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SKIP - Das Kinomagazin, Ausgabe März 2012

SKIP - Das Kinomagazin, Ausgabe März 2012 - SKIP 2.0: Hier findest du SKIP - Das Kinomagazin zum online Durchblättern. Deine Lieblingskinozeitschrift als Print-Magazin gibts natürlich auch - ab sofort gratis in deinem Kino, bei Thalia und in den Bank Aust

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▶lFilm<br />

Spanien<br />

Ein Flüchtling, eine Künstlerin, ein<br />

gewalttätiger Ex und ein Spielsüchtiger:<br />

ANJA SALOMONOWITZ<br />

(Kurz davor ist es passiert) verquickt<br />

in ihrem Spielfi lm-Debüt vier Schicksale<br />

zu einer intensiven, bis zum<br />

überraschenden Ende packenden<br />

Geschichte um Liebe und Begehren.<br />

MITTEN IN DER NACHT, auf einer<br />

einsamen Landstraße. Plötzlich ein schwerer<br />

Unfall: Kastenwagen gegen PKW, Frontalkollision,<br />

beide Fahrer sofort tot. Nach einer<br />

Schrecksekunde öffnet sich das Heck des<br />

Kastenwagens, ein anscheinend Unverletzter<br />

steigt heraus, überprüft die Lage, verschwindet<br />

in der Landschaft: Sava (großartig: Claire-<br />

Denis-Stammschauspieler Grégoire Colin).<br />

Erst als ihn am nächsten Tag der Pfarrer eines<br />

winzigen niederösterreichischen Nests<br />

aufgreift, merkt Sava, dass er nicht wie mit<br />

dem Schlepper ausgemacht in Spanien gelandet<br />

ist, sondern in der Austro-Pampa. Tja.<br />

Sava, handwerkliches Multitalent, macht<br />

sich erstmal in der Pfarre nützlich, alles andere<br />

wird sich weisen.<br />

Zum Beispiel die Sache mit Magdalena<br />

(Tatjana Alexander), schwer traumatisierte<br />

Künstlerin. Sie leidet massiv unter der irren<br />

Eifersucht ihres gewalttätigen Ex-Mannes<br />

Albert (Cornelius Obonya), einem Fremdenpolizisten<br />

mit fragwürdigen Motiven. Magdalena<br />

schleppt des Nachts Zufallsbekanntschaften<br />

in ihre Wohnung, während Albert in<br />

Agonie vor ihrem Haus wacht, und am Tag<br />

fährt sie raus nach Niederösterreich – die alte<br />

Kirche renovieren, in der auch Sava werkelt.<br />

Hier findet sie Frieden, und dann auch Liebe.<br />

Einer der Typen, die Magdalena abschleppt,<br />

ist Gabriel (Lukas Miko). Gabriel ist Baggerfahrer,<br />

hat eine liebe Frau, zwei kleine Kinder<br />

und ein riesiges Problem: Er ist spielsüchtig.<br />

In Wiens 24-Stunden-Spielhöllen<br />

verheizt er seinen Lohn, seine Ersparnisse,<br />

das Goldkettchen der Tochter. Schließlich<br />

landet er bei einem Kredithai – in dessen<br />

Hinterzimmer nicht nur Geldgeschäfte abgewickelt<br />

werden. Der Mann beschäftigt sich<br />

auch mit anderen lukrativen Illegalitäten.<br />

Schlepperei zum Beispiel …<br />

Die österreichische Filmemacherin Anja Salomonowitz,<br />

die bisher mit ihren Dokumentarfilmen<br />

wie <strong>Das</strong> wirst du nie verstehen oder<br />

Kurz davor ist es passiert Aufmerksamkeit<br />

erregte, legt nun ihr Spielfilm-Debüt vor:<br />

Spanien ist ein sorgfältig inszeniertes, enorm<br />

vielschichtiges Drama um menschliche Abgründe,<br />

seelische Ausnahmezustände, um<br />

Liebe in der Krise – und spätestens wenn sich<br />

am unerwarteten Ende alle Handlungsstränge<br />

zu einem Ganzen organisch zusammenfügen,<br />

wird klar, warum Spanien nicht<br />

nur in die Forum-Schiene<br />

der diesjährigen Berlinale<br />

geladen wurde,<br />

sondern auch als<br />

gelungenes Beispiel<br />

des österreichischenFilmschaffens<br />

die<br />

heurige Diagonale<br />

eröffnen wird. GB<br />

Ein Interview mit Cornelius Obonya fi ndest<br />

du auf Seite 36.<br />

Sava will nach Spanien,<br />

Albert will Magdalena<br />

zurück, Magdalena will<br />

endlich Ruhe von Albert,<br />

und Gabriel will sich<br />

selbst besiegen – und<br />

als sich ihrer aller Wege<br />

kreuzen, nimmt das<br />

Schicksal seinen Lauf.<br />

▶l 23 03 <strong>2012</strong><br />

DRAMA. OT: SPANIEN. Österreich <strong>2012</strong>. LÄNGE:<br />

102 Min. REGIE: Anja Salomonowitz. BUCH: Dimitré<br />

Dinev, Anja Salomonowitz. KAMERA: Sebastian<br />

Pfaffenbichler. SCHNITT: Frédéric Fichefet. MUSIK:<br />

Max Richter. PRODUKTION: Danny Krausz, Kurt<br />

Stocker. DARSTELLER: Grégoire Colin, Tatjana<br />

Alexander, Cornelius Obonya, Lukas Miko, Stefanie<br />

Dvorak, Wolf Bachofner. VERLEIH: Filmladen.<br />

<strong>SKIP</strong> MÄRZ 087

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