KUNDMACHUNG
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„Geschätzte Damen und Herren der Stadtvertretung!<br />
Bei allen Überlegungen zur Erstellung eines Voranschlages einer Stadt spielt die Einordnung in<br />
die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht nur im eigenen Land, sondern wie die<br />
Entwicklungen der vergangenen Tage zeigen, europaweit eine zunehmende Rolle. Man soll sich<br />
selbst als Stadt mit 47.963 Einwohnern nicht zu wichtig nehmen, aber trotzdem zeigen, dass es<br />
mit großen Anstrengungen gelingen kann, zahlen- und stimmungsmäßig halbwegs positiv zu bilanzieren.<br />
Jedenfalls so, dass auch eine mittelfristige Planung die Verantwortung für die kommenden<br />
Generationen erkennen lässt und uns weiterhin auch Spielräume für strategisch richtiges,<br />
wenn nötig auch kurzfristiges Handeln im Sinne einer positiven Stadtentwicklung offen bleiben.<br />
Erfreulich ist die Entwicklung der Ertragsanteile und der Kommunalsteuer. Beide sind Indikatoren<br />
einerseits für die wirtschaftliche Situation allgemein, andererseits für die Beschäftigungssituation in<br />
unserer Stadt.<br />
Aus heutiger Sicht ist allerdings davon auszugehen, dass dies nur ein Aufflackern nach einer tieferen<br />
Krise war und uns die nächste schwierige Phase bevorsteht, wenn man die mehrfach nach<br />
unten korrigierte Wirtschaftsprognose – zuletzt auf 0,6 % Wachstum für 2012 – betrachtet.<br />
Es ist daher Vorsicht, vor allem aber die Notwendigkeit der dauernden Überprüfungen unserer<br />
vielfältigen Dienstleistungen angebracht. Dies ist insbesondere durch das Projekt „ausgewogen<br />
2015“ thematisch in vielen Köpfen, sowohl in der Verwaltung, in den städtischen Betrieben und<br />
auch schon ein bisschen in der Bevölkerung feststellbar. Sparen ist kein Selbstzweck, man spart<br />
auch nicht, weil es alle sagen. Sparen ist die einzige Strategie, welche Haushaltskonsolidierungen<br />
auf allen Ebenen ermöglicht, als Ausdruck der Verantwortung für die Zukunft.<br />
Wir haben ein im Vergleich mit den Vorjahren etwas reduziertes Investitionsprogramm. Mit mehr<br />
als € 28 Mio. sind wir trotzdem ein respektabler Auftraggeber. Die demographischen und gesellschaftlichen<br />
Tendenzen zeigen immer zunehmende Ausgaben im Gesundheit- und Pflegebereich,<br />
in der Kinderbetreuung, im Bereich der Schulen, in der Aus- und Weiterbildung allgemein. Dabei<br />
spielt die Integration eine bedeutende Rolle; dieser Aufgabe werden wir gerecht. Wir haben Bewohner<br />
aus 106 Ländern in unserer Stadt und in Wirklichkeit sind es die Kontakte, die sich in ganz<br />
normalen Begegnungen am Arbeitsplatz, im Umfeld von Kindergarten und Schule oder bei Kultur<br />
und Sport ergeben, die uns gesellschaftlich weiterhelfen. Und wir sollten beim Fördern, aber auch<br />
beim Fordern – so, wie in der Vergangenheit – bleiben.<br />
Besondere Auffälligkeiten im Voranschlag sind die Schwerpunkte in der infrastrukturellen Ausstattung<br />
der Stadt. Immer mehr Bedeutung bekommt der öffentliche Verkehr, hier insbesondere die<br />
Schiene oder die Anbindung der großen Betriebsgebiete an die Autobahn. Krankenhaus und Pflegeheim<br />
neu, die Umsetzung des Schulraum- und Kindergartenkonzeptes werden uns dauernd und<br />
jährlich beschäftigen.<br />
Auf der anderen Seite ist nach der Festlegung der Siedlungsgrenzen das Wachstum der Stadt<br />
nach innen feststellbar, Neuerschließungen mit Wasser und Kanal sind zu 99 % abgeschlossen.<br />
Die Erhaltung der Substanz tritt zunehmend an die Stelle der Erschließungskosten.<br />
Durch einen breiten Branchenmix, durch eine gute Mischung an Betriebs- und Unternehmensgrößen<br />
und mit vielen Investitionen in der Fläche können wir den Anspruch, Wirtschaftsstadt mit hoher<br />
Lebensqualität zu sein, zweifelsohne erfüllen.