitung von<br />
Generalunternehmer-Projekten<br />
zeigte IWL auf der Logimat.<br />
Effiziente <strong>Logistik</strong><br />
Eine effiziente <strong>Logistik</strong> ist ein<br />
wesentlicher Faktor für den <strong>Unternehmen</strong>serfolg.<br />
IWL unterstützt<br />
seine Kunden dabei, vorhandenes<br />
Potenzial voll auszuschöpfen,<br />
zukunftsfähige Strategien<br />
zu entwickeln und<br />
wirt schaftlich zu agieren. Eine<br />
dreidimensionale, dynamische<br />
Virtual-Reality-Simulation veranschaulicht<br />
beispielsweise<br />
komplexe Informations- und Materialflüsse<br />
oder deckt mögliche<br />
Durchblick dank VR-Simulation. <br />
Schwachstellen im Lager auf –<br />
und das bereits in der Planungsphase.<br />
IWL setzt dabei auf Lösungen,<br />
die Lagertechnik realitätsnah<br />
darstellen und in virtuellen<br />
Lagerrundgängen erlebbar<br />
machen. Eine kürzere Planungsdauer,<br />
eine deutliche Kostenersparnis<br />
sowie ein schnelleres<br />
Foto: IWL<br />
Verständnis komplizierter Sachverhalte<br />
sind das Ergebnis.<br />
Darüber hinaus ist IWL auch<br />
Partner für Generalunternehmer<br />
(GU), die ebenfalls von der langjährigen<br />
Expertise profitieren.<br />
Die <strong>Logistik</strong>experten übernehmen<br />
das Management von<br />
GU-Projekten, etwa die Planung<br />
der Lager- und Förderanlagen,<br />
die Architektur- und Tragwerksplanung<br />
oder die Überwachung<br />
der Projektrealisierung.<br />
Nachhaltig<br />
planen<br />
Mit Hilfe neuer Software baut die<br />
IWL auch die strategische Netzwerkplanung<br />
(Supply-Chain-Design)<br />
weiter aus, um so noch<br />
schnellere und genauere Ergebnisse<br />
zu liefern. Beispielhafte<br />
Funktionalitäten sind die Netzwerk-<br />
und Standortplanung sowie<br />
die Transport- und Tourenplanung.<br />
Unter dem Motto<br />
„Green Logistics“ planen die<br />
DGNB-zertifizierten Architekten<br />
von IWL mit alternativen und<br />
nachhaltigen Energiekonzepten.<br />
Dazu zählen z.B. die Kappung<br />
von Spitzenlasten, eine zuverlässige<br />
Notstromversorgung oder<br />
die zukunftsfähige Ladeinfrastruktur<br />
für Elektroautos.<br />
NEUTRAL.<br />
OBJEKTIV.<br />
WIRTSCHAFTLICHSTE LÖSUNG.<br />
Wir sind für unsere Kunden Ansprechpartner rund um das Thema <strong>Logistik</strong>.<br />
<br />
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Herstellerunabhängiges Planungs- und Beratungsunternehmen<br />
Mehr als 30 Jahre Projekterfahrung<br />
Mehr als 400 zufriedene Kunden<br />
30 interdisziplinäre Spezialisten<br />
Ingenieure, Architekten, Betriebswirte, IT-Spezialisten, Back-Office<br />
Erfahrung aus mehr als 750 Projekten<br />
Internationales Netzwerk SCG (The Supply Chain Group)<br />
IWL AG<br />
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89081 Ulm<br />
T +49 731 1405 0<br />
E kontakt@iwl.eu<br />
W www.iwl.eu
8 DIGITALISIERUNG<br />
Bei der Seifert Logistics Group gehören Datenbrillen zum Standard, Informationen Die werden automatischen so direkt Bediengeräte ins Sichtfeld eingeblendet.<br />
suchen sich eigenständig leere Behä<br />
Die Drohne<br />
zählt nach<br />
Sieben neu<br />
Die Zukunft hat längst begonnen.<br />
Roboter picken<br />
Waren aus den Lagerregalen,<br />
Transporteinheiten<br />
fahren autonom entlang<br />
der Fertigungsbänder<br />
am Tag<br />
und Maschinen<br />
treffen Prozessentscheidungen<br />
eigenständig. Und mitunter<br />
steigt auch schon einmal eine Drohne<br />
mit Onboard-Sensorik auf, um<br />
bei der Inventur Lagerbestände ab-<br />
Verzahnung Industrie 4.0 trifft <strong>Logistik</strong> 4.0. Die digitale Hoch hinaus zugleichen. Das zunehmende Dort, wo der Mensch Zusamme<br />
nicht so leicht hinkommt. Ganz<br />
Vernetzung von Produktions- und Lagerprozessen schreitet trägt dazu bei, dass es beim Fahrzeugkran<br />
oben. So auch bei der Seifert Logistics<br />
Group, auch wenn dort die<br />
mit großen Roboterschritten voran. Von Stefan Loeffler hinausgehen kann. Von Stefan Loeffler<br />
Drohne zurzeit ausschließlich noch<br />
zu Testzwecken abhebt. „In naher
DIGITALISIERUNG 9<br />
D-89340 Leipheim<br />
+49 (0) 82 21 / 91 66 33 -0<br />
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Alles aus einer Hand<br />
lter in den Regalen aus. <br />
Foto: Seifert Logistics Foto: Liebherr Group<br />
• Anlagen- und Maschinentransporte<br />
• Spezial-Kranarbeiten bis 150 t<br />
• De-, Re- und Neumontage von Maschinen<br />
• Betriebsumzüge/-Verlagerungen<br />
• Staplerarbeiten bis 20 t<br />
• Weltweite Industriemontagen<br />
• Verlagerung von Produktionslinien<br />
• Betriebsinterne Maschinenumsetzungen<br />
• Schwergut-<strong>Logistik</strong> mit 150 t Hallenkran<br />
• Maschinenlagerung/-Auslieferung<br />
e Krane<br />
