Drachenpost 108

Düsseldorfer Drachenpost – Ausgabe 108 (4/2018) 37. Jahrgang
Chinesische Schüler in Deutschland
Respekt!!
Martina Grziwa
Chinesische Schüler müssen mehr leisten an deutschen
Schulen als ihre deutschen Kameraden, ein
Bericht zur Situation chinesischer Schüler an der
Hebo-Privatschule in Bonn.
Chinesische Schüler in Deutschland mit dem
Ziel das Abitur in drei bis fünf Jahren zu erreichen,
sind zu bewundern.
Jedes Jahr kommen junge Menschen im Alter
von 14–17 Jahren aus Chinas Metropolen nach
Deutschland, um in kürzester Zeit das Abitur zu
erlangen und dann eventuell zu studieren. Diesen
Schülern wird ein besonderer Lernmarathon abverlangt,
damit sie die allgemeine Hochschulreife
erreichen.
Der Lehrstoff an chinesischen Schulen der Sekundarstufe
I, deckt sich nicht mit den Lehrinhalten
in Deutschland, deswegen ist ihr Lernaufwand
wesentlich höher als der eines deutschen Schülers.
Innerhalb kürzester Zeit (in 1–2 Jahren) sollen
sie das Sprachniveau B2-C1 erreichen, was ein
Drittel der Mehrarbeit ausmacht, die chinesische
Schüler im Vergleich zu den deutschen Schülern
erbringen müssen. Gleichzeitig holen sie den
Lehrstoff der 9. und 10. Klasse z. B. in Erdkunde,
Geschichte, Biologie und anderen Fächern nach,
das bedeutet den Lehrstoff aufzunehmen und
darzustellen, anzuwenden und auf nicht vorher
gelernte Gebiete zu übertragen.
Neben dem Unterricht in der Schule brauchen
sie wesentlich mehr Zeit für Hausaufgaben
und dem Erlernen der Fachkenntnisse. Dabei
ist der Fachwortschatz, insbesondere in den Naturwissenschaften,
nicht zu unterschätzen. Im
Durchschnitt brauchen chinesische Schüler 2 bis 3
Stunden am Tag mehr Lernzeit als ihre Deutschen
Mitschüler, um das Niveau der 10. Klasse in dieser
kurzen Zeit zu erreichen.
Einige chinesische Schüler haben ihre in China
erworbene mittlere Reife anerkannt bekommen
und brauchen diesen Abschluss nicht mehr
in Deutschland zu absolvieren. Nichtsdestotrotz
bleibt es ihnen nicht erspart den Lehrstoff der 9.
und 10. Klassen in Vorbereitung auf das Abitur
nachzuholen.
Es ist bewundernswert, mit welcher Kraft, Disziplin
und Ausdauer die meisten Schüler die Herausforderung
meistern. Respekt!
Was aber geschieht mit den wenigen chinesischen
Schülern die dieser Mehrleistung nicht ganz
gewachsen sind? Die zwei Jahre in Deutschland
lernen und feststellen, „das Abitur schaffen wir
nicht“.
Obwohl alle chinesischen Eltern möchten, dass
ihre Kinder das deutsche Abitur erlangen, können
einige Schüler aus verschiedensten Gründen
das Ziel Abitur nicht erreichen. Für diese Schüler
bietet eine Gesamtschule jeden anderen Abschluss
an, was ein Vorteil und keine verlorene Zeit für die
Schüler bedeutet.
Die Hebo-Privatschule ist eine Gesamtschule,
die alle in Deutschland qualifizierten Abschlüsse,
Hauptschulabschluss, Mittlere Reife und Abitur,
anbietet.
Deswegen ist es möglich, jeden Schüler zu einem
anerkannten qualifizierten Abschluss, entsprechend
seiner Fähigkeiten, zu führen.
Chinesische Schüler mit Mittlerer Reife sind
durch ihre sehr guten Deutschkenntnisse, einem
Wissen über die deutsche Mentalität, qualifiziert,
in allen technischen und praktischen Bereichen
zwischen chinesischen und deutschen Firmen zu
vermitteln und zu beraten.
In Deutschland haben sie die Möglichkeit einen
Ausbildungsplatz zu erhalten und später in China
mit dort ansässigen deutschen Firmen zusammenzuarbeiten.
Eine Win-win-Situation für alle.
Das Konzept der Hebo-Privatschule, unter
meiner Leitung, sowie die familiäre Betreuung der
chinesischen Schüler in kleinen Internatshäusern,
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