Verfahrenstechnik 9/2023
Verfahrenstechnik 9/2023
Verfahrenstechnik 9/2023
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19098<br />
09<br />
September <strong>2023</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
08<br />
Viele Schüttgüter –<br />
ein Sensor<br />
06<br />
Messespezial Powtech<br />
Beiträge, News, Stories<br />
42<br />
Sauber festgehalten:<br />
Bühne für den Reinraum<br />
verfahrenstechnik.de
VISIT US AT<br />
POWTECH<br />
SEPTEMBER 26-28<br />
HALL 2, BOOTH 2-409<br />
YOUR INTERFACE<br />
TO THE FUTURE<br />
THE NEW i SERIES<br />
Dust-tight, flexible, and fully integrable<br />
via plug-and-play, our reinvented<br />
i Series sets the standard for modern<br />
tableting while at the same time<br />
offering complete system compability<br />
with previous generations.<br />
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fette-compacting.com
EDITORIAL<br />
VORWÄRTS IMMER<br />
Liebe Lesende,<br />
der Wunsch nach Veränderung entspringt Gedanken, die im Vorfeld<br />
bereits ihre Bahnen im Kopf gedreht haben. Francis Picabia meinte dazu<br />
einmal: Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern<br />
kann. So sehe ich es auch, denn neue Ideen sind der Treibstoff für Innovationen,<br />
Fortschritt und bessere Prozesse.<br />
Auch die Powtech verändert sich und geht vorwärts. Damit stellt sich die<br />
Messegesellschaft neuen Gegebenheiten und reagiert flexibel auf eine<br />
sich verändernde Industrie. In unserer aktuellen Ausgabe berichten wir<br />
ausgiebig darüber.<br />
Selbstversändlich bleibt die VERFAHRENSTECHNIK auch weiterhin<br />
am Puls der Zeit und berichtet zeitnah sowie kritisch über Veränderungen<br />
und Neuheiten aus der Branche. Allgemein ist es wichtig, auf<br />
Veränderungs wünsche oder Trends zu reagieren. Es gab mal einen<br />
Politiker, der sagte: „Vorwärts immer, rückwärts nimmer“. Unabhängig<br />
von politischen Hintergedanken oder Strömungen, dieser Satz hat<br />
was. Zeigt er in meinen Augen sehr gut, worauf es ankommt: Den<br />
WER STEHEN BLEIBT,<br />
GEHT IRGENDWANN<br />
RÜCKWÄRTS<br />
Willen, Ände rungen positiv<br />
gegen überzustehen und sie nicht<br />
kategorisch abzulehnen. Natürlich<br />
sollten sie nicht einfach um der<br />
Änderungen willen umgesetzt<br />
werden, denn das ist auch nicht zielführend. Kritisches Hinterfragen<br />
muss immer erlaubt sein und zum Standard gehören. Aber die dazugehörige<br />
– sachliche – Kritik sollte erst erfolgen, wenn man sich mit dem<br />
Änderungsgedanken angefreundet hat. Sonst wird das nichts mit dem<br />
Fortschritt.<br />
Liebe Lesende, sehen wir Veränderung nicht als unnötiges Rauswerfen<br />
aus der Komfortzone, sondern freuen wir uns auf Veränderungen, frische<br />
Ideen und Impulse sowie Chancen!<br />
JETZT<br />
STAND ZUM<br />
VORTEILSPREIS<br />
SICHERN!<br />
Eine positiv-veränderungsreiche<br />
Zeit wünscht<br />
Guido Matthes<br />
Redakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.solids-dortmund.de<br />
Parallel zur<br />
Premium-Partner:
EDITORIAL<br />
03 Vorwärts immer<br />
50<br />
MESSEVORSCHAU<br />
06 Durchstarten und verändern<br />
MESSE POWTECH<br />
12 Sie fördern Lösungen<br />
16 Der Clou liegt in der Hohlkugel<br />
18 Ohne Stau schütten<br />
20 Datenschätze aus der Tablettenpresse<br />
22 Besonders für Lebensmittel<br />
24 Beste Zutaten bestens behandelt<br />
26 Drucklos glücklich<br />
TITELSTORY<br />
08 Viele Schüttgüter – ein Sensor<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
28 Feste Darreichungsformen herstellen<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
32 Unter Wasser mischen und rühren<br />
TITEL<br />
08<br />
Lisa Ihde ist unter<br />
anderem als Bücherautorin,<br />
Dozentin und Design<br />
Thinking-Coach tätig<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
34 Klima- und Umweltschutz in der Prozessindustrie<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
36 Verpackungsmaschinen automatisieren<br />
38 Schnelle Fehlersuche in der Anlage<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
42 Sauber festgehalten<br />
46 Verkürzte Aufheizzeiten<br />
PERSÖNLICH<br />
50 INTERVIEW Die IT-Systemingenieurin<br />
Lisa Ihde<br />
49 Impressum<br />
ANZEIGE<br />
Anzeige: VEGA Grieshaber KG<br />
<br />
BEILAGE<br />
Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
MEORGA, Nalbach.<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory, wie ein Messgerät<br />
zu jedem Anwendungsfall passt<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
MESSE POWTECH BLEIBT HOCHAKTUELL<br />
DURCHSTARTEN UND<br />
VERÄNDERN<br />
Sind Sie auch aufgeregt, endlich wieder ohne Virenalarm und<br />
Einschränkungen diese wunderbare Ausstellung zu besuchen?<br />
Wie zu erwarten, gibt es auf der Powtech ein umfangreiches Programm<br />
und die gemeldeten Aussteller versprechen ein buntes Portfolio an<br />
Produkten, Lösungen und neuen Ideen.<br />
Halle 4<br />
Stand 4-238<br />
WBH Chargenmischer<br />
MLH Labormischer<br />
www.mapgmbh.com<br />
WAH Kontimischer<br />
DUSTFIX<br />
Staubbefeuchtungsmischer<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
Über 550 Aussteller in Nürnberg: Allein diese Zahl<br />
sorgt bei vielen für eine gute Stimmung im Vorfeld.<br />
Das ist nicht verwunderlich, ist die Powtech<br />
doch die Leitmesse für Experten der <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />
Die Aussteller präsentieren vom 26.09. bis 28.09.<br />
ein breites Spektrum an technologischen Lösungen und<br />
geben vor allem einen Einblick in die neuesten Entwicklungen,<br />
Veränderungen und Trends in der Branche.<br />
Produktmanagerin Vanessa Thimm von Vega zeigt sich<br />
begeistert: „Die Messe ist für uns und unsere Kunden eine<br />
tolle Plattform, um ins Gespräch zu kommen und auf individuelle<br />
Fragen und Bedürfnisse einzugehen“. Das Unternehmen<br />
Fette Compacting wird innovative Lösungen<br />
vorstellen, wie Pulver effizient und unter höchsten Qualitätsmaßstäben<br />
zu tablettieren ist. Besucher können am<br />
Messestand von Fette Compacting neueste Analyse- und<br />
Produktionstechnologien erproben. Dies ist auch ein<br />
10 bis 70m 3 und mehr Nutzinhalt<br />
Die Herausforderungen<br />
variieren hinsichtlich der<br />
Markt- und Lieferkettensituation<br />
in den unterschiedlichen<br />
Regionen<br />
Joachim Dittrich,<br />
CEO Fette Compacting<br />
Aus den Herausforderungen<br />
wie Energie, Auflagen<br />
und Kosten müssen<br />
Innovationen folgen, die<br />
zu mehr Effizienz führen<br />
Vanessa Thimm,<br />
Vega-Produktmanagerin<br />
Kernthema des Unternehmens: „In persönlichen Gesprächen<br />
und anhand digitaler Einblicke möchten wir mit unseren<br />
Besuchern den Blick in die Tablettenproduktion der<br />
Zukunft vertiefen. Wir freut uns auf einen lebendigen, inspirierenden<br />
Austausch.“ Für Aussteller und Besucher aus<br />
zahlreichen Branchen, darunter Chemie-, Pharma- und<br />
Foodindustrie, bietet die Messe die perfekte Plattform,<br />
um sich über Dosier-, Prozess-, Misch- und Siebtechnik<br />
auszutauschen. Somit ist die Powtech die wichtigste Messe<br />
für die <strong>Verfahrenstechnik</strong> und Analytik.<br />
Die aktuellen politischen Themen und die unruhige<br />
Stimmung auf dem Weltmarkt bestimmen die Agenda.<br />
Dies trübt aber nicht die Stimmung, sondern sorgt für<br />
passgenaue Zukunftsplanung und ist Inspiration, um die<br />
Herausforderungen wie Energie, Auflagen und Kosten anzugehen<br />
und daraus resultierend, gezielte Maßnahmen<br />
umzusetzen. Nachhaltigkeitsaspekte, Digitalisierung und<br />
Cyber-Security sind weiter Themen und nicht nur Fette<br />
Compacting ist sich sicher, dass diese „uns auch in Zukunft<br />
begleiten werden“. Und wer eine der sehenswerten<br />
Live-Explosion unter sicheren Bedingungen erleben will,<br />
hat dazu zweimal täglich die Gelegenheit. (gm)<br />
Gyraton ® Pulvermischer Typ GM<br />
✓<br />
Gyraton ® Mischer arbeiten besonders effektiv bei geringer<br />
Motorleistung und homogenisieren Ihre Mischgüter besonders<br />
schonend.<br />
✓ Sehr geringer Platzbedarf aufgrund der kompakten Bauart<br />
✓<br />
Gyraton ® Mischer verfügen über große Inspektionstüren.<br />
Sie können bequem inspiziert und gereinigt werden.<br />
✓ Es gibt keine Lager- oder Wellenabdichtung im Produktstau.<br />
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Zur Verfahrenserprobung lädt amixon ® Sie ins hauseigene<br />
Werkstechnikum ein und sagt Ihnen vorab einen hohen<br />
Erkenntnisgewinn zu.<br />
Save the date! Messen <strong>2023</strong>:<br />
Powtech 26.-28. September <strong>2023</strong> Nürnberg<br />
IBA 22.-26. Oktober <strong>2023</strong> München<br />
amixon GmbH<br />
Paderborn, Deutschland<br />
sales@amixon.de<br />
www.amixon.de<br />
Bilder: Vega, Fette, Nürnberg Messe<br />
www.powtech.de
RADAR-FÜLLSTANDSENSOR VEGAPULS 6X<br />
VIELE SCHÜTTGÜTER –<br />
EIN SENSOR<br />
Von Kies über Holzpellets bis zu feinkörnigem Kunststoffgranulat –<br />
so unterschiedlich wie Schüttgüter sein können, so einfach ist<br />
für Anlagenbetreiber jetzt die Suche nach dem passenden<br />
Füllstandsensor: Ein ausgewiesener Spezialist aus Schiltach hat<br />
ein Messgerät entwickelt, das für jeden Anwendungsfall passt.
MESSE POWTECH<br />
Hohe oder niedrige Temperaturen, abrasive Medien,<br />
niedrige Dielektrizitätskonstanten, spezielle Füllhöhen,<br />
enge Anlagen oder schlicht Wind und Wetter: Viele Faktoren<br />
haben in der Praxis erhebliche Auswirkungen auf<br />
die zuverlässige Füllstandmessung von Schüttgütern. All das<br />
müssen Anwender üblicherweise bei der Wahl des passenden<br />
Messgeräts beachten. Mit dem Radar-Füllstandsensor Vegapuls<br />
6X wird dies deutlich einfacher. Dieser lässt sich in nahezu allen<br />
Industriebereichen und Anwendungen einsetzen – im schlanken<br />
Silo genauso wie in kompakten Bunkern oder kleinen Behältern.<br />
ERFAHRUNG FLIESST IN EIGENEN RADAR-CHIP<br />
Am Markt ist der Sensor seit 2022 und erleichtert seither die Prozesse<br />
vieler Anwender. In die Entwicklung des Vegapuls 6X ist die<br />
Radarerfahrung aus mehr als drei Jahrzehnten eingeflossen. Den<br />
erforderlichen Radar-Chip entwickelte das Forschungs- und Entwicklungsteam<br />
bei Vega zusammen mit einen großen Chiphersteller<br />
selbst, um ihn passgenau auf die Anforderungen abzustimmen.<br />
Wichtig waren den Verantwortlichen von Anfang an die<br />
Aspekte Sicherheit und Selbstdiagnose sowie eine einfache Bedienung<br />
für die Nutzer. Aber auch bereits bei der Auswahl des<br />
richtigen Sensors wird den Anwendern die Arbeit erleichtert.<br />
Mithilfe eines Konfigurators, der nach der Art der Anwendung<br />
fragt, gelangt er ganz einfach zur richtigen Sensorausführung.<br />
FÜLLSTANDMESSUNG BIS ZU 120 METER<br />
Der Radarsensor Vegapuls 6X misst berührungslos, was bei Einbauten<br />
wie segmentierten Behältern oder Entnahmerohren aber<br />
auch Anhaftungen an der Behälterwand ein großer Vorteil ist.<br />
Denn sie haben keinen Einfluss auf das präzise Messergebnis.<br />
Aber wie funktioniert Füllstandmessung mit Radar? Das Gerät<br />
01<br />
Sichere Messwerte für Baustoffe: Trotz Staub und unterschiedlich<br />
strukturierter Oberflächen misst der VEGAPULS 6X Schüttgüter<br />
zuverlässig aus bis zu 120 Meter Entfernung<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 9
02<br />
03 04<br />
sendet über seine Antenne ein hochfrequentes Radarsignal aus,<br />
das vom Schüttgut – ganz egal, ob Kies, Mehl oder Kunststoffgranulat<br />
– reflektiert und von der Antenne als Echo empfangen wird.<br />
Die Sensorelektronik berechnet aus der Zeitdifferenz des ausgesandten<br />
und empfangenen Signals den Füllstand. So ist eine Füllstandmessung<br />
bis zu 120 Meter zuverlässig möglich.<br />
Mit seiner hohen Frequenz von 80 GHz und der einzigartigen<br />
Dynamik löst der Vegapuls 6X selbst anspruchsvollste Aufgaben<br />
mit Bravour. Das kommt besonders Messstellen an schmalen,<br />
hohen Behältern, in großen Lagerhallen oder an weitläufigen,<br />
offenen Halden zugute. Dabei steckt er nicht nur besonders weite<br />
Messdistanzen, sondern auch Staubbelastungen, wie sie bei der<br />
Befüllung von Mehlen, Beton oder feinen Pulvern entstehen, problemlos<br />
weg.<br />
REFLEXIONSEIGENSCHAFTEN NICHT<br />
MEHR ENTSCHEIDEND<br />
Der Dynamikbereich eines Sensors gibt den Unterschied zwischen<br />
größtem und kleinstem Signal an, das gemessen werden<br />
kann. Weil die Sendeleistung nicht erhöht werden darf, muss die<br />
Elektronik immer kleinere Signale erkennen und auswerten. Mit<br />
einem großen Dynamikbereich wird sichergestellt, dass auch<br />
noch kleinste Signale gemessen werden können. Dadurch lassen<br />
sich viele Medien mit einer deutlich höheren Qualität messen.<br />
Der Vegapuls 6X bringt damit Zuverlässigkeit in Verfahren, in<br />
denen sich die Reflexionseigenschaften verschiedener Medien<br />
EXPERTEN-TIPP<br />
Vega bietet eine clevere Lösung zur optimalen Ausrichtung<br />
des Sensors auf dem Silo. Mit der Vega Tools-App<br />
und einem Smartphone ist der Sensor auf dem Behälter<br />
rasch ausgerichtet. Hier können Sie die App herunterladen:<br />
https://bit.ly/vega-tools-app<br />
stark unterscheiden, was beispielsweise in der Chemieindustrie<br />
oft der Fall ist. Bei anspruchsvollen Medien oder unter schwierigen<br />
Prozessbedingungen in Lagersilos, Abfüllanlagen oder<br />
Batch-Behältern liefert er genaue Ergebnisse – selbst dann, wenn<br />
die Reflexionseigenschaften durchweg schlecht sind. So bietet<br />
der Sensor auch bei Holzpellets, Kunststoffgranulaten oder selbst<br />
sehr leichten Styropor-Füllstoffen eine hohe Messsicherheit.<br />
Zuverlässig bleibt der Sensor auch dann, wenn das Schüttgut<br />
aufgrund der unterschiedlich strukturierten Oberflächen sehr<br />
unterschiedliche Reflexionen verursacht, was zum Beispiel bei<br />
DIE VEGA TOOLS-APP ERMÖGLICHT<br />
EINE DRAHTLOSE BEDIENUNG<br />
VON VEGA-GERÄTEN, DIE ÜBER<br />
BLUETOOTH VERFÜGEN<br />
der Lagerung von Baustoffen immer wieder für Herausforderungen<br />
in der Praxis sorgt. Staubablagerungen und teilweise hohe<br />
Produkttemperaturen erschweren die Messung zusätzlich. In der<br />
Zementherstellung sind zudem häufig Sensoren mit unterschiedlichsten<br />
Messbereichen gefragt, weil Rohmehl, Klinker<br />
und fertiger Zement in Silos mit unterschiedlichen Höhen bevorratet<br />
werden. Je größer der Messbereich, umso schwächer fallen<br />
aber auch die reflektierten Signale aus. Auch dort zahlen sich die<br />
starke Fokussierung und der hohe Dynamikbereich des Radarsensors<br />
aus.<br />
DER LÄSST SICH NICHT BEIRREN<br />
Verlässliche Qualität und eine effiziente Produktion sind in vielen<br />
Branchen ein absolutes Muss. Füllstandsensoren stellen eine<br />
ausreichende Bevorratung und eine unterbrechungsfreie Produktion<br />
sicher – so auch in der Nahrungsmittelindustrie. Dort<br />
sind allerdings hohe oder besonders schmale Silos, Behälterseg-<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
05 06<br />
02 Lässt sich nicht beirren: Medien mit schlechten Reflexionseigenschaften<br />
werden durch den großen Dynamikbereich des Sensors<br />
mit einer deutlich höheren Qualität messbar<br />
03 und 04 Lebensmittel brauchen Fokussierung: Trotz hoher oder<br />
besonders schmaler Silos, Behältersegmentierung, Mischrohren oder<br />
starken Verstrebungen bleibt die Messung präzise<br />
05 Der Vegapuls 6X liefert eine sichere Füllstandmessung für<br />
Zement – trotz Staub, Luftströmung und hohen Temperaturen<br />
06 Zertifizierung nach IEC 62443: Beim Thema Cybersicherheit<br />
unterstützt Vega den Betreiber in Bezug auf den sicheren<br />
Anlagenbetrieb<br />
mentierung, Mischrohre oder auch starken Verstrebungen an der<br />
Tagesordnung, die eine Messung erschweren können. Schließlich<br />
kann ein Radarsensor nur dann den richtigen Füllstand messen,<br />
wenn ein eindeutiges Füllstandecho vorhanden ist. Sind die<br />
Störsignale ebenso stark wie das Füllstandecho, ist eine zuverlässige<br />
Messung nicht möglich. Deshalb spielt auch bei dem Vegapuls<br />
6X die Fokussierung für präzise und zuverlässige Messergebnisse<br />
eine so große Rolle.<br />
MOBIL BEQUEME BEDIENUNG<br />
Ein großes Augenmerk haben die Entwickler auf die einfache<br />
Bedienung gelegt. So gibt es gleich mehrere Wege, den Sensor in<br />
Betrieb zu nehmen und zu steuern – immer so, wie es für den<br />
Anwender am besten passt. Dank einer abgesetzten Anzeige mit<br />
Bedieneinheit muss das Service-Team bei einer Wartung nicht<br />
auf das Silo klettern, die Anzeige lässt sich gut und sichtbar in<br />
Augenhöhe am Behälter anbringen. Die Bluetooth-Ausführung<br />
des Anzeige- und Bedienmoduls ermöglicht zudem eine drahtlose<br />
Verbindung zu mobilen Endgeräten wie Smartphones oder<br />
Tablets sowie zu PCs und Laptops mit PACTware.<br />
Die Vega Tools-App bietet Nutzern noch viele weitere hilfreiche<br />
Features. So ermöglicht sie einen schnellen Zugriff auf wich-<br />
tige Dokumente und unterstützt Anwender, sollten regelmäßige<br />
Wiederholungsprüfungen nach SIL nötig sein, Schritt für Schritt<br />
bei der Durchführung. Über die Funktion Backup & Restore lassen<br />
sich Geräteeinstellungen sichern und wiederherstellen – mit<br />
einem myVega-Konto können diese Daten zusätzlich sicher in<br />
der Vega-Cloud gespeichert werden.<br />
SENSOR MIT SICHERHEITSKONZEPT<br />
Der Vegapuls 6X weist in puncto funktionale Sicherheit außergewöhnlich<br />
hohe SIL-Kennzahlen auf und bietet die notwendige<br />
Betriebssicherheit, um Risiken in sicherheitsgerichteten Anwendungen<br />
zu minimieren. Außerdem ist er der wohl erste Füllstandsensor<br />
mit integrierter Cybersecurity. Nach der Cyber-Sicherheitsnorm<br />
IEC 62443-4-2 entwickelt, erfüllt er die höchsten Standards,<br />
die derzeit in der Prozessindustrie zur Verfügung stehen.<br />
www.vega.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
VEGA Grieshaber KG<br />
Am Hohenstein 113, 77761 Schiltach<br />
