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Verfahrenstechnik 3/2017

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19098<br />

3<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

März <strong>2017</strong><br />

Bestens vernetzt<br />

Lebensmittelhersteller setzt auf<br />

SAP MES-System<br />

Thermische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

Optimiertes Rippenrohr für<br />

effizientere Kühlung<br />

Armaturen<br />

Ventile für die Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Sicherheitstechnik<br />

Brandschutzlager aus Stahl<br />

sorgt für kurze Planungszeit


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EDITORIAL<br />

Modular in die Zukunft<br />

Jetzt mal ehrlich: Wie oft kaufen Sie sich ein neues Smartphone, obwohl<br />

Ihr altes noch funktioniert, einfach weil Sie eine bessere Kamera oder<br />

mehr Speicherplatz wollen? Leider hat sich das modulare Smartphone,<br />

bei dem sich die Einzelteile austauschen lassen, auf dem Markt noch<br />

nicht wirklich durchgesetzt. Ein Handy, das aus auswechselbaren<br />

Einzelteilen besteht, könnte in der Tat einiges an Elektroschrott verhindern.<br />

Aber auch in der Chemie- und Pharmaindustrie spielt Modularität<br />

eine wichtige Rolle. Hier geht es darum, das Engineering zu<br />

vereinfachen, die Entwicklungs- und Produktzyklen zu verkürzen und<br />

den Forderungen nach steigender Flexibilität und individualisierten<br />

Produkten nachzukommen.<br />

Der Processnet-Arbeitskreis „Modular Plants“ beispielsweise arbeitet an<br />

einer Vereinheitlichung der Nomenklatur, aber auch der verwendeten<br />

Apparate, um eine Grundlage<br />

Modularität steigert<br />

die Flexibilität von<br />

Prozessanlagen<br />

für eine breite Anwendung<br />

dieser Technologie in der<br />

Industrie zu schaffen (http://<br />

processnet.org/en/posis.html).<br />

Und auch der ZVEI (Zentralverband<br />

Elektrotechnik- und<br />

Elektronikindustrie) kümmert sich um die modulare Zukunft – schließlich<br />

brauchen Anlagen mit modulbasierter Produktion intelligente und<br />

modulare Automatisierungstechnik. Auf der Hannover Messe wird es in<br />

Halle 11 eine Sonderschau geben, die technische<br />

Umsetzungsideen zeigt und einen Blick in die<br />

Zukunft wirft.<br />

Das Thema Modularisierung<br />

begegnet Ihnen natürlich auch in der<br />

VERFAHRENSTECHNIK. Das fängt bei<br />

einem modular aufgebauten Heizflansch<br />

an (Seite 10), spielt bei der neuen Pumpe<br />

eine Rolle, die sich durch ihre modulare<br />

Bauweise an unterschiedliche<br />

Anwendungen anpassen lässt<br />

(Seite 20), und ist auch ein<br />

Aspekt in unserem Top-Thema<br />

Armaturen (Seite 16).<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de


INHALT<br />

12<br />

28<br />

36<br />

Mehr Dampf: Eine zusätzliche Strahlungsheizung<br />

soll die Verdampfungsleistung<br />

verdreifachen<br />

Mehr Öl: Eine zuvelässige Füllstandmessung<br />

in Silobehältern erhöht die Anlagenverfügbarkeit<br />

einer Raffinerie<br />

Mehr Gebinde: Neuartige Gefahrstofflager<br />

bietet mehr Sicherheit und verkürzte<br />

Planungszeiten<br />

AKTUELLES<br />

5 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

7 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

8 Optimiertes Rippenrohr ermöglicht leichtere und<br />

effizientere Kühler und Trockner<br />

10 Explosionsgeschützter elektrischer Heizflansch bei der<br />

Flüssigkeits- und Gasbeheizung<br />

12 Trocknung im Vakuumbandtrockner mit zusätzlicher<br />

Strahlungsheizung<br />

13 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA ARMATUREN<br />

16 Ventile für die Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

18 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

34 Sichere Produktion von Wasserstoff<br />

36 Brandschutzlager aus Stahl mit aktuell gültiger Zulassung<br />

38 Hitze- und Flammschutzkleidung erhöht die Sicherheit<br />

39 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

37 Impressum<br />

40 Inserentenverzeichnis<br />

42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

20 Das Schweizer Messer unter den hygienischen Pumpen<br />

21 Produktinformationen<br />

Bestens vernetzt<br />

Lebensmittelhersteller setzt auf<br />

SAP MES-System<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

19098<br />

3<br />

März <strong>2017</strong><br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

24 TITEL Herstellung von Babynahrung mit einem<br />

SAP MES-System<br />

26 Mit Simulationssoftware lässt sich der<br />

Materialverbrauch reduzieren<br />

28 Füllstandmessung in Silobehältern einer Raffinerie<br />

30 Produktinformationen<br />

Thermische <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

Optimiertes Rippenrohr für<br />

effizientere Kühlung<br />

Armaturen<br />

Ventile für die Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie<br />

Sicherheitstechnik<br />

Brandschutzlager aus Stahl<br />

sorgt für kurze Planungszeit<br />

TITELBILD<br />

IGZ Ingenieurgesellschaft<br />

mbH, Falkenberg<br />

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4 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


AKTUELLES<br />

PERSONALIEN<br />

Der Aufsichtsrat der Samson AG hat Dr.<br />

Thomas Steckenreiter mit Wirkung zum<br />

1. Juni <strong>2017</strong> in den Vorstand berufen. Er<br />

übernimmt die Verantwortung für Forschung<br />

und Entwicklung. <br />

Zum 1. Februar ist Dr. Jörg Krause in die<br />

Geschäftsführung der Envirochemie GmbH<br />

eingetreten. Er übernimmt bei dem Ingenieurunternehmen<br />

für industrielle Wassertechnik<br />

die Funktion des Sprechers der Geschäftsführung<br />

und die Verantwortung für die Ressorts<br />

Betriebsführung und Kundendienst sowie Forschung und<br />

Entwicklung. <br />

Die KSB-Gruppe trauert um Dr. Wolfgang<br />

Kühborth. Der langjährige Chef des Frankenthaler<br />

Pumpen- und Armaturenkonzerns<br />

ist Ende Januar im Alter von 92 Jahren<br />

gestorben. Der Nachfahre der Gründerfamilie<br />

Klein hat über rund fünf Jahrzehnte die<br />

Geschicke des Unternehmens entscheidend mitbestimmt. <br />

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SCHÜTTGUT<br />

DORTMUND<br />

10. – 11. Mai <strong>2017</strong><br />

Messe Westfalenhallen<br />

Fachmesse für Granulat-, Pulver- und<br />

Schüttguttechnologien<br />

Parallel zur<br />

RECYCLING-TECHNIK Dortmund <strong>2017</strong><br />

Maintenance und Pumps & Valves erstmals<br />

gemeinsam in Dortmund<br />

Erstmals finden die Fachmessen Maintenance und Pumps & Valves<br />

gemeinsam in Dortmund statt. Am 29. und 30. März <strong>2017</strong> zeigen<br />

zahlreiche Aussteller in den Westfalenhallen die aktuellen Trends<br />

und neuesten Standards der Instandhaltung. Neu und erstmals in<br />

Deutschland dabei ist mit der Pumps & Valves eine Fachmesse für<br />

industrielle Pumpen, Armaturen und Prozesse. In der Messehalle 5<br />

treffen die Besucher maßgebende Hersteller und Instandhalter aus<br />

dem Pumpen- und Anlagenbau sowie der Prozesstechnik und dem<br />

Komponentenbau. Die Erweiterung der Maintenance um die<br />

Pumps & Valves verspricht zahlreiche Synergien für Aussteller und<br />

Besucher. Der Veranstalter erwartet für die zweitägige Fachmesse in<br />

Dortmund bis zu 3500 Fachbesucher. Im Zentrum der bei Besuchern<br />

wie Ausstellern gut angenommenen Fachveranstaltungen<br />

stehen vor allem Themen wie Softwarelösungen mit dem Schwerpunkt<br />

Industrie 4.0 und die Implementierung der Digitalisierung<br />

bei KMUs.<br />

www.maintenance-dortmund.com; www.pumpsvalves-dortmund.de<br />

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AKTUELLES<br />

NEWSTICKER<br />

Die Peter Huber Kältemaschinenbau AG bekam zum zweiten<br />

Mal das Top-Job-Siegel für herausragende Arbeitgeberqualitäten<br />

verliehen. Die Auszeichnung erhalten Unternehmen, die<br />

sich konsequent für eine gesunde und gleichzeitig leistungsstarke<br />

Arbeitsplatzkultur stark machen. <br />

Auch der Berliner Labormessgeräte-Hersteller Knauer wurde am<br />

17. Februar zum zweiten Mal mit dem Top-Job-Award als einer<br />

der besten mittelständischen Arbeitgeber ausgezeichnet. <br />

Ende 2016 eröffnete Minebea Intec, früher Sartorius Intec, die<br />

neue Niederlassung und Produktionsstätte in Bangalore,<br />

Indien. <br />

Der Pumpen- und Armaturenhersteller KSB hat zum 31. Januar<br />

die Geschäftsaktivitäten seiner US-Tochtergesellschaft KSB<br />

Amri, Inc. veräußert. Der Verkauf ist Teil einer Initiative, um<br />

die bestehende KSB-Konzernstruktur zu vereinfachen und die<br />

Vielfalt des bestehenden Produktprogramms zu verringern. <br />

Der Messtechnik-Spezialist HBM Test and Measurement kann<br />

in diesem Jahr den 20. Geburtstag seines Produktionsstandortes<br />

in China feiern. <br />

Fachmessen Schüttgut und Recycling-<br />

Technik zeigen Branchenlösungen<br />

Vom 10.–11. Mai <strong>2017</strong> finden in<br />

Dortmund die beiden Fachmessen<br />

Schüttgut und Recycling-Technik<br />

statt. Dort treffen kompakt an zwei<br />

Tagen Nachfrage und Angebot aus<br />

dem In- und Ausland zusammen.<br />

Der Veranstalter Easyfairs verzeichnete<br />

bereits Ende Januar<br />

zahlreiche Buchungen von Ausstellern<br />

und rechnet mit 15 % Zuwachs<br />

gegenüber den letzten Messen.<br />

Diesen Wachstumskurs bestätigen<br />

auch die rasant gestiegenen<br />

Besucherzahlen seit dem Start der<br />

Messen. Mit Vorträgen, geführten<br />

Rundgängen und einem Kongress<br />

finden Besucher ein breites Angebot<br />

bei ihrer Suche nach Neuheiten und Lösungen.<br />

VERFAHRENSTECHNIK wird am ersten Messetag von 13 bis 15 Uhr<br />

wieder mit einem Themenforum im Innovation Center zum Thema<br />

„Fördern schwieriger Schüttgüter“ dabei sein.<br />

www.easyfairs.com<br />

COG mit Seminaren zum Thema O-Ringe<br />

Der Hersteller für Elastomerdichtungen<br />

C. Otto Gehrckens (COG) schult seit vielen<br />

Jahren erfolgreich Mitarbeiter verschiedener<br />

Firmen. Die O-Ring Akademie bietet sowohl<br />

versierten Experten als auch technischen<br />

und kaufmännischen Mitarbeitern die Möglichkeit,<br />

sich über das komplexe Thema O-<br />

Ringe kompakt und fundiert fortzubilden.<br />

Im ersten Halbjahr <strong>2017</strong> finden zwei Seminare<br />

statt: Ein Kompaktseminar, das O-Ringe im Detail erklärt<br />

(30. März) und ein Intensivseminar, das Expertenwissen zum<br />

Thema O-Ringe bietet (17./18. Mai).<br />

VDMA lobt Digitalstrategie bei Edur<br />

www.cog.de<br />

Research-Tools mit Studie zu Industrie 4.0<br />

Laut einer Studie der Marktforschungs-Beratungsgesellschaft Research<br />

Tools ist das Thema Industrie 4.0 in den Unternehmen noch<br />

nicht wirklich angekommen. Informationsdefizit, Ressourcenmangel<br />

sowie technische und organisatorische Restriktionen seien häufige<br />

Hemmnisse. Die Studie „Industrie 4.0“ basiert auf einer telefonischen<br />

Befragung von 200 Unternehmen aus den vier Industriebranchen<br />

Arzneimittel OTC, mobile Antriebsmaschinen, Nahrungsmittel-<br />

und Verpackungsmaschinen sowie verfahrenstechnische<br />

Anlagen. Ergebnis der Umfrage: 32 Prozent denken derzeit über das<br />

Thema nach, haben aber noch keine konkreten Entscheidungen zur<br />

Vorgehensweise gefällt. Weitere 18 Prozent haben erste Umsetzungsmaßnahmen<br />

beschlossen. Nur knapp zehn Prozent der<br />

200 befragten Verantwortlichen haben bereits Maßnahmen umgesetzt.<br />

41 Prozent der Unternehmen erachten das Thema derzeit für<br />

nicht relevant.<br />

www.research-tools.net<br />

„Industrie 4.0 ist nicht nur ein Schlagwort, hier wird es gelebt“, sagte<br />

Thilo Brodtmann, Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher<br />

Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) bei seinem Besuch der Edur-<br />

Pumpenfabrik im Januar in Kiel. „Wir stehen beim Thema Industrie<br />

4.0 nicht mehr nur in den Startlöchern, sondern setzen die Digitalisierung<br />

und Vernetzung der Prozesse um“, erläuterte Edur-Geschäftsführer<br />

Dr. Jürgen Holdhof Holdhof. Dies sei für die Überlebensfähigkeit<br />

des Unternehmens absolut notwendig, aber auch<br />

Treiber für weiteres Wachstum, so Holdhof. Für Brodtmann die<br />

richtige Strategie: „Im Rahmen der vierten Stufe der industriellen<br />

Revolution kommen erst die intelligenten Produkte, dann die Digitalisierung<br />

der Produktion, und dann kann man irgendwann damit<br />

auch Geld verdienen.“ Bei Edur wird folgerichtig an der intelligenten<br />

Pumpe gearbeitet: Die Ingenieure entwickeln Predictive-Maintenance-Konzepte,<br />

um mithilfe intelligenter Datenanalysen Betriebszustände<br />

auszuwerten und Wartungsbedarf frühzeitig zu erkennen.<br />

Die Elektronik meldet diese dann automatisch an den Betreiber,<br />

Servicepartner oder Hersteller. Der Pumpenhersteller, der<br />

in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen feiert, ist für die Zukunft<br />

bestens gerüstet und will weiter wachsen.<br />

www.edur.com<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


AKTUELLES<br />

MSR-Spezialmesse<br />

Chemiedreieck<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

KURS Klassische und nicht-klassische<br />

Kristallisation<br />

21.–23.03.17,<br />

Konstanz<br />

SEMINAR Staub-Explosionsschutz 22.03.17,<br />

Bochum<br />

MESSEN Maintenance und Pumps & Valves 29./30.03.17,<br />

Dortmund<br />

PRAXISLEHRGANG Sicherheitsbeauftragter 29./30.03.17,<br />

Offenbach<br />

KOMPAKTSEMINAR O-Ringe im Detail<br />

erklärt<br />

30.03.17,<br />

Pinneberg<br />

SEMINAR Metallpulver 30./31.03.17,<br />

Bremen<br />

PRAXISSCHULUNG Füllstand-/Druckmesstechnik<br />

SEMINAR Verfahrenstechnische Erfahrungsregeln<br />

bei der Auslegung von<br />

Apparaten und Anlagen<br />

30./31.03.17,<br />

München<br />

03./04.04.17,<br />

Altdorf b.<br />

Nürnberg<br />

SEMINAR Explosionsschutz im Anlagenbau 04./05.04.17,<br />

Essen<br />

MESSE MSR-Spezialmesse 05.04.17,<br />

Halle (Saale)<br />

WORKSHOP Gerätebedienung 06./07.04.17,<br />

Schiltach<br />

SEMINAR Auswahl von Kreiselpumpen,<br />

Betrieb von Pumpenanlagen<br />

26.–28.04.17,<br />

Frankenthal<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

Dekra Exam, Tel. 0234/3696-180,<br />

www.dekra-exam.eu<br />

Easyfairs, Tel. 089/127165-0,<br />

www.easyfairs.com<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

C. Otto Gehrckens, Tel. 04101/5002-0,<br />

www.o-ring-akademie.de<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,<br />

Tel. 069/75306-757, www.dgm.de<br />

Endress + Hauser, Tel. 07621/975-610,<br />

www.de.endress.com<br />

Technische Akademie Wuppertal,<br />

Tel. 0202/7495-0,<br />

www.taw.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Meorga, Tel. 06838/8960035,<br />

www.meorga.de<br />

Vega, Tel. 07836/50-0,<br />

www.vega.com<br />

KSB, Tel. 06233/86-1554,<br />

www.ksb.de/training<br />

TA-Cook-Fachtagung zum Thema Genehmigungsmanagement<br />

Die Meorga veranstaltet am<br />

5. April <strong>2017</strong> in der Halle Messe<br />

in Halle (Saale) eine regionale<br />

Spezialmesse für Mess-, Steuerungs-<br />

und Regeltechnik, Prozessleitsysteme<br />

und Automatisierungstechnik.<br />

160 Fachfirmen,<br />

darunter die Marktführer<br />

der Branche, zeigen von 8 bis<br />

16 Uhr Geräte und Systeme, Engineering-<br />

und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im Bereich<br />

der Automatisierung. 36<br />

begleitende Fachvorträge informieren<br />

den Besucher umfassend.<br />

Die Messe wendet sich an<br />

Fachleute und Entscheidungsträger,<br />

die in ihren Unternehmen<br />

für die Optimierung der<br />

Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette verantwortlich<br />

sind. Der Eintritt zur<br />

Messe und die Teilnahme an<br />

den Fachvorträgen sind für die<br />

Besucher kostenlos und sollen<br />

ihnen Informationen und interessante<br />

Gespräche ohne Hektik<br />

oder Zeitdruck ermöglichen.<br />

www.meorga.de<br />

Bei jedem baulichen Eingriff müssen Unternehmen<br />

zahlreiche Genehmigungen bei Behörden einholen. Die<br />

Herausforderung besteht darin, diese frühzeitig zu planen,<br />

um im Ernstfall Anlagenstillstände zu vermeiden.<br />

Ein Genehmigungsverfahren kann enorm sein, denn es<br />

gilt, die technischen Anforderungen von Anlagen im<br />

Blick zu haben, auf aktuelle rechtliche Vorgaben bzw.<br />

gesetzliche Grundlagen zu achten sowie den Umfang<br />

von Antragsunterlagen zu berücksichtigen. Die Managementberatung<br />

TA Cook veranstaltet zu diesem Thema<br />

vom 26. bis 27. April <strong>2017</strong> die Jahrestagung „Genehmigungsmanagement<br />

bei Neu- und Umbau von Industrieanlagen“ in Berlin. Hier werden die wichtigsten<br />

Themen rund um das industrielle Genehmigungsmanagement aufgegriffen und die Teilnehmer<br />

über aktuelle Novellierungen in der Gesetzgebung informiert.<br />

www.tacook.de<br />

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Innovative Ventiltechnik


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Leichter, leiser,<br />

leistungsstärker<br />

Optimiertes Rippenrohr ermöglicht leichtere<br />

und effizientere Kühler und Trockner<br />

Die Neukonstruktion eines elliptischen Rippenrohrs steigerte<br />

seine Effizienz erheblich. Von der Verbesserung profitieren<br />

Luftkühler, Kraftwerkskondensatoren, Trockner und viele andere<br />

Wärmetauscher. Zum Beispiel benötigen Kühler auf Basis des<br />

neuen Rohres fast ein Drittel weniger Strom für die<br />

Ventilatoren – und sind dabei leichter.<br />

Seit seiner Erfindung vor 95 Jahren<br />

kommt das elliptische Rippenrohr in<br />

unzähligen Bereichen der Industrie zum<br />

Einsatz: zum Beispiel in Trocknern für die<br />

Papier- und Textilindustrie, Prozesskühler<br />

in der Chemie und Petrochemie sowie als<br />

Wasserkühler und Kondensatoren in der<br />

Kraftwerksindustrie. Die elliptische Form<br />

des Kernrohres setzt Luft einen geringeren<br />

Widerstand entgegen als ein rundes Rohr,<br />

sodass luftseitig weniger Antriebsenergie<br />

erforderlich ist.<br />

Viele haben das elliptische Rippenrohr<br />

als bereits „ausentwickelt“ angesehen, glaubten<br />

nicht an nennenswerte Optimierungsmöglichkeiten.<br />

Doch in der Ausführung<br />

schlummerte durchaus Verbesserungspotenzial<br />

– das hat Kelvion in Zusammenarbeit<br />

mit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen<br />

bewiesen. Mehrere im vorigen Jahr<br />

umgesetzte Einsatzbeispiele belegen, dass<br />

der Vorteil nicht nur auf dem Papier vorhanden<br />

ist, sondern den Anwendern praktischen<br />

Nutzen beschert.<br />

Von der Simulation in die Praxis<br />

Am Anfang der Optimierung standen Untersuchungen<br />

auf Basis der numerischen<br />

Strömungssimulation (CFD). Dabei wurden<br />

verschiedene Aspekte untersucht: der Einfluss<br />

der Ellipsengeometrie, verschiedene<br />

Varianten zur Anordnung der Rohre bei<br />

mehrreihigen Kühlern, das Verhältnis von<br />

Autor: Christian Wüllner, Leiter Forschung &<br />

Entwicklung, Kelvion GmbH, Bochum<br />

Ellipse zu Rippenfläche, die Rippengeometrie<br />

und welche Auswirkung Form und Anordnung<br />

der Turbulatoren haben.<br />

Insbesondere hinsichtlich der Turbulatoren<br />

der Rippen bot sich ein erhebliches Verbesserungspotenzial:<br />

Durch ihre Optimierung<br />

ließ sich die Strömung so gestalten,<br />

dass sie erst spät vom Kernrohr abreißt. So<br />

wird viel Wärme dort übertragen, wo der<br />

Temperaturunterschied zwischen Medium<br />

und Luft am größten ist, was der Effizienz<br />

zugutekommt. Es ergibt sich also ein kleiner<br />

„Windschatten“. An den Stellen unmittelbar<br />

in Kernrohrnähe konnte die Grenzschicht<br />

der Luftströmung verkleinert und der Turbulenzgrad<br />

erhöht werden, was ebenfalls<br />

zum Effizienzgewinn beiträgt.<br />

Deutlicher Effizienzgewinn<br />

Zusammen mit weiteren Verbesserungen<br />

ergibt sich ein gut zweistelliger Effizienzgewinn:<br />

In einem Luftkühler, der mit einer<br />

Geschwindigkeit von 3 m/s angeströmt<br />

wird, führen die von Kelvion erreichten<br />

Optimierungsmaßnahmen zu einem 23 %<br />

besseren Wärmeübergang. Dies wurde zunächst<br />

anhand eines Prototyps verifiziert<br />

und im Laufe der vergangenen anderthalb<br />

Jahre in die Praxis umgesetzt.<br />

Aufgrund der verbesserten Aerodynamik<br />

lag es nahe, bei der Namensgebung des optimierten<br />

Rippenrohres an die Maßzahl für<br />

den Luftwiderstand zu denken, den auch aus<br />

der Automobilindustrie bekannten c w<br />

-Wert.<br />

Dementsprechend ist die Neukonstruktion<br />

nun als CW-Rohr am Markt eingeführt. Für<br />

einen zuverlässigen Dauerbetrieb sorgt seine<br />

Stahlverzinkung. Sie ermöglicht den problemlosen<br />

Einsatz über viele Jahrzehnte hin-<br />

weg und bietet auch bei einer aggressiven<br />

Umgebung guten Schutz gegen Korrosion.<br />

Geringerer Stromverbrauch<br />

Mittlerweile sind mehrere Großkühler mit<br />

den verbesserten elliptischen Rippenrohren<br />

im Einsatz und bis Anfang <strong>2017</strong> konnte<br />

Kelvion bereits für mehrere Millionen Euro<br />

Aufträge aus der Kraftwerksindustrie sowie<br />

der Chemie/Petrochemie für Kühler mit<br />

dem optimierten Rippenrohr verbuchen.<br />

Was die Investoren überzeugte, war, dass<br />

sich mit dem neuen CW-Rippenrohr die<br />

gleiche Wärmeleistung bei geringeren luftseitigen<br />

Druckverlusten abführen lässt, was<br />

zu einem geringeren Stromverbrauch bei<br />

den Ventilatoren führt.<br />

Bezieht man alle Vorteile des neuen CW-<br />

Rohres in die Konstruktion eines Kühlers<br />

ein, lässt sich dieser mit einem geringeren<br />

Materialeinsatz – somit preiswerter und<br />

leichter – herstellen und zugleich die Leistungsaufnahme<br />

der Ventilatoren verringern.<br />

Da weniger Luftleistung gefordert<br />

wird, laufen die Ventilatoren langsamer und<br />

leiser. Somit profitieren sowohl Betreiber<br />

und Hersteller als auch benachbarte Anwohner<br />

von den Vorzügen des CW-Rohres –<br />

und nicht zuletzt unser Klima.<br />

Trockner leichter bauen<br />

Im doppelten Sinn leichter ist auch der Bau<br />

von Trocknern mit dem CW-Rohr: Der verbesserte<br />

Wärmeübertrag sorgt dafür, dass für<br />

die gleiche Heizleistung eine geringere Anzahl<br />

an Rippenrohren erforderlich ist. Die<br />

Wärmetauscher können somit kleiner und<br />

gegenüber konventionellen Rippenrohrty-<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


