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Verfahrenstechnik 11/2023

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19098<br />

<strong>11</strong><br />

November <strong>2023</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

24 Chemie-Normpumpe:<br />

Läuft und läuft<br />

08 Produktschutz:<br />

Der Checkmaster kann ´s<br />

28<br />

Controller als SPS-Ersatz:<br />

Alles bestens geregelt<br />

verfahrenstechnik.de


WIR MACHEN NICHT HUNDERT<br />

SACHEN. WIR MACHEN<br />

EINEN RADARSENSOR FÜR ALLES.<br />

THE 6X ®<br />

Was auch immer Sie messen wollen, welche Frequenz auch immer Sie<br />

verwenden: Der VEGAPULS 6X kann alles. Sagen Sie uns einfach, was Sie<br />

brauchen. Und wir machen es einfach. Indem wir unseren neuesten Radar-<br />

Füllstandsensor an Ihre Bedürfnisse anpassen. Damit ist die Frage „Welcher<br />

Sensor ist der Richtige?“ irrelevant – und Ihr Leben viel einfacher.<br />

VEGA. HOME OF VALUES.<br />

www.vega.com/radar<br />

SPS – smart production solutions, Halle 7A, Stand 102


EDITORIAL<br />

NICHT<br />

SELBSTVERSTÄNDLICH<br />

NEU: Edelstahl-Montage-<br />

System EMS<br />

... die Alternative zur<br />

Schweißverbindung<br />

Wir benutzen Wasser privat zum Kochen, Waschen und Spülen. In der<br />

Industrie wird es für vielfältige Zwecke eingesetzt, zum Beispiel zum<br />

Reinigen oder für die Getränkeherstellung. Aber Wasser ist noch viel mehr.<br />

Es ist Grundstoff all uns bekannten Lebens und dementsprechend wichtig.<br />

Trotzdem behandeln wir das wertvolle Gut, als wäre es etwas Selbstverständliches.<br />

Ein Beispiel? Den Begriff<br />

WASSER DEN<br />

NOTWENDIGEN<br />

RESPEKT ZOLLEN<br />

CO 2<br />

-Fußabdruck kennen viele (manche<br />

sogar ihren eigenen) aber wer kennt seinen<br />

Wasserfußabdruck? Der ergibt sich aus der<br />

direkten und indirekten Wassernutzung.<br />

Für Deutschland beträgt er laut Umweltbundesamt<br />

insgesamt rund 219 Milliarden m 3 pro Jahr. Damit hinterlässt<br />

jeder Bundesbürger einen Wasserfußabdruck von 2.628 m³ jährlich und<br />

7.200 Liter täglich. Eine ganze Menge, wie ich finde.<br />

Ich trinke etwa zwei Liter Wasser am Tag, wasche mich mit etwa fünfzig<br />

Liter täglich (Duschen und Händewaschen). Plus Toilettenspülung komme<br />

ich auf vielleicht 100 Liter am Tag (grob überschlagen). Wo sind nun die anderen<br />

7.100 Liter? Sie werden rechnerisch auf jeden Bundesbürger verteilt.<br />

Zum Beispiel beziehen Energieversorger ihr Kühl- und Prozesswasser aus<br />

Flüssen, Seen und Talsperren, genauso wie Industrieunternehmen und das<br />

verarbeitende Gewerbe. Die Trinkwasserversorger hingegen decken ihren<br />

Bedarf zu gut 70 % aus Grund- und Quellwasser. Neben diesen direkten<br />

Wasserentnahmen nutzen wir auch noch indirekt Wasser, durch den Konsum<br />

von landwirtschaftlichen Produkten wie Obst, Gemüse und Getreide.<br />

Denn auch Landwirte entnehmen Wasser zur Beregnung ihrer Acker- und<br />

Gemüseflächen vornehmlich aus Grund- und Quellwasser. Alles<br />

zusammengerechnet und auf den einzelnen Bürger verteilt, sind<br />

wir dann bei 7.200 Litern täglich.<br />

By the way: Wasser ist nicht nur wertvoll, sondern auf seine<br />

Weise auch härter als ein Stein. Legen Sie den mal in einen<br />

Fluss, der Stein ist bearbeitet (irgendwann). Andersrum<br />

funktioniert das nie.<br />

Einfach – Montage ohne<br />

Spezialkenntnisse mit nur<br />

einem Werkzeug<br />

Schnell – deutliche Zeitersparnis<br />

durch Montage von<br />

vorgefertigten Baugruppen<br />

ohne Nacharbeit<br />

Flexibel – leicht montierbar /<br />

demontierbar / wiederverwendbar<br />

Stabil – hochfester Innenspannmechanismus<br />

Vielseitig – für Rundrohr und<br />

Vierkantrohr verfügbar<br />

Korrosionsgeschützt – alle<br />

Einzelteile aus Edelstahl<br />

Eine geduldige Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nachhaltig – sortenreines<br />

Recycling möglich<br />

Guido Matthes<br />

Redakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

Jetzt mehr<br />

erfahren:<br />

www.rk-rose-krieger.com


42<br />

EDITORIAL<br />

03 Nicht selbstverständlich<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Material für Mineralwasser<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

08 Produktschutz:<br />

Der Checkmaster kann ´s<br />

MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />

10 Sauerstoffaufnahme in der Abfüllung:<br />

Bitte bloß kein Sauerstoff<br />

12 Anlagen für den Brauprozess:<br />

Erst nachhaltig brauen, dann trinken<br />

14 Aufbereitungsanlage:<br />

Mit Umkehrosmose zu perfektem Brauwasser<br />

Lena Arnold<br />

arbeitet bei Igus als<br />

Kunststoffingenieurin<br />

TITEL<br />

24<br />

TITELSTORY<br />

24 Chemie-Normpumpe:<br />

Läuft und läuft<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

16 75 Jahre: Vom Glasthermometer-Hersteller<br />

zum Weltkonzern – Teil 2<br />

18 Die Staubfänger – Teil 2<br />

20 Genau dosieren und sogar Energie sparen<br />

21 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

22 Quantm-Sprung für die Doppelmembranpumpe<br />

Anzeige: STÜBBE GmbH & Co. KG<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

28 Controller als SPS-Ersatz:<br />

Alles bestens geregelt<br />

30 Flüchtiges richtig überwachen<br />

32 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory, warum die Chemie-<br />

Normpumpe Anwendungsgrenzen verschoben hat<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


08<br />

10<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

34 Klima- und Umweltschutz<br />

in der Prozessindustrie<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

36 Doppelter Dreh<br />

39 Professionelles Absaugen schützt<br />

40 Abwasser effektiv behandeln<br />

40<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Kunststoffingenieurin<br />

Lena Arnold<br />

34 Impressum<br />

Clever. Schmal.<br />

Steckbar.<br />

Überspannungsschutzsystem<br />

M-LB-4000<br />

Halle7AStand 4<strong>11</strong><br />

14.–16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

pepperl-fuchs.com/surge<br />

Leistungsstarker Schutzfür Anlagen,<br />

Menschen,Prozesseund Umwelt.


PERSPEKTIVE<br />

MATERIAL FÜR<br />

MINERALWASSER<br />

In Deutschland werden über zwölf Milliarden<br />

Liter Mineral- und Heilwasser abgefüllt. Hohe<br />

Anforderungen an gesicherte Hygiene, Qualität<br />

und Umweltverträglichkeit müssen dabei mit<br />

wirtschaftlicher Produktion in Einklang<br />

gebracht werden.<br />

W<br />

asser ist nicht gleich Wasser: Ursprung, Eigenschaften<br />

und Art der Aufbereitung entscheiden, um welches<br />

Wasser es sich handelt. Mineralwasser ist in<br />

Europa eine geschützte Bezeichnung für natürliches<br />

Grundwasser. Die deutsche Mineral- und Trinkwasserverordnung<br />

definiert es als „Wasser von ursprünglicher Reinheit aus<br />

unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen“.<br />

Es wird nach Art der weiteren Behandlung unterschieden<br />

in natürliches Mineralwasser, Heilwasser, Quellwasser und<br />

abgefülltes Wasser. Um dem Verbraucher Klarheit über die jeweilige<br />

Wasserqualität zu geben, ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben,<br />

dass das Flaschenetikett Quellort, Inhaltsstoffe und<br />

den Namen des beauftragten Prüfinstituts angibt.<br />

Im Jahr 2022 wurden hierzulande 10,1 Milliarden Liter Mineralund<br />

Heilwasser verkauft – mehr als 500 verschiedene Mineralwässer<br />

sowie 35 Heilwässer. Ein Drittel davon war mit Kohlensäure<br />

(CO2) versetzt, wobei 42 Prozent nur eine geringe Menge<br />

enthielten. Kohlensäure entsteht durch die Reaktion von Kohlendioxid<br />

und Wasser. Einige Mineralwässer sind bereits mit natürlicher<br />

Quellkohlensäure versetzt.<br />

Für die gebotene Produktintegrität ist ein prozessübergreifend<br />

abgestimmtes System aus Edelstahlfiltern unterschiedlicher Feinheit<br />

von entscheidender Bedeutung. Das zulaufende Quellwasser<br />

wird mit einem 25 Mikron-Filter vorfiltriert. Wasser, das zur Verdünnung<br />

der CIP-Reagenzien eingesetzt wird, durchläuft zuvor<br />

eine Tiefenfiltration mit fünf Mikron-Filter. Die besonders kritische,<br />

sterile Endfiltration vor dem Abfüllen erfordert Membranfilter<br />

mit 0,2 Mikron Filterfeinheit. In Puffer- oder Speichertanks<br />

verhindern Tankentlüftungsfilter das Eindringen von Verunreinigungen<br />

aus der umgebenden Luft. Auch bei den Verbrauchsmaterialien<br />

führt an hochwertigem Edelstahl kein Weg vorbei.<br />

Prozess- und Lagerbehälter erfordern Edelstahlkonstruktionen<br />

von höchster Qualität. Modernste Fertigungstechnologien ergänzen<br />

die Anforderungen an hygienische, sterile Tanks gemäß den<br />

Richtlinien der European Hygienic Engineering & Design Group<br />

(EHEDG). Außerdem müssen auch die in den Tanks verwendeten<br />

Ventile, Dichtungen und Sensoren über eine EHEDG-Zertifizierung<br />

verfügen.<br />

Auch für Pumpen und Rührwerke, die bei der Mineralwasserherstellung<br />

eingesetzt werden, sind die Hygieneanforderungen<br />

höchst anspruchsvoll. Ob Drehkolbenpumpen, Flüssigkeitsring-<br />

Vakuumpumpen oder Peripheralradpumpen: Konformität mit<br />

allen geltenden Richtlinien für die Lebensmittelindustrie durch<br />

hygienische und hochreine Prozesse ist hier unerlässlich.<br />

Somit ermöglicht in allen Bereichen nichtrostender Stahl trotz<br />

ständigen Wasserkontakts und Einsatzes aggressiver Reinigungschemikalien<br />

die von der EHEDG geforderte hohe Korrosionsbeständigkeit<br />

und sorgt damit für reines Trinwasser.<br />

Bild: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)<br />

www.wzv-rostfrei.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

YONTEX: BEWÄHRTE MESSEN BÜNDELN IHRE KRÄFTE<br />

Die beiden international wichtigsten Messen der Getränke- und Liquid-<br />

Food-Industrie bündeln ihre Kräfte und verstärken damit ihre Position auf<br />

dem Weltmarkt: Die Drinktec aus München, Weltleitmesse für die Getränke-<br />

und Liquid-Food-Industrie, und die Nürnberger Braubeviale, die führende<br />

Investitionsgütermesse für die Getränkeindustrie in Europa, haben sich<br />

zum 1. Juli <strong>2023</strong> zum Joint Venture Yontex zusammengeschlossen.<br />

Yontex ist eine Tochtergesellschaft der Messe München und der Nürnberg<br />

Messe. Das Yontex-Team bündelt die Erfahrungen und das Herzblut der<br />

Teams der Messen Drinktec und Braubeviale. Mit diesen Synergien ist das<br />

neue Unternehmen mittendrin in der Getränke- und Liquid-Food-Industrie<br />

und bereit, gemeinsam neue Wege für zukunftsweisende Fach- und<br />

Weltleitmessen, Branchen-Events und digitale B2B-Formate zu eröffnen.<br />

www.yontex.com<br />

MESSE FÜR<br />

PROZESSAUTOMATION<br />

Driving the world<br />

Meorga veranstaltete diesmal<br />

im Oktober <strong>2023</strong> in der Sparkassen-Arena<br />

in Landshut eine<br />

Spezialmesse für Mess-,<br />

Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Prozessleitsysteme und<br />

Automatisierungstechnik. Auf<br />

der Messe zeigten rund<br />

160 Fachfirmen ihr Leistungsspektrum,<br />

Geräte und Systeme,<br />

Engineering- und Serviceleistungen<br />

sowie neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung.<br />

Darüber hinaus konnten sich<br />

die Besucher in 36 praxisnahen<br />

Fachvorträgen umfassend über<br />

den aktuellen Stand der<br />

MSR-Technik informieren. Die<br />

regelmäßig veranstalteten<br />

Messen wenden sich an<br />

Fachleute und Entscheidungsträger,<br />

die in ihren Unternehmen<br />

für die Optimierung der<br />

Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />

entlang der gesamten<br />

Wertschöpfungskette verantwortlich<br />

sind. Die Besucherregistrierung<br />

erfolgt stets über<br />

die Internetseite. Hier lässt sich<br />

dann der Besucherausweis mit<br />

QR-Code ausdrucken, der zum<br />

kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />

meorga.de<br />

Das perfekte Antriebssystem<br />

für die Getränkeindustrie<br />

MOVITRAC® advanced / MOVIGEAR® classic<br />

Der Umrichter MOVITRAC® advanced passt sich mit seinem Leistungsbereich<br />

von 0.25 – 315 kW und einem skalierbaren Funktionspaket flexibel an Ihre<br />

Anforderungen an. Ihr Allrounder für unterschiedliche Motoren, z. B. für die<br />

Antriebseinheit MOVIGEAR® classic.<br />

Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />

• Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sekunden<br />

• durchgängig steckbare Einkabeltechnik<br />

• Regelung von Synchron- und Asynchronmotoren ohne/mit Geber<br />

• Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen<br />

www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced<br />

www.sew-eurodrive.de/movigear-classic


PRODUKTSCHUTZ<br />

DER CHECKMASTER<br />

KANN´S<br />

Tabletten prüfen, auch unter Containment-<br />

Bedingungen – das leistet der neue Checkmaster CM-X.<br />

Anwender konnten ihn erstmals auf der Powtech <strong>2023</strong><br />

in Nürnberg in Aktion erleben.<br />

Die Tablettenproduktion genau unter Kontrolle – der<br />

Checkmaster CM-X von Maschinenbauspezialist<br />

Fette Compacting testet im Zusammenspiel mit den<br />

Tablettenpressen F10i, F20i und F30i der neuen i Serie<br />

Tabletten stichprobenartig und unter Containment-Bedingungen<br />

der Stufe OEB4. Auf der Powtech in Nürnberg stellte Fette<br />

Compacting den Tablettentester erstmalig der Öffentlichkeit vor.<br />

FEATURES FÜR PRÄZISESTE TESTS<br />

Die Maschine testet die produzierten Tabletten auf die Parameter<br />

Gewicht, Größe, Dicke sowie Bruchfestigkeit/ Härte. Damit<br />

ergänzt das Equipment das Programm der bereits bestehenden<br />

Tablettentestgeräte. Über das ergonomische Human-Machine-<br />

Interface (HMI) der neuen i Serie lässt sich der Checkmaster<br />

CM-X bequem bedienen und minimiert zugleich das Fehlerrisiko,<br />

da manuelle Dateneingaben entfallen. „Die Bedienung<br />

des Checkmaster CM-X über den HMI Terminal der Tablettenpressen<br />

unserer neuen i Serie führt zu einem vollständigen Datenaustausch<br />

zwischen Tablettenpresse und Tablettentester“, erläutert<br />

Axel Schroeter, Senior Product Manager von Fette Compacting.<br />

Zur Standardausstattung der neuen Maschine gehören die<br />

SmartFeed, CleanFeed und VibraFix. Hinter dem Begriff Smart-<br />

Feed steckt ein neues Vereinzelungs-System mit progressiv kontrollierter<br />

Rinne und automatischer Neigungsverstellung. So wird<br />

erreicht, dass immer nur eine Tablette in die Testvorrichtung fällt.<br />

Die Funktion CleanFeed reduziert den Tablettenstaub im Checkmaster<br />

erheblich. Die Abschirmung vom Unterdruck der Tablettenpresse<br />

während der Probenahme und Messung erfolgt dabei<br />

automatisch. VibraFix unterstützt die Längenausrichtung der<br />

Testtabletten, indem diese während der Prüfung auf ihre Bruchfestigkeit/Härte<br />

im Gerät präzise positioniert und stabilisiert<br />

werden.<br />

OPTIONALE FUNKTIONEN<br />

Zusätzlich können Anwender die Auto-Alignment-Funktion<br />

bestellen, mit der sich das Gerät selbstständig an den Untergrund<br />

anpasst und ausrichtet. Diese Ausstattung lohnt sich besonders<br />

für unebenen Untergrund oder wenn die Maschine<br />

häufig bewegt wird. Weiterhin ist eine OZB-Einheit für Tabletten<br />

mit besonderer Form buchbar. Eine IQ/OQ Documentation<br />

steht ebenfalls zur Verfügung.<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01<br />

02<br />

01 Die Funktion CleanFeed reduziert<br />

den Tablettenstaub in der Maschine<br />

erheblich und die Abschirmung vom<br />

Unterdruck der Tablettenpresse erfolgt<br />

automatisch<br />

02 Ab in die Reihe: Die Funktion<br />

VibraFix unterstützt die Längenausrichtung<br />

der Testtabletten, indem sie<br />

während der Prüfung im Gerät diese<br />

positioniert und stabilisiert<br />

Das Gerät lässt sich ab sofort exklusiv über Fette Compacting ordern.<br />

Das Equipment hat Fette Compacting gemeinsam mit seinem<br />

langjährigen Partner Kraemer Elektronik entwickelt und angelehnt<br />

an Produktionsszenarien getestet. „Wir freuen uns über<br />

die gute Zusammenarbeit mit Kraemer Elektronik. Bei der Entwicklung<br />

des Checkmaster CM-X konnten wir unsere Expertise<br />

bündeln und unseren Kunden so eine bequeme und zugleich sichere<br />

Handhabung im Bereich der Containment-Anwendungen<br />

anbieten“, betont Lars Plüschau, Vice President Global Sales bei<br />

Fette Compacting.<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

www.fette-compacting.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Fette Compacting GmbH<br />

