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Erstens stehen wir inmitten einer veritablen Euro-Krise und einem mehr als unsicheren wirtschaftlichen<br />

Ausblick in die Zukunft. Wir müssen mit Zahlen hantieren, die wir selber nicht<br />

kontrollieren oder beeinflussen können. Besonders schwierig ist es, die Einnahmenseite richtig<br />

einzuschätzen. Von Seiten der Finanzabteilung wurden die eingearbeiteten Zahlen völlig<br />

korrekt von „oben“, also von Land oder Bund übernommen. Gleichzeitig wurde aber mehrfach<br />

betont, dass die Einnahmenentwicklung in den letzten Monaten tendenziell nach<br />

unten zeigt. Die Kalkulationsbasis wurde hingegen nicht verändert, was dazu führt, dass die<br />

„eingebauten Reserven“ mit heutigem Tag schon aufgebraucht sind und jede weitere Verschlechterung<br />

der österreichischen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung das prognostizierte<br />

Ergebnis deutlich ins Minus ziehen wird.<br />

Zweitens hat das Projekt „ausgewogen 2015“ bislang zwar viel Arbeit verursacht, aber noch<br />

sind keine Ergebnisse in die Budgetierung eingeflossen. Die erste seriöse Einschätzung der<br />

Einsparungspotenziale beläuft sich auf immerhin € 5 Mio. jährlich. Also selbst wenn nur ein<br />

Teil dieses Vorhabens umgesetzt werden kann, wird sich während des Jahres 2012 vieles<br />

ändern.<br />

Beide Faktoren zusammen genommen machen es schwierig, in den Jubelchor einzustimmen,<br />

dass wir für nächstes Jahr ein geringfügiges aber doch positives freies Budget vorweisen können.<br />

Das Gleiche gilt für die Netto-Neuverschuldung, die nach der vorliegenden Berechnung nur ca. € 3<br />

Mio. beträgt. Rechnet man die Erhöhung der Rücklagen ein, welche von € 15 Mio. auf € 18 Mio.<br />

anwachsen, so kommt man de facto auf eine Netto-Neuverschuldung von genau null Euro. Kein<br />

schlechter Wert, wenn man die Unsicherheiten auf der Einnahmenseite außer acht lässt, aber definitiv<br />

kein Grund zum Jubeln.<br />

Investitionen<br />

Relativ unabhängig von diesen von mir aufgezeigten Faktoren können wir auf der Habenseite<br />

dieses Voranschlages eine Reduktion des Gesamtschuldenstandes verbuchen. Dieser steht mit<br />

ca. € 151 Mio. zwar immer noch deutlich über der Marke von € 145 Mio. aus dem Jahr 2010, ist<br />

aber erstmals leicht rückläufig.<br />

Dieses Novum wird hauptsächlich durch eine verminderte Investitionstätigkeit erreicht. Die Gesamtsumme<br />

aller Investitionen wird 2012 mit ca. € 28 Mio. einen mittelfristigen Tiefststand erreichen.<br />

Während den letzten zehn Jahren betrug dieser Ansatz immer über € 30 Mio., mit einem<br />

Höchststand im Jahr 2009 mit knapp über € 40 Mio.!<br />

Wenn ich mich entscheiden muss, wie ich diese Tatsache bewerten will, habe ich zwei Optionen<br />

zur Auswahl:<br />

die positive, dass man trotz widriger finanzieller Bedingungen immer noch eine substantielle<br />

Investitionshöhe aufweisen kann,<br />

und die negative, dass eine verminderte Investitionstätigkeit die Wirtschaftsstadt Dornbirn<br />

empfindlich treffen könnte.<br />

In Zeiten knapper Finanzen müssen wir besonders darauf achten, wofür wir unser Geld ausgeben.<br />

Wichtig ist für uns, dass der verbliebene Gestaltungsspielraum zukunftsweisend und vorausschauend<br />

verwendet wird. Und genau das scheint für die nächsten Jahre gesichert: Die großen<br />

Investitionen gehen allesamt in die Bereiche Pflege, Schulen, Gesundheit und Kindergärten.

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