®<br />

Innovationen rund ums<br />

Heizen und Beheizen<br />

Explosionsdarstellung eines<br />

Kanalwärmetauschers mit<br />

elliptischen Rippenrohren<br />

Flexible<br />

elektrische<br />

Heiztechnik<br />

• Begleitheizungen<br />

• Heizschlauchsysteme<br />

• Analyse-Heizleitungen<br />

• Flächenheizelemente<br />

• Ex-Heizungen<br />

pen leichter ausgeführt werden. Dies vereinfacht<br />

gleichzeitig die Konstruktion des gesamten<br />

Trockners, denn er muss weniger<br />

Last tragen können und kann sogar mit geringeren<br />

Kanalweiten umgesetzt werden.<br />

Die bessere Luftführung im CW-Rohr<br />

hat beim Einsatz als Trockner oder Luftvorwärmer<br />

außerdem den Vorteil, dass sich<br />

Schmutz weniger leicht absetzen kann. Die<br />

neue Anordnung der Rohre sorgt neben<br />

dem geringeren Druckverlust auf der Luftseite<br />

auch dafür, dass sich dort weniger<br />

Schmutzpartikel sammeln können, da<br />

nun freie Kanäle zwischen den Rohren die<br />

„Filterwirkung“ deutlich reduzieren. Das<br />

bedeutet für Betreiber geringere Wartungsund<br />

Reinigungskosten und eine höhere<br />

Anlagenzuverlässigkeit.<br />

Die Baumusterprüfung für den Einsatz<br />

des CW-Rohres in Trocknern war bei Redaktionsschluss<br />

beinahe abgeschlossen. Es ist<br />

zu erwarten, dass der entsprechende Bescheid<br />

im Frühsommer dieses Jahres vorliegt.<br />

Ab dann können auch Anwender aus<br />

der Papier- und Textilindustrie die Vorzüge<br />

des CW-Rohres für sich in Anspruch nehmen.<br />

www.kelvion.com<br />

Hillesheim GmbH<br />

Am Haltepunkt 12<br />

D-68753 Waghäusel<br />

Tel.: 0 72 54 / 92 56-0<br />

E-Mail: info@hillesheim-gmbh.de<br />

www.hillesheim-gmbh.de


Auf Kundenbedürfnisse eingehen<br />

Explosionsgeschützter elektrischer Heizflansch bei der<br />

Flüssigkeits- und Gasbeheizung<br />

Im Bereich des sekundären<br />

Explosionsschutzes muss der<br />

Betreiber dem Hersteller vertrauen<br />

können. Dies gelingt am besten<br />

durch Berechnung des Einzelfalls<br />

und der Fertigung aus einer Hand.<br />

Projektspezifische Auslegung,<br />

ausführliche Berechnungen und<br />

cleveres Design ermöglichen es, die<br />

Grenzen einer Baumusterprüfung<br />

optimal auszunutzen. Dies ist für<br />

den Einsatz eines elektrischen<br />

Heizflansches bei der Flüssigkeitsund<br />

Gasbeheizung in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen besonders<br />

wichtig.<br />

Autor: Manuel Hopp, Projektingenieur Team<br />

GC-Flange, GC-Heat Gebhard GmbH & Co. KG,<br />

Waldbröl<br />

Das Projektgeschäft ist so vielfältig, wie<br />

die Kunden, die es gestalten. Auf Kundenbedürfnisse<br />

einzugehen ist ein unverzichtbarer<br />

Aspekt, insbesondere im Projektumfeld.<br />

Im Bereich des Explosionsschutzes<br />

stellt dies eine besondere Herausforderung<br />

dar, denn durch projektspezifische Auslegung<br />

und Konstruktion müssen sowohl<br />

die Kundenbedürfnisse abgedeckt, als<br />

auch die hohen Anforderungen<br />

an die<br />

Sicherheit in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen<br />

gewährleistet<br />

werden.<br />

Der Heizflansch<br />

GC-Flange Ex und<br />

die darin verbauten<br />

GC-Tube Ex erfüllen<br />

die Anforderungen<br />

der gültigen Druckgeräte-<br />

(DGRL 2014/<br />

68/EU) und Atex-<br />

Richtlinie (Atex 2014/34/EU) und den damit<br />

verbundenen harmonisierten Normen.<br />

Der Heizflansch kann im Leistungsbereich<br />

von 5–250 kW je Heizflansch individuell angepasst<br />

werden. Das Einsatzspektrum umfasst<br />

die Beheizung von Fluiden im Temperaturbereich<br />

von – 20 bis + 450 °C. Der GC-<br />

Flange Ex kann bei Umgebungstemperaturen<br />

von – 20 bis + 60 °C eingesetzt werden.<br />

Ex-Schutz gewährleisten<br />

Der Explosionsschutz des GC-Flange Ex<br />

wird durch die Zündschutzart „erhöhte<br />

Auf Kundenbedürfnisse<br />

einzugehen, ist ein unverzichtbarer<br />

Aspekt – gerade im<br />

Bereich des Explosionsschutzes.<br />

Hier geht es auch um die<br />

hohen Anforderungen an die<br />

Sicherheit.<br />

Manuel Hopp, GC-Heat<br />

Sicherheit“ des zertifizierten Anschlussgehäuses<br />

gewährleistet. Die Schutzklasse<br />

nach IEC/EN 60529 beträgt IP66. Für den<br />

Anschluss der kundenseitigen Kabel kommen<br />

im Anschlussgehäuse verbaute Ex-E-<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Bei elektrischen Heizflanschen, die in Ex-Bereichen<br />

eingesetzt werden, bietet sich eine projektspezifische<br />

Auslegung an<br />

02 Beispielhafte Temperaturentwicklung für einen<br />

Heizflansch für schweres Heizöl<br />

Schraubklemmen zum Einsatz. Die Kabelleitungseinführung<br />

erfolgt durch Ex-E-<br />

Kabelverschraubungen.<br />

Als Mess- und Regelelemente stehen<br />

druckfestgekapselte Sicherheitstemperaturbegrenzer<br />

und -wächter (bis 500 °C) und<br />

Ex-E-Pt100-Messfühler (bis 260 °C) zur<br />

Auswahl, die mit in das Anschlussgehäuse<br />

verbaut werden. Die selbstgefertigten explosionsgeschützten<br />

Rohrheizkörper GC-<br />

Tube Ex mit der Zündschutzart „erhöhte<br />

Sicherheit“ stellen die Heizelemente für<br />

den Flansch dar. Die Baumusterprüfung<br />

des GC-Flange Ex deckt die Zonen 1 und 2<br />

für Gas- und Staubatmosphären ab.<br />

Kritische Auslegungselemente<br />

Das breite Einsatzspektrum für den GC-<br />

Flange Ex ist gleichzeitig die Herausforderung,<br />

ein optimiertes Produkt bezogen auf<br />

die Aspekte Sicherheit, Wirtschaftlichkeit<br />

und Funktionalität zu erzeugen.<br />

Die verfahrenstechnisch entscheidenden<br />

Größen (Strömungsgeschwindigkeit, Stoffeigenschaften)<br />

lassen sich durch Ermittlung<br />

der Filmtemperatur des Mediums auf<br />

den Heizelementen umfassend abbilden.<br />

Für jeden Heizflansch (Standard und explosionsgeschützte<br />

Bauweise) berechnet der<br />

Hersteller die Filmtemperaturen für die<br />

unterschiedlichen Betriebszustände (Volllast,<br />

Teillast, instationäre Aufheizvorgänge).<br />

Sonst könnte es beispielsweise bei der Erwärmung<br />

von hochviskosen Medien im<br />

Teillastbetrieb bei ungünstiger Regelung<br />

zum Überschreiten der maximal zulässigen<br />

Filmtemperatur kommen.<br />

Bei kritischen Anwendungen kann auch<br />

die resultierende Heizdrahttemperatur ermittelt<br />

werden, um die eigentlichen Grenzen<br />

des Systems möglichst genau zu bestimmen<br />

und die Heizelemente optimal<br />

auslegen zu können.<br />

Berechnungsmodelle<br />

Die resultierende Temperatur im Anschlussgehäuse<br />

ist vor allem in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen eine entscheidende Auslegungsgröße.<br />

Die Firma GC-Heat setzt hier ein<br />

Berechnungsmodell zur Ermittlung der Eigenerwärmung<br />

ein, das auf den physikalischen<br />

Gleichungen zur Wärmeberechnung<br />

und Versuchsreihen, die durch die benannte<br />

Stelle überwacht wurden, basiert. Hierdurch<br />

kann die resultierende maximale Temperatur<br />

im Anschlussgehäuse für jedes Projekt und<br />

jede verbaute Komponente bestimmt werden.<br />

So wird sichergestellt, dass der Heizflansch<br />

den hohen Sicherheitsanforderungen<br />

der vorgenannten Richtlinien gerecht wird.<br />

Die Ermittlung der erforderlichen Kühlstreckenlänge<br />

erfolgt in gleicher Weise. Das<br />

zum Einsatz kommende Auswahlprogramm<br />

wurde auf Grundlage zahlreicher Versuchsreihen<br />

entwickelt und durch eine Abnahmemessung<br />

im Beisein der benannten Stelle<br />

bestätigt. Die Einzelauslegung berücksichtigt<br />

die verschiedenen explosionsschutzrelevanten<br />

Aspekte und ermöglicht den optimalen<br />

Einsatz eines elektrischen Heizflansches<br />

unter Einhaltung aller begrenzenden und<br />

sicherheitsrelevanten Prozessparameter. Darüber<br />

hinaus ermöglicht die Einzelauslegung<br />

eine optimale Preisbildung, da durch den<br />

modularen Aufbau ausschließlich Komponenten<br />

verbaut werden, die auch gewünscht<br />

oder erforderlich sind. Durch die hohe Fertigungstiefe<br />

– insbesondere durch Eigenfertigung<br />

der explosionsgeschützten Rohrheizkörper<br />

– sind kurze Lieferzeiten realisierbar.<br />

www.gc-heat.de<br />

THE POWER OF<br />

ELECTRIFYING IDEAS.<br />

Elektrische Prozessheiztechnik im Chemieanlagenbau<br />

Besondere Anforderungen in diesem Betriebsumfeld:<br />

• Hohe Temperaturen bis 700°C<br />

• Hohe Betriebsdrücke bis 300 bar<br />

• Explosionsgefährdete Umgebung<br />

Für all diese Herausforderungen hat Schniewindt<br />

die geeigneten Produkte und berät Sie vom ersten<br />

Tag der Planung bis über die Inbetriebnahme der<br />

installierten Anlage hinaus.<br />

Schniewindt GmbH & Co. KG<br />

Schöntaler Weg 46<br />

58809 Neuenrade, Germany<br />

Tel.: +49(0) 23 92 -692 0<br />

Fax: +49 (0) 23 92 - 692 11<br />

info@schniewindt.de • www.schniewindt.de<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Besser heizen, mehr verdampfen<br />

Trocknung im Vakuumbandtrockner mit zusätzlicher Strahlungsheizung<br />

Vakuumbandtrockner haben sich in<br />

der Lebensmitteltrocknung als<br />

schonendes Verfahren etabliert.<br />

In der Vergangenheit wurde mit<br />

Kontaktheizplatten beheizt, mit<br />

einer zusätzlichen Strahlungsheizung<br />

soll es jetzt möglich sein,<br />

die Verdampfungsleistung zu<br />

verdreifachen.<br />

Autor: Dieter Merk, Geschäftsführer,<br />

Merk Process, Laufenburg<br />

Vakuumbandtrockner VBT (Vacuum<br />

Belt Dryer VBD) werden seit 1930 gebaut<br />

und bieten sich in der Lebensmittelindustrie<br />

zur schonenden Trocknung von<br />

Aromen, Reaktionsaromen, Enzymen, Proteinen,<br />

Pflanzenextrakten, Malz-Kakaogetränken,<br />

Fruchtpulvern, Florentinermassen,<br />

Schoko-Crumbs, Babynahrung und vielen<br />

weiteren Produkten an.<br />

In der Vergangenheit wurde mit unter<br />

dem Förderband angeordneten Kontaktheizplatten<br />

mittels Dampf, Druckwasser<br />

oder Thermoöl beheizt. Auf diese Weise beheizte<br />

Vakuumbandtrockner sind in ihrer<br />

Verdampfungsleistung begrenzt. Mit einer<br />

von der Firma Merk Process patentierten<br />

zusätzlichen Strahlungsheizung im Vakuumbandtrockner<br />

wurde die Möglichkeit<br />

geschaffen, die Verdampfungsleistung zu<br />

verdreifachen. Dadurch kann die sog.<br />

Maillard-Reaktion perfekt gesteuert werden.<br />

Die Maillard-Reaktion ist eine nichtenzymatische<br />

Bräunungsreaktion aus reduzierendem<br />

Zucker mit Aminogruppen.<br />

Sie sorgt für die gewünschte Aromaveränderung<br />

(Röstaromen) und Geschmacksverstärkung.<br />

Mit der neuen Heizmethode ist jetzt auch<br />

die Einspeisung hochviskoser, pastöser Produkte<br />

(bis ca. 500 000 mPas) möglich. Je höher<br />

die Speisetemperatur sein darf, umso<br />

größer ist der Flash-Effekt nach dem Produkteintritt<br />

ins Vakuum und umso größer<br />

ist die Trocknungsleistung des Vakuumbandtrockners.<br />

Das System wird bereits erfolgreich<br />

bei Kunden zur Trocknung von<br />

Reaktionsaromen, Babynahrung, Farbstoffen,<br />

Glyzerin-Soja, Malzkakaopulver, Pflanzenextrakten<br />

und Proteinen eingesetzt.<br />

Prozesswissen ist erforderlich<br />

Die Vakuumerzeugung kann sehr kostengünstig<br />

mit verschiedensten Vakuumanlagen<br />

erfolgen. Hierbei ist es wichtig zu wissen,<br />

dass der Kondensator die eigentliche<br />

Vakuumpumpe ist und die nachgeschaltete<br />

Pumpe lediglich die nichtkondensierbaren<br />

(inerten) Gase und Falschluftmengen austragen<br />

muss. Eine gleichmäßige Vakuumabsaugung<br />

mit laminarer Strömung im<br />

Trockner ist unabdingbar. Mittels Schleppgaseintrag<br />

von der Trockenseite her werden<br />

die Brüden entsprechend dynamisiert und<br />

gekühlt.<br />

Die zusätzliche Strahlungsheizung soll die<br />

Verdampfungsleistung verdreifachen<br />

Die pastösen Produkte werden im Vakuum<br />

beispielsweise bei 15 mbar und der entsprechenden<br />

Verdampfungstemperatur von<br />

13 °C schonend getrocknet. Ein Temperaturprofil<br />

über mehrere Heizzonen sorgt für den<br />

notwendigen Energieeintrag.<br />

Die Strahlungsheizung wird etwa 10 bis<br />

30 K wärmer eingestellt als die Kontaktheizung.<br />

Ca. 80 bis 90 % der Verdampfung<br />

finden in der ersten Zone statt. Durch den<br />

Energieeintrag von oben senkt sich der<br />

Produktkuchen ab.<br />

Für die Trocknung mit dem Vakuumbandtrockner<br />

ist die Glasübergangstemperatur<br />

ein wichtiger Faktor. Durch die Kühlung<br />

in den letzten ein oder zwei Zonen<br />

soll das trockene, jedoch weiche Produkt<br />

unter die Glasübergangstemperatur gekühlt<br />

und somit hart werden. Wichtig ist hierbei,<br />

dass die Temperatur der Kühlzone etwa 5 K<br />

über der Verdampfungstemperatur eingestellt<br />

wird. So kann eine Kondensation im<br />

Bereich der Kühlzone vermieden werden.<br />

Der trockene Produktkuchen wird am<br />

Ende mit einer Guillotine abgebrochen und<br />

fällt zur Zerkleinerung in den Brecher-Granulator.<br />

Danach wird das Trockenprodukt<br />

mittels einer Doppelklappenschleuse aus<br />

dem Vakuum gebracht.<br />

www.merk-mdp.com<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


Richterreger mit hoher Performance<br />

Eine hohe Performance<br />

und Verfügbarkeit,<br />

eine lange<br />

Lebensdauer und<br />

ein geringer<br />

Wartungsaufwand<br />

sind allesamt<br />

Eigenschaften, die<br />

man sich von<br />

Erregern wünscht,<br />

die Linearschwingsiebe<br />

und Dosierer in den Branchen Steine und Erden, Bergbau<br />

und Stahlerzeugung antreiben. Schenck Process hat mit dem<br />

neuen DF-Richterreger DF704 die Messlatte in diesen Bereichen<br />

wieder einmal höher gesetzt. Mit 1000 kN soll das neue Modell die<br />

höchste Erregerkraft am Markt aufweisen. Es besticht nicht nur<br />

durch die außerordentliche Leistung, sondern auch durch seine<br />

Wirtschaftlichkeit. Für die größten Schwingsiebe und -förderer<br />

werden in der Regel nur zwei statt drei Erreger benötigt. Durch die<br />

hohe Verfügbarkeit ist der Erreger für den Dauerbetrieb prädestiniert.<br />

Pendelrollenwälzlager ermöglichen eine Wellenkrümmung<br />

und reduzieren einseitige Biegebelastungen auf ein Minimum.<br />

Das sorgt für eine lange Lebensdauer und extrem hohe Laufruhe.<br />

Bei empfohlener Betriebsgeschwindigkeit halten die Lager<br />

mindestens 20 000 Stunden durch.<br />

www.schenckprocess.com<br />

Prozesskosten senken mit vollverschweißten<br />

Plattenwärmetauschern<br />

Nachhaltigkeit bietet<br />

für viele Firmen heute<br />

die größten Einsparpotenziale,<br />

dennoch<br />

wird vor allem die<br />

Prozessabwärme<br />

noch selten weiterverwendet.<br />

Die Vau<br />

Thermotech GmbH &<br />

Co. KG, einer der<br />

führenden Anbieter<br />

von Wärmetauschern<br />

„made in Germany“,<br />

hat daher jetzt für<br />

einen Zucker- und<br />

Stärkeproduzenten<br />

eine Dampfumformeranlage<br />

entwickelt, die<br />

verunreinigten Heißdampf zur Herstellung von sauberem<br />

Prozessdampf verwendet und das Produkt zur Lebensmittelherstellung<br />

nutzbar macht. Der Energieeintrag wurde dabei durch<br />

drei Vorwärmstufen, die Ausführung als Naturumlaufverdampfer<br />

und durch die generelle Verwendung von vollverschweißten<br />

Plattenwärmetauschern mit sehr guten Wärmeübertragungseigenschaften<br />

erheblich optimiert. Hergestellt werden die<br />

speziellen Dampfumformer am Hauptsitz des Unternehmens<br />

im thüringischen Heldrungen. Eine vergrößerte Produktionsfläche<br />

sowie moderne Fertigungs- und Pressenlinien ermöglichen<br />

hier eine effiziente und hochqualitative Umsetzung selbst<br />

komplexer Projekte.<br />

www.vau-thermotech.de<br />

Experts in Heat Exchange – seit 1920<br />

SIE GESTALTEN<br />

CHEMIEPROZESSE –<br />

WIR SORGEN<br />

DAFÜR, DASS ES<br />

EFFIZIENT<br />

GESCHIEHT<br />

Strenge Sicherheitsvorgaben und hohe Umweltanforderungen<br />

stellen die Chemische Industrie vor höchste<br />

Anforderungen. Kelvion ist Ihr vertrauensvoller und<br />

erfahrener Partner in allen Prozessen des Wärmeaustauschs<br />

– flexibel und ressourcenschonend. Mit einem<br />

Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit<br />

sowie dem Anspruch geringster Life-Cycle-Kosten.<br />

www.kelvion.com<br />

Gedichtete Plattenwärme-<br />

tauscher<br />

bieten einen<br />

höheren Wirkungsgrad bei<br />

geringeren Betriebskosten,<br />

sowie mehr Anwendungs-<br />

bei weniger<br />

möglichkeiten<br />

Investitionskosten – nur eine<br />

unserer Produktlösungen<br />

für die Chemische<br />

Industrie!


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Bioreaktor im Labormaßstab<br />

Eppendorf stellt mit dem Bioflo 120 seinen<br />

neuesten Bioreaktor im Labormaßstab vor.<br />

Das flexible Gerät erlaubt die Kultivierung<br />

von Mikroorganismen und Säugerzellen auf<br />

derselben Plattform und unterstützt ein<br />

breites Spektrum an Glasgefäßen und Bioblu<br />

Single-Use Vessels (250 ml–40 l). Universelle<br />

Anschlüsse für digitale Mettler Toledo ISM<br />

und analoge Sensoren machen das Überwachen<br />

verschiedener kritischer Prozessparameter einfach.<br />

Über einen integrierten Touchscreen ermöglicht die eingebundene<br />

Software lokale Prozesssteuerung in Echtzeit. Die neuentwickelten<br />

Auto Culture Modi erlauben die Kontrolle von mikrobiellen<br />

und Zellkulturprozessen mit einem Knopfdruck und<br />

reduzieren so drastisch die Lernkurve, die normalerweise mit<br />

neuem Equipment einhergeht. Für zusätzliche Möglichkeiten der<br />

Prozesskontrolle und sicheres Datenbankmanagement kann der<br />

Bioflo 120 außerdem mit den Eppendorf Scada-Plattformen<br />

Dasware und Biocommand verbunden werden.<br />

www.eppendorf.com<br />

Katalog 20 Jahre WTP-System<br />

Vor 20 Jahren spezialisierte sich Lob auf<br />

Wärmeübertragungslösungen im Apparatebau.<br />

Es entstand das sehr effiziente<br />

WTP-System (Wärmetauscherplatten-System),<br />

das sich schnell als Alternative zu herkömmlichen<br />

Beheizungssystemen etablierte. Zu den<br />

Vorteilen gehören der effektive Wärmeübergang<br />

und die kostengünstige Herstellung. Im<br />

direkten Vergleich zu herkömmlichen<br />

Beheizungssystemen bietet das WTP-System<br />

mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei geringerem Gewicht. So wurde<br />

das durchdachte System zu einer wirtschaftlichen und technischen<br />

Verbesserung für die chemische Industrie.<br />

Zum Jubiläum gibt Lob einen sehr umfangreichen Katalog heraus,<br />

der neben der Historie aktuelle Weiterentwicklungen wie<br />

WTP-Fallfilmverdampfer und Umlaufverdampfer aufzeigt. Im<br />

Laufe der Jahre wurde auch die Werkstoffpalette ständig<br />

erweitert – heute kann das WTP-System in verschiedenen Materialien<br />

von Normalstahl bis Titan hergestellt werden.<br />

www.lob-gmbh.de<br />

Laboröfen bis 1800 °C<br />

Edelstahlgehäuse für<br />

korrosive Umgebung,<br />

einfache Bedienung, kurze<br />

Aufheiz- und Abkühlzeiten<br />

sind besondere<br />

Merkmale der Labor- und<br />

Hochtemperaturöfen der<br />

Baureihe VMK von Linn<br />

High Therm, in denen<br />

Faserisolierungen<br />

eingesetzt werden. Ein hitzebeständiger gasdichter Muffeleinsatz<br />

(1.4841/Inconel) und ein wassergekühlter Türflansch machen<br />

Schutzgas/Vakuumöfen (VMK-S) fit für Schutzgas- und/oder<br />

Vakuumbetrieb (VMK-Vac). Linn-Standardlaboröfen sind in den<br />

Größen 1 bis 25 l von 0,6 bis 5,0 kW erhältlich.<br />

Umfangreiche Optionen ermöglichen großes kundenspezifisches<br />

Anpassungspotenzial. Bei Sonderversionen sind Schutzgasbetriebe<br />

bis 1100 °C möglich. Weitere Optionen stellen Nachverbrennung,<br />

Begasungseinrichtung, Abfackelvorrichtung und<br />

Flammüberwachung, Sicherheitspaket für H 2<br />

-Betrieb, Gasumwälzung,<br />

Schnellkühlung, Gasrückkühlung sowie Kühlfalle im<br />

Gasausgang dar.<br />

www.linn.de<br />

Kurze Zykluszeiten und einfache<br />

Handhabung<br />

Bei der Trocknung von Pulvern in der<br />

Prozess-, Kosmetik- und Lebensmittelindustrie<br />

bieten Guedu Vertikaltrockner<br />

von De Dietrich Process<br />

System Vorteile.<br />

Der Vertikaltrockner unterscheidet<br />

sich grundlegend von Warmlufttrocknern<br />

und Trockenschränken. Dadurch<br />

dass das Pulver unter Vakuum gerührt<br />

wird, verkürzt sich die Trocknungszeit im Vergleich zu den<br />

Trockenschränken um den Faktor 2–10. In ähnlichem Umfang<br />

verkürzt sich auch der gesamte Trocknungszyklus, der Handhabungsaufwand<br />

sinkt. Aufgrund der reduzierten Zykluszeit<br />

(ein einzelner Vertikaltrockner kann mehrere Trockenschränke<br />

ersetzen) und infolge der äußerst wirksamen Wärmeübertragung<br />

kommt es bei den Betriebskosten zu deutlichen Einsparungen.<br />

Durch das Rühren beim Trocknungsvorgang wird eine gute<br />

Produkthomogenität erzielt. Die Trocknung erfolgt so gleichmäßig,<br />

dass nach Abschluss des Vorgangs bei Bedarf eine Restfeuchte<br />

von unter 0,1 % erreicht werden kann.<br />

www.dedietrich.com<br />

Entkeimung mit natürlichen Wirkstoffen<br />

Ein Lebensmittelkonzern beauftragte die Firma Airsolution, um den Hygienestandard in ihrer Produktion<br />

zu verbessern. In der zusätzlichen Entkeimungsanlage wird der Wirkstoff L.O.G. four eingesetzt, der<br />

