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KUNDMACHUNG

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<strong>KUNDMACHUNG</strong><br />

über die am 13. Dezember 2011 um 18:00 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses unter dem Vorsitz von Bürgermeister<br />

DI Wolfgang Rümmele abgehaltene 12. Sitzung der Stadtvertretung.<br />

1. Berichte.<br />

Der VORSITZENDE bringt vor, dass zu den Aussagen der SPÖ-Fraktion in der letzten Stadtvertretungssitzung<br />

zum Thema „Krankenhaus Dornbirn – Tod einer Patientin nach einer Darmoperation“<br />

eine Stellungnahme der Abteilung „Recht“ vorliege. Aufgrund der Länge des vorliegenden Berichtes<br />

ersucht er all jene, die sich dafür interessieren, in der Abteilung „Recht“ vorstellig zu werden<br />

und in den Bericht Einsicht zu nehmen.<br />

Man werde diesen Bericht dem Stadtrat vorlegen.<br />

2. Verfügung des Stadtrates gemäß § 60 Abs. 3 Gemeindegesetz.<br />

Nachstehender vom Stadtrat in der Sitzung vom 22.11.2011 wegen Dringlichkeit in Anwendung<br />

von § 60 Abs. 3 Gemeindegesetz gefasster Beschluss wird zur Kenntnis genommen:<br />

„Der Löschung des Rechtes zur Holzlagerung auf Gst.-Nr. 15993/2 zugunsten der EZ 1633,<br />

Grundbuch 92001 Dornbirn (Stadt Dornbirn), wird zugestimmt.<br />

3. Ersatzwahl in Ausschüsse.<br />

Über Vorschlag der Dornbirner Grünen werden nachstehende Ausschuss-Umbesetzungen vorgenommen:<br />

Personalausschuss:<br />

StV. Mag. Edith Bösch scheidet als Mitglied aus.<br />

StV. Ingrid Benedikt, bisher 1. Ersatzmitglied, rückt als Mitglied auf.<br />

StVE. Mag. Dr. Juliane Alton rückt vom 2. Ersatzmitglied zum 1. Ersatzmitglied auf.<br />

StVE. Beatrix Thurnher-Sohm, Eschbühel 10g, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Finanz- und Wirtschaftsausschuss:<br />

Das bisherige Mitglied StVE. Beatrix Thurnher-Sohm wird zum 1. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Zum Mitglied wird StR. DI Martin Konzet, Gechelbachgasse 12, gewählt.<br />

StVE. MMag. Thomas Mazzurana, bisher 2. Ersatzmitglied scheidet aus.<br />

StVE. Roman Zöhrer, bisher 1. Ersatzmitglied, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Stadtplanungsausschuss:<br />

Das bisherige Mitglied StV. Ingrid Benedikt wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

StVE. MMag. Thomas Mazzurana, bisher 1. Ersatzmitglied, rückt als Mitglied auf.<br />

StVE. Tobias Lenz rückt vom 2. Ersatzmitglied zum 1. Ersatzmitglied auf.<br />

Wasserwirtschaftsausschuss:<br />

StV. Mag. Edith Bösch scheidet als 2. Eratzmitglied aus.<br />

Tiefbau- und Verkehrsausschuss:<br />

StVE. Conrad Kleiser scheidet als Mitglied aus.<br />

StVE. Mag. Dr. Juliane Alton rückt vom 2. Ersatzmitglied zum Mitglied auf.<br />

StVE. Tobias Lenz, Kehlegg 104, wird zum 1. Ersatzmitglied gewählt.<br />

StVE. Dr. Klaus Fessler, bisher 1. Eratzmitglied, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.


- 2 -<br />

Ausschuss für Soziales, Senioren und Ehrenamt:<br />

Das bisherige Mitglied StVE. MMag. Thomas Mazzurana wird zum 1. Ersatzmitglied gewählt.<br />

StVE. Bernadette Schobel, bisher 2. Ersatzmitglied, rückt zum Mitglied auf.<br />

StVE. Juliane Mattern, bisher 1. Ersatzmitglied, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Land-/Forstwirtschafts-/Schlachthofausschuss:<br />

StV. Mag. Edith Bösch scheidet als 2. Ersatzmitglied aus.<br />

StVE. Heinz Grabher, Stockach 12/2, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Ausschuss für außerschulische Bildung:<br />

StV. Mag. Edith Bösch scheidet als 1. Eratzmitglied aus.<br />

StVE. Elisabeth Lechner, Rohrbach 43/1, wird zum 1. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Schulausschuss:<br />

StVE. Conrad Kleiser scheidet als 1. Ersatzmitglied aus.<br />

StVE. Marion Maier rückt vom 2. Ersatzmitglied zum 1. Ersatzmitglied auf.<br />

StVE. Johannes Schobel, Obere Fischbachgasse 7/6, wird zum 2. Ersatzmitglied gewählt.<br />

Prüfungsausschuss:<br />

StV. Mag. Edith Bösch scheidet als Mitglied aus.<br />

StVE. Beatrix Thurnher-Sohm rückt vom 1. Ersatzmitglied zum Mitglied auf.<br />

StVE. MMag. Thomas Mazzurana, Thomas-Rhomberg-Straße 13a, wird zum 1. Ersatzmitglied<br />

gewählt.<br />

(einstimmig)<br />

4. Änderungen des Flächenwidmungsplanes.<br />

Über Antrag des Stadtplanungsausschusses vom 24.11.2011 wird der Flächenwidmungsplan der<br />

Stadt Dornbirn wie folgt geändert:<br />

Gst.-Nrn.,<br />

Fläche,<br />

Gebiet<br />

9639/1 (TF 709 m²)<br />

9640 (TF 734 m²)<br />

Brunnengasse<br />

9638 (TF 677 m²)<br />

Brunnengasse<br />

6033/2 (TF 2985 m²)<br />

Kapellengasse / Badgasse<br />

6026 (TF 2331 m²)<br />

Badgasse<br />

11904, 273 m²<br />

Fluh<br />

11978<br />

TF 698 m²<br />

Antragsteller<br />

Widmungsänderung<br />

von<br />

Ella Spettel, Dornbirn (BW) BW<br />

von Amts wegen<br />

(Feineler Christel, Dornbirn)<br />

(BW)<br />

in<br />

BW<br />

Martin Draxler, Dornbirn (BM) BM<br />

Hedwig und Johann Rein, Dornbirn (BM) BM<br />

Ernst Raidel, Dornbirn FL BW<br />

DI Jochen Specht, Dornbirn<br />

FL<br />

BW<br />

TF 8 m²<br />

FL Wald<br />

Hohlen<br />

11888/2 (TF 1198 m²) von Amts wegen (Verlassenschaft nach FL BW


- 3 -<br />

12010/2 (TF 450 m²)<br />

11889 (TF 55 m²)<br />

Fluh / Hohlen<br />

Siegfried Fink; Dietmar PETER, Manfred<br />

Raidel)<br />

FL<br />

FL<br />

BW<br />

Wald<br />

(einstimmig)<br />

5. Vergabe von Lieferungen und Leistungen:<br />

a) ABA Dornbirn, BA Arlenweg – Baumeisterarbeiten<br />

Die Stadt Dornbirn vergibt die Baumeisterarbeiten für die Erstellung der Kanalisation „ABA<br />

Dornbirn, BA Arlenweg“ an den Best- und Billigstbieter ARGE Rhomberg Bau und Jäger Bau<br />

mit einer Nettoangebotssumme inkl. Nachlass in Höhe von € 775.382,89.<br />

(einstimmig)<br />

b) Pflegeheim Birkenwiese – Baumeisterarbeiten<br />

Die Stadt Dornbirn erteilt für den Neubau des Pflegeheimes Birkenwiese den Zuschlag für<br />

den Bauauftrag „Baumeisterarbeiten“ an die Jäger Bau GmbH, Batloggstraße 95, 6780<br />

Schruns, zum Preis von € 4.375.061,96 netto bzw. € 5.250.074,35 brutto.<br />

(einstimmig)<br />

c) Pflegeheim Birkenwiese – Elektroinstallationen<br />

Die Stadt Dornbirn erteilt für den Neubau des Pflegeheimes Birkenwiese den Zuschlag für<br />

den Bauauftrag „Elektroinstallationen“ an die Elektro Decker GmbH, Walgaustraße 31, 6833<br />

Weiler, zum Preis von € 1.043.278,35 netto bzw. € 1.251.934,02 brutto.<br />

(einstimmig)<br />

6. Holzheizwerk Dornbirn – Annahme der Förderungszusage.<br />

Die Stadt Dornbirn erklärt die vorbehaltlose Annahme der Förderungsverträge der Kommunalkredit<br />

Public Consulting GmbH vom 30.9.2011, GZ A814633, für das Projekt Biomasse NW – Dornbirn<br />

betreffend<br />

a) die Gewährung eines Investitionszuschusses aus Mitteln der Umweltförderung im Inland und<br />

b) die Gewährung eines Investitionszuschusses aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale<br />

Entwicklung.<br />

(einstimmig)<br />

7. Erwerb, Veräußerung und Tausch von Liegenschaften:<br />

Hochwasserschutzprojekt Fallbach, ergänzender Grunderwerb von den Geschwistern Fußenegger.<br />

Die Stadt Dornbirn erwirbt von den Geschwistern Fußenegger die Waldparzelle Gst.-Nr. 4948, EZ<br />

5911, GB Dornbirn, mit einer Gesamtfläche von 1.063 m² unter Bedingungen.<br />

Weiters wird für die Errichtung des Geschiebefanges am Fallbach auch die Wiese, Gst.-Nr. 4949,<br />

EZ 5911, GB Dornbirn, mit einem Gesamtflächenausmaß von 7.195 m² unter Bedingungen erworben.<br />

(einstimmig)<br />

8. Gehsteig Färbergasse – Erwerb einer Dienstbarkeit auf Gst.-Nr. 8434/3 von der Rhomberg<br />

Liegenschaftsgesellschaft m. b. H. & Co KG.


- 4 -<br />

Dem Erwerb einer unentgeltlichen Dienstbarkeit des öffentlichen Gehweges auf Gst.-Nr. 8434/3 in<br />

EZ 14315, GB 92001 Dornbirn, Färbergasse, von der Rhomberg Liegenschaftsgesellschaft m.b.H.<br />

& Co. KG (FN 14846h, LG Feldkirch), Mariahilfstraße 29, 6900 Bregenz, zum Zwecke der Erstellung<br />

eines öffentlichen Gehsteigs wird zu den Bedingungen des vorliegenden Vertragsentwurfs<br />

zugestimmt.<br />

(einstimmig)<br />

9. Auslaufen eines Zinssicherungsgeschäftes – Umwandlung in ein Darlehen für Grunderwerbe.<br />

Zur Finanzierung von diversen Grunderwerben wird ein Schweizer Franken-Darlehen in Höhe von<br />

€ 2,00 Mio. aus dem Auslaufen des Zinssicherungsgeschäftes gemäß Beschluss des Stadtrates<br />

vom 26. September 2006 bei der Bank Austria unter Bedingungen aufgenommen.<br />

(einstimmig)<br />

10. Aufnahme eines Darlehens in Höhe von € 2,30 Mio. für diverse Grunderwerbe.<br />

Zur Finanzierung des Grunderwerbes an der Vord. Achmühlerstraße wird ein Darlehen in Höhe<br />

von € 2,30 Mio. auf die Dauer von fünf Jahren, endfällig am 31.12.2016, bei der Zuzählung von<br />

100 % bei der Dornbirner Sparkasse Bank AG, Bahnhofstraße 2, 6850 Dornbirn, unter Bedingungen<br />

aufgenommen.<br />

(einstimmig)<br />

11. Gebühren für die Benützung von Gemeindeeinrichtungen:<br />

Abfallgebühren.<br />

Aufgrund § 15 Abs. 3 Z. 4 Finanzausgleichsgesetz 2008, BGBl. I 103/2007 i.d.g.F. und § 17 Vorarlberger<br />

Abfallwirtschaftsgesetz, LGBl. Nr. 1/2006 wird nachstehende<br />

Verordnung über die Höhe der Abfallgebühren<br />

erlassen:<br />

§ 1<br />

Die Abfallgebühren gemäß §§ 2 und 4 der Abfallgebührenverordnung der Stadt Dornbirn vom 12.<br />

Dezember 2006 i.d.g.F. werden mit Wirkung 1.1.2012 wie folgt neu festgesetzt:<br />

I. Mengenunabhängige Grundgebühren<br />

Die Abfallgrundgebühr für Wohnungen beträgt pro Wohnungsbenützer € 14,30 pro Jahr.<br />

Für das dritte und weitere Kind gemäß § 106 EStG wird keine Grundgebühr eingehoben.<br />

(Anmerkung: Kinder sind jene Personen, für die Familienbeihilfe bezogen wird, also auch<br />

Schüler und Studenten.)<br />

Die Abfallgrundgebühr für Ferienwohnungen beträgt € 28,60 pro Jahr.<br />

Die Abfallgrundgebühr für sonstige Abfallverursacher beträgt € 57,20 pro Jahr.<br />

II.<br />

Mengenabhängige Abfallgebühren<br />

Restabfalltonne/pro Monat: € 8,60


- 5 -<br />

60 l Restabfallsack: € 4,30<br />

40 l Restabfallsack: € 2,90<br />

20 l Restabfallsack: € 1,50<br />

15 l Bioabfallsack: € 1,10<br />

8 l Bioabfallsack: € 0,80<br />

80 l Gartenabfallsack: € 4,50<br />

60 l Gartenabfallsack: € 3,40<br />

40 l Gartenabfallsack: € 2,40<br />

800 l Restabfall-Container € 57,50<br />

80 l Biotonne € 7,55<br />

120 l Biotonne € 10,50<br />

240 l Biotonne € 19,00<br />

Die Gebühr für die Annahme von sperrigen Siedlungsabfällen beträgt € 24,00 pro m³. Der<br />

Tarif für einen halben m³ Sperrmüll beträgt € 12,00.<br />

Sonstige sperrige Güter (= nicht haushaltsüblicher Sperrmüll und Bauschutt) werden mit € 24,00<br />

je halben m³ vergebührt.<br />

Die Gebühr für Kleinmengen entspricht der Gebühr für den 60 l Restabfallsack.<br />

Die Gebühr für die Abholung von sperrigen Siedlungsabfällen beträgt € 48,00 pro angefangenem<br />

m³.<br />

Die Gebühr für die Annahme von sperrigen Garten- und Parkabfällen beträgt € 6,10 pro m³.<br />

Der Tarif für einen halben m³ Gartenabfälle beträgt € 4,70.<br />

Die Gebühr für Kleinmengen bis 80 l beträgt € 2,20.<br />

Alle oben ausgewiesenen Abfallgebühren sind Bruttogebühren. Die Umsatzsteuer von derzeit<br />

10 % ist in den Gebühren enthalten.<br />

§ 2<br />

Die Verordnung über die Höhe der Abfallgebühren vom 9. Dezember 2010 tritt mit 31.12.2011<br />

außer Kraft.<br />

(einstimmig)<br />

12. Beschäftigungsrahmenplan für das Jahr 2012.<br />

Für das Jahr 2012 wird der Beschäftigungsrahmenplan gemäß nachfolgender tabellarischer Darstellung<br />

beschlossen:<br />

Anzahl der Bediensteten und Dienstposten:<br />

Bedienstete Dienstposten<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 1 bis 6 376 273,49<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 7 bis 14 441 358,38<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 15 bis 18 13 12,23


- 6 -<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 19 1 1,00<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 20<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 21<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 22 4 4,00<br />

Funktionen der Gehaltsklasse 23 1 1,00<br />

Krankenhaus 682 565,92<br />

Gesamt 1.518 1.216,02<br />

Krankenhaus:<br />

a b c d<br />

Angestellte in<br />

handwerklicher Verwendung<br />

Gesamt<br />

102,98 30,30 292,59 67,10 72,95 565,92<br />

Zahlenmäßiges Verhältnis von Frauen und Männern:<br />

nach Dienstverhältnis:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Beamte 1 1,92 51 98,08 52<br />

Angestellte 841 71,33 338 28,67 1.179<br />

Angestellte in handw. Verwendung 181 63,07 106 36,93 287<br />

Summe 1.023 67,39 495 32,61 1.518<br />

nach Funktionen:<br />

Frauen in % Männer in % Gesamt<br />

Gehaltsklasse 1 bis 6 168,00 61,43 105,49 38,57 273,49<br />

Gehaltsklasse 7 bis 14 188,64 52,64 169,74 47,36 358,38<br />

Gehaltsklasse 15 bis 18 1,60 13,08 10,63 86,92 12,23<br />

Gehaltsklasse 19 1,00 100 1,00<br />

Gehaltsklasse 20<br />

Gehaltsklasse 21<br />

Gehaltsklasse 22 4,00 100 4,00<br />

Gehaltsklasse 23 1,00 100 1,00<br />

Krankenhaus 405,94 71,73 159,98 28,27 565,92<br />

Summe 764,18 62,84 451,84 37,16 1.216,02<br />

(einstimmig)<br />

13. Beratung und Beschlussfassung über den Voranschlag 2012 der Stadt Dornbirn.<br />

Vizebürgermeister Mag. Martin RUEPP übernimmt den Vorsitz.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE eröffnet als Finanzreferent und gleichzeitig als<br />

Sprecher der „Dornbirner Volkspartei“ in der Stadtvertretung die<br />

GENERALDEBATTE<br />

und führt Folgendes aus:


- 7 -<br />

„Geschätzte Damen und Herren der Stadtvertretung!<br />

Bei allen Überlegungen zur Erstellung eines Voranschlages einer Stadt spielt die Einordnung in<br />

die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht nur im eigenen Land, sondern wie die<br />

Entwicklungen der vergangenen Tage zeigen, europaweit eine zunehmende Rolle. Man soll sich<br />

selbst als Stadt mit 47.963 Einwohnern nicht zu wichtig nehmen, aber trotzdem zeigen, dass es<br />

mit großen Anstrengungen gelingen kann, zahlen- und stimmungsmäßig halbwegs positiv zu bilanzieren.<br />

Jedenfalls so, dass auch eine mittelfristige Planung die Verantwortung für die kommenden<br />

Generationen erkennen lässt und uns weiterhin auch Spielräume für strategisch richtiges,<br />

wenn nötig auch kurzfristiges Handeln im Sinne einer positiven Stadtentwicklung offen bleiben.<br />

Erfreulich ist die Entwicklung der Ertragsanteile und der Kommunalsteuer. Beide sind Indikatoren<br />

einerseits für die wirtschaftliche Situation allgemein, andererseits für die Beschäftigungssituation in<br />

unserer Stadt.<br />

Aus heutiger Sicht ist allerdings davon auszugehen, dass dies nur ein Aufflackern nach einer tieferen<br />

Krise war und uns die nächste schwierige Phase bevorsteht, wenn man die mehrfach nach<br />

unten korrigierte Wirtschaftsprognose – zuletzt auf 0,6 % Wachstum für 2012 – betrachtet.<br />

Es ist daher Vorsicht, vor allem aber die Notwendigkeit der dauernden Überprüfungen unserer<br />

vielfältigen Dienstleistungen angebracht. Dies ist insbesondere durch das Projekt „ausgewogen<br />

2015“ thematisch in vielen Köpfen, sowohl in der Verwaltung, in den städtischen Betrieben und<br />

auch schon ein bisschen in der Bevölkerung feststellbar. Sparen ist kein Selbstzweck, man spart<br />

auch nicht, weil es alle sagen. Sparen ist die einzige Strategie, welche Haushaltskonsolidierungen<br />

auf allen Ebenen ermöglicht, als Ausdruck der Verantwortung für die Zukunft.<br />

Wir haben ein im Vergleich mit den Vorjahren etwas reduziertes Investitionsprogramm. Mit mehr<br />

als € 28 Mio. sind wir trotzdem ein respektabler Auftraggeber. Die demographischen und gesellschaftlichen<br />

Tendenzen zeigen immer zunehmende Ausgaben im Gesundheit- und Pflegebereich,<br />

in der Kinderbetreuung, im Bereich der Schulen, in der Aus- und Weiterbildung allgemein. Dabei<br />

spielt die Integration eine bedeutende Rolle; dieser Aufgabe werden wir gerecht. Wir haben Bewohner<br />

aus 106 Ländern in unserer Stadt und in Wirklichkeit sind es die Kontakte, die sich in ganz<br />

normalen Begegnungen am Arbeitsplatz, im Umfeld von Kindergarten und Schule oder bei Kultur<br />

und Sport ergeben, die uns gesellschaftlich weiterhelfen. Und wir sollten beim Fördern, aber auch<br />

beim Fordern – so, wie in der Vergangenheit – bleiben.<br />

Besondere Auffälligkeiten im Voranschlag sind die Schwerpunkte in der infrastrukturellen Ausstattung<br />

der Stadt. Immer mehr Bedeutung bekommt der öffentliche Verkehr, hier insbesondere die<br />

Schiene oder die Anbindung der großen Betriebsgebiete an die Autobahn. Krankenhaus und Pflegeheim<br />

neu, die Umsetzung des Schulraum- und Kindergartenkonzeptes werden uns dauernd und<br />

jährlich beschäftigen.<br />

Auf der anderen Seite ist nach der Festlegung der Siedlungsgrenzen das Wachstum der Stadt<br />

nach innen feststellbar, Neuerschließungen mit Wasser und Kanal sind zu 99 % abgeschlossen.<br />

Die Erhaltung der Substanz tritt zunehmend an die Stelle der Erschließungskosten.<br />

Durch einen breiten Branchenmix, durch eine gute Mischung an Betriebs- und Unternehmensgrößen<br />

und mit vielen Investitionen in der Fläche können wir den Anspruch, Wirtschaftsstadt mit hoher<br />

Lebensqualität zu sein, zweifelsohne erfüllen.


- 8 -<br />

Das Budget in Zahlen<br />

Mit Einnahmen und Ausgaben von je € 224.311.600,-- ist der Voranschlag 2012 ausgeglichen.<br />

Die Ausweitung des Ausgabenvolumens gegenüber dem Voranschlag 2011 beträgt + 4,28 % oder<br />

€ 9.210.000,--.<br />

Die ordentlichen Einnahmen steigen um 7,32 %, die ordentlichen Ausgaben erhöhen sich um<br />

5,96 %.<br />

Die außerordentlichen Einnahmen verringern sich um 6,98 %, die entsprechenden Ausgaben reduzieren<br />

sich um 2,31 %.<br />

Der Personalaufwand steigt um € 3,09 Mio., das sind 4,53 %, auf € 71,31 Mio. Die Transferleistungen<br />

von Personalkosten an die Stadt belaufen sich auf € 6 Mio., sodass der Anteil der Personalkosten<br />

an den ordentlichen Ausgaben bei 39,26 % liegt, 35,95 % bezogen auf die Personalkosten,<br />

vermindert um die Transferleistungen.<br />

Der Beitrag an die Sozialhilfe liegt bei € 10,5 Mio. und verringert sich nach Jahren der regelmäßigen<br />

Steigerung leicht.<br />

Die Krankenanstalten-Betriebsabgangsdeckung steigt um 6,98 % auf € 9,66 Mio., davon der Betrag<br />

an das eigene Krankenhaus auf € 7,40 Mio.<br />

Mehreinnahmen ergeben sich bei den Ertragsanteilen; diese betragen € 50,48 Mio., oder + € 4,10<br />

Mio., das sind + 8,84 % gegenüber dem laufenden Jahr.<br />

Die gemeindeeigenen Steuern mit € 22,56 Mio. steigen im Ganzen um 7,15 %, davon die Kommunalsteuer<br />

mit € 17,70 Mio. um € 1,20 Mio. oder 7,27 %. Die Gebühren steigen um 1,45 % auf<br />

€ 10,34 Mio., unsere Betriebe (wie z. B. das Krankenhaus und die Heime) erbringen Leistungen in<br />

Höhe von € 77,50 Mio., das sind um € 3,64 Mio. oder 4,92 % mehr als 2011.<br />

Die Finanzierung der außerordentlichen Ausgaben in Höhe von € 42.667.900,-- erfolgt mit<br />

€ 24.400.000,-- oder 57,19 % mittels Darlehensaufnahmen<br />

€ 2.814.000,-- oder 6,60 % durch Rücklagenentnahmen<br />

€ 15.357.800,-- oder 35,99 % aus sonstigen außerordentlichen Einnahmen<br />

€ 96.100,-- oder 0,22 % aus dem freien Budget.<br />

Das ist im Vergleich zum laufenden Jahr eine deutliche Verbesserung.<br />

Einschließlich der Instandhaltungen fließen € 28,16 Mio. in die regionale Wirtschaft. Dazu kommen<br />

€ 3,32 Mio. für strategische Grundankäufe.<br />

Den Darlehensaufnahmen von € 24,40 Mio. stehen Darlehenstilgungen in Höhe von<br />

€ 21.718.200,-- gegenüber. Die Nettoneuverschuldung beträgt somit lediglich € 2,70 Mio.<br />

Der Darlehensstand der Stadt wird per 31.12.2012 voraussichtlich € 151.209.500,-- einschließlich<br />

der GIG und der Leasingverpflichtungen betragen. Damit ist der Darlehensstand um € 11,1 Mio.<br />

geringer als für den 31.12.2011 im Voranschlag angenommen wurde. Der Rücklagenstand ist mit<br />

€ 26.667.900,-- Mio. um ca. € 3,60 Mio. höher.