Zukunft wird diese Technik in großen<br />
Lagern mit Sicherheit Standard<br />
sein“, so Geschäftsführer Harald<br />
Seifert. Man sieht: Mit der sich stetig<br />
stärker und schneller entwickelnden<br />
Automatisierung und Verzahnung<br />
in der Industrie geht auch<br />
die Schaffung immer intelligenterer<br />
Monitoring- und Steuerungstechniken<br />
einher. Mit ihnen können<br />
<strong>Unternehmen</strong> die gesamten Wertschöpfungsnetzwerke<br />
nahezu in<br />
Echtzeit steuern und optimieren.<br />
Für Harald Seifert ist Deutschland<br />
als <strong>Logistik</strong>-Weltmeister dafür wie<br />
geschaffen: „Die <strong>Logistik</strong>branche,<br />
immerhin unser drittgrößter<br />
nspiel von Produktion und <strong>Logistik</strong>bereich<br />
hersteller Liebherr in Ehingen weiterhin hoch<br />
Noch Fragen ?<br />
Zu Ihrer Auftragsabwicklung?<br />
Zu unserem Leistungsspektrum?<br />
Zu einem speziellen Problem?<br />
Sprechen Sie mit uns,<br />
wir helfen Ihnen gerne!<br />
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10 DIGITALISIERUNG<br />
Wenn reale und virtuelle Welt<br />
verschmelzen<br />
FOTO: ©VECTORFUSIONART/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Egal ob Intralogistik oder<br />
Produktion, immer mehr Augmented-Reality-Anwendungen<br />
sind mittlerweile in industriellen<br />
Prozessen integriert. Der englische<br />
Begriff „Augmented Reality“<br />
steht für die computergestützte<br />
Erweiter ung der<br />
menschlichen Realitätswahrnehmung.<br />
Die reale und virtuelle<br />
Welt verschmelzen technisch<br />
betrachtet miteinander.<br />
Der Vorteil: Während man in<br />
der Welt der Unterhaltungselektronik<br />
kein Problem hat, ein<br />
Smartphone oder Tablet in die<br />
Hand zu nehmen, benötigt man<br />
in Fabriken und Lagerbereichen<br />
beide Hände für die anstehende<br />
Arbeit. Dies ist ein Grund, warum<br />
immer mehr <strong>Unternehmen</strong> auf<br />
spezielle und vor allem robuste<br />
Datenbrillen setzen. Die Steuerung<br />
erfolgt ganz einfach, in der<br />
Regel über Gesten-, Wisch- und<br />
Sprachbefehle.<br />
Wirtschaftszweig, ist prädestiniert,<br />
um im Bereich der Digitalisierung in<br />
Europa ganz vorne mit dabei zu sein.<br />
Es gibt eine große Anzahl von Firmen,<br />
die sich mit dem Thema ausgiebig<br />
auseinandersetzen, es gibt jedoch<br />
auch leider viele <strong>Unternehmen</strong>, die<br />
sich noch zu wenig damit beschäftigen.<br />
Das ist immer so. Jedoch für die<br />
Firmen in der Automobilindustrie,<br />
für die unser <strong>Unternehmen</strong> unter anderem<br />
die <strong>Logistik</strong> übernimmt, ist die<br />
Digitalisierung seit Jahren eine logische<br />
Konsequenz auf die gewachsenen<br />
Anforderungen.“<br />
Wettbewerbsvorteile<br />
durch autonome Roboter<br />
Die Zeichen stehen auf Wachstum<br />
und der Aufmarsch der Roboter in<br />
die Fabrik- und Lagerhallen scheint<br />
nicht mehr zu stoppen. Doch alles<br />
gut, denn sie bringen schließlich auch<br />
neue und innovative Geschäftsmodelle<br />
mit sich. Und neue Ideen<br />
braucht das Land, das sich mit Dorothee<br />
Bär nun auch eine Staatsministerin<br />
für Digitalisierung leistet. Auch<br />
der Ulmer <strong>Logistik</strong>-Spezialist setzt<br />
schon längere Zeit auf den Tatendrang<br />
junger, dynamischer Nachwuchsführungskräfte,<br />
die die agilen<br />
Strukturen der Branche durchleuchten<br />
und interessante Lösungen entwickeln,<br />
die die Seifert Logistics<br />
Group an verschiedenen Standorten<br />
für ihre Kunden umsetzt. Doch <strong>Logistik</strong><br />
ist nicht gleich <strong>Logistik</strong>. Und<br />
die breite Auffächerung der Branche<br />
kann an dieser Stelle auch nur beispielhaft<br />
dargestellt werden. „In der<br />
Intralogistik, die die Steuerung,<br />
Durchführung und Organisation<br />
des Materialflusses innerhalb eines<br />
Lagerbetriebes umfasst, ist die Auto-<br />
Aktive<br />
Prozessgestaltung<br />
Mit dem Begriff<br />
Supply Chain<br />
Management bezeichnet<br />
man den<br />
Aufbau und die Verwaltung<br />
integrierter<br />
<strong>Logistik</strong>ketten – die<br />
Material- und Informationsflüsse<br />
- über<br />
den gesamten Wertschöpfungsprozess,<br />
ausgehend von der<br />
Rohstoffgewinnung<br />
über die Veredelungsstufen<br />
bis hin zum<br />
Endverbraucher. Es ist<br />
die aktive Gestaltung<br />
aller Prozesse, um<br />
Kunden oder Märkte<br />
wirtschaftlich mit<br />
Produkten, Gütern<br />
und Dienstleistungen<br />
zu versorgen.<br />
matisierung mit Sicherheit am weitesten<br />
fortgeschritten“, so Harald Seifert.<br />
Längst ist klar: Intelligente Maschinen<br />
und autonome Roboter<br />
können <strong>Unternehmen</strong> Wettbewerbsvorteile<br />