EU-weit rechtlich als Lebensmittel-Verarbeitungshilfsstoff einsetzbar ist. Der aktive Entkeimungswirkstoff<br />

beseitigt Bakterien, Hefe- sowie Schimmelpilze und sogar Noroviren auf umweltfreundliche Weise. Für die<br />

Anlage installierte der Hygieneexperte (innerhalb von drei Tagen) drei Verneblermodule an den neuralgischen<br />

Punkten der Pudding-Abfüllmaschine. Der Wirkstoff wird mit Tröpfchengrößen zwischen 0,1 und<br />

100 μm über die Vernebler verteilt. Die Verneblermodule wurden so in den Abfüllprozess integriert, dass<br />

die bisherige Produktionsgeschwindigkeit unverändert beibehalten werden konnte. Damit sichert die Anlage den gesamten inneren Bereich<br />

der Maschine ab. Zusätzlich sind Entkeimung und Abfüllung über eine Freigabe miteinander verbunden und funktionieren vollautomatisch.<br />

www.air-solution.com<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Flexibilität bei geringen<br />

Investitionskosten<br />

Die gedichteten Plattenwärmetauscher<br />

der NT-Serie<br />

eignen sich für einen effizienten<br />

Wärmetransfer – ob<br />

in der Würzeerhitzung,<br />

-kühlung oder Bierpasteurisierung.<br />

Dank einer<br />

Vielzahl an Plattengrößen<br />

und diverser Plattenprägungen<br />

lassen sich<br />

NT-Wärmetauscher hervorragend<br />

dem Einsatzzweck<br />

und der Leistung anpassen.<br />

Das Spektrum der Plattengrößen<br />

reicht von<br />

Anschlussdurchmessern<br />

von 25 bis 500 mm, im<br />

größten Edelstahlgestell<br />

lassen sich 5000 hl Würze<br />

pro Stunde erhitzen oder kühlen. Das Optiwave-Plattendesign<br />

mit seiner optimierten Wellung führt zu einer idealen Beströmung<br />

über die gesamte Plattenbreite hinweg. Daher lässt sich<br />

die gleiche Übertragungsleistung mit einer kleineren Wärmeübertragungsfläche<br />

erreichen als bei Platten herkömmlicher<br />

Prägung, was schlussendlich zu kompakteren Wärmetauschern<br />

und geringeren Investitionskosten führt.<br />

www.kelvion.com<br />

Smart-Factory-Paket für Recycler<br />

Erema will unter dem<br />

Motto „Careformance“<br />

an den Erfolg der<br />

2013 vorgestellten<br />

Intarema-Technologie<br />

anknüpfen und<br />

seine Vorreiterrolle<br />

mit Industrie 4.0<br />

Anwendungen weiter<br />

ausbauen. Careformance<br />

besteht aus<br />

vier Komponenten,<br />

wobei die Intarema-<br />

Anlage die Basis für<br />

die weiteren Smart-<br />

Factory-Anwendungen bildet. Zusätzlich zu den bisherigen<br />

Maschinendaten können mit speziell integrierten Sensoren,<br />

dem Quality-on-Package, künftig der MVR-Wert (Melt Volume<br />

Rate), Farbe sowie Feuchte erfasst und ausgewertet werden.<br />

Das Package ermöglicht Recyclern und Produzenten ihre<br />

Rezyklate gemäß den speziellen Anforderungen ihrer Kunden<br />

in stabiler Qualität zu erzeugen und diese transparent, mittels<br />

online Datenerfassung und Analyse nachzuweisen. Elektronisch<br />

erfasste Rezepte sind auf Mausklick miteinander vergleichbar<br />

und veränderbar. Um die Fülle an Maschinen-, Qualitäts- und<br />

Prozessdaten sinnvoll und benutzerfreundlich zu verwerten,<br />

entwickelte Erema ein ausgereiftes MES-System. Re360 soll in<br />

fünf Modulen die Produktivität eines gesamten Maschinenparks<br />

erfassen können.<br />

www.erema-group.com<br />

Elektronisches Druckkompensationssystem<br />

für Differenzialdosierer<br />

Coperion K-Tron hat eine neuartige elektronische Druckkompensation<br />

(Electronic Pressure Compensation, EPC) für hochgenaue<br />

Differenzialdosierer entwickelt. Verglichen mit herkömmlichen<br />

mechanischen Druckkompensationssystemen führt das neue<br />

System zu höherer Genauigkeit und Zuverlässigkeit sowie<br />

geringeren Kosten bei zugleich einfacher Installation. EPC ist eine<br />

effiziente und dennoch einfache elektronische Lösung für die<br />

zuverlässige und kontinuierliche Druckkompensation im Dosiertrichter.<br />

Das modulare System basiert auf hochpräzisen<br />

Drucksensoren und Elektronikkomponenten, die sich problemlos<br />

in die KCM-Dosierersteuerung von Coperion K-Tron einfügen.<br />

Für bestehende Differenzialdosierer sind Nachrüstoptionen<br />

erhältlich. EPC lässt sich auf den meisten gravimetrischen<br />

Differenzialdosierern von Coperion K-Tron installieren, für<br />

nahezu jede Anwendung und in allen Industriezweigen.<br />

www.coperionktron.com<br />

Kleines und handliches<br />

Trockeneisstrahlgerät<br />

Der Ascojet 608 ist das kleinste und<br />

handlichste Trockeneisstrahlgerät im<br />

Asco-Portfolio. Die Kombination aus<br />

hoher Reinigungsleistung mit<br />

niedrigem Druckluftverbrauch<br />

garantiert eine geringe Geräuschkulisse<br />

und zeichnet das neue Strahlgerät aus.<br />

Dank der integrierten Pelletmühle<br />

erlaubt der Ascojet 608 das Strahlen mit<br />

feinsten Eispartikeln, was eine noch<br />

schonendere Reinigung der Formen und Oberflächen garantiert.<br />

Weitere Vorteile liegen im höhenverstellbaren Griff sowie in der<br />

integrierten Erdungsrolle, die eine sichere Anwendung während<br />

des Trockeneisstrahlens zulässt. Das neue, moderne Rahmendesign<br />

und die selbsterklärende Handhabung sind weitere Highlights.<br />

www.ascoco2.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 15


Gute Ideen<br />

Ventile für die Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />

Wie werden Lebensmittel und<br />

Pharma-Rohstoffe passgenau und<br />

sauber abgefüllt? Mit genau dieser<br />

Thematik setzt sich ein Hersteller<br />

auseinander, der Ventile und<br />

komplexe Ventilsysteme für<br />

Hygiene- und Aseptikprozesse<br />

anbietet.<br />

Das familiengeführte Unternehmen<br />

Rieger wurde 1879 von Heinrich Rieger<br />

gegründet und gehört heute zur Neumo-<br />

Ehrenberg-Gruppe. Am Firmenstandort in<br />

Aalen werden Ventile und komplexe Ventilsysteme<br />

für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie<br />

gebaut, die sowohl in der Getränkeund<br />

Lebensmittelindustrie als auch in der<br />

chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />

eingesetzt werden. Zum Leistungsspektrum<br />

gehören Aseptikventile, Hygieneventile,<br />

Doppeldichtventile, Probenahmeventile,<br />

Sicherheitsventile, Überströmventile, Tüvund<br />

EHEDG-zertifizierte Ventile.<br />

Aseptische Probenahmeventile<br />

Seit über 15 Jahren stellt die Firma Rieger<br />

aseptische Probenahmeventile mit PTFE-<br />

Bälgen her. 2005 kam das Modell Biocheck<br />

Classic auf den Markt, das vielfach als<br />

Füllventil im Einsatz ist, fünf Jahre später<br />

folgte das erste EHEDG-zertifizierte Probenahmeventil<br />

Biocheck Combi. Die Biocheck-<br />

Mini-Ventile gibt es seit 2012, diese sind<br />

hundertfach an Milchtankwagen bzw.<br />

Milchsammelwagen als Probenahmeventile<br />

verbaut.<br />

Seit kurzem ist das EHEDG- und<br />

3-A-zertifizierte Biocheck-Compact-<br />

Ventil auf dem Markt. Dieses Ventil<br />

hat einen Überdrehschutz und ist<br />

passend für Neumo-<br />

Verbindungen und den<br />

AWH-Connect. Hauptmerkmal<br />

des Ventils ist<br />

ein abschließbares Handrad,<br />

das besonders in Außenbereichen sehr<br />

wichtig ist.<br />

Alle Modelle können mit dem Flaschensystem<br />

für die perfekt hermetisch abgeschlossene<br />

Probenahme genutzt werden.<br />

An Zubehör sind Anschlüsse für einen mobilen<br />

Dampfgenerator, Schnellkupplungssysteme<br />

und dicht schließende Kappen bis<br />

10 bar verfügbar.<br />

Prozesslösungen<br />

10 000 Snacks pro Minute werden<br />

bei der Firma Mars Deutschland<br />

am Standort Viersen am Niederrhein<br />

hergestellt. Für die dort seit<br />

den 80er-Jahren betriebene Reinigungsanlage<br />

fand sich kein Ersatz<br />

von der Stange. Denn es standen nur<br />

16 m 2 zur Verfügung. Die alte CIP<br />

01 Dieses Ventil hat<br />

einen Überdrehschutz<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


ARMATUREN I TOP-THEMA<br />

Herr Neubauer, was ist das Besondere an<br />

Ihren Ventilen?<br />

In zwei Worten: die Vielseitigkeit und<br />

Zuverlässigkeit. Es gibt vier verschiedene<br />

Serien (Classic, Mini, Combi und Compact)<br />

mit je vier verschiedenen Antriebsformen<br />

und noch mehr Prozessverbindungen.<br />

Das sind über 1000 Varianten,<br />

damit können wir das Ventil an nahezu<br />

jeden Kundenprozess anpassen und<br />

nicht umgekehrt. Die Zuverlässigkeit<br />

zeigt sich in der langen Lebensdauer<br />

unserer Membran in Form eines PTFE-<br />

Faltenbalges mit mehr als einer Million<br />

Schaltzyklen.<br />

Was verbirgt sich hinter dem Produktnamen<br />

Biocheck?<br />

Rieger ist Mitglied der Neumo-Ehrenberg-<br />

Gruppe, in der sich seit Jahren die Vorsilbe<br />

„Bio“ für unsere Komponenten etabliert<br />

hat. Die Nachsilbe sagt jeweils aus,<br />

um welches Bauteil es sich handelt, und<br />

mit „Check“ ist die Prozessüberprüfung<br />

mittels aseptischer Probenahme gemeint.<br />

Es gibt noch weiteres Probenahmeequipment<br />

wie Bioshut und Biocap oder Neumo-<br />

Rohrkomponenten wie Bioconnect, Biocontrol<br />

und Bioflow.<br />

Sie bieten ein abschließbares Handrad<br />

an. Welche Idee steckt dahinter?<br />

Sobald ein Prozess z. B. bei der Probenahme<br />

zur Umgebung geöffnet wird, tritt<br />

Produkt in die Umgebung aus und auch<br />

die Umgebungsluft dringt in die Anlage<br />

ein. Dies kann bei unkontrollierter Öffnung<br />

in aseptischen Prozessen fatale<br />

Folgen für das Produkt haben. Darum<br />

kann das Abschließen einer Armatur<br />

sinnvoll sein. Oder auch bei Außentanklagern<br />

kann ein abschließbares Ventil<br />

vor unerlaubter Produktentfernung<br />

schützen.<br />

Markus Neubauer ist Vertriebsingenieur<br />

beim Ventilhersteller Rieger<br />

(Cleaning-in-Place)-Anlage besaß einen<br />

geringen Bedienkomfort und wurde in der<br />

Wartung immer zeitintensiver. Durch langjährige<br />

Projekterfahrung in der Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie war man in<br />

Viersen mit der Leistungsfähigkeit des Ventilspezialisten<br />

Gebrüder Rieger vertraut.<br />

Ein kreativer Lösungsvorschlag, in dem<br />

mit Doppelstocktanks und dem sogenannten<br />

„Reinigungsverteil-Igel“ das Platzproblem<br />

in den Griff zu bekommen war, traf auf<br />

großen Zuspruch. Der Reinigungsverteil-Igel<br />

ist eine besondere Ventilkonstruktion und der<br />

Schlüssel dazu, um alle im Reinigungsprozess<br />

benötigten Medien auf engstem Raum<br />

intelligent in die bestehenden Produktionsbereiche<br />

zu leiten. Die neue Reinigungsanlage<br />

erreicht alle kalkulierten Einsparungspotenziale<br />

in Bezug auf Zeit, Chemikalien-,<br />

Wasser- und Energieeinsatz und arbeitet zudem<br />

deutlich effizienter.<br />

(eli)<br />

02 Gute Ventilideen werden im Team ausgetüftelt<br />

www.rr-rieger.de<br />

Rückschlagventile<br />

Riesige Auswahl an Qualitätsprodukten<br />

Jedes Produkt von Experten geprüft<br />

» www.rueckschlagventile.de


TOP-THEMA I ARMATUREN<br />

Elektronische Rückverfolgung von<br />

Ventilen<br />

Der Hersteller von<br />

Ventil-, Mess- und<br />

Regelsystemen Gemü<br />

stattet seine Ventile mit<br />

integrierten RFID-Chips<br />

aus. Dies dient nicht<br />

nur der lückenlosen<br />

elektronischen Rückverfolgung,<br />

sondern auch<br />

der direkten Wartungsunterstützung.<br />

Das<br />

System, genannt Gemü<br />

Conexo, besteht aus<br />

Ventilen mit<br />

integriertem RFID-Chip<br />

(in Körper, Membran<br />

und Antrieb), einem<br />

elektronischen Lesegerät, dem Conexo Pen, sowie einer<br />

IT-Infrastruktur, bestehend aus einer App für mobile Endgeräte,<br />

sowie dem Portal-Server, als zentrale Datenbank, die idealerweise<br />

beim Betreiber installiert ist. Durch dieses Zusammenspiel kann<br />

der Monteur jederzeit am Ventil im Feld aktuelle Informationen<br />

abrufen, hierzu zählen etwa die Ventilbeschreibung, Anleitungen,<br />

Werkszeugnisse oder Wartungsinformationen.<br />

Der Wartungsmonteur wird durch den Wartungsprozess geführt,<br />

kann die Verschleißteilbeurteilung elektronisch aufnehmen und<br />

via Fotodokumentation verifizieren. Somit können die Daten zum<br />

einen sauber elektronisch erfasst, zum anderen auch einfach<br />

elektronisch weiterverarbeitet werden.<br />

www.gemu-group.com<br />

Ventil-Produktpalette vergrößert<br />

Das Ecotorl Regelventil 8C hat sich seit mehr als 15 Jahren in<br />

vielen Anwendungen der Prozessindustrie bewährt. Das einzigartige<br />

Klemmsitz-System ermöglicht eine einfache Wartung ohne<br />

Spezialwerkzeuge. Außerdem ist eine große Bandbreite an auf den<br />

Prozess zugeschnittenen Ventilvarianten erhältlich, einschließlich<br />

Standard-Parabolkegel und mehrstufigem, geräuscharmen Loch-,<br />

sowie doppelt geführtem Ventilkegel.<br />

Die Ecotorl 8C Produktpalette wurde nun ausgeweitet auf Ventile<br />

der Nenndruckstufe PN63 sowie der ANSI-Klasse 600, sowohl in<br />

Flansch- als auch in Schweißendenausführung. Speziell für den<br />

amerikanischen Markt wurde eine Ausführung entsprechend den<br />

ASTM- und ASME-Standards entwickelt.<br />

www.arca-valve.com<br />

Ventiltechnik für Up- und<br />

Downstream-Prozesse<br />

IMI Precision Engineering vertreibt Ventiltechnik für Up- und<br />

Downstream-Prozesse sowie Lösungen für sicherheitsgerichtete<br />

Anwendungen in der Chemie-, Prozess- und Kraftwerkstechnik.<br />

Das kompakte redundante Ventilsteuersystem RVM mit<br />

integrierter Bypass-Funktion zur Wartung ermöglicht den Aufbau<br />

„redundanter Ansteuerungslösungen“, die vor unnötigen<br />

Störungen in Up- und Downstream-Anwendungen schützen. Die<br />

Systeme sind als 1oo2, 2oo2 und 2oo3-Versionen erhältlich und<br />

unter extremen Umweltbedingungen einsetzbar. Das ICO4-PST<br />

soll das erste Ventil seiner Art mit integrierter Teilhubtest-<br />

Steuerungselektronik im Anschlussgehäuse des Magnetventils<br />

sein. Durch die hohe Durchflussrate mit einem<br />

Cv-Wert bis zu 6,0 werden keine Schnellentlüftungsventile<br />

oder Vorsteuerventile mit Booster<br />

benötigt. Dank des einfachen Aufbaus eignet<br />

sich die Einheit für die Nachrüstung in existierenden<br />

Anlagen. Es ist für Ventilgeschwindigkeiten<br />

von 2 bis 120 s geeignet und kann in<br />

einem breiten Temperaturbereich von –40 bis<br />

+60 °C eingesetzt werden.<br />

www.imi-precision.com/de<br />

Reproduzierbarkeit dank elektropneumatischer<br />

Regelung<br />

Es gibt Anwendungen,<br />

in denen die Genauigkeit<br />

und die exakte<br />

Reproduzierbarkeit<br />

der Sollwerte<br />

pneumatischer<br />

Regelsysteme eine<br />

entscheidende Rolle<br />

spielen können. Für<br />

diese Einsatzbereiche<br />

bietet die Aircom<br />

Pneumatic GmbH<br />

abgestimmte, pneumatische Regelgeräte. Im Vergleich zur<br />

manuellen Eingabe werden die Werte bei der pneumatischen<br />

Steuerung der Proportionalventile von dem Programm<br />

vorgegeben – Reproduzierbarkeit der Sollwerte durch SPS- oder<br />

PC-Steuerung. Im Gegensatz zu manuellen Druckreglern können<br />

die Druckregler von Aircom Vakuum, Relativdruck sowie Absolutdruck<br />

regeln.<br />

www.aircom.net<br />

Passende Anschlüsse für IBC-Container<br />

Elaflex liefert zwei Anschlussvarianten für IBC-Container. Um die Verbindung mit Schnellkupplungssystemen<br />

(TW-Kupplungen, Camlock-Hebelarmkupplungen, DDC-Trockenkupplungen<br />

etc. ) zu ermöglichen, kann das Reduzierstück RS S60 × 2" SS auf G 2" AG (ISO 228) verwendet<br />

werden. Die Mutterteil-Schlauchverschraubung nach EN 14420-5, MC 38-S60 SS (mit Spannloc-<br />

Einbindung) oder MX 38-S60 SS (mit Spannfix Einbindung) ermöglicht einen direkten Anschluss<br />

der Schlauchleitung an den IBC-Container. Beide Varianten haben ein Gehäuse aus Edelstahl<br />

1.4408, die Dichtung ist aus schwarzem CSM Hypalon.<br />

www.elaflex.de<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


ARMATUREN I TOP-THEMA<br />

Faltenbalg-Regelventile bis DN200<br />

Der ostwestfälische Hersteller<br />

für Regelventile und Industrieregler<br />

KFM hat sein Spektrum<br />

erweitert und bietet Faltenbalg-<br />

Regelventile nun bis DN200 ab<br />

Lager an. Neben pneumatischen<br />

stehen auch elektrische<br />

Antriebe mit verschiedenen<br />

Stellkräften zur Verfügung, die je<br />

nach Anwendungsfall für<br />

Dreipunkt-Schritt- oder stetige<br />

Ansteuerung in Verbindung mit<br />

integriertem Stellungsregler<br />

ausgestattet sein können.<br />

Alternativ ist eine direkt im<br />

Antrieb integrierte Regelfunktion<br />

erhältlich. Auch Sonderoptionen<br />

sind möglich. Der<br />

Stellungsregler verfügt über<br />

universelle Ein- und Ausgänge für Strom- und Spannungssignale<br />

sowie über ein integriertes Wartungsmanagement. Optional kann<br />

über eine Profibus- oder Ethernet- Erweiterung mit übergeordneten<br />

Leitsystemen kommuniziert werden. Die schnell öffnenden/<br />

umschaltenden Ventile der Baureihe 6051/ 6061 sind einem<br />

„Face-Lift“ unterzogen worden und enthalten eine Dämpfung, die<br />

den Verschleiß minimiert. Die Auslösung kann wahlweise durch<br />

einen pneumatischen oder hydraulischen Impuls geschehen. Die<br />

Regelventile sind nach IEC 61508 SIL2 bzw. SIL3 zertifiziert.<br />

www.kfm-regelungstechnik.de<br />

Kolbenstangenlose Spezialzylinder<br />

Schwer Fittings bietet<br />

Normzylinder aus Edelstahl<br />

mit Durchmessern<br />

von 12 bis 125 mm für<br />

raue Umgebungen an.<br />

Neben Edelstahlzylindern<br />

nach DIN/ISO 6432, DIN/<br />

ISO 15552 und ISO 21287<br />

sind auch kolbenstangenlose<br />

Spezialzylinder<br />

verfügbar. Für die<br />

Zylinder werden mehrere<br />

Befestigungs- und<br />

Anschlussmöglichkeiten<br />

angeboten, die beliebig<br />

kombinierbar sind. Der<br />

Hub der Zylinder kann<br />

zwischen 10 bis 500 mm in 1-mm-Schritten stufenlos gewählt<br />

werden. Die Dichtungen der Zylinder sind standardmäßig aus<br />

NBR, stehen aber auch aus FKM und anderen Werkstoffen zur<br />

Verfügung. Ein Magnet zur Positionsbestimmung des Kolbens ist<br />

bei allen Modellen integriert. Besonders wartungszugänglich<br />

werden sie, weil sie nicht verpresst, sondern verschraubt sind.<br />

Rillen und Toträume auf der Oberfläche der Zylinder wurden<br />

vermieden, um Ablagerungen von Schmutz zu vermeiden. Mit<br />

FDA-zugelassenen Schmierstoffen ausgestattet, können sie auch<br />

in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.<br />

www.schwer.com<br />

Elektromotorische<br />

Zwei-Wege-Membranventile<br />

Die Produktfamilie der elektromotorischen<br />

Prozessventile von<br />

Bürkert wird um Membranventile<br />

ergänzt. Das Absperrventil<br />

Typ 3323 und das Regelventil<br />

Typ 3363 runden das elektromotorisch<br />

angetriebene Ventilprogramm<br />

ab. Die Ventile mit sind<br />

für Anwendungen konzipiert,<br />

bei denen kein pneumatischer<br />

Antrieb gewünscht ist oder<br />

keine Druckluft zur Verfügung<br />

steht. Sie haben eine hohe<br />

Regelgüte bei hochdynamischer<br />

Ausregelung und erreichen den<br />

eingestellten Sollwert exakt und<br />

verzögerungsfrei mit einer<br />

Dynamik von 4 mm/s. Die maximale Schließzeit liegt bei unter<br />

4,5 s. Im Gegensatz zu pneumatischen Ventilen kann es nicht zu<br />

einem Über- oder Unterschwingungsverhalten kommen. Da die<br />

Ansteuerung kompakt im Antrieb integriert ist, entfällt die Schaltschrank-Installation<br />

ebenso wie die Feldverrohrung und der<br />

Energiebedarf für die Druckluftversorgung. Durch das elektromotorische<br />

Antriebsprinzip kann die Antriebskraft an die jeweilige<br />

Anwendung angepasst werden, das soll die Membranlebensdauer<br />

und die Wartungsintervalle verlängern und Wartungskosten<br />

senken.<br />

www.bürkert.de<br />

sunderdiek.de<br />

Twin Ball Valve<br />

… mit bis zu 4 Barrieren in der Baulänge<br />

einer Standardarmatur<br />

… rein metallisches Dichtsystem<br />

… maßgeschneidert für Medien aller Art<br />

… Temperaturen bis 550°C,<br />

Drücke bis 700 bar<br />

Dop<br />

ppelter<br />

Kugelhahn für<br />

doppelte<br />

Sicherheit<br />

Hartmann Valves GmbH<br />

+49 5085 9801-0<br />

info@hartmann-valves.com<br />

www.hartmann-valves.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 19<br />