Grabauer Str. 24, 21493 Schwarzenbek<br />

Tel. 04151 8873824<br />

E-Mail: info@fette-compacting.com<br />

AUTOR<br />

Axel Schroeter, Senior Product Manager,<br />

Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek


SAUERSTOFFAUFNAHME IN DER BIERABFÜLLUNG<br />

BITTE BLOSS KEIN SAUERSTOFF<br />

Brauer wissen: Bier ist wahrscheinlich das Getränk, das am empfindlichsten auf<br />

Sauerstoff reagiert. Der sogenannte Oxidationsgeschmack stellt sich bei zu hohen<br />

Sauerstoffaufnahmen ein. Trendbiere verändern ihren Geschmack bei Sauerstoffaufnahmen<br />

recht schnell, helle Biere sind besonders sauerstoffempfindlich und nur<br />

dunklere Biere zeigen oft eine beachtliche Geschmackstoleranz.<br />

Die Sauerstoffaufnahme bei der Bierbereitung fängt beim<br />

Schroten des Malzes an und endet noch nicht mit dem<br />

Verlassen des Bieres der Brauerei, denn Sauerstoff<br />

durchdringt beispielsweise Dichtungen von Kronkorken.<br />

Bierinhaltsstoffe reagieren so rasch mit Sauerstoff, dass Messungen<br />

von gelöstem Sauerstoff unmittelbar nach den jeweiligen<br />

Prozessen wie Tankfüllung, Filtration oder Abfüllung nötig sind.<br />

So weist ein oxidiertes Bier mit den typischen Geschmacksänderungen<br />

oft kaum messbare Sauerstoffgehalte auf, und dennoch<br />

sind die Qualitätseinbußen deutlich.<br />

Um dieser Herausforderung zu begegnen, entwickeln Brauereien<br />

unterschiedliche Ansätze zur Qualitätssicherung: von polyphenolarmen<br />

Malzen bis polyphenolreicher Doldenhopfung<br />

oder von Strategien zur Erhaltung über Ausfällung bis zur Reduktion<br />

der Polyphenole mittels PVPP.<br />

FÜR GESCHMACKSSTABILITÄT<br />

Die Fachwelt ist sich einig, dass eine Vermeidung oder Verringerung<br />

von Sauerstoffaufnahmen den wichtigsten Teil ausmacht,<br />

um eine möglichst lange Geschmacksstabilität zu erreichen. Dafür<br />

werden etwa Tanks mit Inertgas vorgespannt, zudem werden<br />

sie oft unter diesem Stoff gereinigt, um keine entsprechenden<br />

Verluste hinnehmen zu müssen. Ist das Inertgas CO 2<br />

, so ist mit<br />

Erhaltung des Gases nur eine saure Reinigung möglich. Wird N 2<br />

verwendet, so sind gelöste N 2<br />

-Gehalte im Bier zu beachten, um<br />

ungestörte Abfüllleistungen zu erreichen und keine untypischen<br />

Schaumstrukturen beim Konsumenten zu erzeugen. Alternativen<br />

wie Argon sind empfindlich teuer.<br />

Grundsätzlich sollten Tankdrücke so gering gewählt werden,<br />

wie sie dem CO 2<br />

-Partialdruck des Bieres entsprechen und für nötige<br />

Druckerhöhungen Pumpen eingesetzt werden. Bei der Filtration<br />

wird empfohlen, unbedingt mit entgastem Wasser zu arbeiten.<br />

Sauerstoffgehalte unter 0,2 mg/l sind dabei anzustreben –<br />

ebenso für Ausschubwasser beispielsweise bei der Kurzzeiterhitzung<br />

– denn unentgastes Wasser weist rund 10 mg/l auf.<br />

Der Gesamtsauerstoff TPO (total package(d) oxygen), beinhaltet<br />

sowohl den im Bier gelösten Sauerstoff als auch jenen, der<br />

sich im Kopfraum eines verschlossenen Behälters befindet. Die<br />

Methode der Bestimmung der Luft im Kopfraum mittels Überleitung<br />

dieses Kopfraumgases in eine mit Lauge gefüllte Bürette zur<br />

Adsorption des CO 2<br />

wird zwar aus Gründen der Einfachheit heute<br />

noch angewendet. Doch die Gaszusammensetzung im Kopfraum<br />

besteht eben nicht nur aus CO 2<br />

und Luft mit dem üblichen Sauerstoffgehalt.<br />

Damit ist die Luft im Kopfraum für eine Bestimmung<br />

des TPO weniger gut geeignet. Für eine präzise Bestimmung des<br />

Gesamtsauerstoffs stehen heute Messgeräte zur Verfügung, fast<br />

automatisch sowohl den Kopfraumsauerstoff als auch den Sauer-<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />

Digital und automatisiert: Die Systeme synchronisieren die<br />

Abfüllprozesse und steigern die Effizienz<br />

stoff, der im Getränk gelöst ist, messen können. Zusammen mit<br />

Temperatur- und Druckmessungen werden damit vollautomatisch<br />

das Kopfraumvolumen, der CO 2<br />

-Gehalt und sogar andere<br />

gelöste Gase berechnet.<br />

Ein Vergleich zeigt: Der Füllvorgang als solcher trägt bei modernen<br />

Füllsystemen nur 10 bis 20 Prozent des Gesamtsauerstoffs<br />

in einem abgefüllten und verschlossenen Behälter bei. Die Sauerstoffaufnahme<br />

beim Füllen ist stets im Verhältnis mit dem notwendigen<br />

Inertgasverbrauch zu sehen. Wenn früher selbst bei<br />

hohen Verbräuchen derartig niedrige Sauerstoffaufnahmen gar<br />

nicht möglich waren, womöglich als nicht notwendig erachtet<br />

wurden, so sind mittlerweile bedeutende Verbesserungen erzielt<br />

worden. Je nach notwendigem oder gewähltem Füllverfahren ist<br />

ebenfalls die Verwendung von N 2<br />

möglich.<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Mit moderner Technologie realisieren Brauer eien eine verlässliche<br />

Qualität bei der Produktion ihrer Biere mit einem niedrigen<br />

Sauerstoffgehalt. Vor allem macht diese die Verwendung von Zusatzstoffen<br />

wie Bisulfit oder Ascorbinsäure als Sauerstofffänger<br />

überflüssig. An genau diesem Punkt hat KHS mit der Entwicklung<br />

des modularen Füllsystems Innofill Glass DRS ECO angesetzt.<br />

Das ist inzwischen auch in der Praxis angekommen. Unter anderem<br />

vertraut die Oettinger Brauerei in Mönchengladbach auf die<br />

Lösung. Nach Angaben des Kunden erlaubt der Füller eine sauerstoffarme<br />

Abfüllung, die es in dieser Form bisher nicht gab.<br />

Denn die neue Füllmaschine lässt weniger Sauerstoff ins Bier –<br />

und benötigt dafür nicht mehr, sondern weniger CO 2<br />

als ihre Vorgänger.<br />

Bei der Abfüllung von Flaschen macht ein neuartiger Hohlsondenfüller<br />

es möglich, dass bei erheblich reduziertem CO 2<br />

-Bedarf<br />

auf der einen Seite noch geringere Sauerstoffaufnahmen auf<br />

der anderen Seite möglich sind. Zunächst wird der Behälter über<br />

den Vakuumkanal evakuiert und dann mit CO 2<br />

-Gas gespült. Hierbei<br />

kommt ein von KHS patentiertes Spülverfahren zum Einsatz.<br />

Anschließend wird der Behälter wie üblich mit dem Inertgas auf<br />

Abfülldruck vorgespannt. So ist die extrem geringe Gesamtsauerstoffaufnahme<br />

von 20 ppb bei einem CO 2<br />

-Verbrauch von 160 g/hl<br />

möglich. Bei weiter verringertem CO 2<br />

-Verbrauch auf beispielsweise<br />

<strong>11</strong>0 g/hl, das ist halb so viel wie bisher üblich, ist immer<br />

noch eine sehr geringe Gesamtsauerstoffaufnahme von 40 ppb<br />

erreichbar. Die gewünschte Gesamtsauerstoffaufnahme kann regelrecht<br />

ausgewählt werden: So kann eine automatische Sortenumstellung<br />

auf beispielsweise ein besonders sauerstoffempfindliches<br />

kaltgehopftes Bier, ein sauerstoffunempfindlicheres Dunkles<br />

oder gar auf eine völlig andere Füllung für Limonaden bei<br />

größtmöglicher CO 2<br />

-Einsparung eingestellt werden.<br />

Bilder: KHS Gruppe, Frank Reinhold<br />

www.khs.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

KHS GmbH<br />

Juchostraße 20, 44143 Dortmund<br />

Tel. 0231 569-0,<br />

E-Mail: info@khs.com<br />

Der neue Maßstab in Sachen Effizienz und Flexibilität<br />

Schraubengebläse<br />

Volumenstrom 18 bis 105 m³/min, Druckdifferenz bis 1,1 bar<br />

• Synchron-Reluktanzmotor<br />

Vereint die Vorteile hocheffizienter Permanentmagnet- und robuster<br />

Asynchron-Motoren<br />

• Innovatives Anlagendesign<br />

Ermöglicht bei der Serie FBS Side-by-Side-Aufstellung<br />

• Anschlussfertig<br />

Mit kompletter Steuerung und Frequenzumrichter bzw. Stern-Dreieck-Starter<br />

• Geräuscharmer Betrieb<br />

Durch effektive Schall- und Pulsationsdämpfung<br />

• CE- und EMV- Kennzeichnung<br />

Für minimalen Planungs- und Inbetriebnahmeaufwand<br />

Nürnberg I 28. – 30. November <strong>2023</strong> I Halle 4, Stand 441<br />

www.kaeser.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> <strong>11</strong>


MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />

ANLAGEN FÜR DEN BRAUPROZESS<br />

ERST NACHHALTIG BRAUEN,<br />

DANN TRINKEN<br />

Unter dem Motto Climate Action With Every Brew zeigt Alfa Laval auf<br />

der Braubeviale <strong>2023</strong> Lösungen für einen nachhaltigeren Brauprozess.<br />

Zu sehen gibt es divese Prozessmodule und ein neues System für die<br />

Aufkonzentration von Bier und anderen Getränken.<br />

Alfa Laval Alhop ist ein nachhaltiges System für das Hopfenstopfen,<br />

das vor allem in Craft-Brauereien Anwendung<br />

findet. Das eigenständige, einfach zu integrierende<br />

Gerät ist gut geeignet für mittelgroße Betriebe, die damit<br />

höhere Extraktionsraten erzielen und die benötigte Hopfenmenge<br />

senken können.<br />

Die Bierzentrifugen des Herstellers benötigen laut Datenblatt<br />

bis zu 75 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger<br />

Wasser als herkömmliche Zentrifugen. Auch der Produktverlust ist<br />

im Vergleich zur längeren Lagerung deutlich reduziert. Der Bierklärer<br />

Brew 250 wurde speziell für kleine Brauereien sowie Craft-<br />

Brauereien entwickelt. Während des Durchlaufs ermöglicht die<br />

Zentrifuge eine minimale Sauerstoffaufnahme und erfüllt höchste<br />

Hygienestandards. Die Arbeitsleistung beträgt bis zu 180 hl/h.<br />

EFFIZIENT UND NACHHALTIG<br />

Brauereien können ihren CO2-Fußabdruck zum Beispiel mit den<br />

Plattenwärmetauschern der Hygienic Line verringern. Eine optimierte<br />

Strömungsverteilung und eine verbesserte Plattenprägung<br />

steigern die Wärmeübertragungseffizienz, sodass sich bis<br />

zu 15 Prozent Treibhausgasemissionen vermeiden lassen.<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />

01<br />

02<br />

01 Craft-Brauereien wirds freuen: Die Anlage senkt den Verbrauch<br />

beim Hopfenstopfen<br />

02 Die Plattenwärmetauscher haben optimierte Strömungsverteilung<br />

und verbesserte Plattenprägung<br />

Thinktop V50 und Thinktop V70 sind die zweite Generation der<br />

Steuereinheiten für Hygieneventile in der Getränke- und Brauindustrie.<br />

Sie senken die Reinigungszeit des Ventilsitzes auf unter<br />

eine Sekunde und erreichen so eine Minimierung des Wasserund<br />

Reinigungsmittelverbrauchs um bis zu 90 Prozent.<br />

Das neue System Revos ist eine Lösung für die effiziente Aufkonzentration<br />

von Getränken. Anwender reduzieren laut Berechnungen<br />

von Alfa durch das verringerte Getränkevolumen die<br />

Transportkosten um bis zu 80 Prozent und minimieren ihre CO2-<br />

Emissionen. Das Aufkonzentrationssystem entfernt im Umkehrosmose-Verfahren<br />

unter hohem Druck und bei niedrigen Temperaturen<br />

Wasser aus Bier, Wein oder Apfelwein. Auf diese Weise<br />

entsteht ein Qualitätskonzentrat mit einem Alkoholgehalt bis zu<br />

22 Volumenprozent.<br />

Bilder: Alfa Laval<br />

www.alfalaval.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Alfa Laval Mid Europe GmbH<br />

Wilhelm-Bergner-Str. 7,<br />

21509 Glinde<br />

Tel. 040 7274-03<br />

E-Mail: info.mideurope@alfalaval.com<br />

Ab sofort<br />

erhältlich!<br />

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Zustandsüberwachung<br />

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AUFBEREITUNGSANLAGE<br />

MIT UMKEHROSMOSE ZUM<br />

PERFEKTEN BRAUWASSER<br />

Die Vorarlberger Brauerei Frastanz benötigt Brauwasser von konstant<br />

hoher Qualität. Um dies zuverlässig und wirtschaftlich zu erzeugen,<br />

kommt seit einiger Zeit eine Wasseraufbereitungsanlage zum Einsatz, die<br />

das harte Brunnenwasser perfekt aufbereitet. Das System basiert auf dem<br />

Prinzip der Umkehrosmose und arbeitet vollautomatisch.<br />

Zuletzt waren die Kapazitäten der österreichischen Brauerei<br />

Frastanz mit einer Produktion von 50.000 Hektolitern<br />

Bier und 12.000 Hektolitern Limonaden voll ausgelastet.<br />

Für die Brauerei geht es bei diesen Mengen vor allem um<br />

konstant hohe Qualität. Doch auch Effizienzsteigerung durch<br />

Automatisierung sowie Energie- und Wassereinsparung sind<br />

wichtige Ziele.<br />

Daher begann die Brauerei 2021 eine grundlegende Modernisierung,<br />

die auf der Technikseite fast einem Neubau gleichkommt.<br />

Sie wird die Kapazität auf 80.000 Hektoliter steigern. „Für<br />

unsere Biere hat die Qualität des Brauwassers eine enorme Bedeutung,<br />

schließlich besteht Bier zu 94 Prozent aus Wasser“, betont<br />

Anton Schels, Technischer Leiter und 1. Braumeister. Frastanz<br />

bezieht aus eigenen Brunnen Wasser mit einer Härte von<br />

16 bis 17 °dH. Für den Brauprozess wird allerdings eine konstante<br />

Härte von 3,5 bis 3,7 °dH benötigt. Lange setzte die Brauerei zur<br />

Enthärtung einen Kationenaustauscher ein. Diese Anlage mit einem<br />

Rieselentgaser benötigte viel Platz und war nicht automatisiert.<br />

Zudem benötigte sie zur Regenerierung viel Salzsäure – die<br />

beschafft, gelagert und gehandhabt werden musste. „Auch das<br />

war ein gewichtiger Nachteil. Denn nicht zuletzt aus Gründen der<br />

Nachhaltigkeit wollen wir den Einsatz von Chemikalien immer<br />

weiter reduzieren“, erläutert Schels.<br />

NEUES WASSERAUFBEREITUNGSVERFAHREN<br />

Dominik Wiedenbauer, Branchenleiter für Getränke und Lebensmittel<br />

bei Grünbeck erläutert: „Die Umkehrosmose als<br />

physikalisches und gut zu automatisierendes Enthärtungsverfahren<br />

war prädestiniert, um die alten Ionenaustauscher zu ersetzen.“<br />

Schels und die Firmenleitung entschieden sich 2019 für<br />

ein Wasseraufbereitungssystem von Grünbeck, dessen Herzstück<br />

eine Umkehrosmoseanlage des Typs Geno-Osmo-<br />

RKF 12.500 ist.<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />

Gutes Wasser ist Leben! Im beschriebenen Fall hilft es in erster Linie<br />

beim Brauvorgang, aber auch als Prozesswasser ist weiches Wasser<br />

besser einzusetzen als hartes, das Anlagenteile angreift und somit zu<br />

einem schnelleren Verschleiß führt. Auch die Einsparung an Reinigungschemie<br />

ist nicht zu verachten. Somit ist die Umkehrosmose (in<br />

Verbindung mit einer thermische Sanitisierungsanlage) eine gute<br />

Sache, um Chemikalien einzusparen. Die sind dann nicht mehr im<br />

Wasser und somit auch nicht in der Umwelt. Auch fernab eines<br />

Brauprozesses ist (weiches) Wasser wichtig. Dies merkt jeder, wenn er<br />

zuhause zum Beispiel auf seine verkalkten Armaturen schaut. Physik<br />

hilft, Wasser weich zu machen – hätte ich mir seinerzeit im Schulunterricht<br />

