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so spart man sich deren Einrichtung in der Schule. Wir fordern ein klares Bekenntnis zu Bibliotheken<br />

in jeder Schule – der Zugang zu Büchern muss so einfach wie nur möglich sein.<br />

Bildungstempel Stadtbücherei<br />

Einen ähnlichen Mangel sehen wir auch bei der „großen“ Stadtbücherei. Jahr für Jahr glänzt selbige<br />

mit immer besseren Zahlen und Ausleihquoten. Dabei platzt sie schlicht aus allen Nähten und<br />

kann die Fülle ihres Angebotes nur mehr unter Aufopferung der eigenen Verwaltungsräumlichkeiten<br />

unterbringen. Für die ÖVP scheint der Erfolg Beweis genug, dass alles exakt so bleiben kann,<br />

wie es ist. Aber genau dieser Erfolg sollte Anlass sein, einen großen Schritt in die Zukunft zu machen.<br />

Genau dieser Erfolg ermöglicht eine Ausweitung der Aktivitäten. Die Stadtbücherei der<br />

größten Stadt des Landes verdient nicht das Doppelte, sondern das Dreifache des jetzigen Volumens.<br />

Mehr Bücher, mehr audio-visuelle Medien, ein Büchereicafé, ein größerer Vortragsraum für<br />

Lesungen, Präsentationen und Veranstaltungen – eine endlose Liste. Wer das Thema Wirtschaftsstandort<br />

ernst nimmt, kommt um das Thema Bildungsstadt nicht umhin.<br />

Kultur und Integration<br />

Von der Bildung zur Kultur ist es nur ein kleiner Schritt. Wenn es einen Punkt im vorliegenden<br />

Budget gibt, der aus unserer Sicht am nachlässigsten behandelt wird, dann ist es Kultur und Integration.<br />

In den letzten paar Jahren hat Dornbirn mit dem FLATZ Museum eine Kultureinrichtung und damit<br />

ein Angebot dazu bekommen. Das ist erfreulich, auch wenn das Konzept des Museums für eine<br />

einzelne Künstlerpersönlichkeit schwierig ist. Kaum ein solches Museum für weit populärere<br />

Künstler funktioniert auf Dauer ohne aufwändiges Vermittlungsangebot, auch nicht in größeren<br />

Städten.<br />

Dornbirn hat aber auch zwei Angebote verloren: das „Impuls Festival“ und das Museum „druck<br />

werk“. Im Gegensatz zum FLATZ Museum waren dies niederschwellige Angebote, die nicht nur<br />

das Bildungsbürgertum erfreuten.<br />

Dornbirn muss sich gut überlegen, welche kommunalen Dienstleistungen es in diesem Bereich<br />

bereitstellen will: Entweder solche, die die gebildete Schicht ansprechen, welche ohnehin<br />

Kulturangebote wahrnimmt. Oder man macht sich die Mühe, Menschen anzusprechen, die sehr<br />

viel schwerer Zugang zur Kultur finden. Da genügt kein „Origano“ als verkümmertes Impuls-<br />

Nachfolge-Festival.<br />

Aus unserer Sicht wäre ein Rückgriff auf die Überlegungen des Kulturleitbildes längst überfällig:<br />

Dornbirn soll laut Kulturleitbild eine Domäne der Alternativkultur sein. Doch abgesehen von<br />

einem etwas in die Jahre gekommenen Spielboden gibt es höchstens ein bescheidenes Engagement<br />

der Stadt. Dabei wäre es möglich, gerade mit kleinen Kultur-Initiativen zu verhandeln. Kleinkunstszene,<br />

Tanz und Theater zeigen z. B. im TIK, welches Potenzial wir hier brach liegen lassen.<br />

„Vergesst Integration“<br />

Warum das Bekenntnis zu einer niederschwelligen Alternativkultur so wichtig ist, hat insbesondere<br />

mit dem Thema Integration zu tun. Niemand wird bestreiten, dass der Anteil der migrantischen<br />

Bevölkerung gerade beim Bildungsbürgertum eher gering ist. Höchst interessant ist in diesem Zusammenhang,<br />

dass im Projekt „ausgewogen 2015“ ein Vorschlag diskutiert wird, die Agenden der

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