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KUNDMACHUNG

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Integration im Kulturbereich anzusiedeln. Aus meiner Sicht eine durchaus überlegenswerte Variante,<br />

im Bewusstsein, dass Integration keinesfalls – oder nur zu einem geringen Teil – nur eine<br />

Frage der Sprachförderung ist. Integration ist eine zutiefst kulturelle Angelegenheit. Sie ist aus<br />

meiner Sicht nicht die Integration oder Assimilation von Individuen aus fremden Kulturen, sondern<br />

die Verarbeitung und der Einbezug fremder Kulturen in der eigenen. Erreichen wir eine Begegnung<br />

auf kultureller Ebene, erreichen wir auch die Menschen. Und genau deshalb ist ein niederschwelliges<br />

Kulturangebot so eminent wichtig.<br />

Jugend und Mädchencafé<br />

Ein anderer wichtiger Begegnungsort zwischen den Kulturen sollte das längst versprochene Mädchencafé<br />

sein. Dieses wurde schon vor über einem Jahr von ganz oben – und zwar vom Herrn<br />

Bürgermeister höchstpersönlich – inhaltlich abgesegnet. Selbst die organisatorische Seite ist<br />

durch die Offene Jugendarbeit gesichert, das benötigte Personal steht Gewehr bei Fuß. Das Projekt<br />

könnte also morgen ohne Budgetausweitung gestartet werden. Könnte – wäre da nicht<br />

der Haken einer fehlenden Räumlichkeit. Was in der Marktgemeinde Lustenau mit ihren 21.000<br />

Einwohnern eine Sache von wenigen Monaten war, dauert in Dornbirn nun schon bald zwei Jahre.<br />

Die Suche nach einem zentral gelegenen Standort kann in einer mehr als doppelt so großen Stadt<br />

nicht der Grund für dieses Scheitern sein.<br />

Zugegeben, durch den Brand im Jugendhaus Schlachthausstraße musste der Fokus kurzzeitig auf<br />

die Sanierung des OJAD-Gebäudes verlegt werden. Aber dank des Einsatzes aller Beteiligten, allen<br />

voran den Jugendlichen selber, und nicht zuletzt auch des zuständigen Neo-Jugend-Stadtrates<br />

Mäser läuft die Sanierung mittlerweile in geregelten Bahnen und die Suche nach einem Standort<br />

für das Mädchencafé sollte nun zur Priorität erklärt werden. Um die Sache etwas deutlicher zu<br />

machen: Wenn wir die jetzige Generation von jungen Frauen nicht im Positiven erreichen,<br />

dann schaffen wir uns freiwillig heute die Probleme mit der kommenden Generation: denn<br />

diese Mädchen von heute sind die Mütter von morgen.<br />

Demokratie und Beteiligung<br />

Das letzte Problemfeld, das ich heute ansprechen möchte betrifft das Demokratieverständnis der<br />

Stadt Dornbirn. Natürlich ist es nicht einfach, aus dem Selbstverständnis einer homogenen Geschichte<br />

mit immerwährender absoluter Mehrheit heraus einen Zugang zu moderner Politik zu finden.<br />

Dornbirn ist jedoch nicht einfach nur gewachsen, sondern auch wesentlich heterogener geworden.<br />

Die Interessen der Bevölkerung sind vielfältiger geworden, und diese Interessen wollen<br />

gehört werden.<br />

Mozartstraße – Innenstadt<br />

Das Unbehagen der Stadtplanung, wenn es um Einbeziehung der Bevölkerung geht, sollte der<br />

Vergangenheit angehören. Beim Beispiel Innenstadt wurde das Verkehrsregime in Zusammenarbeit<br />

mit Anwohnern erst auf Druck durch die Bürgerinitiative Mozartstraße entwickelt. Letzten Endes<br />

sehr erfolgreich, wenn auch nicht zur Zufriedenheit aller – dies wird immer ein Ding der Unmöglichkeit<br />

sein und bleiben –, aber doch mit der gebührenden Offenheit und einem Dialog, der<br />

einfach Standard sein sollte.<br />

Zentrumsgestaltung Haselstauden

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