nicht träumen lassen.<br />

GUIDO MATTHES, Redakteur<br />

HALBDURCHLÄSSIGE MEMBRAN TRENNT<br />

Bei der Wasseraufbereitung mittels Umkehrosmose wird Rohwasser<br />

durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Nach<br />

dem Durchströmen der Membran wird das Wasser als Permeat<br />

(vollentsalztes Wasser) bezeichnet und ist nahezu völlig frei von<br />

Kalk, Salzen, Schwermetallen, Partikeln sowie gelösten organischen<br />

Substanzen und sonstigen Verunreinigungen. Das Permeat,<br />

von dem die Grünbeck-Anlage in Frastanz bis zu 12,5 Kubikmeter<br />

pro Stunde erzeugt, ist mit < 0,1 °dH deutlich weicher<br />

als für ein Brauwasser nötig. Daher verschneidet es die Brauerei<br />

automatisiert mit Brunnenwasser so, dass im Ergebnis die optimale<br />

Härte von 3,5 bis 3,7 °dH erreicht wird.<br />

Durch die neue Art der Wasseraufbereitung wurden die Maischarbeiten<br />

und Gärungsprozesse wesentlich verbessert, was<br />

auch zu einem Kostenvorteil geführt hat“, berichtet Schels. So ermöglichte<br />

die stabilere und bessere Brauwasserqualität auch die<br />

Umstellung beim Maischen vom Dekoktions- auf ein Infusionsverfahren.<br />

„Im Ergebnis wurde die Würze- respektive die Bierqualität<br />

und deren Geschmacksstabilität gesteigert“, ergänzt<br />

Schels. Letztlich profitiert die Brauerei von dem enthärteten Wasser<br />

auch außerhalb des eigentlichen Brauprozesses. Denn um<br />

Brauanlagen, Gär- und Lagertanks zu schonen, verwendet sie das<br />

aufbereitete Brauwasser auch als Prozesswasser in allen betrieblichen<br />

Teilbereichen. Die Einsparung allein an Reinigungschemie<br />

beziffert Schels auf rund 30 Prozent. Zudem entstehen wesentlich<br />

geringere Verkalkungen an den Filtersystemen und Wärmetauschern.<br />

ARBEITSAUFWAND GESPART<br />

Der Aufwand für die jetzige Wasseraufbereitungsanlage ist minimal:<br />

„Wir schauen täglich einmal kurz auf die Anlage und die Daten,<br />

die uns die Steuerung anzeigt. Das dauert fünf Minuten. Ansonsten<br />

läuft die Anlage automatisch und völlig zuverlässig“, berichtet<br />

Schels.<br />

Im Rahmen der Brauereimodernisierung stattete Frastanz die<br />

Wasseraufbereitung zudem mit einem neuen Sanitisierungsverfahren<br />

aus. Denn mit dem Brunnenwasser können natürlich vereinzelte<br />

Keime in die Wasseraufbereitung gelangen und es gilt,<br />

diese zuverlässig zu eliminieren. Anfangs wurden die Module der<br />

Umkehrosmose noch mit Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />

behandelt. Diese Vorgehensweise war aufwendig und im Ergebnis<br />

nicht immer zufriedenstellend. Außerdem war der Personalund<br />

Chemikalienaufwand sehr hoch. Daher entschied Schels gemeinsam<br />

mit Grünbeck, eine thermische Sanitisierungsanlage<br />

einzubinden.<br />

Dazu wird einmal pro Monat ein auf etwa 80 Grad erhitztes Permeat<br />

im Kreislauf durch die Anlage gepumpt. Der Arbeitsaufwand<br />

für das Starten und Beenden der Sanitisierung ist mit rund<br />

einer Stunde sehr niedrig. Beim früheren Reinigungsprozess fielen<br />

pro Reinigung eineinhalb Manntage an. Schels rechnet vor:<br />

„Jetzt sparen wir Kosten von etwa 6.500 Euro jährlich ein.“ Und vor<br />

allem: „Wir erzielen eine hervorragende mikrobiologische Wasserqualität.“<br />

Für die thermische Sanitisierung mussten einige Anlagenteile<br />

durch hitzebeständige Ausführungen ersetzt werden,<br />

die während der Verlagerung vor Ort umgebaut wurden.<br />

Bilder: Grünbeck Wasseraufbereitung<br />

www.gruenbeck.de<br />

Ein Prost auf den Erfolg: (v. l.): Anton Schels, Technischer Leiter und<br />

1. Braumeister sowie 2. Braumeister Laurin Bernhart von der Brauerei<br />

Frastanz stoßen mit Dominik Wiedenbauer, Branchenleiter bei<br />

Grünbeck an<br />

UNTERNEHMEN<br />

Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />

Josef-Grünbeck-Str. 1<br />

89420 Höchstädt a. d. Donau<br />

Tel. 09074 41-260<br />

E-Mail: info@gruenbeck.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 15


JUBILÄUM<br />

75 JAHRE: VOM GLASTHERMOMETER-<br />

HERSTELLER ZUM WELTKONZERN – TEIL 2<br />

Im ersten Teil unserer kleinen Serie berichteten wir von den<br />

Anfängen des Unternehmens Jumo. Der Hersteller hat sich in den<br />

letzten 75 Jahren vom Glasthermometer-Hersteller zum Global<br />

Player entwickelt. Lesen Sie in unserem zweiten Teil, wie die<br />

Geschichte weiter geht.<br />

Jumo wächst konstant weiter und beschäftigt Anfang der<br />

2000er Jahre mehr als 2.500 Mitarbeiter weltweit. Auch die<br />

Zertifizierung des DKD-Labors durch die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />

GmbH (DAkkS) trägt ihren Teil zum Wachstum<br />

bei, indem sie Angebote für neue Dienstleistungen eröffnet.<br />

Heute, 75 Jahre nach dem Start, sind neben einer gut gefüllten<br />

Order-Pipeline mit innovativen Produkten und Lösungen sowie<br />

dem damit zusammenhängenden Werksneubau in Rodges die<br />

Fachkräftegewinnung und Nachhaltigkeit zwei weitere Schwerpunkthemen,<br />

die die Geschäftsführer zusammen mit der Familie<br />

Juchheim vorantreiben. Immer den Blick auf die Zukunft und die<br />

langfristige Unabhängigkeit als Familienunternehmen gerichtet.<br />

„Das wertschätzende, partnerschaftliche Miteinander bei Jumo<br />

ist in der Region Fulda bekannt. Wir sind eine Top-Arbeitgebermarke<br />

mit Strahlkraft. Unser Recruitung hier im Landkreis<br />

und der Stadt Fulda war jahrelang ein Selbstläufer“, sagt Dr.<br />

Steffen Hoßfeld. Doch die Zeiten haben sich geändert, und<br />

auch Jumo spürt den Fachkräftemangel und die nachrückenden,<br />

geburtenschwachen Jahrgänge. „Hier steuern wir mit<br />

gezielten HR-Kampagnen und Marketingaktivitäten gegen“, erklärt<br />

Hoßfeld. „Die Personalgewinnung wird auch die nächsten<br />

Jahre herausfordernd bleiben. Wir brauchen gute Leute,<br />

um wichtige Technologie-Projekte zu realisieren und den Umsatz<br />

zu pushen.“<br />

JUMO: START IN EINE WELTKARRIERE<br />

2012<br />

2016<br />

2020<br />

2022<br />

2022<br />

Das neue<br />

Wareneingangs-<br />

Logistikzentrum<br />

wird eröffnet<br />

Jumo tätigt seinen<br />

bisher einzigen<br />

Zukauf und<br />

übernimmt PGT<br />

Thermprozesstechnik<br />

Dimitrios<br />

Charisiadis wird<br />

als dritter<br />

Geschäftsführer<br />

bestellt<br />

Bernhard und Michael Juchheim<br />

fokussieren sich auf ihre<br />

Gesellschafterrolle und ziehen<br />

sich aus der operativen<br />

Geschäftsführung zurück<br />

Zusätzlich zu Dimitrios<br />

Charisiadis wird<br />

Dr. Steffen Hoßfeld<br />

zum neuen Geschäftsführer<br />

(COO) ernannt<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Austrinken: Die Brauanlage wurde extra für das Jubiläumsbier<br />

konzipiert und gebaut<br />

02 Ausblick: So wird das neue Werk im Technologiepark<br />

Fulda West aussehen<br />

NACHWUCHS GEWINNEN<br />

DIE NÄCHSTEN 75 JAHREN<br />

KÖNNEN KOMMEN<br />

JUMO-GESELLSCHAFTER BERNHARD JUCHHEIM<br />

Gerade mit Blick auf junge Erwachsene, dem Nachwuchs, wurden<br />

zahlreiche Prozesse im Personalbereich zuletzt erfolgreich<br />

implementiert. Potenziellen Nachwuchskräften begegnet das<br />

Unternehmen mit einer zielgruppengerechten Kommunikation<br />

auf Augenhöhe. Eine ansprechende Karriereseite mit einem<br />

schlanken Bewerbungsprozess spricht die Jugendlichen an, die<br />

zu Jumo passen könnten. Das heißt: Einfache Bewerbung über<br />

ein Online-Formular, eine fixe Rückmeldung und dann ein persönliches<br />

Vorstellungsgespräch vor Ort. „Bereits hier zeigen wir<br />

den jungen Leuten Entwicklungsmöglichkeiten auf. Und wir vermitteln<br />

den Bewerberinnen und Bewerbern, dass sie die wahren<br />

Helden in ihrem Beruf sind“, beschreibt Charisiadis.<br />

Auch die unternehmensspezifischen Benefits kommen bei den<br />

Jugendlichen an. Die Fuldaer bietet beispielsweise einen Pkw<br />

(das Azubi-Mobil) zur eigenen Nutzung an. Darüber hinaus besteht<br />

die Möglichkeit für eine gewisse Zeit bei einer Tochtergesellschaft<br />

im Ausland zu arbeiten. „Ebenfalls gefragt sind unsere<br />

Azubi-Fit Kurse rund um die Themen Fitness, Ernährung oder<br />

Stressbewältigung“, unterstreicht Hoßfeld. Alle diese Maßnahmen<br />

wirken, denn die Arbeitgebermarke Jumo hat einen hohen<br />

Stellenwert in der Region Fulda. Zahlreiche Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter kommen aus gänzlich anderen Berufen, schulen<br />

um – und fühlen sich scheinbar wohl in der Jumo-Familie.<br />

INNOVATIONEN, DIE DIE WELT …<br />

Kein Unternehmen kann es sich in der gegenwärtigen Situation<br />

leisten, Energie zu verschwenden und gleichzeitig Raubbau am<br />

Planeten Erde zu betreiben. Jumo hat in den letzten Monaten<br />

mehrere Innovationen vorgestellt, die die Welt ein wenig besser<br />

machen sollen. Unter dem Namen JSP (Jumo Safety Performance)<br />

bündelt die Firma die Kompetenzen des Unternehmens<br />

in den Bereichen SIL (Safety Integrity Level) und PL (Performance<br />

Level).<br />

Nun wurde das JSP-Portfolio um eine weitere wichtige Messgröße<br />

erweitert, mit der die sichere Detektion und Messung von<br />

prozesskritischen Grenzständen und Füllständen von Flüssigkei-<br />

ten ermöglicht wird. Dabei handelt es sich um eine Systemlösung,<br />

die auf den Produkten der Nesos-Serie basiert und in verschiedenen<br />

Ausbaustufen lieferbar ist. Die JSP-Komplettlösung für den<br />

Bereich Füllstand kann darüber hinaus vom Sensor bis hin zum<br />

Aktor Leitungsfehler wie Kurzschluss und Kabelbruch, sicher<br />

detektieren. Auch in Kombination mit Anwendungen im explosionsgeschützten<br />

Bereich sowie im Schiffbau sind Lösungen realisierbar.<br />

So sind beispielsweise Anwendungen im Bereich von<br />

Flüssiggas und Wasserstoff, in Dampfkesseln, Bioreaktoren oder<br />

Lösungsmittelreinigungsanlagen möglich.<br />

… SAUBERER MACHEN<br />

Eine präzise Feucht- und Temperaturüberwachung ist die Grundvoraussetzung<br />

zur genauen Steuerung der Raum- und Prozessluft.<br />

So können Anwender aus dem HKL-Bereich (Heizung, Klima,<br />

Lüftung) Kosten senken und den Instandhaltungsaufwand<br />

minimieren. Geräte der Hydotrans-Serie sind zuverlässige Feuchte-<br />

und Temperaturmessumformer mit einem optionalen CO 2<br />

-<br />

Modul. Durch die verschiedenen Ausführungen mit Schutzarten<br />

zwischen IP20 und IP65 ist das Gerät für vielfältige Einsatzgebiete<br />

in der Gebäudeautomation geeignet. „Mit all unserne Lösungen<br />

können Unternehmen den eigenen CO 2<br />

-Fußabdruck reduzieren“,<br />

resümiert Charisiadis. Und das Fazit von Bernhard Juchheim?<br />

„Ich blicke zufrieden auf mein Lebenswerk zurück, gleichzeitig<br />

sehr optimistisch in die Zukunft. Die nächsten 75 Jahren<br />

können kommen“, freut er sich.<br />

Bilder: Jumo<br />

www.jumo.net<br />

UNTERNEHMEN<br />

JUMO GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1, 36039 Fulda<br />

Telefon 0661 / 6003-0<br />

mail@jumo.net<br />

AUTOR<br />

Michael Klose, Pressesprecher,<br />

JUMO GmbH & Co. KG, Fulda<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 17


SILOAUFSATZFILTER MIT NEUEM ANSATZ<br />

DIE STAUBFÄNGER – TEIL 2<br />

WAM überraschte die Schüttgutbranche mit einem neuen Siloaufsatzfilter.<br />

Während viele Geräte mit größeren Filterflächen zu punkten versuchen,<br />

wagte das Unternehmen einen neuen Ansatz: Wie lässt sich die Filtrationseffizienz<br />

steigern, ohne die Filterfläche zu vergrößern? Lesen Sie im zweiten<br />

Teil die technischen Hintergründe.<br />

In Teil 1 haben wir über Innovationen bei der Entwicklung neuer,<br />

moderner Filtersysteme berichtet. Um die Leistungsfähigkeit zu<br />

erhöhen, erproben viele Hersteller Elemente mit immer enger<br />

gefalteten Filtermedien. Dadurch erhöht sich die Filterfläche<br />

und damit auch die aufnehmbare Luftmenge des Filtersystems.<br />

Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist die schlechtere Abreinigung<br />

der Filterelemente, wodurch die Luftdurchlässigkeit und Filtrationseffizienz<br />

deutlich nachlässt. Vor allem bei einem Faltungswinkel<br />

von unter 10° wird eine Abreinigung nahezu unmöglich.<br />

Bei der Entwicklung einer neuen Generation von Filtermedien<br />

verfolgte WAM einen anderen Ansatz: Mit einem sogenannten<br />

offenen Profil soll die Filterfläche unter der Voraussetzung einer<br />

effektiven Abreinigung maximiert werden.<br />

DAS NEUE FILTERELEMENT<br />

Statt gefaltete Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />

Profil zu verwenden, entwickelt WAM ein Filterelement mit einer<br />

röhrenförmigen Zellstruktur. Diese Röhrchen, im Prinzip viele<br />

01<br />

02<br />

>10°<br />

kleine Schlauchfilter, sind auf einer Seite offen, um den Eintritt<br />

der staubhaltigen Luft zu ermöglichen. Strömt die staubhaltige<br />

Luft in das Filterelement, werden die festen Partikel vom Filtermedium<br />

zurückgehalten und die saubere Luft entweicht aus parallelen<br />

Kanälen mit ähnlichem Querschnitt nach außen.<br />

Die Struktur ermöglicht es dem Rohgas, in das Filterelement zu<br />

strömen, ohne auf Ecken oder Engpässe zu stoßen, also ohne die<br />

Gefahr der Bildung von Anbackungen, die das Durchströmen<br />

behindern und die effektive Filterfläche verringern. Zudem führt<br />

die hohe Luftdurchlässigkeit des Mediums zu einer effizienteren<br />

Abreinigung der Filterfläche.<br />

Die röhrenförmige Zellstruktur ermöglicht laut WAM eine hervorragende<br />

Steifigkeit, ohne dass zusätzliche Stützkörbe eingesetzt<br />

werden müssen. Das externe Gehäuse sorgt für ausreichende<br />

Steifigkeit und grenzt das Filtermedium nach außen ab. Somit<br />

schützt es das Filtermedium auch vor Abrasion durch direkt auftreffende<br />

Staubpartikel. Die gesamte Konstruktion sorgt dafür,<br />

dass die Belastung des Filtermediums minimiert und die Lebensdauer<br />

des Elements deutlich erhöht wird. Verwendet werden<br />

können die Polytube-Filterelemente bei trockenen Pulvern in<br />

einem Temperaturbereich von -20 °C bis +80 °C (kurze Spitzen<br />

bis zu 100 °C sind möglich).<br />

DER NEUE POLYTUBE<br />

Die neuen Filterelemente ermöglichten die Entwicklung eines<br />

neuen Silotops, der im Verhältnis zu seiner aktiven Filterfläche<br />

eine geringere Baugröße aufweist.<br />

Doch WAM wollte mit dem Silotop Polytube noch einen Schritt<br />

weiter gehen. Während viele Filtersysteme, die Filterelemente<br />

mittels Druckluft abreinigen, ist der der neue Filter mit einem<br />

01 Vor allem bei einem Faltungswinkel unter 10° wird eine Abreinigung<br />

nahezu unmöglich, deshalb verfolgten die Entwickler einen<br />

anderen Ansatz …<br />

02 … statt gefalteter Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />

Profil, entwickelten sie ein Filterelement mit röhrenförmiger<br />

Zellstruktur<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

elektromechanischen Impuls-Reinigungssystem ausgestattet.<br />

Durch den Verzicht auf eine Druckluftleitung spart der Betreiber<br />

Installations- sowie Bereitstellungskosten für die Druckluft. Im<br />

Vergleich mit einer druckluftbasierten Abreinigung erzeugt die<br />

mechanische zudem dreimal niedrigere Betriebsgeräusche und<br />

schont das Filtermedium.<br />

So kann zum Beispiel bei einem Betonwerk die Verwendung von<br />

DAS NEUE FILTERELEMENT HAT<br />

IM VERHÄLTNIS ZUR AKTIVEN<br />

FILTERFLÄCHE EINE GERINGERE<br />

BAUGRÖSSE<br />

UNTERNEHMEN<br />

WAM GmbH<br />

Dornierstraße 10, 68804 Altlußheim<br />

Telefon 06205 / 3949-0<br />

AUTOR<br />

Martin Rudolf, Marketing Manager,<br />

WAM GmbH, Altlußheim<br />

Druckluft aus mehreren Gründen eine Herausforderung darstellen:<br />

Hohe Feuchtigkeit, niedrige Temperaturen und Kondenswasserbildung<br />

stellen die Funktionsfähigkeit einer Druckluftanlage<br />

auf eine harte Probe. Nicht zuletzt bedeuten die z. T.<br />

hohen Sicherheitsanforderungen an die Anlage ein zusätzliches<br />

Argument für eine elektromechanische Abreinigung.<br />

EFFIZIENTES ABREINIGUNGSSYSTEM<br />

Das am Energieverteilerrahmen angebrachte Abreinigungssystem<br />

sorgt für eine effiziente Reinigung des Filters auch während<br />

der pneumatischen Silobefüllung. Beim Reinigungsvorgang wird<br />

ein Impuls durch einen kleinen Hammer ausgelöst, der mittels<br />

einer Platte oder eines Diffusors gleichmäßig auf dem Kopf des<br />

Polytube-Elements verteilt wird. Der von den Filterelementen<br />

vom Rohgasstrom abgeschiedene Staub fällt zurück in das Silo.<br />

Durch die kompakte Bauweise der neuen Elemente besitzt der<br />

Filter ein niedriges Gehäuse, wodurch die Zugänglichkeit und<br />

Wartung auf dem Silo deutlich erleichtert wird. Für die Steuerung<br />

des Reinigungssystems setzt WAM die hauseigene elektronische<br />

Steuerung Filmec ein. Sie besitzt eine vollautomatische Funktionsüberwachung<br />

