Verfahrenstechnik 11/2023
Verfahrenstechnik 11/2023
Verfahrenstechnik 11/2023
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19098<br />
<strong>11</strong><br />
November <strong>2023</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
24 Chemie-Normpumpe:<br />
Läuft und läuft<br />
08 Produktschutz:<br />
Der Checkmaster kann ´s<br />
28<br />
Controller als SPS-Ersatz:<br />
Alles bestens geregelt<br />
verfahrenstechnik.de
WIR MACHEN NICHT HUNDERT<br />
SACHEN. WIR MACHEN<br />
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Was auch immer Sie messen wollen, welche Frequenz auch immer Sie<br />
verwenden: Der VEGAPULS 6X kann alles. Sagen Sie uns einfach, was Sie<br />
brauchen. Und wir machen es einfach. Indem wir unseren neuesten Radar-<br />
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Sensor ist der Richtige?“ irrelevant – und Ihr Leben viel einfacher.<br />
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SPS – smart production solutions, Halle 7A, Stand 102
EDITORIAL<br />
NICHT<br />
SELBSTVERSTÄNDLICH<br />
NEU: Edelstahl-Montage-<br />
System EMS<br />
... die Alternative zur<br />
Schweißverbindung<br />
Wir benutzen Wasser privat zum Kochen, Waschen und Spülen. In der<br />
Industrie wird es für vielfältige Zwecke eingesetzt, zum Beispiel zum<br />
Reinigen oder für die Getränkeherstellung. Aber Wasser ist noch viel mehr.<br />
Es ist Grundstoff all uns bekannten Lebens und dementsprechend wichtig.<br />
Trotzdem behandeln wir das wertvolle Gut, als wäre es etwas Selbstverständliches.<br />
Ein Beispiel? Den Begriff<br />
WASSER DEN<br />
NOTWENDIGEN<br />
RESPEKT ZOLLEN<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck kennen viele (manche<br />
sogar ihren eigenen) aber wer kennt seinen<br />
Wasserfußabdruck? Der ergibt sich aus der<br />
direkten und indirekten Wassernutzung.<br />
Für Deutschland beträgt er laut Umweltbundesamt<br />
insgesamt rund 219 Milliarden m 3 pro Jahr. Damit hinterlässt<br />
jeder Bundesbürger einen Wasserfußabdruck von 2.628 m³ jährlich und<br />
7.200 Liter täglich. Eine ganze Menge, wie ich finde.<br />
Ich trinke etwa zwei Liter Wasser am Tag, wasche mich mit etwa fünfzig<br />
Liter täglich (Duschen und Händewaschen). Plus Toilettenspülung komme<br />
ich auf vielleicht 100 Liter am Tag (grob überschlagen). Wo sind nun die anderen<br />
7.100 Liter? Sie werden rechnerisch auf jeden Bundesbürger verteilt.<br />
Zum Beispiel beziehen Energieversorger ihr Kühl- und Prozesswasser aus<br />
Flüssen, Seen und Talsperren, genauso wie Industrieunternehmen und das<br />
verarbeitende Gewerbe. Die Trinkwasserversorger hingegen decken ihren<br />
Bedarf zu gut 70 % aus Grund- und Quellwasser. Neben diesen direkten<br />
Wasserentnahmen nutzen wir auch noch indirekt Wasser, durch den Konsum<br />
von landwirtschaftlichen Produkten wie Obst, Gemüse und Getreide.<br />
Denn auch Landwirte entnehmen Wasser zur Beregnung ihrer Acker- und<br />
Gemüseflächen vornehmlich aus Grund- und Quellwasser. Alles<br />
zusammengerechnet und auf den einzelnen Bürger verteilt, sind<br />
wir dann bei 7.200 Litern täglich.<br />
By the way: Wasser ist nicht nur wertvoll, sondern auf seine<br />
Weise auch härter als ein Stein. Legen Sie den mal in einen<br />
Fluss, der Stein ist bearbeitet (irgendwann). Andersrum<br />
funktioniert das nie.<br />
Einfach – Montage ohne<br />
Spezialkenntnisse mit nur<br />
einem Werkzeug<br />
Schnell – deutliche Zeitersparnis<br />
durch Montage von<br />
vorgefertigten Baugruppen<br />
ohne Nacharbeit<br />
Flexibel – leicht montierbar /<br />
demontierbar / wiederverwendbar<br />
Stabil – hochfester Innenspannmechanismus<br />
Vielseitig – für Rundrohr und<br />
Vierkantrohr verfügbar<br />
Korrosionsgeschützt – alle<br />
Einzelteile aus Edelstahl<br />
Eine geduldige Lektüre<br />
wünscht Ihnen<br />
Nachhaltig – sortenreines<br />
Recycling möglich<br />
Guido Matthes<br />
Redakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
Jetzt mehr<br />
erfahren:<br />
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42<br />
EDITORIAL<br />
03 Nicht selbstverständlich<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Material für Mineralwasser<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
08 Produktschutz:<br />
Der Checkmaster kann ´s<br />
MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />
10 Sauerstoffaufnahme in der Abfüllung:<br />