Hartmann-Valves.indd 1 03.03.<strong>2017</strong> 08:53:31


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Das Schweizer Messer…<br />

… unter den hygienischen Pumpen<br />

Mit einer neuen hygienischen Pumpe will GEA sein<br />

Angebot im Pumpenbereich ausbauen. Die<br />

„Hygia“ wurde jetzt als „Schweizer Messer unter<br />

den hygienischen Pumpen“ am Hilge-Standort in<br />

Bodenheim vorgestellt – dort ist das<br />

Pumpenkompetenzzentrum des Unternehmens.<br />

zip mit den unterschiedlichsten Motoren<br />

ausgestattet werden und erfüllt dadurch internationale<br />

Normen und Spezifikationen.<br />

Kunden profitieren von der hohen Beratungsqualität<br />

und der optimalen Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen. In der D/A/Ch-Region<br />

Bei der Neuentwicklung<br />

der Pumpe haben wir die<br />

Vorteile von zwei ehemaligen<br />

Baureihen vereint und<br />

noch einige Features<br />

ergänzt, wie den Normmotor,<br />

die Edelstahlhaube<br />

und das Laternenkonzept.<br />

Michael Zickler, GEA Hilge<br />

steht durch die Verschmelzung der vorhandenen<br />

Serviceeinheiten ein flächendeckendes<br />

Servicenetz zur Verfügung.<br />

Hygienische Pumpen<br />

GEA hat 2016 sein Hygienepumpen-Angebot<br />

in den beiden Produktgruppen Gea<br />

Smartpump und GEA Varipump zusammengefasst,<br />

um auf Prozessanforderungen<br />

und Kundenbedürfnisse noch besser eingehen<br />

zu können. Die Varipump-Baureihe<br />

wurde vor allem für anspruchsvolle Appli-<br />

Die Hygia ist eine einstufige, normalsaugende<br />

Edelstahlkreiselpumpe mit<br />

EHEDG-Zertifizierung. Sie soll als hygienische<br />

Pumpe ein hohes Maß an Flexibilität<br />

bieten und wurde speziell für den Einsatz in<br />

Industrien mit hohen Anforderungen an<br />

Hygiene und Flexibilität<br />

konzipiert. Dazu Martin<br />

Zickler, Product Manager<br />

Flow Components – Hygienic<br />

Pumps bei GEA Hilge:<br />

„Gerade Anwender<br />

aus der Nahrungsmittel-,<br />

Getränke- und Pharmaindustrie<br />

profitieren von<br />

der enormen Anpassungsfähigkeit<br />

der Hygia.“<br />

Die Pumpe ist für den<br />

Betrieb in verschiedenen<br />

Produktionsprozessen optimiert<br />

und kann individuell auf Kundenanforderungen<br />

eingerichtet werden. „Wir bieten<br />

die Serie ab Werk in zwei Baugrößen an“,<br />

so Zickler bei der Vorstellung der Hygia. Ein<br />

weiterer Vorteil ist die hohe Oberflächengüte.<br />

Die Pumpe ist auch in einer Ausführung mit<br />

vollständig porenfreiem Material – ohne<br />

Gusskomponenten im produktberührten Bereich<br />

– erhältlich. Eine stabile Quenchdichtung<br />

und ein Tuchenhagen-Entleerungsventil<br />

können bei Bedarf mitgeliefert werden.<br />

Durch das neue Konzept der Motoranbindung<br />

kann die Hygia im Baukastenprinkationen<br />

für die Biotechnologie-, Pharmabranche<br />

und Milchwirtschaft optimiert<br />

und bietet höchste Flexibilität für die Anwender.<br />

Die hygienischen Pumpen der Baureihe<br />

Smartpump hingegen sind hochgradig<br />

standardisiert, einfach zu konfigurieren,<br />

preisgünstig in der Anschaffung und kurzfristig<br />

lieferbar. Dazu der Produktmanager:<br />

„Gerade in kostenkritischen Produktionssystemen<br />

lohnt es sich, GEA Smartpump-<br />

Modelle einzusetzen, ohne Kompromisse<br />

bei der Qualität eingehen zu müssen.“<br />

Zertifiziertes Portfolio<br />

Im neuen GEA Hilge Kompetenzzentrum in<br />

Bodenheim werden fortschrittliche Pumpenprodukte<br />

und Prozesse gemeinsam mit<br />

Kunden und Partnern entwickelt. „Das GEA<br />

Flow-Components-Portfolio umfasst neben<br />

hygienischen Pumpen auch Ventiltechnik<br />

für alle Hygieneklassen sowie Reinigungstechnologie“,<br />

erzählt Bastian Tolle, Head of<br />

Product Group Management Flow Components<br />

bei GEA Tuchenhagen. Sämtliche<br />

Produkte entsprechen den höchsten internationalen<br />

Hygienestandards wie z. B.<br />

EHEDG und 3-A.<br />

(eli)<br />

Fotos: Axpitel (98580140, www.fotolia.de), GEA<br />

www.gea.com<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Schlauch der Zukunft ist smart<br />

Unter dem Namen Ampius bündelt die Masterflex Group<br />

zukünftig Produkte und Produktgruppen mit intelligenten Funktionen,<br />

die gemeinsam mit Kunden für digitale Anforderungen<br />

entwickelt werden.<br />

Bislang wurden eher komplexe Komponenten wie Pumpen,<br />

Antriebe oder Ventile digitalisiert. Bei vielen Anwendungen sind<br />

jedoch auch die Schläuche und Verbindungssysteme ein<br />

wichtiger Schlüssel für Produktivität, Funktionalität, Qualität und<br />

Sicherheit der Maschinen-, Labor- oder Anlagenbetreiber. Das<br />

Interesse an smarten Funktionen ist groß. Verschleißwarnungen<br />

sind dabei nur eine Möglichkeit in Richtung intelligenter<br />

Schlauch.<br />

Mit einigen Unternehmen arbeitet die Masterflex Group bereits<br />

an hochgradig digitalisierten und automatisierten Lösungen. In<br />

den kommenden Jahren sollen diese dann nach und nach zu<br />

einer eigenständigen Produktreihe ausgebaut und weltweit für<br />

verschiedenste Anwendungsfelder vermarktet werden.<br />

www.masterflexgroup.com<br />

Einsatz in rauen Umgebungen<br />

Ob lange Strecken, beengte<br />

Raumverhältnisse oder<br />

unter rauen klimatischen<br />

Umständen, Förderbandantriebe<br />

sind oft extremen<br />

Bedingungen ausgesetzt.<br />

Die Simotics FD Motoren<br />

sind genau auf diese<br />

Belange ausgerichtet. In<br />

einem Leistungsbereich von 200 bis 1800 kW und mit einem<br />

Grauguss-Gehäuse ausgestattet, sind sie besonders robust und<br />

widerstandsfähig. Eine umfangreiche Auswahl an Kühlarten, wie<br />

offene, geschlossene oder Wasserkühlung, ermöglicht die perfekte<br />

Anpassung an spezifische Anforderungen. Der Simotics FD Motor<br />

überzeugt durch eine hohe Leistungsdichte bei geringem<br />

Bauvolumen, hoher Überlastfähigkeit und einem breiten Optionsspektrum<br />

für individuelle Lösungen.<br />

www.currax.net<br />

Chemische Beständigkeit von Rohren<br />

Kunststoffrohrleitungssysteme<br />

werden heute nicht nur für Trinkund<br />

Brauchwasser sowie<br />

Abwasser verwendet, sondern<br />

auch für den Transport von<br />

chemisch aggressiven Flüssigkeiten<br />

oder Gasen. Fragen zur<br />

chemischen Beständigkeit von<br />

Rohrleitungssystemen sind hier<br />

ebenso wichtig wie mechanische Parameter der Installation.<br />

Kostenintensive Leitungskonzepte wie ausgekleidete Metall-,<br />

Keramik- oder glasfaserverstärkte Rohre können in vielen Fällen<br />

durch preisgünstigere Kunststofflösungen ersetzt werden.<br />

Das Chem Res Plus Online Tool von GF Piping Systems fasst eine<br />

Großzahl an Daten über Materialien und 276 Medien zusammen<br />

und visualisiert sie.<br />

www.gfps.com<br />

Mineralgusspumpen im Härtetest<br />

Die Rauchgasentschwefelung<br />

ist ein echter<br />

„Härtetest“ für Umwälzpumpen,<br />

denn das<br />

Fördermedium ist äußerst<br />

korrosiv und abrasiv.<br />

Düchting gehört zu den<br />

wenigen international<br />

führenden Herstellern in<br />

diesem anspruchsvollen<br />

Nischenmarkt und bietet<br />

mit der neuen MCCR-Baureihe auch Pumpen für den Retrofit<br />

bestehender Pumpstationen in Kraftwerken.<br />

Die MCCR-Baureihe basiert auf den Pumpen der MCC-Serie, die<br />

weltweit im Einsatz sind und auch unter ungünstigen<br />

Umgebungsbedingungen eine sehr lange Lebensdauer erreichen.<br />

Maßgeblich verantwortlich dafür ist der besondere Werkstoff, aus<br />

dem sie gefertigt werden: Medienberührte Bauteile wie Gehäuse<br />

und Laufrad bestehen nicht aus hochlegierten Edelstählen oder<br />

aus Stahl mit Gummiauskleidung, sondern aus Mineralguss,<br />

genauer gesagt aus einem Konstruktionswerkstoff auf der<br />

Grundlage eines Siliziumcarbid-Binder-Gemisches.<br />

Dieser Werkstoff ist geradezu ideal für Pumpen, die abrasive und/<br />

oder korrosive Medien fördern. Das stellen die MCC-Pumpen, die<br />

Düchting in elf Baugrößen mit Nennweiten von 400 bis 1000 für<br />

Volumenströme bis 20 000 m 3 /h (bei 6 bar) fertigt, seit Jahren<br />

unter Beweis. Zudem zeichnet sich diese Pumpenbaureihe u. a.<br />

auch durch die von Düchting entwickelte hochwirksame<br />

Cartridge-Gleitringdichtung Dütec-C aus sowie durch eine<br />

wartungsfreundliche Konstruktion: Die komplette Laufradgarnitur<br />

kann ausgebaut werden, ohne das Spiralgehäuse aus dem<br />

Rohrleitungsverbund zu demontieren.<br />

www.duechting.com<br />

Gleichstromantriebe mit integriertem<br />

Fail-safe-Modul<br />

Da in komplexen Anlagen das<br />

Anfahren einer Sicherheitsposition<br />

bei Energieausfall immer wichtiger<br />

wird, bietet Aris Stellantriebe auch für<br />

klassische Stellantriebe der Baureihe<br />

Nano-DC eine Fail-safe-Ausführung<br />

an. Um eine schnelle Regeneration<br />

nach Auslösung der Sicherheitsfunktion<br />

zu gewährleisten, wurde eine<br />

Akku-Lösung ausgeschlossen. Das<br />

Entwicklerteam entschied sich für kompakte Energiespeicher, die<br />

selbst nach vollständiger Entladung durch mehrmaliges,<br />

unmittelbar aufeinanderfolgendes Auslösen nach längstens zwei<br />

Minuten wieder vollständig geladen sind. Somit ist die notwendige<br />

100%-Sicherheit gewährleistet. Kundenbefragungen brachten<br />

die Erkenntnis, dass eine externe Lösung nicht zielführend ist.<br />

Deshalb werden die Energiespeicher mit der zugehörigen<br />

Elektronik in das Antriebsgehäuse integriert. Durch unterschiedliche<br />

Anschlussmöglichkeiten kann der Anwender entscheiden,<br />

ob sein Stellantrieb mit normaler oder maximaler Geschwindigkeit<br />

in die Endlage fährt. Über die mögliche Integration von<br />

zusätzlichen Wegschaltern in den Schaltkreis können selbst<br />

Zwischenpositionen als Fail-safe-Position definiert werden.<br />

www.stellantriebe.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 21


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Breites Produktspektrum mit<br />

durchgängigem Bedienkonzept<br />

Mit einem durchgehenden<br />

Bedienund<br />

Kommunikationskonzept<br />

sind<br />

alle Produkte von<br />

Ziehl-Abegg<br />

ausgestattet. Das<br />

Konzept Zacode<br />

hilft damit Servicetechnikern<br />

und<br />

Facility Managern,<br />

Zeit bei der<br />

Wartung zu sparen. „Wer einen EC-Ventilator von uns anschließt,<br />

weiß automatisch auch, wie ein Frequenzumrichter anzuschließen<br />

ist“, erklärt Peter Fenkl (Bild), Vorstandsvorsitzender des Unternehmens.<br />

Das Konzept vereinfacht so auch die Installation, weil<br />

auch das Anschließen, Ansteuern und Regeln aller Systeme und<br />

Produkte einer einzigen Logik folgt. Ob 1 kW oder 30 kW Antriebsleistung,<br />

Axialventilatoren oder Radialventilatoren, Lösungen<br />

mit energiesparender EC-Technologie oder herkömmlicher<br />

AC-Technologie – die Handhabung ist einheitlich. Dazu sind<br />

die Systeme modular erweiterbar. Die Basic-Ausführung mit<br />

analoger Ansteuerung lässt sich mit einem Erweiterungsmodul<br />

mit einer Bus-Schnittstelle versehen und so in moderne Anlagenkonzepte<br />

integrieren.<br />

www.ziehl-abegg.com<br />

Neue Generation von<br />

Druckluft-Adsorptionstrocknern<br />

Die neue Generation der<br />

Drypoint AC Druckluft-<br />

Adsorptionstrockner von<br />

Beko Technologies umfasst<br />

zehn Baugrößen für<br />

Volumenströme von 100 bis<br />

1000 m³/h bei einem<br />

Betriebsdruck von 4 bis<br />

16 bar (ü). Der kaltregenerierende<br />

Adsorptionstrockner<br />

entzieht der Druckluft<br />

Feuchtigkeit bis zu einem<br />

Drucktaupunkt von –40 °C<br />

und sorgt für eine kontinuierliche<br />

Versorgung mit<br />

qualitativ hochwertiger<br />

Druckluft. Standardmäßig ist<br />

er mit einer effizienten<br />

Kompressor-Gleichlaufsteuerung<br />

ausgestattet, die Energie<br />

einspart. Steht der Kompressor still, läuft auch der Trockner nicht.<br />

Es gibt keine unnötigen Spülluftverbräuche. Als Trockenmittel wird<br />

aktiviertes Alumina eingesetzt. Das neuartige Wechselventil mit<br />

innenliegender Spülluftleitung ermöglicht die Durchströmung des<br />

Trockners auch bei Spannungsausfall, sodass an der Anwendung<br />

immer Druckluft zur Verfügung steht. Verzinkte Pressfittings,<br />

leichte Transportierbarkeit per Hubwagen und der einfache<br />

Zugang zu allen Bauteilen bedingen eine hohe Praxistauglichkeit.<br />

www.beko-technologies.com<br />

Scrollkompressoren für die<br />

Getränkeindustrie<br />

Reinheit gilt nicht nur für die<br />

Bierrezeptur, sondern auch<br />

für die Abfüllung aller<br />

Getränke. Um absolute<br />

Sicherheit vor Verunreinigungen<br />

zu bieten, hat Boge<br />

Kompressoren die Eccentric-<br />

Oilfree(EO)-Scrollkompressoren-Baureihe<br />

erweitert:<br />

Die neue EO 11 bereitet<br />

ölfreie Druckluft der Klasse 0<br />

im Leistungssegment 11 kW<br />

auf. Damit deckt Boge den<br />

gesamten Leistungsbereich von 5,5 bis 22 kW ab. Die EO-Baureihe<br />

ist mit ein bis vier Verdichterstufen erhältlich. Die EO 11 kann<br />

alternativ in der Upgrade-ready-Ausführung mit einem<br />

integrierten Kältetrockner oder einer dritten Verdichterstufe<br />

nachgerüstet werden. In Kombination mit einem Betrieb bei<br />

minimal 59 dB(A) begünstigt das kompakte Maschinendesign<br />

einen arbeitsplatznahen Einsatz.<br />

Die EO-Baureihe ist modular aufgebaut und mit integriertem oder<br />

separatem Kältedrucklufttrockner, auf Behälter oder als Doppelund<br />

Mehrfachanlage erhältlich. Die Focus-Control-2.0-Steuerung<br />

von Boge regelt bis zu vier EO-Scrollkompressoren horizontal im<br />

Grundlastwechsel und ermöglicht damit die effiziente Steuerung<br />

von bis zu 16 Verdichtereinheiten. Auch im Wartungsfall<br />

profitieren Anwender von einem uneingeschränkten Betrieb der<br />

Druckluftanlage. Die Langlebigkeit und Effizienz der Technologie<br />

wird durch ein zweistufiges Kühlkonzept unterstützt. Ein primärer<br />

Flächenkühler kühlt die Druckluft zusammen mit einem<br />

Edelstahlnachkühler gezielt herunter. Der Drucktaupunkt liegt bei<br />

delta t von ca. 8 K.<br />

www.boge.de<br />

Effiziente Induktionsmotoren<br />

Die Imfinity Induktionsmotoren<br />

von Leroy-Somer sind um die<br />

LC-Serie (Liquid Cooled)<br />

erweitert worden. Die flüssigkeitsgekühlten<br />

Motoren können<br />

in rauen Umgebungen und<br />

bei hohen Anforderungen<br />

betrieben werden. Sie erfüllen<br />

die Kundenanforderungen<br />

hinsichtlich hoher Zuverlässigkeit, Energieeinsparung und einfacher<br />

Integration.<br />

Auf Basis der erfolgreichen und zuverlässigen Imfinity-Plattform<br />

erzielen die LC-Motoren höchste elektrische und mechanische<br />

Leistungsfähigkeit. Die LC-Serie ist für einen hohen Wirkungsgrad<br />

nach IEC 60034-30-1 ausgelegt. Als Standard bieten die<br />

LC-Motoren den Wirkungsgrad IE3 Premium von 150 bis 1500 kW.<br />

LC-Motoren eignen sich hervorragend für Antriebe mit variabler<br />

Drehzahl. Dies wurde bei der Auslegung durch eine thermische<br />

Reserve zur Aufrechterhaltung des Nenndrehmoments über einen<br />

erweiterten Drehzahlbereich berücksichtigt. Um bestimmte<br />

Anforderungen zu erfüllen, stehen auf Anfrage weitere Optionen,<br />

z. B. eine verstärkte Isolation für Wicklungen, verstärkte und<br />

isolierte Lager, zur Verfügung.<br />

www.emerson.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Zahlreiche Standard- und<br />

Sonderlösungen<br />

Neue Schraubenkompressoren: kompakt,<br />

drehzahlgeregelt, effizient<br />

Die Knoll Exzenterschneckenpumpen MX sind durchgängig<br />

modular aufgebaut. Durch ihre Ausführung in Even-Wall-Technologie<br />

weisen sie eine hohe Druckstabilität, geringe Rückströmung<br />

und ein gutes Ansaugverhalten auf. Sie stehen – von der kleinen<br />

Baugröße MX 10 bis zur MX 50 – in unterschiedlichen Standardausführungen<br />

zur Verfügung. Für die populäre MX 20 gibt es<br />

zum Beispiel neun Pumpsatzgrößen, die es dem Kunden ermöglichen,<br />

die Förderleistung oder den Förderdruck ganz nach<br />

Bedarf anzupassen.<br />

Nicht nur der Pumpsatz lässt sich aus dem Baukasten verändern.<br />

Es stehen ebenfalls unterschiedliche Gehäusearten zur Verfügung:<br />

Sauggehäuse für dünnflüssige Produkte oder Rachengehäuse für<br />

zähflüssige Medien, wie zum Beispiel Teige. Neben Standardgehäusen<br />

stellt Knoll Sonderausführungen zur Verfügung, zum<br />

Beispiel mit Doppelmantel zur Beheizung oder Kühlung des<br />

Mediums. Die Exzenterschneckenpumpe erfüllt auch alle<br />

Hygieneanforderungen der Lebensmittelindustrie. CIP- und<br />

SIP-Reinigung sind möglich.<br />

www.knoll-mb.de<br />

Systemeffizienz im Blick<br />

Beim selbst entwickelten und<br />

produzierten MGE-Motor von<br />

Grundfos sind diese Regel-Algorithmen<br />

im integrierten Mikrofrequenzumrichter<br />

hinterlegt: Dieser smarte FU<br />

erhält sensorbasiert Daten zum<br />

Ist-Zustand und regelt per Drehzahlstellung<br />

das Pumpensystem.<br />

Bereits die klassischen MGE-Motoren übertreffen deutlich die<br />

höchsten Wirkungsgradanforderungen gemäß Ökodesign-<br />

Richtlinie der EU (IE3 bis 22 kW). Mit dem MGE-PM-Motor hat<br />

das Unternehmen eine besonders effiziente Permanentmagnet-<br />

Synchronmotoren-Baureihe (PMSM) entwickelt. Seit Januar <strong>2017</strong><br />

liefert das Unternehmen diesen Antrieb in der Leistungsklasse<br />

zwischen 0,75 und 11 kW mit der IE5-Klassifizierung aus.<br />

Gegenüber einem IE4-Motor wurden die Verluste um weitere<br />

20 % reduziert. Daraus resultieren ein geringerer Energieverbrauch<br />

und erheblich verringerte Lebenszykluskosten. IE5<br />

bedeutet ganz konkret, dass sich die Investition in eine damit<br />

ausgerüstete Grundfos-Pumpe noch schneller als bisher<br />

amortisiert.<br />

Die besonders kompakten und mit der effizienten VSD+-Technologie<br />

ausgestatteten GA-Kompressoren von Atlas Copco stehen<br />

nun für noch höhere Leistungen zur Verfügung. Der Hersteller<br />

führte VSD+, eine neuartige Motorentechnologie, vor drei Jahren<br />

ein. Die Motoren arbeiten drehzahlgeregelt und erlauben<br />

Energieeinsparungen von bis zu 50 % im Vergleich zu einer<br />

schlecht ausgelasteten Drucklufterzeugung mit Volllast-Leerlauf-<br />

Regelung. Zudem benötigten die Maschinen zum Teil kaum mehr<br />

Stellfläche als ein Kühlschrank.<br />

Bis zum Sommer 2016 standen die GA-Kompressoren in der<br />

besagten Ausstattung für kleinere und mittlere Luftbedarfe mit<br />

Leistungen von 7 bis 37 kW zur Verfügung. Nun sind alle Standardund<br />

Full-Feature-Modelle der GA-Serie mit 37, 45, 55 und 75 kW<br />

ebenfalls mit der VSD+-Drehzahlregelung erhältlich. „Full Feature“<br />

steht bei Atlas Copco für die Vollausstattung mit integriertem<br />

Kältetrockner und Vorbereitung für die Wärmerückgewinnung.<br />

Die GA-VSD+-Kompressoren haben spezielle integrierte Permanentmagnetmotoren,<br />

neuartige Verdichtungselemente und einen<br />

Einlasswächter. Diese Konstruktionsmerkmale steigern die<br />

Effizienz im Vergleich zu den Drehzahlregelungen der ersten<br />

Generation deutlich. So konnte der spezifische Energiebedarf –<br />

also die für ein bestimmtes Luftvolumen benötigte Energie – um<br />

9 % gesenkt werden.<br />

Durch die spezielle vertikale Anordnung der Antriebseinheit sind<br />

alle Modelle der neuen Generation GA 7-75 VSD+ schmaler und<br />

höher als die Vorgänger, sodass sie mit deutlich weniger Stellfläche<br />

auskommen. Die Kompressoren laufen mit maximal 67 dB (A), was<br />

einen der geringsten Geräuschpegel im industriellen Umfeld<br />

bedeutet. Damit können die Maschinen sogar direkt am Arbeitsplatz<br />

aufgestellt werden, ohne die Mitarbeiter zu sehr zu stören.<br />

www.atlascopco.com<br />

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Lumiglas Schauglas-Leuchten.<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 23<br />