Tel.: 07836 / 50-0<br />
info.de@vega.com<br />
www.vega.com<br />
AUTOR<br />
Christoph Wöhrle, Marketing, VEGA<br />
Grieshaber KG, Schiltach<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 11
MESSE POWTECH<br />
ROHRKETTENFÖRDERER<br />
SIE FÖRDERN LÖSUNGEN<br />
Es kann gut sein, dass Ihr Schüttgut schonmal durch einen der<br />
Förderer des Unternehmens gelaufen ist. Deren klassische<br />
Rohrkettenförderer eignen sich aufgrund der verschiedenen<br />
Ausführungen für so ziemlich alle Industriezweige.<br />
Schüttgut-Förderung die einfach, zuverlässig und effizient<br />
ist – das verspricht die Firma Schrage Rohrkettensystem<br />
aus Friedeburg. Deren Classic-Linie des Rohkettenförderers<br />
besteht aus einem praktischen Baukastenprinzip, das<br />
Standardanwendungen mit fünf Baugrößen abdeckt. Somit passt<br />
das smarte System der Anlagen zu fast jeder Art von Schüttgut –<br />
bei Bedarf auch nach ATEX-Richtlinien. Die Standard Line ist in<br />
über 4.000 Anlagen weltweit im Einsatz und verspricht eine sehr<br />
hohe Verfügbarkeit. Die maximale Länge beträgt stolze 60 Meter,<br />
bei einer maximalen Höhe von 40 Metern. Bei Bedarf fördern die<br />
Systeme bis zu 80 m 3 pro Stunde.<br />
DIE MOBILE LINIE<br />
Ist ein einfaches Be- und Umfüllen direkt vor Ort notwendig,<br />
kann der Anwender die Mobile Line von Schrage einsetzen. Sie<br />
ist nicht nur besonders flexibel, sondern verspricht laut Hersteller<br />
auch spektakulär kurze Umschlagszeiten. Aber auch als stationäre<br />
Stand-Alone-Anlage ist sie verfügbar. Damit lassen sich<br />
Rührwerke, Mischer oder weiterverarbeitende Maschinen befüllen.<br />
Der ortsunabhängige Einsatz ist möglich, da kein Umbau<br />
notwendig ist. Die Maschine benötigt nur einen Stromanschluss<br />
und ist anschließend sofort einsatzbereit. So lassen sich zum Beispiel<br />
Tankwagen schnell und einfach befüllen.<br />
01 Mobile Schüttgutverladung<br />
Die mobilen Systeme sind annähernd totraumfrei, staubdicht<br />
und optional nach ATEX-Richtlinie erhältlich. Es lassen sich zwei<br />
Big-Bags gleichzeitig umschlagen, was selbstverständlich eine<br />
enorme Zeitersparnis ist. Die durchschnittliche Auf- und Abbauzeit<br />
beträgt 15 Minuten und ist auch mühelos von nur einer Person<br />
durchführbar. Einmal eingerichtet, beträgt die maximale Förderleistung<br />
60 m 3 /h, und das staubdicht.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
INTERVIEW MIT RALF UND FRANK<br />
SCHRAGE IN FRIEDEBURG<br />
Wie wichtig ist Energieeffizienz bei der Förderung von<br />
Schüttgut?<br />
Schüttgüter sind die Grundstoffe zur Herstellung weiterer Produkte:<br />
Weltweit werden täglich unzählige Mengen davon durch<br />
Fördersysteme bewegt. Dies erfordert nicht nur eine enorme<br />
Menge an Energie; vielen ist der Verbrauch einzelner Fördersysteme<br />
noch gar nicht bewusst. Unsere Systeme laufen oft rund<br />
um die Uhr – umso wichtiger ist hier die richtige Wahl der Maschine<br />
für den jeweiligen Einsatz. Stichwort: Energieeffizienz.<br />
Warum sind Lösungen von Schrage so effizient?<br />
Unsre Rohrkettenförderer bewegen Schüttgüter sehr schonend.<br />
Durch die bewusste Auswahl und Abstimmung unserer Komponenten<br />
wird deutlich weniger Kraft benötigt, um ein Produkt zu<br />
transportieren. Wir achten darauf, nicht nur lange Standzeiten<br />
erreicht, sondern auch nur solche Werkstoffpaarungen einzusetzen,<br />
die möglichst wenig Widerstand erzeugen. Gleichzeitig sind<br />
unsere Systeme staubdicht; wodurch Filteranlagen entfallen.<br />
Dank der Möglichkeit, auch 2- und 3-dimensionale Linienführungen<br />
zu realisieren, sind im Vergleich deutlich weniger Förderaggregate<br />
notwendig. Ein Beispiel: Eine Förderschnecke<br />
kann immer nur in eine Richtung fördern. Unser Rohrkettenförderer<br />
realisiert dagegen verschiedenste Richtungswechsel – und<br />
das mit nur einem Antrieb.<br />
Wie groß ist der Aufwand, um bestehende Förderlösungen<br />
anzupassen?<br />
Anpassungen bestehender Anlagen sind leider nur bedingt möglich.<br />
Natürlich lassen sich alte Aggregate gegen energieeffiziente<br />
Fertigung in<br />
Friedeburg<br />
Antriebe tauschen, jedoch lässt sich eine energieintensive Technik<br />
wie eine pneumatische Anlage erst gar nicht so weit umrüsten,<br />
dass man von einer energiesparsamen Fördertechnik sprechen<br />
könnte.<br />
Wenn die Möglichkeit einer Umrüstung besteht, wie groß<br />
wären die Ersparnisse?<br />
Unsere Rohrkettenförderer verbrauchen mitunter nur 10 % der<br />
Energie von pneumatischen Anlagen. Tauscht man also eine<br />
Pneumatik gegen Rohrkettenförderer, spart man bis zu 90 % der<br />
Energie. Nicht nur in diesem Beispiel entfällt dann zusätzlich<br />
die Trennung von Produkt und Luft – auch für weitere Fördersysteme.<br />
Und Becherwerke, Trogkettenförderer oder Förderschnecken<br />
sind meist 1:1 in ihrer Linienführung ersetzbar.<br />
Wenn, dann ist ein Technikwechsel mit Komponenten von<br />
Schrage oft die bessere Lösung.<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 13
MESSE POWTECH<br />
DIE GESCHICHTE HINTER DEM ERFOLG<br />
Angefangen hat Remmer Schrage im heimischen Friedeburg in Ostfriesland.<br />
Schon bald nach seinem Start wurden erste Prospekte gedruckt, ein Prototyp<br />
gebaut und auf ein Fahrgestell montiert, um Interessenten persönlich per<br />
Fördervorführung zu überzeugen. Aus der fahrbaren Vorführanlage (die man<br />
in Friedeburg immer noch besichtigen kann) ist heute ein ganzes Technikum<br />
geworden. Tausende von Anlagen hat Schrage seit 1987 gebaut und die<br />
Rohrkettenförderung seitdem kontinuierlich perfektioniert.<br />
Heute leiten die Söhne Ralf und Frank Schrage sowie in dritter Generation<br />
Daniel Schrage das Unternehmen, die genau wie ihr Remmer Schrage mit<br />
Leidenschaft bei der Sache sind. Und auch heute noch werden die Anlagen direkt am einzigen<br />
Standort in Friedeburg hergestellt, bearbeitet, montiert und in alle Welt verschickt. Die bis heute bestehende Freude an<br />
neuen Lösungen, die vielen interessanten Branchen, der weltweite Einsatz und die positive Auftragslage lassen Geschäftsführung<br />
wie Mitarbeiter von Schrage Conveying Systems deshalb äußerst positiv in die Zukunft blicken.<br />
WIE ES DER ANWENDER BRAUCHT<br />
Wenn einer der klassischen Förderer von Schrage mal nicht mehr<br />
ausreichen sollte, liefert das Unternehmen auch angepasste Lösungen.<br />
Diese Custom Linie wird individuell nach entsprechenden<br />
Bedarfsanalysen beim Anwender umgesetzt. Dazu untersucht<br />
Schrage das entsprechende Schüttgut im hauseigenen<br />
Technikum und ermittelt, wie das Produkt mit welcher Technik<br />
am besten zu händeln ist.<br />
Die kundenspezifischen Anlagen sind zum Beispiel bis zehn<br />
bar druckstoßfest und könnten druckdicht bis max. 0,49 bar oder<br />
temperaturbeständig bis 350 ° ausgeführt werden. Last but not<br />
least hat das Unternehmen zusätzliche Schüttgut-Handling-Systeme<br />
als Equipment im Sortiment, die jeden der Rohrkettenförderer<br />
perfekt ergänzen und als optimales Zubehör zum Handhaben<br />
des Schüttguts gedacht sind, zum Beispiel Entleerstationen,<br />
Zellendosierer, Verladegarnituren, Flachschieber und Zwei-Wege-Verteiler.<br />
Schrage auf der Powtech in Halle 1 am Stand 307.<br />
Bilder: Schrage – Harry Köster Fotografie<br />
02 Sack-Entleerstation<br />
www.schrage.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Schrage Rohrkettensystem GmbH<br />
Conveying Systems<br />
Im Gewerbepark 26-30, 26446 Friedeburg<br />
Tel.: 04465 / 9469-0<br />
info@schrage.de, www.schrage.de<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
03 Technikum – Förderversuche<br />
Mediathek: https://media.schrage.de<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
WASSERAKTIVITÄTSMESSKOPF PER BLUETOOTH STEUERN<br />
Rotronic, ein Unternehmen von Process<br />
Sensing Technologies, stellt auf der Powtech<br />
unter anderem eine neue Lösung vor, die den<br />
Wasseraktivitätsmesskopf Aweasy per<br />
Bluetooth mit einer App für Smartphone und<br />
Tablet kombiniert. Es ist laut Unternehmen<br />
das erste Gerät seiner Art, das über Bluetooth-Konnektivität<br />
zur Bedienung mit einer<br />
Smartphone- oder Tablet-App verfügt und<br />
somit Daten speichern und analysieren sowie<br />
anschließend automatisch Reports als<br />
PDF-Dokumente ausgeben kann. Die lassen sich dann für die Qualitätskontrolle<br />
und zur Rückverfolgung verwenden. Die App eignet sich laut Unternehmen für<br />
Laboranalytiker, Produktionspersonal und Qualitätskontrollteams, die Spotmessungen<br />
der Wasseraktivität in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie, der<br />
chemischen Industrie oder bei der Herstellung von Kosmetika durchführen<br />
müssen. Das Gerät ist mit den Rotronic Technologien für Feuchte- und Temperaturmessungen<br />
ausgestattet. PST in Halle 4, Stand 128.<br />
www.processsensing.com<br />
DREHFLÜGLER MIT SCHRITTMOTOR<br />
Auf der Powtech zeigt MBA Instruments<br />
seine Produkte zur Füllstandsmessung.<br />
Im Fokus des Messeauftritts steht in diesem<br />
Jahr der Drehflügel MBA800: Die Geräteserie<br />
vereint laut Unternehmen das herkömmliche<br />
Messverfahren des Drehflügels<br />
mit der modernen Antriebstechnik eines<br />
Schrittmotors. Für Anwender ergeben sich<br />
laut MBA zahlreiche Vorteile wie die Einsatzmöglichkeit in unterschiedlichen<br />
Schüttgutarten. Die digitalen Messgeräte sind mit einem Schrittmotor ausgestattet,<br />
dessen voreingestellte Parametersets nach Eigenaussage eine einfache<br />
Handhabung und optimale Leistung in nahezu allen Schüttgutarten ermöglichen.<br />
So können die Geräte zum Beispiel in Becherwerken, Vorratssilos und Fülltrichtern<br />
aber auch in Schiffsbeladern und Übergabestationen zum Einsatz kommen. Bei der<br />
Entwicklung der Messgeräte wurde außerdem die Anwendung in explosionsfähigen<br />
Atmosphären berücksichtigt.<br />
www.mba-instruments.de<br />
ÖLFREI VERDICHTENDE SCHRAUBENKOMPRESSOREN<br />
Die von Kaeser ölfrei verdichtende<br />
CSG-Baureihe hat laut Eigenaussage<br />
einen geringen Energie- und Platzbedarf.<br />
Der Schraubenkompressor punktet<br />
mit guten Energieeffizienzklassen<br />
durch den Antrieb mit einem modernen<br />
Synchron-Reluktanz-Motor und durch<br />
die Anordnung der Komponenten, die<br />
zu niedrigen Druckverlusten an der<br />
Anlage führt. Das senkt die Energiekosten<br />
und verkleinert unter anderem<br />
den CO 2<br />
-Fußabdruck. Zudem präsentiert sich der Schraubenkompressor mit<br />
einem neu entwickelten Kompressorblock. Dieser ist mit einem optimierten<br />
Sigma Profil ausgestattet, das mit einer speziell entwickelten Beschichtung<br />
versehen ist. Kaeser ist in Halle 4, Stand 4-242.<br />
www.kaeser.de
MESSE POWTECH<br />
WENDELMISCHWERKZEUGE FÜR SENKRECHTES<br />
DER CLOU LIEGT<br />
IN DER HOHLKUGEL<br />
01<br />
Prozessapparate eines Paderborner Unternehmens sind bekannt für ihre<br />
vertikalen Wendelmischwerkzeuge. Das Fertigungsprogramm ist breit<br />
gefächert. Für nahezu jede Mischaufgabe kann der Hersteller eine spezifische<br />
Lösung anbieten, die deshalb ein Synonym für vertikale Präzisionsmischer sind.<br />
02<br />
Neben den vertikalen Modellen führt Amixon aus Paderborn<br />
Zylindermischer für Mischprozess auch in geneigter<br />
Aufstellung durch. Dies kommt zwar selten vor, aber<br />
es gibt vereinzelt verfahrenstechnische Gründe, die für<br />
eine Schrägstellung der Drehachse der Mischwerkswelle um 20°,<br />
25° oder 30° sprechen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn<br />
die Mischwerkshelix besonders langsam drehen, ein Schneidrotor<br />
mit geringen Füllgraden arbeiten oder auf ein statisches<br />
Mischwerkzeug verzichtet werden soll. Der Mischraum muss weder<br />
zylindrisch noch konisch sein. Auch andere rotationssymmetrische<br />
Formen sind möglich. Beispielsweise kann auch in einer<br />
Hohlkugel ein spiralförmiges Mischwerkzeug um eine vertikale<br />
oder geneigte Achse rotieren. Interessant ist: Die Kugel benötigt<br />
ür ihr Volumen die geringste spezifische Oberfläche! Berücksichtigt<br />
man, dass das Bruttovolumen eines Hohlkugelmischers etwas<br />
größer zu dimensionieren ist als das Bruttovolumen eines zylindrischen<br />
Mischers, so beträgt die Oberflächenreduktion gegenüber<br />
einem zylindrischen Mischraum etwa 13 %. Insofern hat<br />
der kugelförmige Mischraum einen hygienischen Vorteil gegenüber<br />
dem zylindrischen Mischraum. Andererseits ist die Herstellung<br />
einer Kugel anspruchsvoll und etwas teurer.<br />
DIREKTER VERGLEICH MÖGLICH<br />
Amixon möchte seine Vorreiterrolle im Bereich der Vertikalmischer<br />
weiter ausbauen. Als Ziel strebt der Hersteller die Beratung<br />
der Anwender in allen Belangen rund um das Thema vertikale<br />
Präzisionsmischer an. Ein Hohlkugelmischer gehörte bisher nicht<br />
zum Portfolio des Herstellers. Nun wurde<br />
ein solcher fertiggestellt. Er dient als Versuchsmischer<br />
im Technikum oder er kann<br />
für Versuche ausgeliehen werden. Amixon<br />
bietet hier den direkten Vergleich mit zylindrischen<br />
und konischen Präzisionsmischern.<br />
Inwiefern sich ein Hohlkugelmischer<br />
am Markt durchsetzen kann, wird<br />
sich in der Praxis zeigen. Die typischen<br />
Kriterien lauten vollständige Entleerbarkeit,<br />
flexibel hinsichtlich unterschiedlicher<br />
Füllgrade, leicht zu reinigen, Ergonomie,<br />
kurze Rüstzeiten, ressourcenschonende<br />
Arbeitsweise und die Anschaffungskosten.<br />
Im Hinblick auf den<br />
möglichen Erfolg dieses Mischsystems<br />
hat Amixon bereits den Markennamen<br />
Spherhelics eintragen lassen. Er setzt sich<br />
01 Innerhalb der Hohlkugel befindet sich<br />
das Amixon-Wendelmischwerkzeug – hier zu<br />
sehen ist die Mischgutströmung; die Achse<br />
der Mischwendel kann vertikal oder geneigt<br />
angeordnet sein<br />
02 Der Hohlkugelmischer Typ SH 400<br />
verarbeitet Mischgut bis 400 Liter und eignet<br />
sich für trockene, feuchte und nasse Schütt -<br />
güter und Pulver wie Waschmittel oder Mehl
„WIR SEHEN UNS ALS IMPULSGEBER<br />
FÜR KREATIVE PRODUKTENTWICK-<br />
LUNGEN IN DER MISCHTECHNIK“<br />
Warum hat Amixon gerade jetzt das bestehende Produktportfolio<br />
um einen Hohlkugelmischer erweitert?<br />
BÖNING: In unserem neuen Technikum können wir während<br />
des Mischens bis zu 25 bar Druck im Mischraum aufbauen, um<br />
beispielsweise Gas-Feststoff-Diffusionsvorgänge bei hohen<br />
Temperaturen zu forcieren. Einer unserer neuen Reaktoren ist<br />
mit einer keramischen Auskleidung versehen. Er kann bei Prozesstemperaturen<br />
bis zu 350 °C und unterschiedlichen Systemdrücken<br />
betrieben werden: Durch Misch- und Reaktionsprozesse<br />
unter Vakuum (2 mbar Absolutdruck) oder Überdruck<br />
bis (8 bar) sind wir in der Lage, Schüttgüter völlig metall-/eisenfrei<br />
zu verarbeiten. Aber auf einem Messestand hat man in der<br />
Regel mehr Erfolg, wenn man ein gut sichtbares Highlight hat.<br />
Wir glauben, dass unser neuer Hohlkugelmischer ein guter Kristallisationspunkt<br />
sein kann.<br />
Können Kunden den neuen Hohlkugelmischer testen?<br />
BÖNING: Ja, das ist unser Anliegen. Unser Exponat ist ein ausgereiftes<br />
Produkt mit ca. 570 Litern Bruttoinhalt und 400 Litern<br />
Nutzinhalt. Damit können sowohl unsere Kunden als auch wir<br />
viele neue Erkenntnisse gewinnen. Wenn eine Neuentwicklung<br />
in den Markt eingeführt werden soll, muss sie frei von Kinderkrankheiten<br />
sein. Bei der Herstellung verwenden wir nur bewährte<br />
Komponenten. Das gilt insbesondere für die<br />
Mischwerklagerung, das Wendelmischwerkzeug, den Antrieb,<br />
die Art und Funktion der totraumfreien Verschlussarmatur, die<br />
Bauart der Clever-Cut Inspektionstür mit der Omgaseal-Dichtung,<br />
die Bauart von Schneidrotoren und deren Abdichtungen,<br />
die Flüssigstoffzugabelanzen und die Sanitärflanschen.<br />
Kann Amixon heute schon verschiedene Baugrößen des<br />
Hohlkugelmischers anbieten und produzieren?<br />
BÖNING: Ja, wir haben die konstruktive Auslegung weitgehend<br />
abgeschlossen. Die in der Praxis häufig verwendeten Größen<br />
sind bereits verfügbar. Die Staffelung der Nutzinhalte in Liter<br />
lautet zunächst: 400, 600, 800, 1.000, 1.250, 1.500, 2.000, 2.500,<br />
3.000, 4.000, 5.000. Größere Hohlkugelmischer muss man demontieren,<br />
um sie auf der Straße zu transportieren. Daher endet<br />
unsere Maßtabelle zunächst bei 5 m3 Nutzinhalt.<br />
Geschäftsführer Matthias Böning<br />
Welche Themen werden Ihrer Meinung zukünftig im Bereich<br />
Pulvermischer wichtig sein?<br />
BÖNING: Zunächst ist es wichtig zu erkennen, welchen Stellenwert<br />
die Mischanlage im Wertschöpfungsprozess des jeweiligen<br />
Unternehmens einnimmt. Auf dieser Basis können der Mischertyp,<br />
die Ausstattung des Mischers und der ungefähre Preis<br />
schnell ermittelt werden.<br />
Sollen die erzeugten Mischprodukte besondere Alleinstellungsmerkmale<br />
aufweisen, ist es umso wichtiger, sich mit dem am<br />
besten geeigneten Mischsystem im Technikum genauer zu beschäftigen.<br />
Ich habe oft erlebt, dass eine falsche Vorgehensweise<br />
schnell zu einer hohen Auslastung der neuen Mischanlage geführt<br />
hat. Eine moderne Mischanlage kann neue Impulse für<br />
kreative Produktentwicklungen freisetzen.<br />
Gibt es weitere Neuentwicklungen, die auf der Powtech<br />
ausgestellt werden?<br />
BÖNING: Ja, für Betriebe, die große Schüttgutvolumen (10 bis<br />
70 m3) preiswert homogenisieren möchten. Mit einem Gyraton<br />
Mischer ist das möglich. Der Mischer hat eine zylindrische Form,<br />
in der ein konisches Wendelmischwerk kreist. Dieses kann mit<br />
geringsten Drehzahlen betrieben werden mit dem Ziel, dass<br />
die Antriebsleistung minimal klein ist. So verlängert sich zwar<br />
die Mischzeit, aber es wird trotzdem eine technisch ideale<br />
Misch güte erzeugt, die in der Praxis nicht mehr verbesserbar ist.<br />