Bitte bloß kein Sauerstoff<br />
12 Anlagen für den Brauprozess:<br />
Erst nachhaltig brauen, dann trinken<br />
14 Aufbereitungsanlage:<br />
Mit Umkehrosmose zu perfektem Brauwasser<br />
Lena Arnold<br />
arbeitet bei Igus als<br />
Kunststoffingenieurin<br />
TITEL<br />
24<br />
TITELSTORY<br />
24 Chemie-Normpumpe:<br />
Läuft und läuft<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
16 75 Jahre: Vom Glasthermometer-Hersteller<br />
zum Weltkonzern – Teil 2<br />
18 Die Staubfänger – Teil 2<br />
20 Genau dosieren und sogar Energie sparen<br />
21 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
22 Quantm-Sprung für die Doppelmembranpumpe<br />
Anzeige: STÜBBE GmbH & Co. KG<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
28 Controller als SPS-Ersatz:<br />
Alles bestens geregelt<br />
30 Flüchtiges richtig überwachen<br />
32 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory, warum die Chemie-<br />
Normpumpe Anwendungsgrenzen verschoben hat<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
08<br />
10<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
34 Klima- und Umweltschutz<br />
in der Prozessindustrie<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
36 Doppelter Dreh<br />
39 Professionelles Absaugen schützt<br />
40 Abwasser effektiv behandeln<br />
40<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Kunststoffingenieurin<br />
Lena Arnold<br />
34 Impressum<br />
Clever. Schmal.<br />
Steckbar.<br />
Überspannungsschutzsystem<br />
M-LB-4000<br />
Halle7AStand 4<strong>11</strong><br />
14.–16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
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PERSPEKTIVE<br />
MATERIAL FÜR<br />
MINERALWASSER<br />
In Deutschland werden über zwölf Milliarden<br />
Liter Mineral- und Heilwasser abgefüllt. Hohe<br />
Anforderungen an gesicherte Hygiene, Qualität<br />
und Umweltverträglichkeit müssen dabei mit<br />
wirtschaftlicher Produktion in Einklang<br />
gebracht werden.<br />
W<br />
asser ist nicht gleich Wasser: Ursprung, Eigenschaften<br />
und Art der Aufbereitung entscheiden, um welches<br />
Wasser es sich handelt. Mineralwasser ist in<br />
Europa eine geschützte Bezeichnung für natürliches<br />
Grundwasser. Die deutsche Mineral- und Trinkwasserverordnung<br />
definiert es als „Wasser von ursprünglicher Reinheit aus<br />
unterirdischen, vor Verunreinigungen geschützten Wasservorkommen“.<br />
Es wird nach Art der weiteren Behandlung unterschieden<br />
in natürliches Mineralwasser, Heilwasser, Quellwasser und<br />
abgefülltes Wasser. Um dem Verbraucher Klarheit über die jeweilige<br />
Wasserqualität zu geben, ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben,<br />
dass das Flaschenetikett Quellort, Inhaltsstoffe und<br />
den Namen des beauftragten Prüfinstituts angibt.<br />
Im Jahr 2022 wurden hierzulande 10,1 Milliarden Liter Mineralund<br />
Heilwasser verkauft – mehr als 500 verschiedene Mineralwässer<br />
sowie 35 Heilwässer. Ein Drittel davon war mit Kohlensäure<br />
(CO2) versetzt, wobei 42 Prozent nur eine geringe Menge<br />
enthielten. Kohlensäure entsteht durch die Reaktion von Kohlendioxid<br />
und Wasser. Einige Mineralwässer sind bereits mit natürlicher<br />
Quellkohlensäure versetzt.<br />
Für die gebotene Produktintegrität ist ein prozessübergreifend<br />
abgestimmtes System aus Edelstahlfiltern unterschiedlicher Feinheit<br />
von entscheidender Bedeutung. Das zulaufende Quellwasser<br />
wird mit einem 25 Mikron-Filter vorfiltriert. Wasser, das zur Verdünnung<br />
der CIP-Reagenzien eingesetzt wird, durchläuft zuvor<br />
eine Tiefenfiltration mit fünf Mikron-Filter. Die besonders kritische,<br />
sterile Endfiltration vor dem Abfüllen erfordert Membranfilter<br />
mit 0,2 Mikron Filterfeinheit. In Puffer- oder Speichertanks<br />
verhindern Tankentlüftungsfilter das Eindringen von Verunreinigungen<br />
aus der umgebenden Luft. Auch bei den Verbrauchsmaterialien<br />
führt an hochwertigem Edelstahl kein Weg vorbei.<br />
Prozess- und Lagerbehälter erfordern Edelstahlkonstruktionen<br />
von höchster Qualität. Modernste Fertigungstechnologien ergänzen<br />
die Anforderungen an hygienische, sterile Tanks gemäß den<br />
Richtlinien der European Hygienic Engineering & Design Group<br />
(EHEDG). Außerdem müssen auch die in den Tanks verwendeten<br />
Ventile, Dichtungen und Sensoren über eine EHEDG-Zertifizierung<br />
