STATENS SKOGSFORSOKSANSTALT - SLU
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~lTBER DEN KIEFERNlJREHER. cxxxv<br />
der letzten J ahre etwas in Betracht kommen können. D ami t die \Vinde die<br />
Basidiensporen des Pilzes auffangen und effektiv verbreiten sollen, ist offenbar<br />
erforderlich, dass sie mit hedentender Geschwindigkeit iiber den Boden<br />
mit seinen basidiensporenfiihrenden Espenblättern hinstreichen. Der offene<br />
Platz vor dem Viehstall bei Ö. Ekenäs konnte wohl die Eectingungen hierfiir<br />
liefern. Trotzdem hat, allem nach zu urteilen, nur eine relativ geringe<br />
Anzahl Pilzsporen zu einer solchen Höhe ernporgetrieben werden können,<br />
dass sie iiber die nächstbefindlichen, höchsten Pflanzenreihen hinausgelangten.<br />
Dies zeigt ja ohne weiteres, dass man in gewöhnlichen Fällen nur mit einer<br />
.äusserst lokalen Verbreitung der Pilzkrankheit von Espe zu Kiefer zu rechnen<br />
hat - m. a. W. mit einer stark beschränkten Verbreitung der Basidiensporen<br />
des Pilzes. Kann nur die Espen in gebiihrenden Grenzen gehalten werden, so<br />
ist stets die Gefahr einer verheerenden Kieferndreherepidemie ausgeschlossen.<br />
Ein radikales Weghauen jeder Espe in der Nähe einer Kiefernkultur ist hierbei<br />
keineswegs notwendig. Die Verbreitung der Basidiensporen ist ja so begrenzt,<br />
dass e in Schutz ge gen die Infektion der Kiefer leicht au f andere W eise<br />
erreichbar sein muss. · Nur einige wenige Kiefernsaatreihen waren ja bei Ö.<br />
Ekenäs praktisch genommen hinreichend, um die Verbreitung der Basidien<br />
.sporen zu verhindern. vVill man demnach gleichzeitig sowohl Kiefer als Espe<br />
pflegen, so muss dies ohne Gefahr fiir die Kiefer geschehen können, olme<br />
dass kostspieligere Massnahmen zu ergreifen sind. Eine Art Schutzgiirtel<br />
zwischen Espen- und K i efernkultur muss ja in diesem Falle gentigend<br />
sein. Espen in unmittelbarer Nähe von Kiefernkulturen oder auf<br />
offenen Plätzen neben diesen sind jedoch am besten zu vermeiden.<br />
Durchans nicht immer sind jedoch die Kiefernkulturen so gliicklich beziiglich<br />
der Espe gestelit wie die Ekenäser Kultur. Was in erster Linie fiir ihre<br />
nur einseitige Heimsuchung durch den Kieferndreher bestimmend war, war ja<br />
das Fehlen von Espen innerhalb der Kultur selbst. Erst wenn Espen zer<br />
.streut iiber ein fiir Kiefernkultur in Anspru~h genommenes Gebiet hin vorkommen,<br />
kann sich die wirkliche Gefahr einer ernstlicheren und allgemeineren<br />
Schädigung durch Kieferndreher einstellen. In einem solchen Falle Massnahmen<br />
zur Bekämpfung der Krankheit anzuraten, ist fast zwecklos. Hat<br />
man einmal die Espe auf dem fiir Kiefernkultur verwendeten Gebiet, so ist<br />
. es ja so gut wie unmöglich, diesel be wegzuschaffen: den Wurzelschösslingen<br />
entgeht man nicht ohne rechtzeitig getroffene Massnahmen zur A btötung der<br />
Espenwurzeln. Beginnt nun Melampsom pinitorqua innerhalb des Gebietes<br />
nufzutreten, so wird bald jede Espe auf demselben infiziert, dies dank dem<br />
ausserordentlich guten Verbreitungsvermögen der Uredosporen. Im Friihling<br />
des darauffolgenden J ahres finden sich nun die teleutosporen-basidiensporenfiihrenden<br />
Blätter iiber so gut wie das ganze Gebiet hin zerstreut, und die<br />
lnfektion der Kiefer begint in grösserem Masstab. Ist das Kulturfeld einigermassen<br />
gross und offenliegend, so dass der .vVind freien Spielraum hat, so<br />
können natiirlich auch die Basidiensporen relativ weit umhergefiihrt werden<br />
-- wahrscheinlich weiter als innerhalb der Ekenäser Kultur - und dies seinerseits<br />
trägt zu der weiteren Verbreitung der Krankheit bei. Solche Fälle<br />
.sind es, wo die bösartigsten Kieferndreherepidemien entstehen. So beispielsweise<br />
die ans der Skagersholmer Staatsforst oben erwähnte. Eine nahezu<br />
2 o o ha grosse Fläche ist hi er kahlgebrannt worden, und auf der Brandfläche<br />
haben an zerstreuten Stellen Espenbestände aufzutreten begonnen. llfelampsom