mit Arbeitsschritterfassung und erstellt Überwachungsdiagramme.<br />

Mit dem integrierten Druckdifferenzmesser<br />

kann sie die Reinigungszyklen entsprechend dem Istzustand<br />

des Filters selbst automatisch ändern und stoppen.<br />

Da der Polytube das gleiche Flanschmass besitzt wie der Silotop<br />

Zero, können beide Filter auf die gleiche Flanschzarge installiert<br />

werden. Anlagenbetreiber können also frei wählen, auf welche<br />

Technik sie beim Austausch des Filtersystems setzen.<br />

SPEZIELLE KUGELHÄHNE<br />

FÜR SPEZIELLE ANWENDUNGEN<br />

• Rein metallisch dichtend und gasdicht<br />

• Drücke bis 1035 bar, Temperaturen bis 550°C<br />

Heizmantelkugelhahn<br />

Sauerstoffkugelhahn<br />

Molchkugelhahn<br />

Multifunktionskugelhahn<br />

Bilder: WAM, junho – stock.adobe.com<br />

www.wamgroup.de<br />

hartmann-valves.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 19


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

DOSIERPUMPEN MIT PRÄZISIONSMOTOR<br />

GENAU DOSIEREN UND<br />

SOGAR ENERGIE SPAREN<br />

Ein Produzent von Dosierpumpen und<br />

-anlagen, setzt bei Anwendungen im<br />

Hochpräzisionsbereich auf IE5+ Motoren<br />

eines renommierten Herstellers. Diese<br />

verbinden einen großen Regelbereich<br />

mit überragender Energieeffizienz.<br />

Lewa ist spezialisiert auf Pumpen und Anlagen zur Flüssigkeitsdosierung.<br />

Einsatzgebiete sind Dosieranforderungen,<br />

Förder-, Misch- und Odorieraufgaben (das Beimischen geruchsintensiver<br />

Substanzen, insbesondere zu Gasen) in unterschiedlichsten<br />

Branchen. In sensiblen Bereichen wie Lebensmittel<br />

oder Pharma kommen die Membran-Dosierpumpen der<br />

Ecodos-Serie zum Einsatz, etwa für Additivbeimengungen im<br />

Pharmabereich oder Aromadosierungen bei Lebensmitteln. Eine<br />

konkrete Anwendung ist die Beimischung von Omega-3-Öl in<br />

Babynahrung. Die Pumpenserie arbeitet im Niederdruckbereich,<br />

bei einem maximalen Förderdruck von 20 bar, und mit einem<br />

Förderstrom von 16 bis 1.460 Liter/Stunde. Dafür sind Pumpen<br />

notwendig, bei denen sich nicht nur die Menge und der Zeitraum<br />

der Zugabe präzise steuern lassen, sondern die auch die Inhaltsstoffe<br />

besonders schonend fördern.<br />

Bisher hatte Lewa seine Membran-Dosierpumpen mit klassischen<br />

Asynchronmotoren betrieben oder mit Servoantrieben<br />

samt dazugehörigen Servoumrichtern, häufig kombiniert mit<br />

einer Hubverstellung. Inzwischen hat der Pumpenspezialist sein<br />

Angebot um Nord Motorentechnik erweitert. Aus gutem Grund:<br />

Die Permanentmagnet-Sychronmotoren sind deutlich günstiger<br />

in der Anschaffung als Servoantriebe und machen die Servoumrichter<br />

sowie die Hubverstellung überflüssig.<br />

ANTRIEBE FÜR WEITE BEREICHE<br />

Maurice Wirkner, Application Manager bei Lewa, erklärt: „Für<br />

diese Anwendung bieten wir unsere Ecodos-Pumpen inzwischen<br />

auch mit IE5+ Motoren von Nord zur Weitbereichsregelung an.“<br />

Dabei werden die Permanentmagnet-Sychronmotoren entweder<br />

im Solomotor-Betrieb (direkt am Motor angeflanscht) oder mit<br />

dezentralem Frequenzumrichter betrieben.<br />

„Das Antriebssystem mit dem IE5+ ist deutlich einfacher in der<br />

Handhabung und realisiert hochpräzise Dosierungen über einen<br />

sehr großen Stellbereich“, ist sich Wirkner sicher. Der IE5+ weist<br />

ein konstantes Drehmoment auf, das vom Stillstand bis zur<br />

Nenndrehzahl des Motors abgerufen werden kann. Das sorgt für<br />

ein besonders sanftes Anfahren des Systems, was die sensiblen<br />

Produkte schont, mit denen im Lebensmittel- und Pharmabereich<br />

gearbeitet wird.<br />

WIRKUNGSGRAD VON 95 PROZENT<br />

Der extreme Regelbereich sowie die kurzzeitige hohe Überlastfähigkeit<br />

der IE5+ Motoren von Nord machen bei den Kunden von<br />

Lewa oft den Einsatz von mehreren Pumpen für unterschiedliche<br />

Fördermengen überflüssig, was zu einer Reduzierung der<br />

Antriebsvarianten im Gesamtsystem führt. Das minimiert Verwaltungskosten<br />

und strafft diverse Prozesse. Hinzu kommt die<br />

überragende Energieeffizienz der IE5+ Motoren mit einem Wirkungsgrad<br />

von 95 Prozent.<br />

Die Entwicklung des hocheffizienten IE5+ Motors hatte Lewa<br />

als eine Art Projektpartner mitbegleitet. „Wir konnten den Motor<br />

bereits im Prototypenstatus mit unseren Pumpen gemeinsam als<br />

System testen und somit erste Erfahrungen sammeln“, erzählt<br />

Wirkner. Deshalb soll die Kooperation zwischen beiden Unternehmen<br />

auf jeden Fall fortgesetzt werden. Das nächste Projekt<br />

steht schon fest: Die Partner entwickeln den Messedemonstrator<br />

einer Pharma-Dosierpumpe mit IE5+ Motor und dem dezentralen<br />

Frequenzumrichter Nordac On+, der die Vorteile der Weitbereichsregelung<br />

in der Dosierung mit der Membran-Dosierpumpe<br />

Ecodos anschaulich macht.<br />

Bilder: Lewa, Nord Drivesystems<br />

Prüfen statt einfach drauflos: Die Dosierpumpen müssen ihre Präzision<br />

in ausgiebigen Funktionstests nachweisen<br />

www.lewa.de; www.nord.com<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

PLANETENGETRIEBE MACHT KEINEN LÄRM<br />

Die Serie Gp42-n von Nanotec sind geräuscharme Planetengetriebe für bürstenlose<br />

DC-Motoren und Schrittmotoren mit Flanschgröße 42 mm. Die Schrägverzahnung der<br />

ersten Getriebestufe ermöglicht einen gleichmäßigen und fließenden Eingriff bei hoher<br />

Laufruhe. Da die Planetenräder und das Hohlrad aus verschleißarmem Kunststoff besteht,<br />

sind die neue Griebe leiser als viele herkömmliche geradeverzahnte Metallgetriebe. Die Getriebe sind in ein- und<br />

zweistufiger Ausführung in sieben verschiedenen Untersetzungen erhältlich und bieten ein Abtriebsdrehmoment<br />

von 0,8 bis 4,9 Nm. Für den Einsatz in rauen Umgebungen sind die Getriebe gegen das Eindringen von Staub und<br />

Flüssigkeiten nach IP54 geschützt. Aufgrund ihres Designs und Wirkungsgrads eignen sich die Low-Noise-Getriebe<br />

laut Unternehmen für Anwendungen in medizinischen Geräten und in der Gebäudeautomation. Ebenfalls ergibt<br />

die Kombination mit dem Außenläufermotor Df45 laut Nanotec eine kompakte und leistungsstarke Baugruppe.<br />

www.nanotec.de<br />

MEHRSCHICHTIGE KABELVERSCHRAUBUNG<br />

Mit Progress Multilayer gibt es eine Kabelverschraubung mit mehrschichtigem<br />

Dichteinsatzeinsatz. Die variable, Schutzart IP68 oder IP69 bietende<br />

Lösung ermöglicht es laut Unternehmen, Kabelkonfektionierern, die mit<br />

Anschlussgewinden M20, M25 und M32 erhältlichen Verschraubungen<br />

flexibel an unterschiedlichste Kabeldurchmesser anzupassen. Dies vereinfacht<br />

laut Hersteller die Vorkonfektionierung beispielsweise von Kabelbäumen<br />

für Antriebssysteme oder Umformer mit verschieden dimensionierten Leitungen. Die Lösung ist sowohl in<br />

Modellvarianten aus vernickeltem Messing für den Einsatz in Temperaturbereichen zwischen - 50 °C und + 105 °C als<br />

auch in GFK-Ausführung aus halogenfreiem Polyamid für eine Temperaturspanne von - 20 °C bis + 100 °C erhältlich.<br />

Beide Ausführungen ermöglichen eine Zugentlastung gemäß EN 62444 (Ausführung A) und sind je nach Gewindegröße<br />

für Klemmbereiche von 4 bis 15 mm, 6 bis 20,5 mm sowie 10 bis 25 mm ausgelegt.<br />

www.kaiser-elektro.de<br />

HALBSCHALEN-VARIANTE<br />

AUS EDELSTAHL<br />

Neu im Programm von<br />

Enemac ist die Halbschalen-Variante<br />

EWR aus<br />

Edelstahl. Die Metallbalgkupplung<br />

ist durch die<br />

Verwendung von A4 oder<br />

A2 Edelstählen für den<br />

Einsatz in anspruchsvollen<br />

Umgebungen und sterilen oder gar säurehaltigen<br />

Anwendungen geeignet. Ebenso bietet sich der<br />

Einsatz laut Unternehmen im Lebensmittel- und<br />

Medizinbereich an. Durch die Konstruktion der<br />

Halbschalennaben, kann die Kupplung in schwer<br />

zugänglichen Anlagen, bei denen die Platzverhältnisse<br />

sehr gering und die An- und Antriebsaggregate<br />

starr beziehungsweise in axialer Richtung<br />

nicht verschiebbar sind, eingebaut werden. Zudem<br />

lassen sich die beiden unteren Nabenhälften<br />

zunächst demontieren. Anschließend lässt sich die<br />

Kupplung dann radial auf die Wellenenden<br />

aufsetzen. Anschließend werden die losen<br />

Nabenhälften auf der gegenüberliegenden Seite<br />

der Welle angesetzt und mittels Edelstahl-Klemmschrauben<br />

verbunden. Die Metallbalgkupplung im<br />

Hygienic Design ist in sieben Baugrößen für<br />

Nennmomente von 10 bis 1.200 Nm und für<br />

Wellendurchmesser von 7 bis 85 mm erhältlich.<br />

www.enemac.de<br />

SERVICE IM FOKUS<br />

SERIENTÄTER<br />

Wir gestehen,<br />

COG trägt die Verantwortung für viele serienmäßige Erfolge<br />

unserer Kunden. Von der Idee über die Mischungsentwicklung<br />

bis zur Produktion kundenspezifischer Elastomerlösungen<br />

und Assembling.<br />

• Einzelne O-Ringe oder komplett montiert<br />

• Full Service: Entwicklung, Konstruktion und Prototyping<br />

• Logistik, Produktion, Montage und Konfektionierung<br />

Fordern Sie jetzt Akteneinsicht in die Erfolge<br />

unserer Kunden an: info@cog.de<br />

COG.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

ELEKTRIK ERSETZT PNEUMATIK<br />

EIN QUANTM-SPRUNG FÜR DIE<br />

DOPPELMEMBRANPUMPE<br />

Pneumatische Pumpentechnologien sind oft ein erheblicher Kostenfaktor.<br />

Die Umstellung von luftbetriebenen auf elektrisch angetriebene Pumpen<br />

kann hier zu enormen Einsparungen beitragen. Denn Herstellungsprozesse<br />

verursachen jährlich etwa eine Milliarde Tonnen CO 2<br />

-Emissionen, in<br />

pumpenintensiven Industrien ist dieser Anteil besonders groß.<br />

Luftkompressoren gehören zu den großen Energieverbrauchern<br />

in Produktionsanlagen. Da pneumatische Pumpen in<br />

einer Vielzahl von Branchen eingesetzt werden, darunter in<br />

der industriellen Fertigung, in der Lebensmittel- sowie der<br />

Getränkeindustrie und in Chemie- und Wasseraufbereitungsanlagen,<br />

sind viele Fachleute überrascht, wenn sie die Kosten dieser<br />

pneumatischen Technologie ermitteln. Leicht werden die Auswirkungen<br />

der Umstellung von luftbetriebenen (AODD) auf elektrisch<br />

betriebene (EODD) Pumpensysteme unterschätzt.<br />

LUFTBETRIEBENE DOPPELMEMBRANPUMPE<br />

AODDs gehören heute zu den am häufigsten verwendeten Pumpentypen,<br />

da sie langlebig, vielseitig und relativ kostengünstig<br />

sind. Diese sind jedoch sehr laut, ineffizient und die Betriebskosten<br />

(kWh) zu ihrem Antrieb sind oft sehr hoch, weiß Uni-Fördertechnik.<br />

Die Systeme verschwenden Energie durch Luftkompression,<br />

mechanische Verluste und Luftleitungslecks.<br />

AODDs haben bestenfalls einen Wirkungsgrad von etwa 20 %,<br />

während EODD-Pumpen bei gleicher Leistung nur einen Bruchteil<br />

der Energie verbrauchen. Zudem ist die Lärmbelastung durch<br />

die schnelle Expansion der Druckluft in einer AODD sehr hoch.<br />

Der Lärm wird noch verstärkt, wenn mehrere AODD-Pumpen<br />

nebeneinander installiert sind. Letztendlich kann der Wartungsaufwand<br />

einer AODD unter Umständen höher sein.<br />

NEUE ELEKTRISCHE PUMPENTECHNOLOGIE<br />

Die elektrische Doppelmembranpumpen-Serie Quantm verfügt<br />

über die bekannten Eigenschaften von AODD-Pumpen bei gleichen<br />

Abmessungen, und bieten bis zu 80 % Energieeinsparung<br />

gegenüber pneumatischen Pumpen. Die neue Motor- und Steuerungstechnologie<br />

von Graco führt zu einer doch erheblichen<br />

Geräuschreduzierung. Die neue Quantm bietet eine effektive<br />

Lösung für Betriebe, die ihre Effizienz steigern und den Mitarbeitern<br />

ein sichereres und gesünderes Arbeitsumfeld bieten möchten.<br />

Die Quantm nutzt die Fluxcore-Technologie zusammen mit<br />

der bewährten Doppelmembrankonstruktion, um eine Lösung<br />

mit hohem Drehmoment bei niedriger Drehzahl zu ermöglichen.<br />

Das Herzstück dieser Technologie ist der speziell entwickelte<br />

Transversal-Flussmotor. Die Fluxcore-Technologie nutzt bis zu<br />

zehnmal mehr Motorpole und reduziert die elektrischen Verluste<br />

durch Spulen mit niedrigem Widerstand drastisch. Diese Spulen<br />

bestehen aus einem einzigartigen Innenring aus einfachen Kupferwicklungen,<br />

der das Rattennest der Verkabelung ersetzt, welches<br />

in einem herkömmlichen Motor zu finden ist. Dieser einfa-<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

che und kompakte Wicklungssatz ermöglicht eine wesentlich effektivere<br />

und effizientere Umwandlung von elektrischem Strom<br />

in mechanisches Drehmoment. Eine weitere Verbesserung ist die<br />

Kapselung der Wicklungen im Gehäuse, anstatt die Spulen um<br />

einen Kern zu wickeln. Dies bedeutet, dass weitaus mehr elektromagnetische<br />

Flusslinien erfasst und bei der Erzeugung des elektromotorischen<br />

Feldes im Motor genutzt werden. Die Kombination<br />

dieser verbesserten elektrischen Induktion mit der erhöhten<br />

Anzahl von Polen, welche Magnetfelder erzeugen, führt zu<br />

einem gleichmäßigeren und stabileren Lauf. Das kontinuierliche<br />

Drehmoment ist achtmal höher ist als bei gleichgroßen AC-Induktionsmotoren,<br />

die mit Nenngeschwindigkeit laufen. Diese<br />

Drehmomentverbesserung ist umso größer, je niedriger die<br />

Drehzahlen der Motoren sind. Das bietet eine hervorragende<br />

Lösung für Pumpen, welche im Vergleich zur herkömmlichen<br />

Motortechnologie, die im Bereich von 1800 – 3600 U/min arbeitet,<br />

niedrige Taktraten erfordern. Das dazugehörige Getriebe<br />

besteht aus einem einzigen beweglichen Teil, der Motorspindel.<br />

Herkömmliche Systeme mit einem Wechsel- oder Gleichstrommotor<br />

erfordern Getriebe und Kupplungen, welche mechanische<br />

Verluste, zusätzlichen Wartungsaufwand und teure Steuerungssysteme<br />

erfordern. Das integrierte Bedienelement (Potentiometer)<br />

ermöglicht es dem Benutzer, die Fördermenge direkt<br />

an der Pumpe zu regeln. Des weiteren bietet eine<br />

I/O-Schnittstelle die Möglichkeit die Quantm extern anzusteuern.<br />

Wenn die druckluftbetriebenen Pumpen durch elektrische<br />

Variante ersetzt wird, lässt sich auf energieintensive Luftkompressor<br />

verzichten. Einen doppelten Gewinn lässt sich laut Uni-<br />

Fördertechnik erzielen, da die elektrische Quantm weitaus energieeffizienter<br />

ist als druckluftbetriebene Varianten. In folgender<br />

Tabelle sehen Sie die exemplarische Berechnung für eine 2-Zoll-<br />

Quantm im Vergleich zu einer 2-Zoll-AODD. Die Produktion von<br />

1 kWh erzeugt etwa 0,65 kg CO 2<br />

. Die genaue Menge variiert natürlich,<br />

je nachdem, wie der Strom erzeugt wird.<br />

Quantm<br />

2“ Quantm Pumpe<br />

Förderleistung 330 ltr/min,<br />

erfordert 1,6 kWh<br />

Bei 880 Arbeitsstunden addiert<br />

sich das auf 1.408 kWh<br />

Standard AODD Pumpe<br />

Eine 2” AODD benötigt bei<br />

gleicher Förderleistung 2,1 m 3 Luft<br />

pro/ min<br />

Ein 26 kW Kompressor muss<br />

2,1 m 3 pro Minute produzieren;<br />

bei 880 Arbeitsstunden kommen<br />

wir hier auf 22.880 kWh<br />

1.408 kWh x 0,65 kg / CO 2<br />

22.880 x 0,65 kg / CO 2<br />

= 0,915 Tonnen CO 2<br />

pro Jahr = 14,9 Tonnen CO 2<br />

pro Jahr<br />

Die elektrische Quantm ist Plug-and-play-fähig für alle<br />

220-240-V-Netze. Die Pumpe ist mit einer vorhandenen Pumpen-<br />

Infrastruktur kompatibel und es sind keine zusätzlichen Kabel<br />

und Anschlüsse erforderlich. Der Austausch von AODD-Pumpen,<br />

in den Anschlussgrößen 1“, 1,5“ und 2“ durch die elektrische<br />

Doppelmembranpumpe ist laut Uni-Fördertechnik 1:1 in den<br />

Produktionsabläufen möglich.<br />

Bilder: Uni-Fördertechnik<br />

www.uni-f.de<br />

01<br />

01 Die elektrischen Doppelmembranpumpen haben<br />

die bekannten Eigenschaften von AODD-Pumpen bei …<br />

02 … gleichzeitig bis zu 80 % Energieeinsparung<br />

gegenüber pneumatischen Pumpen<br />

02<br />

UNTERNEHMEN<br />

UNI-FÖRDERTECHNIK GmbH<br />

Peiner Str. 221, 38229 Salzgitter<br />

Tel. 05341 8697 - 50<br />

E-Mail: info@uni-f.de<br />

AUTOREN<br />

Greta Straetmans, Sr Trade Marketing<br />

Specialist, Graco EMEA, www.graco.com<br />

Uwe Horstmann, Sales Representative<br />

Germany, UNI-Fördertechnik GmbH,<br />

www.uni-f.de<br />

Ökonomisch und ökologisch Entleeren und<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