Papenmeier.indd 1 12.05.2014 16:21:23


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I TITEL<br />

Vernetzt und standortunabhängig<br />

Herstellung von Babynahrung mit einem SAP MES-System<br />

Produzierende Unternehmen mit mehreren Standorten benötigen<br />

für das bevorstehende Industrie-4.0-Zeitalter ein einheitliches<br />

Manufacturing Execution System (MES). Nur so lassen sich<br />

Produktions- und Geschäftsprozesse effizient vernetzen und<br />

standortunabhängig einheitlich durchführen, um zum Beispiel die<br />

Produktqualität und -sicherheit zu steigern. Der Lebensmittelhersteller<br />

Hipp beweist, wie so eine SAP-Lösung in der Produktion erfolgreich<br />

umgesetzt werden kann.<br />

Hipp setzt für sein Fertigungsmanagementsystem<br />

auf SAP Manufacturing Integration<br />

and Intelligence (SAP MII) mit dem<br />

Implementierungspartner IGZ – dem SAP-<br />

Projekthaus für Produktion. Für die unternehmensweiten<br />

Rollouts wurde ein MES-<br />

Template entwickelt, das am Pilotstandort in<br />

Kroatien erstmals zum Einsatz kommt.<br />

Autor: Holger Häring, Bereichsleiter Verkauf,<br />

IGZ Ingenieurgesellschaft mbH, Falkenberg<br />

Mit dem Wachstum der Firma Hipp stiegen<br />

in Bezug auf Produktsicherheit und Rückverfolgbarkeit<br />

sowohl die eigenen Qualitätsansprüche<br />

als auch die der Kunden. Stetig<br />

neue Vorgaben des Gesetzgebers in den<br />

unterschiedlichen Zielmärkten und die damit<br />

verbundenen Dokumentationspflichten<br />

führten in der Produktion ebenfalls zu<br />

einem hohen administrativen Aufwand, sodass<br />

der Handlungsdruck für eine IT-gestützte<br />

Fertigung immer größer wurde.<br />

Viele Arbeitsprozesse beruhten auf handschriftlichen<br />

Dokumentationen, die darüber<br />

hinaus von den Mitarbeitern in die<br />

jeweiligen Systeme eingepflegt werden<br />

mussten. Konkret sind dies etwa Auftragsund<br />

Kontrollpapiere, die in den einzelnen<br />

Produktionsschritten anfallen und deren<br />

Daten die Mitarbeiter manuell in SAP ERP<br />

oder diversen Insel-Systemen nacherfassen<br />

mussten.<br />

Hinzu kam, dass keine durchgängige<br />

Plattform für Prozessoptimierungen auf<br />

Shopfloor-Ebene existierte. Jeder Produktionsstandort<br />

betrieb selbstbeschaffte, auf<br />

die jeweiligen Anlagen angepasste, proprietäre<br />

Lösungen, um zum Beispiel Leistungsdaten<br />

zu erhalten oder die Versorgung von<br />

Komponenten für Fertigprodukte zu steuern.<br />

„Das erschwerte zum einen die Anbindung<br />

der einzelnen Standorte an SAP ERP,<br />

da wir immer wieder neue Schnittstellen<br />

entwickeln mussten, und zum anderen den<br />

werksübergreifenden IT-Support, weil proprietäre<br />

Blackbox-Lösungen im Rahmen<br />

von Verbesserungsinitiativen nur schwer zu<br />

optimieren sind“, erinnert sich Donal Doyle,<br />

IT-Leiter bei Hipp. Ihm, seinem Team und<br />

in der Folge auch den Produktionsverantwortlichen<br />

war klar, dass eine für alle Standorte<br />

gemeinsame Lösung gefunden werden


musste, mit der Fertigungsprozesse gruppenweit<br />

standardisiert werden können.<br />

Papierlose Fertigung<br />

So kristallisierte sich die IT-Abteilung als<br />

wesentlicher Treiber für eine Gesamt-<br />

Gruppenlösung heraus, um die vertikale<br />

Integration der unterschiedlichen Unternehmensebenen,<br />

angefangen vom Vertrieb<br />

bis hinunter zum Shopfloor, umzusetzen.<br />

„Weitere lokale Initiativen und Insellösungen<br />

hätten uns nicht weitergebracht“, sagt<br />

Doyle. Also entschied sich Hipp für die Einführung<br />

einer MES-Lösung. Das Ziel: die<br />

papierlose Fertigung durch eine systemgeführte<br />

Produktion. Dadurch fallen administrative<br />

Tätigkeiten, wie der Druck und die<br />

Verteilung von Papieren sowie Datenübertragungen<br />

weg, was zu einer erheblichen<br />

Zeitersparnis führt.<br />

Und es gibt weitere Vorteile: Durch eine<br />

systemgestützte Erfassung von Qualitätsund<br />

Produktionsdaten steigt die Produktsicherheit,<br />

auch mit Blick auf die für Hipp<br />

wichtige Rückverfolgbarkeit sowie Prozessverriegelung.<br />

Aktuelle Informationen<br />

01 Der Weg vom Rohstoff zum Endprodukt<br />

soll jetzt in der gesamten<br />

Hipp-Gruppe mittels SAP MES und IGZ<br />

Best Practices Fill + Pack einheitlich<br />

verfolgt werden<br />

02 Gerade in der Lebensmittelindustrie<br />

wird durchgängige Rückverfolgung vom<br />

Gesetzgeber gefordert und ist auch<br />

Grundlage von langfristigem<br />

Verbrauchervertrauen<br />

aus der Fertigung sowie ein durchgängiger<br />

Informationsfluss vor Ort sorgen zudem<br />

für erhöhte Prozessdurchläufe. Und zu<br />

guter Letzt strebt Hipp eine Kostenersparnis<br />

durch die Verwendung von Templates<br />

an, die in allen Werken Anwendung finden<br />

sollen.<br />

Da SAP ERP bereits werksübergreifend<br />

im Einsatz war, fiel die Entscheidung nach<br />

Evaluierung diverser Alternativen auf SAP<br />

MII, um die Produktions- und Geschäftsebene<br />

in Echtzeit und gruppenweit zu vernetzen.<br />

Einer der Hauptgründe für die Wahl<br />

von SAP MII: Hipp kann internes und zentrales<br />

Know-how für die Entwicklung eigener<br />

Anwendungen aufbauen. Etwaige Ergänzungen<br />

für eine Non-SAP-Lösung sind<br />

nur durch den jeweiligen Entwickler möglich.<br />

Das dafür notwendige Know-how wäre<br />

also wieder, wie bei den bisher genutzten<br />

Blackbox-Lösungen, nur lokal vorhanden.<br />

Darüber hinaus wird durch den Aufbau internen<br />

Know-hows auch sukzessive die Abhängigkeit<br />

des Unternehmens von externen<br />

Dienstleistern reduziert – ein nicht zu verachtender<br />

Kostenpunkt.<br />

Hohe Projektakzeptanz<br />

Als Pilotprojekt wurde das Werk im kroatischen<br />

Glina ausgewählt. Hier produziert<br />

Hipp Bio-Babykost und verarbeitet dafür<br />

Zerealien und Trockenprodukte. Die sorgfältige<br />

Auswahl von Rohstoffen sowie die<br />

Qualitätssicherung über den gesamten<br />

Herstellungsprozess sind für das Unternehmen<br />

zentrale Faktoren, um eine möglichst<br />

hohe Produktqualität bieten zu können.<br />

Als Implementierungspartner wählte<br />

Hipp das auf Produktion und Logistik spezialisierte<br />

SAP-Projekthaus IGZ aus dem<br />

oberpfälzischen Falkenberg aus. „Wir haben<br />

ziemlich schnell gemerkt, dass wir mit<br />

den IGZ-Profis auf einer Wellenlänge<br />

sind“, sagt IT-Chef Doyle. „Natürlich haben<br />

uns auch das Know-how und die Erfahrung<br />

bei der Umsetzung von MES-Projekten<br />

überzeugt.“<br />

Um die SAP MES-Lösung an jedem<br />

Standort in das vorhandene SAP ERP zu<br />

integrieren, haben Doyle und sein Team<br />

zusammen mit den Experten von IGZ die<br />

Grundfunktionen für ein einheitliches<br />

Gruppen-Template entwickelt, das unter<br />

anderem eine In-Process-Control (IPC),<br />

einen Plant-Information-Catalog (PIC) für<br />

Anlagenkonfigurationen oder auch SAP PP/<br />

PI-Steuerrezepte enthält, die Dialoge für die<br />

Abarbeitung von Fertigungsanweisungen<br />

formulieren – sogenannte Electronic Work<br />

Instruction oder kurz EWI-Dialoge.<br />

Neben weiteren zentralen Template-<br />

Funktionen zur Rückverfolgbarkeit des Herstellprozesses<br />

und Anbindung der technischen<br />

Shopfloor-Komponenten wurde aber<br />

bewusst auch die Möglichkeit zur Konfiguration<br />

von standortspezifischen MES-Verhalten<br />

geschaffen. So können z. B. Arbeitsanweisungen<br />

oder Schichtinformationen<br />

auch dezentral und lokal gepflegt werden.<br />

Dieses Template soll auf alle Produktionsstandorte<br />

ausgerollt werden. Durch eine<br />

zentrale Finanzierungsstrategie der Template-Entwicklung<br />

stellt Hipp sicher, dass die<br />

finanzielle Belastung nicht allein auf dem<br />

Pilotprojekt liegt. Stattdessen werden die<br />

durch die Einführung von SAP MII entstehenden<br />

Kosten zwischen dem kroatischen<br />

Werk als Piloten und den anderen Produktionsstätten,<br />

die die Lösung implementierten,<br />

verteilt. „Diese Herangehensweise war<br />

besonders wichtig, um gruppenweit eine<br />

hohe Akzeptanz unserer MES-Strategie zu<br />

erreichen“, erklärt Doyle.<br />

Erste positive Erfahrungen<br />

Am Pilotstandort in Kroatien wurde die erste<br />

Phase der MES-Einführung inzwischen beendet.<br />

Der Shopfloor ist über SAP MII an<br />

SAP ERP angebunden, Verwiege- und Kommissionsprozesse<br />

laufen systemgesteuert ab.<br />

Der Standort festigt damit seine Spitzenposition<br />

in Kroatien hinsichtlich dokumentierter<br />

Qualitätsstandards in der Nahrungsmittelindustrie.<br />

Das Resümee fällt durchweg positiv aus.<br />

Durch die festgelegten Ausschreibungsvorgaben<br />

für Anlagenanbieter, die sich nun<br />

an den Weihenstephaner-Standard halten<br />

müssen, erwartet Hipp eine weitere Reduzierung<br />

der Schnittstellenfülle zu den technischen<br />

Systemen. Auch der Aufbau von<br />

internem Know-how hat begonnen, sodass<br />

der Anteil der Projekt-Eigenleistungen in<br />

Zukunft steigen wird. „Außerdem wird der<br />

zukünftige IT-Ressourcenbedarf von den<br />

Produktionsanforderungen abhängen und<br />

nicht von der MES-Lösung“, ergänzt Doyle.<br />

„Wir haben auch die passende Manpower<br />

ausgewählt, um den gruppenweiten Rollout<br />

stemmen zu können – auch dank der professionellen<br />

Projektdurchführung von IGZ.“<br />

Für den weiteren Verlauf des MES-Projekts<br />

sehen Doyle und sein Team optimistisch in<br />

die Zukunft.<br />

www.igz.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 25


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Robustere und leichtere Glasflaschen<br />

Mit Simulationssoftware lässt sich der Materialverbrauch reduzieren<br />

In einer sehr traditionellen<br />

Industrie revolutioniert ein<br />

Unternehmen die Flaschenherstellung,<br />

indem es multidisziplinäre<br />

Simulation nutzt,<br />

um genau zu verstehen,<br />

was während des Flaschenherstellungsprozesses<br />

passiert.<br />

Diese Erkenntnisse fließen in die<br />

Entwicklung besserer Maschinen<br />

zur Flaschenproduktion.<br />

Aus der Warte der multidisziplinären<br />

Simulation betrachtet, ist das Umformen<br />

eines geschmolzenen Glasbrockens in<br />

eine feste – rein technisch gesehen nach wie<br />

vor flüssige – Glasflasche eine der komplexesten<br />

Aufgaben. Die Herstellung eines<br />

Glasbehälters umfasst alle Arten von Wärmeübertragung<br />

sowie die Struktur- und Strömungsmechanik<br />

eines Materials, das seine<br />

Viskosität während der Verarbeitung um<br />

sieben Größenordnungen ändert.<br />

Die italienische Firma Bottero Spa hat sich<br />

auf Anlagen für die Produktion qualitativ<br />

Autor: Stephen Ferguson, Marketing Director,<br />

Siemens PLM Software, London, Großbritannien<br />

hochwertiger Glasprodukte spezialisiert;<br />

die Geschäftseinheit „Hohlglas“ entwickelt<br />

und fertigt Maschinen für die Flaschenund<br />

Behälterproduktion. Das Ziel von Bottero<br />

ist es, seinen Kunden die Entwicklung<br />

neuartiger, sehr leichter Glasprodukte zu<br />

ermöglichen, die gleichzeitig wesentlich<br />

stabiler und damit haltbarer als bisherige<br />

Produkte sind. Außerdem soll die Produktion<br />

weniger Rohmaterial und Energie kosten,<br />

sowohl beim Schmelzen des Glases als<br />

auch beim Transport des fertigen Behälters.<br />

Das ermöglicht ein qualitativ besseres Produkt<br />

mit geringeren Gesamtkosten.<br />

Die Herausforderung<br />

Auch wenn die meisten glauben, dass Glas<br />

ein Feststoff ist, handelt es sich in der Realität<br />

um eine unterkühlte Flüssigkeit, deren Viskosität<br />

so hoch ist, dass die Moleküle sich nicht<br />

frei bewegen und zu Kristallen formen können.<br />

Die Steuerung des Prozesses, in dem das<br />

Glas auf seinen (fast) festen Zustand heruntergekühlt<br />

wird, ist entscheidend für die Festigkeit<br />

des entstehenden Glasbehälters.<br />

Früher wurde die Robustheit der Glasbehälter<br />

durch „Overengineering“ sichergestellt,<br />

indem man die Wandstärke erhöhte.<br />

Doch dies führte zu schwereren Gefäßen,<br />

die weniger kundenfreundlich und teurer<br />

zu produzieren waren. In den letzten<br />

20 Jahren reduzierte sich das Gewicht einer<br />

typischen Glasflasche dank der Fortschritte<br />

in der Produktionstechnik und dem kombinierten<br />

Einfluss von Kundenvorlieben und<br />

ökonomischen Anforderungen um mehr<br />

als 40 %. Und das ohne Stabilitätsverlust<br />

oder größere Zerbrechlichkeit.<br />

„Wenn man eine strukturell stabile Flasche<br />

herstellen möchte, sind zwei Stufen des<br />

Prozesses entscheidend: Im ersten Schritt<br />

wird geschmolzenes Glas in die vorläufige<br />

Flaschenform gegossen. Danach wird die<br />

Flasche in einem anderen Model in ihre<br />

endgültige Form gebracht“, sagt Marcello<br />

Ostorero, Entwicklungs- und Konstruktionsleiter<br />

bei Bottero. „Diese endgültige<br />

Form genau zu treffen, ist extrem wichtig.<br />

Gelingt dies nicht, kann die Flasche schon<br />

bei normaler Nutzung zerbrechen.“<br />

Im Verlauf des Fertigungsprozesses wird<br />

das Glas von über 1000 °C auf Umgebungstemperatur<br />

gekühlt, wodurch sich die Viskosität<br />

um sieben Größenordnungen von<br />

100 auf 10 9 P erhöht. Wird die Flasche zu<br />

schnell oder ungleichmäßig gekühlt, entstehen<br />

innere Spannungen in den Wänden<br />

des Gefäßes, die seine Stabilität verringern.<br />

Das größte Problem ist, dass sich die Vorgänge<br />

rund um das geschmolzene Glas im<br />

Innern der Fertigungsmaschine abspielen<br />

und nicht beobachtet werden können. Bisher<br />

war der übliche Weg, diesen komplexen<br />

Prozess zu beurteilen, die Untersuchung<br />

des fertigen Produkts und der Verteilung<br />

des Glases. Dazu bedurfte es großer Erfahrung,<br />

um sich vorzustellen, was in der Form<br />

falschgelaufen sein könnte.<br />

„Die Stabilität des Glases hängt sehr stark<br />

davon ab, wie das Glas während der Produktion<br />

gekühlt wird“, sagt Simone Ferrari,<br />

der viele der Simulationsberechnungen mit<br />

Star-CCM+ durchgeführt hat. „Auch, wenn


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Im ersten Schritt wird geschmolzenes Glas in die vorläufige Flaschenform gegossen,<br />

danach wird die Flasche in einem anderen Model in ihre endgültige Form gebracht<br />

wir die Temperatur der Form in der Glasfabrik<br />

messen können, haben wir ohne Simulation<br />

wenig oder kein Wissen, wie die Temperatur<br />

des Glases selbst ist. Der typische<br />

Ansatz in der Industrie ist Trial-and-Error.<br />

Dafür den Fertigungsprozess monatelang<br />

stillzulegen, ist zeitraubend und sehr teuer.“<br />

Eine große Flaschenfabrik kann mehr<br />

als zwei Millionen Flaschen pro Tag oder<br />

25 Flaschen pro Sekunde fertigen. Die Kosten<br />

für diese Trial-and-Error-Versuche oder<br />

ungelöste Probleme in der Fertigung verursachen<br />

hohe Kosten. Aus diesem Grund<br />

entschloss sich Bottero, Simulationssoftware<br />

zu nutzen, um detaillierte Einblicke in<br />

den Fertigungsprozess zu erhalten. Mit diesen<br />

Berechnungen lassen sich zum einen<br />

der Prozess und zum anderen die Qualität<br />

der gefertigten Gefäße optimieren.<br />

Die Lösung<br />

Der Glasformprozess ist gegenüber Veränderungen<br />

in den zeitlichen Abläufen in der Maschine,<br />

in der Glaszusammensetzung und in<br />

den Umweltbedingungen extrem empfindlich.<br />

Da es praktisch unmöglich ist, die Vorgänge<br />

in der Form während der verschiedenen<br />

Phasen des Formprozesses physikalisch<br />

sichtbar zu machen, ist die numerische Simulation<br />

das einzige verfügbare Werkzeug, das<br />

hilft, die Physik des Prozesses zu verstehen.<br />

Ferrari erläutert: „Wir fertigen Glasherstellungsmaschinen.<br />

Die Qualität des Gefäßes<br />

wird durch die Abkühlung des Glases bestimmt,<br />

wobei sich die strukturellen Eigenschaften<br />

stark ändern. Das Kennen der<br />

tatsächlichen Temperaturen des Glases<br />

ist der wichtigste Aspekt für die Festigkeit<br />

und Qualität des Behälters. Multidisziplinäre<br />

Simulation mit Star-CCM+ ist der<br />

einzige Weg, mit dem wir dieses Wissen<br />

erhalten können.“<br />

Allerdings ist das Lösen der technischen<br />

Probleme nicht die einzige Herausforderung,<br />

der sich Ostorero und seine Kollegen gegenübersehen.<br />

Die Glasindustrie ist extrem<br />

konservativ und vertraut oft auf jahrzehntelange<br />

Erfahrung, die über Jahrhunderte<br />

weitergegeben wurde. Dieses erfahrungsgetriebene<br />

Know-how ist zwar als Startpunkt<br />

für das Entwickeln neuer Produkte<br />

geeignet, nicht aber als Basis für die intelligente<br />

Designexploration.<br />

„Kürzlich halfen wir einem Kunden bei der<br />

Optimierung einer Flasche für kohlensäurehaltige<br />

Getränke“, erinnert sich Ostorero. „Als<br />

er die Flasche testete, konnte er sie nicht zur<br />

Explosion bringen. Das ist ein unglaublicher<br />

Fortschritt – die Simulation hat die Stabilität<br />

der Flasche über die Grenzen der Fähigkeiten<br />

der Testanlagen hinausgetrieben. Das wäre<br />

ohne Simulation unmöglich gewesen.“<br />

„Keiner unserer Mitbewerber nutzt Simulation<br />

ausgiebig“, schließt Ferrari mit einem<br />

Lächeln. „Das hat sich als sehr vorteilhaft<br />

für unsere Kunden erwiesen. Sie beginnen,<br />

uns dafür zu bezahlen, dass wir ihre Prozesse<br />

optimieren, beispielsweise um bessere Formen<br />

bauen zu können und damit schlussendlich<br />

bessere Flaschen zu fertigen. So<br />

gewinnen wir tatsächlich durch die Simulation<br />

Erfahrungen, die denjenigen aus Experimenten<br />

überlegen sind.“<br />

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Mittwoch, 5. April <strong>2017</strong><br />

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VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 27


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Verfügbarkeit realisiert<br />

Füllstandmessung in Silobehältern einer Raffinerie<br />

In der Total-Raffinerie in Leuna<br />

werden für die unterschiedlichsten<br />

Verfahrensschritte viele<br />

verschiedene Zuschlagstoffe im<br />

Prozess benötigt. Die ständige<br />

Verfügbarkeit dieser Stoffe ist<br />

Voraussetzung für eine hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit. Eine große<br />

Rolle spielt hier auch die<br />

zuverlässige Füllstandmessung in<br />

den Silobehältern für<br />

Katalysator-Schüttgut.<br />

Ein Beispiel für die ständige Verfügbarkeit<br />

von Stoffen in der Total-Raffinierie in<br />

Leuna sind die Siloanlagen mit Katalysator-<br />

Schüttgut. Unter verschiedensten Gesichtspunkten<br />

erschien die Instandsetzung der<br />

15 Jahre alten, unzuverlässigen und zwischenzeitlich<br />

permanent defekten kapazitiven<br />

Füllstandmessungen des Katalysator-<br />

Schüttgutes in den Silobehältern nicht als<br />

„1:1-Renovierung“ realisierbar – dafür jedoch<br />

umso dringender notwendig.<br />

Autor: Carsten Schulz, Marketing Manager<br />

Füllstandmesstechnik, Endress+Hauser<br />

Messtechnik GmbH + Co. KG, Weil am Rhein<br />

Schwierige Prozessbedingungen<br />

Für die Erneuerung dieser Messungen erachteten<br />

die Planer den Einsatz von frei<br />

abstrahlender Radarmesstechnik als einen<br />

zeitgemäßen und optimal zur Applikation<br />

passenden Lösungsansatz.<br />

Die Silobehälter sind 20 m hoch, haben<br />

unterschiedliche Durchmesser von ca. 4<br />

bzw. 7 m, der obere<br />

Teil ist zylindrisch<br />

In der Prozessindustrie steigen die<br />

Anforderungen an die Automatisierungstechnik<br />

stetig. Immer<br />

leistungsfähigere und gleichzeitig<br />

flexiblere Anlagen mit der<br />

gesamten Bandbreite an messtechnischen<br />

Anwendungen<br />

sollen zu möglichst geringen<br />

Kosten betrieben werden.<br />

und im unteren<br />

Teil kegelförmig<br />

auslaufend. Sie<br />

sind mit verschiedenen<br />

Einbauten<br />

versehen, sind ungleichmäßig<br />

segmentiert<br />

und haben<br />

damit eine<br />

sehr unterschiedlich<br />

stark strukturierte<br />

Innenfläche.<br />

Als einzig möglicher<br />

Montageort<br />

für den Radarsensor wurde ein 4"-Flanschanschluss<br />

auf einem verlängert angeschweißten<br />

Stutzen des außermittig angeordneten<br />

20"-Mannlochs fest vorgegeben.<br />

Das Katalysator–Schüttgut ist sehr fein<br />

strukturiert, neigt nicht zu Wechten- oder<br />

Trombenbildung und hat einen niedrigen,<br />

schwankenden Epsilon-Wert zwischen 2<br />

und 3,5. Die Befüllung der Silos erfolgt<br />

teilweise schnell und mit extremer Staubentwicklung<br />

bei einer Füllguttemperatur<br />

Carsten Schulz<br />

Endress+Hauser Messtechnik<br />

GmbH + Co. KG<br />

von bis zu 500 °C. Der Entleerungsvorgang<br />

erfolgt dagegen sehr langsam bei einer<br />

Medientemperatur von ca. 20 °C.<br />

Es bestehen hohe Verfügbarkeits- und<br />

Genauigkeitsanforderungen an das Füllstandmesssignal<br />

für den Befüll- und<br />

Entleervorgang, die Bevorratung und die<br />

Logistik. Im laufenden Anlagenbetrieb<br />

wird eine hohe Zuverlässigkeit bei minimalem<br />

Wartungsaufwand für das Messsystem<br />

erwartet.<br />

Zugeschnittene Lösung<br />

Zwei verschiedene Radarsysteme unterschiedlicher<br />

Hersteller wurden 2010 in<br />

den Silos für das Katalysatormedium installiert.<br />

Die mit diesen Systemen erreichte<br />

Messwertzuverlässigkeit war für den nachfolgenden<br />

Prozess jedoch nicht ausrei-<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