- 9 -<br />

Die Maastricht-Verschuldung zeigt den bereinigten öffentlichen Schuldenstand. Dieser beträgt<br />

Ende des Jahres 2012 € 53.304.700,--, das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von<br />

€ 1.160,03.<br />

Hierin sind Darlehen in Höhe von € 10,64 Mio. für Grundankäufe (ohne Bundesforste) enthalten.<br />

Berücksichtigt man diese, so beträgt der öffentliche Schuldendienst ohne Grundankäufe<br />

€ 42.660.700,-- oder € 928,40 pro Kopf (Voranschlag 2011: € 986,47).<br />

Dem Maastricht-Defizit für 2012 steht der Maastricht-Überschuss der Rechnungsjahre 2001 –<br />

2010 gegenüber.<br />

Dienstleistungen<br />

Der Gesamtumfang der Dienstleistungen unserer Stadt lässt sich unter anderem aus dem Beschäftigungsrahmenplan<br />

ablesen. Er weist im Ganzen 1.518 Bedienstete aus, die sich auf 1.216<br />

Dienstposten verteilen.<br />

Mit einer Steigerung von 23 Dienstposten im kommenden Jahr reagieren wir auf die Notwendigkeiten,<br />

die sich einerseits aus der Demographie und andererseits aus den gesellschaftlichen Entwicklungen<br />

ergeben.<br />

Interessant ist die Entwicklung des Kompetenzzentrums Dornbirn für Gemeinden des Bregenzerwaldes.<br />

Für diese wird die Personalverwaltung und Gehaltsverrechnung übernommen und damit<br />

die Qualität nicht nur in den Bregenzerwälder Gemeinden, sondern auch bei uns positiv entwickelt.<br />

Die dazu notwendige kleine Personalaufstockung wird vom Land gefördert. Ebenfalls durch eine<br />

Landesförderung wird die Position eines Case-Managers finanziert. Mit einem Wechsel von der<br />

Straßenmeisterei zur Abteilung „Familie und Kinder“ wird auf die Betreuung der Kindergärten und<br />

Spielplätze besonders eingegangen. Im Bereich der Kindergärten gibt es 6,30 Dienstposten mehr,<br />

zwei neue Kindergartengruppen im Kindergarten Sala und Wallenmahd sowie die Erweiterung der<br />

vorschulischen Sprachförderung erfordern diese Ausweitung.<br />

Im Projekt „ausgewogen 2015“ geht es bekanntlich um die Aufrechterhaltung der Qualität der<br />

Dienstleistungen, dort wo es möglich ist um gesteigerte Effizienz und vor allem um eine notwendige<br />

Flexibilität beim Personaleinsatz innerhalb der Abteilungen, dort wo sich Schwerpunkte entwickeln.<br />

Informatik<br />

Schwerpunkt in den Aufgaben für 2012 ist die Umstellung der Arbeitsplätze im Bereich der Verwaltung<br />

und der Betriebe auf ein aktuelles Betriebssystem und auf eine aktuelle Office-Version (Windows-7<br />

und Office 2010). In diesem Zuge wird auch das Mailsystem Exchange auf eine neue Version<br />

hochgezogen. Für diese Umstellung sind € 200.000,-- budgetiert.<br />

Weitere € 75.000,-- sind für Projekte vorgesehen, wie die Beschaffung eines neuen Systems zur<br />

Überwachung des ruhenden Verkehrs, das Projekt Facility-Management und die Erneuerung der<br />

GIS-Basis-Software.<br />

€ 231.000,-- fallen als Mitgliedsbeitrag für die Gemeindeinformatik an. Gerade im Hinblick auf die<br />

wachsende Bedeutung über regionale Netze und Anwendungen ist diese Gesellschaft eine wichtige<br />

und notwendige Unterstützung – auch für unsere Stadt.


- 10 -<br />

Rund € 270.000,-- sind für die Instandhaltung, den Betrieb und die Wartung der bestehenden<br />

Hard- und Software vorgesehen, wobei darin auch die Internetkosten inkludiert sind.<br />

Europa Informationsstelle<br />

Die Europäische Union ist zu bedeutend, als dass sie ein Projekt von nur wenigen Spezialisten<br />

sein kann. In den vergangenen Wochen haben wir das alles erlebt. Daher ist es Aufgabe der Europa-Informationsstelle,<br />

den Bürgern unserer Stadt die Bedeutung der europäischen Integration<br />

für ihr tägliches Leben aufzuzeigen, Hilfestellungen zur Erlangung von EU-Fördermitteln zu bieten,<br />

Ansprechpartner bei EU-Institutionen zu vermitteln und – wie bisher – unbürokratisch und leicht<br />

zugängliche Informationen zu aktuellen EU-Themen bereitzustellen. Dazu dienen die Möglichkeiten<br />

der Dornbirner Messen, verschiedene Veranstaltungen zu aktuellen Themen und die Zusammenarbeit<br />

mit den Schulen.<br />

Sicherheit<br />

Polizei<br />

Die Aufgaben der Stadtpolizei sind vielfältig; sie sind getragen vom Auftrag, das subjektive Sicherheitsgefühl<br />

positiv zu beeinflussen, andererseits aber auch Vorschriften und Gesetze zu überwachen<br />

und mit Nachdruck durchzusetzen.<br />

Die Zusammenarbeit mit der Bundespolizei gestaltet sich konfliktfrei, die Zusammenarbeit mit<br />

einer Reihe von Sozial- und Jungendeinrichtungen – insbesondere zur Betreuung des Bahnhofsareals<br />

und der Innenstadt – werden auch weiterhin durchgeführt.<br />

Zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden weiterhin neben Alkohol- auch Geschwindigkeitskontrollen<br />

durchgeführt. Dazu ist die Anschaffung eines weiteren Radargeräts inklusive Radarbox<br />

vorgesehen.<br />

Bei der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt unterstützen wir die Ehrenamtlichkeit, andrerseits<br />

freuen wir uns über unsere schnelle Eingreiftruppe, die sich aus Bediensteten der städtischen Betriebe<br />

zusammensetzt und sich dauernd in Alarmbereitschaft befindet. Für diese Idee konnte die<br />

Stadt heuer einen Preis erringen. Im kommenden Jahr ist die Anschaffung eines neuen Versorgungsfahrzeuges<br />

vorgesehen. Gleichzeitig erfolgt die Einführung eines neuen Roll-Container-<br />

Systems. Mit dieser Beschaffung wird ein Meilenstein in Richtung Funktionalität und Sparsamkeit<br />

gesetzt. Dies ergibt mehr Flexibilität und eine Verringerung der Kostenentwicklung in den kommenden<br />

Jahren.<br />

Stadtentwicklung<br />

Zurzeit sind große regionalplanerische Projekte in Arbeit, die bedeutenden Einfluss auf die Entwicklung<br />

unserer Stadt haben. Hinsichtlich der Verkehrswirksamkeit und der Entlastung der Bewohner<br />

an den innerstädtischen Hauptachsen hängt die jüngst von der Landesregierung beschlossene<br />

Trasse zur Verbindung der österreichischen und der schweizerischen Autobahn eng<br />

mit der geplanten Anschlussstelle an der Schweizerstraße zusammen. Eine solche Anschlussstelle<br />

führt den Lkw-Verkehr aus den großen Betriebsgebieten Wallenmahd und Bobletten direkt<br />

auf die Autobahn. Gemeinsam mit der Autobahn, der neuen L 200 und einer Verbindung zur


- 11 -<br />

schweizerischen Autobahn ab Dornbirn-Nord entsteht eine leistungsfähige tangentiale West-Erschließung<br />

vor den Toren unserer Stadt. Vom Betriebsgebiet Wallenmahd führt die verlängerte<br />

Bleichestraße projektgemäß über die Schweizerstraße zur neuen Anschlussstelle an die A 14;<br />

ASFINAG und Land Vorarlberg sind die Projektpartner. Die ASFINAG hat die Absichtserklärung,<br />

welche die Aufgaben bei der Realisierung durch die Projektpartner bestimmt, unterschrieben; das<br />

Land und die Stadt auch. Erste Aufträge zur vertieften Grundlagenerhebung wurden bereits vergeben<br />

bzw. erarbeitet. Dazu gehören u. a. umfassende Analysen zu naturschutzfachlichen Themen<br />

im Bereich der geplanten Anschlussstelle. Dank der fachlich breit angelegten Regionalplanung<br />

„Rheintal Mitte“ und der Zusammenarbeit zwischen Land und den drei Bezirksgemeinden<br />

konnte das Projekt so weit vorangetrieben werden.<br />

Die Überarbeitung und Weiterentwicklung des Verkehrskonzepts konnte im vergangenen Jahr<br />

abgeschlossen werden. Die Beschlussfassung des regionalen Radwegekonzepts im Stadtrat mit<br />

den Alltags- und Freizeitradrouten sowie den innerstädtischen Radwegen komplettiert nun die<br />

Module des städtischen Verkehrskonzepts. Im Stadtzentrum, westlich des Marktplatzes, soll das<br />

neue Verkehrsregime im Bereich Schulgasse – Mozartstraße die Verzahnung der Fußgängerzone<br />

mit den dortigen, großflächigen Handelsgeschäften unterstützen. Nach Abschluss von zwei großen<br />

privaten Hochbauprojekten in der Mozartstraße wird 2012 ein großer Teil der innerstädtischen<br />

Geschäftsstraße Mozartstraße saniert und funktionell verbessert werden. Dafür sind € 360.000,--<br />

vorgesehen.<br />

Die Inhalte des Schulraumkonzepts 2009 und des Kindergartenkonzepts als Teil der Planungen zu<br />

den städtischen Bauten und Anlagen sind keine fixen Größen. Veränderte Rahmenbedingungen<br />

zwingen zu einer Verschiebung des Investitionsprogramms. Es sind dies die steigende Zahl der<br />

Dreijährigen in den Kindergärten, zurückgehende Einnahmen und die Erfahrung, die Bauzeiten bei<br />

den Sanierungen verlängern zu müssen. Unberührt bleiben die rasche Sanierung der bau- und<br />

energietechnisch schlechten Bausubstanz sowie die Schaffung von Räumen bei Knappheit der<br />

Nutzflächen. Diese Zielsetzungen wurden bei der Generalsanierung der Volksschule Wallenmahd<br />

um € 5,30 Mio. und dem Neubau eines viergruppigen Kindergartens um € 2,90 Mio. direkt<br />

daneben umgesetzt. Im kommenden Jahr wird die Sanierung der neuen Mittelschule Markt mit<br />

dem Einsatz von € 2 Mio. abgeschlossen. Annähernd € 10 Mio. sind nach diesem letzten Abschnitt<br />

dann in diese Schule investiert worden. Sie ist wieder zu einem Schmuckstück geworden.<br />

Ebenfalls werden die Planungsarbeiten für die 12-klassige Volksschule Edlach mit Tagesbetreuung<br />

bzw. Ganztagsschule und einen neuen viergruppigen Kindergarten im Bereich Leopoldstraße<br />

– Hatlerstraße intensiv fortgesetzt bzw. aufgenommen. Neben den meist großen Gesamtsanierungen<br />

von Schulen gemäß Schulraumkonzept kommen jedoch kleinere, aber wirksame Maßnahmen<br />

nicht zu kurz. So wird in den kommenden Osterferien im Erdgeschoss der Mittelschule<br />

Baumgarten um € 30.000,-- eine Bibliothek eingerichtet, die von beiden Mittelschulen an der Lustenauerstraße<br />

verwendet werden kann.<br />

Mit dem Spielraumkonzept 2011 wurde ein hochwertiges Planungsinstrument zur Ausgestaltung<br />

von insbesondere kindergerechten Grün- und Erholungsräumen beschlossen. Preise des Landes<br />

Vorarlberg für besonders gelungene Spielräume konnten wir für die neuen Außenanlagen bei der<br />

Volksschule und dem Kindergarten Wallenmahd sowie für den Quartierspielplatz Elsterweg in<br />

Empfang nehmen. 2012 werden die Außenanlagen und Spielräume beim Sonderpädagogischen<br />

Zentrum und der Volksschule Markt zwischen der Schulgasse und der Jahngasse baulich und gestalterisch<br />

fertiggestellt.<br />

Weiterhin hoch sind die Investitionen in das städtische Krankenhaus. Um über € 10 Mio. wurden<br />

in den letzten Jahren das gesamte Erdgeschoss mit den Ambulanzen und die Eingangshalle samt<br />

der neuen Cafeteria saniert. Im Erdgeschoss liegen auch die neu gestalteten Bereiche der Endo-


- 12 -<br />

skopie, die Therapieräume der Orthopädie, die Röntgenabteilung sowie die chirurgische Unfallund<br />

Notfallambulanz. In den kommenden Wochen werden die Umbauarbeiten im Bereich der<br />

räumlich vergrößerten Neonatologie und eines Teils der Kinderabteilung samt der Kinderambulanz<br />

im 3. Obergeschoss abgeschlossen. 2012 werden weitere € 2 Mio. in diese Abteilung investiert<br />

sowie die Planungen zur Erneuerung der Operationssäle begonnen.<br />

Ein wichtiger Meilenstein wird ab März mit dem Neubau des Pflegeheims Birkenwiese mit 105<br />

Betten gesetzt. Drei Stationen mit insgesamt 90 Betten sowie eine Dementenstation mit 15 Betten<br />

erweitern damit das Angebot für unsere pflegebedürftigen Mitbürger. Rund € 4 Mio. von Gesamtkosten<br />

von € 15 Mio. werden hier im kommenden Jahr investiert.<br />

Weitere Schwerpunkte bei den städtischen Hochbauinvestitionen stellen jeweils Kooperationen mit<br />

Privaten dar. Dazu gehören die Wiederherstellung des Jugendhauses Vismut nach dem Brandschaden<br />

und die Generalsanierung der Jahn-Turnhalle im Stadtzentrum auf der Grundlage der<br />

bestehenden alten Vereinbarungen mit der Stadt.<br />

Weitere Investitionen im Bereich des Hochbaus sind die Medizintechnik im Krankenhaus mit<br />

€ 800.000,--, die Adaptierung der Küchen- und Lüftungstechnik im Karrenrestaurant mit<br />

€ 300.000,-- sowie bauliche Adaptierungen in den großen Hallen der ehemaligen Weberei in Sägen<br />

mit € 114.000,-- für Betriebsansiedlungen. Die Hackschnitzellagerhallen im Wallenmahd für<br />

das städtische Holzheizwerk im Werkhof erhalten eine zusätzliche Überdachung um € 120.000,--.<br />

Das Tiefbaubudget weist weiterhin ein beträchtliches Investitionsvolumen auf. Im Bereich des<br />

Gemeindestraßennetzes sind vor allem der Neubau eines Teils der oberen Mozartstraße und der<br />

Ausbau der Forachstraße im stark wachsenden Siedlungsgebiet mit der Anlage eines Geh- und<br />

Radwegs zu erwähnen. Insgesamt sind für den Ausbau des Geh- und Radwegenetzes wieder<br />

€ 230.000,-- budgetiert. Dabei sollen auch der Radweg von Hohenems – Unterklien über die Stöckenstraße<br />

und die Anschlussbahn Stöcken an den neuen Radweg entlang des Satzbachs angebunden<br />

werden.<br />

Investitionsschwerpunkte werden auch mit dem Neubau der über 80 Jahre alten Schaufelschluchtbrücke<br />

und dem Wiederaufbau der abgebrochenen Weppachbrücke als Fuß- und<br />

Radwegebrücke gesetzt.<br />

Für die Instandhaltung des in Summe ca. 600 km langen Gemeindestraßen-, Bergwege-, Wanderwege-<br />

sowie Mountainbikewegenetzes sind wieder Aufwendungen von € 900.000,-- budgetiert.<br />

Davon sind rund € 115.000,-- für Belagssanierungen, u. a. für die Dorfplatzsanierung in Kehlegg<br />

reserviert.<br />

Für den Neubau von Kanälen sind € 2,5 Mio. präliminiert. Die Schwerpunkte der Neuerschließungen<br />

liegen nur noch im Berggebiet, wie etwa in Eschenau. Im Talraum, wo bis auf wenige kleinräumige<br />

Bereiche die Siedlungsgebiete kanalisiert sind, stehen vor allem die Fremdwasserbeseitigung<br />

beim Bürglebach, die Erneuerung der jahrzehntealten und undichten Kanäle im Arlenweg,<br />

der Nachbauerstraße, dem Unteren Kirchweg, in der J.-A.-Herrburger-Straße, in der Pfarrer-<br />

Moosbrugger-Straße sowie in der Bürglegasse und Haldengasse an. Dafür sind € 550.000,-- budgetiert.<br />

Der Kanalanschlussgrad in der Gesamtstadt liegt inzwischen bei knapp 99 %.<br />

Im Bereich des Schutzwasserbaus ist die Fortführung von Instandsetzungsarbeiten an den Ufermauern<br />

und Sohlbauwerken an der Dornbirner Ach an verschiedenen Stellen geplant. Nach der<br />

Fertigstellung des Schutzwasserbauprojekts Fallbach/Satzbach und dem vollständigen Vorliegen<br />

der Gefahrenzonenpläne sowie der generellen Hochwasserschutzprojekte für die Gefährdungsbereiche<br />

des Fischbachs und des Haselstauderbachs werden mit Unterstützung von Land und Bund<br />

Detailprojekte zur Erhöhung der Hochwassersicherheit am Haselstauderbach und am Fischbach


- 13 -<br />

beauftragt. Nach der Bewilligung sind auch Hochwasserschutzmaßnahmen im Bereich des Gerbergrabens<br />

vorgesehen.<br />

Mit Unterstützung der Wildbach- und Lawinenverbauung werden die flächenwirtschaftlichen Projekte<br />

im Ebnit, um den Staufen sowie im Bereich der stadtnahen Wälder zwischen der Wälderstraße<br />

und dem Gütle fortgeführt. Im Ebnit ist nach der Fertigstellung des Steinschlagschutzes im<br />

Bereich der Klara 2012 die Errichtung von Steinschlagschutznetzen unterhalb des Breiten Schrofens<br />

zum Schutz der Siedlungsgebiete geplant. Im Bereich des Quelltobels ist oberhalb der Ebniterstraße<br />

die Fortführung der Sanierungen bei den alten Verbauungen vorgesehen. Weiters ist die<br />

Inangriffnahme der systematischen Sanierung der Verbauungen am Steinebach und Küferbach<br />

geplant.<br />

Bei der Straßen- und Platzbeleuchtung wird die Umrüstung auf umweltfreundliches, energieeffizientes<br />

Licht fortgesetzt. In gering befahrenen Quartierstraßen werden als Neuheit zunehmend<br />

modernste LED-Leuchten eingesetzt. Am Siedlungsrand werden vereinzelt auch Solarlampen<br />

verwendet. Nach der Erneuerung der Beleuchtung in der Lustenauerstraße zwischen Messekreuzung<br />

und Brückengasse wird mit dem Land Vorarlberg über die Fertigstellung der Erneuerung bis<br />

zur Kronenkreuzung verhandelt. Im Zuge privater und öffentlicher Bauten wird laufend auch die<br />

Straßenbeleuchtung verbessert. Für die weitere Modernisierung, die Umrüstung, den Ausbau und<br />

den Unterhalt sind samt Stromkosten für die öffentliche Beleuchtung € 700.000,-- budgetiert.<br />

Umwelt<br />

Im Bereich Umweltschutz wird es einen neuen Preis für Umweltinnovationen geben, der mit<br />

€ 10.000,-- dotiert sein wird. Das Dornbirner Umweltprogramm wird weiter fortgesetzt, genauso<br />

wie das Projekt Ökoprofit, wobei sich 55 Dornbirner Betriebe daran beteiligen. Die Stadt erhielt bei<br />

der letzten Rezertifizierung des e5-Programms mit dem fünften „e“ die höchste Auszeichnung. Wir<br />

freuen uns über den im kommenden Jahr anstehenden „European Energy Award in Gold“. Ein besonderer<br />

Schwerpunkt ist das vorbildliche Mobilitätsmanagement unserer Bediensteten, wobei das<br />

erprobte Programm kontinuierlich fortgesetzt wird. Eine zweckdienliche Zusammenarbeit mit der<br />

Personalvertretung unter besonderer Berücksichtigung der Notwendigkeiten in den verschiedenen<br />

unterschiedlich gelagerten Betrieben ist eine wichtige Voraussetzung.<br />

Abfallwirtschaft<br />

Gesamteinnahmen und Gesamtausgaben betragen je € 2.901.000,--. Die Abfallgebühren werden<br />

im kommenden Jahr nicht erhöht. Die hohen Altpapiererlöse machen dies möglich.<br />

Im laufenden Jahr wurden die Abfallsprengeleinteilung und die Fahrtrouten bei der Rest- und Bioabfallsammlung<br />

analysiert und Optimierungsvorschläge ausgearbeitet. Ab 1. Jänner 2012 werden<br />

in einer ersten Optimierungsstufe die Abfuhrrouten derart umgestaltet, dass wesentlich weniger<br />

Entleerfahrten nach Lustenau notwendig werden.<br />

Landwirtschaft<br />

Im Budget des kommenden Jahres sind für die Landwirtschaft € 264.600,-- vorgesehen. Die nach<br />

wie vor 170 landwirtschaftlichen Betriebe bewirtschaften 75 % der Fläche unserer Katastralgemeinden<br />

Dornbirn, Ebnit I, Ebnit II.


- 14 -<br />

Die Förderungen betreffen die Parasitenbekämpfung, die Erhaltung von Alpweiden, Viehalteprämien,<br />

Pflegeentgelt für Streuweisen, die Erneuerung von Drainagen und die Alphüttensanierung.<br />

Im kommenden Jahr wird ein Wegprojekt auf der Alpe Schwende mitgefördert. Das Alpgebäude<br />

Müsel im Besitz der Stadt Dornbirn wird weiter saniert. Für den städtischen Gutshof Martinsruh<br />

wird ein Gesamtkonzept entwickelt.<br />

Forstbetrieb<br />

Der Forstbetrieb bewirtschaftet eine Gesamtfläche von rund 1.500 ha, davon sind rund 1.300 ha<br />

nutzbar. Der Gesamtvorrat beträgt rund 400.000 fm (61 % Fichte, 14 % Tanne, 1 % Lärche, 14 %<br />

Buche, 10 % sonstige Laubhölzer).<br />

Der neue Waldwirtschaftsplan stellt den aktuellen jährlich nachhaltig nutzbaren Zuwachs der stadteigenen<br />

Wälder mit 7.000 fm fest. Somit kann der bisherige Einschlag deutlich erhöht werden,<br />

ohne die Substanz zu vermindern.<br />

Die Gesamtausgaben einschließlich der Erhaltung des großen Waldwegenetzes auch für nicht<br />

forstliche Nutzung betragen € 944.500,--.<br />

An Einnahmen werden € 900.500,-- erwartet, die sich auf den Nutzholz-, Brennholz- und Christbaumverkauf<br />

aufteilen. Bedeutend ist der Verkauf von Hackgut für das städtische Holzheizwerk<br />

und die Beschickung von sonstigen Anlagen. Dazu sind ca. 20.000 Schüttraummeter notwendig.<br />

Familien und Kinder<br />

Kleinkinderbetreuung<br />

Derzeit besuchen 542 Kinder im Alter von 1 ½ bis 3 Jahren eine Spielgruppe oder eine Kleinkinderbetreuungseinrichtung.<br />

Im letzten Schuljahr waren es noch 449 Kinder.<br />

Daraus wird der weitere Ausbau der Kleinkinderbetreuung ersichtlich. Im Herbst wurde der Zwergengarten<br />

Hatlerdorf um eine Gruppe erweitert und im Sala der Zwergengarten Markt eingerichtet.<br />

Die Mehrkosten von € 140.000,-- sind budgetiert. Eine weitere Einrichtung ist im Färber-Areal geplant,<br />

mit der voraussichtlichen Eröffnung im Frühjahr. Dazu sind zusätzlich € 50.000,-- vorgesehen.<br />

Auch für 2013 ist bereits eine weitere Spielgruppe im Oberdorf vorgesehen.<br />

Kindergärten<br />

Derzeit besuchen 1105 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren einen Kindergarten. Dabei hat<br />

sich der Anteil der 3-Jährigen von 141 Kindern im Vorjahr auf 150 Kinder leicht erhöht. Weiterhin<br />

ist die Sprachförderung ein Schwerpunkt; dies entspricht unserem Sprachförderkonzept. Dafür<br />

sind seit dem Herbst zusätzlich 2,3 Dienstposten eingerichtet.<br />

Zusätzliche Gruppen mussten im Wallenmahd und Sala eingerichtet werden; hier wurde der<br />

Dienstpostenplan um vier Dienstposten erhöht.