sichern. Wer seine jeweiligen<br />
Arbeits- und Geschäftsprozesse<br />
definiert, neu gestaltet und sie in einer<br />
spezialisierten IT-Lösung abbildet,<br />
öffnet den Weg für Kostensenkungen<br />
und Effizienzsteigerungen.<br />
Neuartige, smarte<br />
Technologien<br />
Neben der Optimierung der internen<br />
Prozesse ist es zudem entscheidend,<br />
eine nahtlose Verknüpfung zu den<br />
Transporteuren aufzubauen. Auch<br />
die klassische Speditionslogistik ist<br />
ohne digitale Steuerungsmechanismen<br />
für Harald Seifert nicht mehr<br />
denkbar: „Nehmen Sie als Beispiel einen<br />
Lkw-Fahrer, der gesetzlich vorgeschriebene<br />
Pausen einlegen muss.<br />
Doch was ist, wenn die ersten drei<br />
Parkplätze, die er ansteuert, besetzt<br />
sind? Hier müssen wir in Deutschland<br />
digital gesteuerte Leitsysteme<br />
entwickeln.“<br />
Dasselbe gilt für Wareneingangsbereiche,<br />
bei denen durch eine Vernetzung<br />
von Disposition und Fahrern<br />
unnötige Wartezeiten vermieden<br />
werden können. Auch das Rampen-Management<br />
kann im Zuge der<br />
Digitalisierung weiter ausgebaut und<br />
optimiert sowie Staplerfahrer entsprechend<br />
der eingehenden Ladung<br />
koordiniert werden. Harald Seifert:<br />
„Alle diese Funktionen lassen sich<br />
bereits sehr gut digital steuern und<br />
vernetzen, wie zum Beispiel in unserem<br />
Transportmanagementsystem.“<br />
Stichwort Transportlogistik: Auch<br />
hier sind neuartige, smarte Technologien,<br />
also computergestützte Systeme,<br />
die vollautomatisch ganze Arbeitsgänge<br />
kontrollieren und in der<br />
Lage sind, autark zu agieren, auf dem<br />
Vormarsch. Doch kann man bereits<br />
von einer Revolution der gesamten<br />
<strong>Logistik</strong>branche sprechen? Dies ist<br />
wohl eine Frage der Betrachtungsweise.<br />
Apropos Betrachtung: Bei der<br />
Seifert Logistics Group gehören<br />
Handscanner und Cyber-Brillen bereits<br />
zur Standard-Ausstattung. Mit<br />
diesen Datenbrillen wird das Zusammenspiel<br />
von Mensch und System<br />
auf ein neues Niveau gehoben. Der<br />
Mitarbeiter bekommt dabei ganz im<br />
Sinne der Augmented Reality relevante<br />
Arbeitsinformationen automatisch<br />
in das Sichtfeld eingeblendet,<br />
zum Beispiel den Lagerplatz einer<br />
Ware oder die dazugehörige Nummer.<br />
Bedient wird die Kamera sowohl<br />
über Touch- als auch Sprachsteuerung,<br />
damit der Mitarbeiter bei der<br />
Arbeit beide Hände frei hat. Zusätzlich<br />
ist eine Kamera an der Datenbrille<br />
angebracht, die als Barcode-Scanner<br />
fungiert und über ein<br />
Ampel-System richtig oder falsch<br />
entnommene Teile einfärbt. Die Tätigkeit<br />
der Lagermitarbeiter in der<br />
Kommissionierung und auch Sequenzierung<br />
kann auf diese Weise erleichtert<br />
werden. Davon profitiert<br />
auch der Bereich der Produktionslogistik,<br />
die so gesteuert sein muss,<br />
dass alle erforderlichen Teile „just in<br />
sequence“ am Band angeliefert werden.<br />
Harald Seifert: „Ohne IT und Digitalisierung<br />
ist eine effektive Bandandienung<br />
in großen Betrieben<br />
heutzutage nicht mehr denkbar.“<br />
Eine Inventur ohne Drohne wohl<br />
bald auch nicht mehr.<br />
FOTO: ©DUSIT/SHUTTERSTOCK.COM
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12 BEISPIEL LIEBHERR<br />
<strong>Logistik</strong>-Leiter Giulio-Ruggero De Fiore sieht bei der Digitalisierung noch<br />
großes Potenzial. <br />
Foto: Stefan Loeffler<br />
Giulio-Ruggero De Fiore<br />
blickt auf das Automatische<br />
Kleinteilelager links<br />
und auf das Palettenlager<br />
rechts und stellt lapidar<br />
fest: „Unser Lagersystem macht, was<br />
es will.“ So richtig panisch scheint<br />
der Leiter der <strong>Logistik</strong>abteilung der<br />
Liebherr-Werk Ehingen GmbH jedoch<br />
bei der Aussage nicht zu werden.<br />
Weshalb auch? Denn genauso ist<br />
es beabsichtigt und schützt automatisch<br />
vor möglichen Ausfällen bei der<br />
Bereitstellung von Teilen und Komponenten<br />
für den Ersatzteilversand<br />
oder die Produktion.<br />
Es entstehen unter anderem<br />
Web-Portale<br />
De Fiore erklärt es so: „Die Einlagerung<br />
von Teilen erfolgt in unserem<br />
Lager in sogenannter Querverteilung.<br />
Es bedeutet, dass das System sich<br />
selbstständig und ganz ohne Zutun<br />
eines Mitarbeiters einen freien Lagerplatz<br />
für die Behälter sucht und<br />
diesen bei Bedarf natürlich auch automatisch<br />
wiederfindet.“ Zeitgleich<br />
sind die baugleichen Artikel in verschiedenen<br />
Behältern abgelegt, so<br />
dass bei einem möglichen Ausfall eines<br />
der automatischen Regal-Bediengeräte,<br />
die die Teile wie von Geisterhand<br />
zu den Kommissionsplätzen<br />