Die Total Raffinerie<br />

Total ist in Deutschland in den Sparten<br />

Chemie, Raffinerie, Marketing &<br />

Service sowie Gas aktiv. Mit einer<br />

Jahreskapazität von rund 12 Mio. t<br />

Rohöl ist die im Herbst 1997 in Betrieb<br />

genommene Total Raffinerie Mitteldeutschland<br />

GmbH nicht nur die<br />

jüngste der 14 Raffinerien, sondern sie<br />

zählt außerdem zu den größten<br />

Raffinerien Deutschlands. Die<br />

Raffinerie in Leuna produziert Benzin,<br />

Diesel, Heizöl, Methanol, Flugkraftstoffe<br />

und viele weitere Produkte. Als<br />

eine der modernsten Raffinerien<br />

Europas setzt der Standort Leuna in<br />

puncto Umweltschutz, Sicherheit und<br />

Energieeffizienz Maßstäbe. Moderne<br />

Überwachungs- und Sicherheitssysteme<br />

sowie eine professionelle Instandhaltung<br />

gewährleisten eine hohe<br />

Zuverlässigkeit der Anlagen. Sicherheit<br />

und Umweltschutz haben für die rund<br />

630 Mitarbeiter und die Zukunft<br />

absolute Priorität.<br />

01 In diesem Silo für<br />

Katalysator-Schüttgut<br />

muss der Füllstand<br />

zuverlässig gemessen<br />

werden<br />

02 Installation des<br />

Messgeräts am Silo<br />

chend. Endress+Hauser stellte sich 2013<br />

dieser bis dahin sehr ungenügend gelösten<br />

messtechnischen Herausforderung. Basierend<br />

auf einer weiterführenden theoretischen<br />

und praktischen Problemanalyse<br />

wurden nachfolgend frei abstrahlende Radarsonden<br />

des Typs Micropilot FMR 57 installiert,<br />

in Betrieb genommen und für die<br />

Messaufgabe optimiert.<br />

Mit dieser zugeschnittenen Lösung konnten<br />

die Füllstandmessungen mit verwertbaren<br />

Ergebnissen realisiert werden.<br />

Signalauswertung perfektioniert<br />

Die neuen selbstlernenden Softwarealgorithmen<br />

sind in der Lage, bis zu 20 Mikrowellenreflexionen<br />

gleichzeitig zu verfolgen<br />

und zu charakterisieren. Durch diese neuartigen<br />

Algorithmen werden Füllstand-, Stör-,<br />

Doppler- und Bodensignale erkannt und<br />

definiert. Diese Definition der Signalart wird<br />

durch eine Bewertung der unterschiedlichen<br />

Reflexionseigenschaften wie zum Beispiel<br />

Reflexionshöhe, Reflexionsposition, Reflexionsgeschwindigkeit<br />

und -bewegungsrichtung<br />

erreicht.<br />

Durch diese einzigartigen Auswertealgorithmen<br />

ist es jetzt möglich, eine Signalreflexion<br />

auch unterhalb einer Störausblendung<br />

zuverlässig auszuwerten. Zusätzlich<br />

erweitern die Neuentwicklungen der Hochtemperaturvarianten<br />

des Micropiloten das<br />

Anwendungsspektrum für Flüssigkeitsgeräte<br />

mit 26-GHz-Technologie mit dem Gerätetyp<br />

FMR51 auf bis zu 450 °C und für Schüttgutgeräte<br />

mit dem FMR57 auf bis 400 °C<br />

Prozesstemperatur am Prozessanschluss<br />

des Messgeräts.<br />

Diese Software- und Hardwareentwicklungen<br />

erhöhen die Messwertzuverlässigkeit des<br />

neuen Micropilot FMR5x enorm und führen<br />

03 Das frei abstrahlende Radar-Füllstandmessgerät Micropilot<br />

FMR5x ist in vielen Varianten für die unterschiedlichsten<br />

Branchen einsetzbar<br />

auch bei anspruchsvollen Prozessbedingungen<br />

zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit.<br />

Die automatische Datensicherung im Speicherbaustein<br />

Historom, der unverlierbar in<br />

das Gehäuse integriert ist, ermöglicht den<br />

zeitsparenden Austausch von Elektronik ohne<br />

Neuabgleich. Bei einem Elektronikwechsel laden<br />

sich die Gerätedaten der letzten Parametrierung<br />

automatisch vom Speicherbaustein<br />

in die neue Elektronik und das Gerät nimmt<br />

den Messbetrieb automatisch wieder auf.<br />

Einheitliches Gerätekonzept<br />

In der Prozessindustrie nimmt die Komplexität<br />

für den Anwender aufgrund der Vielzahl<br />

von Messaufgaben und der dafür verfügbaren<br />

Geräte unterschiedlicher Hersteller stetig<br />

zu. Gleichzeitig steigen die Anforderungen<br />

hinsichtlich der Betriebssicherheit und Verfügbarkeit<br />

von Anlagen. Endress+Hauser<br />

setzt diese Anforderungen mit der vollumfänglichen<br />

Integration der neuen Gerätevarianten<br />

des frei abstrahlenden Radar<br />

Micropilot FMR5x in das Zweileiter-Konzept<br />

für Durchfluss und Füllstand um.<br />

Die Einheitlichkeit zeigt sich z. B. in Dokumentation,<br />

Bedienung, Diagnose, Ex- und<br />

Ersatzteilkonzept sowie vielen weiteren<br />

Details und führt zu einer Kostenreduktion<br />

in Planung, Beschaffung und Betrieb. Das<br />

einheitliche Zweileiter-Konzept für Durchfluss<br />

und Füllstand erhöht die Sicherheit<br />

und senkt die Kosten.<br />

www.de.endress.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 29


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

IO-Link-Master für raue<br />

Industrieumgebungen<br />

Hersteller und industrielle Anwender<br />

können jetzt in rauen Betriebsumgebungen<br />

mithilfe des Slim Line IP67-klassifizierten<br />

Allen-Bradley Armorblock<br />

IO-Link-Masters von Rockwell Automation<br />

auf detailliertere Sensordiagnosen<br />

zugreifen. Das Gerät erweitert das<br />

IO-Link-Portfolio und bietet zusätzlich<br />

Ereignis- und Prozess-Zeitstempelfunktionen<br />

für On-Machine-Anwendungen. Der<br />

neue IO-Link-Master speichert auf jedem<br />

Kanal bis zu 40 Zeitstempel von Sensorereignissen.<br />

Mithilfe dieser Ereignishistorie<br />

können Anwender Änderungen<br />

nachverfolgen und Probleme einfacher<br />

diagnostizieren. Eingangszeitstempel aller<br />

Sensordaten können bei einer Statusänderung<br />

ebenfalls an die Steuerung gesendet werden. Durch diese<br />

und weitere Diagnosen, die vom Gerät zur Verfügung gestellt<br />

werden, lässt sich die Fehlerbehebungszeit um bis zu 90 %<br />

verkürzen, die vorbeugende Wartung verbessern und die allgemeine<br />

Systemleistung optimieren. Durch die zwei embedded Ethernet-<br />

Switches kann der Armor Block somit in eine Device Level Ring<br />

Architektur (DLR) eingebunden werden.<br />

www.rockwellautomation.de<br />

Füllstand<br />

Mobile Gasanalyse – komfortabel und<br />

effizient<br />

Mit dem Ziel, den<br />

Prüfingenieuren<br />

die Arbeit an den<br />

teilweise nur<br />

schwer zugänglichen<br />

und wenig<br />

einladenden<br />

Einsatzorten zu<br />

erleichtern,<br />

entwickelte Bühler Technologies die tragbaren Aufbereitungen<br />

der Serien Base und Smart. Diese erfüllen die Mindestansprüche<br />

an Überwachungsaufgaben, die ohne beheiztes Entnahmebesteck<br />

auskommen. Das in einer flexiblen Tragetasche untergebrachte<br />

PCS.base Aufbereitungssystem umfasst einen leistungsfähigen<br />

Gaskühler mit Partikelfilter am Ausgang, und bietet mit einem<br />

optionalen Zubehör bis hin Strömungsmesser mit Nadelventil<br />

und Feuchtefühler alles Nötige für diese Einsätze.<br />

Das tragbare PCS.smart System deckt die anspruchsvolleren<br />

Messaufgaben ab. Es beherbergt in einem stabilen Leichtbaugehäuse<br />

alle notwendigen Aufbereitungskomponenten übersichtlich<br />

und leicht zugänglich. Je nach Anforderung können neben<br />

Kühler, Kondensatpumpe und Filter auch Feuchtefühler, Messgaspumpe<br />

mit Bypass und Strömungsmesser untergebracht werden.<br />

Mit seiner speziellen Kühlerausstattung erfüllt es auch die<br />

Anforderungen der Anwendungen, die nur geringe Auswascheffekte<br />

gemäß EN 15267 Teil 4 tolerieren können. Auf der<br />

Ausgangsseite sind optional zwei Analysatoren anschließbar.<br />

Eingangsseitig ist unter anderem der Anschluss der beheizbaren<br />

Entnahmesonde Smartline möglich.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

Spezialisierte Prozess-Spektrometer<br />

Altbewährtes hat ausgedient.<br />

Jetzt: Ultraschall-Grenzschalter von AFRISO!<br />

USG 20<br />

www.afriso.de/usg<br />

Pumps & Valves (29.-30.03.) - Halle 5 Stand B 11<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Molchfähig: Frontbündiger<br />

Einbau ohne Störkonturen<br />

für beste Reinigungsergebnisse<br />

Integrierbar, selbst bei<br />

kleinen Rohrquerschnitten<br />

Unterschiedliche Prozessanschlüsse<br />

für verschiedenste<br />

Einsatzmöglichkeiten:<br />

G½, G¾, G1, Einschweißmufffe,<br />

Tri-Clamp,<br />

Milchrohr, VARIVENT,<br />

u.v.m.<br />

Non-invasive Messung<br />

durch Kunststoffbehälter<br />

oder -Rohrwände möglich<br />

Die Polytec PSS-Systeme sind Diodenzeilen-Spektrometer mit<br />

Transmissions-Gitter für eine hohe Empfindlichkeit, besonders<br />

kurze Messzeiten und einem sehr geringen Streulicht-Anteil. Die<br />

spektrale Auflösung beträgt bis zu 3,2 nm. Die Systeme sind in<br />

Varianten für verschiedene Nahinfrarot-Spektralbereiche zwischen<br />

850 und 2200 nm verfügbar. Umfangreiche Software zur Geräte-<br />

Steuerung, Datenanalyse und für das Berichtswesen sowie für die<br />

automatische Echtzeit-Prozess-Kontrolle ist verfügbar. Dazu gehören<br />

auch Schnittstellen für zahlreiche kommerziell erhältliche<br />

Chemometrie-Software-Pakete.<br />

Die Multiplexer bieten zwei bis neun Kanäle, und lassen damit<br />

ebenso viele Messköpfe an frei wählbaren Stellen im Prozess zu,<br />

die parallel über ein Spektrometer angesteuert werden. Dabei ist<br />

die Art der Sonden beliebig und kann von Distanzmessköpfen<br />

über Nahbereichs- bis zu Tauchsonden frei gewählt und individuell<br />

ausgewertet werden. Die Integration der Systeme lässt sich<br />

sehr flexibel handhaben und ist durch industrielle Auslegung<br />

auch rauen Umgebungsbedingungen gewachsen.<br />

www.polytec.de<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong><br />

AFRISO.indd 1 02.02.<strong>2017</strong> 09:18:20


Kritische Messwerte erfassen<br />

Mit dem neuen pH-Sensor Memosens<br />

CPS171D, dem Sauerstoffsensor Memosens<br />

COS81D und dem Leitfähigkeitssensor<br />

Memosens CLS82D stehen für die<br />

wichtigsten, kritischen Messparameter<br />

Sensoren zur Verfügung, die sich durch<br />

besonders präzise und stabile Messwerte<br />

auszeichnen und den neuesten, hygienischen<br />

und regulatorischen Anforderungen<br />

entsprechen. Sämtliche Sensoren basieren<br />

auf der digitalen Memosens-Technologie.<br />

Dabei wird der Messwert bereits im Sensor<br />

digitalisiert und kontaktlos über Induktion<br />

an den Messumformer übertragen. Feuchtigkeit<br />

und Korrosion, die den Messwert verfälschen<br />

oder zum Ausfall der Messstelle führen könnten, haben keine Chance.<br />

Alle Sensoren verfügen über eine kompakte Bauform und sind im 12-mm-Design mit PG-Verschraubung<br />

erhältlich. Sie eignen sich also sowohl für Labormessungen als auch für Technikums- und<br />

Produktionsanlagen. Durch den Einsatz der gleichen Technologie werden einheitliche Messergebnisse<br />

erzielt, was eine schnellere Übertragbarkeit vom Laborverfahren auf die großtechnische<br />

Produktionsanlage erlaubt und eine optimierte Prozesssteuerung ermöglicht.<br />

Temperaturmessung<br />

in<br />

Durchlauföfen<br />

Neu!<br />

PTM1200<br />

• Temperaturen an bis zu 20<br />

Punkten<br />

• Kalibriert - auf Wunsch DAkkS!<br />

• Optional Echtzeitanzeige<br />

• Bluetooth mit Android App<br />

• 3.8 Mio. Datenpunkte<br />

• Kalibrationsdaten im Logger<br />

• Kurzer Messintervall von 0,2 sek.,<br />

ideal für Prozesse mit schnellen<br />

Temperaturänderungen<br />

www.endress.com<br />

Radarfüllstandsensor mit vielfältigen Montagemöglichkeiten<br />

Der Radarsensor Vegaplus WL S61 ist der ideale Sensor für alle<br />

einfachen Anwendungen im Wasser- und Abwasserbereich. Er bietet<br />

durch die vielfältigen Montagemöglichkeiten eine besonders kostengünstige<br />

Radarlösung, da er einfach in bestehende Infrastrukturen<br />

integriert werden kann. Mit einer Genauigkeit von ±5 mm deckt der<br />

Sensor ein breites Anwendungsgebiet ab. Er eignet sich besonders zur<br />

Füllstand- und Durchflussmessung in der Wasseraufbereitung. Das<br />

robuste Gehäuse des Sensors ist verschleiß- sowie wartungsfrei und<br />

eignet sich aufgrund seiner hohen Schutzart IP68 (2 bar) auch für<br />

Anwendungen, bei denen der Sensor überflutet werden kann. Die<br />

Geräte entsprechen der neusten LPR-Norm (Level Probing Radar) und<br />

sind für den Einsatz im Freien uneingeschränkt zugelassen. Ganz neu<br />

ist die drahtlose Bedienung per Bluetooth über Smartphones/Tablets<br />

und/oder PCs mit Pactware und Bluetooth-USB-Adapter, die eine Inbetriebnahme oder Diagnose<br />

weiter vereinfacht.<br />

Einfach!<br />

• Keine Schleppkabel<br />

• Minimaler Arbeitsaufwand<br />

• Standardsysteme für Prozesse bis<br />

zu 1350°C<br />

• Auch für Prozesse mit Wasser-, Öloder<br />

Gasabschreckung<br />

www.vega.com<br />

Strömungsschalter misst kalorimetrisch<br />

Für Applikationen mit flüssigen Messstoffen hat Wika den elektronischen<br />

Strömungsschalter Typ FSD-3 mit Digitalanzeige entwickelt. Er kann die Prozesssteuerung<br />

mehrfach unterstützen: als Strömungswächter, als Trendanzeiger für die<br />

Medienströmung und mit einer integrierten Temperaturmessung (–20 bis +85 °C).<br />

Die optionale Diagnosefunktion reagiert bei Sensordefekt und Überschreitung des<br />

Strömungs- und Temperaturmessbereichs.<br />

Der neue Strömungsschalter ist über die Vor-Ort-Anzeige und eine selbsterklärende<br />

Menüführung gemäß VDMA-Standard einfach zu parametrieren. Er misst Strömungen<br />

in den Bereichen von 5 bis 150 cm/s (Wasser) und 3 bis 300 cm/s (Öl), der Messwert<br />

wird in Prozent angezeigt.<br />

Als erstes Wika-Gerät seiner Art funktioniert der FSD-3 nach dem kalorimetrischen<br />

Messprinzip, wonach der Wärmeabtrag eines beheizten Fühlers direkt mit der<br />

Strömungsgeschwindigkeit korreliert. Diese Messmethode kommt ohne bewegliche<br />

Teile aus. Daher arbeitet der neue Strömungsschalter verschleißfrei.<br />

www.wika.de<br />

Exakt!<br />

• Einfache und vollständige<br />

AMS2750E und CQI-9<br />

Analyse und Berichtserstellung<br />

PhoenixTM GmbH<br />

32547 Bad Oeynhausen<br />

Tel.: +49 5731 30028 0<br />

www.PhoenixTM.de<br />

info@phoenixtm.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Immer die passende Sonde<br />

Die Messgeräte der<br />

Serie PulsFox<br />

PMG 10 wurden zur<br />

genauen Füllstandmessung<br />

von hochoder<br />

niederviskosen,<br />

anhaftenden, leitfähigen<br />

oder isolierenden<br />

Flüssigkeiten<br />

und Schüttgütern, z. B. in Lager- und Prozessbehältern, Silos oder<br />

Tanks, konzipiert. Unabhängig davon, ob hohe oder niedrige<br />

Behälter, störende Einbauten, geringe Abstände oder z. B. leitfähige<br />

Schäume auf dem zu messenden Medium gegeben sind, für<br />

jede Anwendung gibt es eine passende Sonde. Die Genauigkeit<br />

wird weder von unruhigen, dampfenden oder staubigen Oberflächen<br />

noch von Dichte-, Druck- oder Temperaturschwankungen<br />

beeinträchtigt. Die Messgeräte verfügen über ein robustes<br />

Aluminiumdruckguss-Gehäuse und sind für raue Umgebungsbedingungen<br />

gut geeignet. Die Geräte haben keine bewegten Teile<br />

und arbeiten daher präzise und zuverlässig.<br />

www.afriso.de<br />

Heiße Objekte cool erkannt<br />

Der Sensorspezialist Balluff<br />

hat mit dem BTS jetzt einen<br />

neuen Infrarot-Temperatursensor<br />

mit IO-Link-Schnittstelle<br />

und zwei Schaltausgängen<br />

entwickelt. Mit ihm<br />

lassen sich berührungslos<br />

und rückwirkungsfrei<br />

Temperaturen zwischen 250<br />

und 1250 °C auch in unzugänglichen oder für Menschen gefährlichen<br />

Umgebungen überwachen, heiße Objekte auch in Bewegung<br />

detektieren und Temperaturwerte erfassen. Das Pyrometer im<br />

robusten M30-Edelstahlgehäuse in der Schutzart IP67 bietet<br />

erstmals in dieser Bauform eine Multifunktionsanzeige mit<br />

Klartextinformationen und automatischer Displayausrichtung wie<br />

bei einem Smartphone. Die IO-Link-Schnittstelle ermöglicht z. B.<br />

die Remote-Parametrierung des Sensors von der übergeordneten<br />

Steuerung oder einem Leitstand aus. Eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten<br />

und Funktionen erschließen dem Anwender ein<br />

weites Anwendungsspektrum.<br />

www.balluf.de<br />

Schnelle Ansprechzeit bei Hygrometer<br />

Michell Instruments hat<br />

dem S8000 Integrale Taupunktspiegel<br />

Hygrometer<br />

ein neues Design verpasst.<br />

Dabei wurde ihm<br />

jedoch nicht nur ein<br />

neues frisches Aussehen<br />

gegeben, sondern er<br />

wurde auf den neuesten<br />

Stand der Technologie<br />

gebracht. Die Optimierungen<br />

umfassen drei Bereiche – das mechanische Design für<br />

höhere Beständigkeit und Robustheit, ein verbesserter Sensorkopf<br />

für schnellere Messungen bei niedrigen Taupunkten, sowie eine<br />

noch einfachere Bedienung durch eine Touchscreen Schnittstelle<br />

mit intuitiver Menüführung. Der S8000 Integrale MKII verfügt<br />

über ein komplett neues Sensordesign mit verbesserter Integrität<br />

und Abdichtungsmechanismus. Daraus resultiert eine schnellere<br />

Ansprechzeit bis –60 °C Td, eine verbesserte Sensitivität und ein<br />

noch schnelleres Ansprechverhalten auf sich ändernde Taupunktbedingungen.<br />

Der Betriebsdruckbereich des Hygrometers wurde<br />

von 17 bar ü auf 20 bar ü erweitert und das bei gleichbleibender<br />

Genauigkeit von ±0,1 °C Td.<br />

www.michell.com<br />

Bluetooth-Module mit hoher Reichweite<br />

Ahlborn bietet Bluetooth-<br />

Module mit halbtransparenter<br />

Schale und ein<br />

Bluetooth-Messgerät an.<br />

Eine aktive Antenne ermöglicht<br />

eine Reichweite<br />

bis zu 1000 m. Die Stromversorgung<br />

erfolgt über<br />

einen Akku. Die Laufzeit<br />

mit einer Akkuladung<br />

beträgt mindestens ein<br />

Jahr bei einem Messzyklus von einer Stunde und aktiviertem<br />

Sleepmode. Optional sind die Geräte mit eingebautem Digitalfühler<br />

für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und atmosphärischen<br />

Druck erhältlich. Damit lassen sich am Messgerät zusätzlich die<br />

Umgebungskonditionen messen. Die Bluetooth-Technik eignet<br />

sich für den Aufbau kleinerer Messnetzwerke oder einzelner<br />

Messstellen ebenso wie für die Installation eines komplexen<br />

Netzwerkes mit bis zu 99 × 100 Messstellen. Damit ist sie voll<br />

systemkompatibel und stellt keine Insellösung dar. Eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Sensoren ist anschließbar. Es stehen über<br />

65 Standardmessbereiche zur Messung physikalischer, chemischer<br />

und elektrischer Größen zur Verfügung.<br />

www.ahlborn.com<br />

Modularer Überspannungsschutz<br />

Das Überspannungsschutzsystem M-LB-5000 bietet erstmals die Kombination von Diagnosefunktion und Modularität in<br />

der Baubreite 6,2 mm. Zusammen mit der Single-Loop-Integrität erhöht dies die Anlagenverfügbarkeit und senkt die<br />

Gesamtbetriebskosten. Der Schutzmodulstatus ist als Ampelanzeige intuitiv ablesbar und kann als Statusmeldung in die<br />

Leitebene verdrahtet werden. Dies erlaubt ein Condition Monitoring, der regelmäßige Aufwand für die Überprüfung der<br />

Schutzeinrichtung sinkt oder entfällt komplett. Das modulare System erlaubt eine einfache Inbetriebnahme und Wartung<br />

durch eine Loop-Disconnect-Funktion und unterbrechungsfreien Schutzmodultausch im laufenden Betrieb. Der Aufbau von M-LB-5000<br />

ermöglicht durch eine integrierte Trennfunktion Isolationstests während der Inbetriebnahme oder anlässlich wiederkehrender Prüfungen.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Tragbares Bediengerät ermöglicht<br />

flexiblen Einsatz<br />

B&R erweitert<br />

seine Panel-Serie<br />

um drei mobile<br />

Modelle. Die<br />

Handbediengeräte<br />

der Baureihe<br />

Mobile Panel 7100<br />

sind ergonomisch,<br />

besonders leicht<br />

und stoßfest. Mit<br />

den neuen Gerätevarianten<br />

soll eine Lösung für Anwendungen in rauen Industrieumgebungen<br />

mit der Leistung eines Industrie-PCs geboten<br />

werden. Die Mobile Panels sind in verschiedenen Größen erhältlich.<br />

Die Modelle 7140 und 7150 verfügen über ein WSVGA- und<br />

WXGA-Display mit 7" und 10,1". Beide nutzen die Visualisierungssoftware<br />

Mapp View. Das Modell 7151 läuft mit einem<br />

windowsbasierten Betriebssystem und ist mit einem 10,1"-Display<br />

ausgestattet. Bei den Mobile Panels wird der beschränkte Platz für<br />

Display und Tasten optimal genutzt. Der Hersteller hat sich für<br />

eine Kombination aus Funktionstasten und Touchscreen entschieden.<br />

Häufig benötigte Funktionen können auf schnell<br />

programmierte Tasten gelegt werden. Das abgerundete, doppelwandige<br />

Gehäuse absorbiert harte Stöße. Die in Schutzart IP65<br />

ausgeführten Panels haben integrierte Schnittstellen wie USB 2.0<br />

und Ethernet 10/100.<br />

www.br-automation.com<br />

pH-Meter für die Lebensmittelanalyse<br />

Mit der neuen Serie<br />

HI98161 bis HI98165<br />

stellt Hanna Instruments<br />

fünf tragbare<br />

pH-Meter vor, die<br />

die Analyse von<br />

Lebensmitteln noch<br />

einfacher gestalten.<br />

Die robusten und<br />

wasserdichten<br />

Handgeräte sind<br />

jeweils mit einer<br />

passenden, für<br />

spezifische Anwendungen<br />

ausgelegten<br />

Foodcare-Spezialelektrode<br />

ausgestattet. Unternehmen und Institute aus allen Bereichen<br />

der Lebensmittelherstellung und -analytik haben somit<br />

künftig immer das passgenaue Werkzeug zur Hand, um die notwendigen<br />

pH- und Temperaturmessungen an ihren Produkten<br />

im laufenden Betrieb schnell und präzise durchzuführen. Die<br />

ständige Überwachung des pH-Wertes ist eine der verbreitetsten<br />

Messmethoden in der Lebensmittelanalytik. Um eine konstant<br />

hohe Qualität aller Messdaten und somit von Produkten zu<br />

gewährleiten, verfügen die neuen Handmessgeräte pH-Meter<br />

über entsprechende Datenspeicher: Auf jedem Gerät der neuen<br />

Serie lassen sich bis zu 200 Messwerte und deren GLP-Daten<br />

(Good-Laboratory-Practice) speichern.<br />

www.hannainst.de<br />

Lichtschnittsensoren erfassen Kanten und<br />

Höhen<br />

Die neuen Lichtschnittsensoren<br />

Poscon bieten<br />

komplexe Funktionen<br />

wie z. B.<br />

eine Kantenoder<br />

Höhenmessung,<br />

in einem<br />

einfach zu bedienenden,<br />

kompakten<br />

Sensor.<br />

Die Sensoren<br />

funktionieren<br />

ohne Reflektor und lassen sich dank sichtbarer Laserlinie und<br />

einer optisch ausgerichteten Achse schnell in Betrieb nehmen.<br />

Nach der Installation müssen dank der vordefinierten Messfunktionen<br />

nur noch wenige Parameter eingestellt werden, ganz ohne<br />

externe Software. Ein weiterer Vorteil der Sensoren liegt in der<br />

direkten Ausgabe der Messwerte in mm. Die Werte können direkt<br />

in der Steuerung weiterverarbeitet werden.<br />

Der Poscon 3D ist speziell auf die Vermessung von Objektkanten,<br />

Breiten und Lücken spezialisiert und eignet sich unter anderem<br />

für den Einsatz in der Materialzuführung oder der Endkontrolle.<br />

Die Vermessung erfolgt unabhängig von Farbe, Oberflächen und<br />

Höhenschlag. Die Sensoren können in Relation zur Standardmontage<br />

bis zu ± 30° in einem beliebigen Winkel geneigt montiert<br />

werden.<br />

www.baumer.com<br />

Öl-Bindemittel<br />

Chemikalien-Bindemittel<br />

Notfall-Sets<br />

Leckage Management<br />

DIE NATUR ENTWICKELT DEN BESTEN SCHUTZ.<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 33<br />