- 15 -<br />

Im Bereich Niederbahn und Leopoldstraße wird der Bedarf nach einer oder zwei zusätzlichen<br />

Gruppen im kommenden Herbst ansteigen.<br />

Schülertagesbetreuung und Schülerbetreuung<br />

Derzeit besuchen 90 Kinder, wie im Vorjahr, die Schülertagesbetreuungen Markt und Rohrbach.<br />

Die Schülerbetreuung an Schulen ist hingegen von 305 auf 334 Kinder angewachsen. Die Einführung<br />

einer Ganztagsklasse in der Volksschule Edlach und die Einrichtung eines Mittagstisches an<br />

der Volksschule Rohrbach sind dafür verantwortlich.<br />

Jugend<br />

Die Jugendarbeit in unserer Stadt genießt einen beachtlich positiven Ruf weit über die Stadtgrenzen<br />

hinaus. Dies zeigt sich immer wieder bei internationalen Tagungen, die in Dornbirn stattfinden.<br />

Neben der Offenen Jugendarbeit spielt in unserer Stadt die verbandliche Jugendarbeit eine große<br />

Rolle. In ehrenamtlich geführten Jugendorganisationen leisten viele engagierte junge Leute gemeinschaftsbildende<br />

Dienste.<br />

Die nach einem Brand notwendig gewordene Generalsanierung des „Vismut“, dem Jugendhaus in<br />

der Schlachthausstraße, ist ein Kernpunkt im kommenden Jahr. Über einen langfristigen Mietvertrag<br />

beteiligt sich die Stadt an der Investition. Beachtlich ist das Dornbirner Jugendnetzwerk mit<br />

dem „aha“, Jugend Dornbirn, dem Klassensprechertreffen, der Jungen Halle, der Aktion „Jugend<br />

trifft Gesundheit“ und dem segensreichen Wirken der Jugendwerkstätten. Auch in einer wirtschaftlich<br />

etwas besseren Zeit ist die Jugendwerkstätte für viele junge Menschen ein erstes gutes Arbeitstraining.<br />

Das Taglöhnerprojekt „Job Ahoi Design“ und das Projekt „Albatros“ sind wichtige arbeitsmarktpolitische<br />

Maßnahmen. Seit 1994 wird in den Jugendwerkstätten ein erfolgreicher Mittelschulabschlusskurs<br />

mit dem Namen „Leuchtturm“ angeboten. Mehr als 30 Schülerinnen und<br />

Schüler lernen derzeit auf ihr großes Ziel hin. Das Albatros-Projekt der Offen Jugendarbeit ist eine<br />

wichtige Alternative, bei der der Mittelschulabschluss auch mittels E-Learning erarbeitet werden<br />

kann.<br />

In Dornbirn werden junge Menschen aktiv beteiligt, gefördert und gefordert.<br />

Schulen und Bildung<br />

Über das Schulraum- und Kindergartenkonzept, das aus heutiger Sicht auf 20 Jahre angelegt ist<br />

und eine Investitionssumme von etwa € 113,-- Mio. erfordert, wurde an anderer Stelle berichtet.<br />

Gesellschaftliche Entwicklungen, geänderte Lernformen, neue pädagogische und didaktische Zielsetzungen<br />

und Unterrichtsformen erfordern eine entsprechende Flexibilität.<br />

Durch den Ausbau der Schulsozialarbeit soll eine Verbesserung des schulischen Alltags sowie<br />

des Lernklimas erreicht werden. Unter anderem wird bei der Volksschule Markt, der Mittelschule<br />

Markt und dem Bundesgymnasium Dornbirn eine schulübergreifende Kooperation inklusive Schulsozialarbeit<br />

angestrebt.<br />

Die Sprach- und Leseförderung wird weiter forciert, auch von Seiten des Landes mitfinanziert, vor<br />

allem was die Ausbildung von Lehrpersonen zu Schulbibliothekaren betrifft. Mit diversen Schulbüchereien<br />

– vor allem aber mit der Stadtbücherei und den sieben Stadtteilbüchereien – sind wir gut<br />

ausgestattet. Eine Arbeitsgruppe aus diversen Fachbereichen beschäftigt sich mit der Bedeutung<br />

von Sprache und Bildung, insbesondere im Erziehungs-, Schul-, Migranten- und Bildungsbereich.


- 16 -<br />

Eine weitere gesellschaftliche Entwicklung ist bei der Ganztagsbetreuung an Schulen ersichtlich.<br />

Bei Bedarf wird an allen Schulen inzwischen sowohl eine Mittags-, als auch eine Lern- und<br />

Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag durch die Lehrerschaft angeboten.<br />

Darüber hinaus wurde in diesem Herbst an der VS Edlach als einer von fünf Schulen in Vorarlberg<br />

mit einer Ganztagsklasse mit 19 Schülern gestartet. Dort wechseln sich Unterricht und Freizeit bis<br />

16:00 Uhr ab, und die Kinder verpflichten sich zum Besuch über alle vier Volksschuljahre. Wir<br />

werden auch hier bedarfsgerecht vorgehen und auch andere Schulsprengel, bei ausdrücklicher<br />

Zusage durch die Schulgemeinschaften, berücksichtigen.<br />

In unseren 23 städtischen Schulen werden 3.700 Schüler unterrichtet. Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang<br />

wurde durch den hohen Zuzug in den vergangenen zehn Jahren beinahe ausgeglichen.<br />

Im Volksschulbereich liegt die Abnahme bei rund 5 %, bei den Mittelschulen bei 15 % in<br />

zehn Jahren.<br />

Der Anteil der Bevölkerung ausländischer Herkunft liegt bei insgesamt ca. 20 %, im Volksschulbereich<br />

bei ca. 25 %, im Mittelschulbereich bei ca. 30 %, bei einzelnen Schulen bei annähernd 50 %.<br />

Neben den Aufwendungen für Neubauten und Gebäudeinstandhaltungen sind für den laufenden<br />

Schulbetrieb € 580.000,-- erforderlich, für EDV-Ausstattungen kommen weitere € 88.300,-- dazu.<br />

Im Aus- und Weiterbildungsbereich ist eine fachspezifische Ausbildung im dualen System erforderlich.<br />

Wir sind ein exportorientiertes Land und der Bedarf nach Fachkräften ist, um international<br />

bestehen zu können, von höchster Bedeutung. Daneben spielt das lebenslange Lernen eine große<br />

Rolle; dazu gibt es eine ganze Reihe von Einrichtungen.<br />

Das Wirtschaftsförderungsinstitut in der Bahnhofstraße verbindet Tradition mit notwendiger Moderne<br />

in der Wissensvermittlung.<br />

An der Fachhochschule studieren knapp 1100 Studenten in sieben Bachelor-Studiengängen und<br />

ebenso vielen Master-Studiengängen. Damit ist der Vollausbau mit 1200 Studenten nahezu erreicht.<br />

Im kommenden Jahr wird das Angebot um den Forschungsbereich „Energie und Umwelt“<br />

mit einer Stiftungsprofessur ergänzt.<br />

Beim Studenten-Welcome der Stadt treffen sich die Erstsemestrigen auf dem neutralen Boden des<br />

Kulturhauses.<br />

Die Volkshochschule Dornbirn hat seit dem Start vor fünf Jahren mit 900 Teilnehmern und 70 Angeboten<br />

eine Verzehnfachung an Teilnehmern und Kursen erfahren.<br />

Das Montagsforum feiert das 10-jährige Bestehen und ist mit 24 Veranstaltungen, die immer ausgebucht<br />

sind, ein beachtliches Bildungsinstrument bei den Erwachsenen.<br />

Der jährliche Sprachpreis der Dr. Emmi Herzberger-Stiftung wurde vor wenigen Tagen bereits zum<br />

10. Mal vergeben.<br />

Gesundheit und Soziales


- 17 -<br />

Derzeit leben ca. 10.000 über 60-Jährige in unserer Stadt, das sind rund 21 % der gesamten Bevölkerung.<br />

Nur etwas mehr als die Hälfte aller über 85-Jährigen braucht Hilfe in irgendeiner Form. Erst ab<br />

dem 90. Lebensjahr steigt der Bedarf stark.<br />

Ca. 1.500 Dornbirnerinnen und Dornbirner sind betreuungs- und/oder pflegebedürftig, davon leben<br />

330 Personen (22,00 %) in einem Pflegeheim oder in einem Seniorenhaus.<br />

An die 70 % der Pflegebedürftigen werden von Angehörigen – unterstützt von ambulanten Diensten<br />

– betreut und gepflegt. Der Krankenpflegeverein pflegt jährlich ca. 880 Personen, der Mobile<br />

Hilfsdienst leistet ca. 45.000 Betreuungsstunden pro Jahr und selbstständige Personenbetreuerinnen<br />

betreuen knapp 80 Menschen.<br />

In Dornbirn gibt es 180 Heimplätze in Pflegeheimen, 76 Personen sind in anderen Gemeinden<br />

untergebracht. Die demographische Entwicklung im ganzen Land hat daher zur Notwendigkeit des<br />

Neubaus eines weiteren Pflegeheimes in der Birkenwiese mit 105 Betten geführt.<br />

Die beiden Seniorenhäuser in der Thomas-Rhomberg-Straße und in der Birkenwiese mit ihren<br />

abgestuften Angeboten erfreuen sich großer Beliebtheit, sodass das Projekt Seniorenhaus in der<br />

Bahnhofstraße eine gute Erweiterung darstellt. Dort saniert eine private Baugesellschaft das<br />

große Haus zwischen Bahnhofstraße, Klostergasse und Grabenweg. Mit 15 Kleinwohnungen können<br />

wir über eine entsprechende Miete ein abgestuftes Angebot schaffen. Dieses richtet sich an<br />

Seniorinnen und Senioren, die Interesse an gemeinschaftlichem Wohnen und ein Bedürfnis nach<br />

Sicherheit haben, die eine barrierefreie Wohnung benötigen und sonst so betreut werden, wie sie<br />

es benötigen.<br />

Seit mehreren Jahren widmen wir uns über die Aktion Demenz den Betroffenen und ihren Angehörigen.<br />

Im kommenden Jahr wird am Achdamm ein Gedächtnisparcours mit sieben Tafeln errichtet,<br />

bei denen Passanten jeder Altersgruppe ihre geistige Fitness überprüfen und auch fördern<br />

können. Ziel ist es, eine Sensibilisierung zum Thema Demenz zu erreichen.<br />

Die Tagesbetreuung für ältere Menschen im Treffpunkt an der Ach ist seit 4 ½ Jahren in Betrieb.<br />

Die Öffnungszeiten waren zweimal wöchentlich und am zweiten Wochenende im Monat. In den<br />

vergangen Monaten sind die Besuchszahlen stark gestiegen. Im kommenden Jahr ist ein zusätzlicher<br />

Öffnungstag geplant.<br />

Mit der Anstellung einer „Case Managerin“ wird gemeinsam mit den Betroffenen und den Involvierten<br />

die beste Möglichkeit der Betreuung oder Pflege diskutiert, empfohlen und hilfreich umgesetzt.<br />

„Essen auf Rädern“ ist nicht nur ein Zustelldienst von Mittagessen, es bildet eine wichtige Einstiegsschiene<br />

ins Betreuungs- und Pflegenetz. Für viele Menschen ist dies der einzige Kontakt<br />

während eines Tages. Im auslaufenden Jahr werden rund 35.700 Essen ausgeliefert.<br />

Weil es allen gut tut – auch den Ehrenamtlichen selbst –, wurde nach der Sozialkapitalstudie<br />

„Doarobiorar Mitanand“ die Koordinationsstelle für freiwilliges Engagement eingerichtet. Zurzeit<br />

sind ca. 60 Menschen in unseren Pflege- und Senioreneinrichtungen ehrenamtlich tätig. Dafür gebührt<br />

ihnen ein herzlicher Dank.


- 18 -<br />

Unter dem Motto „Senioren für Senioren“ wurde auf Initiative der Stadt im November die Seniorenbörse<br />

Dornbirn gegründet. Als eigenständiger Verein wird er im Jänner seine Kontaktstelle im<br />

„Treffpunkt an der Ach“ eröffnen. Pensionierte Frauen und Männer stellen ihre Kenntnisse, Erfahrungen,<br />

Fähigkeiten und Freizeit ehrenamtlich zur Verfügung und stehen anderen Senioren mit<br />

Rat und Tat zur Seite. Diese Dienste können nur von Vereinsmitgliedern in Anspruch genommen<br />

werden.<br />

Pflegeheime<br />

Unsere Pflegeheime sind voll ausgebucht, der Personalstand entspricht sowohl der Anzahl der zu<br />

Pflegenden wie auch deren Pflegestufen. Besonderes Augenmerk wird auf die Qualitätssicherung<br />

gelegt, auf der Basis einer Mitarbeiterbefragung werden mögliche Handlungsfelder erkennbar. Die<br />

Einhaltung von landesweiten Pflegevorschriften ergibt die Möglichkeit einer Benchmark. Die Direktion<br />

der Gesundheitsbetriebe, also des Krankenhauses und der Pflegeheime mit der Krankenhausleitung<br />

einerseits und der Pflegedienstleitung im stationären Bereich und den anderen Führungskräften<br />

andererseits sind ein starkes Team.<br />

Krankenhaus<br />

Der Voranschlag für das städtische Krankenhaus wurde bereits in der November- Sitzung der<br />

Stadtvertretung diskutiert und auch einstimmig beschlossen. Einige Zahlen und Daten sollen hier<br />

zur Abrundung des Bildes beitragen, vor dem Hintergrund, dass unsere Gesundheitseinrichtungen<br />

in Summe etwa 40 % des Gesamthaushaltes der Stadt ausmachen.<br />

Im Krankenhaus ergibt sich ein Personalbedarf mit insgesamt 16,04 zusätzlichen Dienstposten.<br />

Mit der vorgesehenen Indexerhöhung ergibt sich im Voranschlag 2012 ein Kostenschub von<br />

5,88 %.<br />

Die Erhöhung der Dienstposten steht im Zusammenhang mit dem Umbau auf der Chirurgie Ost<br />

und der Reorganisation und Neueinrichtung der Kinderabteilung. In Summe enthält der Dienstpostenplan<br />

für das Krankenhaus Dornbirn 565,92 Beschäftigte.<br />

Der Verwaltungs- und Betriebsaufwand erfährt Kostensteigerungen beispielsweise bei den Krankentransporten,<br />

bei den Entgelten für Belegärzte, bei Untersuchungen in fremden Anstalten, bei<br />

den Ausbildungskosten für das Pflegepersonal.<br />

Im laufenden Jahr wurden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungssituation<br />

– insbesondere des Mittelbaus – beschlossen und eingeführt. In der aktuellen Diskussion zum<br />

Thema Kündigungen durch Ärzte konnte unser Chefarzt völlige Entwarnung geben, was für ein<br />

gutes Klima und gute Arbeitsbedingungen in Dornbirn spricht.<br />

Kultur<br />

Die Kulturabteilung koordiniert die Kulturbetriebe der Stadt, aber auch die freie Kulturszene und<br />

hält Förderungskontakte zu den vielen Kulturvereinen. Gleichzeitig ist die Kulturabteilung aber<br />

auch Veranstalter: Die Konzert-Abo-Reihe „Dornbirn Klassik“ läuft mit annähernd ausverkauften<br />

Konzerten ausgezeichnet, die Vorbereitungen auf die Saison 2012/13, mit einer programmatischen<br />

Ausrichtung von Barock über Klassik, Romantik bis in die Gegenwart, ist in Vorbereitung.<br />

Die Schultheatertage und einzelne Theatergastspiele sowie Einzelkonzerte im Kulturhaus und in<br />

der „inatura“ runden das Programm ab. Wiederaufgenommen werden Blasmusikabende im Sommer,<br />

diesmal am Marktplatz. Mit dem „Origano“ werden wieder internationale Bands mit Weltmusik


- 19 -<br />

– erstmals in Kooperation mit der „art bodensee“ – auftreten. Ein besonderer Schwerpunkt ist ein<br />

großes Chorprojekt mit dem gemeinsamen Auftritt der Dornbirner Chöre Ende September. Ca.<br />

600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zum Thema „Wandern“ nach einem „Gaulschen<br />

Konzept“ singen.<br />

Stadtarchiv<br />

Das Stadtarchiv ist tägliche Auskunfts- und Informationsstelle für die örtliche Geschichte, insbesondere<br />

der Familiengeschichte.<br />

Im Projekt „Digitale Medien“ geht es um die Errichtung des „Vorarlberger Archivportals“. Ziel ist<br />

eine einheitliche Oberfläche im Internet, eine bestands- und institutionsübergreifende Suche soll<br />

damit ermöglicht werden.<br />

Mit den Partnern „Montagsforum“ und „Dornbirner Geschichtswerkstatt“ werden im kommenden<br />

Jahr über 40 Vorträge angeboten.<br />

Publiziert werden zwei neue Dornbirner Schriften, weiters die unter der Federführung der Abteilung<br />

Öffentlichkeitsarbeit geplanten acht Bücher unter dem Titel „Dornbirn Portrait“, die Fortführung<br />

der Publikationsreihe „Ortsteilforschung“ sowie die Mitarbeit an der Seniorenzeitung „Stubat“.<br />

Das Stadtmuseum ist seit 15 Jahren in Betrieb; es sind einige Erneuerungen in der Ausstattung<br />

notwendig. Ausstellungen zur Geschichte der Hochzeitsmode und zu 40 Jahren neues ORF-Studio<br />

in Dornbirn gehören zum Programm. Mit dem Familiensommer, dem Museumstag, der Langen<br />

Nacht der Museen, der Weihnachtsausstellung mit Familienprogramm zeigt sich das Stadtmuseum<br />

sehr lebendig. Im Jahr 2013 wird der internationale Volkskundekongress in Dornbirn stattfinden.<br />

Büchereien<br />

Die Stadtbüchereien mit den sieben Verbundbibliotheken in den Stadtbezirken sollen für möglichst<br />

viele Menschen nutzbar sein. Daher legen die Bibliotheken besonderes Augenmerk auf leichte<br />

und unkomplizierte Zugänglichkeit zu den Angeboten. Die Besucher- und Entlehnzahlen deuten<br />

auf die weiterhin große Beliebtheit hin. Im laufenden Jahr wird mit 120.000 Besuchern gerechnet,<br />

bei einer steigenden Veranstaltungszahl auf ca. 750. Damit liegt der Dornbirner Bibliotheksverbund<br />

österreichweit an der Spitze. Mit verschiedenen Arbeitsschwerpunkten wird die Lesefrühförderung<br />

sehr ernst genommen.<br />

Integration<br />

Weil Sprache und Bildung die wichtigsten Voraussetzungen für gleichwertige Chancen im gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Leben darstellen, wird von Seiten der Stadt darauf seit Jahren<br />

besonderer Wert gelegt. Beispiel dafür ist das „Sprachfördermodell Dornbirn“. In der Stadtverwaltung<br />

wurde eine neue Projektstruktur mit einer Steuerungsgruppe eingerichtet. Damit soll ein konkreter<br />

Maßnahmenplan und dessen erfolgreiche Umsetzung ermöglicht werden.<br />

Im kommenden November jährt sich der Beschluss des Integrationsleitbildes und die Installierung<br />

einer eigenen Fachstelle zum 10. Mal. Dies ist Anlass für eine Veranstaltung mit Rückblick und<br />

Vorschau. Dabei soll mit einem entsprechenden Begleitprogramm in Form von kleineren Veranstaltungen<br />

gemeinsam mit städtischen Einrichtungen das Thema Integration in den Köpfen aller<br />

aktuell gehalten werden.


- 20 -<br />

Der Kunstraum Dornbirn freut sich über nochmals gestiegene Besucherzahlen, das internationale<br />

Renommee, das sich insbesondere durch gute Kritiken der Fachwelt niederschlägt.<br />

Im kommenden Jahr sind wieder drei Ausstellungen mit internationalen Künstlergrößen vorgesehen;<br />

eine Reihe von Begleitveranstaltungen wie Künstlerführungen, Finissagen, Kunstmesse „art<br />

bodensee“, Lange Nacht der Museen werden mit großem Publikumsinteresse weitergeführt.<br />

Inhaltlich wird der thematische Focus – Natur und Kunst – weiterverfolgt.<br />

Neu ist der Schwerpunkt Kunstvermittlung, im kommenden Jahr beginnend mit der Jugend und<br />

einer gezielten Partnerschaft mit dem Bundesgymnasium in der Realschulstraße.<br />

Musikschule<br />

Unsere Musikschule wirkt in der Breite und in der Spitze. Mit einer Anzahl von 1.900 Schülern in<br />

33 Fächern wird ein großes Spektrum angeboten. Die Leistungen beim Wettbewerb „Prima la Musica“<br />

geben immer wieder Anlass zu besonderer Freude und Gratulation. Eine Vielzahl von Veranstaltungen,<br />

von Einzelkonzerten bis zu großen Darbietungen des Musikschulensembles ist wieder<br />

geplant. Unser Jugendsinfonieorchester Dornbirn freut sich über hervorragende Kritiken im In- und<br />

Ausland und ist damit ein besonders schöner Werbeträger für die Stadt. Die Zusammenarbeit mit<br />

international bekannten Künstlerinnen und Künstlern aus dem Theater-, Musical-, Opern- oder<br />

Tanzbereich, wie beispielsweise dem Flamenco, sind zu einem Markenzeichen geworden. Einladungen<br />

des Orchesters auch zur Hinführung von Jugendlichen zur Schönheit der Musik sind eine<br />

dankbare Aufgabe.<br />

Sport<br />

Im zu Ende gehenden Jahr konnten wir die neue Laufbahn in der Birkenwiese in Betrieb nehmen,<br />

die Sanierung des Hauptspielfeldes in der Sportanlage Forach wurde begonnen.<br />

Mit der Eröffnungsetappe der Österreich-Radrundfahrt, dem Europacup im Rollhockey und Damenhandball<br />

sowie verschiedenen Staatsmeisterschaften und Landesmeisterschaften konnten wir<br />

unsere Position als Sportstadt stärken.<br />

70 Sportvereine werden ehrenamtlich von engagierten Funktionärinnen und Funktionären geführt.<br />

Da ist die Förderung der Stadt, insbesondere im Jugendbereich, sehr gut angelegt. Dazu gehört<br />

auch die Betreuung und Pflege der vielen Sportanlagen.<br />

Betriebe und Beteiligungen<br />

Wasserwerk<br />

Durch den Felssturz im Rappenloch konnte der Projektabschnitt zur Erneuerung der Quellableitung<br />

aus dem Schanerloch bzw. der Schaufelschlucht noch nicht in Angriff genommen werden. Im<br />

kommenden Jahr sind für ein erstes Baulos € 570.00,-- vorgesehen. Im Ganzen werden für drei<br />

Baulose € 1,55 Mio. benötigt. Weiterer Schwerpunkt in den kommenden Jahren ist die laufende<br />

Sanierung des 450 km langen Leitungsnetzes. Dabei geht es um die Reduzierung der Leckverluste.<br />

2012 werden ca. 3,5 km der zum Teil über 60 Jahre alten Leitungen durch neue ersetzt.<br />

Dafür sind € 440.000,-- vorgesehen. Verstärkt werden soll die Zusammenarbeit mit den anderen<br />

Leitungsträgern und dem Straßenbau, um die Anrainer mit möglichst geringen Belastungen zu<br />

konfrontieren.