bringen, die Arbeit ohne Verzögerung<br />
weitergehen kann. Der Einsatz<br />
dieser sogenannten chaotischen Lagerhaltung<br />
hat sich längst bewährt<br />
und ist ein einleuchtendes Beispiel<br />
dafür, dass auch beim Weltmarktführer<br />
für Fahrzeugkrane die Digitalisierung<br />
in der <strong>Logistik</strong> schon lange kein<br />
Fremdwort mehr ist.<br />
Und sie wird immer wichtiger, vor<br />
allem im Zusammenspiel mit dem<br />
Produktionsbereich. „Es gibt viele<br />
Prozesse, bei denen jahrelang durch<br />
Zuruf oder eben schriftlich eine Bestellung<br />
an die <strong>Logistik</strong>mitarbeiter im<br />
Lager herangetragen wurde. Dies<br />
konnten Transportaufträge, die Bestückung<br />
von Montage-Pufferlagerplätzen<br />
oder der Abruf von großen<br />
Komponenten wie Motoren gewesen<br />
sein, die ,just in time‘ am Band bereitstehen<br />
müssen“, so De Fiore, der<br />
heute auf digitale Abrufe setzt: „Hierfür<br />
haben wir zum Teil eigens entwickelte<br />
kleine Programme auf Access-Basis<br />
kreiert. Diese sollen mittelfristig<br />
noch ausgebaut und auf einer<br />
noch stabileren Plattform<br />
programmiert werden. Aus diesem<br />
Grund haben wir uns in den vergangenen<br />
Monaten zunehmend damit<br />
beschäftigt, <strong>Logistik</strong>-Projekte in den<br />
unterschiedlichsten Bereichen gemeinsam<br />
mit unserer internen IT-<br />
Abteilung anzugehen.“ In diesem<br />
Zuge entstanden unter anderem<br />
Die automatischen Bediengeräte suchen sich eigenständig leere Behä<br />
Sieben neu<br />
am Tag<br />
Hoch hinaus Das zunehmende Zusamme<br />
trägt dazu bei, dass es beim Fahrzeugkran<br />
hinausgehen kann. Von Stefan Loeffler
BEISPIEL LIEBHERR 13<br />
Raupenkranvorführung: Krane in Balance bei den Liebherr-Kundentagen am<br />
Ehinger Firmensitz. <br />
Foto: SWP-Archiv, Andreas Hacker<br />
lter in den Regalen aus. <br />
e Krane<br />
Foto: Liebherr<br />
nspiel von Produktion und <strong>Logistik</strong>bereich<br />
hersteller Liebherr in Ehingen weiterhin hoch<br />
Web-Portale, bei denen Informationen<br />
zwischen einzelnen Bereichen<br />
des Werkes übersichtlich dargestellt<br />
und verarbeitet werden. De Fiore:<br />
„Reklamationen aus unserer Produktion,<br />
zum Beispiel über ein Fehlteil<br />
am Arbeitsplatz, wurden früher telefonisch<br />
mitgeteilt. Heute geschieht<br />
dies über einen Scanvorgang und<br />
wird im sogenannten Infomonitor angezeigt,<br />
so dass sich der betroffene<br />
Bereich schneller darum kümmern<br />
kann. Auf diese Weise kann der Vorgang<br />
auch transparent gemacht, die<br />
Fehlerquelle ermittelt und zukünftigen<br />
Fällen entgegengewirkt werden.“<br />
Hohes Potenzial bei der<br />
Digitalisierung<br />
Dennoch: Auch wenn zum Beispiel<br />
die Kommissionierung von Filterund<br />
Service-Sets für die Kunden bereits<br />
digitalisiert ist, so sind die<br />
schriftlichen Formulare in Ehingen<br />
noch nicht ganz modernen Computersystemen<br />
gewichen. „Wir sind auf<br />
einem guten Weg, dennoch sehe ich<br />
noch ein großes Potenzial bei der<br />
Weiterentwicklung der Digitalisierung<br />
in unserem <strong>Unternehmen</strong>. Daher<br />
ist und bleibt das Thema ein Dauerbrenner<br />
bei Liebherr“, prognostiziert<br />
der <strong>Logistik</strong>-Chef, der die Intralogistik<br />
als einen wichtigen<br />
Bestandteil der Lieferkette („Supply<br />
Chain“) betrachtet: „Effektiv vernetzt<br />
werden kann alles durch das Zusammenspiel<br />
von Vertrieb und Produktionsplanung<br />
mit der Beschaffung,<br />
dem Wareneingang, der Intralogistik<br />
und der Entsorgungslogistik. Dabei<br />
muss darauf geachtet werden, dass<br />
der Material- und der Informationsfluss<br />
permanent parallel laufen.“<br />
Bis zu 1.000 Tonnen<br />
Material jeden Tag<br />
Das oberste Ziel sei es, so De Fiore,<br />
dass das richtige Material zur richtigen<br />
Zeit am richtigen Ort mit der<br />
richtigen Qualität und der geeigneten<br />
Menge bereitsteht – und dies zu<br />
den richtigen Kosten. Der <strong>Logistik</strong>-Leiter<br />
ist überzeugt: „Wenn diese<br />
sechs Regeln der <strong>Logistik</strong> befolgt<br />
und umgesetzt werden, bedeutet dies<br />
eine geringere Kapitalbindung, ein effektiveres<br />
Arbeiten sowie eine gute<br />
Übersicht im Produktionsprozess. Je<br />
besser das Supply Chain Management<br />
funktioniert, desto reibungsloser<br />
kann der Ablauf vonstattengehen.“<br />
Bis zu 160 Lkw liefern täglich<br />
bis zu 1.000 Tonnen Material in Ehingen<br />
an. Am anderen Ende werden im<br />
Schnitt pro Tag sieben Fahrzeugkrane<br />
an Kunden in aller Welt ausgeliefert.<br />
Um dies zu erreichen, ist es<br />
wichtig, dass es im Lagerbereich mitunter<br />
auch mal chaotisch zugeht.