aus den englischen Wörtern für Kugel und Spirale zusammen.<br />
Der Name weist darauf hin, dass sich im Inneren des kugelförmigen<br />
Mischraums die für den Hersteller typische Mischwendel befindet.<br />
Amixon stellt den neuen Hohlkugelmischer Spherhelics<br />
auf der Powtech <strong>2023</strong> aus: Halle 4A, Stand 326.<br />
Bilder: 01, 02, Porträt Amixon, sonstige stock.adobe.com – Maksym / – New Africa<br />
www.amixon.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
amixon GmbH<br />
Halberstädter Strasse 55, 33106 Paderborn<br />
Tel.: +49 5251 / 68 88 88 - 0<br />
sales@amixon.de<br />
www.amixon.com<br />
AUTORIN<br />
Melanie Deschler-Reining,<br />
Leiterin Marketing,<br />
Amixon GmbH, Paderborn<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 17
MESSE POWTECH<br />
Absolut<br />
dicht: Bei den<br />
Absperrklappen<br />
Baureihe 103 …<br />
ARMATUREN FÜR SCHÜTTGÜTER<br />
OHNE STAU<br />
SCHÜTTEN<br />
Bei Anwendungen mit Schüttgütern müssen einige<br />
Faktoren beachtet werden, damit Feindosierungen<br />
und Containerentleerungen prozessoptimiert<br />
ablaufen. Zur Verhinderung von Brückenbildung<br />
ist die richtige Regelungstechnik entscheidend.<br />
… und Baureihe<br />
110 handelt es<br />
sich um<br />
dichtschließende<br />
Zwischenflanschklappen<br />
Besonders im Einsatz mit schleißenden Schüttgütern kann<br />
die richtige Absperrarmatur den entscheidenden Unterschied<br />
für eine sichere Dosierungstechnik ausmachen.<br />
Warex Valve bietet spezielle Absperrklappen an, die eine<br />
Regelung mit verlängerten Standzeiten und einer wartungsfreien<br />
Ausführung ohne nachträgliche Schmierung ermöglichen. Die<br />
APS-Ausführung gewährt laut Hersteller Druckdichtheit und Sicherheit<br />
bei abrasiven Medien.<br />
SCHÜTTGUT-GEFAHREN NICHT<br />
UNTERSCHÄTZEN<br />
Beim Befüllen, Lagern oder Entleeren von Schüttgut kann es zu<br />
Verdichtungen oder Stauungen kommen. Hier muss der Anlagenbetreiber<br />
die individuellen Risiken bewerten. Gefahren können<br />
durch Einsinken, Hohlraum- oder Brückenbildung entstehen,<br />
die von außen schwer einschätzbar sind. Besonders in Silos eingesetzte<br />
Armaturen müssen die Sicherheit des zuverlässigen<br />
Schließens gewährleisten, um ein problemloses Schüttgut-Handling<br />
zu ermöglichen. Für Einsätze dieser Art sind die Absperrklappen<br />
der Rotary Valve Baureihe DKZ 103/110 APS geeignet,<br />
denn die Air-Pressure-Sealing-Ausführung sorgt laut Unternehmen<br />
auch bei leichten Verschleißerscheinungen für eine konstante<br />
Druckdichtheit. Die Baureihe aus dem Hause Warex Valve<br />
besteht aus Spezialarmaturen für eine gleichmäßige Regelung<br />
des Schüttgutstroms und zur Reduzierung von Brückenbildung<br />
bei kontinuierlicher Förderung und dichtem Absperren von<br />
Schüttgütern und Granulaten. Die Absperrklappen sind auch in<br />
Ex-Ausführung für den Einsatz in Zone 0 / 20, gemäß Baumusterprüfung<br />
BVS19AtexH034X, lieferbar.<br />
Bilder: Warex Valve, Evgeny – stock.adobe.com<br />
www.warex-valve.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Warex Valve GmbH<br />
Stauverbrink 2, 48308 Senden<br />
Telefon: 02536 / 99 58-0<br />
Telefax: 02536 / 99 58-29<br />
E-Mail: info@warex-valve.com<br />
AUTORIN<br />
Eva-Maria Kromer, Redakteurin,<br />
RSB DESIGN GmbH, Essen<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
DREHKOLBENGEBLÄSE SENKEN TCO<br />
Auf der Powtech zeigt Aerzen<br />
seine neusten Exponate. Die<br />
Aggregate vom Typ Delta<br />
Hybrid und Aerzen Turbo<br />
wurden hinsichtlich Energieeffizienz,<br />
Funktionalität sowie<br />
Handling optimiert und<br />
tragen laut Hersteller<br />
maßgeblich zur Senkung der<br />
Total Cost of Ownership (TCO)<br />
bei. Im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Drehkolbengebläsen<br />
lassen sich laut<br />
Unternehmen Energieeinsparungen bis zu 30 % erzielen. Alle<br />
Gebläse und Verdichter können laut Aerzen sowohl in der<br />
Explosionsschutzzone I als auch in Zone II betrieben werden<br />
und entsprechen dabei der jeweils gültigen ATEX-Richtlinie RL<br />
2014/34/EU sowie der Maschinenrichtlinie einschließlich der<br />
neuesten Sicherheitsnorm (EN 1012-3). Auf der Messe werden<br />
ein Delta Hybrid D13S ohne Frequenzumrichter und ein<br />
Aerzen Turbo AT200 zu sehen sein. Das Unternehmen ist in<br />
Halle 4 an Stand 4-213.<br />
www.aerzen.com<br />
SINTERLAMELLENFILTER MIT MATRIX<br />
Herding Beta<br />
sind Sinterlamellenfilter<br />
mit Matrix-<br />
Grundwerkstoffen,<br />
die auf<br />
einer PE-Basis<br />
bis 70 °C<br />
Betriebstemperatur<br />
und als<br />
thermostabilisierte Variante bis 100 °C einsetzbar sind. Das<br />
vor rund zwei Jahren in den Markt eingeführte Mitteltemperatur-Filtermedium<br />
basiert auf einer Sintermatrix aus PPS und<br />
projiziert laut Herding alle bekannten Merkmale und Vorteile<br />
des klassischen Sinterlamellenfilters bis zu einer Dauereinsatztemperatur<br />
von 160 °C. Das Filtermedium soll beständig<br />
gegen chemische Angriffe und Hydrolyse sowie bezüglich der<br />
pH-Beständigkeit im Bereich von 1 bis 10 sein. Zudem seinen<br />
laut Unternehmen Betriebsbedingungen für höhere Betriebstemperaturen<br />
bis 160 °C möglich. Das Filtermedium ermöglicht<br />
Staubkonzentrationen im Reingas von kleiner 0,5 mg/<br />
Bm³ selbst bei sehr feinen Stäuben. Halle 4, Stand 4-232.<br />
www.herding.com<br />
BERSTSCHEIBE ALS EX-SCHUTZ<br />
Die Explosionsschutz-Berstscheiben Vent-Saf von Bormann und Neupert dämmen laut<br />
Unternehmen die Gefahren von aufgewirbeltem, brennbarem Staub zuverlässig und<br />
kostengünstig ein. Als passive Bauteile mit einfacher, dabei hochpräziser Konstruktions-<br />
und Funktionsweise sind sie laut Hersteller nahezu wartungsfrei und günstig in<br />
Anschaffung und Installation. Die Berstscheibe soll als Sollschwachstelle im Fall der<br />
Fälle kontrolliert nachgeben und den Explosionsdruck zusammen mit heißen Verbrennungsgasen sowie verbranntem oder<br />
unverbranntem Gemisch in eine definierte Sicherheitszone entweichen lassen. Auf der Powtech präsentiert das Unternehmen<br />
seine Explosionsschutz-Berstscheiben. Das Unternehmen ist an Stand 2-516 in Halle 2.<br />
www.bormann-neupertbsb.de<br />
Halle 4<br />
Stand 4-238<br />
BAF<br />
Vibrationsaustrageboden<br />
MBH<br />
Mikrodosierer<br />
VAR<br />
Trommelrohrweiche<br />
WAMFLO<br />
Entstaubungsfilter<br />
www.wamgroup.de<br />
TXF<br />
Rohrschnecke<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 19
DIGITALE ANALYSE IN DER SOLIDAPRODUKTION<br />
DATENSCHÄTZE AUS<br />
DER TABLETTENPRESSE<br />
Die bei Produktionsprozessen entstehenden Maschinendaten dienen<br />
als wertvolle Erkenntnis für die Prozessoptimierung. Dies gilt auch<br />
für die Tablettenproduktion. Vielfach bleiben Unternehmen jedoch<br />
lediglich bei der Datensammlung, da leicht zu bedienende und<br />
effizient nutzbare Systeme zur Analyse fehlen. Eine Lösung aus<br />
Norddeutschland liefert hier den richtigen Ansatz.<br />
01<br />
Mit der Anbindung von Maschinen an entsprechende<br />
Analysetools lassen sich zahlreiche Fragestellungen<br />
im Produktionsumfeld beantworten – hochpräzise,<br />
ortsunabhängig und in Echtzeit. In der Regel geht es<br />
darum, Qualitätsstandards zu wahren oder die Produktivität zu erhöhen.<br />
So liefern Analyseanwendungen vielfältige Informationen<br />
zum Produktionsstatus einer Maschine, über die Qualität der Endprodukte<br />
im zeitlichen Verlauf oder rund um den Stand der aktuellen<br />
Gesamtanlageneffektivität sowie über die Tagesproduktion.<br />
Fette Compacting arbeitet für die Pharma- und Food-Herstellung<br />
an einer ganzen Reihe solcher digitalen Helfer. Unter der Bezeichnung<br />
OSDi (Abkürzung für „Oral Solid Dosage intelligent“) ist die<br />
Analysekompetenz gebündelt, die im Zusammenspiel mit den<br />
Tablettenpressen große Wirkung auf Prozesse entfalten kann.<br />
ZENTRALE KPIS IM BLICK<br />
Das Basistool zur Analyse dynamischer Daten ist der Condition<br />
Monitor von OSDi. Die Aufgabe der webbasierten Anwendung<br />
besteht zunächst darin, sämtliche Informationen der Produktionsmaschinen<br />
zu sammeln und die wichtigsten Parameter in einem<br />
Dashboard zusammenzustellen. Zu den abgebildeten Kennzahlen<br />
gehören grundsätzliche Informationen wie die Gesamtanlageneffektivität<br />
der ausgewählten Maschine oder der Produktionsfortschritt<br />
für den aktuellen Batch, aber auch wertvolle<br />
Detailinformationen wie Zahlen zur Good- und Bad-Produktion<br />
sowie zur Standardabweichung und den Presskräften – entscheidende<br />
Kennzahlen bei Tablettierprozessen. Dadurch haben Bediener<br />
nicht nur den Echtzeitzustand der einzelnen Maschinen<br />
im Blick, sondern erhalten auch frühzeitig eindeutige Hinweise<br />
rund um unerwünschte Abweichungen. Um diese KPIs besonders<br />
schnell sichtbar zu machen, kennzeichnet sie das Tool im<br />
Dashboard durch farbliche Hervorhebungen, sobald sie sich außerhalb<br />
definierter Schwellenwerte bewegen. Damit sich der Status<br />
der Produktion außerdem möglichst lückenlos überwachen<br />
lässt, gibt es zusätzlich ein Notification Center. Hier laufen sämtliche<br />
Warnungen und Fehlermeldungen der angeschlossenen<br />
Maschinen an einem zentralen Ort zusammen.<br />
Die Datenapplikation geht jedoch über den reinen Informationswert<br />
hinaus: Mithilfe des Dashboards und der Auswertungen<br />
können Anwender häufige Fehler leichter identifizieren und eine<br />
gezielte Ursachenanalyse durchführen. Hierzu lässt sich bei Bedarf<br />
zu einer Detailansicht wechseln, dem so genannten Deep<br />
Dive. Dieser Blickwinkel ermöglicht beispielsweise einen Vergleich<br />
von historischen Daten mit den aktuellen Echtzeitdaten.<br />
Durch diese Abweichungsanalysen können Produktionsleiter<br />
drohende Stillstandzeiten rechtzeitig erkennen und entsprechende<br />
Maßnahmen einleiten, um sie zu vermeiden.<br />
Neben diesen Detailbetrachtungen auf Einzelmaschinen-<br />
Ebene gewährt der Condition Monitor auch einen umfassenden<br />
Überblick über die Gesamtproduktion. Dadurch erhalten Produktionsverantwortliche<br />
hilfreiche Planungsinformationen etwa<br />
zur Gesamtanlageneffektivität und über die verfügbaren Kapazitäten.<br />
Auch der Output in den verschiedenen Segmenten oder<br />
die Tagesproduktion sind jederzeit abrufbar. Hierbei lässt sich<br />
nahtlos zwischen den verschiedenen Perspektiven und Zoomstufen<br />
wechseln: Ein Klick genügt, um zur jeweiligen Detailseite<br />
einer Maschine zu gelangen und ihren Status zu überprüfen.<br />
BENCHMARK UND OPTIMIERUNGSTIPPS<br />
Einen noch weitreichenderen Einblick in Optimierungspotenziale<br />
ermöglicht die Funktion Golden Batch. Hier können Produktionsmanager<br />
eine idealtypische Batch-Produktion für gewählte<br />
Parameter visualisieren. Außerdem lassen sich Batches für spätere<br />
Vergleiche speichern. Damit ist der Weg frei für Benchmarks<br />
der Produktion. Aktuell handelt es sich beim Condition Monitor<br />
um ein fortgeschrittenes Minimal Viable Product, das<br />
Fette Compacting gemeinsam mit Anwendern testet und kontinuierlich<br />
weiterentwickelt. Interessierte Partner-Kunden, welche<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
01 Schon heute im Einsatz: Moderne Tablettenpressen wie die FE35<br />
liefern umfangreiche Produktions- und Maschinendaten<br />
02 Zeigt alles: Dashboard des Condition Monitors mit Informationen<br />
zu KPIs und den angeschlossenen Maschinen<br />
die App mit Fette Comacting zusammen weiterentwickeln möchten,<br />
sind willkommen.<br />
Für den Condition Monitor gibt es als Erweiterung den OSDi<br />
Performance Manager, der sich auf dem Weg zur Serienreife befindet.<br />
Dieses Tool verwendet die gesammelten Daten, um den<br />
Nutzern spezifische Handlungs- und Einstellungsempfehlungen<br />
für die Tablettenproduktion zu geben. Möglich wird das über einen<br />
Vergleich von historischen und Echtzeitdaten und ihrer Anreicherung<br />
mithilfe komplexer Erfahrungswerte. Der Performance<br />
Manager weist auf dieser Basis aktiv auf ungenutzte Potenziale<br />
zur Performancesteigerung hin. Die Handlungsempfehlungen<br />
werden dem User in Push-Up Mitteilungen zur Verfügung<br />
gestellt. Die browserbasierte Lernapp Alva hilft Handlungsempfehlungen<br />
von Bedienern interaktiv umzusetzen.<br />
SELBSTLERNENDE KI GEGEN SCHÄDEN<br />
Einen anderen, KI-basierten Weg geht OSDi mit Predictive Maintenance.<br />
Der Hintergrund: Mit regelmäßigen Wartungen lässt<br />
sich drohender Stillstand oder Schaden durch Verschleiß verhindern<br />
– doch solche Wartungen erfolgen oftmals zu früh, manchmal<br />
auch zu spät. Predictive Maintenance kann als digitales Tool<br />
auf Basis selbstlernender Technologie beides verhindern. Indem<br />
es entsprechende Nutzungs- und Verschleißdaten sowohl aus der<br />
Vergangenheit als auch von der aktuellen Chargenproduktion<br />
analysiert, kann es Verschleiß erkennen, bevor er eintritt. Das ermöglicht<br />
effizientere und individuelle Wartungsstrategien (Condition-based<br />
Maintenance). Eine regelmäßige Wartung in festen<br />
Abständen könnte damit bald überflüssig werden, denn die Anwendung<br />
kann den optimalen Zeitpunkt zur Reinigung, Wartung<br />
oder für den Tausch von Bauteilen berechnen. Das Ergebnis: weniger<br />
ungeplante Ausfälle und der Wegfall überflüssiger Wartungsarbeiten.<br />
Im Rahmen der Entwicklung des Tools werden<br />
derzeit durch umfangreiche Versuche Verschleißgrade von Kernbauteilen<br />
identifiziert und anschließend mit Pilotkunden validiert<br />
sowie optimiert.<br />
Die Beispiele zeigen: Die Analyse und Visualisierung von Daten<br />
kann die Tablettenproduktion an vielen Stellen signifikant<br />
verbessern. Voraussetzung sind nutzerfreundliche Applikationen,<br />
die sowohl den Daten das Potenzial entlocken als auch weniger<br />
IT-versierten Personen Zugang zu den Technologien ermöglichen.<br />
Fette Compacting entwickelt sein digitales Portfolio auf Basis<br />
dieser Anforderungen kontinuierlich weiter. Einige der Lösungen<br />
stehen hierbei bereits in den Startlöchern. So können interessierte<br />
Unternehmen bereits jetzt eine Testversion vom Condition<br />
Monitor nutzen und seine Möglichkeiten für die eigene<br />
Produktion erproben.<br />
Bilder: Fette Compacting, ImageFlow – stock.adobe.com<br />
www.fette-compacting.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH<br />
Grabauer Straße 24, 21493 Schwarzenbek<br />
Tel.: 0 41 51 / 12-0<br />
Fax: 0 41 51 / 37 97<br />
E tablet@fette-compacting.com<br />
AUTOR<br />
Sven Vulp,<br />
Program Owner Dynamic Data,<br />
Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek<br />
02
MESSE POWTECH<br />
BANDWENDELMISCHER<br />
BESONDERS FÜR<br />
LEBENSMITTEL<br />
Auf der Powtech gibt es unter<br />
anderem aktualisierte<br />
Mischermodelle zu sehen.<br />
So stellt ein Unternehmen erstmalig<br />
einen neuen Bandwendelmischer<br />
speziell für die Lebensmittelindustrie<br />
und eine neue Version<br />
eines Labormischers vor.<br />
MAP, ein Tochterunternehmen der WAM Gruppe,<br />
stellt auf der Powtech erstmalig den neuen Bandwendelmischer<br />
WBR und eine neue Version des Labormischers<br />
MLH vor. Der neue Bandwendelmischer<br />
WBR ergänzt das Portfolio an Bandwendelmischern um<br />
eine weitere, leichte Baureihe. Mit dem Mischer können trockene<br />
Pulver, Granulate oder kurze Fasern schonend befeuchtet,<br />
agglomeriert oder granuliert werden. Besonders in der Lebensmittelindustrie<br />
eignet sich der Mischer zum Mischen einer Vielzahl<br />
zerbrechlicher oder temperaturempfindlicher Produkte.<br />
Während des Mischvorgangs ist die Zugabe kleiner Mengen<br />
von Flüssigkeiten oder niedrigviskoser Pasten möglich. Der<br />
WBR ist für leichte Produkte spezialisiert. Der Mischer lässt<br />
DIE INTELLIGENTE ART,<br />
SCHÜTTGÜTER ZU FÖRDERN!<br />
Wessjohann Fördertechnische<br />
Anlagen GmbH<br />
Taubenstraße 1a • 49692 Cappeln-Sevelten<br />
Tel.: (0) 4471 95 81 96<br />
Mail: info@wessjohann.com • www.wessjohann.com<br />
Wir stellen aus auf<br />
der Powtech in<br />
Halle 4 / 4 - 453 b<br />
sich mit weiteren Optionen oder Zubehören individuell konfigurieren.<br />
Dazu zählen eine oder mehrere Inspektionsklappen,<br />
Trogdeckel mit Einlauf- und Entlüftungsstutzen, ein Reinigungssystem<br />
als Vorrüstung (CIP), ein pneumatisches Bedienfeld.<br />
Zudem sind verschiedene Oberflächen möglich –<br />
von lebensmitteltauglich bis hin zu einem spiegelpolierten Finish.<br />
Der WBR ist in den nominellen Baugrößen 100 bis<br />
5.500 Liter erhältlich.<br />
MISCHER FÜR MÖGLICHKEITEN ZUR<br />
DURCHFÜHRBARKEIT<br />
Zusätzlich stellt MAP eine neue Version des Labormischers<br />
MLH vor. Einsatzgebiete sind vor allem Tests zu Prozessdurchführbarkeiten<br />
und die Kleinserienproduktion. Der MLH ist ein<br />
horizontaler Einwellenmischer und arbeitet nach dem Prinzip<br />
des mechanischen Wirbelschichtverfahrens. Bei der Entwicklung<br />
lag, neben dem Design, ein Augenmerk auf der Verbesserung<br />
der Bedienungs- und Wartungsfreundlichkeit. Die Steuerung<br />
erfolgt über ein großes Touch-Display, welches optional<br />
das klassische Tasten-Bedienfeld ablöst. Die neue Verkleidung<br />
wurde so gestaltet, dass Wartungsarbeiten und Wendelwechsel<br />
einfacher und bequem durchgeführt werden können. Vier<br />
Baugrößen mit einem nominellen Fassungsvermögen von 6 bis<br />
50 Liter stehen zur Auswahl. Neben fünf verschiedenen<br />
Mischwerkzeugen sind Heiz-/Kühlmantel, Aufgabetrichter,<br />
Flüssigkeitszugabe optional erhältlich. Beide Mischer werden<br />
zusammen mit dem Chargenmischer WBH auf dem Messestand<br />
der MAP 4-238 in Halle 4 zu sehen sein.<br />
Bild: MAP<br />
www.mapgmbh.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de<br />
TK_Anzeige_Wessjohann_Fördertechnische_Anlagen_GmbH_08_<strong>2023</strong>.indd 1 21.08.<strong>2023</strong> 17:24:58
MESSE POWTECH<br />