- 21 -<br />

Schlachthof<br />

Die Schlachtzahlen sind auch im kommenden Jahr voraussichtlich auf dem bekannten Niveau,<br />

wobei sich die Schlachtzahl bei Schweinen wegen Betriebsschließungen deutlich verringert hat. In<br />

den kommenden Jahren sind größere Erneuerungsmaßnahmen notwendig, sodass eine Gesamtbetrachtung<br />

der Möglichkeiten im gesamten Land notwendig wird. Wegen der nicht beeinflussbaren<br />

Kosten wie Abschreibungen und Pensionen ist der Schlachthof betriebswirtschaftlich nicht positiv<br />

zu führen.<br />

Die gesamte in Verkehr zu bringende Fleischmenge beläuft sich jährlich auf etwa 3,50 Mio. kg.<br />

Seilbahngesellschaft<br />

Die Seilbahngesellschaft hat mit rund 240.000 Beförderungen auf den Karren das beste Ergebnis<br />

seit Bestehen der Bahn erreicht; auch ein guter Winter hat am Bödele für neue Rekorde gesorgt.<br />

Die hohe Frequenz insbesondere am Karren erfordert im Restaurant Investitionen in die Küche<br />

sowie in die Lift- und Lüftungsanlagen in Höhe von € 300.000,--.<br />

Beim Parkplatz am Bödele ist die Anschaffung eines 2. Parkautomaten geplant, obwohl auf die<br />

Bewerbung des Bödelebusses großer Wert gelegt wird.<br />

Die Aufwendungen für die Karrenseilbahn und die Bödelelifte belaufen sich im kommenden Jahr<br />

auf € 822.100,--.<br />

Sport- und Freizeitbetriebe<br />

Das Stadtbad und das Waldbad wurden im heurigen Jahr von etwa 205.000 Besuchern frequentiert.<br />

Der Betrieb der Bäder erfordert im kommenden Jahr € 676.600,-- ohne Kapitaldienst.<br />

Tourismus und Stadtmarketing<br />

Das auslaufende Jahr war mit rund 239.000 Nächtigungen (+ 19.400) das erfolgreichste Tourismusjahr<br />

in der Geschichte der Stadt Dornbirn. Die Gesamtauslastung der Hotellerie lag bei knapp<br />

unter 50 %, bei den 4-Sterne-Hotels bei über 42 %. Das sind internationale Spitzenwerte. Die Hotellerie<br />

befindet sich auch qualitativ auf internationalem Niveau. Die Chemiefasertagung mit 700<br />

Teilnehmern aus allen Kontinenten und die Durchführung des Österreichischen Städtetages mit<br />

etwa 800 Besuchern sind die Highlights im kommenden Jahr. Die Gesamtaufwendungen für alle<br />

Tourismusbeteiligungen betragen € 504.900,--.<br />

Mit einer großen Reihe an Veranstaltungen wie Themenmärkten, dem Dornbirner Herbst, dem<br />

Christkindlemarkt, den Übertragungen zur Fußballeuropameisterschaft und ähnlichem setzt das<br />

Stadtmarketing Akzente nicht nur für die Innenstadt, sondern für die Marke „Dornbirn“ – mit der<br />

Ausstrahlung in die ganze Region. Die legendär gute Zusammenarbeit mit „inside Dornbirn“, dem<br />

Messepark, der Messegesellschaft, der Gastronomie sowie dem Kultur- und Sportbereich der<br />

Stadt Dornbirn ergibt im Ganzen eine werbefähige positive Stimmung. Neu angeschaffte mobile<br />

LED-Wände für Werbezwecke bei Veranstaltungen aber auch für Dornbirner Unternehmen werden<br />

nun sichtbare Zeichen setzen.<br />

Die Neustrukturierung für eine noch intensivere Zusammenarbeit von Dornbirn Tourismus und<br />

Stadtmarketing steht für das Frühjahr 2012 an.<br />

Messe Dornbirn


- 22 -<br />

Die neue Geschäftsführung hat sich mit vielen Gesprächen um die Entwicklung der Messestrategie<br />

gekümmert. Dabei wurde mit den Zielgruppen Kontakt gehalten und dem Aufsichtsrat die Ergebnisse<br />

präsentiert. Die Konzentration auf zwei große Publikumsmessen, weniger, aber dafür<br />

starken Fachmessen und vor allem die Durchführung von Veranstaltungen in Vorarlbergs größtem<br />

Veranstaltungsgelände sollen auch weiterhin die tragenden Säulen sein.<br />

Die Beteiligung der Stadt Dornbirn beträgt über die Mitfinanzierung am Haus der Messe (Halle 13)<br />

im kommenden Jahr € 395.000,--.<br />

Die Investitionen in die Sportanlagen im Messegelände ergeben ein attraktives Sportzentrum. Die<br />

Pflege der Bausubstanz, insbesondere der mittlerweile 40 Jahre alten Messehallen, wird in den<br />

kommenden Jahren zusätzliche Geldmittel erfordern.<br />

Standort- und Gründerzentrum Dornbirn<br />

Das Standort- und Gründerzentrum ist die erste und einzige Kontakt- und Anlaufstelle für sämtliche<br />

Betriebsgründungs- und Ansiedlungsaktivitäten der Stadt. In enger Zusammenarbeit betreiben<br />

wir mit Erfolg und Nachhaltigkeit das Flächenmanagement und entwickeln Betriebsgebiete, wobei<br />

der Schwerpunkt auf Dornbirn-Nord liegt.<br />

Die hohe Rücklaufquote bei der in diesem Jahr durchgeführten Unternehmensbefragung zeugt<br />

von einem großen Engagement unserer kleineren und größeren Unternehmen. Die herauszulesenden<br />

Zahlenwerte deuten auf ungebrochene Zustimmung zum Standort Dornbirn hin. Der Dornbirner<br />

„Business Götte“, die Lehrlingsbörse und die Veranstaltungsreihe „Treffpunkt Dornbirn“<br />

werden fortgesetzt.<br />

Für die Aktivitäten des Standort- und Gründerzentrums sind € 282.000,-- budgetiert.<br />

Campus Dornbirn<br />

Im November 2006 hat sich die Stadt zum gemeinsamen Erwerb des ehemaligen rund 12.300 m²<br />

großen Postbusareals gemeinsam mit der Firma Prisma und der Hypo-Bank mit 40 % an einem<br />

PPP-Modell beteiligt. Der Grunderwerb erfolgte bereits im Februar 2007 (Kaufpreis rd. € 4,2 Mio.)<br />

und im September 2008 der Baubeginn für das erste Gebäude. Ende 2010 wurde das rund<br />

4.500 m² Nutzfläche umfassende Gebäude A fertiggestellt und bereits nach einem Jahr konnte die<br />

Vollauslastung erreicht werden. Das Investitionsvolumen betrug rund € 9,7 Mio.<br />

Schon im Frühjahr 2012 soll mit dem Bau des Gebäudes B mit einer Nutzfläche von 2.900 m² und<br />

einem Investitionsvolumen von rund € 7 Mio. begonnen und dieses im Sommer 2013 fertiggestellt<br />

werden.<br />

Insgesamt wird sich das Investitionsvolumen für das Campusareal mit fünf Bürogebäuden mit<br />

zusammen etwa 15.000 m² Nutzfläche auf rund € 35 Mio. belaufen.<br />

Im Rahmen der 40%igen Beteiligung hat die Stadt als Gesellschafterin zu den bisherigen Investitionskosten<br />

inkl. Grunderwerb von rund € 14 Mio. Eigenmittel in Höhe von € 1 Mio. eingebracht.<br />

Somit beträgt der Eigenmittelanteil lediglich rund 22 %. Die Darlehen sind auf 20 Jahre angelegt<br />

und werden ausschließlich aus den Mieteinnahmen bedient.<br />

Und zum Schluss: „ausgewogen 2015“


- 23 -<br />

Das Projekt „ausgewogen 2015“ ist auf gutem Weg. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Stadtverwaltung haben mehr als 210 Vorschläge und Anregungen zur Verbesserung der Produkte<br />

und Leistungen der Stadt Dornbirn ausgearbeitet. Mehr als 150 Mitarbeiter waren in 42 Arbeitsgruppen<br />

aktiv, um ihre Aufgaben und die Abläufe zu hinterfragen. In diesen Arbeitsgruppen wurden<br />

auch die über 300 Anregungen aus der Bevölkerung diskutiert und wenn möglich auch eingebaut.<br />

Die Vorschläge wurden kürzlich den politischen Fraktionen der Stadtvertretung übergeben<br />

und werden derzeit von der Politik überarbeitet. Bis Mitte Februar soll dieser Schritt im Projekt abgeschlossen<br />

sein. Der vorläufige Schlussbericht soll dann bis Ende März vorliegen.<br />

Neben der internen Wirkung glauben wir auch das Bewusstsein in der Bevölkerung geschärft zu<br />

haben dafür, dass die öffentliche Hand ihre Produkte und Leistungen nicht endlos ausweiten kann.<br />

Die Optimierung und Effizienzsteigerung stehen natürlich im Vordergrund.<br />

Die politische Beschlussfassung über die Maßnahmen wird im Frühjahr erfolgen. Damit ergeht der<br />

Auftrag an die Verwaltung, die Maßnahmen umzusetzen. Dabei wird es ein zeitlich abgestuftes<br />

Vorgehen erfordern. Auch die Wirkungen sind teilweise schnell zu erreichen, teilweise aber erst in<br />

den Folgejahren.<br />

Das Projekt „ausgewogen 2015“ ist auf die Erhaltung von nachhaltigen finanziellen Spielräumen<br />

der Stadt Dornbirn ausgerichtet. Dazu ist die Erhöhung des freien Budgets notwendig. Die Nettoneuverschuldung<br />

soll auf Null gestellt werden können, Investitionen aus dem freien Budget erfolgen<br />

und die Rücklagen sollen weiter erhöht werden.<br />

Ein weiterer Reformprozess ist mit dem Ziel, das „New Public Management“ auf allen Ebenen der<br />

Stadtverwaltung einzusetzen, gestartet worden. Es läuft unter dem Begriff „Verwaltung 2020“. Im<br />

Vordergrund steht die Einführung eines umfassenden Management-Systems, die Überarbeitung<br />

der Organisation, eine langfristig ausgelegte Personal- und Führungsentwicklung, die Etablierung<br />

einer Innovationskultur und die Verbesserung der Bürgerorientierung der Stadtverwaltung.<br />

Hohe Stadtvertretung!<br />

Die Entstehung des großen Zahlenwerks, wie es ein Budget mit € 224 Mio. darstellt, ist ein intensiver<br />

Prozess mit vielen Beteiligten, einer großen Portion Sachverstand, einer Denkleistung von<br />

vielen, nicht zuletzt auch der Bereitschaft, längere Zeiträume im Auge zu haben. Der Blick zurück<br />

fällt im Vergleich zu dem nach vorne naturgemäß leichter. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die<br />

richtigen Entscheidungen vorzubereiten und zu treffen, immer aus dem besten Wissensstand heraus<br />

und grundsätzlich optimistisch.<br />

Herzlichen Dank gebührt allen, die sich engagiert haben, den Vertretern der Fraktionen, der Belegschaft,<br />

der Personalvertretung und vor allem all jenen, die als Ehrenamtliche Leistungen in der<br />

Gesellschaft erbringen, die gar nicht finanzierbar wären.<br />

Speziellen Dank den Profirechnern und -schreibern in der Verwaltung und in den Betrieben, und<br />

da ganz besonders Mag. Guntram Mathis und Peter Johler, bei denen die Informationen zusammenlaufen.<br />

Herzlichen Dank ihnen und herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit!“<br />

StR. Mag. Gebhard GREBER gibt namens der „Dornbirner SPÖ“ folgende Äußerungen<br />

zum vorliegenden Voranschlagsentwurf 2012 ab:


- 24 -<br />

„Geschätzte Stadtvertretung,<br />

Herr Bürgermeister!<br />

Der Bürgermeister hat bereits detailliert das Budget erläutert, daher konzentriere ich mich auf<br />

Grundsätzliches und die wesentlichsten Punkte aus Sicht der SPÖ, auch wenn ich dabei Gefahr<br />

laufe, viele wichtige Aktivitäten, die in den nächsten Jahren in den verschiedensten Bereichen<br />

passieren, nicht entsprechend zu würdigen.<br />

Auf staatlicher und europäischer Ebene ist die Einsicht in die Notwendigkeit nachhaltiger Budgetsanierung<br />

gewachsen, um die Handlungsfähigkeit der Staaten zu erhalten und von den Finanzmärkten<br />

unabhängiger zu werden.<br />

Das Ziel eines stabilen Wirtschaftsraumes soll durch Schuldenbremsen in der Verfassung – also<br />

durch eine Art Selbstbindung der Politik – erreicht werden. Das strukturelle Budgetdefizit muss<br />

schrittweise bis 2017 auf 0,35 Prozent des BIP reduziert werden. Die Schuldenbremse enthält neben<br />

der strukturellen aber auch eine konjunkturelle Komponente, was für uns SozialdemokratInnen<br />

von besonderer Bedeutung ist. Bei einem Wirtschaftsabschwung ist ein höheres Defizit erlaubt,<br />

dieses muss aber – anders als bisher – verpflichtend im Aufschwung wieder getilgt werden.<br />

Damit wird sichergestellt, dass eine budgetäre Handlungsfähigkeit auch in Notsituationen wie etwa<br />

bei Naturkatastrophen oder schweren Wirtschaftskrisen erhalten bleibt.<br />

Was hat das mit Dornbirn zu tun?<br />

Auch für die Bundesländer und Gemeinden Österreichs werden analog der staatlichen Schuldenbremse<br />

entsprechende Regeln kommen. Anstatt auf den Zwang von oben zu warten, sollte Dornbirn<br />

davor schon seine Hausaufgaben erledigen.<br />

Aus Sicht der SPÖ ist für die Budgetkonsolidierung ein Mix aus ausgaben- und einnahmenseitigen<br />

Maßnahmen notwendig: Sparen, gerechte Einnahmen und Investieren in die Zukunft. Unbestritten<br />

muss man sich zuerst auf die Einsparpotenziale konzentrieren, insbesondere in der<br />

Verwaltung und bei den Förderungen. Um das Einsparen aber sozial gerecht zu gestalten, wird<br />

man auch über höhere Beiträge der Vermögenden nachdenken müssen. Tatsache ist, dass in<br />

Österreich Steuern auf Arbeit hoch sind, aber auf Einkommen im OECD-Vergleich sehr niedrig.<br />

Für mich ist es daher unverständlich, dass die ÖVP mit ihren christlich-sozialen Wurzeln sich in<br />

den letzten Monaten zum Schirmherrn der Reichen in Österreich gemacht hat, anstatt wie die<br />

SPÖ und die Grünen von den Millionären einen gerechteren Beitrag einzufordern. Und eine maßgebliche<br />

Person der Dornbirner ÖVP – Landesrätin Andrea Kaufmann – trägt diese unverständliche<br />

Haltung mit, als stellvertretende Bundesvorsitzende der ÖVP, als Stellvertreterin Spindeleggers.<br />

Für die Dornbirner SPÖ gilt: Schulden senken und in Bildung und Beschäftigung investieren!<br />

Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen Budgetkonsolidierung. Auch in Dornbirn sind Einsparungen<br />

notwendig, um den finanziellen Spielraum der Stadt in Zukunft für wichtige Investitionen<br />

wieder zu erhöhen. Denn wir brauchen in den nächsten Jahren nicht nur für Pflege und Gesundheit<br />

mehr Geld, sondern vor allem für Kindergärten und Schulen.<br />

Daher halten wir „ausgewogen 2015“ grundsätzlich für ein sinnvolles Vorhaben und deshalb<br />

arbeiten wir auch konstruktiv mit. Der Verwaltung der Stadt Dornbirn gebührt Respekt, denn sie<br />

hat eine Vielzahl von Einsparungsvorschlägen ausgearbeitet, die derzeit von den politischen Fraktionen<br />

diskutiert werden. Ich bin guten Mutes, dass wir uns in den nächsten Monaten politisch auf<br />

viele Maßnahmen einigen können, es wird aber nicht überall möglich sein. Denn es darf nicht am<br />

falschen Ort gespart werden, etwa bei der Bildung. Aber genau das will die Dornbirner ÖVP tun.<br />

Denn sie will notwendige Erweiterungen und Sanierungen bei Schulen und Kindergärten massiv<br />

verschieben. Investitionen in Bildung und in den Wirtschaftsstandort sind aber der Schlüssel<br />

für die Zukunft auch unserer Stadt.


- 25 -<br />

Eingespart werden muss bei der Verwaltung und bei der inzwischen unüberschaubaren Anzahl an<br />

Förderungen. In diesen zentralen Bereichen bleibt aber der Bürgermeister als Finanzreferent bisher<br />

doch einiges schuldig. Es liegen keine Vorschläge einer Verwaltungsreform auf dem Tisch –<br />

dafür gebe es, so der Bürgermeister, mit „Verwaltung 2020“ ein eigenes Projekt, dessen Ergebnisse<br />

in zwei Jahren vorliegen. Wir meinen aber, eine Neuorganisation der Verwaltung muss doch<br />

ein wesentlicher Bestandteil von „ausgewogen 2015“ sein, geht es doch auch um strategische Zusammenlegungen<br />

und zukünftige Leistungsvereinbarungen. Es gibt aber auch keine umfassende<br />

Darstellung des Dornbirner Förderungswesens. Förderungen sollten auf ihre Wirkungszusammenhänge<br />

untersucht werden. Ich habe daher eine grundsätzliche Überprüfung aller Förderungsrichtlinien<br />

(Landwirtschaft, Kultur, Sport, kirchl. Institutionen, etc.) gefordert und eine sehr grundsätzliche<br />

Diskussion über Förderkriterien angeregt. Wie ernst es der Mehrheitspartei bei Einsparungen<br />

wirklich ist, wird man an den genannten Themen messen können.<br />

Unsere entscheidende Frage an das Budget 2012 lautet: Wie sieht es mit Sparen, gerechten<br />

Einnahmen und Investieren in die Zukunft aus?<br />

1. SPAREN<br />

Wenn auch „ausgewogen 2015“ sich noch nicht direkt auf das Budget 2012 der Stadt auswirkt, so<br />

war bei den monatelangen Budgetberatungen doch ein höherer Sparwille als bisher bei allen zu<br />

erkennen. Schuldenbremsen beginnen eben im Kopf!<br />

Sparwille<br />

Das Budget 2012 ist ein Sparbudget, geholfen haben aber auch die steigenden Steuereinnahmen.<br />

Eine gewisse Trendumkehr ist zu verzeichnen. Die ernste finanzielle Lage der Stadt hat sich etwas<br />

gebessert. Nach zwei Jahren haben wir aus dem laufenden Haushalt wieder einen leichten<br />

Überschuss, wieder ein positives freies Budget, wenn auch in bescheidenem Umfang, aber immerhin.<br />

Das freie Budget ist aber bei weitem nicht dort, wo es für unsere Stadt sein sollte. Es sind<br />

also noch weitere große Anstrengungen notwendig.<br />

Positiv festzuhalten ist auch, dass sich die Rücklagen leicht erhöht haben, auf fast € 18 Mio. Der<br />

Herr Bürgermeister hat in seiner Rede vorhin von € 26,7 Mio. gesprochen. Da seien aber die Gelder<br />

für den Pensionsfonds mit einbezogen. Die Nettoneuverschuldung beträgt nur € 2,7 Mio., sie<br />

sollte natürlich null sein. Deshalb verstehe ich auch nicht, wenn bei Aussendungen der Stadt in<br />

den Zeitungen zu lesen ist, dass man eine „schwarze Null“ schreibt. Die Wirklichkeit ist, dass wir<br />

eine Nettoneuverschuldung haben, allerdings keine Besorgnis erregend hohe. Die Zinsbelastung<br />

ist mit etwa € 3,6 Mio. in etwa gleich geblieben, dies kann sich bei steigenden Zinsen allerdings<br />

wieder rasch ändern.<br />

Um das Ausmaß der Verschuldung entsprechend einordnen zu können, sollte die Stadt eine Bilanz<br />

vorlegen, aus der hervorgeht, welches Vermögen, insbesondere Anlagevermögen, das auch<br />

veräußert werden könnte, den Schulden gegenübersteht. Oft genug habe ich darauf verwiesen.<br />

Was wir positiv hervorheben ist, dass die Investitionssumme der Stadt mit rund € 28 Mio. trotz<br />

Einsparungen immer noch in einer beachtlichen Höhe liegt. Rein rechnerisch fließen 2012 an den<br />

250 Arbeitstagen täglich rund € 112.650,-- größtenteils in die heimische Wirtschaft. Somit gehen<br />

vom städtischen Budget doch nach wie vor starke Beschäftigungsimpulse aus.<br />

2. GERECHTE EINNAHMEN


- 26 -<br />

Moderate Gebührenerhöhungen<br />

Die Dornbirner SPÖ ist dafür, dass die städtischen Gebühren leicht erhöht werden, in Höhe der<br />

Inflation. Dies bedeutet keine reale Erhöhung, sondern nur eine notwendige Inflationsanpassung.<br />

Für die Stadt sind dies aber rund € 150.000,--!<br />

Eine jährliche leichte Anpassung ist wesentlich verträglicher, als alle zwei bis drei Jahre kräftig<br />

erhöhen zu müssen.<br />

Das Land stärker in die Pflicht nehmen<br />

Wo wir aber nicht einverstanden sind mit der Mehrheitspartei ist ihr Engagement gegenüber dem<br />

Land. Man müsste das Land Vorarlberg wesentlich mehr finanziell in die Pflicht nehmen. Bekanntlich<br />

brüstet sich das Land Vorarlberg seit vielen Jahren, dass es zumeist ohne Neuverschuldung<br />

auskomme. Das ist sicher ein hoher Wert und klingt sehr schön. Was dabei aber verschwiegen<br />

wird, ist die Tatsache, dass fast alle Kommunen in Vorarlberg sehr unter der Verschuldung leiden<br />

und dass diese Haltung des Landes auf Kosten der Gemeinden und Kommunen geht.<br />

Den Gemeinden und auch der Stadt Dornbirn fällt es daher immer schwerer, die ihnen zugeordneten<br />

Aufgaben, die von oben verordnet werden und die ständig wachsen, auch erfüllen zu können.<br />

Das betrifft vor allem die Bereiche Kindergärten, Pflege und Gesundheit.<br />

Längst wäre es in Vorarlberg an der Zeit, dass eine Neuaufteilung der Kosten zwischen Land und<br />

den Gemeinden erfolgt, ein landesinterner vertikaler Finanzausgleich zugunsten der Gemeinden<br />

ist notwendig.<br />

Der Bürgermeister müsste längst bei seinen Parteifreunden im Land viel energischer im Sinne<br />

Dornbirns auftreten und eine stärkere finanzielle Beteiligung einfordern. Wir meinen, auch das gehört<br />

zu „ausgewogen 2015“! Er will offensichtlich aber seinen schwarzen Parteifreunden in Bregenz<br />

nicht allzu weh tun. Aber dadurch entgeht der Stadt Geld.<br />

Dazu einige Beispiele:<br />

Längst wäre es an der Zeit, den Sozialhilfeschlüssel zugunsten der Gemeinden zu verändern.<br />

Die Aufwendungen der Stadt für die Sozialhilfe sind in nur 14 Jahren um nicht weniger<br />

als knapp 140 % gestiegen, von € 4,43 Mio. (1998) auf € 10,5 Mio. (2012).<br />

Das Land müsste sich stärker an den Personalkosten der Kinderbetreuung beteiligen, ob<br />

es nun Kindergärten sind oder ob es die Kinder- und Schülerbetreuung ist. Dies ist bei den<br />

Schulen selbstverständlich, warum nicht bei den Kindergärten.<br />

Den jährlichen Abgang des Schlachthofes – 2012 sind es nicht weniger als € 205.400,-- –<br />

muss die Stadt alleine bestreiten, obwohl nur 10 % der geschlachteten Tiere aus Dornbirn<br />

stammen. Verschärft wird dies dadurch, dass die Schlachtzahlen 2011 eingebrochen sind.<br />

Wir begrüßen es daher, dass sich eine Arbeitsgruppe ganz grundsätzlich mit der Zukunft des<br />

Schlachthofes befassen wird.<br />

Die inatura ist zweifelsohne eine ganz wichtige Bildungseinrichtung, zu der sich die Dornbirner<br />

SPÖ bekennt. Die inatura ist das einzige naturkundliche Museum des Landes, also ein<br />

Landesmuseum, daher hat das Land auch die Personalkosten zu tragen und nicht die Standortgemeinde.<br />

Vergleichsweise wird die Stadt Bregenz in den Landesmuseen wohl kaum Personalkosten<br />

mittragen.<br />

3. INVESTITIONEN IN DIE ZUKUNFT<br />

Sparen darf kein Selbstzweck sein. Eine Schuldenbremse darf nicht zur Zukunftsbremse werden!<br />

Es gibt insbesondere drei Bereiche, in denen die Stadt nicht sparen darf: bei der Gesundheit<br />

und den beiden Zukunftsinvestitionen Bildung und Wirtschaftsstandort.<br />

Bildung<br />

Zuerst zum Negativen: Erneute Verschiebung des Schulraumkonzeptes


- 27 -<br />

Auf Bundesebene betreibt die ÖVP seit langem eine beispiellose Blockadepolitik und verteidigt als<br />

letzte Partei ein völlig veraltetes Schulsystem. In Dornbirn verschiebt die ÖVP seit über einem<br />

Jahrzehnt notwendige Schulerweiterungen, auch wenn sie jetzt unter Druck der Sanierung der VS<br />

Wallenmahd ja zugestimmt hat.<br />

Der anerkannte Ökonom Prof. Kramer hat vor wenigen Wochen auf einer Veranstaltung „150<br />

Jahre Landtag“ in seinem Vortrag deutlich festgehalten, dass die Bildung das wesentlichste<br />

Element der zukünftigen Entwicklung des Landes Vorarlberg sei und dass insbesondere jetzt<br />

und nicht in einer nahen oder ferneren Zukunft darin investiert werden müsse.<br />

Die Dornbirner ÖVP scheint dies teilweise anders zu sehen, denn sie hat heute im Stadtrat gegen<br />

die Stimmen der SPÖ eine nochmalige Verschiebung der dringend notwendigen Schulerweiterungen<br />

beschlossen.<br />

Zur Vorgeschichte: Noch rechtzeitig vor den Gemeinderatswahlen hat der Stadtrat im Juli 2009<br />

einstimmig ein Schulraumkonzept mit einem klaren Zeitfahrplan beschlossen. Der Beschluss hat<br />

die Wahlen nur acht Monate überlebt. Denn im Dezember 2010 hat die ÖVP unter dem beschönigenden<br />

Titel „Entschleunigung“ dringend notwendige Erweiterungen und Sanierungen um ein bis<br />

acht Jahre verschoben. Nur die SPÖ war dagegen.<br />

Der heutige Beschluss im Stadtrat, die Umsetzung des Schulraumkonzeptes ein weiteres Mal zu<br />

verschieben, ist bildungspolitisch falsch und wird von der Dornbirner SPÖ ganz entschieden<br />

abgelehnt.<br />

Es ist schon ganz außergewöhnlich und ich werde mir das genau ansehen, ob es nur ein einmaliger<br />

Lapsus ist, dass der Stadtrat heute die Verschiebung des Schulraumkonzepts beschließt und<br />

wir das schon eine Woche vorher im Gemeindeblatt als Beschluss des Stadtrates lesen können.<br />

Ich warne die Mehrheitspartei sehr davor, dass so etwas Schule macht, weil man sich sonst rechtliche<br />

Konsequenzen überlegen müsste. Es ist in einem Amtsblatt nicht möglich zu sagen, was ein<br />