14 KOOPERATIONSZENTRUM VERKEHR UND LOGISTIK ULM/AUGSBURG Anzeige<br />
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16 LOGISTIK DER ZUKUNFT<br />
Urbane <strong>Logistik</strong> in<br />
zehn Jahren<br />
Zukunft Werden wir bald in den Innenstädten neben Drohnen und Robotern laufen, die<br />
Waren zu den Kunden bringen? Von Werner Gallbronner<br />
FOTOS: DROHNEN LI/RE: ©SANIT FUANGNAKHON, ULM: ©LEO NIK – ALLE SHUTTERSTOCK.COM<br />
Ulm im Jahr 2030: Über<br />
der Donau schwirren<br />
Drohnen, ehe sie in<br />
die Ulmer und<br />
Neu-Ulmer Innenstadt<br />
zu ihrem Bestimmungsort<br />
abbiegen. In der Fußgängerzone<br />
und den engen Altstadtgassen<br />
suchen sich elektrisch angetriebene<br />
fahrerlosen Transportsysteme,<br />
sogenannte „ground drones“,<br />
im Schritttempo neben den<br />
Fußgängern selbständig den Weg<br />
zu Geschäften, Lokalen und<br />
Wohnungen, um Pakete, Briefe<br />
und Supermarkt-Einkäufe zum<br />
Kunden zu bringen oder auch die<br />
Pizza vor die Haustüre zu fahren<br />
… sieht es so in Ulm und Region<br />
in gut zehn Jahren aus? Fest steht:<br />
Das Volumen der Sendungen ist<br />
in den vergangenen Jahren kontinuierlich<br />
gestiegen und wird allen<br />
Prognosen nach weiter beträchtlich<br />
steigen, woran der Online-Handel<br />
großen Anteil hat.<br />
Die Serviceerwartungen steigen<br />
ebenfalls, etwa, was die Lieferzeiten<br />
angeht: nicht nur am<br />
nächsten Tag, sondern noch am<br />
gleichen Tag oder innerhalb weniger<br />
Stunden. Andererseits sind<br />
die Anlieferzeiten beschränkt.<br />
Verordnungen in punkto Lärm-<br />
und Schadstoffemmissionen werden<br />
restriktiver, der Wunsch<br />
nach Nachhaltigkeit nimmt auch<br />
in der Bevölkerung zu. Oliver<br />
Kunze, Professor für <strong>Logistik</strong> an<br />
der Hochschule Neu-Ulm, geht<br />
davon aus, dass es im Ulm im<br />
Jahr 2030 sehr viele unterschiedliche<br />
und auch neue Systeme<br />
gibt, über die die urbane <strong>Logistik</strong><br />
abgewickelt wird. Auch wenn<br />
er nicht an die Drohnenflugroute<br />
über der Donau glaubt. „Ich<br />
sehe da eine sehr bunte Welt“,<br />
sagt Kunze, der mit seiner Arbeit<br />
„Replicators, Ground Drones and<br />
Crowd Logistics – A Vision of<br />
Urban Logistics in the Year 2030“<br />
verschiedene Ansätze für städtische<br />
<strong>Logistik</strong> in der Zukunft in<br />
einem Modell zusammengetragen<br />
hat.<br />
<strong>Logistik</strong> befindet sich immer<br />
in einem Spannungsfeld<br />
In der spricht er nicht nur die<br />
verschiedenen Varianten für<br />
Drohnen an, sondern auch Cargo-Pipelines<br />
– eine Art unterirdischer<br />
Rohrpost, weiterhin<br />
elektrische Liefer- und Lastwagen,<br />
3D-Drucker, E-Scooter,<br />
E-Bikes und die Crowd-<strong>Logistik</strong>.<br />
Letztere beschreibt die Verlagerung<br />
des Transports auf Privatpersonen,<br />
die auf ihren Wegen<br />
freie Kapazitäten haben und Güter<br />
gegen Bezahlung mitnehmen.<br />
Oder 3D-Drucker: In Sachen<br />
3D-Prints mache die französische<br />
Post bereits Versuche, sagt<br />
Kunze – digital versendete Baupläne,<br />
die in einer Niederlassung<br />
vor Ort als Produkt ausgedruckt<br />
werden.<br />
<strong>Logistik</strong> befinde sich immer in<br />
einem Spannungsfeld. Zum einen<br />
wolle sie den Kundennutzen<br />
maximieren, sagt Klaus-Peter<br />
Franke, Professor für <strong>Logistik</strong> an<br />
der Hochschule Ulm. Zum anderen<br />
müsse natürlich die Wirtschaftlichkeit<br />
für die <strong>Unternehmen</strong><br />
gegeben sein. „Der Kunde<br />