CHEMIE-NORMPUMPE<br />

LÄUFT UND LÄUFT<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/xx <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Mit der Einführung der Chemie-Normpumpe<br />

Stübbe X-Class hat ein Pumpenspezialist aus<br />

Vlotho seinerzeit Anwendungsgrenzen<br />

verschoben und das Machbare neu definiert.<br />

Durch Innovationskraft und 60-jährigem<br />

Know-how in der Verarbeitung von Thermoplasten,<br />

hat der Hersteller mit diesem Pumpensystem<br />

einen weiteren Meilenstein gesetzt.<br />

Die Stübbe X-Class wurde speziell für Anwendungen entwickelt,<br />

in denen höchste Ansprüche an die mechanische<br />

Verschleißfestigkeit, chemische Beständigkeit, eine<br />

effiziente Hydraulik sowie in Bezug auf Einsatztemperaturen<br />

und Drücke gestellt werden.<br />

Mit 18 Baugrößen, den vier Hauptwerkstoffen UHMW-PE, PP,<br />

PVDF und PTFE/PFA sowie verschiedenen Spül- und Gleitringdichtungsvarianten<br />

wurde eine Baukastenlösung entwickelt, die eine<br />

individuelle Anpassung an das geforderte Leistungsspektrum<br />

ermöglicht. Damit ist die Stübbe X-Class Familie sehr anwendungsgerecht,<br />

da Änderungen der Pumpenkonfiguration mit dem Austausch<br />

weniger Bauteile jederzeit möglich sind. Dies bedeutet auch<br />

einen großen Mehrwert, wenn es um das Thema Ersatzteile geht.<br />

LAUFRAD NAHEZU VERSCHLEISSFREI<br />

In mehrjährigen, zum Teil hochkomplexen Anwendungen hat<br />

sich diese Baureihe mittlerweile bestens bewährt. Dabei zeigten<br />

sich deutliche Verbesserungen bezüglich der Standzeiten und<br />

Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu vormals eingesetzten<br />

Technologien. In einer Anwendung zum Recycling von Salzen<br />

und Aluminiumresten aus der Aluminium-Sekundärindustrie<br />

wurde die Pumpe erstmals langfristig getestet. Unter extremen<br />

DAS LAUFRAD DER HEAVY-DUTY-<br />

KUNSTSTOFFPUMPE IST NACH<br />

ZWEI JAHREN SO GUT WIE NEU<br />

Einsatzbedingungen förderte die Stübbe X-Class Pumpe im 24/7-<br />

Betrieb eine Suspension mit einem Feststoffgehalt von 400 g/l.<br />

Nach über 24 Monaten störungsfreiem Betrieb wiesen das Pumpengehäuse,<br />

das Laufrad und die Gleitringdichtung einen für<br />

diese extremen Bedingungen äußerst geringen Verschleiß auf.<br />

Insbesondere das Laufrad war nahezu verschleißfrei.<br />

Die Pumpen sind durchgehend über alle Pumpengrößen in<br />

Druckstufe PN 16 verfügbar und bieten aufgrund der vollständig<br />

gepanzerten Kunststoffteile eine große Anlagensicherheit. Die<br />

Stübbe X-Class ist äußerst widerstandsfähig und für den Umgang<br />

mit aggressiven, feststoffbeladenen, kristallisierenden und toxischen<br />

Medien geeignet. Durch den selbstentwickelten innovativen<br />

GLRD-Baukasten (einfach- und doppeltwirkende Gleitringdichtungen),<br />

maßgeschneidert für die Stübbe X-Class, wird eine<br />

Großzahl der Einsatzbereiche abgedeckt. Für die verschiedenartigen<br />

Anwendungen stehen je nach mechanischer, chemischer,<br />

thermischer oder abrasiver Beanspruchung mehrere Werkstoffe<br />

zur Verfügung. Optional sind unterschiedliche Spülmöglichkei-<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 25


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 02<br />

01 Auf Herz und Laufrad: Der Pumpen-Prüfstand<br />

am Stammsitz in Vlotho<br />

02 Die NX Chemie-Normpumpe der Pumpenfamilie Stübbe X-Class<br />

03 Äußere Qualitäten: Neben den qualitativ hochwertigen<br />

Innenteilen ist auch die Lackiererei auf dem neusten Stand der Technik<br />

04 Keine Show: Der moderne Showroom lässt die Qualität der<br />

Produkte erahnen<br />

ten für Pumpen und GLRD, elektronische Pumpenüberwachung<br />

und weitere verfügbar. Für spezielle Applikationen braucht es<br />

maßgeschneiderte Hydrauliken.<br />

PRODUKTE FÜR KRITISCHE MEDIEN<br />

Das gesamte Pumpenportfolio von Stübbe umfasst neben den<br />

Heavy Duty X-Class Pumpen weitere Kunststoffpumpen der<br />

Stübbe E-Class und die Pumpenbaureihen SHM sowie ETLB-S.<br />

Diese Pumpentypen haben ihre Zuverlässigkeit im Handling von<br />

aggressiven Medien in einfachen Anwendungen langjährig unter<br />

Beweis gestellt.<br />

Das Produktprogramm bietet weitere starke Lösungen zum<br />

Fördern, Dosieren und Bewegen von verschiedensten aggressiven<br />

Stoffen. Es beinhaltet außer den Kunststoffpumpen ebenfalls<br />

Armaturen wie Kugelhähne, Absperrklappen, Membranventile<br />

oder modulare Ventilblöcke sowie Produkte der Mess- und Regeltechnik<br />

wie Durchflussmesser, Membrandruckmittler, Manometer,<br />

Druckhalteventile und Pumpenüberwachungssysteme.<br />

Kunststoffpumpen und -armaturen sind in einer Vielzahl von<br />

Branchen und Anwendungen unverzichtbar und werden mittlerweile<br />

auch in Bereichen eingesetzt, wo sie eigentlich nicht erwartet<br />

werden, wie zum Beispiel in der Salzindustrie für abrasive<br />

Salzsole. Besonders die Stübbe X-Class Norm-Kunststoffpumpen<br />

werden hier erfolgreich als Ersatz für Duplex Metallpumpen eingesetzt<br />

und zeigen herausragende Standzeiten. Im Gegensatz zu<br />

Metallpumpen, die nur in eine Richtung optimiert werden können,<br />

lässt sich bei der Kunststoffwahl sowohl die chemische Resistenz<br />

als auch die Verschleißfestigkeit optimal an die Anforderungen<br />

anpassen. Metalllegierungen dagegen sind entweder<br />

chemisch hoch resistent oder sie weisen einen geringen abrasiven<br />

Verschleiß auf.<br />

UMFANGREICHE LISTE FÜR VIELFÄLTIGE<br />

BRANCHEN<br />

Für die richtige Werkstoffauswahl hält Stübbe eine sehr umfangreiche<br />

Beständigkeitsliste mit über 1.600 Medien vor, anhand<br />

derer die Materialien für die verschiedensten Anwendungsfälle<br />

bestimmt werden können. Des Weiteren stehen die Vertriebsingenieure<br />

des Herstellers den Anwendern für die Auslegung<br />

und Auswahl beratend zur Seite.<br />

Als Branchen, in denen Anlagenbauer Stübbe Produkte einsetzen,<br />

nennt der Hersteller unter anderem die Metallgewinnung,<br />

in welcher aggressive Chemikalien und hohe Temperaturen zu<br />

bewältigen sind. Weitere Haupt-Einsatzgebiete finden sich in der<br />

Schwefel- und Salzsäureproduktion, in der Düngemittelindustrie<br />

sowie in der Oberflächenbehandlung. Auch beim Eloxieren und<br />

in Stahlbeizen ist Kunststoff für die Pumpen und Komponenten<br />

aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber starken Säuren und Laugen<br />

das Material der Wahl.<br />

Weitere Anwendungsgebiete sind die Rauchgasreinigung, der<br />

Einsatz in Abgaswäschern, die industrielle und pharmazeutische<br />

Abwasserbehandlung ebenso wie die Meerwasserentsalzung<br />

oder die Chlorproduktion. In der chemischen Industrie, insbesondere<br />

bei der Handhabung weiterer organischer und anorganischer<br />

Säuren und Mischsäuren wie Natriumhypochlorit, Natronlauge,<br />

Salpetersäure, Phosphorsäure, Hexafluorokieselsäure und<br />

Eisenchlorid, sind sie aufgrund ihrer chemischen Beständigkeit<br />

nahezu unverzichtbar.<br />

ANWENDUNGSBEISPIELE<br />

Ein Beispiel dafür ist der Einsatz der Stübbe X-Class Pumpen in<br />

der Produktion von TiO2-Pigmenten auf Basis des Sulfatverfahrens.<br />

Hierzu werden unter anderem titandioxidhaltige Erze wie<br />

Ilmenit und aufbereitete Erze wie Titanschlacke mit konzentrierter<br />

Schwefelsäure in Reaktion gebracht. Ein verkaufsfähiges Abfallprodukt<br />

ist dabei das hochabrasive Grünsalz. Ausfällungen<br />

und Ankrustungen an den Innenwänden der Kristaller und Rohrleitungen<br />

sind nicht zu vermeiden. Spontane unkontrollierte Ablösungen<br />

gefährden den Betrieb und müssen regelmäßig gerei-<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

03 04<br />

nigt werden. Ungeplante Stillstände durch den Ausfall der bisher<br />

eingesetzten Pumpen waren ein zusätzliches kostspieliges Ärgernis<br />

für den Kunden. In der kontinuierlich arbeitenden Kristallisationsanlage<br />

kamen vormals Kreiselpumpen zum Einsatz.<br />

Mit der langjährigen Erfahrung und der kompetenten Beratung<br />

vor Ort konnte Stübbe dem Anwender Lösungen anbieten, wie<br />

die Standzeiten mit einer Stübbe X-Class-Pumpe aus Kunststoff<br />

deutlich verlängert werden konnten. Aufgrund möglicher Verstopfungen<br />

wurde der Einsatz des einzigartigen 3-Kanal-Freistrom-Laufrades<br />

(Vortex) vorgeschlagen. Gleichzeitig wurde im<br />

WIR HALTEN EINE BESTANDSLISTE<br />

MIT ÜBER 1.600 MEDIEN VOR,<br />

FÜR FAST ALLE ANWENDUNGEN<br />

ersten Schritt eine Verkleinerung des Druckleitungsdurchmessers<br />

vorgenommen, um eine optimale Strömungsgeschwindigkeit<br />

bezüglich der Selbstreinigungseffekte zu erreichen (von<br />

DN 100 auf DN 50).<br />

Als Ergebnis konnte eine Verdopplung der Standzeiten erzielt<br />

werden. Produktionserhöhungen erforderten im zweiten Schritt<br />

erneute Rohrleitungsanpassungen (DN 50 auf DN 65). Außerdem<br />

wurde die Pumpengröße den neuen Leistungsdaten angepasst<br />

sowie die Umstellung auf ein halboffenes Standard-Laufrad in<br />

Verbindung mit Ringraumgehäuse ausgeführt. Dies führte zu einer<br />

Verdreifachung der Standzeiten und verbesserte die Prozesssicherheit<br />

für den Kunden erheblich.<br />

AUCH AUSSERGEWÖHNLICHE BEREICHE<br />

In einem weiteren Projekt kommen Stübbe Pumpen in einem geplanten<br />

Atommüllendlager zum Einsatz. Hier war die Aufgabenstellung<br />

die Sickerwasser-Pumpensümpfe an neuralgischen Stellen<br />

auf den Sohlen zu überwachen und leer zu pumpen. Dabei<br />

sollte der Pumpvorgang vollautomatisch erfolgen, eine min./max.<br />

Füllstandsmessung integriert sein, sowie die Durchflussmengen<br />

für den Nachweis der Wasserverbringung protokolliert werden.<br />

Das System sollte in modularer Bauweise möglichst als Plug-andplay-Installation<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Stübbe löste dies mit einem Gesamtsystem mit zwei Modulen.<br />

Modul 1 besteht aus Eintauchpumpe mit angepasster Aufsetzplatte,<br />

in der die Messtechnik für die Füllstandsregulierung (NIS<br />

und HFT) integriert ist. Der Motor mit 500 V in Gussausführung<br />

sowie die Messtechnik werden über Steckverbindungen an das<br />

zweite Modul angeschlossen, um zusätzliche Verkabelungen zu<br />

vermeiden.<br />

Das Kontrollmodul enthält neben dem Druck- und Temperatursensor<br />

PTM auch den Stübbe-Ultraschall-Durchflussmesser<br />

USF sowie die für jedes Messgerät nutzbare Auswerteeinheit mit<br />

universellem Display. Die Rohrleitungsführung ist dabei als Siphon<br />

ausgeführt und dient dazu, ein Trockenfallen der Messstrecke<br />

zu verhindern. Eine Signaleinrichtung warnt bei Pumpenausfall.<br />

Die aufgenommenen Daten werden über einen Modbus-/<br />

WIFI-Wandler drahtlos übertragen. Die dafür notwendige App<br />

wurde von den Pumpenspezialisten selbst programmiert und<br />

wird sowohl auf Smartphones und Tablets genutzt.<br />

Insgesamt sind mindestens 35 Einheiten dieser von Stübbe<br />

entwickelten Module geplant, wovon 1/3 bereits geliefert sind.<br />

Damit tragen sie schon jetzt erheblich zur Sicherung der Umwelt<br />

und des Grundwassers im Umfeld des geplanten Endlagers bei.<br />

Der Hersteller berichtet über die verschiedensten Einsatzfälle<br />

seines Produktportfolios und leistet in umfassenden Installationen<br />

wertvolle Beiträge zur Prozesssicherheit bei seinen Kunden,<br />

zur Verlängerung der Standzeiten sowie durch die Baukastenbauweise<br />

der Pumpen zur Vereinfachung des Ersatzteil-Handlings.<br />

Umfassende Beratung durch das Vertriebs- und Entwicklungsteam<br />

sind dabei Bestandteil des Komplettservices.<br />

Bilder: STÜBBE<br />

www.stuebbe.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

STÜBBE GmbH & Co.KG<br />

Hollwieser Str. 5, 32602 Vlotho<br />

Tel. 05733 799-0<br />

E-Mail: contact@stuebbe.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 27


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

CONTROLLER ALS SPS-ERSATZ<br />

ALLES BESTENS GEREGELT<br />

Ablaufsteuerungen für industrielle Anwendungen werden<br />

oft noch mit teuren SPS oder unflexiblen Einzelreglern<br />

programmiert. Ein Automatisierungsspezialist bietet mit seinem<br />

Multifunktionscontroller eine kostengünstige und leicht<br />

modifizierbare Alternative. Vom Einsatz des Gerätes können<br />

Unternehmen zahlreicher Branchen profitieren.<br />

Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind ein probates<br />

Mittel, um Ablaufsteuerungen für industrielle<br />

Prozesse zu erstellen. Ein Nachteil einer SPS: Sie ist nur<br />

von Software-Experten bedienbar. Zudem bieten SPS zwar<br />

einen großen Funktionsumfang, der wird aber in vielen Anwendungen<br />

gar nicht benötigt.<br />

Geschäftsführer Werner Brandis von Axxeron Hesch electronics<br />

weiß, dass viele seiner Kunden mit ihren bisherigen Steuerungslösungen<br />

nicht zufrieden sind. Das Unternehmen fertigt seit den<br />

1970er Jahren im niedersächsischen Neustadt Mess-, Steuer- und<br />

Regelungstechnik-Produkte für industrielle Anwendungen. Deshalb<br />

nutzte Hesch sein in mehr als 45 Jahren aufgebautes Knowhow<br />

und entwickelte den Multifunktionscontroller HE 5697 MFC.<br />

GROSSE NACHFRAGE NACH FLEXIBLER,<br />

GÜNSTIGER STEUERUNG<br />

Mit dem MFC füllt der Automatisierungsspezialist die Lücke zwischen<br />

hochpreisigen SPSen und einfachen Reglern, die sich nur<br />

schwer an veränderte Prozesse anpassen lassen. Der Controller<br />

ermöglicht die schnelle Erstellung von Ablaufsteuerungen und<br />

erfordert keine Programmierkenntnisse. Dem Nutzer stehen über<br />

100 vorgefertigte Funktionsblöcke zur Verfügung, die er am Rechner<br />

per Drag-and-Drop zu seinem gewünschten Prozess zusammenfügt.<br />

Der MFC unterstützt nahezu alle Verfahren der Prozessindus trie,<br />

von der Begrenzungs-, über die Verhältnis-, bis hin zur Kaskaden-<br />

regelung. Als Ergänzung bietet der Hersteller die Software<br />

EasyTool MFC an, mit der nicht nur Prozessabläufe, sondern auch<br />

benutzerdefinierte Bedienseiten, Programmabläufe und Applikationen<br />

erstellt werden können. Die Software verfügt zudem über<br />

eine Simulationsfunktion, mit der Anwender ihre Programm- und<br />

Prozessabläufe vor der Live-Schaltung testen können.<br />

BENUTZEROBERFLÄCHE INDIVIDUELL<br />

ANPASSBAR<br />

Darüber hinaus ist das EasyTool MFC mit drei weiteren Features<br />

ausgestattet: dem Data-Logger, der Blocksuche und den sogenannten<br />

Querverweisen. Der Data-Logger speichert die Logdaten<br />

auf dem PC als CSV-Datei. Die lässt sich anschließen in<br />

Tabellenform analysieren und bearbeiten. Die Blocksuche zeigt<br />

alle für den Prozess verwendeten Funktionsblöcke in einer<br />

Baumstruktur an, sodass der Anwender auch bei sehr komplexen<br />

Projekten den Überblick behält. Über die Funktion „Querverweise“<br />

werden alle Quellen mit ihren Senken und HMI-Variablen mit<br />

den entsprechenden Controls dargestellt. Ein Bildschirm-Editor<br />

ermöglicht darüber hinaus die individuelle Anpassung der MFC-<br />

Bedienseiten sowie das Importieren von Prozessbildern und<br />

-symbolen. So kann der <strong>Verfahrenstechnik</strong>er die Benutzeroberfläche<br />

an die eigenen Anforderungen und den jeweiligen Prozess<br />

anpassen. Für den Einsatz im Ausland ist der MFC ebenfalls<br />

gerüstet, denn in jedem Projekt lassen sich 20 Sprachen parallel<br />

anlegen. Im Folgenden lesen Sie vier Anwendungsbeispiele.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