Stadtrat eine Woche später beschließt. Vielleicht ist es aber auch nur ein einmaliger Fehler. Ich<br />

will es deshalb auch nicht überbewerten.<br />

Gegenüber dem Beschluss von 2009 ergibt sich, wenn es nach dem Willen der ÖVP geht, bei den<br />

Schulen eine ganz gewaltige Anzahl an Verschiebungen:<br />

VS Haselstauden – Verschiebung um 1 Jahr; VS Oberdorf – Verschiebung um 4 Jahre; MS Haselstauden<br />

– Verschiebung um 2 Jahre; VS Schoren – Verschiebung um 3 Jahre; VS Leopold – Verschiebung<br />

um 8 Jahre; VS Markt – Verschiebung um 10 Jahre; Neubau Polytechnische Schule –<br />

Verschiebung um 4 Jahre; MS Lustenauerstraße und MS Baumgarten – Verschiebung um 4<br />

Jahre, MS Bergmannstraße – Verschiebung um 3 Jahre; VS Mittelfeld – Verschiebung um 6<br />

Jahre. Das sind keine Kleinigkeiten und da wird auch ein Geist sichtbar.<br />

Wir werden uns mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass Investitionen in Bildung und somit in die<br />

Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen nicht weiter verschoben werden, denn die Schulen müssen<br />

den neuen pädagogischen Anforderungen gerecht werden. Viele Schulen müssen ihr Raumprogramm<br />

dringend erweitern, angesichts neuer Entwicklungen wie Ganztagsklassen mit verschränktem<br />

Unterricht, Gruppen- und Förderunterricht, Mittags- und Nachmittagsbetreuung und<br />

vieles mehr. Wenn nun die ÖVP wegen „ausgewogen 2015“ ausgerechnet bei der Bildung massiv<br />

einsparen will, dann wird sie den Bildungsbereich bei „ausgewogen 2015“ wohl alleine beschließen<br />

müssen, jedenfalls nicht mit der SPÖ.<br />

Das Positive im Bildungsbereich<br />

Die genannten massiven Verschiebungen betreffen nun nicht die nächsten zwei Jahre. Nach zum<br />

Teil heftigen Diskussionen konnten wir uns über die Vorgangsweise der beiden nächsten Jahre<br />

einigen, insbesondere was die VS Edlach und Kindergartenneubauten betrifft.<br />

Akute Raumnot an der Volksschule Edlach


- 28 -<br />

Die VS Edlach platzt aus allen Nähten. Alle Gruppenräume müssen als Klassenräume verwendet<br />

werden. Will man in geteilten Gruppen unterrichten, muss man sogar in den Gang ausweichen.<br />

Den neuen pädagogischen Herausforderungen kann man so nicht gerecht werden.<br />

Außerdem ist in der Schule viel zu wenig Platz für die Einnahme des Mittagessens. Zu den 19<br />

Kindern der Ganztagsklasse, die in der Schule essen, kommen an bestimmten Wochentagen noch<br />

weitere rund 40 Kinder im Rahmen der steigenden Nachmittagsbetreuung zum Essen hinzu. Die<br />

insgesamt 60 Kinder müssen dann in einem einzigen dafür vorgesehenen Raum im Keller im<br />

Schichtbetrieb ihr Mittagessen zu sich nehmen. Dies ist auf Dauer nicht nur für die Kinder, sondern<br />

insbesondere auch für die Lehrpersonen, die hier Aufsicht halten müssen, nicht zumutbar.<br />

Und trotzdem wollte die ÖVP bis vor Kurzem die Sanierung auf 2014/15 verschieben und auch die<br />

Schule nicht mit mehr Räumen ausstatten. Erst in 10 bis 12 Jahren war eine Entlastung durch den<br />

Bau einer neuen Schule im Forach geplant.<br />

Diese Pläne haben Werner Posch und ich als völlig inakzeptabel abgelehnt und eine rasche Erweiterung<br />

des Raumangebotes gefordert. Wir haben dabei klargestellt, dass wir einem Budget<br />

2012 nur zustimmen können, wenn die Planungen für eine Erweiterung der VS Edlach enthalten<br />

sind.<br />

Die ÖVP hat in diesem Punkt eingelenkt, und es freut mich, dass im kommenden Budget für die<br />

Planung der Schule € 200.000,-- vorgesehen sind. Baubeginn kann daher 2013 sein. Das Raumprogramm<br />

wird entscheidend erweitert und wird den modernen Anforderungen einer 12-klassigen<br />

Schule entsprechen.<br />

Manchmal lohnt es sich auch, um eine Sache zu streiten!<br />

SPÖ für den Ausbau von Ganztagsklassen<br />

Wir haben uns sehr dafür eingesetzt, dass es ein Pilotprojekt gibt. Seit Herbst 2011 gibt es an der<br />

Volksschule Edlach erstmals an einer Dornbirner Volksschule eine solche Ganztagsklasse. Der<br />

Modellversuch an der VS Edlach verläuft sehr positiv. Daher wird er auch nächstes Jahr fortgesetzt,<br />

eine zweite Klasse wird hinzukommen. Wir sind aber auch für eine Ausweitung auf andere<br />

Schulstandorte, wenn Bedarf besteht.<br />

Warum ist die SPÖ für Ganztagsklassen?<br />

Die Bildungschancen hängen in Österreich nach wie vor von der Bildung und dem Einkommen der<br />

Eltern ab. Weder werden in unserem System besonders begabte Schülerinnen und Schüler, noch<br />

solche mit Schwächen ausreichend gefördert. Letzteres hat ein riesiges Ausmaß an sehr teuren<br />

Nachhilfestunden zur Folge. Da sind wir in Europa mit Spitze. Auch wegen der Berufstätigkeit der<br />

Frauen und Männer wird der Ruf nach ganztägiger Betreuung immer größer werden. Denn viele<br />

Kinder sitzen nachmittags völlig sinnlos und unbeaufsichtigt nur vor ihrem Computer oder Fernseher.<br />

Wir befürworten daher Ganztagsschulen in verschränkter Form: Von 8.00 bis 16.00 Uhr gibt es<br />

abwechselnd Unterricht, Erholungsphasen, Freizeitmöglichkeiten und Fördereinheiten. Dies sind<br />

entscheidende Unterschiede zur reinen Nachmittagsbetreuung. Dieser Mix bringt für Schülerinnen<br />

und Schüler sowie Eltern wesentliche Verbesserungen mit sich: Kinder werden mehr individuell<br />

gefördert, somit erhöhen sich die Bildungschancen für alle Kinder, Eltern werden in punkto Nachhilfe<br />

und Betreuung am Nachmittag entscheidend entlastet. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie<br />

ist dadurch viel besser gewährleistet.<br />

Wichtig ist uns aber die Freiwilligkeit. Die Eltern sollen die Wahlmöglichkeit haben zwischen Halbtags-<br />

und Ganztagsklassen.<br />

Handlungsbedarf bei Dornbirns Kindergärten<br />

Der Kindergarten wird als frühe Bildungseinrichtung immer wichtiger.<br />

Wie bei den Schulen gibt es aber auch bei den Kindergärten große Versäumnisse der Stadt. Im<br />

Wallenmahd wurde zwar ein Vorzeigekindergarten eröffnet. An mehreren Kindergarten-Standorten


- 29 -<br />

herrscht jedoch zunehmende Raumnot! Man habe hier ganz ähnliche Entwicklungen wie an den<br />

Schulen. Die Individualisierung greift auch in den Kindergärten um sich, was mehr Raumbedarf<br />

bedeutet.<br />

Ich habe in den letzten Jahren mehrfach darauf aufmerksam gemacht, dass zusätzlicher Raum<br />

geschaffen werden muss, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden.<br />

Immer mehr Dreijährige werden in Zukunft den Kindergarten besuchen und die individuelle Förderung<br />

wird verstärkt werden. Nur die ÖVP wollte in den letzten Jahren lange nichts davon wissen.<br />

Wir haben darüber ziemlich viele Diskussionen geführt. Warum sie das nicht wahr haben wollte,<br />

hat einfach damit zu tun, dass die ÖVP an einem Familienbild festhält, das in der Realität eigentlich<br />

nicht mehr existiert.<br />

Erfreulich ist trotz alledem, dass auch bei den Kindergärten für die beiden nächsten Jahre Einigung<br />

erzielt werden konnte: 2012 wird der neue Kiga Hatlerstraße geplant und 2013 gebaut, danach<br />

folgt der neue Kiga Markt.<br />

Das wird aber nicht reichen. Auch der schon angesprochene Neubau des Kiga Gerbe wird nicht<br />

reichen, weil es in einer Reihe von Kindergärten Raummangel gibt und eine individuellere Betreuung<br />

daher nicht möglich ist. Wir müssen aber in die Frühpädagogik noch wesentlich mehr investieren.<br />

Es wird sich auch der Focus in der öffentlichen Diskussion immer mehr in die Frühpädagogik<br />

verlagern.<br />

Was mir fehlt, und ich sag das schon das dritte Jahr hintereinander in der Budgetrede, ist ein umfassendes<br />

Kindergartenkonzept, so wie man es beim Schulraumkonzept gemacht hat. Hier ist<br />

man in Verzug. Dabei geht es um die Neubauten, Erweiterungen und Sanierungen. Das soll lt.<br />

Aussage nächstes Jahr vorgelegt werden.<br />

Bei den Dreijährigen treten wir für Wahlfreiheit ein: Die Eltern sollen darüber entscheiden, ob ihr<br />

dreijähriges Kind einen Kindergarten besucht oder nicht. Dazu braucht es keine Bevormundung<br />

konservativer Politikerinnen und Politiker. Und unsere Forderung ist eine sehr klare: Für jedes<br />

dreijährige Kind, das in den Kindergarten will, muss es in Dornbirn einen Platz geben!<br />

Ausbau der Sprachförderung<br />

Dies ist ein ganz wesentlicher Bereich. Ich bin sehr froh darüber, dass der Bürgermeister das in<br />

seiner Rede gewürdigt hat. Da liegen wir offensichtlich auf einer Ebene.<br />

Über 32 % der Dornbirner Kindergartenkinder haben mangelnde bis gar keine Deutschkenntnisse!<br />

Und dieser Prozentsatz ist gestiegen. Das heißt, dass es noch einen wesentlichen<br />

Sprachförderbedarf gibt. Es sind nicht nur Migranten-Kinder, es sind auch zunehmend Kinder mit<br />

deutscher Muttersprache davon betroffen.<br />

Warum ist dies eine bildungspolitische Zeitbombe?<br />

Wir können es uns als Stadt, als Land, als Republik es nicht leisten, dass ein Drittel unserer Kinder<br />

ungenügende Deutschkenntnisse aufweist. Denn diese Kinder haben später in der Schule und<br />

der Berufsausbildung erhebliche Probleme und ihre Chancen sind beeinträchtigt. Und sie beeinträchtigen<br />

auch andere Kinder. Wir müssen aber möglichst alle Kinder qualifizieren, denn in Zukunft<br />

werden wir noch wesentlich mehr Facharbeiter brauchen. Wir haben jetzt schon einen Überschuss<br />

an wenig ausgebildeten Leuten.<br />

Wenn Dornbirn als Wirtschaftsstandort auch in 10 oder 20 Jahren erfolgreich sein will und<br />

wir unseren Lebensstandard halten wollen, dann müssen wir alle Kinder, unabhängig von<br />

ihrer Herkunft, bestmöglich ausbilden. Man kann es sich gar nicht leisten, auf ein Drittel der<br />

Kinder zu verzichten. Das wäre volkswirtschaftlich eine Katastrophe.


- 30 -<br />

Eine verpflichtende Sprachförderung ist daher eine der größten Herausforderungen, die wir in<br />

der Politik – nicht nur in Dornbirn – überhaupt haben. Im Sinne von „Fördern und Fordern“ müssen<br />

Stadt und Land verstärkt verpflichtende Angebote schaffen. Wir müssen aber auch von den Zugewanderten<br />

einfordern, sich aktiv um die deutsche Sprache zu bemühen.<br />

Was macht nun die Stadt im kommenden Jahr?<br />

Die Stadt hat ein gutes Sprachförderkonzept mit einer Reihe von Angeboten, die auch gut angenommen<br />

werden. Ich habe vor zwei Jahren aber kritisiert, dass es nicht ausreiche, Kinder mit<br />

mangelnden Deutschkenntnissen nur 20 bis 30 Minuten pro Woche von eigens geschulten Kräften<br />

im Kindergarten in Deutsch zu unterrichten. Ich habe eine Aufstockung der SprachförderInnen und<br />

des Konzeptes gefordert. Dies ist geschehen. Es gibt 2,3 Dienstposten mehr. Ich habe inzwischen<br />

auch das Gefühl, dass dies von allen Beteiligten sehr ernst genommen wird und dass es eine<br />

hohe Priorität in der Politik bekommen hat. Ab kommendem Herbst sollen aber nach einer Evaluierung<br />

zusätzliche Schritte gesetzt werden. Da wird es noch eine Phase 2 geben müssen.<br />

Zur Volksschulreife müssen in Zukunft ausreichende Deutschkenntnisse gehören.<br />

Investitionen in den Wirtschaftsstandort<br />

Dass die Stadt mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen richtig liegt, zeigt die Entwicklung<br />

der Kommunalsteuern. Diese steigen nächstes Jahr um über 7 % auf € 17,7 Mio., ein Indiz für die<br />

Wirtschaftskraft unserer Stadt und die Qualität des Arbeitsplatzstandortes.<br />

Durch ein ganzes Bündel an Maßnahmen schafft die Stadt – und dies will ich anerkennen – entsprechende<br />

Rahmenbedingungen als Impuls für den Wirtschaftsstandort Dornbirn. Ich nenne nur<br />

die Stichworte: aktive Bodenpolitik, Standort- und Gründerzentrum, Baurechtsmodell, Erschließung<br />

von Betriebsgebieten, Hilfe bei der Nachnutzung alter Industrieareale und anderes mehr.<br />

Die aktive Bodenpolitik – und dies ist mir sehr wichtig – wird auch nächstes Jahr fortgesetzt. So<br />

sind für Grundankäufe und somit für eine Betriebsansiedlungspolitik € 3,3 Mio. im Budget vorgesehen.<br />

Zu den Rahmenbedingungen, die eine Stadt setzen kann, gehören aber auch Investitionen in die<br />

Infrastruktur. So haben neue Betriebsgebietserschließungen – das heißt Investitionen in den<br />

Straßenbau, die Kanal- und Wassererschließung – in den letzten Jahren erst die Ansiedlung neuer<br />

Betriebe ermöglicht, z. B. im Wallenmahd. Zudem waren Hochwasserschutzmaßnahmen in Höhe<br />

von € 4 Mio. im Fallbach überhaupt eine der Voraussetzungen für die Ansiedlung von Großbetrieben<br />

wie Ölz, Blum oder die Erweiterung von Elektro Graf. Dieser erfolgreiche Weg ist fortzusetzen.<br />

Positiv hervorheben will ich, dass nächstes Jahr € 2,5 Mio. in den Kanalbau und € 1,2 Mio. in das<br />

Wasserleitungsnetz investiert werden.<br />

Von allergrößter Bedeutung sind fortlaufende Investitionen in den Hochwasserschutz. Ziel ist es,<br />

für ein 100-jähriges Hochwasser gewappnet zu sein. Dafür sind in den nächsten 15 Jahren große<br />

Investitionen notwendig, im Ausmaß von rund € 17 Mio.!<br />

Durch eine Kombination unterschiedlichster Maßnahmen muss man danach trachten, dass am<br />

Haselstauderbach, Fischbach und an der Dornbirner Ache ein 100-jähriges Hochwasser gefahrlos<br />

abfließen kann.<br />

Auch wenn Bund und Land einen größeren Teil der Finanzierung tragen werden, muss auch die<br />

Stadt mehrere Millionen investieren. Hier zu sparen, wäre grundlegend falsch. Im Gegenteil, wir<br />

müssen alles tun, um möglichst schnell die wichtigsten Maßnahmen umzusetzen. Denn bedingt<br />

durch den Klimawandel werden die Hochwasserereignisse häufiger und heftiger.<br />

Das Hochwasserschutzprojekt „Dornbirner Ache und Bäche Dornbirns“ liegt inzwischen vollständig<br />

vor. In Abstimmung mit dem Land erarbeiten wir derzeit eine Prioritätenreihung und diskutieren<br />

auch die Finanzierungsabsicherung. Wir hoffen, dies in den nächsten Monaten der Stadtvertretung


- 31 -<br />

zum Beschluss vorlegen zu können. Für die Planung der Hochwasserschutzprojekte Haselstauderbach<br />

und Fischbach haben wir im Budget des nächsten Jahres € 200.000,-- veranschlagt.<br />

Autobahnanschluss Schweizerstraße<br />

Die Vorgeschichte ist mehr als nur bekannt. Ich habe das oft gesagt und habe auch die ÖVP oft<br />

kritisiert, dass man auf der einen Seite im Wallenmahd, in Bobletten und auf dem angrenzenden<br />

Hohenemser Gebiet das größte Betriebsgebiet in Vorarlberg wachsen lässt, was ja gut ist, weil<br />

sehr viele neue Arbeitsplätze neu geschaffen wurden, es anderseits aber verabsäumt, diese Betriebsgebiete<br />

an das hochrangige Straßennetz anzuschließen. Das ist schon ein Schildbürgerstreich.<br />

Es hat lange gedauert, bis es auch der ÖVP gedämmert hat, dass man nicht einfach Jahr<br />

für Jahr verstreichen lassen kann. Ich bin jetzt schon eine Weile in der Politik und ich erinnere<br />

mich auch an die ersten Jahre, als ich da gestanden bin. Da war es genauso das Thema. Ich will<br />

aber zugestehen, dass in den letzten beiden Jahren ziemlich viel passiert ist. Erstmals habe ich<br />

das Gefühl, dass es jetzt weiter geht. Deshalb will ich jetzt auch die alte Geschichte lassen.<br />

Im Juli 2010 hat sich der Stadtrat für die Variante Verlängerung Bleichestraße – Ausbau<br />

Schweizerstraße – Autobahnanschluss Schweizerstraße entschieden. Danach haben<br />

ASFINAG und Land verschiedene Vorprüfungen durchgeführt und die Gesamtprojektkosten mit<br />

€ 31,6 Mio. ermittelt. Diese beinhalten auch einen neuen Radweg entlang der Schweizerstraße,<br />

eine dringende Notwendigkeit, denn Radfahren auf der Schweizerstraße etwa zum Alten Rhein ist<br />

lebensgefährlich.<br />

Heuer haben ASFINAG, Land und Stadt eine verbindliche Absichtserklärung zur Umsetzung<br />

des Projektes unterschrieben, diese wurde bereits am 11.10.2011 im Stadtrat beschlossen. Die<br />

Planungen und die Verfahren werden vier Jahre in Anspruch nehmen, alleine die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

dauert zwei Jahre. Die ASFINAG rechnet mit einem Baubeginn 2017. Uns ist<br />

wichtig, dass die anteiligen Planungskosten der Stadt – für 2012 sind es € 35.000,-- – im Budget<br />

enthalten sind und ASFINAG und Land die Ausschreibung eines Vorprojektes möglichst rasch<br />

durchführen.<br />

GESUNDHEIT und PFLEGE<br />

Eine unserer Hauptforderungen an das Budget 2012 ist der Bau eines dritten Pflegeheimes.<br />

Dieses ist angesichts der demographischen Entwicklung dringend notwendig. Schon derzeit können<br />

nicht mehr alle Dornbirnerinnen und Dornbirner in unseren Pflegeheimen untergebracht werden.<br />

Baubeginn wird nächstes Jahr sein. Für den Bau sind € 4 Mio. veranschlagt.<br />

Ein ebenso großes Anliegen ist der Dornbirner SPÖ unser Krankenhaus, für das wir uns immer –<br />

insbesondere auch Gabi Sprickler-Falschlunger – eingesetzt haben.<br />

Wir begrüßen es daher sehr, dass 2012 in einer weiteren Bauetappe € 2 Mio. in die Pädiatrie investiert<br />

werden.<br />

Krankenpflegeverein<br />

Sorgen muss man sich um den Krankenpflegeverein machen. Es kann einem als Stadtpolitiker<br />

nicht egal sein, was mit dem Krankenpflegeverein passiert. Der leistet einerseits zwar eine unbezahlbare<br />

Arbeit im Sinne der Gemeinschaft, was für die Stadt von enormer Bedeutung ist. Andererseits<br />

ist es aber so, dass es intern sehr brodelt. Der Hilfeschrei vieler MitarbeiterInnen des<br />

Dornbirner Krankenpflegevereins muss man ernst nehmen. Es sollte doch eine Selbstverständlichkeit<br />

sein, dass kollektivvertragliche und arbeitsrechtliche Bestimmungen eingehalten werden.<br />

Die SPÖ ist für ein professionelles Konfliktmanagement mit externer fachlicher Begleitung. Anders<br />

ist es nicht mehr zu machen. Da ist so viel Porzellan zerschlagen, vielleicht auch von beiden Seiten,<br />

alleine – so ist unsere Befürchtung – werden die das nicht mehr richten können. Wir erwarten<br />

von unserem Bürgermeister, auch in seiner Funktion als Gesundheitsreferent, dass er sich aktiv


- 32 -<br />

um eine Vermittlerfunktion bemüht, was bedeutet, dass man sich nicht auf eine Seite schlägt. Wir<br />

haben Hochachtung vor den MitarbeiterInnen, die trotz schwieriger Umstände eine hervorragende<br />

Arbeit leisten.<br />

Zum Thema Gesundheit gehört auch die Förderung der Sanften Mobilität, des Öffentlichen Verkehrs<br />

und des Fuß- und Radwegverkehrs.<br />

Obwohl das Straßenbudget insgesamt gekürzt wurde, war es mir wichtig, in den Verhandlungen<br />

zu erreichen, dass die Ausgaben für Geh- und Radwege davon nicht betroffen sind. Dies ist geglückt.<br />

Auch kommendes Jahr stehen für Geh- und Radwege wieder € 230.000,-- zur Verfügung.<br />

Für mich eine verkehrspolitisch wichtige Prioritätensetzung.<br />

Alleine für den Geh- und Radweg im Forach sind € 140.000,-- vorgesehen.<br />

FAZIT<br />

Im Budget 2012 ist der Sparwille erkennbar. Und trotzdem setzt das Budget Schwerpunkte<br />

insbesondere in den Bereichen Bildung, Wirtschaftsstandort, Gesundheit und Pflege. Dafür<br />

hat sich die Dornbirner SPÖ besonders eingesetzt, das ist für uns von überragender Bedeutung.<br />

Auch war uns wichtig, dass für die Sanierung von Straßen und des Dorfplatzes in<br />

Kehlegg € 125.000,-- bereitgestellt werden, für die Gestaltung der Mozartstraße, da geht es<br />

um Schulwegsicherheit, € 360.000,--, für die untere Forachstraße insgesamt € 780.000,--, die<br />

Schaufelschluchtbrücke € 430.000,-- und die Steinebachbrücke € 40.000,--.<br />

Das Budget ist ein gemeinsames Budget, es trägt auch die Handschrift der Dornbirner SPÖ. Wir<br />

können deshalb – trotz manch auch kritischer Anmerkungen – insgesamt dem Budget zustimmen,<br />

mit Ausnahme des Schlachthofes und des Rolls-Royce-Museums, für das 2012 nicht weniger als<br />

€ 133.500,-- aufgewendet werden müssen.<br />

Der Bürgermeister hat in seiner Rede von der Verantwortung für die Zukunft gesprochen.<br />

Ich füge dem hinzu: Wir sind dafür verantwortlich, in Zukunft unsere Steuergelder nicht<br />

vorwiegend für höhere Zinsen, bedingt durch hohe Schulden ausgeben zu müssen, sondern<br />

für wichtige Bereiche wie Bildung und Beschäftigung. Wir müssen einsparen, um in<br />

die Zukunft investieren zu können!<br />

Wie immer darf ich an dieser Stelle Mag. Guntram Mathis und Peter Johler von der Finanzabteilung<br />

seitens der SPÖ die Anerkennung für ihre inhaltlich profunde und kooperative Arbeit bei der<br />

Budgeterstellung aussprechen.<br />

Eines darf ich aber den beiden zur weihnachtlichen Besinnung mitgeben: Der Sanierungsaufwand<br />

für die Straße nach Ebnit wird in den nächsten Jahren sehr hoch sein, so hoch, dass er nicht aus<br />

dem jährlichen Straßensanierungsbudget bezahlt werden kann. Denn dieses Geld brauchen wir<br />

dringend für die Straßensanierungen in der Stadt. Wir werden um eine Sonderfinanzierung nicht<br />

umhinkommen.“<br />

StR. Walter SCHÖNBECK gibt namens der "Dornbirner FPÖ"“ folgende Äußerungen zum<br />

vorliegenden Voranschlagsentwurf 2012 ab:<br />

„Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />

sehr geehrte Damen und Herren der Stadtvertretung,<br />

werte Dornbirnerinnen und Dornbirner!


