KUNDMACHUNG
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Kindergärten und Kinderkrippen sind neuerdings keine Abstellplätze mehr für vernachlässigte<br />
Kinder von Rabenmüttern, sondern wichtiger Bestandteil der Bildungslandschaft. Wie auch immer<br />
diese längst überfälligen Erkenntnisse den Weg in das städtische Denken geschafft haben, spielt<br />
eigentlich keine Rolle mehr. Wichtig ist, dass es so weit gekommen ist. Wir Grünen haben definitiv<br />
unseren Teil dazu beigetragen und für diese konsequente Haltung viele Prügel eingesteckt, so viel<br />
steht fest.<br />
Heute freuen wir uns einfach darüber, dass in Dornbirn nicht mehr hinterfragt wird, warum jemand<br />
einen Betreuungsplatz im Kindergarten braucht. Oder welches Alter ein Kind haben<br />
„darf“, das in einer Krabbelgruppe betreut werden will. Dornbirn kann mit Fug und Recht behaupten,<br />
für jedes Kind einen Platz gefunden zu haben. Und für die nahe Zukunft sind gleich mehrere<br />
Kindergartenneubauten geplant, die eine weitere Ausweitung der Betreuungskapazitäten erlauben<br />
werden.<br />
Gleiches gilt auch für die Mittagsbetreuung an den Schulen. Vor ca. vier Jahren wurden die<br />
ersten Experimente argwöhnisch beäugt. Geld für Räumlichkeiten, Kücheneinrichtung und<br />
Betreuung gab es höchstens widerwillig und die Elterninformation wurde ebenfalls stiefmütterlich<br />
behandelt. Aber heute? Heute gibt es zwar noch Probleme in der Behandlung spontaner Änderungswünsche,<br />
aber im Großen und Ganzen funktioniert die Mittagsbetreuung an allen Schulen<br />
sehr gut.<br />
Die nächste Etappe auf dem Weg zu einer modernen Bildungsstadt werden wir Grünen ebenfalls<br />
tatkräftig und wortreich unterstützen: die Ganztagsklassen. Das erste Pilotprojekt an der VS Edlach<br />
wäre ohne massive Unterstützung von Grünen und SPÖ vermutlich erst ein Jahr später eingerichtet<br />
worden. Und wenn ich die Wortmeldungen im Stadtrat richtig interpretiere, so hat sich<br />
auch hier die Mehrheitsmeinung zu Gunsten einer moderneren, offeneren Haltung verschoben:<br />
Ganztagsklassen werden, ja müssen an allen Grundschulen angeboten werden – nicht als allein<br />
selig machendes Prinzip, sondern als wählbare Alternative für Alle.<br />
Zukünftige grüne Bildungsanliegen<br />
Bevor bei so viel Lob die Einschätzung aufkeimt, das Thema Bildung sei für uns Grüne damit vollinhaltlich<br />
positiv erledigt, muss ich noch ein paar Projekte ansprechen, die wir in den kommenden<br />
Jahren verfolgen wollen:<br />
Für die Schule der Zukunft werden wir noch einigen Ballast abwerfen müssen. Die gemeinsame<br />
Schule bis 14 ist leider immer noch ein heiß umkämpftes grünes Projekt. Wer es nicht glauben<br />
will, dass die Verfechter einer Trennung zwischen Gymnasium und Mittelschule im Unrecht sind,<br />
soll sich bitte die Mühe machen, eine Volksschule seiner Wahl von innen zu betrachten. Die Selektion<br />
beginnt schon bei den 7-Jährigen und spätestens mit 9 Jahren haben sich die Wege nahezu<br />
komplett getrennt. Und dann wundert man sich, wenn in den Mittelschulen eine ganze Riege<br />
völlig motivationsloser Schülerinnen und Schüler einwandert. Programmierte Schulversager, die<br />
wir später mit viel Geld über Jugendwerkstätten, Albatros oder andere freie Angebote zum Mittelschulabschluss<br />
führen müssen.<br />
Ein weiterer wunder Punkt sind die Schulbibliotheken. Das grundsätzliche Verständnis für eine<br />
Bibliothek in jeder Schule ist zwar vorhanden, aber die Umsetzung noch mangelhaft. Die „praktische“<br />
Seele der Stadt Dornbirn stößt sich an der Konkurrenz mit den zumeist kirchlich organisierten<br />
Stadtteilbibliotheken. Befindet sich in der Nähe einer Schule eine öffentliche Klein-Bibliothek,