oder Empfänger hat einen bestimmten<br />
Serviceanspruch. Der<br />
Dienstleister oder <strong>Logistik</strong>er<br />
muss das aber auch wirtschaftlich<br />
darstellen können.“<br />
Deshalb werden sich<br />
auch in Zukunft alle <strong>Logistik</strong>-Systeme<br />
daran orientieren,<br />
was der Kunde bereit<br />
zu zahlen ist und was<br />
der <strong>Logistik</strong>er für diesen<br />
Preis bieten kann.<br />
Dabei ist die letzte Meile<br />
hin zum Empfänger am<br />
aufwendigsten, „weil das Volumen,<br />
das ich transportiere, dort<br />
am kleinteiligsten ist“, erläutert<br />
Franke. Zugleich ist in der Innenstadt<br />
das Raumangebot rar und<br />
die Konkurrenz darum groß. Jeder<br />
kennt sie heute schon, die in<br />
zweiter Reihe haltenden Lieferwagen,<br />
oft auch mehrere hintereinander,<br />
von unterschiedlichen<br />
Zustellern. Es gibt mehrere<br />
„Letzte-Meile-Konzepte“ für die<br />
Feinverteilung. Vielen von ihnen<br />
gemeinsam ist, dass sie mit Umschlagplätzen<br />
am Rande der Innenstadt<br />
arbeiten. Das kann ein<br />
fester Platz sein, ein sogenanntes<br />
Hub, beispielsweise ein Container,<br />
zu dem Waren mit einem<br />
großen Fahrzeug geliefert werden<br />
und von dem aus die Verteilung<br />
zum Kunden etwa mit<br />
FOTO: ©PHONLAMAI PHOTO/SHUTTERSTOCK.COM
LOGISTIK DER ZUKUNFT 17<br />
E-Scootern oder E-Fahrrädern<br />
weiter organisiert wird. „Um die<br />
Kosten für die Dienstleister zu<br />
reduzieren und der Verstopfung<br />
der Innenstädte vorzubeugen“,<br />
stellt sich Franke eine Konsolidierung<br />
in diesem Bereich vor:<br />
Verschiedene Lieferunternehmen<br />
bringen ihre Waren zu dem<br />
Hub, nur ein Dienstleister übernimmt<br />
die Verteilung auf der<br />
letzten Meile, umweltfreundlich<br />
mit E-Fahrzeugen. Dem entgegen<br />
spricht, dass die jeweiligen <strong>Unternehmen</strong><br />
mit ihrem eigenen<br />
Fahrzeug beim Endkunden sein<br />
wollen, schließlich ist dieses ja<br />
auch Werbeträger für die eigene<br />
Firma.<br />
Ein Paketanhänger als<br />
Mikro-Depot<br />
Verschiedene Dienstleister experimentieren<br />
bereits mit solchen<br />
Lösungen. DHL und UPS haben<br />
mehrere Varianten davon beim<br />
Ulmer <strong>Logistik</strong>-Meeting im November<br />
vergangenen Jahres vorgestellt,<br />
einer Fachtagung, die<br />
vom Institut für Betriebsorganisation<br />
und <strong>Logistik</strong> der Hochschule<br />
Ulm und dem Kompetenzzentrum<br />
<strong>Logistik</strong> der Hochschule<br />
Neu-Ulm ausgerichtet<br />
wird. UPS setzt beispielsweise in<br />
Hamburg-City oder im Münchner<br />
Glockenbachviertel auf Container-<br />
oder Mikrodepots als<br />
Umschlagplätze. Von dort werden<br />
die Sendungen durch eine<br />
Flotte von Elektrofahrzeugen<br />
weiter verteilt, in engen<br />
Gassen kommen<br />
E-Dreiräder oder Lastenfahrräder<br />
zum Einsatz. In<br />
Herne wird ein Ladenlokal<br />
als Minidepot benutzt. Ein<br />
7,5-Tonner, der Großkunden<br />
beliefert,<br />
nimmt fahrradtaugliche<br />
Sendungen<br />
dorthin mit,<br />
von wo sie<br />
mit E-Tricycle<br />
und Sackkarre<br />
zugestellt werden.<br />
In der Offenbacher<br />
City dient ein Paketanhänger<br />
als Mikrodepot.<br />
Der Fahrer einer benachbarten<br />
Tour<br />
nimmt ihn morgens<br />
zum Stellplatz und<br />
holt ihn dort abends wieder, die<br />
Sendungen werden per Lastenpedelec<br />
verteilt. Auch die DHL<br />
experimentiert mit Hubs in<br />
Frankfurt und Utrecht. Die Fahrzeugflotte<br />
wird schon jetzt großflächig<br />
auf Elektromobile und eigens<br />
konstruierte Fahrräder für<br />