BIG BAG UNLOADER<br />
Um zu verhindern, dass sich<br />
das Produkt auf der Oberfläche<br />
ablagert, hat Gericke die<br />
oberen und unteren Rahmenelemente<br />
seiner Big Bag<br />
Unloader abgewinkelt und<br />
die hygienische Ausführung<br />
noch weiter optimiert. Die<br />
Streckeinheit wurden<br />
vereinfacht und enthält<br />
weniger bewegliche Teile.<br />
Um die Sicherheit der<br />
Bediener zu verbessern, hat<br />
sich das Unternehmen mit<br />
diversen Anwendern<br />
getroffen, um die Funktionalität<br />
in der Praxis zu prüfen<br />
und mögliche Risiken für die<br />
Bediener zu identifizieren.<br />
Im Ergebnis hat das Unternehmen<br />
zwei wesentliche<br />
Änderungen vorgenommen:<br />
Verbesserte Zugänglichkeit von der Vorderseite des Entladegeräts:<br />
Der Bediener hat ungehinderten Zugang zur Andockstation<br />
und kann den Big Bag mühelos verbinden. Das Heben<br />
von Big Bags kann von der Rückseite oder der Seite des<br />
Entladerahmens aus erfolgen. Diese Vielseitigkeit ist laut<br />
Unternehmen ebenfalls von Vorteil, wenn die Platzverhältnisse<br />
eingeschränkt sind. Der Kranbalken lässt sich an jeder<br />
beliebigen Seite anbringen. Halle 4A / 4A-315.<br />
www.gerickegroup.com<br />
MAHLEN BIS IN DEN NANOBEREICH<br />
Die Planetenmühlen<br />
der<br />
Premium Line<br />
von Fritsch sind<br />
für schnelle<br />
Nass- und<br />
Trocken-Mahlung<br />
geeignet<br />
und zeigen laut<br />
Unternehmen beim mechanischen Legieren, Mischen und<br />
Homogenisieren zuverlässigste Ergebnisse bis in den<br />
Nanobereich. In kürzester Zeit vermahlen die Planetenmühlen<br />
laut Unternehmen Pulverisierte 5 und 7 mühelos harte,<br />
mittelharte, weiche, spröde und feuchte Proben bis zu einer<br />
Endfeinheit von < 100 nm. Probenmengen von 1 bis 60 ml<br />
(Pulverisierte 7) und von 15 bis 450 ml (Pulverisierte 5)<br />
lassen sich parallel in zwei Mahlstationen pulverisieren.<br />
Vorteile der Planetenmühle sind laut Fritsch unter anderem:<br />
Endfeinheit bis < 100 nm in drei Minuten und bis zu<br />
2.200 U/min und automatische Mahlbecher-Verspannung.<br />
Zudem kann mit dem Easy GTM-System kontinuierlich der<br />
Gasdruck und Temperatur direkt im Mahlbecher während<br />
der Mahlung, gemessen werden. Fritsch: Halle 2 /<br />
Stand 2-310.<br />
www.fritsch.de<br />
NEUE GENERATION VON LABORMISCHERN<br />
Das Unternehmen Eirich präsentiert<br />
auf der diesjährigen Powtech<br />
seine neusten Generationen von<br />
Labormischern. Darunter der neue<br />
EL5 Mischer, dieser ist laut Unternehmen<br />
kleiner, leichter und<br />
smarter als das bewährte Vorgängermodell<br />
und das bei gleicher<br />
Leistungsfähigkeit und Robustheit.<br />
Er überzeugt laut Eirich durch seine<br />
einfache Bedienung, Scale-up-Fähigkeit,<br />
eine integrierte Neigungsverstellung<br />
und durchdachte<br />
Optionen für den täglichen Laborbetrieb. Dazu gehören<br />
Rezepturverwaltung, Datenerfassung und Netzwerktauglichkeit.<br />
Das Unternehmen ist in Halle A4, Stand 403.<br />
www.eirich.de<br />
UMFASSENDE SICHERHEITSKONZEPTE<br />
Glatt präsentiert auf der<br />
Powtech Sicherheitskonzepte.<br />
Besucherinnen und<br />
Besucher können sich am<br />
Stand informieren, welche<br />
umfassenden Lösungen und<br />
punktuellen Optimierungen<br />
das Unternehmen entwickelt<br />
hat und wie sie sich bei der<br />
Produktsicherheit, dem<br />
Brand- und Explosionsschutz,<br />
der Anlagen- und<br />
Bedienungssicherheit sowie<br />
der Umweltverträglichkeit<br />
und Wärmerückgewinnung auszahlen. Das Unternehmen hat<br />
zudem Prozesse in Produktionsbetrieben implementiert, um<br />
die Anforderungen der Food Safety System Certification<br />
22000 (FSSC) der Global Food Safety Initiative (GFSI) zu<br />
erfüllen. Dadurch sollen Produkthaftung im Schadensfall<br />
wirksam minimiert werden. Das Unternehmen ist in Halle 2<br />
am Stand 2-1216.<br />
www.glatt.com<br />
RUBERG-Mischanlagenbau<br />
Lebensmittel · Futtermittel · Chemie<br />
Sack-Aufgabestationen Präzisions-Chargenmischer Silo- und Dosieranlagen<br />
Gebr. Ruberg GmbH & Co. KG<br />
D-33039 Nieheim<br />
Telefon +49 52 74 - 9 85 10 - 0<br />
www.g-ruberg.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 23<br />
© 2021 Gebr. Ruberg - AZ_93x65mm_Mischanlage_DRUCKversion 2
BEIM ROHSTOFF-HANDLING<br />
AUF KNOW-HOW SETZEN<br />
BESTE ZUTATEN<br />
BESTENS BEHANDELT<br />
Qualitativ hochwertige und reine Produkte sind das A und O in der Lebensmittelindustrie.<br />
Um das zu ermöglichen, brauchen Anlagenbetreiber eine<br />
zuverlässige Rohstoffversorgung. Das österreichische Unternehmen Ölz setzt<br />
beim Bau von zwei neuen Produktionslinien erneut auf einen Spezialisten<br />
aus Friedrichshafen. Denn: Der Anlagenbauer ist kompetenter Partner für<br />
das perfekte Handling aller Zutaten.<br />
Backwaren der Marke Ölz aus Vorarlberg sind nicht nur in<br />
Österreich bekannt. Unter anderem auch in Deutschland,<br />
in der Schweiz und in Tschechien landen die Brot- und<br />
Hefeteiggebäcke der Großbäckerei auf den Tischen vieler<br />
Haushalte. Das in dritter Generation geführte Familienunternehmen<br />
stellt mit rund 1.040 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
mehr als 100 verschiedene Artikel her. Der Exportanteil liegt bei<br />
43 Prozent. Damit die Rohstoffe in der richtigen Menge, sicher<br />
und zuverlässig bereitgestellt werden, baut der im österreichischen<br />
Dornbirn beheimatete Meisterbäcker auf das Know-how<br />
von Zeppelin Systems. Gemeinsam mit dem Anlagenbauer hat<br />
Ölz seine Produktion um zwei neue Linien erweitert – für Zeppelin<br />
Systems ist das bereits die dritte Anlage für die Bäckerei.<br />
KOMPLETTE ANLAGE IN ZWEI JAHREN<br />
Die zwei modernen Linien für Hefeteiggebäck sowie Toast- und<br />
Sandwichbrote, befinden sich im neuen Anbau der Bäckerei<br />
Wallenmahd. „Ölz beauftragte uns mit der kompletten Rohstoffversorgung<br />
für die neue Halle, inklusive einer Anbindung zu den<br />
Silos im Bestandswerk“, erzählt Ingo Pütz. Er ist bei Zeppelin Systems<br />
als Director Sales Food Plants tätig und ergänzt: „Das war<br />
auch für uns ein ganz besonderer Auftrag – vom Umfang, von den<br />
Anforderungen und vom Zeitplan her.“ Der Anlagenbauer lieferte<br />
nicht nur Einzel-Komponenten wie Silos, Siebmaschinen und so<br />
weiter, sondern übernahm auch die komplette Steuerung inklusive<br />
Schaltschrankbau und Software-Entwicklung. Vom Kick-off<br />
bis zur Abnahme vergingen gerade mal zwei Jahre. Dass so ein<br />
großes Projekt recht zügig und reibungslos ablief, lag auch an der<br />
guten Vorplanung durch Ölz. Zudem konnten beide Projektpartner<br />
auf die Erfahrungen mit den beiden ersten Anlagen zugreifen.<br />
ORGANISATION IST ALLES<br />
Mehl, Zucker, Hefe, Salz – die Zutaten einer Großbäckerei unterscheiden<br />
sich nicht von dem, was auch zu Hause in den Teig<br />
kommt. Aber die wechselnden Chargen, die unterschiedlichen<br />
Dosiergenauigkeiten der Rohstoffe sowie die verschiedenen Gebinde-Größen.<br />
erfordern deutlich mehr Organisation als in der<br />
heimischen Küche. Das weiß auch die Meisterbäckerei Ölz und<br />
hat die Anforderung an die neuen Produktionslinien im Wallenmahd<br />
hochgelegt. Alles ist sauber und übersichtlich, die Technik<br />
befindet sich auf verschiedenen Ebenen. „Der Kunde hatte beim<br />
Projektstart ganz genaue Vorstellungen“, erinnert sich Pütz. Er<br />
wollte eine möglichst kompakte Anlage. Die Ingenieure von<br />
Zeppelin Systems waren bei Ölz schon sehr früh in die Planung<br />
involviert und konnten sich mit dem Gebäudeplaner abstimmen.<br />
Ein weiterer Bestandteil des Auftrags war eine Simulation der<br />
Prozesse anhand der Basisrezepte. „Daraus haben wir einige Erkenntnisse<br />
gewonnen, die in die Planung eingeflossen sind“, be-<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
01<br />
02<br />
01 Auf der oberen Ebene werden Groß- und Mittelkomponenten<br />
pneumatisch aus BigBags befüllt und bevorratet<br />
02 Unter der Ebene werden die Rohstoffe rezeptgenau verwogen<br />
und zur Teigbereitung abgefördert<br />
richtet Projektmanager Roman Kreher. Die Großkomponenten<br />
wie Mehle und Zucker werden in Lagersilos bevorratet und von<br />
dort aus zu einer zentralen Verwiegestation mit kleineren Tagessilos<br />
gefördert. Direkt nebenan werden Mittelkomponenten aus<br />
BigBags in Vorratsbehälter gefüllt und ebenfalls vorverwogen. So<br />
kommen alle Rezeptbestandteile möglichst schnell und genau zu<br />
den Linien.<br />
INDIVIDUELLE WÜNSCHE ERFÜLLT<br />
In Säcken bevorratet Ölz Zutaten, die die Bäckerei in kleineren<br />
Mengen benötigt, beispielsweise Saaten und Kerne. Um bei den<br />
häufig wechselnden Rezepten möglichst flexibel zu sein, verwiegen<br />
die Mitarbeitenden diese Kleinkomponenten händisch. „Das<br />
Konzept für das Handling der Kleinkomponenten haben die Experten<br />
von Zeppelin Systems an unsere Anforderungen angepasst“,<br />
erzählt Walter Maurer, Werksleiter bei Ölz. „Wir wollten<br />
hier eine bedienerfreundliche Lösung, mit der die Mitarbeitenden<br />
fehlerfrei arbeiten können. Das ist besonders bei den Zutaten<br />
wichtig, die nur einen geringen Anteil am Rezept haben“. Im<br />
Obergeschoss befindet sich ein Highlight der Anlage: Fahrbare<br />
Handeinschütten, über die die darunter liegenden Kleinkomponentenbehälter<br />
befüllt werden können. Der Bediener bekommt<br />
über einen Bildschirm genau angezeigt, welcher Rohstoff in die<br />
Kleinkomponentenbehälter gefüllt werden muss. Ein Stockwerk<br />
tiefer befindet sich die Entnahmemöglichkeit mit Hand-Verwiegeplatz.<br />
„Diese Mischung aus händisch und automatisch beschleunigt<br />
und vereinfacht das Handling der Kleinkomponenten<br />
– und vor allem ermöglicht die Methode hohe Dosiergenauigkeiten“,<br />
zählt Maurer die Vorteile auf. Um zu vermeiden, dass<br />
Mitarbeitende falsch befüllen, regelt ein RFID-Transponderchip<br />
in der Bodenplatte der Handeinschütte. Erst wenn diese am richtigen<br />
Transponder steht, erfolgt die Freigabe zum Einfüllen.<br />
Um den Anforderungen der Anwender an ein gleichbleibend<br />
hochwertiges Produkt gerecht zu werden, legen die Verantwortlichen<br />
viel Wert auf Qualitätssicherung. Durch Rotationssiebmaschinen<br />
können beispielsweise Korngrößen exakt verifiziert werden.<br />
Sie befinden sich direkt unter den Silos für die Großkomponenten.<br />
Mit dieser kompakten Konstruktion sparen sie Zeit ein,<br />
weil sie das Produkt direkt vom Silo an die Förderpneumatik<br />
übergeben können. „Wir bevorraten bereits gesiebtes Mehl in Tagessilos“,<br />
erzählt Maurer und ergänzt: „Das lohnt sich bei den vielen<br />
verschiedenen Chargen.“ Zur hohen Qualität der Backwaren<br />
trägt auch die Behälterreinigung mit einer halbautomatischen<br />
CIP-Anlage bei. Um alle Reinigungsschritte rückverfolgen zu<br />
können, zeichnet die Steuerung diese auf und speichert sie.<br />
Beim Ex-Schutz vertraut die Großbäckerei ebenfalls auf die<br />
Expertise von Zeppelin Systems: Am Zuckersilo ist eine Berstscheibe<br />
als konstruktives Schutzsystem angebracht, wie auch<br />
beim Mehl. Das schreibt die VEXAT–Verordnung explosionsfähige<br />
Atmosphären in Österreich vor.<br />
„Wir konnten bei dem Projekt unser umfassendes Know-how<br />
im gesamten Handling von der Rohstoffannahme über Lagerung,<br />
Austragung, Förderung, Aufbereitung, Dosierung und Mischen<br />
bis hin zum Steuern einbringen“, resümiert Kreher. Er weiß genau,<br />
dass bei Ölz nicht nur das Unternehmen mit seiner Bandbreite<br />
und den Technologien punkten konnte. „Unser Team hat<br />
hier seine hohe Flexibilität bewiesen und war für die gesamte<br />
Projektphase ein kompetenter Ansprechpartner für den Kunden“,<br />
ergänzt der Zeppelin Systems Projektmanager.<br />
Bilder: Zeppelin Systems<br />
www.zeppelin.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Zeppelin Systems GmbH<br />
Food Processing Plants<br />
Messenhäuser Straße 39<br />
63322 Rödermark<br />
Tel.: +49 6074 691 0<br />
Fax: +49 6074 6031<br />
foodtechnology@zeppelin.com<br />
AUTOREN<br />
Denise Hernandez,<br />
Projektierung <strong>Verfahrenstechnik</strong>;<br />
Roman Kreher, Projektmanager,<br />
beide Zeppelin Systems GmbH, Rödermark<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 25
MESSE POWTECH<br />
RÖHRENFÖRMIGES FILTERSYSTEM<br />
DRUCKLOS GLÜCKLICH<br />
Auf der Powtech ist ein Filtersystem zu<br />
sehen, das mit einer gänzlich neuen<br />
Konstruktion aufwartet. Es soll den<br />
derzeitigen Siloaufsatzfilter jedoch nicht<br />
ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen.<br />
Das Filtersystem kombiniert die Vorteile<br />
einer großen Nutzfläche durch optimale<br />
Raumausnutzung mit einer besseren<br />
Abreinigung. Die Lösung ist ein<br />
Filterelement mit einem sogenannten<br />
offenem Profil<br />
Statt eines gefalteten Mediums verwendet WAM ein Filterelement<br />
mit einer röhrenförmigen Zellstruktur. Diese verhindert<br />
die Bildung von Anbackungen, welche das Durchströmen<br />
des Filtermediums behindern und die effektive<br />
Filterfläche verringern. Die hohe Luftdurchlässigkeit des Mediums<br />
bewirkt eine geringe Druckdifferenz und trägt zu einer effizienteren<br />
Abreinigung der Filterfläche bei.<br />
KEINE DRUCKLUFT NOTWENDIG<br />
Die Polytube-Filterelemente ermöglichten die Entwicklung eines<br />
neuen Siloaufsatzfilters, der im Verhältnis zu seiner aktiven<br />
Filterfläche eine geringere Baugröße aufweist. Während viele<br />
Filtersysteme, die Filterelemente mittels Druckluft abreinigen,<br />
01 Die Filterelemente ermöglichten<br />
die Entwicklung eines neuen Siloaufsatzfilters,<br />
der im Verhältnis zu seiner<br />
aktiven Filterfläche …<br />
ist der Silotop Polytube mit dem elektromechanischen Impuls-<br />
Reinigungssystem Meccanica ausgestattet. Der Verzicht auf eine<br />
Druckluftleitung sorgt für Einsparungen bei Installations- sowie<br />
Bereitstellungskosten für die Druckluftleitungen und so weiter.<br />
Im Vergleich mit einer druckluftbasierten Abreinigung erzeugt<br />
die mechanische zudem dreimal niedrigere Betriebsgeräusche<br />
und schont das Filtermedium. Durch die kompakte Bauweise<br />
der Elemente besitzt der Filter ein niedriges Gehäuse, wodurch<br />
die Zugänglichkeit und Wartung auf dem Silo deutlich erleichtert<br />
wird.<br />
HAUSEIGENE STEUERUNG<br />
Für die Steuerung des Reinigungssystem setzt WAM die hauseigene<br />
elektronische Steuerung Filmec ein. Sie besitzt eine vollautomatische<br />
Funktionsüberwachung mit Arbeitsschritterfassung<br />
und erstellt Überwachungs diagramme. Mit dem integrierten<br />
Druckdifferenzmesser kann sie die Reinigungszyklen entsprechend<br />
dem Istzustand des Filters selbst automatisch ändern und<br />
stoppen. Da der Silotop Polytube das gleiche Flanschmass besitzt,<br />
wie der Silotop Zero, können wahlweise beide Filter auf die gleiche<br />
Flanschzarge installiert werden.<br />
WAM in Halle 4, Stand 4-241.<br />
Bilder: WAM<br />
www.wamgroup.de<br />
02 … eine geringere<br />
Baugröße aufweist,<br />
das reduziert den Energieverbrauch<br />
für den Betrieb<br />
nochmals<br />
UNTERNEHMEN<br />
WAM GmbH<br />
Dornierstraße 10<br />
68804 Altlußheim<br />
Tel.: 06205 39 49-0<br />
wam@wamgmbh.de<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSE POWTECH<br />
ENTMISCHEN VON ACHT DISPERSIONEN<br />
Die neue Generation des Stabilitätsanalysators Lumifuge 111 von LUM<br />
vereinfacht laut Hersteller durch die Einführung des Instabilitätsindex in der<br />
SepvView 6-Software die Qualitätskontrolle in der Industrie. Der Analysator,<br />
der das Messprinzip der analytischen Zentrifugation nutzt, zählt laut Unternehmen<br />
zu den Standardgeräten zur schnellen Dispersionscharakterisierung.<br />
Unter Anwendung der patentierten STEP-Technologie bestimmt die Lumifuge<br />
simultan die Entmischung von acht unterschiedlichen verdünnten oder<br />
konzentrierten Dispersionen bis zu 2.300-fach beschleunigt, die Ergebnisse<br />
korrelieren laut Hersteller gut mit dem Probenverhalten bei Erdbeschleunigung.<br />
Der Analysator realisiert laut Unternehmen damit Stabilitätstests und<br />
Shelf-Life-Bestimmungen (nach ISO/TR 13097) von Originaldispersionen schneller als im Reagenzglas im Erdschwerefeld. Der<br />
große Temperaturbereich von 4 bis 60 °C bietet Einsatzmöglichkeiten in einer Vielzahl von Applikationen in der chemischen,<br />
Kosmetik- (ISO/TR18811), Lebensmittel- und Pharmaindustrie, im Farben- und Petrolsektor. LUM in Halle 1, Stand 1-110.<br />
www.lum-gmbh.com<br />
LGA-SYSTEME<br />
Wie sicher, rein und zuverlässig<br />
ist Ihre Prozessluft in sensiblen<br />
Bereichen wirklich?<br />
Anhand des Koaleszens-Abscheideverfahren<br />
erreichen<br />
die Lga-Systeme der Filtration<br />
Group sehr gute Abscheidegrade<br />
von 99 % bei Partikeln<br />
mit einem Durchmesser über<br />
0,5 µm und 100 % bei einem<br />
Partikeldurchmesser über<br />
0,7 µm. Das ermöglicht laut<br />
Unternehmen nicht nur die<br />
Einhaltung aller Grenzwerte<br />
der Bundesimmission und<br />
Arbeitsschutzgesetze,<br />
sondern leistet ebenfalls<br />
einen Beitrag zur Betriebssicherheit.<br />
Um eine konstante<br />
Absaugleistung zu erreichen,<br />
sind die Lga Geräte mit einem<br />
Strömungssensor und eine<br />
Frequenz geregeltem Motor<br />
ausgestattet. Bei Reduktion<br />
der Absaugleistung erhält die<br />
Maschine ein elektrisches<br />
Signal zur bevorstehenden<br />
Wartung. Die Filtersysteme<br />
eignen sich vor allem für<br />
schwere Anwendungen mit<br />
hohen Rohgaskonzentrationen.<br />
Das Unternehmen finden<br />
Sie in Halle 2, Stand 2-204.<br />
www.filtrationgroup.com<br />
Das innovative Lösungskonzept<br />
Delta Blower, Delta Screw und Delta Hybrid<br />
Maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit für anspruchsvolle Anforderungen<br />
Breites Produktportfolio individuell auf Ihre Prozessanforderungen konfiguriert<br />