Denios.indd 1 17.02.<strong>2017</strong> 11:28:30


BETRIEBSTECHNIK<br />

Störfälle beherrschen<br />

Sichere Produktion von Wasserstoff<br />

Die Elektrolyse ist ein erprobtes Verfahren zur Produktion von<br />

Wasserstoff. Damit auch bei Störfällen keine Gefährdungen<br />

auftreten, haben Sachverständige für einen Hersteller von<br />

Elektrolyseuren untersucht, wo und unter welchen Bedingungen<br />

explosive Wasserstoff-Sauerstoff-Gasgemische auftreten können.<br />

Autor: Dr. Jörg Sager, Abteilung Strukturzuverlässigkeit<br />

/ Energiesysteme, Tüv Süd Industrie<br />

Service GmbH, Dresden<br />

Bis zum Jahr 2050 sollen in Deutschland<br />

rund 80 % des erzeugten Stroms aus erneuerbaren<br />

Quellen wie Photovoltaik oder<br />

Windkraft stammen. Damit diese Energiewende<br />

gelingt, muss der regenerativ erzeugte<br />

Strom in großen Mengen über lange<br />

Zeiträume gespeichert werden. Eine wesentliche<br />

Rolle kann hierbei Wasserstoff als<br />

chemischer Energieträger spielen. Der mittels<br />

Elektrolyse aus Strom und Wasser erzeugte<br />

„grüne“ Wasserstoff lässt sich in das<br />

vorhandene Erdgasnetz einspeisen und sowohl<br />

zur Rückverstromung als auch zur<br />

Wärmeerzeugung nutzen.<br />

Besonders geeignet zur Wasserstoffproduktion<br />

ist die Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyse<br />

(PEM-Elektrolyse), da diese<br />

Anlagen in der Lage sind, sehr flexibel auf<br />

das fluktuierende Angebot an erneuerbar erzeugtem<br />

Strom zu reagieren. Die heutigen<br />

PEM-Elektrolyseanlagen haben einen Wir-<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

kungsgrad von 75–80 %, können Strom im<br />

Megawattbereich aufnehmen und werden<br />

bereits in zahlreichen Pilotprojekten erprobt.<br />

Sicher trotz Störung<br />

Bei der Elektrolyse entstehen hochreaktiver<br />

Wasser- und Sauerstoff. Doch was passiert,<br />

wenn es zu einer gravierenden Störung<br />

kommt und zum Beispiel ein Brand dazu<br />

führt, dass die Stromversorgung unterbrochen<br />

wird? Um diese Fragestellung zu klären,<br />

hat ein Hersteller von Elektrolyseanlagen<br />

Tüv Süd Industrie Service beauftragt, das<br />

Sicherheitskonzept seiner Anlagen zu prüfen.<br />

Das Unternehmen setzt einen Teststand<br />

zur Qualitätssicherung ein, auf dem die Anlagen<br />

vor der Auslieferung an die Kunden<br />

über einen Zeitraum von mehreren Tagen<br />

geprüft werden. Dabei wird der Wasserstoff<br />

nicht wie im späteren Betrieb gespeichert,<br />

sondern über ein Abgassystem in die Umgebung<br />

abgeführt. Damit keine explosiven<br />

Gasgemische entstehen und es zu keiner<br />

Knallgasreaktion kommt, werden die Abgasleitungen<br />

der Elektrolyseanlagen im<br />

laufenden Betrieb mit Stickstoff inertisiert.<br />

Bricht die Stromversorgung der Anlage<br />

zum Beispiel aufgrund eines Brandes zusammen,<br />

muss der Wasserstoff innerhalb<br />

kürzester Zeit aus den Elektrolyseuren<br />

ausgeleitet werden, um die Explosionsgefahr<br />

zu bannen. Dazu hat der Hersteller<br />

elektromagnetische Ventile vorgesehen,<br />

die sich automatisch bei einem Störfall öffnen,<br />

um den Wasserstoff über das Abgassystem<br />

auszublasen.<br />

Die Leitungen zum Stickstofftank sind<br />

ebenfalls mit elektromagnetischen Ventilen<br />

versehen, die sich im Störfall öffnen. So soll<br />

sichergestellt werden, dass Wasserstoff und<br />

Stickstoff gemeinsam ausströmen und die<br />

Wasserstoffkonzentration unter der explosionskritischen<br />

Grenze bleibt. Die Experten<br />

von Tüv Süd sollten nun untersuchen, ob es<br />

trotz der implementierten Sicherheitsmaßnahmen<br />

beim Ausströmen in die Umgebungsluft<br />

zu kritischen Wasserstoff-Sauerstoff-Konzentrationen<br />

kommt.<br />

Fluiddynamische Simulation<br />

Ermittlung der Schadensursache mit fluiddynamischen<br />

Modellen<br />

Fluiddynamische Simulationen eignen sich nicht nur zur Prävention, sondern auch<br />

zur Rekonstruktion von Störfällen. So wurden Sachverständige von Tüv Süd Industrie<br />

Service beauftragt, die Ursachen für einen Unfall mit Personenschaden in einem<br />

Heizkraftwerk zu ermitteln. Ein Arbeiter wurde dort durch austretenden heißen<br />

Wasserdampf verletzt. Die Sachverständigen sollten klären, wie und vor allem wie<br />

schnell heißer Wasserdampf in den Beschickungsbunker der Anlage gelangen<br />

konnte, nachdem im Feuerraum ein Verdampferrohr geplatzt war. Der Beschickungsbunker<br />

ist im Normalbetrieb frei von Wasserdampf. Über ihn gelangt der Energieträger<br />

in den Brennraum.<br />

Mittels fluiddynamischer Modelle konnten die Vorgänge während des Zwischenfalls<br />

berechnet und geklärt werden. Beim Bersten des Rohres strömte Dampf aus dem<br />

Verdampferrohr in den Kessel. Das nachströmende Kesselspeisewasser entspannte<br />

sich in den Feuerraum hinein. Durch die hohe Speisewassertemperatur kam es zu<br />

einer spontanen Verdampfung. Da die Temperatur im Feuerraum über 1000 °C<br />

betrug, erhöhte sich das Dampfvolumen zusätzlich. Somit stieg der Druck im<br />

Feuerkessel soweit an, dass das Dampf-Rauchgas-Gemisch augenblicklich sowohl<br />

über den Kamin als auch über die Frischluftzufuhr und den Beschickungsbunker<br />

herausgepresst wurde.<br />

Dazu wurde auf Basis der Anlagenpläne das<br />

gesamte Abgassystem inklusive aller Maschen<br />

und Verzweigungen in einem mathematischen<br />

Modell abgebildet. In die fluiddynamische<br />

Simulationsberechnungen flossen<br />

die unterschiedlichen Rohrparameter wie<br />

Leitungslänge, Leitungsquerschnitt und die<br />

Oberflächenbeschaffenheit der Rohrinnenseiten<br />

ebenso ein wie die physikalischen und<br />

chemischen Eigenschaften der eingesetzten<br />

Gase. Ausgangspunkt der Simulation sind<br />

die Zustandsgrößen Druck, Temperatur und<br />

Volumen bzw. Stoffmengen in den Elektrolyseuren<br />

bzw. den Stickstofftanks.<br />

Anhand der Zustandsgleichungen für<br />

ideale und reale Gase sowie der Erhaltungssätze<br />

für Masse und Energie konnten die<br />

Abströmvorgänge detailliert modelliert werden.<br />

Die relevanten Prozesse laufen unter<br />

Umständen innerhalb von nur wenigen<br />

Millisekunden ab. Um die erforderliche<br />

hohe zeitliche Auflösung und die korrekte<br />

Beschreibung der physikalischen Zustandsparameter<br />

der Gase und der instationären,<br />

kompressiblen Strömung im Rohrleitungssystem<br />

zu gewährleisten, gibt es somit zu<br />

einer mathematischen Simulation der Prozesse<br />

kaum Alternativen.<br />

Kritische Konzentration<br />

In den Elektrolyseuren und in den Stickstofftanks<br />

herrschen unterschiedliche Ruhedrücke<br />

und Temperaturen. Daraus resultiert,<br />

dass Wasserstoff und Stickstoff unterschiedlich<br />

stark in das Abgassystem entspannen.<br />

Das Ergebnis der Simulation zeigt, dass der<br />

Stickstoff den Wasserstoff nach dem Öffnen<br />

der Ventile zunächst in die Elektrolyse zurückdrängt.<br />

Erst nach dem Druckausgleich<br />

strömt der Wasserstoff gemeinsam mit dem<br />

Stickstoff über das Abgassystem ab.<br />

Innerhalb des Abgasleitungssystems vor<br />

der Austrittsstelle wirkt die Inertisierung.<br />

Dort besteht auch beim angenommenen<br />

Störfallszenario keine Explosionsgefahr.<br />

Dennoch deckte die fluiddynamische Simulation<br />

eine Schwachstelle im Sicherheitskonzept<br />

auf, bei der die kritische Wasserstoffkonzentration<br />

überschritten werden kann. Am<br />

Austritt, wo sich der Wasserstoff mit dem<br />

Sauerstoff aus der Umgebungsluft vermischt,<br />

kann sich ein explosives Gasgemisch bilden.<br />

Somit kamen die Tüv-Süd-Sachverständigen<br />

zu dem abschließenden Ergebnis, dass die<br />

Anlage für den Normalbetrieb als sicher eingestuft<br />

werden kann, dies jedoch nicht für<br />

den betrachteten Störfall gilt. Die Simulation<br />

lieferte dem Hersteller die Grundlage für die<br />

Überarbeitung des Sicherheitskonzeptes.<br />

Foto: Roger Tully/Getty Images<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 35


BETRIEBSTECHNIK I INTERVIEW<br />

Maximale Sicherheit<br />

Brandschutzlager aus Stahl mit aktuell gültiger Zulassung<br />

Begehbare Brandschutzcontainer<br />

dienen der flexiblen Lagerung von<br />

Fässern oder Kleingebinden oder<br />

ermöglichen es, einfache<br />

Abfüllarbeiten witterungsgeschützt<br />

durchführen zu können. Das<br />

BLS-Brandschutzlager F90 aus Stahl<br />

soll das erste und einzige Lager für<br />

Gefahrstoffe sein, das die neueste<br />

DIBt-Zulassung hat. Das Lager<br />

der Firma Protectoplus ist innen<br />

und außen F90-feuerbeständig<br />

und bietet nach Angaben des<br />

Herstellers mehr Sicherheit bei<br />

deutlich kürzerer Planungszeit.<br />

Wir sprachen mit Geschäftsführer<br />

Paul Fricke.<br />

Herr Fricke, das Deutsche Institut für<br />

Bautechnik in Berlin (DIBt) hat erstmals<br />

einen Brandschutzcontainer aus Stahl der<br />

neuen Bauweise zugelassen. Was steckt<br />

dahinter und warum ist dieser Schritt so<br />

bedeutend?<br />

Die technische Entwicklung und die Verschärfung<br />

der Sicherheitskriterien in den<br />

vergangenen Jahren verlangten von den<br />

Herstellern eine Neubetrachtung der F90-<br />

Brandschutzlager, um auch weiterhin eine<br />

Eignung zur vorschriftsmäßigen Lagerung<br />

von Gefahrstoffen nach deutschen Normen<br />

zu gewährleisten. Bei allen Herstellern ist<br />

daher die Zulassung am 15. September 2016<br />

ausgelaufen. Das DIBt hat Anfang 2016 für<br />

das Zulassungsverfahren der Brandschutzcontainer<br />

aus Stahl neue Zulassungskriterien<br />

beschlossen und sich somit von dem<br />

alten Zulassungsverfahren verabschiedet.<br />

Alle Hersteller wurden vom DIBt aufgefordert,<br />

zukünftig den Feuerwiderstand der F90<br />

Brandschutzcontainer in einer Heißbetrachtung<br />

rechnerisch nachzuweisen und diese<br />

Theorie durch erfolgreiche Brandkammertests<br />

der Türen, Wände, Decke und Einbauteile<br />

in der Konstruktion nach beim DIBt<br />

hinterlegten Prüfkriterien zu bestätigen.<br />

Uns ist es gelungen, die frisch geforderten<br />

Nachweise durch ausführliche Brandkammertests<br />

vollständig zu erbringen und für<br />

die begehbaren Brandschutzcontainer die<br />

DIBt-Zulassung Z-38.5-289 zu erhalten.<br />

Protecto-Brandschutzlager des Typs „BLS<br />

F90“ sind jetzt behördlich attestiert und<br />

bieten dem Anwender maximale Sicherheit.<br />

So ein aufwändiges Prüf- und Zulassungsverfahren<br />

gab es bis dato für Brandschutzcontainer<br />

aus Stahl noch nicht. Wie sich<br />

aber herausgestellt hat, ist es die richtige<br />

Entscheidung des DIBt gewesen, denn es<br />

hat sich gezeigt, dass die äußere Tragrahmenkonstruktion<br />

verstärkt und die Verbindungsmittel<br />

weiter optimiert werden<br />

mussten. Dieses Mehr an Material und<br />

die Optimierungen der Verbindungsmittel<br />

gaben den Ausschlag für den<br />

erfolgreichen F90-Nachweis und sind,<br />

neben weiteren Komponenten, die<br />

wesentliche Grundlage für die neue<br />

DIBt-Zulassung.<br />

Und was passiert mit den Lagern, deren<br />

Zulassung ausgelaufen ist? Könnte es<br />

da Probleme geben?<br />

Grundsätzlich genießen Brandschutzlager,<br />

die vor dem 15.09.2016 genehmigt und in Betrieb<br />

genommen wurden, Bestandsschutz.<br />

Doch Brandschutzlager alter Bauart,<br />

deren DIBt-Zulassung spätestens<br />

am Stichtag aus-gelaufen<br />

ist und nicht mehr<br />

verlängert wurde, entsprechen<br />

nicht dem<br />

Paul Fricke,<br />

Geschäftsführer der<br />

Firma Protectoplus<br />

in Rendsburg<br />

heutigen Stand der Technik. Sie dürfen nicht<br />

mehr als DIBt-zugelassenes Brandschutzlager<br />

in Verkehr gebracht werden. Was daraus<br />

resultiert und nicht auf den ersten Blick klar<br />

ist: Die ausgelaufenen Zulassungen, die heute<br />

nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen,<br />

gelten nicht mehr als Verwendbarkeitsnachweis<br />

für eine Zustimmung im Einzelfall.<br />

Die Baubehörden der Bundesländer,<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


INTERVIEW I BETRIEBSTECHNIK<br />

Brandschutzlager mit zwei-flügeliger Tür auf der Längsseite und<br />

optionaler Auffahrrampe<br />

Sachverständige und die Sachversicherer<br />

könnten die alten ausgelaufenen Zulassungen<br />

nicht mehr akzeptieren und würden in<br />

der Folge die Inbetriebnahme der Brandschutzcontainer<br />

alter Bauart ablehnen.<br />

Welche Anwendervorteile hat denn das<br />

neue Brandschutzlager?<br />

Bei der Entwicklung konnten wir auf unsere<br />

langjährige Erfahrung beim Bau standardisierter<br />

Gefahrstofflager ebenso zurückgreifen<br />

wie auf das Feedback durch unsere<br />

Kunden. Jedes begehbare Protecto-Brandschutzlager<br />

BLS F90 bietet 90 Minuten<br />

Brandschutz von innen und außen.<br />

Es bildet einen in sich geschlossenen<br />

Brandabschnitt. Die Brandschutzlager<br />

sind mit einer vorschriftsmäßig WHGzugelassenen<br />

5 mm starken Auffangwanne<br />

ausgestattet. Der Container kann im Freien<br />

ebenso wie als brandschutztechnisch abgetrennter<br />

Bereich im Innenraum aufgestellt<br />

werden. Wir runden mit dem<br />

neuen Lager unser Gesamtportfolio im<br />

Bereich der Brandschutzlager ab und bieten<br />

neben dem erfolgreichen Werkstoff<br />

Beton auch ein DIBt-zugelassenes Brandschutzlager<br />

in Stahlbauweise an. Gewährleistet<br />

wird so die maximale Sicherheit bei<br />

der Lagerung von entzündlichen, brandfördernden<br />

und giftigen Stoffen, sowie<br />

organischen Peroxiden in Kleingebinden,<br />

Fässern oder IBC.<br />

Sie sprechen auch von kürzeren Planungszeiten.<br />

Was ist damit gemeint?<br />

Neben der Gewissheit, ein sicherheitstechnisch<br />

aktuelles Produkt erworben zu haben,<br />

genießen unsere Kunden ab sofort<br />

außerdem den Vorteil, ihre Bauvorhaben<br />

mit kürzeren Planungszeiten realisieren zu<br />

können, denn die gültige DIBt-Zulassung<br />

sorgt für eine allgemeine Anerkennung<br />

durch die bauaufsichtlichen Behörden und<br />

die Sachversicherer. Die Nutzer erhalten<br />

ein behördlich anerkanntes System, das<br />

Umfangreiches Zubehör<br />

Protecto Brandschutzlager des Typs<br />

„BLS F90“ werden mit Lagerflächen<br />

von 1–31 m 2 betriebsfertig angeliefert.<br />

Diverses Zubehör, je nach<br />

Anwendungsfall, rundet das Angebot<br />

ab und bietet universelle Möglichkeiten.<br />

Optional erhält der Anwender<br />

praxisgerechte Ausstattungsvarianten,<br />

wie Leuchten, technische<br />

Lüftung, Luftstromüberwachung,<br />

Heizkörper, Türfeststellanlage,<br />

Gaswarnanlage, Auffahrrampe oder<br />

Fachbodenregale.<br />

ihnen das Genehmigungsprozedere erleichtert<br />

und eine schnelle Inbetriebnahme<br />

ihres Gefahrstofflagers ermöglicht. (eli)<br />

www.protecto.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 51. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redaktion: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

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Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),<br />

Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anne Schaar (as),<br />

Tel.: 06131/992-330, E-Mail: a.schaar@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Gisela Kettenbach, Melanie Lerch, Petra Weidt,<br />

Ulla Winter (Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Doris Buchenau, Anette Fröder, Sonja Schirmer,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 50: gültig ab 1. Oktober 2016<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

Leserservice<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise und Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 12,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement: Inland: € 96,- (inkl. Versandkosten)<br />

Ausland: € 111,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

E-Mail: info@engineering-news.net,<br />

www.engineering-news.net<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteur-ID: DE 149063659<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

Druck und Verarbeitung<br />

Limburger Vereinsdruckerei GmbH<br />

Senefelderstraße 2, 65549 Limburg<br />

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Produkte und Dienstleistungen zu informieren. Dieser<br />

Speicherung und Nutzung kann jederzeit schriftlich beim<br />

Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt. Mit der Annahme<br />

des redaktionellen Contents (Texte, Fotos, Grafiken etc.)<br />

und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das<br />

umfassende, ausschließliche, räumlich, zeitlich und inhaltlich<br />

unbeschränkte Nutzungsrecht auf den Verlag über. Dies<br />

umfasst insbesondere das Recht zur Veröffentlichung in<br />

Printmedien aller Art sowie entsprechender Vervielfältigung<br />

und Verbreitung, das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung<br />

und Übersetzung, das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke,<br />

das Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung,<br />

z. B. Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und DVD<br />

und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen<br />

Contents kann trotz sorgfältiger Prüfung durch<br />

die Redaktion nicht übernommen werden. Signierte Beiträge<br />

stellen nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

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und die nicht gleichzeitig an anderer Stelle zur Veröffentlichung<br />

eingereicht oder bereits veröffent licht wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