WÄRMERÜCKGEWINNUNG SENKT<br />

DIE BETRIEBSKOSTEN<br />

Der HE 5697 Multifunktionscontroller von Axxeron Hesch eignet<br />

sich für eine Vielzahl von Anwendungen in zahlreichen Branchen.<br />

Die Wäscherei Bauer in Thüringen steuert mit dem MFC<br />

beispielsweise die hauseigene Wärmerückgewinnungsanlage. Inhaber<br />

Lothar Bauer hatte das System installiert, um die Energiekosten<br />

seines Unternehmens zu senken. Der Grund: Beim Waschen,<br />

Bügeln und Trocknen fällt<br />

viel Abwärme an, die zuvor ungenutzt<br />

ins Freie entwichen war.<br />

Die Wärmerückgewinnungsanlage<br />

fängt die Abwärme dagegen<br />

auf und macht sie wieder nutzbar.<br />

Das komplexe System wird<br />

durch den Multifunktionscontroller<br />

geregelt: Er sorgt dafür, dass die<br />

Wärmetauscher effizient arbeiten<br />

und stellt sicher, dass immer ausreichend<br />

warmes Wasser für die<br />

Waschstraßen und -maschinen<br />

vorhanden ist. Darüber hinaus<br />

managt der Controller die Versorgung anderer Firmengebäude<br />

und des angrenzenden Wohnhauses mit Heizenergie. Dazu misst<br />

er an mehreren Stellen im Prozess die Temperaturen und öffnet<br />

oder schließt die 3-Wege-Ventile und Umwälzpumpen. Auch der<br />

Anlagendruck wird überwacht.<br />

Bauer findet besonders die Datenlogger-Funktion des Multifunktionscontrollers<br />

sehr nützlich: „Sie zeichnet den Wärmeverlauf<br />

über den gesamten Tag hinweg auf. Dadurch habe ich immer<br />

den Überblick über die Prozesse und kann sie gezielt optimieren.“<br />

Auch die einfache Handhabung des Gerätes begeistert Bauer:<br />

„Da es in meiner Wäscherei ständig Verbesserungsbedarf gibt,<br />

möchte ich die Steuerung selbst erweitern können, ohne jedes<br />

Mal einen Programmierer beauftragen zu müssen. Der Multifunktionscontroller<br />

ist also genau das, was ich brauche.“<br />

KÄLTEANLAGEN GERNE AUS DER<br />

FERNE ÜBERWACHEN<br />

Mit dem MFC lassen sich aber nicht nur Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

regeln. Die Heck Kältetechnik GmbH aus Steinhagen bei<br />

Bielefeld setzt den Multifunktionscontroller zum Beispiel in ihren<br />

Kälteanlagen für die Industrie ein. Heck fertigt Kaltwassersätze<br />

sowie Direktverdampfungskälte- und Luftentfeuchtungs anlagen,<br />

die ganz unterschiedliche Anwendungen kühlen.<br />

Durch den MFC konnte der Kälte- und Klimatechnik-Spezialist<br />

die Attraktivität seiner Systeme nochmals steigern: „Wir haben jetzt<br />

beispielsweise eine viel höhere Funktionalität als mit der alten<br />

Steuerung. Der Bediener bekommt über das neue Touch-Display<br />

deutlich mehr Einzelstörmeldungen und Betriebsmeldungen aus<br />

der Anlage angezeigt als vorher“, berichtet Heck.<br />

Über die Data Logger-Funktion des MFC können zudem alle<br />

prozessrelevanten Daten mitgeschnitten werden. So sehen die<br />

Service-Techniker von Heck auf einen Blick, in welchem Betriebszustand<br />

eine Anlage<br />

beim Auftreten der Störung<br />

war. Darüber hinaus<br />

können sich die Techniker<br />

mit dem Multifunktionscontroller<br />

auch aus der<br />

Ferne auf die jeweilige<br />

Anlage beim Kunden aufschalten.<br />

Das erleichtert<br />

die Diagnose im Schadensfall<br />

deutlich.<br />

HÜBSCHE MISCHUNG VON DEKO-PUTZEN<br />

Die Firma Stucco Pompeji aus dem thüringischen<br />

Rodeberg setzt den MFC<br />

nicht für die Regelung thermodynamischer<br />

Prozesse ein, sondern steuert<br />

damit den Mischvorgang bei der Produktion<br />

mineralischer Wand- und Bodenbeschichtungen.<br />

Das Unternehmen hat<br />

sich auf die Herstellung hochwertiger<br />

polierbarer Marmorputze, Lasuren und<br />

Echtmetallfarben für die Gestaltung von<br />

Innenräumen spezialisiert. Mit dem<br />

wachsenden Erfolg wurden auch die Mischer<br />

immer größer und mussten bald automatisiert werden, um<br />

wirtschaftlich produzieren zu können. Inzwischen steuert der<br />

MFC nicht nur die Mischzeit, sondern misst mithilfe einer Waage<br />

auch die Menge der einzelnen Komponenten ab. Nach dem Wiegen<br />

startet der Controller automatisch den Abfüllvorgang und<br />

sorgt dafür, dass die Rotation der Förderschnecke langsam ausläuft,<br />

wenn der Sack voll ist.<br />

LECKER DIE EFFIZIENZ IN DER LEBENSMITTEL-<br />

INDUSTRIE GESTEIGERT<br />

Ein anderer Anwender<br />

des MFC kommt aus der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Das Unternehmen stellt<br />

Casein her, einen Zusatzstoff<br />

für Eis, Desserts,<br />

Frischkäse oder Soßen.<br />

Während des Produktionsprozesses<br />

wird das aus<br />

pasteurisierter Milch gewonnene<br />

Casein verflüssigt, mit Zusätzen angereichert und dann<br />

mit dampfbetriebenen Walzen getrocknet. Da dieser Vorgang lange<br />

Zeit manuell geregelt wurde, brannte das Produkt hin und wieder<br />

an, wodurch sich die Walzen schneller abnutzten – der Ertrag sank.<br />

Durch den Einsatz des Multifunktionscontrollers bekam der Hersteller<br />

das Problem schnell in den Griff: Da die Walzentemperatur<br />

jetzt optimal geregelt ist, brennt nichts mehr an. Und die Aufheizphase<br />

für die Walzen konnte aufgrund des Controllers von 8 bis<br />

12 Stunden auf 3,5 Stunden reduziert werden.<br />

Bilder: Axxeron Hesch electronics, Wäscherei Bauer, Heck Kältetechnik, Stucco<br />

Pompeji, asayenka – stock.adobe.com<br />

www.hesch-automation.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

AXXERON HESCH electronics GmbH<br />

Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />

Tel. 05032 9535-0<br />

E-Mail: info@hesch.de<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

https://bit.ly/3Ffrmw7<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 29


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

WASSERSTOFF KOMPONENTEN FÜR DIE GASANALYSE<br />

FLÜCHTIGES RICHTIG ÜBERWACHEN<br />

Wasserstoff spielt eine große Rolle in der aktuell laufenden Diskussion<br />

zur Energiewende. Es ist das häufigste Element im Universum, kommt<br />

aber nur in gebundener Form vor. Gasförmig ist es rund 14 Mal leichter<br />

als Luft und es verbrennt rückstandsfrei.<br />

Wasserstoff (H 2<br />

) hat eine hohe Energiedichte und eignet<br />

sich deshalb gut als Substitut für fossile Energieträger<br />

wie Kohle oder Erdgas. Da es in der Natur<br />

überwiegend nur gebunden vorliegt, muss es aus<br />

seinen Trägern herausgelöst werden. Dies erfolgt zum Beispiel<br />

bei Wasser (H 2<br />

O) durch Elektrolyse. Kommt der Strom dabei aus<br />

erneuerbaren Quellen spricht man von grünem Wasserstoff oder<br />

bei Methan (CH 4<br />

), dem Hauptbestandteil von Erdgas, durch<br />

ES GIBT ZWEI VERFAHREN: DIE<br />

AEL ELEKTROLYSE UND DIE PEM<br />

ELEKTROLYSE. BEIDE VERFAHREN<br />

HABEN VOR- UND NACHTEILE<br />

mestellen, vorzugsweise an jedem Ausgang eines Moduls. Aus<br />

diesen wird das Messgas von einer speziellen Messgaspumpe,<br />

welche auch in der Lage ist, eventuell auftretendes Kondensat zu<br />

fördern, angesaugt und unter leichtem Überdruck einem Messgaskühler<br />

zugeführt. Bei der Bemessung der erforderlichen Fördermengen<br />

ist auf der H 2<br />

Seite die geringere Dichte von Wasserstoff<br />

zu berücksichtigen damit vor dem Analysator auf den korrekten<br />

Durchfluss eingedrosselt werden kann.<br />

MATERIAL BEIM SYSTEMAUFBAU<br />

Herrschen bereits im Produktionsprozess genügend Druck und<br />

Fördermenge, kann auf die Pumpe verzichtet werden. Im Kühler<br />

wird die Feuchte abgeschieden und das trockenen Messgas in<br />

den oder die Analysatoren geleitet. Der Überdruck im Messgas<br />

verhindert das Eindringen von Fremdluft und sorgt für unver-<br />

Dampfreformation oder Pyrolyse. Bei der Reformation entsteht<br />

als Nebenprodukt CO 2<br />

(blauer Wasserstoff) und der Pyrolyse<br />

CO (türkiser Wasserstoff). Beide Stoffe können als Rohstoffe<br />

weiterverarbeitet oder gelagert (CCS) werden.<br />

Das gewonnene H 2<br />

ist infolge seiner sehr geringen Dichte<br />

extrem flüchtig, wodurch sein Transport zu den Nutzern<br />

sehr anspruchsvoll ist. Gasförmig ist der Transport per Pipeline<br />

denkbar, verflüssigt kann Wasserstoff in isolierten Tankschiffen<br />

oder Tankwagen zum Verbraucher gelangen. Dabei<br />

muss leider mit nicht vernachlässigbaren Fluktuationsraten<br />

gerechnet werden. Darüber hinaus hat H 2<br />

die Eigenschaft<br />

versprödend auf Werkstoffe zu wirken, was bei Nutzungsdauer<br />

und Auslegung aller Anlagenkomponenten zu berücksichtigen<br />

ist. Besonders für die Herstellung von grünem Wasserstoff<br />

muss am Produktionsort sichergestellt werden, dass<br />

nicht nur ausreichend grüner Strom, sondern insbesondere<br />

genügend Wasser in bester Qualität vorhanden ist.<br />

WIE WIRD ÜBERWACHT?<br />

Wie in viele anderen Fällen auch, müssen die Herstellungsprozesse<br />

von H 2<br />

analytisch überwacht werden. Dabei steht in erster<br />

Linie die Einhaltung der UEG und der SIL Vorgaben im Fokus. In<br />

allen Herstellungsverfahren ist die extraktive Gasanalytik dafür<br />

die bevorzugte Analysenmethode. Dabei wird vor Eintritt des<br />

Messgases in den Analysator die Restfeuchte entfernt, um die<br />

Messzelle zu schützen und die Messwerte nicht zu verfälschen.<br />

Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Ausrüstung<br />

und Konzeptionierung von Analysensystemen in der Gasanalytik<br />

schlägt Bühler vor, für diese Applikationen ein druckbeaufschlagtes<br />

extraktives Aufbereitungssystem einzusetzen. Dies ist prinzipiell<br />

wie folgt aufgebaut:<br />

Da beim Elektrolyseverfahren keine partikulären Verschmutzungen<br />

im Messgas zu erwarten sind, reichen einfache Entnah-<br />

01 Zur Prozessführung<br />

oder der Emissionsüberwachung<br />

in der<br />

chemischen Industrie, der<br />

Petrochemie oder der<br />

Biochemie ist …<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

fälschte Messergebnisse. Gleichzeitig wird durch den Überdruck<br />

das anfallende Kondensat über einen entsprechenden automatischen<br />

Kondensatableiter aus dem System gedrückt. Durchfluss<br />

und Überdruck werden durch geeignete Geräte permanent überwacht.<br />

Die Verrohrung von der Entnahmestelle über den Pum-<br />

02 … die Gasanalyse penkopf bis hin zum automatischen Kondensatableiter<br />

erfolgt in Edelstahl. Den gleichen Systemauf-<br />

der Schlüssel zum sicheren<br />

und effizienten Betrieb bau empfiehlt Bühler auch für die Überwachung<br />

der Anlagen, hier beide des ebenfalls anfallenden Sauerstoffs. Zur Unterbringung<br />

des Überwachungssystems wird infolge<br />

Varianten in der ATEX<br />

Version Kat. 2<br />

der hohen Fluktuation von H 2<br />

lieber zu einer luftigen<br />

Behausung geraten. Die im System verwendeten<br />

Komponenten unterliegen im Fertigungsprozess natürlich<br />

besonderen Verfahren. Ihre Eignung für die Anwendung<br />

H 2<br />

/O 2<br />

wird teilweise zertifiziert.<br />

Dieser Systemaufbau reduziert laut Bühler den Materialmix im<br />

Aufbereitungssystem auf ein Minimum, bietet die bestmögliche<br />

Nutzungsdauer und ermöglicht unverfälschte Messergebnisse.<br />

Bilder: Bühler Technologies, Mediaparts – stock.adobe.com<br />

www.buehler-technologies.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bühler Technologies GmbH<br />

Harkortstrasse 29, 40880 Ratingen<br />

Tel. 02102 4989-0<br />

E-Mail: info@buehler-technologies.com<br />

YOUR SENSOR<br />

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Umweltbedingungen<br />

Induktive<br />

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Prozess-<br />

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• Extreme Temperaturen – 60 °C...+250 °C<br />

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EGE-Elektronik<br />

Spezial-Sensoren GmbH<br />

Ravensberg 34 • 24214 Gettorf<br />

T 04346-41580 F 04346-5658<br />

info@ege-elektronik.com<br />

ege-elektronik.com<br />

SPS <strong>2023</strong><br />

Halle 7A<br />

Stand<br />

7A-<strong>11</strong>1<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 31


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

SOFTWARELÖSUNGEN IM BEREICH EX-SCHUTZ<br />

Mit der Beteiligung an Senseven setzt I.Safe Mobile als Hersteller im Bereich Explosionsschutz<br />

auf die Integration neuer, zukunftsträchtiger Softwarelösungen mit KI-Technologie.<br />

Laut Unternehmen bietet die Partnerschaft beider Unternehmen einen Zugang<br />

zu modernsten und zukunftsweisenden Fortschritten und eröffnet durch die Erweiterung<br />

des Angebots auch außerhalb des bisherigen Geschäftsfelds. Das Thema Künstliche<br />

Intelligenz, gerade im Automatisierungs- und Instandhaltungsbereich, wird laut<br />

Unternehmen auch in den kommenden Jahren im Industriesektor eine wichtige Rolle<br />

spielen, um Prozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, Kosten einzusparen<br />

und langfristig die Resilienz von Unternehmen zu stärken.<br />

www.isafe-mobile.com<br />

CONDITION-MONITORING-<br />

PLATTFORM ERGÄNZT<br />

Mit dem IM18-CCM60 hat Turck seine Condition-<br />

Monitoring-Plattform zur Zustandsüberwachung<br />

von Schaltschränken um ein weiteres Modell<br />

ergänzt. Es kommt mit dem IIoT-Betriebssystem<br />

Siineos. Das dort integrierte InCore-Framework<br />

bietet eine große Auswahl an fertigen Komponenten,<br />

über die sich die integrierten Schnittstellen<br />

und Sensoren sowie alle gängigen Netzwerk- und<br />

Industrieprotokolle bedienen lassen. Neben<br />

vorhandenen Apps kann der Anwender einfach und<br />

schnell auch eigene Programme und Apps erstellen<br />

sowie laden. Möglich ist<br />

unter anderem der Zugriff<br />

auf die internen Sensoren<br />

für Temperatur, Feuchte<br />

und Türabstand und die<br />

Parametrierung der<br />

Schnittstellen.<br />

www.turck.de<br />

NEUER MESSWERTGEBER FÜR FEUCHTE<br />

UND TEMPERATUR<br />

Der neue Feuchte- und Temperatur-Messwertgeber<br />

Hmt370ex<br />

der Serie Vaisala von Cik<br />

Solutions dient für den Einsatz<br />

in Gefahrenbereichen. Laut<br />

Hersteller arbeitet das Gerät in<br />

Zone 0 sicher, ebenfalls lässt<br />

sich der Hmt370ex als Ersatz für<br />

ältere Generationen verwenden. Neben relativer Feuchte und<br />

Temperatur gibt der Messwertgeber weitere Parameter aus:<br />

Taupunkttemperatur, Feuchttemperatur, absolute Feuchte,<br />

Mischungsverhältnis, Wasserkonzentration, Wassermassenanteil,<br />

Wasserdampfdruck und Enthalpie. Außerdem sind<br />

spezielle Modelle für die Messung von Feuchte in Öl und<br />

Kerosin erhältlich. Konfiguration, Messwertkalibrierung und<br />

Justierung lassen sich direkt über die lokale Displayschnittstelle<br />

durchführen. Der Messwertgeber lässt sich per USB an<br />

die Vaisala PC-Software Insight anschliessen.<br />

www.cik-solutions.com<br />

DIGITALER<br />

LEITFÄHIGKEITSSENSOR<br />

iMit dem SE625<br />

hat Knick einen<br />

digitalen Leitfähigkeitssensor<br />

mit<br />

Titanelektroden<br />

und Memosens-<br />

Technologie<br />

entwickelt. Damit<br />

ist de Bestimmung<br />

der Leitfähigkeit<br />

von Reinstwasser<br />

möglich. Der Messwert wird<br />

direkt im Sensor digitalisiert und<br />

zum Messumformer übertragen.<br />

Möglich ist die Steuerung von<br />

Umkehrosmose oder das Messen<br />

von Kühlwasser und Destillat.<br />

auch die Pharmaindustrie kann<br />

von der Prozessmesstechnik des<br />

Sensors profitieren.<br />

www.knick.de<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


NEUE TOOLS FÜR DAS<br />

PROCESS MINING<br />

Process Mining ermöglicht es, Geschäftsprozesse<br />

anhand ihrer digitalen Ereignisprotokolle,<br />

zum Beispiel Log-Dateien datenbasiert<br />

zu analysieren und Optimierungspotenziale<br />

in den Abläufen zu identifizieren. Während<br />

Process Mining in vielen Branchen wie dem<br />

Online-Handel bereits erfolgreich eingesetzt wird, mangelt es in der Fertigungsindustrie oft an<br />

den dafür benötigten großen Datenmengen (Big Data). Neben Contact Software sind unter<br />

anderem Campus Paderborn, die Universität Paderborn, das Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik<br />