100% Öl- und Absorptionsmittelfreiheit - garantiert und zertifiziert<br />
ATEX-konform nach Richtlinie 2014/34/EU<br />
EFFICIENT | SAFE | SMART<br />
Compressor solutions for powder,<br />
bulk and solids processing<br />
Powtech <strong>2023</strong><br />
26. – 28. September <strong>2023</strong><br />
Messezentrum Nürnberg<br />
Halle 4 | Stand 4-253<br />
www.aerzen.com/verfahrenstechnik
KONTINUIERLICHE MISCHSYSTEME<br />
FESTE DARREICHUNGSFORMEN<br />
HERSTELLEN<br />
Die kontinuierliche Produktion zeichnet sich durch mehrere Vorteile aus –<br />
zum Beispiel durch stark verkürzte Entwicklungszeiten. Wie kann die<br />
Pharmaindustrie davon profitieren?<br />
Was anfangs des neuen Jahrtausends noch meist ein Forschungsprojekt<br />
an Hochschulen war, beginnt sich mehr<br />
und mehr zu etablieren: Die Initiative „Continuous Manufacturing“<br />
der amerikanischen Zulassungsbehörde<br />
FDA wurde in den letzten Jahren von großen Pharmaherstellern<br />
umgesetzt. Vollautomatisierte kleine Mischsysteme werden von<br />
der Materialzuführung bis zur Tablettenpresse als kontinuierliche<br />
oder absatzweise Verfahren eingesetzt. Diese neuartigen Mischverfahren<br />
verkürzen stark die Entwicklungszeit bei den Pharmaherstellern,<br />
da Entwicklung, Zulassungstests und spätere<br />
Produktion auf den gleichen Maschinen stattfinden. Nur die<br />
Operationsdauer wechselt von wenigen Minuten auf Stunden<br />
oder Tage bei der kontinuierlichen Produktion.<br />
Sowohl bei hochvolumigen Blockbustern als auch bei kleinvolumigen<br />
Produkten bietet diese einfach skalierbare Herstellungsmethode<br />
signifikante Vorteile. Wesentlicher Unterschied zur<br />
traditionellen Herstellung für Medikamente in fester Darreichungsform<br />
ist dabei der kontinuierliche Gedanke. Hilfs- und<br />
Wirkstoffe werden vollautomatisiert über gravimetrische Dosiersysteme<br />
zugeführt, die die Rezeptur sicherstellen.<br />
UNTERSCHIEDLICHE MATERIALIEN<br />
BEHERRSCHEN<br />
Kompakte Mischer erzeugen Gemische hoher Qualität, die Produkte<br />
werden direkt der nächsten Prozessstufe wie Tabletten-<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
presse übergeben. Abhängig von den Materialeigenschaften<br />
der Wirkstoffkomponente kann die Übergabe<br />
vom Mischer auch an einen kontinuierlichen 01 Formulation<br />
Feucht- oder Trockengranulator vor der Tablettenpresse<br />
erfolgen. In jedem Fall beträgt die Verweil-<br />
kontinuierlichem<br />
Skid GFS mit<br />
Mischer oder<br />
zeit von der Aufgabe der Stoffe bis zur Verpackung<br />
Mini-Batch-Blender<br />
nur wenige Minuten und nicht Tage oder Wochen<br />
wie bei der konventionellen Produktion. tätsmessungen sind integriert.<br />
Inline-Quali-<br />
Mit der Zulassung mehrerer kontinuierlich hergestellter<br />
Medikamente sowie der kurz vor der Veröffentlichung stehenden<br />
„ICH Q13“ und „Quality Considerations for Continuous Manufacturing<br />
Guidance for Industry“ der FDA gewinnt die Industrie weiter<br />
an Vertrauen in diese Technologie.<br />
Gericke entwickelt und vermarktet kontinuierliche Dosier- und<br />
Mischanlagen zur Herstellung von oralen festen Darreichungsformen.<br />
Bereits auf der Achema 2012 wurde ein erstes voll funktionsfähiges<br />
Modul vorgestellt und seitdem die kontinuierliche<br />
Herstellung erfolgreich weiterentwickelt. Dies geschieht seit<br />
Jahren auch in enger Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen,<br />
Forschungsinstituten und Technologiepartnern im Bereich Kompaktierung<br />
und Tablettenherstellung. Der Schwerpunkt lag dabei<br />
anfänglich auf Tablettierkapazitäten von 25 bis 50 kg/h und für<br />
Arzneimittel mit geringer Wirkstärke.<br />
KOMPAKTES DOSIER- UND MISCHSYSTEM<br />
Um die weitere Verbreitung dieser Technologien zu unterstützen,<br />
hat Gericke mit dem Formulation Skid GFS die Erfahrung aus bestehenden<br />
Anlagen in einem kompakten System konsolidiert.<br />
Die Dosierung von Wirk- und Zuschlagstoffen geschieht über<br />
kompakte und hochpräzise Dosiergeräte, es lassen sich bis zu<br />
sechs Dosierer mit unterschiedlichen Leistungen in ein System<br />
integrieren.<br />
Für den Mischprozess stehen die GCM-Mischer als kontinuierliche<br />
und die GBM-Mini-Batch-Blender als semi-kontinuierliche<br />
Variante zur Verfügung. Beide GFS-Systeme laufen vollautomatisiert<br />
„inline“ mit dem nachfolgenden Prozess und werden daher<br />
als Varianten des „continuous manufacturing“ betrachtet. Bereits<br />
realisiert hat Gericke Systeme, in denen sich der kontinuierliche<br />
Mischer gegen einen Chargenmischer austauschen lässt, ohne<br />
MINI-BATCH-BLENDING<br />
bei hochpotenten API unter 1 % Wirkstoffgehalt<br />
für kleine Batches<br />
bei sehr hohen Wirkstoffkosten, insbesondere während<br />
der Entwicklungsphase
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
02 Automatisierte<br />
Materialzuführung<br />
und gravimetrische<br />
Dosierung<br />
03 Mini-Batch-<br />
Blender mit einem<br />
Kammervolumen von 14 l<br />
für die Vermischung von<br />
hochaktiven Wirk- mit<br />
Hilfsstoffen<br />
das Layout oder die gravimetrische Dosierung ändern zu müssen.<br />
Durch den Einsatz von modular aufgebauten Skids können<br />
auch Anforderungen nach WIP/CIP sowie eine hochstehende<br />
Integration der Automation, PAT (PAT: Prozessanalysetechnik)<br />
sowie Pharma 4.0 effektiv und einfach umgesetzt werden.<br />
KONTINUIERLICH ODER SEMIKONTINUIERLICH?<br />
DURCH DEN MODULAREN<br />
AUFBAU LASSEN SICH WIP/CIP<br />
ODER PAT EINFACH REALISIEREN<br />
Während die bisher eingesetzten Systeme auf einen mittleren<br />
Leistungsbereich gezielt haben, hat Gericke nun die bestehende<br />
Technologie in zwei Richtungen weiterentwickelt: In einen semikontinuerlichen<br />
Ansatz für niedrigvolumige, hochwirksame<br />
Arzneimittel, und in ein kontinuierliches Design für hochvolumige<br />
Produkte (bis 500 kg/h).<br />
Für niedrigvolumige, hochwirksame Arzneimittel wird das<br />
Mini-Batch-Blending eingesetzt, das sogenannte Gericke Formulation<br />
Skid Batch (GFS-B). Die Hauptvorteile einer solchen Anlage<br />
sind ein geringerer Wirkstoffverbrauch während der Entwicklung,<br />
keine An- und Abfahrverluste, eine weniger komplexe Steuerung<br />
sowie die Eignung für sehr niedrige Dosierungen (unter<br />
ein Prozent Wirkstoffgehalt) und ein hohes Containment<br />
(OEB4/5). Dies ermöglicht den Einsatz der kontinuierlichen Herstellung<br />
für Chargengrößen unter 1 kg.<br />
Für hochvolumige Produkte (bis 500 kg/h) eignet sich eine<br />
neue Variante des Gericke Formulation Skid Conti (GFS-C). Dabei<br />
handelt es sich um ein kontinuierliches Beschickungs- und<br />
Mischverfahren, das sich für hohe Durchsatzleistungen und sogar<br />
für die Versorgung mehrerer Tablettier- oder Kapselabfüllanlagen<br />
mit einer einzigen Mischeinheit eignet. Diese Lösung kann<br />
beispielsweise von Herstellern von Generika oder „Over-The-<br />
Counter“-Produkten eingesetzt werden.<br />
Bilder: Gericke<br />
www.gerickegroup.com<br />
AUTOR<br />
Florian Tegel, Prozessingenieur Continuous<br />
Manufacturing, Gericke AG,<br />
Regensdorf, Schweiz<br />
GERICKE<br />
Mit rund 50 installierten kontinuierlichen<br />
Mischern für pharmazeutische Anwendungen<br />
sowie über 125 Jahren verfahrenstechnischem<br />
Know-how aus anderen Industrien<br />
ist Gericke führend bei flexiblen und<br />
modularen Dosier- und Mischlösungen für<br />
die kontinuierliche Produktion von oralen<br />
festen Darreichungsformen. Diese Anlagen<br />
werden in Europe, Asien und Nord- und<br />
Südamerika eingesetzt.<br />
Die Schweizer Gericke Gruppe hat ein<br />
Netzwerk von Tochtergesellschaften in der<br />
Schweiz, Deutschland, Grossbritannien,<br />
den Niederlanden, Frankreich, USA,<br />
Brasilien, Singapur, Indonesien, Malaysia,<br />
Thailand und China.<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
EFFIZIENTE REINIGUNGSTECHNIK<br />
Mit der Niagara von BvL Oberflächentechnik können Hydraulikblöcke laut Unternehmen zuverlässig und effizient von<br />
Spänen, Ölen und Emulsionen gereinigt werden. Laut Hersteller benötigt der Anlagenbediener anhand der einfachen<br />
Bedienung der Anlage über das Touchpanel keine aufwendige Einarbeitungszeit<br />
in die Reinigungstechnik. Die Reinigungsanlage ist standardmäßig<br />
mit der Libelle Fluid Control ausgestattet. Die Außenwände der<br />
Anlage sind mit Isolierpaneelen aus hochwertigem Edelstahlblech<br />
versehen. Eine Wärmeisolationsschicht zwischen der Innen- und Außenverkleidung<br />
sorgt für eine gute Wärme- und Schallisolation. Auch der<br />
Warenkorb und die Werkstückaufnahme sind laut Hersteller aus hochwertigem<br />
und langlebigem Edelstahl gefertigt, somit besonders für<br />
Reinigungsaufgaben prädestiniert.<br />
www.bvl-group.de<br />
SCHNELL VERSIEGELN<br />
Der Schalenversiegler QX-500 von Ishida bietet laut Hersteller im Vergleich zu<br />
herkömmlichen Schalenversiegelungsmaschinen 66 % mehr Geschwindigkeit<br />
und 50 % weniger Energieverbrauch. Gleichzeitig ist das Gerät so konstruiert,<br />
dass die Abmessungen um 46 % und das Gewicht um 44 % geringer ausfallen.<br />
Anwender haben die Auswahl zwischen einer Vielzahl von Versiegelungsoptionen.<br />
Möglich sind reine Versiegelung, Begasung, MAP, Stretchfolie und Skinpack.<br />
Zahlreiche Schalenformen und Materialien einschließlich Kunststoff, Karton<br />
sowie recycelbaren Papierfolien kann die Maschine verarbeitet. Sie erreicht bei reiner Versiegelung eine Leistung bis zu<br />
25 Takten pro Minute, was einen Ausstoß von 100 Schalen bedeutet. Die Produktion von MAP-Verpackungen erfolgt<br />
mit einer Geschwindigkeit bis zu 17 Takten pro Minute, wobei Foliencodierung, Gasmischfunktion und Vakuumsystem<br />
integriert sein können.<br />
www.ishidaeurope.com<br />
SCHWINGMÜHLE FÜR (FAST) ALLES<br />
Die Schwingmühle<br />
MM<br />
400 von<br />
Retsch wird<br />
für die<br />
Trocken-,<br />
Nass- und<br />
Kryogenvermahlung<br />
kleiner Probemengen bis 2 x 20 ml eingesetzt.<br />
Die Mühle deckt eine Brandbreite an Applikationen<br />
ab: vom Mischen und Pulverisieren von<br />
Feststoffen, der DNA/RNA- und Proteinextraktion<br />
bis hin zu mechanochemischen Anwendungen.<br />
Zu den neuen Optionen zählen die Speicherung<br />
von 12 SOP und 6 Zyklusprogrammen, eine<br />
maximale Mahldauer von 99 Stunden und die<br />
Möglichkeit, Zeit und Frequenz zu kalibrieren.<br />
Für die MM 400 stehen Mahlbecher in sieben<br />
Werkstoffen und sechs Größen zur Verfügung,<br />
darunter transparente Becher aus PMMA für die<br />
in-situ Raman Spektroskopie, sowie eine<br />
Auswahl an Adaptern für Einweggefäße von 0,2<br />
bis 50 ml. Die Mühle lässt sich in Bereichen wie<br />
Agrarwirtschaft, Biologie, Chemie, Geologie,<br />
Metallurgie, Keramik, Lebensmittel, Pharmazie<br />
und Umwelt einsetzen.<br />
www.retsch.com<br />
Simatek Universal Elevator<br />
• Schonend • Betriebssicher • Flexibel<br />
• Geeignet für Pulverförderung<br />
• Keine Produktverschüttung<br />
• Einzelne Becherbefüllung<br />
• Becher ohne Überlappung<br />
Treffen Sie uns auf<br />
der Powtech<br />
Halle 4A - Stand 430<br />
Charlottevej 8-10<br />
DK-4270 Hoeng<br />
Denmark<br />
T: +45 5884 1680<br />
www.simatek-bulk.com<br />
bulk@simatek-bulk.com
HOCHMOMENTANTRIEBE<br />
UNTER WASSER MISCHEN<br />
UND RÜHREN<br />
Der Hauptvorteil eines Druckluftmotors ist seine große Leistungsdichte.<br />
Je nach Ausführung benötigt er nur ein Fünftel der Masse eines handelsüblichen<br />
Elektromotors oder ein Drittel seiner Größe. Dies macht ihn auch<br />
für den Einbau in Handgeräte besonders interessant.<br />
Mischen und Rühren – eine Wissenschaft für sich. Ob<br />
handgeführte oder automatisierte Rührwerke, die richtige<br />
Mischtechnik entscheidet über die Qualität und<br />
Verarbeitbarkeit des Mischguts. Bei wechselnden Aufgaben<br />
sind oft handgeführte Lösungen sinnvoller als kleine automatische<br />
Mischer, sobald man auch die Häufigkeit der Mischeinsätze<br />
und den damit einhergehenden Reinigungsaufwand nach<br />
Arbeitsende mit berücksichtigt.<br />
Generell unterscheidet man zwischen ein- oder doppelspindeligen<br />
Rührgeräten, mit denen sich dünnflüssige Materialien sehr gut<br />
mischen lassen, automatischen Rotationsmischern, die bei großen<br />
Mengen mit einem schnelllaufenden, zentral angeordneten Rührer<br />
in einem umlaufenden Behälter verrührt werden oder Zwangsmischer,<br />
bei denen eine gleichbleibende Qualität gefordert wird.<br />
Kräfteschonend und mit perfektem Mischergebnis kann nur<br />
dann gemischt werden, wenn Antrieb, Rührer und das Mischmaterial<br />
optimal zusammenpassen.<br />
AUSREICHENDE LEISTUNG WÄHLEN<br />
Besonders zu beachten ist, dass ein Antrieb mit ausreichender<br />
Leistung eingesetzt wird. Bei der Auslegung ist der maximal in<br />
der Anwendung auftretende Materialwiderstand zu berücksichtigen,<br />
der vom Antrieb zu überwinden ist. Ist das Rührergebnis<br />
nicht zufriedenstellend, dann ist vermutlich auch die Geschwindigkeit<br />
des ausgewählten Antriebs nicht ausreichend. Sowohl der<br />
Durchmesser des Rührers als auch die Angaben des Materialherstellers<br />
sind bei der Festlegung der erforderlichen Drehzahl entscheidend.<br />
Generell lässt sich sagen: je größer der Durchmesser<br />
des Rührers, desto höher der Krafteintrag.<br />
Wer eine leichte, kleine und leistungsstarke Antriebsquelle sucht,<br />
findet im Druckluftlamellenmotor einen passenden Antrieb. Deprag<br />
bietet vom schlanken Mikroantrieb aus Edelstahl zum Einsatz<br />
im pharmazeutischen Labor bis hin zum leistungsstarken<br />
Hochmomentmotor für Betonmischanlagen die passende Lösung<br />
für unterschiedlichste Anwendungen.<br />
Die Druckluftlamellenmotoren der Basic Line eignen sich als<br />
preisgünstige Antriebe für den Einsatz in unproblematischer Anwendungsumgebung.<br />
Es handelt sich hierbei um Motoren aus<br />
Stahl mit Graugussgehäuse. Die Druckluftmotoren sind in unterschiedlichen<br />
Leistungsbereichen von 200 bis 1.200 W mit Drehzahlen<br />
von < 20 bis 10.500 U/min auf dem Markt. Diese Antriebe sind<br />
Atex-zertifiziert und können somit in explosionsgeschützten Bereichen<br />
eingesetzt werden. Das QuickVChange Lamellenwechselsystem<br />
bietet zusätzliche Vorteile: Der Luftmotor verbleibt während<br />
des Lamellenwechsels im Einbauzustand. Das spart wertvolle Zeit.<br />
FÜRS ARBEITEN UNTER WASSER<br />
Die Druckluftmotoren der Advanced Line aus Edelstahl eignen<br />
sich für anspruchsvolle Einsatzumgebungen. Die völlig abgedichteten,<br />
rostfreien Antriebsquellen entfalten ihre Kraft sogar<br />
beim Arbeiten unter Wasser. Vom Einsatz in staubigen Schüttgutanlagen,<br />
in Waschkammern, im Sterilisator in der Medizintechnik,<br />
in der Lebensmittelindustrie beim Kontakt mit Reinigungsmitteln<br />
bis hin zur pharmazeutischen Industrie in Reinraumanwendungen.<br />
Die Advanced Line bietet von 20 bis 1.600 W von<br />
kleinen Drehzahlen angefangen bis zu Schnellläufern viele Variationsmöglichkeiten.<br />
Auch ein Atex-zertifizierter Edelstahlmotor<br />
mit integrierter Haltebremse gehört dazu.<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Die Druckluftmotoren<br />
der Advanced Line aus<br />
Edelstahl kommen<br />
immer dann zum Einsatz,<br />
wenn hohe Hygieneanforderungen<br />
vorliegen<br />
POWTECH<br />
Halle 1<br />
Stand 429<br />
Zähfließende Stoffe mit hoher Viskosität wie Lacke und Kunststoffe müssen zur industriellen<br />
Verarbeitung flüssiger gemacht werden. Vor dem Aufspritzen oder Beschichten<br />
einer Fläche rührt ein Industrierührwerk die Masse an, bis die gewünschte<br />
Fluidität erreicht ist. Kraftvolle Hochmomentmotoren treiben solche Rührer an. Der<br />
Anlagenbauer setzt auf die punktgenaue, schnelle Kraftübertragung der Druckluftlamellenmotoren.<br />
Die geforderte Motorleistung steht sofort zur Verfügung. Ändert<br />
sich die Viskosität des Rührguts im Behälter oder die Rührgutmenge, kam es bislang<br />
zu unliebsamen Veränderungen der Drehzahl. Um im Rührwerk eine konstante<br />
Drehzahl zu realisieren, bietet der Hersteller einen Drehzahlregler. Der berührungslose<br />
Drehzahlsensor ist direkt im Druckluftmotor zwischen dem eigentlichen Lamellenmotor<br />
und dem Getriebe integriert. Er erfasst die aktuelle Drehzahl, mit der<br />
der Antrieb arbeitet.<br />
Die Meldung dieses Ist-Wertes geht nun in Form eines digitalen Signals an den<br />
Regler. Der Regler kennt den gewünschten Soll-Wert, der sich übers LC-Display an<br />
der Steuerung einstellen lässt. Bei Abweichungen zwischen Ist und Soll wird ein<br />
Spezialventil angesteuert, das den Luftstrom für den Luftmotor und damit seine<br />
Drehzahl reguliert. Dadurch arbeitet der Druckluftmotor konstant im Bereich des<br />
gewünschten Wertes.<br />
REMBE®<br />
Druckentlastung<br />
und<br />
Explosionsschutz.<br />
HOHES STARTMOMENT, GERINGES GEWICHT<br />
Die Produktlinie Power Line der Fuß- und Flanschmotoren zeichnet sich durch große<br />
Vielseitigkeit aus. Ihr Plus gegenüber Elektromotoren: Hohes Startmoment bei<br />
niedrigem Leistungsgewicht. Gerade wenn zu Beginn des Rührvorgangs ein höheres<br />
Startmoment benötigt wird, ist das von Vorteil. Diese Druckluftmotoren stehen in einem<br />
Leistungsbereich von 1,6 bis 18 kW zur Verfügung. Die Individual Line umfasst<br />
die kostengünstige Maßanfertigung des individuellen Druckluftmotors durch Deprag.<br />
Ob Getriebeausführung nach Wunsch (Planeten-, Stirnrad- oder Schnecken getriebe),<br />
Abtriebsspindelvarianten oder individuelle Befestigungswünsche, die Deprag-Ingenieure<br />
realisieren den individuellen Antrieb nach den Erfordernissen des jeweiligen<br />
Anwendungsfalls. Auch Druckluftmotoren aus anderen Materialien gehören zum<br />
Angebot wie ein ferritfreier Luftmotor aus Keramik.<br />
Bilder: Deprag, rh2010 – stock.adobe.com<br />
www.deprag.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Deprag Schulz GmbH u. Co.<br />
Carl-Schulz-Platz 1, 92224 Amberg<br />
