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SB_15.501NLP

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1 Forschungsthema<br />

Entwicklung und Herstellung nachbearbeitungsarmer Schichtsysteme zum kostengünstigen<br />

Korrosions- und Verschleißschutz mit Fe-Basis-Feinstpulvern<br />

2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung<br />

Zu Beginn wird in diesem Kapitel 2 zunächst auf den Anlass für den Forschungsantrag zum<br />

oben genannten Forschungsthema sowie die herrschende Ausgangssituation eingegangen.<br />

Anschließend wird der Stand der Forschung/Technik betrachtet.<br />

2.1 Anlass für den Forschungsantrag<br />

Die vergleichsweise hohen und zum Teil stark fluktuierenden Werkstoffpreise typischer<br />

Korrosions- und Verschleißschutzschichten wie etwa WC/Co, Cr 3 C 2 /NiCr oder NiCrBSi<br />

können zu erhöhten Beschichtungskosten führen. Daneben spielen auch Umwelt- und<br />

gesundheitliche Aspekte eine große Rolle, unter welchen einige für den Korrosions- und<br />

Verschleißschutz eingesetzten Werkstoffe und Werkstoffkombinationen kritisch sein können<br />

[Zim08]. Eisenbasierte Werkstoffe stellen unter wirtschaftlichen und gesundheitlichen<br />

Gesichtspunkten eine sehr gute Alternative zu den konventionellen Metallmatrix-<br />

Verbundwerkstoffen (z.B. Karbide in metallischer Matrix) bzw. Ni-Basis-Werkstoffen dar,<br />

wenn sie einen vergleichbaren und zuverlässigen Schutz bieten können. Fe-Basis-<br />

Werkstoffe/-Schichten werden zwar schon seit Jahrzehnten eingesetzt, jedoch waren sie<br />

bisher anderen Legierungssystemen (bspw. Ni-Basis) hinsichtlich Verschleiß-/Korrosionseigenschaften<br />

unterlegen. Durch Weiter-/Neuentwicklungen von Beschichtungs- und Werkstoffsystemen<br />

sind eisenbasierte Werkstoffe wieder konkurrenzfähig geworden und stellen<br />

eine ökonomische und ökologische Alternative zu teuren Legierungen dar [Sch09]. Diese<br />

Aspekte spiegeln sich auch in den Ergebnissen einer DVS/GTS-Umfrage [DVS07] zu den<br />

Potentialen des Thermischen Spritzens wider, in der dieser Thematik von Seiten der<br />

Industrie großes Interesse bescheinigt wurde.<br />

Neben den Werkstoff- und Beschichtungskosten ist ein großer Anteil an den Gesamtkosten<br />

die Nach-/Endbearbeitung der Bauteile. Beschichtungen mit Feinstpulvern stellen eine sehr<br />

viel versprechende Lösung dieser Problematik dar. Mit ihnen sind dünne dichte Schichten<br />

mit hohen Oberflächengüten erreichbar (endkonturnah) [Til08], die die Kosten für die Nachbearbeitung<br />

senken können [Bob10b]. Abhängig vom konkreten Belastungsfall kann auch<br />

eine Steigerung der Verschleißbeständigkeit beobachtet werden [Pic06]. Die aktuellen Entwicklungen<br />

im Bereich der Thermischen Spritztechnik in Richtung hoher kinetischer Energien<br />

bei vergleichsweise moderaten Partikeltemperaturen begünstigen den Einsatz solcher sehr<br />

feinen Pulver zusätzlich.<br />

Im Rahmen dieses Projekts sollten mikrostrukturierte Feinstpulver auf Eisenbasis als wirtschaftliche<br />

(im Vergleich zu kostenintensiven Ni- oder Co-Basis-Werkstoffen) und umweltbzw.<br />

gesundheitsverträglichere (im Vergleich zu hoch Cr- oder Ni-haltigen Werkstoffen)<br />

Alternative exemplarisch am Beispiel der Beschichtung eines Farbduktors aus der Druckmaschine<br />

erforscht werden. Die entwickelten Methoden und Werkstoffe sind auch auf andere<br />

Branchen wie etwa den allgemeinen Maschinenbau, den Anlagenbau oder die Automobilindustrie<br />

transferierbar.

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