Mechatronik sowie die Unternehmen GEA Westfalia Separator und Weidmüller<br />

Interface an dem Forschungsprojekt BPM-I4.0 beteiligt. Hier sollen neue digitale Werkzeuge,<br />

Methoden und Algorithmen gestaltet werden, um zusätzliche Daten in das Process Mining zu<br />

integrieren. Weiterentwickelte Contact Elements Bausteine sollen laut Unternehmen Live-Prozesssteuerung<br />

über Kennzahlensysteme sowie zur Datenanonymisierung liefern, um somit ein<br />

ganzheitliches Bild der Prozesse zu veranschaulichen. Die Auswertung mittels Machine<br />

Learning soll laut Hersteller Schwachstellen transparent machen und relevante Einsatzfelder<br />

zur Optimierung der Kernprozesse identifizieren.<br />

www.contact-software.com<br />

SCHAFFT PLATZ.<br />

UND BEWEGUNGS-<br />

FREIHEIT.<br />

Das REX-System<br />

EXPLOSIONSGESCHÜTZTE EDELSTAHLGEHÄUSE<br />

Die Ex Edelstahl-Gehäusesysteme von Rose erfüllen die Anforderungen der ATEX-/IECEx-Standards<br />

und sind für die ATEX-Zonen 1 und 21 zugelassen. Anwender erhalten die Gehäuse<br />

wahlweise als Komponente mit U-Zulassung oder als vollzertifiziertes Gerät für den Einbau<br />

von Klemmen oder elektronischen Betriebsmitteln. Rose bietet seine Ex Edelstahl-Gehäusesysteme<br />

in mehr als 40 verschiedenen Ausführungen an – neben der Standard-Variante gibt es<br />

auch Varianten mit Flansch, scharnierter Tür oder EMV-Schutz. Alle Gehäuse können in den<br />

Temperaturbereichen T6/T5/T4 und – 60 °C verwendet werden. Da die Gehäuse aus V4A-Edelstahl<br />

bestehen, eignen sie sich zudem für hygienekritische Anwendungen in der<br />

Nahrungs- und Genussmittel- sowie in der Pharma-Industrie. Alle Gehäuse<br />

verfügen über unverlierbare Deckelschrauben, einen großen Öffnungsausschnitt<br />

für Einbauten sowie integrierte Befestigungen für<br />

Tragschienen und Montageplatten. Die Gehäusesysteme sind als<br />

Standard-Leergehäuse mit Abmessungen von 100 × 100 × 61 mm bis<br />

200 × 600 × 121 mm erhältlich. Darüber hinaus gibt es Hightech-Lösung<br />

für den Öl- und Gas-Bereich.<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

VOLLSTÄNDIGE ETIKETTENPRÜFUNG<br />

INTEGRIERT<br />

Mettler-Toledo stellte auf der Interpack <strong>2023</strong> erstmals in<br />

Europa seine modularen Mix-and-Match-Kombilösungen<br />

mit vollumfänglicher Etikettenprüfung vor. Die Systeme<br />

eignen sich für den Einsatz in High-Speed-Produktionslinien,<br />

um die Etikettenprüfung gemäß Branchenrichtlinien<br />

wie BRCGS zu dokumentieren. Die Kombilösungen überprüfen<br />

sowohl das Vorhandensein aller Etikettenelemente als<br />

auch deren Korrektheit und visuelle sowie maschinelle<br />

Lesbarkeit. Ergänzend hierzu umfasst die Etikettenprüfung<br />

die Kontrolle auf Qualitätsmängel wie fehlerhafte Positionierung<br />

oder Ausrichtung des Etiketts, Falten, beschädigte Ecken oder Kanten sowie mangelhafte<br />

Druckqualität und Doppeletikettierung. Die Prüfung der Qualität und Korrektheit der<br />

Etikettierung kann hierbei auf allen Seiten des Produktes erfolgen – einschließlich deren<br />

Ober- und Unterseite. Des Weiteren werden unterschiedliche Verpackungsformate, auch runde<br />

sowie Tiefziehverpackungen, unterstützt.<br />

www.mt.com<br />

Profitieren Sie vom aufeinander<br />

abgestimmten Komplettpaket für<br />

die DC 24 V-Steuerspannungsebene.<br />

Das modulare REX-System passt<br />

sich flexibel an Ihre Anwendung an.<br />

Dabei spart es bis zu 60 % Platz<br />

im Schaltschrank ein und ist<br />

durch eine patentierte Verbindungstechnik<br />

einfach zu installieren.<br />

e-t-a.de/schafftplatz


NEU UND NACHHALTIG<br />

COMPOSITES-RECYCLING-STUDIE<br />

Die Themen Nachhaltigkeit und<br />

Recycling sind auch in der Kunststoffindustrie<br />

seit einigen Jahren immer<br />

wichtiger geworden. Gerade im<br />

Bereich Leichtbau können Composites<br />

Materialien im Bezug auf Nachhaltigkeit<br />

einen hohen Mehrwert liefern.<br />

Warum Composites vorteilhaft sind,<br />

wurde bislang wenig systematisch<br />

oder eher punktuell untersucht. Mit<br />

der zu Beginn des Jahres <strong>2023</strong><br />

veröffentlichten Composites-Recycling-Studie,<br />

die vom IKK-Institutsleiter<br />

Professor Hans-Josef Endres und<br />

Dr. Madina Shamsuyeva mit Unterstützung<br />

von Industrievertretern aus<br />

dem AVK-Expertenarbeitskreis erarbeitet wurde, liegt nun eine große<br />

Untersuchung zum Thema Recycling von Composites vor. Die Studie<br />

bietet eine systematische und umfassende Übersicht über die anfallenden<br />

Abfallmengen und die aktuellen sowie zukünftig verfüg- und<br />

umsetzbaren Lösungen zum hochwertigen Recycling. Dabei werden auch<br />

die Vor- und Nachteile zu den verschiedenen Verfahren bewertet sowie<br />

relevante gesetzliche Vorgaben und Normen betrachtet.<br />

www.avk-tv.de<br />

Prozesstechnik<br />

Hygienisch und<br />

passgenau?<br />

Präzise MSR-Technik<br />

von AFRISO!<br />

74-03<br />

www.afriso.de/hygiene<br />

Druck, Temperatur<br />

und Füllstand –<br />

mechanisch und<br />

elektronisch<br />

Hygienic Design,<br />

3A-zertifiziert<br />

CIP-/SIPreinigungs<br />

fähig<br />

Vielfältige Prozessanschlüsse,<br />

FDA-gelistete<br />

Materialien für<br />

genau Ihren<br />

Einsatzfall<br />

VERBUNDPROJEKT FÜR PFAS-POLYMERE<br />

Das Ziel eines neuen Verbundprojektes vom Fraunhofer LBF ist, den relevanten Stand der<br />

Technik und Wissenschaft im Kontext PFAS-Substitution für Polymere am Beispiel ausgewählter<br />

Anforderungsprofile, Materialien und Anwendungen zusammenzutragen und zu<br />

bewerten. Ferner sollen die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Grenzen sowie Chancen<br />

möglicher Ansätze zur Substitution von PFAS-Polymeren aufgezeigt werden. Diese werden<br />

es den Projektbeteiligten ermöglichen, die eigene Situation und die aus einem möglichen<br />

PFAS-Verbot resultierenden, individuellen Herausforderungen und Möglichkeiten besser<br />

einzuschätzen. Hintergrund: PFAS-Polymere haben wegen ihrer Beständigkeit unter<br />

extremen Bedingungen und ihrem einzigartigen Eigenschaftsportfolio in vielen Anwendungen<br />

und industriellen Produkten, Maschinen und Anlagen Einzug gehalten und sind<br />

heute nahezu allgegenwärtig. Im Kontext mit Kunststoff-, Elastomer- und Gummi-Anwendungen<br />

werden PFAS-Polymere beispielsweise in Dichtungen, Kabeln und Beschichtungen<br />

eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Beständigkeit sind PFAS jedoch bioakkumulativ und<br />

können für die Umwelt eine Gefahr darstellen. Außerdem stehen sie im Verdacht verantwortlich<br />

für Gesundheitsschäden zu sein. Da PFAS wegen der Kosten oftmals nur dort<br />

eingesetzt werden, wo ihre besonderen Eigenschaften wie hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit,<br />

Verschleißschutz, elektrische Isoliereigenschaften dies unbedingt erfordern,<br />

ist eine Substitution in aller Regel nicht ohne weiteres möglich. Außerdem sind Produkte<br />

wie Pumpen, Kompressoren oder<br />

Armaturen, in denen heute<br />

PFAS-Komponenten enthalten<br />

sind, meist sehr langlebig und weit<br />

über die aktuell diskutierten<br />

Übergangsfristen von maximal<br />

13,5 Jahren in Gebrauch. Entlang<br />

der Produktkette ist es dringend<br />

notwendig, frühzeitig den Einsatz<br />

von Ersatz-Materialien zu prüfen<br />

und zu bewerten.<br />

www.lbf.fraunhofer.de


NEU UND NACHHALTIG<br />

INVEST IN START-UP CIRPLUS<br />

Erreichen Kunststoffe ihr Lebensende, landen sie häufig in der Verbrennungsanlage.<br />

Um kostbare Ressourcen und die Umwelt zu schonen, ist es<br />

aber sinnvoller, eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft zu fördern. Dieses Ziel<br />

verfolgt auch der Kölner Kunststoffspezialist Igus mit seiner Chainge<br />

Recycling-Plattform. Jetzt hat das Unternehmen in das Hamburger Start-up<br />

Cirplus investiert. Die Unternehmen verfolgen die gemeinsame Vision, den<br />

Kunststoffkreislauf zu schließen und eine Revolution für den Rezyklathandel<br />

von technischen und Standard-Thermoplasten anzustoßen. Mit seinem<br />

Chainge Programm hat Igus den Beweis erbracht, dass Circular Economy<br />

auch einfach geht. Die Potentiale neuer Stoffströme für Rezyklate müssen<br />

nur genutzt werden. Die Kölner haben die Notwendigkeit früh erkannt und<br />

ermöglichen Anwendern seit 2019, ausgediente Energieketten herstellerunabhängig<br />

recyceln zu lassen. Im Oktober 2022 entstand die Chainge Online-<br />

Plattform, um einen einfachen digitalen Zugang zum Recycling zu bieten.<br />

Über den Marktplatz lassen sich nun auch bisher unberücksichtigte, technische<br />

Kunststoffe schnell und unkompliziert in die Kreislaufwirtschaft<br />

überführen. Verarbeitende Unternehmen haben auch die Möglichkeit,<br />

recycelte Kunststoffe mit garantierten Qualitätsstandards zu erwerben.<br />

Dieser erweiterte Marktzugang vereinfacht das Erreichen angekündigter<br />

Rezyklateinsatzquoten. Um die digitale Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben,<br />

hat Igus nun in das zirkuläre Hamburger Start-up Cirplus investiert.<br />

Das Start-up bietet Entsorgern, Recyclern und Produktherstellern einen<br />

digitalen Marktplatz, über den sie standardisierte Rezyklate auf sichere,<br />

rückverfolgbare und kosteneffiziente Art und Weise kaufen können. Darüber<br />

hinaus hat Cirplus die Normen DIN SPEC 91446 und DIN SPEC 91481 als<br />

weltweit erste Standards für hochwertiges Kunststoffrecycling initiiert.<br />

www.igus.de<br />

ZERTIFIKATE KAUFEN FÜR<br />

MÜLLVERBRENNUNGSANLAGEN<br />

Der Emissionshandel<br />

nach dem europäischen<br />

EU-ETS oder<br />

lokalen Regelungen,<br />

verpflichtet Anlagenbetreiber<br />

von<br />

Müllverbrennungsanlagen<br />

oder<br />

Mitverbrennungsanlagen<br />

aktuell oder in<br />

Zukunft am Zertifikathandel<br />

teilzunehmen<br />

und für den CO2<br />

Ausstoß der Anlage Zertifikate zu<br />

kaufen. Dies kann hohe zusätzliche<br />

Kosten mit sich bringen. Mit der<br />

Bestimmung von biogenem CO2<br />

können die Kosten gesenkt werden,<br />

da biogenes CO2 als klimaneutral gilt<br />

und für diese Emissionen keine<br />

Zertifikate gekauft werden müssen.<br />

Zusätzlich können überschüssige<br />

Zertifikate für die zukünftige<br />

Verwendung behalten oder verkauft<br />

werden. Als biogenes CO2 wird<br />

Kohlenstoffdioxid bezeichnet, das in<br />

der jüngeren Vergangenheit durch<br />

einen Organismus absorbiert wurde.<br />

Biogenes CO2 wird durch die<br />

Verbrennung von organischen<br />

Materialien wie Holz, Klärschlamm,<br />

Tiermehl oder anderer Biomasse<br />

freigesetzt. Unterscheiden kann man<br />

biogenes von fossilem CO2 anhand<br />

der 14C-Fraktion, einem chemischen<br />

Merkmal, das in fossilem Kohlendioxid<br />

nicht vorhanden ist, da es im<br />

Laufe der Zeit zerfällt.<br />

www.envea.global<br />

Montiert mit einem Click<br />

Die Kabeldurchführung zum Einrasten<br />

Erleben Sie innovative<br />

Kabeleinführungssysteme<br />

live auf der sps in Nürnberg.<br />

Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />

Die Kabeldurchführung KEL-DPZ-CLICK kann<br />

direkt von der Frontseite eingerastet oder<br />

mit einer Gegenmutter verschraubt werden.<br />

Sie bietet eine hohe Packungsdichte sowie<br />

automatische Abdichtung und Zugentlastung.<br />

IP65<br />

IP68<br />

www.icotek.com


WICKELMASCHINE<br />

DOPPELTER<br />

DREH<br />

Ein österreichischer Süßwarenhersteller suchte ein vollautomatisches<br />

Verpackungssystem für das Wickeln von Hartbonbons. Verlangt war<br />

eine leistungsstarke und flexible Anlage, die zudem schnell zur<br />

Verfügung stehen musste.<br />

Pez International produziert am Standort Wien unter anderem<br />

Hartbonbons in allen Varianten und Formen. Der<br />

Prozess reicht von der Herstellung der Rohmasse aus Sirup,<br />

Zucker und Wasser bis zur Endverpackung. Die<br />

bruchempfindlichen Bonbons, österreichisch Zuckerl genannt,<br />

werden in Folien gewickelt. Dafür setzt das Unternehmen an<br />

mehreren Verpackungslinien spezielle Wickelmaschinen ein.<br />

Zum Ende des Jahres 2021 bekam Pez International eine Kundenanfrage,<br />

die jedoch die Kapazität der vorhandenen Verpackungsanlagen<br />

überstieg.<br />

„Wir brauchten eine leistungsstarke Wickelmaschine für den<br />

Doppeldreh-Einschlag von 800 Hartbonbons pro Minute, die zudem<br />

schnell installiert werden musste“, erzählt Manfred Hackl,<br />

Technischer Leiter bei Pez International. Passenderweise hatte<br />

Sacmi Packaging & Chocolate kurz zuvor eine Neuentwicklung<br />

auf den Markt gebracht. Die Wickelmaschine H-1K unter der<br />

Marke Carle &Montanari ist für die Verpackung runder sowie<br />

rechteckiger Süßigkeiten im Doppeldreh-Einschlag bestimmt<br />

und erfüllt die Leistungsvorgaben. Das neue System war schnell<br />

lieferbar und überzeugte sofort im Testbetrieb mit den Produkten<br />

von Pez International.<br />

Dazu kam noch die Bereitschaft des Verpackungsmaschinenherstellers,<br />

den Zuführteller der H-1K eigens für die Anwendung<br />

anzupassen. Manfred Hackl: „Bei unseren vorhandenen Wickelmaschinen<br />

haben wir die Erfahrung gemacht, dass der in den<br />

Bonbons enthaltene Zucker das Metall der Zuführteller abschmiergelt.<br />

Sacmi konstruierte für uns einen speziell geformten<br />

Teller aus hochfestem Kunststoff.“<br />

EIN ZUFÜHRTELLER FÜR VIELE FORMATE<br />

Pez International verpackt mit der Wickelmaschine H-1K seit April<br />

2022 im Zweischichtbetrieb Hartbonbons verschiedener Formate.<br />

Dazu werden die Bonbons zunächst in eine Beschickungswanne<br />

gefüllt und gelangen dann über eine Vibrationsrinne mit<br />

Gitterrost zur Ausscheidung von Bruchstücken auf den rotieren-<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

den Zuführteller. Dank des servomotor-gesteuerten Antriebsprofils<br />

dieser Eintaktscheibe bietet die neue Wickelmaschine eine<br />

hohe Effizienz und viel Leistung.<br />

Mit dem „Adjustable-Pitch“-Feature für frei wählbare Produktdimensionen<br />

und -abstände geht die H-1K über die herkömmlichen<br />

mechanischen, auf Nocken basierenden Prinzipien<br />

hinaus und erlaubt große Flexibilität für die Verpackung sehr unterschiedlicher<br />

Produkte. Die optimalen Produktionsparameter<br />

werden im System gespeichert, um einen hohen Wirkungsgrad<br />

und eine große Geschwindigkeit zu erreichen.<br />

Der Zuführteller wird sensorgesteuert kontinuierlich beschickt<br />

und übernimmt zugleich die Funktion eines Produktpuffers. Sind<br />

die Bonbons auf dem Teller angelangt, werden sie auf schonende<br />

Art und Weise in an ihre Maße angepasste Kavitäten am Rand der<br />

Scheibe befördert. So vereinzelt können die Produkte von einem<br />

Drehgreifer übernommen und der Wickelvorrichtung zugeführt<br />

werden. Durch die Spannung der Folie entstehende Rückstellkräfte<br />

sorgen für eine enge und feste Umwicklung des Bonbons.<br />

„Der Doppeldreh-Einschlaghat eine sehr gute Qualität“, sagt Manfred<br />

Hackl.<br />

Die Folienzuführung der Wickelmaschine erfolgt ebenfalls servoangetrieben,<br />

wobei ein kurz gehaltener Vorschub eine elektrostatische<br />

Aufladung verhindert. Im Sinne einer hohen Maschinenverfügbarkeit<br />

hat Pez International die Option eines doppelten Folienrollenhalters<br />

mit automatischer Folienverbindung gewählt.<br />

Sollte dennoch einmal Folie fehlen oder der Produktnachschub<br />

stocken, schaltet die Maschine unverzüglich ab.<br />

SCHNELLE PRODUKTWECHSEL<br />

Pez International profitiert auch von den schnellen Produktwechseln<br />

auf der Wickelmaschine. Manfred Hackl: „Wir sind auf<br />

Geschwindigkeit angewiesen und der Umbau der H-1K dauert<br />

WIR SIND AUF GESCHWINDIGKEIT<br />

ANGEWIESEN UND DER UMBAU DER<br />

H-1K DAUERT NUR CIRCA 30 MINUTEN<br />

Manfred Hackl<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 57. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