- 33 -<br />

„Wenn nur Schuldenbremsen installiert, Kreditklemmen provoziert und Sparprogramme ausgerufen<br />

werden, könnte das Krisengeschrei zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden“<br />

Dieses Zitat von Herrn Karl-Heinz Moser, Wirtschaftsprüfer, habe ich letzthin in einer Wirtschaftszeitung<br />

gelesen. Dieses passt ganz gut zur derzeit geführten Diskussion.<br />

SCHULDENBREMSE – AUSGEWOGEN 2015<br />

Zwei Schlagworte, die derzeit in Dornbirn, wenn es um Politik geht, diskutiert werden. Zwei Worte<br />

mit dem gleichen Inhalt, wenn man die dazugehörenden Artikel etwas vergleicht und sich vertieft<br />

einliest – Verwaltungsreförmchen durch Personalabbau, welche nur mit Pensionierungen und natürlicher<br />

Fluktuation erreicht werden soll, sowie durch Steuererhöhungen – diese Einsparungen<br />

und Belastungspakete werden mit diesen Schlagworten etwas abgeschwächt, für uns eine Mogelpackung!<br />

Die Freiheitlichen warnen schon seit Jahren vor der zunehmenden Verschuldung der Stadt Dornbirn<br />

und treten deshalb konsequent gegen ungerechtfertigte Steuererhöhungen, wie die Anhebung<br />

des Hebesatzes für die Grundsteuer, sowie die Erhöhung der Hundesteuer ein! Zuerst gilt es, in<br />

den Strukturen der Stadt und bei unnötigen Luxusprojekten der ÖVP einzusparen (FLATZ Museum,<br />

Kunst am Bau, etc.). Solange hier die ÖVP-Mehrheitspartei in der Stadtvertretung mit dem<br />

Steuergeld der Dornbirner sehr großzügig umgeht, werden wir weiterhin gegen Steuererhöhungen<br />

sein, welche nur dazu dienen, die Luxusobjekte der ÖVP zu finanzieren.<br />

BUDGETVORSCHAU 2012 AUS SICHT DER FREIHEITLICHEN:<br />

INVESTITIONEN 2012<br />

Bei der Vorausschau für das Budget 2012 hat der Bürgermeister die Investitionssumme von ca.<br />

€ 28,16 Mio. genannt.<br />

Trotzdem sollte man die genannte Summe etwas genauer anschauen. Nämlich die echten Investitionssummen,<br />

welche der Wirtschaft im Jahr 2012 tatsächlich zu Gute kommen. Diese belaufen<br />

sich auf knapp € 24 Mio., welche auch die Instandhaltungskosten in Höhe von € 6,98 Mio. beinhaltet.<br />

Die restlichen Zahlungen sind Investitionsbeiträge, Grundkäufe, sowie Zahlungen für schon<br />

erstellte Projekte! Wir halten es jedoch nicht für zulässig, schon erledigte Aufträge und deren<br />

Schuldenbedienung als Aufträge für die Wirtschaft zu deklarieren! Denn die Aufträge wurden<br />

schon im Jahr 2011 erbracht – hier handelt es sich um Restzahlungen für bereits erbrachte Leistungen!<br />

Wir geben jedoch dem Finanzreferenten recht, wenn er hier von einer immer noch beachtlichen<br />

Summe spricht. Diese wird wahrscheinlich nur mehr vom Land Vorarlberg übertroffen!<br />

Erfolgreich war der gemeinsame Dornbirner Weg, in schwierigen Zeiten zu investieren und Ausschreibungen<br />

so zu gestalten, dass sie den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen, aber auch<br />

die kleinen und mittleren Unternehmen berücksichtigen. Hier liegt die Stärke von Dornbirn! Es gilt,<br />

die Dornbirner Klein- und Mittelunternehmungen zu stärken. Als Hochbau- und Energiereferent<br />

sehe ich dies als eine meiner wichtigsten Aufgaben!<br />

Denn sie sind das Rückgrat einer funktionierenden örtlichen Struktur. Die KMUs tragen mit ihrer<br />

Wertschöpfung und ihren Investitionen zu einem großen Teil zum Wohlstand bei. Und das mit Erfolg,<br />

jedes Jahr warten die Kommunalsteuereinnahmen mit einer beträchtlichen Steigerung auf!<br />

Jedoch die ÖVP-Mehrheitspartei brauchte Jahre, um zu erkennen, dass diese Mehreinahmen<br />

nicht wieder gleich auszugeben sind, daher wahrscheinlich der plakative Titel „ausgewogen 2015“,<br />

oder?


- 34 -<br />

BUDGETDETAILS 2012<br />

THEMA „STEUERN UND GEBÜHREN“<br />

Wieder einmal waren wir Freiheitlichen die einzige Fraktion, die von Anfang an NEIN gesagt hat<br />

zu zusätzlichen Belastungen der Dornbirner Bevölkerung, solange bei nicht notwendigen Projekten<br />

von der ÖVP kein Einlenken erfolgt! In den letzten beiden Stadtvertretungssitzungen wurden<br />

einige Steuern und Gebühren beschlossen. Bei den Gebühren, welche zweckgebunden und kostendeckend<br />

sein sollten, haben wir unserer Verantwortung bewusst für eine angemessene Erhöhung<br />

mit gestimmt. Jedoch bei den Anhebungen von Steuern und Tarifen sind wir völlig anderer<br />

Meinung wie ÖVP und SPÖ! Die dadurch rekrutierten Einnahmen von ca. € 250.000,-- werden im<br />

gleichen Augenblick an das FLATZ Museum und an das Rolls-Royce-Museum weitergeleitet. Die<br />

Ausgewogenheit muss auch hier stimmen! Wir Freiheitlichen sind uns der Verantwortung bewusst,<br />

welche wir als politische Vertreter der Dornbirner Bevölkerung schuldig sind. Sparen, wo es notwendig<br />

ist, wenn dadurch keine Qualitätseinbußen für die Dornbirner spürbar werden, dafür treten<br />

wir Freiheitlichen ein! Anstatt hier bestimmte Luxusprojekte der ÖVP, wie z. B. das FLATZ Museum<br />

mit ca. € 120.000,-- zu finanzieren und das Projekt „Kunst am Bau“ beim Sonderpädagogischen<br />

Zentrum mit über € 30.000,-- zu verwirklichen. Nicht, dass wir gegen „Kunst am Bau“ sind,<br />

aber in Zeiten wie diesen hätte ein Schulprojekt mit den Kindern des SPZ wahrscheinlich auch gereicht<br />

und hätte den Kindern auch wesentlich mehr Freude und Spaß gemacht. Es wäre auch Zeit,<br />

die Dornbirner Bevölkerung in diesen schwierigen Zeiten zu entlasten! Es hätte beiden gut getan.<br />

Es ist natürlich wesentlich einfacher, die Steuern und Tarife zu erhöhen. Denn die Summen der<br />

oben genannten Kunst-Projekte schlucken ganz einfach die heurige Steuererhöhung! Wir Freiheitlichen<br />

haben gegen wesentliche unnötige Steuererhöhungen im Jahr 2012 gestimmt, da von Seiten<br />

der ÖVP immer noch kein Wille vorhanden ist, bei diversen Kunstprojekten den Sparstift anzusetzen!<br />

Der Herr Bürgermeister hat die hervorragenden Fachkritiken über den Kunstraum Dornbirn<br />

erwähnt. Ich musste dabei schmunzeln, weil das FLATZ Museum nicht dabei war. Ich glaube, er<br />

weiß auch wieso. Einen vergleichbaren Erfolg wie der Kunstraum wird es nicht haben. Deswegen<br />

muss man auch den Kunstraum fördern und die Fördergelder anderswo streichen, wie z. B. beim<br />

FLATZ Museum, wo unnötigerweise Steuergeld vernichtet wird. Ich erinnere daran, dass bei wichtigen<br />

und nützlicheren Projekten immer wieder der Spruch vom Herrn Bürgermeister gekommen<br />

ist – das Notwendige vor dem Nützlichen! Ich muss auch dazu sagen, dass ich mich an diesen<br />

Leitspruch halte, weil er sehr gut ist und auch im Hochbau bei den Budgetverhandlungen mit eingeflossen<br />

ist.<br />

THEMA „SOZIALES“<br />

Die neue Entwicklung im Bereich der Altenpflege – der Gesetzgeber Land hat hier auf die Generationsverpflichtung<br />

sowie auf den Rückgriff auf Privatvermögen verzichtet – hat dazu geführt, dass<br />

beide Dornbirner Pflegeheime schneller als erwartet voll ausgelastet sind. So existieren bereits<br />

Wartelisten für einen Heimplatz. Der Bürgermeister hat dieses Projekt als weiteres Vorzeigeprojekt<br />

der Stadt Dornbirn definiert. Wir sehen darin jedoch die negative Entwicklung, dass die Pflege sich<br />

von zu Hause in die Pflegeheime verlagert. Deswegen sind wir auch der Meinung, dass man die<br />

Hauskrankenpflege fördern sollte und sie in Ruhe arbeiten lassen sollte. Die geplante Größe des<br />

neuen Pflegeheimes mit ca. 105 Betten ist natürlich unter dem Begriff der Wirtschaftlichkeit zu sehen.<br />

Wir fordern daher eine klare Konstruktion, bei der die soziale und wirtschaftliche Komponente<br />

zugunsten der Heimbewohner und deren Betreuer erfüllt werden. Bei diesem Projekt sehen wir bei<br />

einer Investitionssumme von ca. € 15 Mio. die Bereitschaft, auf Entwicklungen, welche sich im


- 35 -<br />

Strukturwandel ergeben, schnell zu reagieren. Grundsätzlich aber muss es das Ziel sein, mit einem<br />

breiten Angebot an Betreuung einen sorgenfreien Lebensabend zu sichern.<br />

THEMA „INVESTITIONEN“<br />

Beim Schulraumkonzept – werden immer wieder von der ÖVP-Mehrheitspartei die Investitionen<br />

bis zum Jahre 2030 hervorgehoben, jedoch nicht erwähnt, dass innerhalb von Monaten dieses<br />

Konzept zum dritten Mal wesentlich geändert wurde. Die ÖVP erwähnt dabei nicht, dass diese Investitionssummen<br />

nur „fiktiv“ sind und durch keinerlei Beschlüsse fixiert wurden. Veränderungen<br />

sind jederzeit möglich, abgedeckt durch den Grundsatzbeschluss, in dem festgehalten wird, dass<br />

diese Bauvorhaben nur verwirklicht werden, wenn auch die erforderlichen finanziellen Mittel dafür<br />

vorhanden sind.<br />

Grundsätzlich ist ein vorausschauendes Konzept für alle beteiligten Personen von Vorteil. Man<br />

sollte jedoch in der Öffentlichkeit nicht den Eindruck erwecken, dass diese Investitionssummen bis<br />

ins Jahre 2030 durch Beschlüsse festgeschrieben sind! Die Investitionen hängen erstens von der<br />

wirtschaftlichen Lage ab sowie vom tatsächlichen Bedarf, welcher sich jederzeit ändern kann!<br />

Wesentlich dabei sind die Verschiebungen der Bauprojekte, sowie die Einarbeitung der anderen<br />

städtischen Bauvorhaben. Deshalb haben wir auch heute im Stadtrat diesem Konzept zugestimmt.<br />

Dies bewirkt auch eine finanzielle Verschiebung – einen Neubau z. B. Schulgebäude um einige<br />

Jahre zu verschieben, bedeutet auch diese Investitionssumme z. B. € 7 Mio. zu verschieben! Damit<br />

wird auch das jeweilige Budget wesentlich verändert!<br />

Für uns Freiheitliche war wichtig, dass durch die Änderungen keinesfalls die Qualität leiden darf.<br />

Dies wurde uns mehrmals zugesichert! Ebenfalls werden die wichtigen Bauvorhaben nicht aufgeschoben<br />

– wie z. B. die Fertigstellung der Sanierung der Hauptschule Markt!<br />

Durch die Änderungen im Konzept vergeben wir uns keine Chance, wenn es im Bildungsbereich<br />

zu Änderungen kommt. Wesentlich ist hier auch, dass unsere Forderung nach einer mind. jährlichen<br />

Überarbeitung des Konzeptes auch die ÖVP überzeugt hat und sie daher dem Vorschlag der<br />

Freiheitlichen gefolgt ist.<br />

THEMA „VERKEHR – STRASSEN“<br />

Tiefgarage Zentrum:<br />

In den Medien war zu lesen, wie erfolgreich diese Tiefgarage heute ist. Auch wir Freiheitlichen<br />

sagen, dass im Jahre der Beschlussfassung ein klares „JA“ von den Freiheitlichen für den Bau der<br />

Stadtgarage gekommen ist. Sie bedeutet eine wesentliche Aufwertung der Innenstadt. Ein Auslastungsgrad<br />

von derzeit ca. 30 % im Jahresmittel zeugt davon, dass die Stadtgarage hervorragend<br />

angenommen wird. Jedoch sollten die Gebühren der Garage mit den anderen Garagenbetreibern<br />

abgestimmt werden! Bei den Freizeitbetrieben / Sportanlagen funktioniert diese Vorgangsweise<br />

ja auch.<br />

Bei den Gesprächen mit den Tiefgaragenbenützern kommt immer wieder als Argument, dass das<br />

Sicherheitsgefühl durch die helle, freundliche Offenheit der Räumlichkeiten der Grund ist, wieso<br />

sie hier parken.<br />

Autobahnanschluss Schweizerstraße /Bleichestraße:<br />

Man könnte man schon fast sagen, die unendliche Geschichte. Ich habe nachgeschaut: die letzten<br />

zwölf Jahre war dieses Thema immer in meiner Budgetrede enthalten, heute wieder, weil es immer<br />

noch aktuell ist und noch nicht alles erledigt ist. Wie ich gehört habe, soll der Baubeginn im<br />

Jahr 2017 sein.


- 36 -<br />

Eigentlich hätte im Herbst 2008 die Bestvariante für die Südumfahrung auf dem Tisch liegen sollen.<br />

Dann wurde uns die Vorlage für das Jahr 2009, dann für das Jahr 2010 versprochen, obwohl<br />

die Stadt im Juli 2010 ihre Variante schon beschlossen und an das Land gesendet hat. Dann<br />

wurde es für das Jahr „Irgendwann“ versprochen! Nun hat die ASFINAG nach über 1 ½ Jahren<br />

nach der Beschlussfassung der Stadt Dornbirn eine Absichtserklärung unterschrieben. Dies bedeutet<br />

nichts anderes, als dass jetzt zuerst einmal Aufträge für umfassende Analysen im Bereich<br />

der Anschlussstelle gefasst werden. Das dauert ca. zwei Jahre, wie man gehört hat.<br />

Schon vor Jahren hätte man die Grundablösen durchführen können, damit wäre eine sofortige<br />

Entlastung der betroffenen Bevölkerung möglich geworden. Aus welchen Gründen wird hier verzögert?<br />

Man verschärft die Situation noch, indem man eine Pförtnerstelle bei der Kreuzung<br />

Schweizerstraße/Arlbergstraße schafft. Die mehrmaligen Nachjustierungen der Ampelsteuerungen<br />

haben nicht wirklich zu einer Entlastung geführt. Die Bevölkerung wird nicht nur vom fließenden<br />

Verkehr erstickt, hier kommt auch noch der stehende Verkehr dazu. Lärmbelästigung rund um die<br />

Uhr, von der Sicherheit ganz abgesehen! Durch die Pförtnerregelung werden vermehrt Schleichwege<br />

benützt. Insbesondere die Straße, welche beim Kindergarten und der Volksschule Wallenmahd<br />

vorbeiführt. Hier wird mit der Sicherheit unserer Kinder gespielt! Die Verlängerung der Bleichestraße<br />

muss endlich realisiert werden, um die Bevölkerung der oberen Schweizerstraße, der<br />

Hatlerstraße, der Lustenauerstraße und der Arlbergstraße zu entlasten. Durch gezielte straßenpolizeiliche<br />

Lenkungsmaßnahmen könnte in diesem Teil der Schwerverkehr gemildert werden. Die<br />

Verzögerungspolitik der ÖVP ist nicht nachvollziehbar! Einerseits ermöglicht man die Realisierung<br />

großer Betriebsgebiete – zu Lasten der Anrainer. Auf der anderen Seite vergisst man auf eine<br />

vernünftige Verkehrsanbindung – zu Lasten der Anrainer! Die enorme Verkehrsbelastung wird von<br />

der ÖVP einfach ignoriert. Denn was in Haselstauden rund um das Gewerbegebiet „Pfeller“ möglich<br />

ist, nämlich die Entlastung der Wohngebiete vom Straßenverkehr durch die L200 neu, sollte<br />

doch auch für die Wohngebiete im Hatlerdorf gelten. Seit dem Jahr 2006 gibt es das Projekt<br />

„Rheintal – Mitte“! Zur Vorbereitung der Lösung hätte schon vor Jahren ein Abtausch der Bleichestraße<br />

/ obere Schweizerstraße mit dem Land erfolgen können, ebenso die Grundablöseverhandlungen<br />

mit den Grundeigentümern. Geschehen ist bisher nichts, auch eine Möglichkeit, die Entlastung<br />

der geplagten Bevölkerung dieses Stadtteils zu verzögern. Wir Freiheitlichen fordern daher<br />

nochmals den Bürgermeister auf, sofort die Grundablöseverhandlungen in Angriff zu nehmen,<br />

damit die Entlastung der verkehrsgeplagten Bevölkerung so schnell als möglich durchgeführt werden<br />

kann. Denn anstatt die verkehrsgeplagten Anrainer der Wohngebiete (Schweizerstraße, Arlbergstraße,<br />

Lustenauerstraße) zu entlasten, hat die ÖVP stattdessen das Projekt über 15 Jahre<br />

mit allen Mitteln verzögert!<br />

Gewerbestraße Bobletten:<br />

Die zweite unendliche Geschichte im Straßenbaukonzept der Stadt Dornbirn. Für jeden Dornbirner<br />

Bürger ist es einfach nicht nachvollziehbar, dass ein so stark wachsendes Gewerbegebiet immer<br />

noch nicht durch eine den Gegebenheiten entsprechende Entlastungsstraße erschlossen wird.<br />

Nein, auch hier verzögert man den Ausbau schon wieder mit einer neuen Studie – so kann man<br />

eine von der ÖVP nicht erwünschte Straße auch verhindern! Diese Aussage, welche ich gerade<br />

vorgelesen habe, meine Damen und Herren, ist nicht neu. Ich habe hier einen Auszug meiner<br />

Rede vom Dezember 2006 zitiert! Unsere Forderung, endlich ein fertiges Konzept mit einem fixen<br />

Terminplan vorzulegen, wurde ignoriert! Es muss endlich Schluss sein mit nicht gehaltenen Versprechungen<br />

und ewigen Planungsgeschichten und Varianten, die keine Resultate für die Bevölkerung<br />

bringen, aber umso mehr Kosten verursachen! Hier ist wieder einmal die Überheblichkeit<br />

der ÖVP-Mehrheitspartei spürbar – keinerlei Reaktion auf ein Anliegen der Bevölkerung ist auch<br />

eine Reaktion – die Bevölkerung kann sich hier ihr eigenes Bild machen!<br />

Straßenraumgestaltung Mozartstraße:


- 37 -<br />

Erst nach massiven Protesten von Bürgern sowie der Kritik von uns Freiheitlichen bezüglich der<br />

Vorgangsweise ist hier etwas Bewegung in die Straßenraumgestaltung gekommen. Es wurden<br />

eine Bürgerinformation sowie ein Workshop für die Überarbeitung des vorgestellten Konzeptes<br />

durchgeführt. Wir können nur hoffen, dass die Ängste und Sorgen der Anrainer ernst genommen<br />

werden und bei der nächsten Bürgerarbeitsgruppe gemeinsam mit den Anrainern eine Lösung, mit<br />

dem Ziel einer möglichst breiten Auffächerung der Verkehrsbelastung gefunden wird. Es hätte<br />

vieles vereinfacht, wenn man schon bei Beginn der Konzepterstellung zu einer offenen Diskussion<br />

geladen hätte im Sinne – wir sind dem Bürger verpflichtet und nicht der Bürger der ÖVP! Daher<br />

freut es uns doppelt, wenn für das Jahr 2012 die Sanierung der Mozartstraße im Tiefbaubudget<br />

eingeplant ist, so die Meinung der Dornbirner Freiheitlichen! Jedoch sollten Sofortmaßnahmen für<br />

die Sicherheit der Schulkinder nicht verzögert werden. Der Schulweg der Kinder hat absoluten<br />

Vorrang, hier darf keine Verzögerungspolitik betrieben werden auf Kosten der Sicherheit!<br />

WERTSTOFFSAMMELSTELLEN:<br />

Leider hat sich nicht viel geändert seit unserer letzten Forderung um bessere Überwachung der<br />

Sammelstellen! Hier wäre im Sinne von „ausgewogen 2015“ viel Steuergeld für Sonderräumungen<br />

einzusparen und damit keine unnötigen Steuererhöhungen notwendig! Über € 70.000,-- werden<br />

jährlich für die Räumung der Sammelstellen aufgewendet. Hier werden alle ordentlichen Bürger für<br />

einige wenige Uneinsichtige bestraft!<br />

Auch in den letzten Monaten sind die Wertstoffsammelstellen, bei denen nur noch Papier, Dosen<br />

und Flaschen abgeliefert werden sollten, keinesfalls sauberer geworden, auch wenn in Jubelmeldungen<br />

im Dornbirner Gemeindeblatt anderes behauptet wird. Sehr viel Müll liegt noch immer um<br />

die Container und weit ringsum verstreut. Da die meisten sowieso mit dem Auto zu den Sammelstellen<br />

fahren, sind wir der Meinung, dass diese entweder besser versteckt oder an den Stadtrand<br />

verlegt werden müssten. Aber auch die Abholung sämtlicher Wertstoffe bei den Bürgern zuhause,<br />

ähnlich wie beim gelben Sack, wäre durchaus einmal eine Überlegung wert.<br />

Die Wertstoffsammelstellen beim Sägercenter und beim Werkhof sind am Wochenende zum Beispiel<br />

ein ständiges Ärgernis. Um 22:00 Uhr wird hier entsorgt, werden Flaschen entsorgt. Es ist<br />

kaum mehr auszuhalten. Eine bessere Überwachung sowie eine strengere Bestrafung von Abfallsündern<br />

würden hier sicherlich eine Verbesserung bringen.<br />

THEMA „SICHERHEIT“<br />

Wir Freiheitlichen drängen auf nachhaltige Sicherheit! Die Bürger der Stadt Dornbirn haben einen<br />

gesetzlichen Anspruch auf Schutz und Sicherheit! Seit über fünf Jahren fordern wir regelmäßig,<br />

dass hier etwas geschehen muss. Im Gegensatz zur ÖVP verschließen wir nicht die Augen vor<br />

der Realität und werden auch weiterhin dafür eintreten, dass die Exekutive in Dornbirn personell<br />

gestärkt wird. Dies beinhaltet aber eine gleichbleibende Personalstärke des Exekutivpersonals<br />

und der Streetworker auf hohem Niveau in Dornbirn!<br />

Sicherheit ist kein Luxus, sondern ein Grundrecht!<br />

Laut letztem Informationsstand wurde uns mitgeteilt, dass der Bundespolizeiposten Dornbirn um<br />

zehn Personen verstärkt wurde. Leider wurde hier jedoch die Gegenüberstellung von Pensionierungen<br />

und natürlichen Ausfällen verschwiegen!<br />

Anscheinend erfolgreich war jedoch unsere Beharrlichkeit in der Forderung, die Bundespolizeiwache<br />

von der Stadtstraße in Richtung Bahnhof zu verlegen. Der Grundankauf ist im Laufen, danach<br />

werden die baulichen Anforderungen geklärt und somit die erforderlichen Grundsteine für die Verlegung<br />

der Bundespolizei samt ihrem Kommando gelegt! Ich hoffe jedoch nicht, dass die ÖVP-<br />

Mehrheitspartei es wieder einmal versteht, auch hier die Notwendigkeit zu verschlafen und das


- 38 -<br />

Projekt aus unwichtigen Gründen zu verzögern! Unsere Polizei leistet täglich eine hervorragende<br />

Arbeit für unsere Sicherheit, daher verdienen sie auch, ein den heutigen Erfordernissen angepasstes<br />

Arbeitsumfeld zu haben!<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,<br />

meine werten Damen und Herren!<br />

„AUSGEWOGEN 2015“<br />

Die Freiheitlichen warnen seit vielen Jahren vor der zunehmenden Verschuldung der Stadt Dornbirn<br />

und treten deshalb konsequent gegen ungerechtfertigte Steuererhöhungen auf (Hebesatz auf<br />

Grundsteuer, Hundesteuer, etc.). Zuerst gilt es, in den Strukturen der Stadt und bei unnötiger Luxuspolitik<br />

der ÖVP einzusparen (FLATZ Museum, Kunst am Bau, Rolls-Royce Museum usw.). Wir<br />

begrüßen daher das Projekt „ausgewogen 2015“ und sehen in den Vorschlägen der Arbeitsgruppen<br />

eine gute Grundlage für zukünftige Sparpolitik – das Notwendige und Nützliche vor dem Luxus!<br />

Der Leitspruch vom Herrn Bürgermeister hat sich bei mir eingeprägt.<br />

Die ÖVP allerdings erwartet, dass wir uns jetzt schon für oder gegen Detailprojekte aussprechen,<br />

deren Entwicklung aus heutiger Sicht nicht beurteilt werden kann.<br />

Die FPÖ wird sich deshalb aus Verantwortung ihren Wählern gegenüber von der ÖVP nicht festlegen<br />

lassen, sondern ihre Entscheidung von der Bürgernähe der zu treffenden Maßnahmen abhängig<br />

machen.<br />

Die ÖVP, als Mehrheitspartei in der Dornbirner Stadtvertretung trägt die Hauptverantwortung für<br />

die hohe Schuldenlast.<br />

Wir Freiheitlichen werden uns aber am Abbau dieser Hypothek tatkräftig beteiligen, uns jedoch<br />

von der ÖVP nicht binden lassen!<br />

Deshalb werden wir dem Budgetvoranschlag nur selektiv zustimmen. Den Teilbereichen „Steuerund<br />

Tariferhöhung“, sowie den Kostenstellen in den Bereichen „FLATZ Museum, Rolls-Royce Museum“<br />

und „Kunst am Bau“ werden wir Freiheitlichen nicht zustimmen. Bei den anderen Bereichen<br />

anerkennen wir den Willen zu sparen und werden daher hier unsere Zustimmung geben!<br />

Anschließend – wie auch jedes Jahr – möchte ich mich im Namen der Dornbirner Freiheitlichen<br />

bei allen Abteilungen bedanken für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2011.“<br />

StR. DI Martin KONZET gibt namens der "Dornbirner Grünen" folgende Äußerungen zum<br />

vorliegenden Voranschlagsentwurf 2012 ab:<br />

„Hohe Stadtvertretung, sehr geehrte Damen und Herren hier im Saal,<br />

Wenn man Jahr für Jahr aufs Neue den heute vorliegenden knapp 300 Seiten starken Budgetvoranschlag<br />

durchackert und kommentiert, dann würde man meinen, man hätte mittlerweile eine gewisse<br />

Routine, was diese Arbeit betrifft. Eine Arbeit, die wir Grünen immer ernst nehmen und auch<br />

gerne tun. Mit diesem Zahlenkonvolut werden schließlich die Weichen für das nächste Jahr gestellt.<br />

Warum ich mir heuer mit der Bewertung und Einschätzung des Budgets eher schwer tue, liegt an<br />

zwei Faktoren: Euro-Krise und „ausgewogen 2015“.