die Briefzustellung umgestellt.<br />
„Und warum nicht das Paket<br />
direkt ins eigene Auto geliefert<br />
bekommen?“ Das fragte Thomas<br />
Königs, Referent der DHL, beim<br />
Ulmer <strong>Logistik</strong>-Meeting. Sein<br />
<strong>Unternehmen</strong> testet bereits Paketcopter,<br />
eine Drohne, die autonom<br />
gesteuert beispielsweise<br />
Notfall- und Eillieferungen in<br />
entlegene Gebiete fliegt. In<br />
Stockholm hat sie die oben genannte<br />
Crowd-Zustellung getestet.<br />
In Bad Hersfeld gibt es Versuche<br />
mit dem Postbot, einem<br />
Roboter auf Rädern, der dem<br />
Briefträger beim Austragen wie<br />
ein Hündchen folgt und 150 Kilogramm<br />
Ladung aufnehmen<br />
kann. Franke kann sich vorstellen,<br />
dass in fünf Jahren so ein<br />
Streetscooter auch in Ulm dem<br />
Postboten hinterherfährt.<br />
Unterirdische Transportwege<br />
gibt es schon<br />
Aber es geht auch völlig unbemannt<br />
auf der letzten Meile:<br />
Kunze nennt da das Mutterschiff-Konzept.<br />
Mercedes und<br />
die Firma Starship Technologies<br />
bringen schon in mehreren Versuchen<br />
mit einem Van selbstfahrende<br />
Roboter in ein Stadtviertel.<br />
Dort werden die kleinen autonomen<br />
Transporter vom Fahrer<br />
beladen und schwärmen<br />
selbstständig in verschiedene<br />
Richtungen zu den Kunden aus,<br />
kehren zurück und nehmen die<br />
nächste Lieferung auf … Das sei<br />
eine Möglichkeit, gerade in Zeiten,<br />
in denen es immer schwieriger<br />
werde, genügend Fahrer für<br />
die Zustellung zu finden, meint<br />
Kunze. Drop-Boxen sind eine<br />
kostenfreundliche Alternative<br />
für Zustellfirmen, um auf der<br />
letzten Meile Zeit zu sparen, jedoch<br />
zu Lasten des Kundenservice.<br />
Denn dann ist der Empfänger<br />
gefragt, seine Lieferung<br />
an diesem Umschlagplatz abzuholen.<br />
Eine Art Cargo-Pipeline<br />
für den unterirdischen<br />
Transport von Gütern hat die<br />
Stadt Ulm bereits – unter der<br />
Universität, wo unter anderem<br />
Essen transportiert wird. Ein solches<br />
System für ganze Stadtteile<br />
zu installieren, ist nach Ansicht<br />
von Ulms Baubürgermeister Tim<br />
von Winning aber unrealistisch:<br />
Der Untergrund sei ja jetzt schon<br />
komplett voll aufgrund der dort<br />
verlegten Leitungen, Kanäle und<br />
mehr. „Wir finden in der Innenstadt<br />
ja noch kaum einen Platz,<br />
um einen Baum zu pflanzen.“ Zudem<br />
sei ein solches System sehr<br />
teuer im Bau und Unterhalt und<br />
brauche Jahre, um aufgebaut zu<br />
werden.<br />
Generell sieht von Winning<br />
die City-<strong>Logistik</strong> sehr effizient<br />
organisiert. Seiner Meinung nach<br />
werden in Zukunft, wenn das<br />
Platzangebot immer weniger<br />
wird, Lastenfahrräder eine große<br />
Rolle spielen. Drohnen in der<br />
Luft und auch am Boden sieht er<br />
in naher Zukunft eher nicht als<br />
Lösung für den Transport in<br />
Ulm. Ein solches System werfe<br />
nicht nur technische Fragen auf,<br />
sondern auch rechtliche, etwa in<br />
der Straßenverkehrsordnung.<br />
Die Aufgaben der Stadt sieht er<br />
in einem Zwischenspiel: Innovationen<br />
in der <strong>Logistik</strong> einerseits<br />
zu fördern, aber andererseits die<br />
geeigneten Rahmenbedingungen<br />
zu schaffen. So könne er sich beispielsweise<br />
vorstellen, dass mit<br />
E-Rädern auch nach 23 Uhr angeliefert<br />
werden kann, „weil die<br />
geräuschlos sind“. So könne man<br />
Entwicklungen fördern, die gut<br />
für die City wären, die sich aber<br />
im freien Spiel der Marktkräfte<br />
nicht durchsetzen würden.
