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Kargaflan›n kavramlar› Kavramlar›n kargaflas› - IGMG

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irschad<br />

Unser Prophet Îsâ (as)<br />

Viele Menschen in Europa wissen<br />

nicht, dass die Muslime Îsâ (as)<br />

(Jesus) als Propheten, ja sogar einen<br />

der großen Propheten, betrachten<br />

und ihn aufgrund seiner Prophetenschaft<br />

ehren. Aus diesem Grund hat<br />

sich bei ihnen ein Verständnis von<br />

Religion etabliert, das man im Satz<br />

„Euch euren Propheten und uns<br />

unseren Propheten“ widergeben<br />

könnte. Auf der anderen Seite<br />

scheinen die Muslime von diesem<br />

Verständnis beeinflusst zu sein, denn<br />

sie sprechen nur von Îsâ (as), wenn es<br />

um die Christen oder das Christentum<br />

geht. Selbstverständlich ist das bis zu<br />

einem bestimmten Punkt erforderlich<br />

und richtig. Doch so, wie wir aus den<br />

Berichten über Nûh (as) (Noah),<br />

Ibrâhîm (as) (Abraham), Ajjûb (as)<br />

(Hiob) oder Jûsuf (as) (Josef) Lehren zu<br />

ziehen und in unserem Leben<br />

umzusetzen zu versuchen, so darf es<br />

auch kein Hindernis sein, dass einige<br />

Menschen Îsâ (as) als „ihren“ Propheten<br />

ansehen, sich Wissen über das<br />

Leben und die Botschaft des<br />

Propheten Îsâ (as) anzueignen und<br />

darüber nachzudenken.<br />

Dass die Muslime einem solchen<br />

Gedanken verfallen, hat zweierlei<br />

Gründe: Zum einen gibt es nicht viele<br />

Informationen in unseren Quellen<br />

über das Leben dieses Propheten.<br />

Außer den betreffenden Versen des<br />

Korans, gibt es etwa 300 Überlieferungen<br />

(wenn man die mehrfach<br />

vorkommenden nicht mitzählt), von<br />

34<br />

<strong>IGMG</strong> PERSPEKTIVE<br />

denen die meisten nicht vertrauenswürdig<br />

sind. Quellen, die sich auf<br />

historische oder etwa archäologische<br />

Erkenntnisse berufen, denen aber<br />

kein eindeutiges Gebot oder keine<br />

Überlieferung zugrunde liegt, haben<br />

in den islamischen Wissenschaften<br />

keine große Relevanz. Der wichtigere<br />

Grund ist jedoch die Sichtweise<br />

derjenigen, die Îsâ (as) nahezu nicht<br />

als Prophet ansehen bzw. fast ausschließlich<br />

als Prophet der Christen<br />

betrachten. Dies tritt natürlich nicht<br />

offen zutage, doch vor dem Hintergrund,<br />

dass wir in vom Christentum<br />

dominierten Gesellschaften leben<br />

und nur begrenztes Wissen bezüglich<br />

dieses Propheten haben, kann<br />

von solch einem Verständnis gesprochen<br />

werden.<br />

Nachdem also festgehalten<br />

werden kann, dass alle Quellen<br />

bezüglich des Lebens und Wirkens<br />

des Propheten Îsâ (as), der der<br />

ganzen Menschheit gesandt<br />

wurde, in Betracht gezogen<br />

werden müssen, möchten wir das<br />

Leben und die Botschaft, im Licht<br />

der Verse des Korans, darlegen.<br />

Îsâ (as) wurde in Betlehem<br />

(arabisch Bajt Lahm) im Norden Jerusalems<br />

auf wundersame Weise zur<br />

Welt gebracht. Auch wenn die<br />

Geburt des Propheten Îsâ (as) als<br />

Beginn der Zeitrechnung festgelegt<br />

wurde, nimmt man heute an, dass er<br />

im Jahre 4 bis 7 vor diesem Datum<br />

geboren wurde. Die Mutter von Îsâ<br />

Ali METE • amete@igmg.de<br />

(as) heißt Marjam (Maria). Es ist<br />

bekannt, dass er – genau wie der<br />

Prophet Âdam (as) – durch den Befehl<br />

Allahs “Sei!” auf die Welt kam, wie es<br />

im folgenden Vers heißt: “Sie sagte:<br />

„Mein Herr, wie soll ich einen Sohn<br />

bekommen, wo mich doch kein Mann<br />

berührte?“ Er sprach: „Allah schafft,<br />

was Er will. Wenn Er eine Sache<br />

beschlossen hat, spricht Er nur zu ihr<br />

„Sei!“ und sie ist.” [3:47] Auch, wenn<br />

nicht viel über sein Leben bekannt ist,<br />

weiß man, dass er vor der Prophetenschaft<br />

zusammen mit seiner<br />

Familie nach Ägypten reiste und<br />

wider zurückkehrte. Nachdem er<br />

zum Propheten berufen wurde,<br />

versuchte er seine Botschaft zuerst<br />

der Bevölkerung seiner Heimat zu<br />

vermitteln. Doch aufgrund der<br />

großen Feindschaft der Religionsgelehrten<br />

seiner Zeit setzte er seine<br />

Arbeit in benachbarten Regionen<br />

fort. Etwa 30 n. Chr., also im Alter<br />

von 34 bis 37 Jahren, gelangte er zu<br />

seinem Herrn. Da er nicht geheiratet<br />

hat, führte er weder ein Familienleben<br />

noch hinterließ er Nachkommen.<br />

Im Koran wird Îsâ (as) als<br />

Mensch dargestellt, indem er<br />

„Sohn der Maria” genannt wird<br />

und von der Besonderheit, dass er<br />

keinen Vater hatte, berichtet wird.<br />

Die Hauptaufgabe des Propheten<br />

Îsâ (as) bestand darin, der<br />

jüdischen Gesellschaft, in der er<br />

lebte, den Indschîl (Evangelium)<br />

mitzuteilen und die Tawra (Thora)

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