- 39 -<br />

<br />

<br />

Erstens stehen wir inmitten einer veritablen Euro-Krise und einem mehr als unsicheren wirtschaftlichen<br />

Ausblick in die Zukunft. Wir müssen mit Zahlen hantieren, die wir selber nicht<br />

kontrollieren oder beeinflussen können. Besonders schwierig ist es, die Einnahmenseite richtig<br />

einzuschätzen. Von Seiten der Finanzabteilung wurden die eingearbeiteten Zahlen völlig<br />

korrekt von „oben“, also von Land oder Bund übernommen. Gleichzeitig wurde aber mehrfach<br />

betont, dass die Einnahmenentwicklung in den letzten Monaten tendenziell nach<br />

unten zeigt. Die Kalkulationsbasis wurde hingegen nicht verändert, was dazu führt, dass die<br />

„eingebauten Reserven“ mit heutigem Tag schon aufgebraucht sind und jede weitere Verschlechterung<br />

der österreichischen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung das prognostizierte<br />

Ergebnis deutlich ins Minus ziehen wird.<br />

Zweitens hat das Projekt „ausgewogen 2015“ bislang zwar viel Arbeit verursacht, aber noch<br />

sind keine Ergebnisse in die Budgetierung eingeflossen. Die erste seriöse Einschätzung der<br />

Einsparungspotenziale beläuft sich auf immerhin € 5 Mio. jährlich. Also selbst wenn nur ein<br />

Teil dieses Vorhabens umgesetzt werden kann, wird sich während des Jahres 2012 vieles<br />

ändern.<br />

Beide Faktoren zusammen genommen machen es schwierig, in den Jubelchor einzustimmen,<br />

dass wir für nächstes Jahr ein geringfügiges aber doch positives freies Budget vorweisen können.<br />

Das Gleiche gilt für die Netto-Neuverschuldung, die nach der vorliegenden Berechnung nur ca. € 3<br />

Mio. beträgt. Rechnet man die Erhöhung der Rücklagen ein, welche von € 15 Mio. auf € 18 Mio.<br />

anwachsen, so kommt man de facto auf eine Netto-Neuverschuldung von genau null Euro. Kein<br />

schlechter Wert, wenn man die Unsicherheiten auf der Einnahmenseite außer acht lässt, aber definitiv<br />

kein Grund zum Jubeln.<br />

Investitionen<br />

Relativ unabhängig von diesen von mir aufgezeigten Faktoren können wir auf der Habenseite<br />

dieses Voranschlages eine Reduktion des Gesamtschuldenstandes verbuchen. Dieser steht mit<br />

ca. € 151 Mio. zwar immer noch deutlich über der Marke von € 145 Mio. aus dem Jahr 2010, ist<br />

aber erstmals leicht rückläufig.<br />

Dieses Novum wird hauptsächlich durch eine verminderte Investitionstätigkeit erreicht. Die Gesamtsumme<br />

aller Investitionen wird 2012 mit ca. € 28 Mio. einen mittelfristigen Tiefststand erreichen.<br />

Während den letzten zehn Jahren betrug dieser Ansatz immer über € 30 Mio., mit einem<br />

Höchststand im Jahr 2009 mit knapp über € 40 Mio.!<br />

Wenn ich mich entscheiden muss, wie ich diese Tatsache bewerten will, habe ich zwei Optionen<br />

zur Auswahl:<br />

die positive, dass man trotz widriger finanzieller Bedingungen immer noch eine substantielle<br />

Investitionshöhe aufweisen kann,<br />

und die negative, dass eine verminderte Investitionstätigkeit die Wirtschaftsstadt Dornbirn<br />

empfindlich treffen könnte.<br />

In Zeiten knapper Finanzen müssen wir besonders darauf achten, wofür wir unser Geld ausgeben.<br />

Wichtig ist für uns, dass der verbliebene Gestaltungsspielraum zukunftsweisend und vorausschauend<br />

verwendet wird. Und genau das scheint für die nächsten Jahre gesichert: Die großen<br />

Investitionen gehen allesamt in die Bereiche Pflege, Schulen, Gesundheit und Kindergärten.


- 40 -<br />

In diesem Zusammenhang darf ich eine hypothetische Frage stellen: würden wir unter heutigen<br />

Bedingungen eine Tiefgarage unter der Stadtstraße bauen? Mit Sicherheit nicht! Und dabei geht<br />

es gar nicht darum, wie sinnvoll Investitionen in Parkplätze grundsätzlich sein können. Dass eine<br />

Stadt wie Dornbirn Parkplätze im Zentrum brauchen kann, haben auch wir Grünen nie in Frage<br />

gestellt. Der Kern unserer Kritik waren die Baukosten. 1 Tiefgaragenplatz für € 35.000,-- kann<br />

nicht rentabel sein und ist es auch nicht. Jedes Jahr müssen wir zur Finanzierung des Abganges<br />

in etwa einen Betrag vorstrecken, der der Summe der Budgets für Bildung, Umwelt und<br />

Integration entspricht!<br />

Und was genau würden alle Fraktionen unter heutigem Blickwinkel tun? Alternativen suchen!<br />

Parkplätze kann man weit günstiger und zielgenauer errichten. Das einfachste aktuelle Beispiel ist<br />

die geplante Tiefgarage beim Neubauprojekt Kindergarten Marktstraße. Ein Abstellplatz kostet ca.<br />

halb so viel wie der gleich große Parkplatz unter der Stadtstraße. Aus roten Zahlen werden<br />

schwarze, aus Abgangsdeckung wird Gewinn. Oder als Vergleich dazu die allerneueste private<br />

„Tiefgarage“ beim Rhomberg-Areal. Ausgeführt als Hochgarage mit Baukosten unter 1/3 der<br />

Stadtgarage. Es bleibt zu vermuten, dass die Hochleistungsrechner der Privatwirtschaft sehr genau<br />

wissen, warum sie einen Teil der Baufläche für eine Hochgarage opfern, statt Millionen in den<br />

Untergrund zu verbuddeln.<br />

Wie dem auch sei, jedenfalls zwingt uns niemand, die Fehler der Vergangenheit zu wiederholen<br />

und ich darf in aller Kürze die aktuellen Hochbauprojekte auflisten – geordnet nach Investitionshöhen:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Neubau Pflegeheim 4.000.000 Euro<br />

Sanierung MS Markt 2.000.000 Euro<br />

Krankenhaus – Pädiatrie 2.000.000 Euro<br />

Sanierung Jahnturnhalle 750.000 Euro<br />

Sanierung VS Wallenmahd 500.000 Euro<br />

Sanierung Lüftung Karrenseilbahn 300.000 Euro<br />

Sanierung VS Edlach 200.000 Euro (für die Planung)<br />

Neubau Kindergarten Hatlerstraße 50.000 Euro (für die Planung)<br />

Jugendhaus Schlachthausstraße 50.000 Euro (Interessentenbeitrag).<br />

Diese Aufzählung liest sich aus grünem Blickwinkel sehr angenehm. Noch dazu finden sich auch<br />

im Tiefbau keine großartigen Straßenneubauten, keine Tiefgaragen, keine Tunnelbauten und<br />

keine gröberen Kreisverkehre.<br />

Ich darf also mit gutem Gewissen diesen Schwerpunkten zustimmen. Auch die Höhe der Investitionen<br />

halte ich für „ausgewogen“. Wollen wir diese finanziell turbulenten Zeiten gesund überstehen,<br />

müssen wir das Investitionsvolumen kürzen. Gleichzeitig müssen wir aufpassen, dass wir den<br />

Gestaltungsanspruch nicht verlieren. Eine Stadt, die gar nichts mehr investiert, verliert den Anschluss<br />

an gesellschaftliche Veränderungen.<br />

Bildung<br />

Eine wesentliche gesellschaftliche Änderung betrifft z. B. den Komplex Bildung und Familie. Der<br />

Idealtypus einer heilen Familie mit einem starken männlichen Ernährer hat auch bei der ÖVP offensichtlich<br />

nur mehr nostalgischen Charakter. Mittlerweile ist selbst in konservativen Kreisen die<br />

Einsicht gediehen, dass Erziehung ein Miteinander von privatem und öffentlichem Engagement ist.


- 41 -<br />

Kindergärten und Kinderkrippen sind neuerdings keine Abstellplätze mehr für vernachlässigte<br />

Kinder von Rabenmüttern, sondern wichtiger Bestandteil der Bildungslandschaft. Wie auch immer<br />

diese längst überfälligen Erkenntnisse den Weg in das städtische Denken geschafft haben, spielt<br />

eigentlich keine Rolle mehr. Wichtig ist, dass es so weit gekommen ist. Wir Grünen haben definitiv<br />

unseren Teil dazu beigetragen und für diese konsequente Haltung viele Prügel eingesteckt, so viel<br />

steht fest.<br />

Heute freuen wir uns einfach darüber, dass in Dornbirn nicht mehr hinterfragt wird, warum jemand<br />

einen Betreuungsplatz im Kindergarten braucht. Oder welches Alter ein Kind haben<br />

„darf“, das in einer Krabbelgruppe betreut werden will. Dornbirn kann mit Fug und Recht behaupten,<br />

für jedes Kind einen Platz gefunden zu haben. Und für die nahe Zukunft sind gleich mehrere<br />

Kindergartenneubauten geplant, die eine weitere Ausweitung der Betreuungskapazitäten erlauben<br />

werden.<br />

Gleiches gilt auch für die Mittagsbetreuung an den Schulen. Vor ca. vier Jahren wurden die<br />

ersten Experimente argwöhnisch beäugt. Geld für Räumlichkeiten, Kücheneinrichtung und<br />

Betreuung gab es höchstens widerwillig und die Elterninformation wurde ebenfalls stiefmütterlich<br />

behandelt. Aber heute? Heute gibt es zwar noch Probleme in der Behandlung spontaner Änderungswünsche,<br />

aber im Großen und Ganzen funktioniert die Mittagsbetreuung an allen Schulen<br />

sehr gut.<br />

Die nächste Etappe auf dem Weg zu einer modernen Bildungsstadt werden wir Grünen ebenfalls<br />

tatkräftig und wortreich unterstützen: die Ganztagsklassen. Das erste Pilotprojekt an der VS Edlach<br />

wäre ohne massive Unterstützung von Grünen und SPÖ vermutlich erst ein Jahr später eingerichtet<br />

worden. Und wenn ich die Wortmeldungen im Stadtrat richtig interpretiere, so hat sich<br />

auch hier die Mehrheitsmeinung zu Gunsten einer moderneren, offeneren Haltung verschoben:<br />

Ganztagsklassen werden, ja müssen an allen Grundschulen angeboten werden – nicht als allein<br />

selig machendes Prinzip, sondern als wählbare Alternative für Alle.<br />

Zukünftige grüne Bildungsanliegen<br />

Bevor bei so viel Lob die Einschätzung aufkeimt, das Thema Bildung sei für uns Grüne damit vollinhaltlich<br />

positiv erledigt, muss ich noch ein paar Projekte ansprechen, die wir in den kommenden<br />

Jahren verfolgen wollen:<br />

Für die Schule der Zukunft werden wir noch einigen Ballast abwerfen müssen. Die gemeinsame<br />

Schule bis 14 ist leider immer noch ein heiß umkämpftes grünes Projekt. Wer es nicht glauben<br />

will, dass die Verfechter einer Trennung zwischen Gymnasium und Mittelschule im Unrecht sind,<br />

soll sich bitte die Mühe machen, eine Volksschule seiner Wahl von innen zu betrachten. Die Selektion<br />

beginnt schon bei den 7-Jährigen und spätestens mit 9 Jahren haben sich die Wege nahezu<br />

komplett getrennt. Und dann wundert man sich, wenn in den Mittelschulen eine ganze Riege<br />

völlig motivationsloser Schülerinnen und Schüler einwandert. Programmierte Schulversager, die<br />

wir später mit viel Geld über Jugendwerkstätten, Albatros oder andere freie Angebote zum Mittelschulabschluss<br />

führen müssen.<br />

Ein weiterer wunder Punkt sind die Schulbibliotheken. Das grundsätzliche Verständnis für eine<br />

Bibliothek in jeder Schule ist zwar vorhanden, aber die Umsetzung noch mangelhaft. Die „praktische“<br />

Seele der Stadt Dornbirn stößt sich an der Konkurrenz mit den zumeist kirchlich organisierten<br />

Stadtteilbibliotheken. Befindet sich in der Nähe einer Schule eine öffentliche Klein-Bibliothek,


- 42 -<br />

so spart man sich deren Einrichtung in der Schule. Wir fordern ein klares Bekenntnis zu Bibliotheken<br />

in jeder Schule – der Zugang zu Büchern muss so einfach wie nur möglich sein.<br />

Bildungstempel Stadtbücherei<br />

Einen ähnlichen Mangel sehen wir auch bei der „großen“ Stadtbücherei. Jahr für Jahr glänzt selbige<br />

mit immer besseren Zahlen und Ausleihquoten. Dabei platzt sie schlicht aus allen Nähten und<br />

kann die Fülle ihres Angebotes nur mehr unter Aufopferung der eigenen Verwaltungsräumlichkeiten<br />

unterbringen. Für die ÖVP scheint der Erfolg Beweis genug, dass alles exakt so bleiben kann,<br />

wie es ist. Aber genau dieser Erfolg sollte Anlass sein, einen großen Schritt in die Zukunft zu machen.<br />

Genau dieser Erfolg ermöglicht eine Ausweitung der Aktivitäten. Die Stadtbücherei der<br />

größten Stadt des Landes verdient nicht das Doppelte, sondern das Dreifache des jetzigen Volumens.<br />

Mehr Bücher, mehr audio-visuelle Medien, ein Büchereicafé, ein größerer Vortragsraum für<br />

Lesungen, Präsentationen und Veranstaltungen – eine endlose Liste. Wer das Thema Wirtschaftsstandort<br />

ernst nimmt, kommt um das Thema Bildungsstadt nicht umhin.<br />

Kultur und Integration<br />

Von der Bildung zur Kultur ist es nur ein kleiner Schritt. Wenn es einen Punkt im vorliegenden<br />

Budget gibt, der aus unserer Sicht am nachlässigsten behandelt wird, dann ist es Kultur und Integration.<br />

In den letzten paar Jahren hat Dornbirn mit dem FLATZ Museum eine Kultureinrichtung und damit<br />

ein Angebot dazu bekommen. Das ist erfreulich, auch wenn das Konzept des Museums für eine<br />

einzelne Künstlerpersönlichkeit schwierig ist. Kaum ein solches Museum für weit populärere<br />

Künstler funktioniert auf Dauer ohne aufwändiges Vermittlungsangebot, auch nicht in größeren<br />

Städten.<br />

Dornbirn hat aber auch zwei Angebote verloren: das „Impuls Festival“ und das Museum „druck<br />

werk“. Im Gegensatz zum FLATZ Museum waren dies niederschwellige Angebote, die nicht nur<br />

das Bildungsbürgertum erfreuten.<br />

Dornbirn muss sich gut überlegen, welche kommunalen Dienstleistungen es in diesem Bereich<br />

bereitstellen will: Entweder solche, die die gebildete Schicht ansprechen, welche ohnehin<br />

Kulturangebote wahrnimmt. Oder man macht sich die Mühe, Menschen anzusprechen, die sehr<br />

viel schwerer Zugang zur Kultur finden. Da genügt kein „Origano“ als verkümmertes Impuls-<br />

Nachfolge-Festival.<br />

Aus unserer Sicht wäre ein Rückgriff auf die Überlegungen des Kulturleitbildes längst überfällig:<br />

Dornbirn soll laut Kulturleitbild eine Domäne der Alternativkultur sein. Doch abgesehen von<br />

einem etwas in die Jahre gekommenen Spielboden gibt es höchstens ein bescheidenes Engagement<br />

der Stadt. Dabei wäre es möglich, gerade mit kleinen Kultur-Initiativen zu verhandeln. Kleinkunstszene,<br />

Tanz und Theater zeigen z. B. im TIK, welches Potenzial wir hier brach liegen lassen.<br />

„Vergesst Integration“<br />

Warum das Bekenntnis zu einer niederschwelligen Alternativkultur so wichtig ist, hat insbesondere<br />

mit dem Thema Integration zu tun. Niemand wird bestreiten, dass der Anteil der migrantischen<br />

Bevölkerung gerade beim Bildungsbürgertum eher gering ist. Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass im Projekt „ausgewogen 2015“ ein Vorschlag diskutiert wird, die Agenden der


- 43 -<br />

Integration im Kulturbereich anzusiedeln. Aus meiner Sicht eine durchaus überlegenswerte Variante,<br />

im Bewusstsein, dass Integration keinesfalls – oder nur zu einem geringen Teil – nur eine<br />

Frage der Sprachförderung ist. Integration ist eine zutiefst kulturelle Angelegenheit. Sie ist aus<br />

meiner Sicht nicht die Integration oder Assimilation von Individuen aus fremden Kulturen, sondern<br />

die Verarbeitung und der Einbezug fremder Kulturen in der eigenen. Erreichen wir eine Begegnung<br />

auf kultureller Ebene, erreichen wir auch die Menschen. Und genau deshalb ist ein niederschwelliges<br />

Kulturangebot so eminent wichtig.<br />

Jugend und Mädchencafé<br />

Ein anderer wichtiger Begegnungsort zwischen den Kulturen sollte das längst versprochene Mädchencafé<br />

sein. Dieses wurde schon vor über einem Jahr von ganz oben – und zwar vom Herrn<br />

Bürgermeister höchstpersönlich – inhaltlich abgesegnet. Selbst die organisatorische Seite ist<br />

durch die Offene Jugendarbeit gesichert, das benötigte Personal steht Gewehr bei Fuß. Das Projekt<br />

könnte also morgen ohne Budgetausweitung gestartet werden. Könnte – wäre da nicht<br />

der Haken einer fehlenden Räumlichkeit. Was in der Marktgemeinde Lustenau mit ihren 21.000<br />

Einwohnern eine Sache von wenigen Monaten war, dauert in Dornbirn nun schon bald zwei Jahre.<br />

Die Suche nach einem zentral gelegenen Standort kann in einer mehr als doppelt so großen Stadt<br />

nicht der Grund für dieses Scheitern sein.<br />

Zugegeben, durch den Brand im Jugendhaus Schlachthausstraße musste der Fokus kurzzeitig auf<br />

die Sanierung des OJAD-Gebäudes verlegt werden. Aber dank des Einsatzes aller Beteiligten, allen<br />

voran den Jugendlichen selber, und nicht zuletzt auch des zuständigen Neo-Jugend-Stadtrates<br />

Mäser läuft die Sanierung mittlerweile in geregelten Bahnen und die Suche nach einem Standort<br />

für das Mädchencafé sollte nun zur Priorität erklärt werden. Um die Sache etwas deutlicher zu<br />

machen: Wenn wir die jetzige Generation von jungen Frauen nicht im Positiven erreichen,<br />

dann schaffen wir uns freiwillig heute die Probleme mit der kommenden Generation: denn<br />

diese Mädchen von heute sind die Mütter von morgen.<br />

Demokratie und Beteiligung<br />

Das letzte Problemfeld, das ich heute ansprechen möchte betrifft das Demokratieverständnis der<br />

Stadt Dornbirn. Natürlich ist es nicht einfach, aus dem Selbstverständnis einer homogenen Geschichte<br />

mit immerwährender absoluter Mehrheit heraus einen Zugang zu moderner Politik zu finden.<br />

Dornbirn ist jedoch nicht einfach nur gewachsen, sondern auch wesentlich heterogener geworden.<br />

Die Interessen der Bevölkerung sind vielfältiger geworden, und diese Interessen wollen<br />

gehört werden.<br />

Mozartstraße – Innenstadt<br />

Das Unbehagen der Stadtplanung, wenn es um Einbeziehung der Bevölkerung geht, sollte der<br />

Vergangenheit angehören. Beim Beispiel Innenstadt wurde das Verkehrsregime in Zusammenarbeit<br />

mit Anwohnern erst auf Druck durch die Bürgerinitiative Mozartstraße entwickelt. Letzten Endes<br />

sehr erfolgreich, wenn auch nicht zur Zufriedenheit aller – dies wird immer ein Ding der Unmöglichkeit<br />

sein und bleiben –, aber doch mit der gebührenden Offenheit und einem Dialog, der<br />

einfach Standard sein sollte.<br />

Zentrumsgestaltung Haselstauden


- 44 -<br />

Auch Misserfolge sollten offen und ehrlich kommuniziert werden. Vor den letzten Gemeinderatswahlen<br />

wurde noch vollmundig angekündigt, dass der Bezirk Haselstauden eine Neugestaltung<br />

der Hauptachse erhalten würde. Das Projekt befindet sich immerhin noch prominent auf der Dornbirner<br />

ÖVP Webseite als Wahlversprechen Nr. 2 von insgesamt 35 geplanten Projekten. Trotzdem<br />

sollte es eine öffentliche Information darüber geben, wann mit einer Realisierung der Zentrumsgestaltung<br />

gerechnet werden kann. Nichts ist schädlicher für Investitionen, als Unsicherheit über<br />

die zukünftige Entwicklung. Auch wenn es vielleicht noch 10 Jahre dauern wird, bis dieses Projekt<br />

in Angriff genommen werden kann, so hilft dieses Wissen den Betroffenen, ihre Situation einzuschätzen<br />

und ihre persönlichen Planungen entsprechend auszurichten.<br />

Neubau SPZ<br />

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft ebenfalls die Abteilung Stadtplanung – ich kann nur hoffen, dass<br />

selbige nicht unter Verfolgungswahn leidet, da wir deren Arbeit grundsätzlich als landesweit vorbildlich<br />

empfinden, jedenfalls was die großen Linien der Stadtgestaltung betrifft. Die Umsetzung<br />

des neuen Sozialpädagogischen Zentrums in der Schulgasse hat ebenfalls gezeigt, wohin ein<br />

Mangel an Einbindung und Kommunikation führen kann: die lieblose Asphaltierung beim SPZ ist<br />

ein Paradebeispiel für Ressourcenverschwendung. Ohne ausreichende Absprache mit dem Personal<br />

wurde der gesamte Vorplatz in eine einzige Asphaltwüste verwandelt – kein Ruhmesblatt bei<br />

einem Projekt mit Gesamtkosten weit über € 10 Mio. Schon kurz nach der Eröffnung musste eiligst<br />

ein Sanierungsprojekt vorgestellt werden. Im Frühjahr 2012 wird also der fertige Asphaltbelag<br />

stellenweise wieder aufgerissen und für Spiel- und Erholungsflächen sowie Grünbereiche hergerichtet.<br />

Wäre früher der Kontakt mit dem Personal verstärkt gesucht worden, hätte diese doppelte<br />

Arbeit mit Sicherheit vermieden werden können.<br />

Gemeindeblatt<br />

Auch abseits der Stadtplanung muss ich noch auf ein Defizit hinweisen, diesmal unter Bezugnahme<br />

auf die Einsparungen im Sinne des Projektes „ausgewogen 2015“. Auf massives Drängen<br />

der gesamten Opposition, das Gemeindeblatt nicht als Propagandapostille der Mehrheitspartei zu<br />

missbrauchen, hatte sich Bürgermeister Rümmele zu einem intelligenten Schachzug hinreißen<br />

lassen: mit der Broschüre „dornbirn aktuell“ wurde ein vierteljährlich erscheinendes neues Hochglanzmedium<br />

erschaffen, das abseits vom Gemeindeblatt der Bevölkerung jeweils einen Themenschwerpunkt<br />

vermitteln sollte. Das demokratische Zugeständnis an die Opposition lautete auf Veröffentlichung<br />

eines Dreizeilers pro Stadtrat in jeder Ausgabe – incl. Foto: Ich bin ehrlich gesagt gerührt<br />

...<br />

Um der Budgetsanierung einen kleinen Schritt näher zu kommen, schlage ich vor, diese Ausgabe<br />

auf Null zu setzen, „dornbirn aktuell“ nicht mehr zu veröffentlichen und zukünftig der Opposition im<br />

„normalen“ Gemeindeblatt ein Plätzchen zu geben. Und wenn wir schon dabei sind, aus drei Zeilen<br />

können auch gerne sechs Zeilen werden. Um überhaupt irgendeinen Inhalt vermitteln zu können,<br />

sind 380 Zeichen durchaus etwas dürftig bemessen.<br />

Fazit<br />

Zum Thema Demokratieverständnis ließe sich selbstverständlich noch seitenlang diskutieren.<br />

Aber das heutige Thema ist und bleibt der Budgetvoranschlag, also sollte ich wohl langsam zu einem<br />

Ende kommen.