Tel.: 09621 371-0, E-Mail: info@deprag.de<br />
AUTORIN<br />
Dagmar Dübbelde,<br />
Produktmanager Druckluftmotoren,<br />
Deprag Schulz GmbH u. Co., Amberg<br />
REMBE ® GmbH Safety+Control<br />
Gallbergweg 21<br />
59929 Brilon, Germany<br />
T +49 2961 7405-0<br />
hello@rembe.de<br />
© REMBE® | All rights reserved
NEU UND NACHHALTIG<br />
NACHHALTIGKEITSBERICHT VON WILO<br />
Die Wilo Gruppe hat ihren Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr<br />
2022 veröffentlicht. Darin hat der Technologiekonzern die<br />
Fortschritte bei der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie<br />
dokumentiert. So verringerte das Unternehmen seine CO 2<br />
-<br />
Emissionen (Scope 1 und 2) im vergangenen Jahr um weitere 17<br />
Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zudem wurden zwei weitere<br />
Standorte auf eine klimaneutrale Produktion umgestellt,<br />
sodass laut Unternehmen alle europäischen Werke CO 2<br />
-neutral<br />
arbeiten. Mit der Installation neuer Fotovoltaik-Anlagen an drei<br />
Standorten investierte das Unternehmen in die Eigenstromerzeugung.<br />
Die Wachstumsrate im Bereich nachhaltiger Wasserlösungen<br />
betrug 12 Prozent. Der Konzern hat sich unter<br />
anderem vorgenommen, bis zum Jahr 2025 100 Millionen<br />
Menschen einen besseren Zugang zu sauberem Wasser zu<br />
ermöglichen und seine CO 2<br />
-Emissionen um 50 Millionen<br />
Tonnen zu reduzieren.<br />
www.wilo.com<br />
BEREITS JETZT SCHON DIE HÄLFTE DER ESG-ZIELE FÜR 2025 ERREICHT<br />
Schneider Electric gibt bekannt, dass bereits die<br />
Hälfte der firmeninternen ESG-Ziele (Environmental,<br />
Social, Governance) für 2025 erreicht<br />
wurden. Diese zuletzt im Jahr 2021 aktualisierten<br />
Zielsetzungen sind an den 17 Zielen für<br />
nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen<br />
orientiert. Prägend für die ESG-Strategie des<br />
Unternehmens war in den vergangenen Jahren<br />
das Engagement, möglichst vielen Menschen<br />
Zugang zu sauberer und zuverlässiger Energie zu<br />
verschaffen. Im Osten Indiens etwa rüstete der<br />
Konzern 565 Schulen mit Photovoltaikanlagen<br />
aus. Auch die Entwicklung klimafreundlicher<br />
Technologien wird vorangetrieben. Mithilfe der<br />
von Schneider Electric entwickelten IoT-Lösungen war es Anwendern seit 2018 möglich, rund 481 Millionen Tonnen CO2<br />
einzusparen. Und auch in puncto Lieferketten zeigen sich Ergebnisse: Neben der Einhaltung von sogenannten Decent<br />
Work-Richtlinien, gestaltet Schneider Electric seine Wertschöpfungskette durch die Einführung plastikfreier Verpackungen<br />
und recycelter Materialien Stück für Stück nachhaltiger.<br />
www.se.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
CO 2<br />
-ABTRENNUNGSVERFAHREN<br />
Ein von Linde, Heidelberg Materials und BASF entwickeltes<br />
CO 2<br />
-Abtrennungsverfahren, das auf der Oase blue-Technologie<br />
von BASF basiert, wird nun in einer großtechnischen<br />
CO 2<br />
-Abtrennungsanlage eingesetzt. Die Anlage am bayrischen<br />
Standort von Heidelberg Materials in Lengfurt wird von<br />
Capture-to-Use (CAP2U) betrieben, einem neuen Gemeinschaftsunternehmen<br />
von Heidelberg Materials und Linde.<br />
Rund 70.000 Tonnen CO 2<br />
werden dort pro Jahr abgetrennt,<br />
gereinigt und verflüssigt. Linde wird den größten Teil des<br />
entstehenden flüssigen CO 2<br />
als Rohstoff für die chemische-,<br />
Lebensmittel- und Getränkeindustrie verkaufen. Das Verfahren<br />
wird auch das patentierte Oase Aerozondesign in<br />
einer seiner ersten industriellen Anwendungen einsetzen.<br />
www.basf.com<br />
RAFI FÜR<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
AUSGEZEICHNET<br />
Rafi ist von Ecovadis für seine<br />
Nachhaltigkeit und soziale<br />
Verantwortung (CSR) ausgezeichnet<br />
worden. Der Anbieter für<br />
die M-M-Kommunikation erhielt von<br />
der Rating-Plattform eine Silbermedaille.<br />
Damit zählt Rafi im Ecovadis-Unternehmensvergleich<br />
zum Spitzenviertel der nachhaltigsten Unternehmen in<br />
punkto Umweltschutz, Unternehmensethik, Beschaffungspraxis<br />
sowie Arbeits- und Menschenrechte. Das Unternehmen<br />
verfolgt laut Eigenaussage unternehmensweit die<br />
zukunftsfähige Entwicklung und kontinuierliche Verbesserung.<br />
Dazu zählt der Einsatz regenerativer Energien in der<br />
Fertigung, eine möglichst lokale Beschaffung von Grundmaterialien,<br />
eine ressourcenschonende Fertigung und ein<br />
proaktives Obsoleszenz-Management, um Kunden die<br />
langfristige Verfügbarkeit zuverlässiger Elektronikprodukte<br />
zu ermöglichen.<br />
www.rafi-group.com<br />
MECHANISCHES RECYCLING<br />
Alpla setzt auf mechanisches Recycling und investiert seit 2021<br />
jährlich mehr als 50 Millionen Euro in den weltweiten Ausbau<br />
der Aktivitäten. Durch neue Werke, die Erweiterung bestehender<br />
Anlagen, Joint Ventures und strategische Akquisitionen wurde<br />
laut Unternehmen die jährliche installierte und projektierte<br />
Output-Kapazität seither auf 350.000 Tonnen PCR-Material<br />
verdoppelt. Inklusive des kürzlich verkündeten Neubaus in<br />
Südafrika und der Erweiterung in Polen beträgt die jährliche<br />
Kapazität 266.000 Tonnen rPET (recyceltes PET) und 84.000 Tonnen<br />
rHDPE (recyceltes HDPE). Anhand der wachsenden Bedeutung<br />
der Recyclingsparte, die starke Expansion und die steigende<br />
Nachfrage führten zur Gründung der Marke Alplarecycling.<br />
www.alpla.com<br />
ANLAGE FÜR NACHHALTIGEN KRAFTSTOFF<br />
EDL errichtet eine Industrieanlage zur Herstellung von<br />
nachhaltigem Flugkraftstoff. In der Anlage sollen ab 2026<br />
jährlich 50.000 Tonnen grünes Kerosin erzeugt werden, was<br />
laut Eigenaussage dem weltweit größten Produktionsvolumendes<br />
Kraftstoffs entspricht. Für die Herstellung werden<br />
ausschließlich grüne Ausgangsstoffe verwendet: erneuerbare<br />
elektrische Energie, nachhaltige Kohlenstoffquellen und<br />
Wasser. Durch die Wiederverwendung der Nebenprodukte<br />
innerhalb der Anlage wird zudem ein CO2-neutraler Fußabdruck<br />
der Anlage erzeugt.<br />
www.edl.poerner.de<br />
Verwurzelt in der<br />
chemischen Industrie<br />
Seit Beginn der Chemie in Deutschland gab es die<br />
Eigenüberwachung. Die TÜV SÜD Chemie Service GmbH<br />
ist hervorgegangen aus den Eigenüberwachungen der<br />
Chemiekonzerne Bayer, Hoechst und Dow Chemical.<br />
Unsere Sachverständigen kommen aus der Chemie und<br />
kennen Ihre Anlagen in Theorie und Praxis.<br />
Wir sprechen Ihre Sprache.<br />
TÜV SÜD Chemie Service GmbH
GANZ HOHE KUNST<br />
VERPACKUNGSMASCHINEN FÜR DIE<br />
VERFAHRENSTECHNIK AUTOMATISIEREN<br />
Die wettbewerbsfähige Automatisierung einer modernen Verpackungs maschine<br />
gilt als hohe Kunst. Vieles von dem, was in den Bereichen Robotik und<br />
Steuerungstechnik zur State-of-the-Art gehört, kommt in den feingliedrigen<br />
Hochgeschwindigkeitsanlagen der Verpackungsindustrie zum Einsatz.<br />
So zum Beispiel die vernetzbaren Feldgeräte, Steuerungskomponenten<br />
und Softwarelösungen von Schneider Electric.<br />
Das französische Unternehmen mit rund 4.700 Mitarbeitenden<br />
in Deutschland präsentierte auf der diesjährigen<br />
Interpack sein umfangreiches Portfolio an Automatisierungsund<br />
Digitalisierungskomponenten. Darunter ein flexibles<br />
Multi-Carrier-Transportsystem, ein neuer kollaborativer Roboter,<br />
eine anlagenweite Digital Twin-Software sowie verschiedene<br />
Hard- und Softwarekomponenten, mit denen eine steuerungsübergreifende<br />
IoT-Vernetzung von bestehenden und neuen Anlagen<br />
möglich wird. Sämtliche Technologie- und Serviceangebote<br />
zielen explizit darauf ab, Waren energieeffizienter und nachvollziehbar<br />
nachhaltiger verpacken zu können.<br />
TECHNIK FÜR DIE VERPACKUNGS INDUSTRIE<br />
Zielgruppe für das Automatisierungs- und Digitalisierungsportfolio<br />
von Schneider Electric ist, neben Unternehmen der Verpackungsindustrie,<br />
insbesondere der Anlagen- und Maschinenbau.<br />
„Unser gesamtes Industriegeschäft in Deutschland wird schon<br />
seit Jahren maßgeblich durch die Verpackungsindustrie mitgeprägt,“<br />
betont Reinholt Schlechter, der für das lokale OEM Segment<br />
von Schneider Electric zuständig ist. „Nicht zuletzt macht<br />
sich das daran bemerkbar, dass wir mit PacDrive 3 eine eigene<br />
Automatisierungsplattform speziell für viele High Performance-<br />
Anwendungen geschaffen haben. Mit einem System für bis zu<br />
2.600 synchrone Achsen, verschiedenen Robotik-Komponenten<br />
sowie einer auf Verpackungsprozesse getrimmten Maschinenbauer-Software<br />
bieten wir praktisch alles, was es für die Automatisierung<br />
einer modernen Verpackungsmaschine braucht.“<br />
FLEXIBEL IST DAS BESSERE SCHNELL<br />
Im sogenannten Machinery Guide, den Schneider Electric zur Interpack-Messe<br />
veröffentlichte, ist eine große Zahl an internationalen<br />
Unternehmen gelistet, die die Technologien des Weltkonzerns<br />
in ihren Maschinen verbaut haben. Darunter auch führende<br />
deutsche Maschinen- und Anlagenbauer, wie die Firmen<br />
Rotzinger oder Somic. Kennzeichnend für das Automatisierungs -<br />
portfolio von Schneider Electric ist die Eigenschaft Flexibilität.<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
02<br />
01<br />
„Industrielle Verpackungsprozesse sind oft komplex und sehr fein orchestriert“,<br />
erklärt Schlechter. „Wenn Sie da auf ein neues Produkt umstellen oder<br />
das Ausbringungsvolumen erhöhen möchten, müssen Sie eine Menge<br />
kleinteiliger Bewegungsabläufe neu einstellen und aufeinander abstimmen.<br />
Daher sind mechatronische Komponenten und Softwareanwendungen so<br />
wertvoll, die den Betrieb einer flexiblen Produktion so weit wie möglich vereinfachen.“<br />
Hierfür hat das Unternehmen etwa sein Multi Carrier Transportsystem<br />
entwickelt. Die Tragelemente (Carrier) lassen sich auf beliebig<br />
zusammensteckbaren Schienen, ähnlich wie auf einer Magnetschwebebahn,<br />
mit individuellen Bewegungsprofilen zwischen den Prozessstationen<br />
bewegen und je nach Anforderung beschleunigen oder abbremsen. Mithilfe<br />
einer passenden Software ist es möglich neue Bewegungsprofile – des<br />
Multi Carriers sowie der kompletten Anlage – unkompliziert einzuprogrammieren<br />
und zu simulieren.<br />
01 Hin und her, wie es euch gefällt: Die Tragelemente des<br />
Multi Carrier Transportsystem lassen sich auf beliebig<br />
zusammensteckbaren Schienen zwischen den Prozessstationen<br />
bewegen<br />
02 Einfühlsamer Kollege: Der erste kollaborative Roboter<br />
des Tech-Konzerns ist in der Lage, äußerst vorsichtige und<br />
behutsame Bewegungen auszuführen<br />
COBOT MACHTS MÖGLICH<br />
Auch in der Verpackungsindustrie kommt es nicht immer auf Schnelligkeit<br />
an. Gerade wenn es um vor- und nachgelagerte Prozessschritte geht, ist oft<br />
ein eher vorsichtiges Vorgehen gefragt. Entsprechend häufig war hier bislang<br />
der Mensch gefordert. „Für diese Tätigkeiten findet sich aber häufig kein Personal<br />
mehr“, weiß Schlechter und berichtet: „Viele unserer Kunden aus dem<br />
Maschinenbau stehen vor der Herausforderung, auch Tätigkeiten rund um<br />
den eigentlichen Kernprozess automatisieren zu müssen. Das wird von<br />
deren Kunden mittlerweile aktiv eingefordert.“ Aus diesem Grund hat<br />
Schneider Electric sein Automatisierungsportfolio um einen kollaborativen<br />
Roboter erweitert. Der sogenannte Lexium Cobot ist in fünf Modellvarianten<br />
verfügbar und kann als Standalone-Lösung in nahezu jeder Industrieanlage<br />
nachgerüstet werden. Dank der konstanten Überwachung von Drehmoment<br />
und Drehzahl ist der erste kollaborative Roboter des Tech-Konzerns dazu in<br />
der Lage, auch äußerst vorsichtige und behutsame Bewegungen auszuführen.<br />
So kann im Gegensatz zu klassischen Robotikanwendungen auf weitere<br />
Schutzvorrichtungen verzichtet werden. Der äußerst bewegliche Roboterarm<br />
wird rein grafisch programmiert und lässt sich per handgeführtem<br />
Teaching auf neue Bewegungsprofile einstellen.<br />
Packende Ideen aus<br />
Edelstahl.<br />
Edelsttahlbehälter von Müller<br />
DrumTec bieten 100% chemische<br />
Beständigkeit, Hygiene, Sicherheit<br />
und Langlebigkeit. Ideal für Lagerung<br />
und den Transport von chemischen<br />
Produkten.<br />
Entecken Sie unsere Behältersysteme<br />
und Prozesskomponenten.<br />
Besuchen Sie uns auf der POWTECH:<br />
Halle 1, Stand 1-241<br />
Bilder: Schneider Electric<br />
www.se.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Schneider Electric GmbH<br />
Gothaer Straße 29<br />
40880 Ratingen<br />
Telefon: 0211 / 7374 3000<br />
de-schneider-service@se.com<br />
Ein Unternehmen der Müller Group<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 37
ABSICHERUNGSSYSTEME MIT IO-LINK<br />
SCHNELLE FEHLERSUCHE<br />
IN DER ANLAGE<br />
Begonnen im Bereich der Sensorik, vergrößert sich der Anwendungsbereich von<br />
IO-Link sukzessiv. Die Hersteller haben sich auf gemeinsame Standards und<br />
einem einheitlichen Format verständigt. Dieses erleichtert den Austausch von<br />
Geräten über Herstellergrenzen hinweg und erhöht so die Verfügbarkeit von<br />
verfahrenstechnischen Anlagen.<br />
In vielen Anlagen wurden die Stromkreise früher mit Schmelzsicherungen<br />
abgesichert. Eine Meldung über den von einer<br />
Auslösung betroffenen Stromkreis gab es nicht. Mit dem Einsatz<br />
von Leitungsschutzschaltern und elektronischen Sicherungsautomaten<br />
mit Hilfskontakt änderte sich dieses. Der Hilfskontakt<br />
ließ sich mit der Eingangsbaugruppe der Steuerung verbinden.<br />
Die Steuerung erhielt die Meldung, welcher Sicherungsautomat<br />
ausgelöst und somit welcher Stromkreis betroffen war.<br />
Dieses vereinfachte die Fehlersuche und ermöglichte das schnellere<br />
Wiedereinschalten. Mit den intelligenten Systemen wird die<br />
Fehleranalyse jetzt auf eine neue Stufe gehoben. Mit dem REX-<br />
System und der Anbindung an IO-Link wird die DC 24 V-Spannungsebene<br />
transparent. Der elektronische Sicherungsautomat<br />
erfasst kontinuierlich den fließenden Laststrom. Dadurch erhält<br />
der Bediener einen umfassenden Eindruck über den Zustand<br />
und die Stromaufnahme aller Verbraucher.<br />
Steigt zum Beispiel durch die Verschmutzung eines Motors dessen<br />
Stromaufnahme, wird dieses der angeschlossenen Steuerung<br />
mitgeteilt und auf der Visualisierung dargestellt. Somit<br />
bekommt das Wartungspersonal die Möglichkeit, bereits vor<br />
einer Abschaltung aktiv zu werden und einen Maschinen- oder<br />
Anlagenstillstand zu vermeiden. Unterstützt wird dieses durch<br />
die Parametrierbarkeit einer Wahlschwelle. Diese kann der<br />
Anlagenbediener im Bereich von 50 bis 100 % des Nennwertes<br />
des Sicherungsautomaten einstellen.<br />
SCHNELLES WIEDEREINSCHALTEN<br />
Wird zum Beispiel eine Sicherung mit einem Nennstrom von 8 A<br />
gewählt und die Warnschwelle auf 90 % parametriert, so beginnt<br />
die LED des Sicherungsautomaten bei einem Wert von 7,2 A zu<br />
blinken. Parallel dazu wird da ein entsprechendes Bit im Status<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
01 Der Sicherungsautomat REX12D ist modular aufgebaut und die einzelnen Geräte<br />
werden aneinandergereiht<br />
des Sicherungsautomaten gesetzt und dieser an die Steuerung<br />
übertragen. Dadurch wird auf diese negative Entwicklung frühzeitig<br />
hingewiesen und das Wartungspersonal kann notwendige<br />
Gegenmaßnahmen ergreifen.<br />
Sollte es zu einer Abschaltung gekommen sein, analysiert der<br />
Sicherungsautomat selbstständig den Grund der Abschaltung. Er<br />
unterscheidet eine Auslösung aufgrund einer Überlast oder eines<br />
Kurzschlusses. Im Fall eines Kurzschlusses liegt meist eine Beschädigung<br />
des Kabels vor. In diesem Fall wurde zum Beispiel in<br />
einer Schleppkette die Isolation einer Leitung durch starke Reibung<br />
beschädigt, sodass es zu einem<br />
Kurzschluss kommt. In diesem<br />
Fall beginnt die Fehlersuche am<br />
Schaltschrank und erfolgt in Richtung<br />
Verbraucher. Sollte eine Überlastabschaltung<br />
vorliegen, beginnt<br />
die Fehlersuche am Verbraucher. In<br />
der Regel liegt dort eine Verschmutzung<br />
vor oder das Gerät ist in irgendeiner<br />
Form beschädigt, was<br />
dann eine höhere Stromaufnahme<br />
zur Folge hat.<br />
Durch die zusätzlichen Informationen<br />
wird das Wartungspersonal<br />
in die Lage versetzt, schnell und gezielt<br />
zu reagieren, um dadurch lange<br />
Zeiten für die Fehlersuche und<br />
Produktionsaus fälle zu vermeiden.<br />
Vielzahl von Brücken, Schienen und anderem Zubehör erschwert<br />
das Erstellen von Stücklisten.<br />
Das REX-System kommt ohne jegliches Zubehör aus. Das System<br />
ist modular aufgebaut und die einzelnen Geräte werden aneinandergereiht.<br />
Auf der linken Seite wird mit dem Einspeisemodul<br />
mit der Schnittstelle zu IO-Link begonnen. Dieses wird mit<br />
dem Schaltnetzteil verbunden. Der maximale Betriebsstrom des<br />
Systems beträgt 40 A. Alle weiteren Module lassen sich mit Hilfe<br />
des Rückwandbügels einfach mit den vorherigen Geräten verbinden.<br />
Die gesamte Stromverteilung und die Kommunikation der<br />
EINFACHE<br />
KONSTRUKTION<br />
Jedem Konstrukteur ist sicher<br />
schon einmal passiert, dass er das<br />
Material bestellt hat, aber während<br />
des Aufbaus der Anlage bemerkte,<br />
dass Zusatzmaterialien fehlen. Eine<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 39
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ELEKTROTECHNISCHE APPARATE<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH erzielte im Geschäftsjahr<br />
2018 einen Gruppenumsatz von 121 Millionen Euro. Heute beschäftigt<br />
das Unternehmen in über 60 Ländern rund 1.352 Mitarbeiter. Fertigung,<br />
Vertrieb, Einkauf, Marketing, Entwicklung, Personalwesen und<br />
Finanzen sind konzentriert am Stammsitz in Altdorf bei Nürnberg.<br />
E-T-A hält eine umfassende Produktpalette bereit. Diese reichen vom<br />