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Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

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B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />

m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

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SALES<br />

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E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

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E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-<strong>11</strong>3, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

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DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

01 Der Drehgreifer bringt die Bonbons zur Wickelvorrichtung<br />

02 Die Wickelvorrichtung verpackt die Bonbons im<br />

Doppeldreh-Einschlag<br />

03 Die Bonbons gelangen über eine Rutsche auf den Zuführteller<br />

der Wickelmaschine<br />

04 Die im Doppeldreh-Einschlag verpackten Bonbons<br />

verlassen die Wickelmaschine<br />

05 Die Wickelmaschine H-1K ist für Pez International eine<br />

leistungsstarke und flexible Verpackungslösung<br />

02<br />

03<br />

nur circa 30 Minuten.“ Darüber hinaus lobt Hackl die sehr einfache<br />

Bedienbarkeit und die logischen Abläufe, mit denen die Mitarbeiter<br />

hervorragend klarkommen. Gesteuert wird die Verpackungsmaschine<br />

über einen benutzerfreundlichen HMI-Touchscreen,<br />

der nach den Standards von Industrie 4.0 konzipiert wurde.<br />

Die volltransparente Schutzvorrichtung bietet ein freies<br />

Blickfeld auf das Maschineninnere.<br />

Für Reinigungsmaßnahmen ist die Wickelmaschine wegen ihrer<br />

offenen Bauweise gut zugänglich. Dank des Spritzwasserschutzes<br />

gemäß Schutzart IP54 werden die unvermeidlichen Zuckeranhaftungen<br />

per Nassreinigung entfernt. Bruchstücke und<br />

Krümel der Bonbons landen in Auffangwannen, die während des<br />

Betriebs entnommen und geleert werden können.<br />

Manfred Hackl ist mit der Investition in die Verpackungstechnik<br />

vollends zufrieden: „Mit der H-1K erfüllen wir den Kundenauftrag<br />

und liefern einwandfrei gewickelte Hartbonbons.“ Pez International<br />

kann die Wickelmaschine neu kalibrieren, falls damit<br />

zukünftig andere Süßwaren verpackt werden sollen. So lässt sich<br />

die für die Verpackung der Hartbonbons angeschaffte Maschine<br />

zu einem späteren Zeitpunkt auf ein hinsichtlich Größe und<br />

Eigenschaften völlig unterschiedliches Produkt umstellen.<br />

Bilder: Sacmi<br />

www.sacmi.com<br />

04<br />

AUTOR<br />

Herbert Hahnenkamp,<br />

Sacmi Packaging & Chocolate<br />

05<br />

PEZ<br />

Die Pez-Unternehmensgruppe mit Sitz in<br />

Österreich, in Traun bei Linz, beschäftigt<br />

fast 1.000 Mitarbeiter und hat Produktionsstandorte<br />

in Wien, Ungarn und USA. Das<br />

Unternehmen bringt jährlich ca. 70 Mio.<br />

Pez-Spender sowie 5 Mrd. Bonbons in<br />

Umlauf. Die Pez-Produkte sind weltweit in<br />

mehr als 80 Ländern erhältlich. Neben der<br />

Marke Pez, die bereits 1927 auf den Markt<br />

gebracht wurde, gehören auch noch die<br />

Brands BioBon, Egger und Hustinetten zur<br />

Pez-Familie. Am Produktionsstandort Wien<br />

fertigt Pez International jährlich rund 2.000 t<br />

Hartbonbons und Gelantineprodukte.<br />

int.pez.com<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Better safe<br />

than sorry: Sicherheit<br />

und Mitarbeitergesundheit<br />

erhalten,<br />

ermöglicht durch<br />

einen Inert-Sauger<br />

INDUSTRIESAUGER<br />

PROFESSIONELLES<br />

ABSAUGEN SCHÜTZT<br />

Laut der Internationalen Arbeitsorganisation<br />

(ILO) leiden 160 Millionen Arbeitnehmer<br />

weltweit an arbeitsbedingten Erkrankungen.<br />

Die erste und scheinbar schlüssigste<br />

Maßnahme ist eine sichere und saubere<br />

Arbeitsumgebung.<br />

ter geschützt werden. Darüber hinaus ist es unerlässlich die mittelbar<br />

betroffenen Mitarbeiter vor Emissionen zu bewahren. Die<br />

Abluft, die sich auch in anderen Arbeitsbereichen ausbreiten<br />

kann, muss bei einer W3 Ausführung zu mindestens 99 Prozent<br />

frei von Partikeln sein. Mit dem Einsatz von H13 Filtern, wie im<br />

Falle der FEX 3000, erreicht man da rüber hinaus einen Abscheidegrad<br />

von 99,95 Prozent.<br />

Bilder: Evo-Products, tomeyk – stock.adobe.com<br />

www.evo-products.de<br />

Feinsäube sind Belastungen in Arbeitsumgebungen, die<br />

durch Aufwirbelung entstehen. Deshalb müssen Unternehmen<br />

auf professionelle Absaugtechnik setzen, die<br />

speziell für kritische Stoffe konstruiert wurde. Von Evo-<br />

Products gibt es dafür einen besonders kompakten Sicherheitssauger<br />

im Inert-Verfahren. Volker Blankenburg (Geschäftsführer)<br />

führte aus: „Immer dann, wenn feine Stäube<br />

entstehen, ist es wichtig diese fachgerecht abzusaugen. Sind<br />

dazu auch noch reaktive und brennbare Materialien im Spiel<br />

kommt man mit einem gewöhnlichen Sauger nicht weit. Die<br />

eingesaugten Stäube könnten im Sauger weiter mit Sauerstoff<br />

reagieren und so die Sicherheit des gesamten Betriebs beeinträchtigen.“<br />

Deshalb hat das Unternehmen den Inert-Sauger<br />

entwickelt. Blankenburg ist sich sicher, dass „wir einen Inert-<br />

Sauger entwickelt haben, um Produktionsverfahren sicherer zu<br />

machen und die tägliche Arbeit der Mitarbeiter zu erleichtern.“<br />

FLÜSSIGES MACHT PASSIV<br />

Das Inert-Verfahren basiert darauf, dass explosionsgefährdetes<br />

Sauggut durch ein Flüssigkeitsbad passiviert wird. Kritische<br />

Feinstäube werden hierbei entsprechend VDI 3405 an ein<br />

flüssiges Abscheidemedium gebunden (zum Beispiel Wasser).<br />

Ergänzend zu der Bindung der Stäube sorgen zwei Filter (VA-<br />

Filter und H14 Filter) für eine saubere Abluft. Eine zusätzliche<br />

Sicherheitsvorrichtung ist ein integriertes Entgasungsventil.<br />

Es verhindert den Stau entstehender Gase im Sauger.<br />

Mit einem Inert-Sauger, wie dem Ecodustpro 15 WB können<br />

Mitarbeiter folglich die notwendige Abreinigung von Metallstäuben<br />

vornehmen, ohne sich oder andere dabei zu gefährden.<br />

Denn die gesundheitlichen Folgen bei der Inhalation reichen<br />

von kurzfristigen Beeinträchtigungen wie Schwindel und<br />

Kopfschmerzen bis hin zu langfristigen Organschäden, insbesondere<br />

die der Lunge, wie Entzündungen oder Krebserkrankungen.<br />

In erster Instanz müssen selbstverständlich die Arbei-<br />

DENIOS – WIR SCHÜTZEN<br />

MENSCH UND UMWELT.<br />

www.denios.de/thermotechnik<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

ZERKLEINERUNGS- UND PUMPTECHNIK<br />

ABWASSER EFFEKTIV<br />

BEHANDELN<br />

Auf der Aquatech gibt es Lösungen für eine effiziente, leistungsstarke<br />

Abwasser-Handhabung zu begutachten. Ein Hersteller möchte mit<br />

seinem breiten Portfolio für die Abwassertechnik Anwender dabei<br />

unterstützen, Wassernetze effizient und wirtschaftlich zu betreiben. Im<br />

Mittelpunkt am Messestand stehen ein Abwasserzerkleinerer, ein<br />

Nasszerkleinerer und eine besondere Drehkolbenpumpe.<br />

Das Unternehmen Vogelsang stellt auf der Aquatech<br />

(6.- 9.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, Amsterdam) in Halle 7 an Stand 342 seine<br />

innovativen Lösungen für ein effizientes, leistungsstarkes<br />

Abwasser-Handling vor. „Mit unserem breiten Portfolio<br />

für die Abwassertechnik unterstützen wir Anwender dabei,<br />

Wassernetze effizient und wirtschaftlich zu betreiben“, erklärt<br />

Rainer Zobel, Leiter Vertrieb Europa Industrie, Abwasser und<br />

Biogas bei Vogelsang. Im Mittelpunkt des Messestand stehen der<br />

Abwasserzerkleinerer Xripper, der Nasszerkleinerer Rotacut RCQ<br />

und die Drehkolbenpumpe der VX-Serie. Die Geräte stellt Ihnen<br />

die VERFAHRENSTECHNIK vorab in diesem Beitrag schon vor.<br />

ONE-PIECE RIPPER-ROTOREN UND PUMPE MIT<br />

UMKEHRBARER FÖRDERRICHTUNG<br />

In allen Modellen der Xripper-Serien sind die One-Piece Ripper-Rotoren<br />

standardmäßig verbaut. Sie sind aus einem Block<br />

Spezialstahl gefertigt und zeichnen sich durch gehärtete<br />

Schneidkanten und einen hochfesten Kern aus. Das macht die<br />

Ripper-Rotoren besonders robust und langlebig.<br />

Die Drehkolbenpumpe der VX-Serie (siehe Aufmacherbild) ist<br />

eines der Highlights der Messe. Sowohl beim Pumpen von<br />

Schlamm als auch von Abwasser, die leistungsstarken Drehkol-<br />

benpumpen von Vogelsang haben sich in unterschiedlichsten<br />

Applikationen weltweit bewährt – bei der klassischen Abwasserreinigung,<br />

aber auch bei der Membranfiltration. Ob Saugbetrieb<br />

zum Filtrieren oder Rückspülen zwecks Reinigung der Membranen:<br />

Beide Prozessschritte können mit nur einer Drehkolben-<br />

ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE …<br />

… stehen bei Vogelsang im Gleichklang. Das Unternehmen<br />

bekennt sich zur Verantwortung für den Umweltschutz.<br />

Mit der Produktpalette setzt die Firma bewusst auf<br />

nachhaltige Techniken wie Biogas, Recycling oder<br />

Kläranlagen. Ein Beispiel ist die eigens entwickelte<br />

Vakuumentsorgung. Sie wird bei der Deutschen Bahn, für<br />

Schiffe und in der Hafenwirtschaft eingesetzt. Ebenso legt<br />

Vogelsang großen Wert auf die umweltschonende<br />

Fertigung von langlebigen Produkten. Mit hochmodernen<br />

Solaranlagen, energieeffizienter Klimatechnik und der<br />

Energierückführung im Produktionsbetrieb leistet sie im<br />

Betriebsprozess wichtige Beiträge zum Umweltschutz.<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


02<br />

01<br />

01 Besonders für offene Kanäle und Schächte geeignet<br />

02 In allen Modellen der Xripper-Serien sind standardmäßig<br />

die One-Piece Ripper-Rotoren verbaut<br />

pumpe erfolgen, indem die Förderrichtung umgekehrt und<br />

die Antriebsdrehzahl angepasst wird. Zusätzliche Rohrleitungen<br />

und Schieber, die beim Einsatz mehrerer Pumpen erforderlich<br />

wären, entfallen.<br />

WEITERE LÖSUNGEN<br />

Interessierte können sich am Vogelsang-Stand außerdem<br />

über den Nasszerkleinerer Rotacut RCQ mit Fremdkörper-<br />

Abscheider und den Disruptor für die mechanische Desintegration<br />

informieren.<br />

Zusätzlich zeigt Vogelsang am Messestand die neuen Modelle<br />

der erweiterten XRG-Baureihe des Zweiwellen-Zerkleinerers.<br />

Dazu erklärt Zobel abschließend: „Ziel der Erweiterungen<br />

war es, Betreibern leistungsstarke Abwassertechnik in<br />

kompakter Bauweise anzubieten. Die neuen Modelltypen des<br />

Xripper XRG sind auf hohe Durchflussmengen ausgelegt und<br />

insbesondere für den Einsatz in Pumpstationen, der Kanalisation<br />

und Kläranlageneinläufen geeignet.“<br />

Bilder: Vogelsang<br />

Elektrisch,<br />

effizient, eSy<br />

Elektromotorisch betätigte Membran-,<br />

Sitz- und Membransitzventile<br />

GEMÜ eSyLite, eSyStep und eSyDrive<br />

• Für einfache, variable sowie komplexe Auf-/Zuund<br />

Regelanwendungen<br />

• Maßstäbe in Bezug auf Lebensdauer, Kompaktheit,<br />

Stellgeschwindigkeit und Energieeffizienz<br />

• Aufgrund schmaler Bauweise geeignet für<br />

Mehrwegeventilblöcke<br />

www.vogelsang.info<br />

UNTERNEHMEN<br />

Vogelsang GmbH & Co. KG<br />

Holthöge 10–14, 49632 Essen (Oldenburg)<br />

Tel. 05434 83 - 234<br />

E-Mail: germany@vogelsang.info<br />

www.gemu-group.com


PERSÖNLICH<br />

KUNSTSTOFFINGENIEURIN LENA ARNOLD<br />

POLYMERE SIND WEIBLICH<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Lena Arnold ihre Geschichte.<br />

Warum haben Sie sich entschieden, Polymerwissenschaften zu<br />

studieren?<br />

Ich wusste, dass ich etwas Technisches machen will, und etwas<br />

Herausforderndes. Auch in dem Bewusstsein, dass wenig Frauen<br />

in diesem Bereich vertreten sind. Ich fand es spannend, nicht<br />

den klassischen Maschinenbauweg zu gehen, sondern direkt in<br />

eine etwas spezifischere Materie einzutauchen.<br />

Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?<br />

Ich forsche und entwickle an innovativen Polymeren. Das fängt<br />

mit einer Idee und theoretischen Zusammenstellungen an, bis<br />

zur praktischen Umsetzung und einer abschließenden Analyse<br />

der Materialprototypen. Eines meiner größeren Projekte dieses<br />

Jahr war die Beschaffung einer Laborextruderanlage, die es uns<br />

ermöglicht, innovative und marktgerechte technische Lösungen<br />

unter möglichst schonendem Einsatz von Ressourcen zu realisieren.<br />

finde ich die Möglichkeit eines Kreislaufsystems für Kunststoffe<br />

großartig und kann durch meine Arbeit auch einen Beitrag dazu<br />

leisten.<br />

Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in diesen Beruf<br />

einsteigen möchten?<br />

Als Kunststoffingenieurin ist es wichtig, stets auf dem aktuellen<br />

Stand der Entwicklungen zu bleiben und danach zu agieren. Die<br />

Ingenieurwelt ist aktuell noch von Männern geprägt, das steht<br />

außer Frage. Aber es ist eine Branche, in der man in vielen verschiedenen<br />

Bereiche einsteigen kann – und Expert:innen werden<br />

immer gesucht. Hier in Köln sagt man gerne, „Et hätt noch<br />

immer jot jejange“ oder „Et bliev nix wie et wor“. Sprich: Denke<br />

positiv und sei offen für Neues. Lasst euch nicht verunsichern<br />

und glaubt an eure Leistung.<br />

www.igus.de<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Sie haben als Hobby unter anderem Schach: Hilft Ihnen<br />

dieses Strategiespiel auch im beruflichen Umfeld?<br />

Eine gute Strategie kann beim Schach sehr hilfreich<br />

sein. Aber mit einem falschen Zug kann<br />

alles auf den Kopf gestellt werden, wodurch<br />

man sich schnell auf neue Bedingungen einstellen<br />

muss. Und man lernt, dass es viele<br />

verschiedene Wege gibt, die zum Ziel führen.<br />

Ich bin froh darüber, dass mein Vater die<br />

Zeit hatte, mir das Spiel als Kind beizubringen<br />

und ich von diesen Fähigkeiten nun<br />

auch im beruflichen Umfeld profitieren<br />

kann.<br />

Ihre Projekte bei Igus befassen sich<br />

natürlich mit den Produkten des<br />

Unternehmens. Was fasziniert Sie am<br />

Werkstoff Kunststoff?<br />

Kunststoff ist allgegenwärtig in unserem<br />

Alltag und nicht mehr wegzudenken. Es ist<br />

ein Werkstoff, der vielseitig einsetzbar ist. Ein<br />

Basispolymer kann beispielsweise durch unterschiedliche<br />

Zusatzstoffe aufbereitet werden. Es<br />

entstehen zahlreiche Variationen und dadurch<br />

verschiedenste Einsatzmöglichkeiten. Außerdem<br />

LENA ARNOLD<br />

ARBEITET BEI IGUS<br />

ALS KUNSTSTOFFINGENIEURIN<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01.12.<strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Die Sintermatrix des neu entwickelten Sinterlamellenfilters<br />

verschiebt die bisherigen Einsatzgrenzen der<br />

klassischen Sinterlamellenfilter auf PE-Basis deutlich<br />

Bild: Herding<br />

02 Wie läuft eigentlich die Entwicklung eines neuen,<br />

linear geführten Zugangs zum Schleuseninneren ab?<br />

In einem exklusiven Interview mit einem pfiffigen<br />

Konstrukteur erfahren Sie es<br />

Bild: Coperion<br />

03 Das innovative System eignet sich zur Echtzeit-<br />

Volumenmessung und -Verwaltung von Schüttguthalden<br />

mit > 98 % Genauigkeit<br />

Bild: Sachtleben<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Ein unscheinbares Element sorgt für Genauigkeit im<br />

Produktionsprozess: die Wägezelle – in diesem Fall in<br />

Kombination mit smarter Elektronik<br />

Bild: Minebea Intec<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 43


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

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Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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