- 45 -<br />

Ich hoffe, mit meinen Ausführungen klar und deutlich angekommen zu sein. Im Bereich der Finanzen<br />

sehen wir einen Silberstreif am Horizont. Insbesondere was die geplanten Investitionen betrifft,<br />

sehen wir die Stadt grundsätzlich auf einem guten Kurs. Den Investitionsschwerpunkt Bildung<br />

können wir vollinhaltlich unterstützen, selbst die Ausdünnung des Schulraumkonzeptes tragen wir<br />

gerne mit – unter der Voraussetzung, dass alle Schulen auch ohne Generalsanierung genügend<br />

Räumlichkeiten für einen modernen Unterricht mit Gruppenarbeit und Ganztagsklassen erhalten<br />

werden. Im Kulturbereich sehen wir am ehesten ein klares Defizit. Selbst wenn wir heute dem gesamten<br />

Budgetvoranschlag zustimmen werden, möchten wir diese Kritik ernst genommen wissen<br />

und bieten im Gegenzug unsere volle Unterstützung an, was die Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten<br />

betrifft.<br />

Damit wäre ich wieder beim Thema Demokratieverständnis. Grüne Kritik sehen wir immer als Angebot.<br />

Wird sie angenommen, verstecken wir uns nicht dahinter, sondern arbeiten aktiv mit. In<br />

diesem Sinne hoffen wir auf einen stabilen Euro und einen offenen, ehrlichen Disput um alle Projekte<br />

von „ausgewogen 2015“.<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“<br />

SCHLUSSWORT DES BÜRGERMEISTERS ZUR GENERALDEBATTE<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE bedankt sich dafür, dass sich alle Budgetsprecher zu einer<br />

grundsätzlichen Zustimmung zum vorliegenden Budget durchgerungen hätten. Wenn dies in wenigen,<br />

teilweise schon relativ lange bekannten Teilen nicht möglich sei, habe man nach außen<br />

doch jenes Bild, das allen im Saale bewusst sei: In der Zeitung werde wohl stehen, dass das<br />

Budget 2012 der Stadt Dornbirn im Großen und Ganzen einstimmig beschlossen worden sei.<br />

Dies sei deshalb wichtig, weil er damit Teile der geäußerten Kritik, die er sehr ernst nehme, auch<br />

ein wenig hinterfragen dürfe und zu der er auch ein paar Bemerkungen anfügen möchte.<br />

Er habe sich zu den Ausführungen der einzelnen Budgetsprecher ein paar Notizen gemacht, wie<br />

z. B. jene, dass es aufgrund der immerwährenden absoluten Mehrheit der Dornbirner Volkspartei<br />

nicht einfach sei, den Zugang zur modernen Politik zu finden. Wenn dies wirklich so gemeint<br />

sei, dann frage er sich, warum die Dornbirner Volkspartei dann die „immerwährende“ absolute<br />

Mehrheit habe. Die Politik der Dornbirner Volkspartei habe in der Bevölkerung offensichtlich<br />

halt doch mehrheitlich die Zustimmung, und zwar, mit kurzen Perioden der Ausgeglichenheit, seit<br />

dem Kriegsende im Jahr 1945. Man tue auch alles, um dieses Vertrauen der Bevölkerung zu<br />

rechtfertigen, insbesondere auch durch die Vorlage eines ehrlichen Budgets, von dem man<br />

glaube, dass es sich nicht nur ausgeglichen, sondern im Sinne des neuen Wortes auch „ausgewogen“<br />

darstelle.<br />

Es sei schon eine Kunst, in ein und demselben Vortrag einerseits auf die Notwendigkeit von Investitionen<br />

in vielen Bereichen hinzuweisen und sich andererseits zu beklagen, dass der Darlehensstand<br />

so hoch sei, dass man Schulden mache und alle diese Dinge. Er erinnere sich mit Freude<br />

daran, dass er während den sehr intensiven Budgetverhandlungen in den vergangenen Jahren<br />

immer wieder die Frage an alle gestellt habe, wo Millionen-Beträge oder auch kleinere Beträge<br />

eingespart werden können. Würde man ihm das mitteilen, könnte darüber auch diskutiert werden.<br />

Er wolle dieses Angebot heute nochmals ganz dezidiert erneuern. Er bitte wirklich alle Fraktionen,<br />

ihm bis zum September 2012 zu sagen, in welchen Bereichen, ob im Schulbaubereich, im Kindergartenbereich,<br />

im Pflegebereich, im Krankenhausbereich, im Sportbereich oder wo auch immer


- 46 -<br />

Millionen einzusparen seien und ihm nicht, wenn sich die Investitionssumme tatsächlich einmal<br />

etwas nach unten bewegt habe, vorzuwerfen, dass es so nicht mehr gehe und dass man z. B.<br />

beim Schulraumkonzept bildungsmäßig versage. Man müsse sich klar werden, dass dies nicht<br />

gehe. Er sage auch nicht, dass man keine Gemeindestraßen mehr baue, keinen Meter Kanal<br />

mehr verlege und überhaupt nichts mehr in diese Richtung tue, um etwas anderes tun zu können.<br />

Aufgabe sei es, die Projekte ausgewogen und nachhaltig vorzubereiten und sie so zu gestalten<br />

und umzusetzen, wie sie der Bevölkerung am besten dienen. Dass irgendwo einmal etwas zurückstehen<br />

müsse und etwas anderes forciert werde, das liege wohl in der Natur der Sache und<br />

da werde auch kein Weg vorbeiführen.<br />

Er wolle zum Bildungsthema noch einmal eine alte Aussage wiederholen, dass es bei der Bildung<br />

und insbesondere bei der schulischen Bildung, und da sei man sich doch hoffentlich einig, nicht<br />

nur um Gebäude gehe, sondern insbesondere auch um Menschen, um Schüler, um persönliche<br />

Ansprache, um individuelle Betreuung, um Zugänge, einfach um Menschlichkeit. Und dies sei die<br />

eigentliche große Herausforderung.<br />

Stadtratskollege DI Konzet habe eine für ihn nicht nachvollziehbare Aussage zum Thema Selektion<br />

für 7-Jährige in den Volksschulen getätigt, bei der er nicht mitkomme. Wenn man gemeinsame<br />

Schulen wolle, dann könne man nicht ausgerechnet in der Schule, die bereits eine Gesamtschule<br />

sei, nämlich die Volksschule, die Kritik so ansetzen. Wer könne sagen, dass die Dinge<br />

dann nicht ähnlich weiterlaufen würden. Er glaube auch nicht, dass es innerhalb sehr kurzer Zeit<br />

eine endgültige Aussage zum Thema „gemeinsame Schule“ geben werde. Die Positionen seien<br />

offensichtlich nicht vereinbar. Er wisse zwar auch nicht warum, doch irgendwann werde man sich<br />

einigen wollen. Beim „Bildungsvolksbegehren“ sei trotz eifrigem Bemühen in der Bewerbung die<br />

Teilnahme nicht gerade überschäumend gewesen. So gesehen werde man auch von dort noch<br />

etwas zulegen müssen, um überhaupt weiter zu kommen.<br />

Die Frage, welche Investitionen für eine Stadt von der Wirtschaftlichkeit her bedeutend seien und<br />

welche nicht, sei natürlich auch eine lange Debatte.<br />

Eine Tiefgarage, die sich im Laufe der Jahre selber finanziere, sei eine rentierliche Investition,<br />

wenn sie nämlich auch dann noch Einnahmen bringe, wenn sie schon lange bezahlt sei. Das sollte<br />

man sich vor Augen führen. Es gebe andere Investitionen, die nie etwas einspielen würden. Man<br />

sollte sich daher genau in dieser Frage, was für die Stadt rentierlich sei, auch in Zukunft beweglich<br />

zeigen. Auch wenn kurzfristig Angebote kommen, sei zu überprüfen, ob es etwas ist, das die Stadt<br />

wegen verschiedener Betriebsausgaben mehr kostet, oder ob es etwas ist, mit dem man auch<br />

Ressourcen wie z. B. Geld hereinbekommen kann. Dies sei eine ganz wichtige Sache und er<br />

denke, dass man sich dem jedenfalls gedanklich nähern sollte.<br />

Das Thema Kunst und Kultur sei für ihn als ehemaligem Kulturreferenten wirklich sehr spannend.<br />

Die einen wollten mehr, die anderen weniger. Dornbirn sei die zehntgrößte Stadt der Republik.<br />

Und wenn man von Wirtschaftlichem spreche, dann dürfe man natürlich nicht vergessen,<br />

dass es sich bei einer Stadt um ein Gesamtsystem handle, und zwar um ein relativ filigranes. Bei<br />

der Wirtschaftspolitik gehe es eben nicht nur darum, ob man Betriebsgrundstücke zur Verfügung<br />

stelle, sondern gehe es da um ein Gesamtangebot an die Bevölkerung, von der Kleinkinderbetreuung<br />

bis zum kulturellen Angebot. Man müsse dies im Ganzen sehen. Würde man dies nicht<br />

tun, dann würde ganz sicher irgendwo etwas fehlen. Die Stadt sei aber dafür verantwortlich, der<br />

gesamten Bevölkerung nach Möglichkeit ein wirklich breites Angebot unterbreiten zu können.<br />

Es sei auch für ihn sehr interessant, dass – insbesondere im historischen Rückblick gesehen – es<br />

gerade die Liberalen in Dornbirn gewesen seien, die so viel Wert auf Kunst und Kultur gelegt<br />

hätten. Sie seien sogar diejenigen gewesen, die der damals bäuerlichen und nur zu einem geringen<br />

Teil bürgerlichen Gesellschaft beigebracht hätten, wie wichtig Kunst und Kultur für eine Stadt<br />

seien. Man sollte sich, so glaube er, wieder ein wenig darauf besinnen.


- 47 -<br />

In dem Zusammenhang sollte man sich auch die Frage stellen, ob die Einsparung von einem<br />

„Kunst am Bau“ – Projekt oder Ähnlichem wirklich eine echte Ersparnis für eine Stadt darstelle.<br />

Bei einem Budget in der Größenordnung von € 224 Mio. sollte man auch eine gewisse innere<br />

Großzügigkeit haben, die sich dennoch mit den Zielen von „ausgewogen 2015“ decken müsse.<br />

In dem Zusammenhang sei es ihm wichtig, darauf hinzuweisen, dass z. B. das Förderungsvolumen<br />

der Stadt an die Kultur- und Sportvereine sowie an eine ganze Reihe von anderen Einrichtungen<br />

– die im Übrigen hauptsächlich ehrenamtlich geführt und nur z. T. wirtschaftliche Komponenten<br />

beinhalten würden – nur einen Bruchteil des gesamten Budgets der Stadt Dornbirn ausmache.<br />

Und er warne davor zu glauben, mit Förderungskürzungen aller Art viel Geld einsparen zu<br />

können. Er sei ganz im Gegenteil der Meinung, dass es, wollte man dies zum Grundsatz machen,<br />

sogar die völlig falsche Entwicklung wäre, weil man das Ehrenamt und das private Engagement<br />

der Bürgerschaft zu stärken und zu fördern habe, und nicht umgekehrt. Dies heiße natürlich<br />

nicht, dass es nicht auch im Bereich des Förderungswesens Positionen gebe, die wieder einmal<br />

zu prüfen und zu hinterfragen seien. Dies sei ja völlig klar. Doch sollte man sich im Grundsatz<br />

dazu bekennen, dass man überall dort, wo die Menschen etwas Gemeinschaftsbildendes tun, wo<br />

sie im sozialen Bereich, im Gesundheitsbereich etc. tätig sind, sie nach Möglichkeit tatkräftig zu<br />

unterstützen. Dies erspare der öffentlichen Hand auf Dauer viel Geld.<br />

Die Frage, ob der Bürgermeister beim Land vorstellig werden sollte, um mehr Landesförderungen<br />

zu bekommen, sei natürlich immer mit ja zu beantworten. Der Bürgermeister gehe also mit<br />

der Bitte nach Bregenz, man möge im Landhaus doch versuchen, Geld zu drucken, nachdem dies<br />

in Dornbirn nicht gelinge, und dass für den Fall, dass dies auch dem Landeshauptmann nicht<br />

möglich sollte, man Bundeskanzler Faymann einen schönen Gruß sagen möge, weil sich dieser<br />

im Abbau von Schulden in den vergangenen Jahren ganz hervorragend auskenne. Aber auch dieser<br />

werde wahrscheinlich kein Geld drucken können.<br />

Er wolle nicht zynisch sein, sondern nur darauf hinweisen, dass man die Situation volkswirtschaftlich,<br />

also im Ganzen sehen müsse. Alle paar Jahre gebe es einen Finanzausgleich. Dieser<br />

heiße deshalb so, weil damit versucht werde, die Interessen von Bund, Ländern und Gemeinden<br />

in eine positive Richtung zu bringen. Und auf dieser Basis würden die verschiedenen öffentlichen<br />

Institutionen auch mit Geld versorgt (Ertragsanteile etc.).<br />

Es sei natürlich zulässig, innerhalb derartiger Perioden neue Ideen zu haben. Doch müsse man<br />

auch verstehen, dass es den jeweils nächsten Partner gebe, der das Geld dann wieder beim<br />

übernächsten Partner hereinholen werde. Im Endeffekt sei man dann genau dort, wo sich die Republik<br />

im Moment befinde.<br />

Er habe den Eindruck, dass man in den vergangenen Jahren etwas zu viel Geld ausgegeben<br />

habe, und zwar auf sämtlichen Ebenen. Und weil dem so sei, müsse jetzt gespart und müssten<br />

Schuldenbremsen eingelegt werden, auch wenn die FPÖ der Meinung sei, dass dies nicht notwendig<br />

sei. Man habe eine große Verantwortung gegenüber den Kindern und Enkelkindern.<br />

Deshalb sollten die ideologischen Scheuklappen am besten völlig abgelegt werden und sollte man<br />

sich der Realität stellen. Die Realität sei die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen<br />

und das Wiedererschaffen von finanziellen Spielräumen, die mittlerweile nicht auf null seien, sondern<br />

auf minus, und zwar weit im Minus. Wenn man für das Abdecken von Schulden mehr Geld<br />

benötige, wie man in Wirklichkeit aufnehmen könne, dann wisse man, was das bedeutet.<br />

Die Netto-Neuverschuldung der Stadt sei natürlich ein Thema. Er freue sich persönlich darüber,<br />

dass man bei € 2,7 Mio. angekommen sei, weil dies den richtigen Weg weise. Und er glaube<br />

schon, dass man mit gemeinsamen Maßnahmen und vor allem auch mit dem Innehalten bei den<br />

Forderungen nach zusätzlichen Investitionen eine Netto-Neuverschuldung von null auch<br />

herbringe. Wenn man aber Forderungen in den verschiedensten Bereichen stelle, dann aber


- 48 -<br />

gleichzeitig sage, dass die Überheblichkeit der Mehrheitspartei alles verhindert habe, dann könne<br />

man natürlich schlecht politisieren. Dies sei auch nicht der gemeinsame Stil. Man wolle ja nach<br />

Möglichkeit gut politisieren. Jedenfalls sei das in den vergangenen Jahren, die Wahlergebnisse<br />

hätten dies auch gezeigt, gar nicht so schlecht gelungen.<br />

Es gäbe noch vieles zu sagen. Er wolle es jetzt aber nicht überstrapazieren, sondern alle noch<br />

einmal bestärken: Man sei miteinander ganz gut unterwegs. Und wenn er die Situation im Stadtrat<br />

anschaue, dann sei er eigentlich sehr zufrieden, auch über das gute Klima, das dort herrsche.<br />

Dort würden die Argumente nicht überzogen dargestellt; man sitze zu zehnt oder zu zwölft am<br />

Tisch und niemand sonst höre mit. Deshalb könne man sehr sachlich diskutieren, was man übrigens<br />

in der Stadtvertretung zu Dornbirn auch könne. Man hoffe, dass dies weiterhin so bleibe.<br />

Abschließend wolle er noch ein paar Sätze zum Thema Verkehr sagen, ohne den Anwesenden<br />

auf die Nerven zu gehen. Doch wenn die anderen Fraktionen dies wiederholten, dürfe er es auch<br />

ein bisschen tun. Das Thema Bleichestraße / Autobahnanschluss habe man sehr oft miteinander<br />

diskutiert. Man habe sich auch darüber gefreut, dass es allen Fraktionen nach einiger Zeit<br />

möglich gewesen sei zu erkennen, dass das Ganze nur dann Sinn mache, wenn es einen Autobahnanschluss<br />

gibt. Dies sei weder die Idee der FPÖ noch der SPÖ, sondern eine logische Erkenntnis<br />

aus den Planunterlagen und aus den Vorstellungen, die vorgelegen seien.<br />

Jetzt aber – ohne dass es ein genehmigtes Projekt gebe und wo doch jeder wisse, wie komplex<br />

derartige Verfahren heutzutage seien, bis man überhaupt in die Situation einer Bewilligung komme<br />

– dem Bürgermeister zu sagen, er solle Grundablösen betreiben, sei völlig daneben. StR.<br />

Schönbeck möge ihm sagen, auf welcher Basis er denn mit Grundablösen beginnen sollte, ob er<br />

den Grundeigentümern sagen solle, dass da vielleicht einmal eine Straße kommen werde und weil<br />

diese ungefähr da verlaufen werde, er der Stadt zwischenzeitlich jetzt einmal ein Hektar Boden<br />

geben möge. Dies werde sich nicht spielen. Er bitte, den Aufruf zur Realität wirklich ernst zu nehmen.<br />

Es funktioniere sonst nicht. Er habe den Eindruck, dass es sich um reinen Populismus<br />

handle. Und niemand von allen wolle sich doch von ihm Populismus vorwerfen lassen. Dies könne<br />

er sich beim besten Willen nicht vorstellen.<br />

.<br />

Die Frage, ob die Büros der Bundespolizei in der St.-Martin-Straße oder am Bahnhof seien, lasse<br />

sich am besten dann beantworten, wenn man wisse, ob es in Wien Geld dafür gebe. Was man<br />

aber ganz sicher heute schon sagen könne, sei die Tatsache, dass nur und ausschließlich die<br />

Bodenpolitik der Stadt Dornbirn – und nicht die Idee von irgendeiner Partei – überhaupt erst<br />

diese Möglichkeit eröffne, einen neuen Standort einzunehmen. Und wenn der Bund Geld dafür<br />

habe, dann werde gebaut, ansonsten nicht – außer es gebe ein Modell, das es ermögliche, erstmals<br />

in Österreich eine große Bundespolizeistation ohne Geld bauen zu können. Das glaube in<br />

Wirklichkeit aber doch niemand<br />

Abschließend wolle er die Mitglieder der Stadtvertretung nochmals darauf hinweisen, dass man in<br />

Dornbirn in der Erarbeitung eines Voranschlages vom Stil her wahrscheinlich eine Situation habe,<br />

die bei weitem nicht von allen Städten und Gemeinden in dieser Gediegenheit gepflegt werde. In<br />

Dornbirn gebe es viele Möglichkeiten sich einzubringen und diese würden auch wahrgenommen;<br />

man mache das Budget ja nicht alleine. Alle heute präsentierten Zahlen seien im Wesentlichen<br />

seit Oktober bekannt. Es sei immer das intensive Zusammenwirken. Und die Frage, was machbar<br />

sei und was nicht, sei eigentlich das Hauptthema. In Wirklichkeit funktioniere es ganz prächtig.<br />

Man sollte schauen, dass es auch so bleibt. In diesem Sinne danke er allen herzlich.<br />

Zum Mädchencafé, worüber er in der Zeitung gelesen habe, wolle er noch anmerken, dass StR.<br />

DI Konzet bei keiner einzigen der Budgetberatungen, bei denen er dabei gewesen sei, insgesamt<br />

wahrscheinlich 25 Stunden, den Begriff Mädchencafé auch nur ein einziges Mal erwähnt habe.


- 49 -<br />

Deshalb sei es auch schwierig, ihm jetzt zu sagen, die Stadt hätte ein Mädchencafé errichten sollen.<br />

Dann möge man es wenigstens vorher sagen. Und dennoch würde man keines errichten, weil<br />

man keinen Platz dafür habe. Ohne Räumlichkeiten funktioniere es einfach nicht.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang RÜMMELE übernimmt wiederum den Vorsitz.<br />

Beschluss:<br />

a) Der Gemeindevoranschlag 2012 wird mit<br />

Einnahmen in Höhe von € 224.311.600,-- und<br />

Ausgaben in Höhe von € 224.311.600,-- somit<br />

ausgeglichen festgestellt.<br />

b) Dem Wohnbaufonds für das Land Vorarlberg wird ein Darlehen in Höhe von ca. € 720.000,--<br />

zu den bisherigen Bedingungen gewährt.<br />

c) Der Steuersatz für die Vergnügungssteuer wird unverändert auf der bisherigen Höhe belassen.<br />

Der Hebesatz für die Grundsteuer wird, wie in der Sitzung der Stadtvertretung vom 3. November<br />

2011 beschlossen, in der Höhe von 500 v. H. festgesetzt.<br />

d) Die Finanzkraft gemäß § 73 Abs. 3 GG wird für 2012 mit € 67.426.200,-- festgesetzt.<br />

(einstimmig – die Dornbirner SPÖ mit Ausnahme des Rolls-Royce Museums und des Schlachthofes,<br />

die Dornbirner FPÖ mit Ausnahme der Teilbereiche „Steuer- und Tariferhöhung“ sowie der<br />

Kostenstellen in den Bereichen „FLATZ Museum“ und „Rolls-Royce Museum“ sowie „Kunst am<br />

Bau“)<br />

14. Ermächtigung des Stadtrates gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz.<br />

Gemäß § 76 Abs. 2 Gemeindegesetz ermächtigt die Stadtvertretung den Stadtrat, für 2012 Mehrausgaben<br />

im Sinne des § 76 Abs. 1 bis zur Höhe von maximal 0,20 % der Finanzkraft zu beschließen.<br />

(einstimmig)<br />

15. Richtlinien für Fremdwährungsfinanzierungen.<br />

In Abänderung des Stadtvertretungsbeschlusses vom 11. Dezember 2003 wird wie folgt beschlossen:<br />

a) Für sämtliche Darlehens- und Leasingfinanzierungen können<br />

Konvertierungen in andere Währungen<br />

Kurs- und Zinssicherungsgeschäfte sowie<br />

Umwandlungen von variablen Zinssätzen in eine Fixzinsbindung<br />

vorgenommen werden.<br />

b) Die Stadtvertretung tritt das ihr zustehende Beschlussrecht über Konvertierungen in andere<br />

Währungen, Kurs- und Zinssicherungsgeschäfte und Umwandlungen von variablen Zinssätzen<br />

in Fixzinssätze bis zu einem Wert von 10 v. H. der Finanzkraft an den Stadtrat ab.


- 50 -<br />

c) Umschuldungen in Fremdwährungen sind nur solange zulässig, als der Anteil der Fremdwährungsdarlehen<br />

30 % des gesamten Darlehensstandes inklusive der Leasinggeschäfte und der<br />

GIG-Darlehen nicht übersteigt. Hierbei darf der Anteil von Fremdwährungskrediten in anderer<br />

als CHF-Währung maximal 15 % des gesamten Darlehensstandes (inkl. Leasing und GIG)<br />

betragen.<br />

Weiters sind Kurs- und Zinssicherungsgeschäfte in Fremdwährungen im maximalen Fremdwährungsanteil<br />

von 30 % zu berücksichtigen.<br />

d) Die Obergrenze von maximal 30 % gilt für alle neu aufzunehmenden Darlehen. Bereits bestehende<br />

Fremdwährungsfinanzierungen (Darlehensverträge) bleiben von dieser Neuregelung<br />

unberührt.<br />

(einstimmig)<br />

16. Beratung über Berichte des Prüfungsausschusses.<br />

StV. Mag. Konstantin ELEFTHERIADIS, Obmann des Prüfungsausschusses, berichtet über die in<br />

der 14. Sitzung des Prüfungsausschusses vom 12. Oktober 2011 erfolgte Objektprüfung „Friedhofsverwaltung“.<br />

Dieser Bericht wird von der Stadtvertretung zur Kenntnis genommen.<br />

Bürgermeister DI Wolfgang Rümmele

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