thermischen Geräteschutzschalter bis hin zur komplexen Absicherungslösung,<br />
die elektrische oder elektronische Systeme bei Überlaststrom<br />
und Kurzschluss schützen. Kunden sind unter anderem Firmen<br />
aus der Chemie- und Medizintechnik, dem Bereich erneuerbaren<br />
Energien. Mehr erfahren Sie im Internet unter www.e-t-a.de.<br />
02 Flexibilität und schnelle Inbetriebnahme<br />
stehen bei Schaltschränken für die <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
im Fokus<br />
einzelnen Sicherungsautomaten mit dem intelligenten Einspeisemodul<br />
erfolgt einzig über den Rückwandbügel. Somit kann der<br />
Konstrukteur das System auf seine Bedürfnisse anpassen. Gerade<br />
bei der ersten Inbetriebnahme oder bei Anlagenerweiterungen<br />
können Geräte daher sehr schnell ausgetauscht oder erweitert<br />
werden. Daher kann man sich problemlos auf sich ändernde Bedingungen<br />
einstellen.<br />
PERMANENTER DATENAUSTAUSCH<br />
Die Basis des IO-Link Systems bildet die Punkt-zu-Punkt Verbindung.<br />
Dabei wird das Device direkt mit einem Port des IO-Link<br />
Masters verbunden. Die dafür verfügbare Bandbreite beträgt<br />
32 Byte für zyklische Daten. Dieses ermöglicht den permanenten<br />
Austausch der Statusinformationen und den ermittelten Messwerten<br />
zwischen IO-Link Master und dem Device. Beim Anlegen<br />
der Versorgungsspannung fährt das System selbständig hoch und<br />
erkennt automatisch die Sicherungsautomaten.<br />
Daher können Geräte sehr schnell hinzugefügt und in den<br />
Betrieb genommen werden. Da IO-Link keine besonders abgesicherten<br />
Feldbusleitungen benötigt, sondern nur eine standardmäßige<br />
dreiadrige Leitung, kann auf die bestehende Verdrahtung<br />
der Anlage zurückgegriffen werden. Eine Neuverdrahtung<br />
bei der nachträglichen Ausrüstung der Anlage mit IO-<br />
Link ist daher nicht notwendig.<br />
ZWEI VARIANTEN FÜR DIE ANWENDUNG<br />
Das System ist mit zwei unterschiedlichen IODDs verwendbar.<br />
Bei der Standardvariante lassen sich an das intelligente Einspeisemodul<br />
EM12D-TIO bis zu 16 Sicherungsautomaten vom Typ<br />
REX12D anschließen. Ein 2-kanaliger Sicherungsautomat vom<br />
Typ REX12D kann somit max. 32 Kanäle absichern. Dabei wird<br />
dem Bediener der Status jedes einzelnen Kanals gemeldet. Bei<br />
der erweiterten Variante wird neben dem Status auch der aktuelle<br />
Laststrom übertragen. Dieser kann von der Steuerung weiterverarbeitet<br />
und zur Überwachung der Verbraucher verwen-<br />
det werden. Bei dieser Variante kann mit bis zu 16 Kanälen<br />
kommuniziert werden. Diese Flexibilität bei der Auswahl der<br />
Varianten ermöglicht dem Konstrukteur eine zielgenaue Lösung<br />
NETZWERKEN UND DEREN<br />
SICHERHEIT KOMMT EINE IMMER<br />
GRÖSSERE BEDEUTUNG ZU<br />
für seine Applikation. Abgerundet wird das System mit seinem<br />
modularen Aufbau und der intelligenten Anbindung an das IO-<br />
Link System.<br />
Bilder: E-T-A, everythingpossible – stock.adobe.com<br />
www.e-t-a.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH<br />
Industriestr. 2-8<br />
90518 Altdorf/Nürnberg<br />
Telefon 09187 10-0<br />
Telefax 09187 1 03 97<br />
E-Mail: info@e-t-a.de<br />
AUTOR<br />
Thomas Kramer,<br />
Business Development Manager,<br />
E-T-A Altdorf<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
G-SERIE VON TELEDYNE FLIR<br />
Die G-Serie von Teledyne<br />
Flir sind Hightech-Kameras,<br />
die für die optische<br />
Bildgebung von Gasen<br />
(OGI) mit gekühltem<br />
Kern, mit denen Fachleute<br />
bei der Erkennung und<br />
Reparatur von Lecks (LDAR) schädliche Gasemissionen<br />
nahtlos lokalisieren und dokumentieren<br />
können. Laut Unternehmen wurde die G-Serie<br />
entwickelt, um mehr Zeit mit der Priorisierung von<br />
Leckreparaturen und weniger mit der Dokumentation<br />
zu verbringen. Die G-Serie umfasst sieben<br />
Kameramodelle. Alle Geräte sind mit drahtloser<br />
Konnektivität verfügbar, damit der Bediener<br />
gespeicherte Bilder und Videos automatisch<br />
hochladen und sicher in der Software Flir Ignite<br />
Cloud speichern kann. Zudem lassen sich so die<br />
erfassten Inhalte zur Überprüfung an Kollegen auf<br />
der ganzen Welt drahtlos weiterleitet.<br />
www.teledyneflir.com<br />
MESSUMFORMER<br />
Process Sensing Technologies<br />
hat die Genauigkeit<br />
seiner industriellen<br />
Feuchtemessumformer<br />
Rotronic Hygroflex HF3 erhöht. Sie<br />
arbeiten laut Unternehmen jetzt auf<br />
± 1,5 %rh und ± 0,2 K genau. Die<br />
Messumformer dieser Serie eignen sich somit sehr gut für alle<br />
Anwendungen, bei denen eine genaue Messung von Feuchte<br />
und Temperatur von entscheidender Bedeutung ist. Mit ihrem<br />
Betriebsbereich von - 40 °C bis 60 °C sowie 0 %rF bis 100 %rF<br />
können sie in einer Vielzahl von Branchen eingesetzt werden.<br />
Die Hygroflex HF3 sind CE/UL/EMC-geprüft und somit<br />
weltweit einsetzbar. Die beiden analogen Ausgänge (2-Leiter<br />
oder 3/4-Leiter) sind frei skalierbar. Eine einfache USB-Verbindung<br />
steht für die Kalibrierung und Justierung vor Ort zur<br />
Verfügung. Die HF3-Serie ist Teil des umfangreichen Hygro-<br />
Flex-Transmitter-Sortiments, das eine Auswahl an Basis-,<br />
Multifunktions-, High-End- und ATEX-Geräten umfasst. Auch<br />
die Langzeitstabilität der GAMP-konformen (Hygrosoft<br />
Software) Sensoren ist mit < 1 % rF/Jahr sehr gut.<br />
www.processsensing.com<br />
PORTFOLIO UM WÄGEZELLEN AUS EDELSTAHL ERWEITERT<br />
Minebea Intec, ein führender Hersteller industrieller Wäge- und Inspektionstechnologien,<br />
erweitert sein Wägezellen-Portfolio um die Single Point Wägezellen<br />
PR 53, PR 54 und PR 57 sowie die Biegestab Wägezelle PR 77. Die<br />
Wägezellen aus Edelstahl stellen laut Hersteller eine zuverlässige Lösung für<br />
anspruchsvolle Wägeprozesse in Industrieumgebungen dar. Single Point und<br />
Biegestab Wägezellen sind die oft verkaufte Wägezellen am Markt. Sie spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen<br />
Anwendungen, sei es in Tisch-, Bodenplattformen oder integriert in Maschinen. Die neuen Wägezellen PR 53,<br />
PR 54, PR 57 und PR 77 haben einen breiten Lastbereich von 7,5 bis 750 kg und ermöglichen die Realisierung vieler<br />
Applikationen, von kleinen Tisch- über Bodenwaagen bis zu Behälterverwiegung.<br />
www.minebea-intec.com<br />
MISCHEN? POSSIBLE!<br />
Der Heiz-Kühlmischer von<br />
Zeppelin Systems: Bleibt cool –<br />
für Top-Produkte.<br />
Je höher die Durchmischung desto besser:<br />
Unsere Heiz-/Kühlmischer erzeugen eine<br />
intensive, dreidimensionale Mischwirkung<br />
– Basis für hochwertige Produkte. Und sie<br />
sorgen durch wirkungsvolle Aspiration für<br />
eine perfekte Entfeuchtung des Mischguts<br />
zur optimalen Weiterverarbeitung.<br />
Alles für eine exzellente Produktqualität.<br />
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zeppelin-systems.com<br />
26.- 28. 09. <strong>2023</strong> in Nürnberg, Stand: 4-524<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 41
ARBEITSBÜHNEN UND PODESTE<br />
SAUBER<br />
FESTGEHALTEN<br />
Von einfachen Geländern über unterschiedlichste<br />
Treppenkonstruktionen bis hin zu komplexen Arbeitsbühnen<br />
mit hohen Sicherheitsanforderungen: Mit<br />
Konstruktionselementen aus dem industriellen<br />
Treppen- und Arbeitsbühnen-System (ITAS), lassen sich<br />
alle Arten von Plattformen und Gestellbauten einfach<br />
und flexibel realisieren – auch im Reinraum.<br />
01<br />
Michael Neubaur, Produktmanager Rohrverbindungstechnik<br />
bei RK Rose und Krieger stellt klar:<br />
„Reinraumanwendungen sind für uns kein Fremdwort“.<br />
Und tatsächlich entspricht das ITAS-Rohrverbindungssystem<br />
aus Minden nicht nur den sicherheitstechnischen<br />
Anforderungen nach DIN EN ISO 141221-4, sondern<br />
besitzt auch Eigenschaften, die eine Nutzung im Reinraum begünstigen.<br />
Dazu zählen unter anderem glatte Konturen und innenliegende<br />
Klemmverbindungen. Dies sorgt unter anderem<br />
für eine angenehme Haptik und verhindert ein Hängenbleiben<br />
mit Handschuhen oder Arbeitskleidung. Dies trägt zur Sicherheit<br />
der Nutzer bei. Gleichzeitig erleichtern die glatten Konturen<br />
das Reinigen vor dem Einschleusen in Reinräume oder hygienesensible<br />
Produktionsbereiche. Dass sich das System der<br />
industriellen Treppen und Arbeitsbühnen relativ problemlos<br />
für den Einsatz im Reinraum aufbereiten lässt, stellten die Konstrukteure<br />
von RK fest, als ein Anwender für seine Reinraumfertigung<br />
eine entsprechende Arbeitsbühne benötigte.<br />
Geländer fristen oft ein eher untergeordnetes Dasein und zumindest<br />
ich beachte sie nur selten. Abgesehen vom schmückenden Dasein,<br />
zum Beispiel verschnörkelte Geländer in Altbauten oder Schlössern,<br />
sind Geländer aber ein sehr relevanter Sicherheitsbaustein in Verfahrenstechnischen<br />
Anlagen. Bei jeder Sicherheitsunterweisung erfährt<br />
man, dass eine Treppe nur zu begehen ist, wenn eine Hand am<br />
Geländer ist und die Person im Zweifelsfall sofort zugreifen kann.<br />
(Spätestens wenn Sie mal beim geschwinden Hinabgehen einer<br />
Treppe ins Stolpern kamen und sich sofort festhalten konnten, wissen<br />
Sie, was die Norm damit meint.) Vor diesem Hintergrund erscheint<br />
eine ausgeklügelte und einfach zu montierende Konstruktion nicht<br />
mehr so trivial und ich sehe sie nun mit anderen Augen.<br />
GUIDO MATTHES, REDAKTEUR<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
01 Überblick behalten: Arbeitsbühnen aus standardisierten<br />
Elementen des industriellen Treppen- und Arbeitsbühnen-Systems<br />
02 Groß und sicher: Selbst komplexe, den sicherheitstechnischen-<br />
Anforderungen entsprechende Konstruktionen, lassen sich realisieren<br />
02<br />
Zu den unterschiedlichen Konstruktionselementen des industriellen<br />
Treppen- und Arbeitsbühnen-Systems zählen neben Rohren<br />
sowie zahlreichen Rohrverbindungsvarianten auch Flächenelemente,<br />
Treppenstufenprofile, Seitenbleche sowie die entsprechenden<br />
Halterungen und Holme. Das verwendete Material ist<br />
ein korrosionsbeständiges, leicht zu reinigendes Aluminium. Die<br />
Auftrittsfläche des Treppenstufenprofils, das sich auch gut für die<br />
Realisierung von Podestflächen eignet, entspricht selbstverständlich<br />
der DIN EN ISO 14122-3 und der Unfallverhütungsvorschrift<br />
(UVV) DIN 24530.<br />
LEICHTE MONTAGE/DEMONTAGE<br />
Durch standardisierte Elemente und verfügbarer 3D-Datensätze<br />
sind ITAS-Aufbauten einfach zu konstruieren und ohne viel Bearbeitungszeit<br />
zusammenzubauen. Die Montagezeit hängt zwar<br />
von der Komplexität der jeweiligen Konstruktion ab, der erforderliche<br />
Zeitaufwand ist jedoch deutlich kürzer als zum Beispiel<br />
für geschweißte Stahlgerüste. Dabei erleichtert das ITAS-Innenspannsystem<br />
für Rohrkonstruktionen die Installation: Ohne jede<br />
mechanische Bearbeitung wird allein durch das Anziehen einer<br />
Schraube die kraftschlüssige Schnellbefestigung der Rohrkonstruktion<br />
erreicht. Der Formschluss ist über die Geometrie der<br />
ITAS-Elemente gegeben. Je nach Anforderung ist der innenliegende<br />
Klemmmechanismus aus unterschiedlichen Werkstoffen,<br />
darunter auch Edelstahl, realisierbar.<br />
Das System ermöglicht somit eine technisch sichere Lösung für<br />
Geländer, Podeste und Arbeitsbühnen – ganz ohne Schweißen –<br />
und kann dennoch jederzeit demontiert oder variiert werden.<br />
Diese Eigenschaft ist auch für den Reinraum von Vorteil, da hier<br />
die Elemente einzeln oder als Baugruppe erst im Reinraum selbst<br />
montiert werden, ohne Rückstände zu hinterlassen. Da die ITAS-<br />
Elemente aus Aluminium bestehen, sind sie vergleichsweise<br />
leicht und ganz ohne zusätzliche Hebezeuge zu montieren – ein<br />
weiterer Vorteil beim Einsatz im Reinraum, da selbstverständlich<br />
auch die (ansonsten für schwerere Teile benötigten) Hebezeuge<br />
besonderen Auflagen unterliegen.<br />
Zusammen mit den verpackten ITAS-Elementen erhält der<br />
Kunde Zertifikate und Prüfunterlagen vom Hersteller, die belegen,<br />
dass alle Komponenten der fraglichen Arbeitsbühne den<br />
geltenden Reinraumbedingungen entsprechen. „Der Kunde verlässt<br />
sich diesbezüglich absolut auf uns“, erklärt Neubaur und<br />
verweist auf zahlreiche Anwender, die bereits auf ITAS-Konstruktionen<br />
zurückgreifen.<br />
Bilder: Rose und Krieger, kichigin19 – stock.adobe.com<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
RK Rose+Krieger GmbH<br />
Potsdamer Str. 9, 32423 Minden<br />
Tel +49 571 9335-0<br />
Fax +49 571 9335-93305<br />
info@rk-rose-krieger.com<br />
AUTOR<br />
Bernd Klöpper, Leiter Marketing,<br />
RK Rose+Krieger GmbH, Minden<br />
Ganzheitliche Schutzkonzepte –<br />
spezifisch für Ihre Prozesse.<br />
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Der E-Mail-Service<br />
für Verfahrensingenieure<br />
in der Prozessindustrie.<br />
Aktuelle und<br />
branchenübergreifende<br />
technische Informationen<br />
über Anlagen,<br />
Komponenten und<br />
Systeme.<br />
EINFACH ÜBER APP KONFIGURIEREN<br />
Der Jumo Delos S02 ist laut Hersteller ein<br />
zuverlässiges Kraftpaket: Er lässt sich einfach<br />
konfigurieren, hat eine hohe Prozesssicherheit<br />
sowie Genauigkeit. Und: Das Gerät ist mit<br />
ethernetfähiger Ausführung erhältlich und<br />
kann in vielen Branchen eingesetzt werden.<br />
Der Druckmess umformer wird zur Erfassung<br />
von Relativ- und Absolutdrücken in flüssigen und<br />
gasförmigen Medien eingesetzt. Er bietet hohe<br />
Prozesssicherheit durch höchste Genauigkeit und<br />
Langzeitstabilität. Die Messbereiche liegen zwischen<br />
0,1 bis 60 bar rel. oder 0,4 bis 60 bar abs. Der Nachfolger<br />
des Delos SI kann über Bluetooth/App oder IO-Link konfiguriert<br />
werden. Dank der Ethernetfähigen (Single Pair Ethernet/SPE)<br />
Version und der Cloud-Anbindung findet er Anwendung in unterschiedlichsten<br />
Branchen.<br />
www.jumo.net<br />
CLARIANT UND OMYA PRÄSENTIEREN SMP-DICHTSTOFFE<br />
Newsletter<br />
Clariant und Omya haben sich im Rahmen eines neuen Gemeinschaftsprojekts<br />
einer Anwenderherausforderung angenommen: der Verfärbungsbeständigkeit<br />
von Dichtstoffen auf Basis silanmodifizierter Polymere (SMP). Die Ergebnisse<br />
dieser Zusammenarbeit lösen laut der<br />
Unternehmen das Verfärbungsproblem<br />
und liefern mit AddWorks IBC 760 ein<br />
kennzeichnungsfreies Additivpaket mit<br />
mehr Licht- und Wärmestabilität als viele<br />
derzeit marktüblicher Produkte.<br />
AddWorks IBC 760 ist im Kern ein<br />
gefahrstofffreies Licht- und Wärmestabilisatorpaket,<br />
das die Leistungsfähigkeit von<br />
Benchmark-Lösungen für SMP-Dichtstoffformulierungen laut Clarinant nachweislich<br />
erreicht oder übertrifft. Durch Beimischung von Hostanox O 3 P kann der<br />
Formulierer Witterungsbeständigkeit und Wärmestabilität weiter verstärken.<br />
Damit wird eine größere Bandbreite von Dichtstoffen für eine Vielzahl von<br />
Kundenanforderungen und Anwendungen erschlossen.<br />
www.clariant.com | www.omya.com<br />
GEBRAUCHTE CONTAINER FACHGERECHT ENTSORGEN<br />
Jetzt<br />
kostenlos<br />
anmelden!<br />
IMMER<br />
AKTUELL<br />
INFORMIERT<br />
http://bit.ly/VFV_Newsletter<br />
Protecto erweitert sein Sortiment um die<br />
fachgerechte und sortenreine Entsorgung<br />
von gebrauchten Gefahrstoff-/Brandschutzcontainern.<br />
Laut Unternehmen erfolgt die<br />
Entsorgung nach den neusten Standards und<br />
unter Einhaltung aller geltenden Vorschriften.<br />
Reine Stahl-Container lassen sich direkt<br />
beim Kunden demontieren. Produkte, die aus<br />
verschiedenen Werkstoffen bestehen,<br />
werden im Werk zerlegt und dem Recycling<br />
zugeführt. „Die sortenreine Entsorgung von<br />
Containern ist ein ausgesprochen wichtiger<br />
Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Wir freuen uns, wenn wir<br />
unseren Kunden diese Aufgabe abnehmen können‘‘ sagt Tim Larem, der bei<br />
Protecto für den Online-Vertrieb verantwortlich ist.<br />
www.protecto.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
LÖSCHANLAGENSTATISTIK<br />
Der bvfa – Bundesverband Technischer Brandschutz hat<br />
seine Löschanlagenstatistik aktualisiert und neu ausgewertet.<br />
Die Tatsache, dass auch im Jahr 2022 65 % der<br />
gemeldeten Löschungen mit Sprinkleranlagen mit nur<br />
einem oder zwei Sprinklern erfolgreich waren, zeigt die<br />
hohe Wirksamkeit bei Entstehungsbränden. Das Feuer<br />
wird so früh wie möglich eingedämmt, wodurch Personen<br />
wirksam geschützt und Sachschäden durch Feuer und<br />
Löschwasser minimiert werden. Die aktuellen Zahlen<br />
belegen laut Verband auch die Wirksamkeit der stationären<br />
Löschanlagen insgesamt. Bei 97 % der Löschvorgänge<br />
lösten die Anlagen automatisch aus, davon in 74 % der<br />
Fälle während der Arbeitszeit. Der Zeitvorteil gegenüber<br />
der manuellen Auslösung kann im Brandfall entscheidend<br />
für die rechtzeitige Flucht und Brandbekämpfung sein.<br />
Außerhalb der Arbeitszeit sind stationäre Löschanlagen<br />
mangels anwesenden Personals die einzige Möglichkeit,<br />
die Feuerwehr zu alarmieren und gleichzeitig den Brand<br />
bis zu deren Eintreffen einzudämmen.<br />
www.bvfa.de<br />
KOLONNENROHR FÜR GASWÄSCHER<br />
Das senkrecht stehende Absorptionskolonnenrohr<br />
von Gea ist an der Innenseite mit<br />
Armaturen versehen, die für einen intensiven<br />
Kontakt zwischen der Waschflüssigkeit und<br />
dem Abgas sorgen. Gas und Waschflüssigkeit<br />
wandern durch eine Gegenstrom-Waschkolonne.<br />
Dabei tritt das zu reinigende Abgas<br />
seitlich am unteren Ende der Kolonne ein und<br />
wird aufwärts zum oberen Ende der Kolonne<br />
geführt. Die Waschflüssigkeit wird über den<br />
gesamten Rohrquerschnitt verteilt und rieselt<br />
entlang der Kolonneneinbauten nach unten,<br />
wo sie in einem Behälter gesammelt wird.<br />
Das auftretende Abwasser wird über einen<br />
Überlauf oder eine den Füllstand regelnden<br />