Mit Tragekomfort<br />

Hitze- und Flammschutzkleidung erhöht die Sicherheit<br />

Eine Maßnahme, die gut greift,<br />

um Menschen vor Gefahren bei<br />

Schweißarbeiten oder Hitzeeinwirkung<br />

zu schützen, ist sichere<br />

Kleidung. Aber bevor ein Betrieb<br />

sich für eine Schutzausrüstung<br />

entscheidet, sollten die Mitarbeiter<br />

die Kleidung zur Probe tragen.<br />

Autorin: Vanessa Jung, Fachgebietsleitung<br />

Unternehmenskommunikation, Mewa<br />

Textil-Service, Wiesbaden<br />

Sichere Kleidung schützt nur, wenn sie<br />

richtig angewendet und ausgewählt wird.<br />

Daher steht am Anfang immer die Gefährdungsbeurteilung:<br />

Hier wird geprüft, in welchen<br />

Arbeitsbereichen die Schutzkleidung<br />

nötig ist, wogegen sie schützen soll und<br />

welche Normen sie erfüllen muss. Doch die<br />

beste Schutzkleidung nützt nichts, wenn sie<br />

nicht wie vorgeschrieben getragen wird, weil<br />

Mitarbeiter sie unbequem finden.<br />

„Man sollte nie vergessen, dass es mit der<br />

Anschaffung der Schutzbekleidung nicht<br />

getan ist. Selbst wenn die Kleidung theoretisch<br />

die Anforderungen erfüllt, kann sie<br />

ungeeignet für den Arbeitsplatz sein“, so<br />

Nicole Kiefer, Leiterin der Produktentwicklung<br />

bei dem Textil-Serviceunternehmen<br />

Mewa. Sie rät: Bevor ein Betrieb sich für<br />

eine Schutzausrüstung entscheidet, sollten<br />

die Mitarbeiter die Kleidung ausführlich<br />

Probe tragen. Zu beachten seien bei einem<br />

solchen Tragetest neben Sicherheit und<br />

Funktion auch die Faktoren „Ergonomie“<br />

und „Akzeptanz“. Schützt die Kleidung ihren<br />

Träger tatsächlich in vollem Umfang? Und<br />

wird die Kleidung so getragen, wie es in den<br />

Anweisungen steht? Dieser Aspekt wird oft<br />

unterschätzt. Denn nur wenn die Kleidung<br />

vorschriftsmäßig getragen wird, erfüllt sie<br />

ihre volle Schutzleistung.<br />

Probetragen ist wichtig<br />

Außerdem darf das Outfit nicht hinderlich<br />

bei der Arbeit sein. Es gilt auch zu prüfen,<br />

ob die Kleidungsstücke mit allen anderen<br />

Elementen der PSA, wie z. B. Handschuhe<br />

oder Sicherheitsschuhe, vereinbar sind.<br />

Der Träger sollte die Kleidung beim<br />

Probetragen insgesamt positiv bewerten.<br />

Nur so wird er sie vorschriftsmäßig tragen<br />

und sich optimal schützen, wie Wolfgang<br />

Quednau, Berater für textiltechnische Anwendungen<br />

und Mitglied in zahlreichen<br />

internationalen Ausschüssen für die Normierung<br />

von Schutzkleidung, bestätigt:<br />

„Ich rate dringend dazu, dass die Mitarbeiter<br />

die Kleidung zur Probe tragen, bevor<br />

man sich abschließend für eine bestimmte<br />

PSA entscheidet. Das erhöht die Akzeptanz<br />

der Schutzkleidung und führt in letzter<br />

Konsequenz zum optimalen Schutz.“<br />

www.mewa.de<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


Detektionssystem besonders gefragt<br />

Die IEP Technologies GmbH<br />

blickt auf ein intensives und<br />

erfolgreiches Jahr 2016<br />

zurück. „Beeindruckend war,<br />

welche Dynamik durch die<br />

Verbindung der Marken IEP<br />

Technologies, Hoerbiger,<br />

Brilex und Newson Gale<br />

unter dem Dach von<br />

Hoerbiger Safety Solutions<br />

in unsere gemeinsamen<br />

kundenspezifischen<br />

Lösungen gekommen ist“,<br />

erklärt Rudi Post, Geschäftsführer der IEP Technologies GmbH.<br />

Dank der engen Zusammenarbeit der Explosionsschutzexperten<br />

können nun kombinierte Gesamtlösungen aus einer Hand<br />

angeboten werden. Dabei stehen die von IEP Technologies<br />

angebotenen Explosionsschutzmaßnahmen wie Unterdrückung,<br />

Entkopplung und Entlastung für einen umfassenden und<br />

modernen Anlagenschutz. Besonders gefragt war 2016 das<br />

Detektionssystem Smart DS. Es besteht aus einem intelligenten<br />

Berechnungssystem und aus bis zu zwei dynamischen Drucksensoren.<br />

Diese können die unterschiedlichen Messwerte miteinander<br />

vergleichen. Die Auswerteeinheit speichert alle Ereignisse<br />

und zeichnet die Prozessdrücke auf. Aufgrund der schnellen<br />

Detektion wird eine entstehende Explosion direkt erkannt und<br />

weitere Maßnahmen eingeleitet. <strong>2017</strong> wird IEP Technologies<br />

an den Erfolg des abgelaufenen Jahres anknüpfen und gezielt<br />

expandieren.<br />

www.ieptechnologies.com<br />

Das Gefährliche am Risiko ist nicht das Risiko<br />

selbst, sondern wie man mit ihm umgeht.<br />

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Signaltechnik-Katalog<br />

Zu Beginn des neuen Jahres stellt<br />

Werma Signaltechnik seinen neuen<br />

„Katalog <strong>2017</strong>“ vor. Auf knapp<br />

300 Seiten sind eine Vielzahl an<br />

Produkten, spannenden Hintergrundinformationen<br />

und neusten<br />

Entwicklungen aus dem Bereich<br />

der optischen und akustischen<br />

Signalisierung zu finden.<br />

Im Katalog findet der Leser zu<br />

Beginn jeder Produktfamilie eine<br />

einleitende Übersichtsseite mit den<br />

Nutzenargumenten des jeweiligen<br />

Produkts, typischen Einsatzbereichen<br />

oder möglichen Montagearten. Darüber hinaus glänzt der<br />

Katalog <strong>2017</strong> mit einer neuen, ansprechen-den Titelseite und<br />

einem übersichtlichen Layout der Produktseiten.<br />

Um die Auswahl des richtigen Produktes so einfach wie möglich<br />

zu machen, sind die Produkte im neuen Werma-Katalog mit<br />

einem sogenannten Signalisierungsindex bewertet. Dieser wird<br />

aus den Messwerten der jeweiligen Produkte abgeleitet und<br />

berücksichtigt zudem die subjektive Signalwahrnehmung. Hintergrund<br />

ist, dass physikalische Messgrößen allein nur bedingt<br />

vergleichbar sind. Beispielsweise wird bewegtes Licht stärker<br />

wahrgenommen als statisches, bestimmte Tonfolgen erzielen eine<br />

höhere Aufmerksamkeit als Dauertöne. Dank des Signalisierungsindexes<br />

wählt der Kunde ganz einfach das optimale Produkt für<br />

seine Anwendung.<br />

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Dupont Protection<br />

Solutions. Er besteht<br />

aus dem robusten<br />

Tychem F Material,<br />

das seit vielen Jahren<br />

für Chemikalienschutzkleidung zum Einsatz kommt. Der Anzug<br />

bietet zuverlässigen Schutz gegen zahlreiche toxische, in der<br />

Industrie vorkommende organische Chemikalien, hoch konzentrierte<br />

anorganische Chemikalien (auch unter Druck), Partikel,<br />

Infektionserreger sowie bestimmte chemische Kampfstoffe. Neu<br />

ist die breite Gummimanschette an der Kapuze, die auch ohne<br />

Abkleben einen dichten Abschluss an einer Atemmaske ermöglicht.<br />

Zudem besitzt der Anzug angearbeitete Handschuhe aus<br />

einem chemikalienbeständigen Barrierematerial und lässt sich<br />

dank seines jetzt auf dem Rücken positionierten Einstiegs bequem<br />

und sicher an- und ausziehen. Darüber hinaus besitzt der neue<br />

Chemikalienschutzanzug angearbeitete Socken, die in Sicherheitsschuhen<br />

oder -stiefeln getragen werden können, sowie<br />

kniehohe Stiefelabdeckungen.<br />

www.dupont.com<br />

Wärmebildkamera zur optischen<br />

Gasdetektion<br />

Flir hat die Markteinführung<br />

der GFx320 bekannt<br />

gegeben – einer optischen<br />

Gasdetektionskamera (OGI)<br />

für die Öl- und Gasindustrie,<br />

die speziell für den<br />

Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen<br />

entwickelt wurde. Die<br />

Kamera erkennt Emissionen von unsichtbaren Kohlenwasserstoffgasen<br />

wie Methan und flüchtigen organischen Verbindungen<br />

(VOCs) und macht diese für den Anwender sichtbar. Die<br />

Wärmebildkamera wurde gemäß den internationalen Normen<br />

zertifiziert und von der Internationalen Elektrotechnischen<br />

Kommission (IEC) für ihre Eigensicherheit als explosionsgeschütztes<br />

Gerät anerkannt. Die neue Flir GFx320 ist für Temperaturmessungen<br />

kalibriert, damit die Anwender einen optimalen<br />

Wärmekontrast zwischen der Gasverbindung und dem Hintergrundbereich<br />

erzielen können. Außerdem wurde die Kamera<br />

dafür zertifiziert, dass sie die Empfindlichkeitsvorschriften der<br />

US-Umweltschutzbehörde EPA erfüllt und versieht jede Aufnahme<br />

mit GPS-Daten, die für das Einhalten zusätzlicher gesetzlicher<br />

Anforderungen bei der Berichterstellung erforderlich sind.<br />

www.flir.com<br />

Platzsparende Lagerung<br />

im Sicherheitsschrank<br />

Asecos gewährt einen Einblick in eine neue Form der Gefahrstofflagerung.<br />

Die V-Line ist die erste Serie brandgeschützter<br />

Sicherheitsschränke mit Vertikalauszug. Sie ist eine komplette<br />

Neukonzeption, inspiriert von den Vorteilen eines Apothekerschrankes.<br />

V-Line-Schränke bieten besonders platzsparende<br />

Lagerung bei gleichzeitig sehr gutem Zugriff auf alle eingelagerten<br />

Gebinde. Absolutes Alleinstellungsmerkmal der Serie ist die sehr<br />

hohe Lagerkapazität bei geringer Baubreite. Die Vertikalauszugstechnik<br />

ist bequem in der Bedienung und ermöglicht ein<br />

einfaches Arbeiten am Schrank mit Zugriff von beiden Seiten.<br />

Serienmäßig bieten alle Modelle eine Feuerwiderstandsfähigkeit<br />

von 90 Minuten.<br />

www.asecos.com<br />

Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2017</strong><br />

Afriso, Güglingen30<br />

Bauermeister, Norderstedt4<br />

BOT Oberflächentechnik,<br />

Kulmbach35<br />

Denios, Bad Oeynhausen33<br />

easyFairs, München5<br />

Fette Compacting,<br />

Schwarzenbek 2. US<br />

GSR Ventiltechnik, Vlotho7<br />

Hartmann Valves, Burgdorf19<br />

Hillesheim, Waghäusel9<br />

Kelvion, Bochum13<br />

Meorga, Nalbach27<br />

Papenmeier, Schwerte23<br />

PhoenixTM, Bad Oeynhausen31<br />

Rippert, Herzebrock-Clarholz3<br />

Ruwac, Melle39<br />

Säbu, Morsbach41<br />

Schniewindt, Neuenrade11<br />

Siemens - Industry Sector Drive<br />

Technologies, Bocholt 4. US<br />

T&B electronic, Alfeld39<br />

WEH GmbH, Illertissen17<br />

Beilage:<br />

Denios, Bad Oeynhausen<br />

Cybersicherheit auf dem Prüfstand<br />

Die Tüv Süd Sec-IT GmbH<br />

kann anhand eines Cyber-<br />

Security-Checks das<br />

aktuelle Niveau der<br />

Cybersicherheit von<br />

Unternehmen bestimmen.<br />

Der Ablauf eines Cyber-<br />

Security-Checks ähnelt<br />

dem einer ISO-Zertifizierung:<br />

Anhand eines strukturierten Maßnahmenkatalogs<br />

beurteilen Prüfer Punkt für Punkt, inwiefern alle erforderlichen<br />

Maßnahmenziele erfüllt sind. Dazu zählt eine umfassende<br />

Inventarisierung der eingesetzten IT-Systeme und Software als<br />

Grundlage für die Planung und eine anschließende Umsetzung<br />

von Abwehrmaßnahmen. Zudem müssen alle internen und<br />

externen Netzübergänge effektiv abgesichert werden, um Angriffe<br />

aus dem Internet oder durch Schadprogramme wie Viren,<br />

Würmer oder Trojanische Pferde abwehren zu können.<br />

„Aber auch eine systematische Logdatenerfassung und -auswertung<br />

ist nötig, um nicht-offensichtliche Sicherheitsvorfälle und<br />

langfristige Angriffe mithilfe eigens entwickelter Verfahren<br />

aufdecken zu können“, erklärt Tüv Süd IT-Security-Experte Marko<br />

Hoffmann. „Zudem ist es wichtig, geeignete Prozesse und<br />

Verfahren zur Bewältigung von Sicherheitsvorfällen zu haben, um<br />

den Geschäftsbetrieb auch im Schadensfall jederzeit aufrechtzuerhalten.“<br />

Erfahrene Sicherheitsexperten von Tüv Süd dokumentieren<br />

die Ergebnisse des Cyber-Security-Checks ausführlich und<br />

geben zudem eine Risikoabschätzung der identifizierten Schwachstellen<br />

ab. Außerdem unterstützen sie mit konkreten Tipps, wie<br />

diese zu beheben und Sicherheitslücken zu schließen sind.<br />

Foto: Fotolia<br />

www.tuev-sued.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Online-Monitoring-System schützt<br />

vor Korrosion<br />

Durch Schadgase<br />

verursachte Korrosion<br />

kann ganze<br />

Produktionsprozesse<br />

lahmlegen.<br />

Daher ist saubere<br />

Luft in Schalt- und<br />

Kontrollräumen<br />

z. B. in den Fabriken<br />

der Papierund<br />

Zellstoffindustrie sowie in der Petrochemie, unabdingbar.<br />

Viledon Filtersysteme bieten elektronischen Bauteilen wirksamen<br />

Schutz vor Korrosion und sorgen für Betriebssicherheit. Gleichzeitig<br />

liefert das neue Viledon Chemwatch Online-Monitoring die<br />

Gewissheit, dass keine korrosiven Schadgase die sensiblen Geräte<br />

beinträchtigen.<br />

Auf dem Farbdisplay auf der Vorderseite lässt sich in Form eines<br />

Kurvendiagramms auf einen Blick ablesen, ob sich die Schadgaskonzentration<br />

im „grünen Bereich“ befindet und wie sie sich im<br />

Zeitverlauf entwickelt. Alle Informationen werden in Echtzeit<br />

eingearbeitet, gespeichert und können mindestens 18 Monate<br />

zurückverfolgt und ausgewertet werden.<br />

www.freudenberg-filter.de<br />

Hochleistungskunststoff für den<br />

Dauereinsatz im Heißdampf<br />

Mit Iglidur HSD350 hat der<br />

Motion-Plastics-Spezialist<br />

jetzt einen kostengünstigen<br />

Allrounder für die<br />

Heißdampfsterilisation<br />

beim Autoklavieren im<br />

Programm. Gerade in der<br />

Lebensmittel- und<br />

Medizinindustrie spielt<br />

der neue Gleitlagerwerkstoff<br />

seine Vorteile gegenüber metallischen Lagern deutlich aus.<br />

Iglidur HSD350 ist für den hygienischen Dauereinsatz selbst bei<br />

regelmäßiger Sterilisation einsetzbar. Der neue Werkstoff hält<br />

Temperaturen bis 180 °C dauerhaft sowie kurzzeitig bis 210 °C<br />

stand. Durch die Korrosionsfreiheit eignet er sich ideal für<br />

Einsätze im Nassbereich und weist dabei eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme<br />

und Wärmedehnung auf. Auch ist der neue<br />

Werkstoff sehr medienbeständig und zerrüttungsfest auch bei<br />

Heißdampfsterilisation. Zylindrisch und mit Bund in je sechs<br />

Abmessungen ist der RoHS-konforme Werkstoff als Gleitlager wie<br />

auch als Halbzeug für kundenindividuelle Sonderformen<br />

verfügbar.<br />

www.igus.de<br />

Ultraleichte Schutzbrille<br />

Die ultraleichte Unisex-Schutzbrille<br />

von Ekastu mit flexiblen<br />

Bügeln und integrierten Softpads<br />

gewährt einen angenehmen und<br />

festen Sitz. Zudem ist die Schutzbrille<br />

Carina Klein Design Coolex<br />

farblos. Das sportlich dynamische<br />

Modell überzeugt durch gute<br />

Trageeigenschaften bei gleichzeitig<br />

geringem Gewicht und gutem Sitz.<br />

Ein weicher, anpassungsfähiger<br />

Nasensteg und überzeugende<br />

Schutzbügel aus 2-Komponenten-<br />

Material garantieren Rutschfestigkeit<br />

und Komfort und dies für den ganzen Tag. Der Scheibenrahmen<br />

in speziellem Design sorgt für effektiven Zusatzschutz<br />

der Augenbrauen und Augenrändern. Die Entwicklung der<br />

Scheibengeometrie wurden im Windkanal optimiert, dies sorgt<br />

für eine verzerrfreie Wahrnehmung der Umgebung im aerodynamischen<br />

Style. Ein 100%iger UV400-Schutz der PC-Sichtscheiben,<br />

die kristallklare Entspiegelung sowie eine antibeschlag und kratzfeste<br />

Beschichtung runden das „Sicherheitspaket“ ab.<br />

www.ekastu.de<br />

Heizmanteleinsatz im Ex-Bereich<br />

Die Heizmäntel für Gasflaschen von Denios sind<br />

speziell für den Einsatz im Ex-geschützten Bereich<br />

konzipiert. Die durch das silikonbeschichtete<br />

Glasgewebematerial flexiblen Heizmäntel halten<br />

die Gasflaschen auf einer erforderlich konstanten<br />

Temperatur und sorgen so für die Stabilität des<br />

Gasdurchflusses. Die äußere Schicht der Mäntel<br />

besteht aus Polyurethan beschichtetem Polyamid.<br />

Zwischen der Außenhaut und der inneren Trägerschicht<br />

befinden sich spiralförmige Heizelemente,<br />

die nochmals mit einer isolierenden Schicht aus<br />

Silikon ummantelt sind. Dies sorgt für eine effiziente<br />

Wärmeisolierung und verhindert ein<br />

äußeres Aufheizen. Die Ex-Heizmäntel können<br />

nach der Anwendung sofort wieder entfernt<br />

werden, ohne dass ein langwieriges Abkühlen<br />

erforderlich ist. Außerdem sind sie mit einer<br />

zertifizierten automatischen Temperatursteuerung<br />

ausgestattet. Sie sind zugelassen nach Atex und<br />

IECEX und erfüllen die Normen EN 60079-0:2004<br />

und EN 60079-7:2003. Neben Gasflaschen sind die Heizmäntel<br />

auch für Fässer und IBC erhältlich.<br />

www.denios.de<br />

Gefahrstofflagerung. Sicher. Energieeffizient. NEU.<br />

SAFE Tank CONTROL & SAFE Tank ECO - die intelligent weiterentwickelten Gefahrstofflager.<br />

SAFE Tank CONTROL<br />

SAFE Tank ECO<br />

Höchste Sicherheit durch automatisierte Explosionsschutzeinrichtung.<br />

Optimierte Energieeffizienz durch bedarfsgerechte Lüftungssteuerung.<br />

SÄBU Morsbach GmbH | Tel.: 02294 694-0 | E-Mail: safe@saebu.de<br />

www.safe-container.de<br />

Säbu.indd 1 24.02.<strong>2017</strong> 10:17:47<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 41


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Mal zäh, mal zart<br />

Soja und Erbsen liefern pflanzliches Eiweiß für Fleischersatz<br />

Der Appetit von Vegetariern und<br />

Veganern auf Produkte, die wie<br />

Fleisch schmecken, aber kein Fleisch<br />

sind, ist groß. Laut Aussage des<br />

Vegetarierbunds Deutschland<br />

verzeichnen Fleischalternativen seit<br />

2008 ein stetiges Umsatzplus von<br />

jährlich rund 30 %.<br />

Hergestellt werden vegetarische oder auch<br />

vegane „Schnitzel“ und „Frikadellen“ oft<br />

aus Soja. Aber die Gier nach Soja hat zum<br />

Teil zu verheerenden Folgen für den Bestand<br />

der Regenwälder geführt und dem<br />

Sojaanbau ein miserables Image beschert<br />

(auch weil der meiste Soja gentechnisch<br />

verändert ist). Wissenschaftler und Lebensmittelindustrie<br />

haben deshalb nach einem<br />

Ersatz gesucht und ihn in der Erbse gefunden.<br />

Auch sie ist ein hervorragender Eiweißlieferant<br />

und kann hierzulande angebaut<br />

werden. Fleischimitate auf Erbsenbasis<br />

werden bereits industriell hergestellt und<br />

sind im Handel erhältlich.<br />

Autorin: Sybille Nitsche, Stabsstelle Presse,<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Alumni, TU Berlin<br />

Die Hersteller solchen Fleischersatzes stehen<br />

jedoch vor einer Herausforderung: Soja<br />

variiert erheblich in seiner Beschaffenheit,<br />

sodass die hergestellten Produkte sehr stark<br />

in ihrer Qualität schwanken und es oft zu<br />

Fehlprodukten kommt. Mal hat das vegane<br />

„Fleisch“ die gewünschte faserige Struktur,<br />

wie man es von gutem Schweinefleisch<br />

kennt, dann wiederum ist es zäh wie Gummi<br />

oder schwammig.<br />

„Im Moment untersuchen wir, was die<br />

Ursachen für diese Qualitätsschwankungen<br />

sind, warum selbst bei dem gleichen Ausgangsprodukt<br />

der Herstellungsprozess<br />

nicht immer zum gleichen Endprodukt<br />

führt“, sagt die Lebensmitteltechnologin<br />

Elisabeth Högg, die am Fachgebiet Lebensmittelbiotechnologie<br />

und -prozesstechnik<br />

der TU Berlin forscht. Denn es fehlen entscheidende<br />

Kenntnisse über die bei der<br />

Produktion stattfindenden Wechselwirkungen.<br />

„Während der Extrusion werden die<br />

Proteine in ihrer Struktur verändert. Die<br />

zuvor knäuelartigen Eiweiße falten sich zu<br />

Strängen auf und diese verbinden sich miteinander.<br />

Dadurch entsteht eine fleischähnliche<br />

Struktur. Wie und welche Mechanismen<br />

genau ablaufen, ist noch nicht geklärt“,<br />

sagt Elisabeth Högg.<br />

Das Soja- oder Erbsenmehl wird mit<br />

Wasser in einem sogenannten Extruder<br />

unter hohem Druck, hohen Scherkräften<br />

und bei Temperaturen über 100 °C zu einer<br />

teigigen Masse geknetet. Dies geschieht<br />

durch Schneckenstäbe, die eine ähnliche<br />

Geometrie wie bei einem Fleischwolf haben.<br />

Aus dem Extruder wird die Masse dann in<br />

eine Kühldüse gedrückt. Dort wird sie auf<br />

70–50 °C heruntergekühlt. Dieser Abkühlungsprozess<br />

hat einen wichtigen Einfluss<br />

auf die Ausbildung der Faserstruktur. „Wir<br />

vermuten, dass bei einer schnellen Abkühlung<br />

die Faserbildung vermindert wird;<br />

eine langsame und gleichmäßige Abkühlung<br />

die Faserbildung jedoch unterstützt“,<br />

so Elisabeth Högg.<br />

Wenn 2018 das Projekt abgeschlossen sein<br />

wird, wollen die Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftler exakte Aussagen darüber<br />

treffen können, wie sich das Zusammenspiel<br />

von Rohstoff, Extruder und Kühldüse verhält.<br />

Auf der Grundlage der experimentellen<br />

Ergebnisse und numerischen Simulationen<br />

soll ein Scale-up erstellt werden, anhand<br />

dessen dann ablesbar ist, welche Rohstoffeigenschaften<br />

(Proteingehalt, Proteinzusammensetzung),<br />

welche Parameter des Extruders<br />

(Temperierung des Gehäuses, starke/<br />

schwache Befüllung, Drehgeschwindigkeit<br />

der Schnecken) und welche der Kühldüse<br />

(Geometrie der Kühldüse, Kühlrate) wie<br />

aufeinander abgestimmt werden müssen,<br />

um das gewünschte langfaserige „Pflanzenfleisch“<br />

zu produzieren.<br />

Foto: TU Berlin/PR/PhilippArnoldt<br />

www.tu-berlin.de/?id=162269<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 04. 04. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 20. 03. <strong>2017</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Der wesentliche Vorteil einer neuen Dekantergeneration ist der<br />

modulare Aufbau, der je nach Kundenanforderungen geändert werden<br />

kann und somit eine individuelle Lösung bei der Anpassung standardisierter<br />

Maschinen bietet<br />

04<br />

Der direkte Weg<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

02 Ein Risiko bei Biogasanlagen ist die Dichtheit sämtlicher Verbindungen,<br />

denn bei Austritt besteht unter Umständen Explosionsgefahr;<br />

um Dichtheit dauerhaft zu erreichen, wurde auf eine gefüllte<br />

PTFE-Dichtung gewechselt<br />

03 In der Prozessindustrie aus Kostengründen auf Sicherheit zu<br />

verzichten, kann Anlagenbetreiber teuer zu stehen kommen – eine<br />

systematische Risikobeurteilung ist daher beim Anlagenbau<br />

unabdingbar (Foto: Fotolia)<br />

04 Wärmebildkameras spielen bei der Wartung eine wichtige Rolle:<br />

ihre Handhabung ist einfach, eine Aufnahme schnell gemacht; doch ein<br />

Bild, das als Nachweis dienen soll, muss bestimmten Anforderungen<br />

standhalten<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

VERFAHRENSTECHNIK 3/<strong>2017</strong> 43


Hannover Messe<br />

24.–28. April <strong>2017</strong><br />

Halle 24, Stand D 46<br />

E20001-F350-P900<br />

Die richtige Kupplung<br />

Das ganze Kupplungsprogramm für Drehmomente<br />

von 0,5 bis 10.000.000 Nm<br />

FLENDER Kupplungen<br />

Zu einer Applikation passen viele Kupplungen,<br />

aber nur eine kann genau die<br />

richtige sein. Deshalb genügt es heute<br />

nicht mehr, nur die besten Kupplungen<br />

zu haben. Man braucht auch ein vollständiges<br />

Portfolio, um sachlich und<br />

unabhängig beraten zu können.<br />

Wir sind der einzige Hersteller mechanischer<br />

Kupplungen mit umfassendem,<br />

übergreifendem Know-how in der<br />

Antriebstechnik und jahrzehntelanger<br />

Erfahrung in vielen Applikationen.<br />

Kompetenz, Qualität und ein besonders<br />

hoher Standard machen bei uns aus<br />

einer Kupplung die richtige Lösung für<br />

Ihre Anforderung.<br />

Mit FLENDER® Kupplungen bieten wir<br />

Ihnen maximale Flexibilität. Mit ihrer<br />

Vielzahl an Bauarten und -größen sind<br />

sie immer die richtige Wahl, auch für<br />

explosionsgefährdete Umgebungen.<br />

Die richtige Kupplung ist zuverlässig,<br />

weil sie aus hochwertigen Materialien<br />

sorgfältig gefertigt ist. Die richtige<br />

Kupplung ist verfügbar, weil sie sich in<br />

tausenden Einsatzfällen bewährt hat<br />

und als Ergebnis jahrelanger Entwicklung<br />

standardisiert hergestellt wird. Die richtige<br />

Kupplung bietet Ihnen deshalb vor<br />

allem Sicherheit – für Ihren Antriebsstrang,<br />

für Ihre gesamte Produktion und<br />

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