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Kargaflan›n kavramlar› Kavramlar›n kargaflas› - IGMG

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kommentar<br />

Gute Terroristen, böse Terroristen??<br />

Mit Mit blutigen Anschlägen gegen<br />

Zivilisten und Soldaten hat<br />

sich die international als Terrororganisation<br />

eingestufte PKK wieder in<br />

das Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

gerückt. Doch als Terrororganisation<br />

eingestuft zu sein, scheint insbesondere<br />

die Verantwortlichen in den<br />

Medien und der Politik Europas<br />

wenig zu beeindrucken. Denn nach<br />

wie vor werden gemeine Mörder zu<br />

Rebellen, Aufständischen und<br />

Widerstandskämpfern stilisiert. Bei<br />

Solidaritätsbekundungen für die PKK<br />

werden verbotene Symbole und<br />

Embleme demonstrativ zur Schau<br />

gestellt, ohne dass die Sicherheitsbehörden<br />

einschreiten.<br />

Bemüht man mal das Lexikon zu<br />

dieser Problematik, stößt man<br />

schnell auf den Begriff Doppelmoral<br />

der dort unmissverständlich<br />

definiert wird. Danach bezeichnet<br />

der Ausdruck Doppelmoral eine<br />

gesellschaftlich praktizierte oder<br />

auch stillschweigend sanktionierte<br />

Moral, die "mit zweierlei Maß"<br />

misst und ihr Werturteil zugunsten<br />

ihrer eigenen Bedürfnisse oder Interessen<br />

fällt.<br />

Dass es sich im Umgang mit der<br />

PKK-Problematik um ein Paradebeispiel<br />

westlicher Doppelmoral<br />

handelt, unterstreichen die Ereignisse<br />

der vergangenen Wochen besonders<br />

eindrucksvoll. Da wird Riza<br />

Altun seines Zeichens Schatzmeister<br />

der PKK, mit einem Sonderflugzeug<br />

von Wien nach Erbil im Nordirak<br />

ausgeflogen, obwohl die Türkei<br />

38<br />

<strong>IGMG</strong> PERSPEKTIVE<br />

schon seit Jahrzehnten auf die Auslieferung<br />

von PKK-Funktionären<br />

drängt. Man stelle sich nur die<br />

Empörung in den Hauptstädten der<br />

Koalitionsfront gegen den internationalen<br />

Terrorismus vor, wenn ein<br />

steckbrieflich gesuchter Al-Kaida-<br />

Aktivist unbehelligt in ein Land einund<br />

wieder ausreisen dürfte. Nur<br />

ein Beispiel von vielen, die dazu<br />

beitragen, dass die Türkei dem<br />

Westen im Kampf gegen den PKK-<br />

Terrorismus Untätigkeit und sogar<br />

Heuchelei vorwirft. So stufen die<br />

USA als strategischer Bündnispartner<br />

der Türkei die PKK zwar als Terrororganisation<br />

ein, haben aber<br />

kein Problem damit, die Schwesterorganisation<br />

der PKK im Iran militärisch<br />

und logistisch zu unterstützen.<br />

Und als ob diese Heuchelei noch<br />

nicht reichen würde, warnt man die<br />

Türkei eindringlich davor, sich mit<br />

grenzüberschreitenden militärischen<br />

Aktionen der terroristischen<br />

Bedrohung zu erwehren. Nur zur<br />

Erinnerung; vor gut einem Jahr hat<br />

Israel den Libanon in Schutt und<br />

Asche gelegt mit dem Argument, einen<br />

Präventivschlag gegen die terroristische<br />

Bedrohung aus dem<br />

Süden des Landes zu führen. Obwohl<br />

sich der völkerrechtswidrige<br />

Angriffskrieg vornehmlich gegen<br />

die libanesische Zivilbevölkerung<br />

richtete, war es allen voran der<br />

amerikanische Präsident George W.<br />

Bush, der vom legitimen Selbstverteidigungsrecht<br />

Israels sprach. Da<br />

möge bitte mal jemand erklären,<br />

kommentar<br />

O¤uz ÜÇÜNCÜ • oucuncu@igmg.de<br />

warum ausgerechnet der Türkei das<br />

legitime Recht auf die Verteidigung<br />

seiner Bürger gegen eine terroristische<br />

Bedrohung, die bisher tausende<br />

von Menschen das Leben gekostet<br />

hat, abgesprochen wird.<br />

Tatsache ist, dass der PKK mit<br />

den rasanten politischen und<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen<br />

auch im Südosten der Türkei<br />

immer mehr der Boden entzogen<br />

wird und sie mit spektakulären,<br />

aber hilflos wirkenden Aktionen<br />

versucht, ihrem Bedeutungsverlust<br />

entgegen zu wirken. Die öffentliche<br />

Aufmerksamkeit im westlichen<br />

Kontext mag der PKK mit jeder<br />

neuen grausamen Aktion zwar<br />

gewiss sein, genauso gewiss ist<br />

inzwischen aber auch, dass sie und<br />

ihre politischen Vertreter immer<br />

mehr an Einfluss auf die kurdischstämmige<br />

Bevölkerung in der<br />

Türkei verlieren.<br />

Den politisch Verantwortlichen<br />

in den „Partnerstaaten“ der Türkei<br />

sei ins Heft geschrieben, dass das<br />

Anlegen von zweierlei Maßstäben<br />

bei terroristischen Organisationen<br />

ein Spiel mit dem Feuer ist, bei dem<br />

man sich nur die Finger verbrennen<br />

kann und aus politischem Kalkül<br />

bewusst oder unbewusst das<br />

Leben unschuldiger Menschen<br />

gefährdet. Es gibt keine guten und<br />

keine bösen Terroristen. Menschen<br />

die den Tod unschuldiger für die<br />

Durchsetzung ihrer politischen<br />

Ziele billigend in Kauf nehmen sind<br />

und bleiben Mörder!!!

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