18 LOGISTIK-CLUSTER<br />
Neues aus dem<br />
<strong>Logistik</strong>-Cluster Schwaben<br />
Herausforderungen Der <strong>Logistik</strong>-Cluster Schwaben bietet logistikaffinen <strong>Unternehmen</strong> die<br />
Möglichkeit des Netzwerkes und des Austausches. Von Gabriel Bock<br />
Ingrid Eibner ist seit dem Jahr 2015 die Geschäftsführerin<br />
des <strong>Logistik</strong>-Clusters Schwaben.<br />
Die Region Schwaben<br />
brummt, der Wirtschaft<br />
geht es hervorragend<br />
und die Arbeitslosigkeit<br />
ist auf einem historischen Tief.<br />
Das bedeutet in einer Region mit<br />
viel produzierendem Gewerbe<br />
aber auch, dass die <strong>Logistik</strong> hinter<br />
diesem Wirtschaftswachstum<br />
vor große Herausforderungen<br />
gestellt wird. Diese kommen für<br />
die <strong>Logistik</strong> in einer Zeit, die<br />
ohnehin eine Menge Veränderungen<br />
mit sich bringt. Die<br />
Fraunhofer-Gruppe für Supply<br />
Chain Services sagt für die Zukunft<br />
große Veränderungen voraus:<br />
Das autonome Fahren ist in<br />
aller Munde, kommt wohl aber<br />
nicht rechtzeitig genug, um die<br />
<strong>Logistik</strong>branche vor einem ordentlichen<br />
Fachkräftemangel zu<br />
retten. Die Digitalisierung beschleunigt<br />
viele Abläufe soweit,<br />
dass die <strong>Logistik</strong> zum entscheidenden<br />
Zeitfaktor in vielen Kontexten<br />
wird.<br />
Cluster deckt vor allem Ulm<br />
und Augsburg ab<br />
Die Kunden begreifen <strong>Logistik</strong><br />
immer mehr als Service und geben<br />
der Branche gleichzeitig eine<br />
Mitschuld am Ausstoß von<br />
Feinstaub und Klimawandel.<br />
Derweil klopfen mit der zunehmenden<br />
Robotik und neuen Herstellungsverfahren<br />
wie 3D-Druck<br />
schon die Herausforderungen<br />
von morgen an die Tür. Die <strong>Logistik</strong><br />
in Schwaben besteht zwar<br />
aus namhaften und starken <strong>Unternehmen</strong>,<br />
aber auch von diesen<br />
haben sich viele entschieden sich<br />
zusammenzutun und den Herausforderungen<br />
gemeinsam zu<br />
begegnen.<br />
Deshalb ist im Mai 2011 das<br />
<strong>Logistik</strong>-Cluster Schwaben mit<br />
Sitz in Augsburg entstanden. Das<br />
<strong>Logistik</strong>-Cluster Schwaben ist<br />
ein Interessenverband der <strong>Logistik</strong>branche<br />
im bayrischen Schwaben<br />
und in Württemberg und<br />
deckt vor allem die Großräume<br />
Ulm und Augsburg ab. Die Mitglieder<br />
des Verbands sind neben<br />
den bekannten Branchengrößen
LOGISTIK-CLUSTER 19<br />
wie Dachser, Seeberger oder<br />
Max Wild auch Hochschulen und<br />
auch die IHK in Ulm und in<br />
Augsburg. „Für diese will das<br />
Cluster ein verbindendes Element<br />
sein, von dem alle profitieren“,<br />
sagt Ingrid Eibner, die Geschäftsführerin<br />
des Clusters. Zu<br />
den Leistungen gehört es dabei<br />
aber nicht nur, für den <strong>Logistik</strong>-Standort<br />
Schwaben und für<br />
den Ruf der Branche zu werben.<br />
Großes Thema sind<br />
Diesel-Fahrverbote<br />
Stattdessen kümmert sich das<br />
Cluster auch ganz spezifisch um<br />
die Lösung der Probleme der Region.<br />
Dafür werden <strong>Unternehmen</strong><br />
befragt und an Lösungsansätzen<br />
gearbeitet. Ein wichtiges<br />
Themenfeld sind natürlich gerade<br />
die Fahrverbote für Dieselfahrzeuge,<br />
wie es sie wohl ab<br />
September dieses Jahres geben<br />
wird. „Wir haben letztes Jahr<br />
schon auf einer Veranstaltung<br />
gemeinsam mit dem Cluster<br />
Nutzfahrzeuge Schwaben die<br />
Hersteller von alternativen, saubereren<br />
Antriebstechnologien<br />
mit den interessierten <strong>Logistik</strong>ern<br />
zusammengebracht“, erklärt<br />
Eibner. Zudem habe man<br />
mit den Städten gesprochen, um<br />
jeweils mit diesen klären zu können,<br />
wie sie die drohenden Fahrverbote<br />
umsetzen wollen. So<br />
ergab sich eine gemeinsame<br />
Sammlung von Problemstellungen,<br />
die jetzt behandelt würden.<br />
Dafür haben die beiden Cluster<br />
eine Initiative namens „e-Cargo<br />
City“ gegründet, die das Thema<br />
über das ganze Jahr hinweg behandeln<br />
soll.<br />
Zunächst müssten dafür die<br />
Fragen der Beteiligten gesammelt<br />
werden, betroffen sind nämlich<br />
viele. Vom Paketzusteller bis<br />
Zur Person<br />
Ingrid Eibner leitet seit<br />
Anfang 2015 das <strong>Logistik</strong>-Cluster<br />
Schwaben. Sie<br />
war zuvor beim KLOK Kooperationszentrum<br />
<strong>Logistik</strong> e.V.<br />
und dem <strong>Logistik</strong>-Netzwerk<br />
Baden-Württemberg als<br />
Geschäftsstellenleiterin in<br />
Kornwestheim beschäftigt<br />
und bringt neben dem persönlichen<br />
Netzwerk in der<br />
Branche vor allem umfangreiches<br />
Wissen in der Vereinsarbeit<br />
mit.<br />
zum Handwerker und vom Lebensmittellogistiker<br />
bis zum<br />
Bauunternehmer, alle würden<br />
von einem Fahrverbot in Innenstädten<br />
hart getroffen und müssen<br />
sich deshalb um Alternativen<br />
kümmern. Die sind aber kompliziert,<br />
nicht marktverfügbar und<br />
erfordern viel Aufwand bei der<br />
Umstellung.<br />
So musste beispielsweise die<br />
Post vor einigen Jahren feststellen,<br />
dass Lösungen für die Paketzustellung<br />
mit Elektrofahrzeugen<br />
weder verfügbar noch in<br />
Sicht waren. Der <strong>Logistik</strong>riese<br />
hat deshalb kurzerhand ein eigenes<br />
Fahrzeug entwickelt und gebaut.<br />
Für die <strong>Unternehmen</strong> in der<br />
Region dürfte das zum größten<br />
Teil außerhalb ihrer eigenen<br />
Kraft liegen. Deshalb sind an dieser<br />
Stelle die vereinten Kräfte<br />
des Clusters für viele <strong>Unternehmen</strong><br />
attraktiv.<br />
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