Pumpe in den Behälter ausgeschleust. Die<br />
Gegenstromanordnung führt laut Unternehmen zu einer<br />
maximalen Ausnutzung des Konzentrationsunterschieds<br />
zwischen Abgas und Waschflüssigkeit, der ein wichtiger<br />
treibender Faktor für die Absorption ist. Die maximale Reinigungswirkung<br />
wird als Faktor der Kolonnenhöhe erreicht.<br />
Besondere Eigenschaften sind unter anderem: geringer<br />
Wartungsaufwand und niedrige Wartungskosten und er kann<br />
mit allen Arten von Gaswäschen kombiniert werden.<br />
www.gea.com<br />
TÜRE SICHER SCHLIESSEN<br />
Der Türdämpfer TDE-28-70 von ACE-<br />
Stoßdämpfer ist laut Unternehmensaussage<br />
die sicherste Art, Türen zu schließen.<br />
Somit scheint dann Sicherheit für Mensch,<br />
Tür und Zarge gegeben zu sein. Die einstellbaren<br />
Dämpfern TD-28 und TDE-28 sind<br />
ein- oder zweiseitig wirkend und fangen<br />
Türen aller Art und diverser Gewichtsklassen<br />
vor dem Zuschlagen sicher ab. Die auftretende<br />
Energie, die beim Zuschlagen auftritt, wird bei<br />
Hüben zwischen 50 und 120 mm zuverlässig<br />
aufgenommen, und das wiederum schützt<br />
Bauteile vor Beschädigungen, die durch kontinuierliches<br />
Zuschlagen auf lange Sicht auftreten können.<br />
Die Einstellung der gewünschten Dämpfkraft kann der<br />
Nutzer manuell vornehmen, wobei die Türdämpferenergie<br />
bis maximal 190 Nm/Hub absorbieren können. Je<br />
nach Typ lassen sich Aufprallmassen bis maximal 7.000 kg<br />
bewältigen. Die Türdämpfer sind mit hart verchromter<br />
Kolbenstange und verzinkten Zylinderrohren aus Stahl<br />
ausgeführt und langlebig.<br />
www.ace-ace.de<br />
www.ruwac.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 45
KERAMISCHE REFLEXIONSBESCHICHTUNG<br />
VERKÜRZTE<br />
AUFHEIZZEITEN<br />
Die keramische Beschichtung wird auf die heiße Seite des Ofens<br />
aufgebracht und erhöht die Reflexion der Wärmestrahlung im<br />
Vergleich zu unbeschichteten Oberflächen um etwa 30 Prozent.<br />
Damit sollen im Industrieofen eine 25-prozentige Zeitersparnis<br />
sowie Gas- und CO 2<br />
-Reduktionen möglich werden.<br />
Nach einem Besuch des Energieparks Bad Lauchstädt in<br />
Sachsen-Anhalt Ende Juli 2022 sprach Bundeswirtschaftsminister<br />
Robert Habeck von der „größten Energiekrise“<br />
in Deutschland, zurückzuführen auf die Abhängigkeit<br />
von russischem Gas. In allen Industriebereichen ist es<br />
daher das Gebot der Stunde, Energie einzusparen. Dies gilt<br />
beispielsweise für Schmieden, Gießereien und Härtereien. In<br />
diesen Betrieben wird besonders extreme Hitze benötigt, um<br />
qualitativ hochwertige Produkte zu erzeugen. Ein Teil der eingesetzten<br />
Wärme wird von den Öfen selbst absorbiert und erhöht<br />
den Energiebedarf.<br />
Doch mittlerweile gibt es Abhilfe: Die sogenannte Ceracoat-Beschichtung<br />
wird auf die heiße Seite des Ofens aufgebracht und<br />
erhöht die Reflexion der Wärmestrahlung im Vergleich zu unbeschichteten<br />
Oberflächen um etwa 30 Prozent. Dadurch erreichen<br />
die Werkstücke die avisierte Kerntemperatur deutlich schneller<br />
und der Heizbedarf kann drastisch sinken, wie eine aktuelle, DBUgeförderte<br />
Untersuchung zeigt. Bei Laborversuchen mit zwei Stahlblöcken<br />
in einem Boxofen verkürzte sich die Aufheizzeit der Blöcke<br />
bei einer vorhandenen Ceracoat-Beschichtung nachweislich um<br />
25 Prozent. Der temperaturgeregelte Brennerbetrieb ermöglichte<br />
daraufhin eine deutliche Erdgaseinsparung- und CO 2<br />
-Reduktion.<br />
46 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
01 02<br />
30 PROZENT MEHR WÄRMEREFLEXION<br />
Die mörtelartige Ceracoat-Masse wurde ursprünglich in den USA<br />
für die Porzellan- sowie Steingutindustrie entwickelt und besteht<br />
aus natürlich vorkommenden Stoffen wie Mulliten, Kaoliniten<br />
und Oxiden verschiedener Übergangsmetalle. Das Besondere an<br />
dieser Mischung ist ihre starke Wärmereflexion bei Temperaturen<br />
ab etwa 660 °C, wodurch Aufheizzeiten verkürzt oder Durchlaufzeiten<br />
reduziert werden können.<br />
Herkömmliche Schamott- oder Faseroberflächen nehmen aufgrund<br />
ihrer geringeren Reflexionsfähigkeit viel Wärme auf, die<br />
dann nur zum Teil wieder emittiert wird. Bei Ceracoat ergab ein<br />
Gutachten der Universität Duisburg-Essen zu den Auswirkungen<br />
der Beschichtung auf die Strahlungseigenschaften von Feuerfestmaterial<br />
eine um bis zu 30 Prozent höhere Wärmereflexion gegenüber<br />
unbeschichteten Oberflächen. In der Praxis heißt das:<br />
Durch die stärkere Reflexion kann die eingesetzte Gesamtenergie<br />
unter bestimmten Voraussetzungen deutlich besser genutzt werden.<br />
Die Werkstücke im Ofen können dann wesentlich früher die<br />
notwendige Kerntemperatur erreichen.<br />
VERKÜRZTE AUFHEIZZEIT UM 25 PROZENT<br />
In einem aktuellen, von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt<br />
(DBU) geförderten Forschungsprojekt des VDEh-Betriebsforschungsinstituts<br />
(BFI) in Kooperation mit der Avion Europa<br />
konnte in Technikumsversuchen nun erstmals die Wirkung des<br />
Coatings auf das zu erwärmende Material nachgewiesen werden.<br />
Insgesamt wurden jeweils drei Testläufe ohne Beschichtung sowie<br />
drei Testläufe mit keramischer Beschichtung durchgeführt<br />
und dadurch vergleichbare Ergebnisse erzielt.<br />
Für sämtliche Versuche wurde ein 2 m × 2 m × 6 m großer<br />
Kammerofen mit einem offenen 800-kW-Brenner und einer Faserzustellung<br />
verwendet, die eine Hitzebeständigkeit bis 1.600 °C<br />
aufweist. Im Inneren platzierten die Ofenbediener zwei Stahlblöcke<br />
und versahen diese mit Thermoelementen, die in unterschiedlichen<br />
Tiefen angeordnet wurden. Auf diese Weise sollte<br />
im Ofenraum eine Prozesstemperatur von 1.300 °C und als<br />
niedrigste Kerntemperatur in den Versuchsblöcken 1.250 °C<br />
nachgewiesen werden.<br />
Bei den Versuchen für den unbeschichteten Zustand dauerte<br />
es 4 h, bis die 1.250 °C Blocktemperatur erzielt wurden. Im Anschluss<br />
wurde die Ceracoat-Beschichtung auf die Faserzustellung<br />
der Brennkammer aufgetragen. In den Testläufen mit Ceracoat<br />
konnten die 1.300 °C Ofen- und die 1.250 °C Kerntemperatur<br />
bereits nach 3 h erreicht werden. „Ein Einfluss des Coatings auf<br />
die Wärmeübertragung zeigt sich ab 800 °C Ofenraumtemperatur.<br />
01 Die Beschichtung lässt sich<br />
auf die Ofenwände sprühen<br />
02 Die Versuche wurden in<br />
einem Boxofen mit Faserzustellung<br />
durchgeführt<br />
03 Im Inneren wurden zwei<br />
Stahlblöcke platziert und mit<br />
Thermoelementen versehen, die<br />
in unterschiedlichen Tiefen<br />
angeordnet sind<br />
03
BETRIEBSTECHNIK<br />
04 In den Versuchen für den unbeschichteten Zustand wurden vier<br />
Stunden benötigt, bis 1.250 °C Blocktemperatur erreicht wurden<br />
05 In den Versuchen mit Ceracoat wurde die Kerntemperatur<br />
von 1.250 °C nach drei Stunden erreicht<br />
Ab dieser Temperatur erwärmen sich der Ofenraum sowie die<br />
Stahlblöcke mit einem höheren Temperaturgradient als im Versuch<br />
ohne das Coating“, erklärt Dr.-Ing. Carsten Rein, Versuchsleiter<br />
am BFI.<br />
Da sich die Aufheizzeit der Blöcke um 25 Prozent verkürzte,<br />
konnte ein Effekt durch die Beschichtung in den Versuchen eindeutig<br />
nachgewiesen werden. Aufgrund des temperaturgeregelten<br />
Brennerbetriebs und der durch das Coating schneller erreichten<br />
Regelgröße (Brennkammertemperatur 1.300 °C) wurde die<br />
Gaszufuhr während des Versuchs heruntergeregelt. Hierdurch<br />
entstanden zudem eine sehr hohe Gasersparnis und damit auch<br />
CERACOAT KANN DIE LEBENS-<br />
DAUER DER OFEN ISOLIERUNG<br />
UM FÜNF BIS ZEHN JAHRE<br />
VERLÄNGERN<br />
eine deutliche CO 2<br />
-Reduktion. Die Versuche zeigen also bei<br />
Temperaturen > 800 °C einen deutlich höheren Temperaturgradienten,<br />
sowohl bei der Brennkammer- als auch bei den Blocktemperaturen.<br />
Es ist somit davon auszugehen, dass der Effekt der<br />
Beschichtung besonders bei Hochtemperaturanwendungen<br />
messbar wird.<br />
ERHÖHTE STANDZEIT<br />
In Öfen mit niedrigeren Temperaturen, in denen die Einspareffekte<br />
durch die Abstrahlung geringer ausfallen, lohnt sich durch die<br />
Schutzwirkung für die Ausmauerung der Einsatz der Beschichtung<br />
nach Erfahrung von Avion wegen eines zusätzlichen Effekts.<br />
In der unbeschichteten Brennkammer sind Stahl sowie Schamotte<br />
oder Fasermaterial den Ofengasen ausgesetzt. Daher degenerieren<br />
sie nach und nach, was alle fünf bis zehn Jahre eine kostenintensive<br />
neue Zustellung erfordert. Ceracoat hingegen bildet eine Barriere<br />
zwischen Ofenwand und Gasen, die die Lebensdauer der Ofenisolierung<br />
um fünf bis zehn Jahre verlängert. Selbst eine bereits<br />
verwitterte Ofenwand kann so ertüchtigt werden, da das Aufbringen<br />
der Beschichtung den Erosionsprozess der Ausmauerung unterbricht.<br />
Voraussetzung dafür ist natürlich, dass die Statik der<br />
Mauerung noch intakt ist.<br />
„Mit dem Ergebnis der Versuche des BFI im Kammerofen sind<br />
wir sehr zufrieden“, so Roland Caminades, Geschäftsführer der<br />
Avion Europa in Hagen, die mit Ceracoat eine solche keramische<br />
Reflexionsmasse exklusiv im deutschsprachigen Raum vertreibt.<br />
„Besonders freut uns, dass das DBU es in Erwägung zieht, ein<br />
weiteres Forschungsprojekt zu fördern, bei dem die Wirkung der<br />
Beschichtung an Industrieanlagen, beispielsweise auch bei kontinuierlichen<br />
Prozessen untersucht wird.“ In der Zwischenzeit<br />
plant Avion Europa die Übertragbarkeit des vielversprechenden<br />
BFI-Versuchs auf einen im Betrieb befindlichen Boxofen.<br />
Bilder: BFI, Marcel Paschertz – stock.adobe.com<br />
www.avion-europe.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Avion Europa bietet mobile und stationäre<br />
Systeme der Mess- und Regeltechnik sowie<br />
Dienstleistungen wie die Renovierung von<br />
Heizkammern und Öfen an.<br />
48 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
THE FROST<br />
Für den KI generierten<br />
Film The Frost nahm die<br />
Videoproduktionsfirma<br />
Waymark ein Drehbuch<br />
von Josh Rubin, einem Produzenten des<br />
Unternehmens, das den Film inszenierte,<br />
und speiste es in das Bilderzeugungsmodell<br />
DALL-E 2 von OpenAI ein. Nach einigem<br />
EXPERIMENTELLE ELEKTROCHEMIE<br />
Das Buch Experimentelle Elektrochemie von Tobias Teetz<br />
dient als praktische Einführung und soll den Leser die<br />
Grundlage der Elektrochemie anhand ausgewählter Experimente<br />
näherbringen. Ausführliche Erläuterungen zum<br />
theoretischen Hintergrund, eine große Sammlung nützlicher<br />
Messdaten, zahlreiche Beispielrechnungen, sowie Datensammlung<br />
als Online-Zusatzmaterial ergänzen die praktischen<br />
Versuche. Anwendungsorientierte Themen, wie die Elektrolyse, konduktrimetrische<br />
Titrationen oder Leitfähigkeitsmessungen zur Bestimmung von<br />
Reinheitsgehalten werden behandelt. Zielgruppe sind praktizierende Elektrochemiker,<br />
Studenten der Chemie, Lehramtskandidaten, Chemielaboranten in der<br />
Ausbildung. Das Buch umfasst 304 Seiten.<br />
www.degruyter.com<br />
MASCHINENBAU PODCAST<br />
Ausprobieren, um das Modell dazu zu<br />
bringen, Bilder in einem Stil zu produzieren,<br />
mit dem sie zufrieden waren, verwendeten<br />
die Filmemacher DALL-E 2, um jede einzelne<br />
Aufnahme zu erstellen. Dann verwendeten<br />
sie D-ID, ein KI-Tool, das Standbildern<br />
Bewegung hinzufügen kann, um diese<br />
Aufnahmen zu animieren, sodass Augen<br />
blinzeln und Lippen sich bewegen. Der Film<br />
ist 12 Minuten lang und einer der ersten in<br />
diesem Genre. Er kann bei der MIT Technologie<br />
Review aufgerufen werden.<br />
www.technologyreview.com<br />
In dem Podcast Maschinenraum, ein Maschinenbau<br />
Podcast von Dennis Rathmann, beschäftigt er sich mit<br />
dem allgemeinen Maschinenbau. Der Schwerpunkt<br />
liegt hierbei auf der mechanischen Fertigung und<br />
dessen Optimierungsmöglichkeiten. Immer wieder<br />
kommen Gesprächspartner aus der Industrie zum<br />
Interview in den Podcast, um ihre Innovationen und<br />
Unternehmen vorzustellen. Von klassischen Fertigungsthemen<br />
über LEAN-Management, Nachhaltigkeit<br />
und Umweltschutz bis hin zum Einsatz von KI, Machine Learning und IIoT,<br />
diese und weitere Inhalte spielen eine große Rolle in der Industrie und somit<br />
auch in diesem Podcast. Hören kann man den Podcast unter PlayerFm, Spotify<br />
und Podcast.de.<br />
www.rathmann-engineering.com<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 57. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
Leitende Chefredakteurin:<br />
Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />
E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />
(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />
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B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />
m.hosseinli@vfmz.de<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
GESTALTUNG<br />
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SALES<br />
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E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />
Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />
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Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />
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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 49
PERSÖNLICH<br />
IT-SYSTEMINGENIEURIN LISA IHDE<br />
KREATIVITÄT UND TECHNIK<br />
IM EINKLANG<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Lisa Ihde ihre Geschichte.<br />
Wie sieht grundsätzlich Ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Morgens schaue ich meine Mails durch, priorisiere meine Aufgaben<br />
oder beantworte Anfragen für Keynotes, Workshops oder<br />
Interviews. Abhängig von den anstehenden Aufgaben, konzipiere<br />
ich Workshops für Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte, nehme<br />
an Weiterbildungen teil oder tausche mich mit anderen<br />
Mentor:innen aus. Mein Arbeitsalltag ist sehr abwechslungsreich<br />
und ich lerne jeden Tag etwas Neues. Als Speakerin habe<br />
ich auch die Möglichkeit, an Konferenzen, Foren oder anderen<br />
Formaten teilzunehmen. In der Vergangenheit habe ich auch<br />
schon drei Bücher geschrieben und veröffentlicht.<br />
Es gibt viele großartige Bereiche, in denen man arbeiten kann.<br />
Für mich ist es die Nachwuchsförderung, Makerszene, Women<br />
Empowerment, Start-up-Welt aber auch Gebiete wie computergrafische<br />
Systeme oder Cloud Computing.<br />
Sie haben dieses Jahr den Young Engineering Award gewonnen.<br />
Inwieweit motiviert Sie das in Ihrem beruflichen Alltag?<br />
Der Young Engineering Award hat mich sehr motiviert. Es ist<br />
nicht nur eine super Bestätigung meiner ehrenamtlichen Arbeit,<br />
sondern auch meiner wissenschaftlichen Leistungen und Errungenschaften.<br />
Es ist schön zu wissen, dass mein Engagement von<br />
anderen geschätzt wird.<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sie und Ihre Geschwister haben alle dasselbe im Bachelor<br />
studiert. Wie kam es dazu? War das Zufall?<br />
Wir sind alle sehr interessiert an Technik und haben schon zu<br />
Schulzeiten an Mathe- und Informatikwettbewerben erfolgreich<br />
teilgenommen. Durch meinen Bruder bin ich dann<br />
auf das Hasso-Plattner-Institut (HPI) aufmerksam<br />
geworden. Nachdem ich ein paar Angebote der HPI-<br />
Schülerakademie wahrnehmen konnte, war für<br />
mich klar, dass ich dort auch studieren möchte.<br />
Sie kombinieren gerne kreative Projekte mit<br />
Technik, wie kommen Sie auf Ihre Ideen?<br />
Ich bin schon immer gerne kreativ gewesen<br />
und habe seit meiner Kindheit gerne gebastelt.<br />
Die Kombination mit Technik ist für<br />
mich ein großartiges Upgrade für meine<br />
Bastelprojekte. Ich habe damals zum Beispiel<br />
die Lovebox gebaut, da ich diese im<br />
Internet unter eu.lovebox.love entdeckt<br />
habe und sie mir als Studentin aber etwas<br />
zu teuer war. Für mich war das mein allererstes<br />
Projekt, wo ich einen Mikrocontroller<br />
verbaut habe und mein Weg in die sogenannte<br />
Makerszene.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in<br />
diesen Beruf einsteigen möchten?<br />
Frauen, die gerne in der IT arbeiten wollen, sollten<br />
sich nicht von Vorurteilen abschrecken lassen.<br />
LISA IHDE IST UNTER ANDEREM ALS BÜCHERAUTORIN,<br />
DOZENTIN UND DESIGN THINKING-COACH TÄTIG<br />
50 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/09 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 10/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 05.10.<strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 19.09.<strong>2023</strong><br />
03<br />
01<br />
02<br />
04<br />
01 Auf dem Weg zur dekarbonisierten Wirtschaft gilt<br />
grüner Wasserstoff als Energie- und Hoffnungsträger. Der<br />
Leiter Global Strategies von Aucotec zeigt Lösungen auf<br />
Bild: Aucotec<br />
02 Holz ist ein tolles Material. Wird es als Werkstoff<br />
genutzt, lassen sich leider die brennbaren Eigenschaften<br />
nicht einfach abstellen. Sicherheitsrelevante Kenngrößen<br />
sind dabei wie in einem Ex-Bereich zu handhaben<br />
Bild: Rembe<br />
03 Vom Glasthermometer-Hersteller zum Global Player:<br />
Jumo feiert dieses Jahr 75-jähriges. Lesen Sie in der<br />
nächsten Ausgabe die Hintergründe der Erfolgsgeschichte<br />
Bild: Jumo<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
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E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Wie lässt sich die Filtrationseffizienz steigern, ohne<br />
die Filterfläche zu vergrößern? Mithilfe der Nanowissenschaft<br />
entwickelten die Spezialisten ein Filtermedium mit<br />
bemerkenswerten Eigenschaften<br />
Bild: WAM<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
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