verfügen.<br />
Auch für Pumpen und Rührwerke, die bei der Mineralwasserherstellung<br />
eingesetzt werden, sind die Hygieneanforderungen<br />
höchst anspruchsvoll. Ob Drehkolbenpumpen, Flüssigkeitsring-<br />
Vakuumpumpen oder Peripheralradpumpen: Konformität mit<br />
allen geltenden Richtlinien für die Lebensmittelindustrie durch<br />
hygienische und hochreine Prozesse ist hier unerlässlich.<br />
Somit ermöglicht in allen Bereichen nichtrostender Stahl trotz<br />
ständigen Wasserkontakts und Einsatzes aggressiver Reinigungschemikalien<br />
die von der EHEDG geforderte hohe Korrosionsbeständigkeit<br />
und sorgt damit für reines Trinwasser.<br />
Bild: Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM)<br />
www.wzv-rostfrei.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
YONTEX: BEWÄHRTE MESSEN BÜNDELN IHRE KRÄFTE<br />
Die beiden international wichtigsten Messen der Getränke- und Liquid-<br />
Food-Industrie bündeln ihre Kräfte und verstärken damit ihre Position auf<br />
dem Weltmarkt: Die Drinktec aus München, Weltleitmesse für die Getränke-<br />
und Liquid-Food-Industrie, und die Nürnberger Braubeviale, die führende<br />
Investitionsgütermesse für die Getränkeindustrie in Europa, haben sich<br />
zum 1. Juli <strong>2023</strong> zum Joint Venture Yontex zusammengeschlossen.<br />
Yontex ist eine Tochtergesellschaft der Messe München und der Nürnberg<br />
Messe. Das Yontex-Team bündelt die Erfahrungen und das Herzblut der<br />
Teams der Messen Drinktec und Braubeviale. Mit diesen Synergien ist das<br />
neue Unternehmen mittendrin in der Getränke- und Liquid-Food-Industrie<br />
und bereit, gemeinsam neue Wege für zukunftsweisende Fach- und<br />
Weltleitmessen, Branchen-Events und digitale B2B-Formate zu eröffnen.<br />
www.yontex.com<br />
MESSE FÜR<br />
PROZESSAUTOMATION<br />
Driving the world<br />
Meorga veranstaltete diesmal<br />
im Oktober <strong>2023</strong> in der Sparkassen-Arena<br />
in Landshut eine<br />
Spezialmesse für Mess-,<br />
Steuerungs- und Regeltechnik,<br />
Prozessleitsysteme und<br />
Automatisierungstechnik. Auf<br />
der Messe zeigten rund<br />
160 Fachfirmen ihr Leistungsspektrum,<br />
Geräte und Systeme,<br />
Engineering- und Serviceleistungen<br />
sowie neue Trends im<br />
Bereich der Automatisierung.<br />
Darüber hinaus konnten sich<br />
die Besucher in 36 praxisnahen<br />
Fachvorträgen umfassend über<br />
den aktuellen Stand der<br />
MSR-Technik informieren. Die<br />
regelmäßig veranstalteten<br />
Messen wenden sich an<br />
Fachleute und Entscheidungsträger,<br />
die in ihren Unternehmen<br />
für die Optimierung der<br />
Geschäfts- und Produktionsprozesse<br />
entlang der gesamten<br />
Wertschöpfungskette verantwortlich<br />
sind. Die Besucherregistrierung<br />
erfolgt stets über<br />
die Internetseite. Hier lässt sich<br />
dann der Besucherausweis mit<br />
QR-Code ausdrucken, der zum<br />
kostenfreien Eintritt berechtigt.<br />
meorga.de<br />
Das perfekte Antriebssystem<br />
für die Getränkeindustrie<br />
MOVITRAC® advanced / MOVIGEAR® classic<br />
Der Umrichter MOVITRAC® advanced passt sich mit seinem Leistungsbereich<br />
von 0.25 – 315 kW und einem skalierbaren Funktionspaket flexibel an Ihre<br />
Anforderungen an. Ihr Allrounder für unterschiedliche Motoren, z. B. für die<br />
Antriebseinheit MOVIGEAR® classic.<br />
Ihre Vorteile auf einen Blick:<br />
• Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sekunden<br />
• durchgängig steckbare Einkabeltechnik<br />
• Regelung von Synchron- und Asynchronmotoren ohne/mit Geber<br />
• Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen<br />
www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced<br />
www.sew-eurodrive.de/movigear-classic
PRODUKTSCHUTZ<br />
DER CHECKMASTER<br />
KANN´S<br />
Tabletten prüfen, auch unter Containment-<br />
Bedingungen – das leistet der neue Checkmaster CM-X.<br />
Anwender konnten ihn erstmals auf der Powtech <strong>2023</strong><br />
in Nürnberg in Aktion erleben.<br />
Die Tablettenproduktion genau unter Kontrolle – der<br />
Checkmaster CM-X von Maschinenbauspezialist<br />
Fette Compacting testet im Zusammenspiel mit den<br />
Tablettenpressen F10i, F20i und F30i der neuen i Serie<br />
Tabletten stichprobenartig und unter Containment-Bedingungen<br />
der Stufe OEB4. Auf der Powtech in Nürnberg stellte Fette<br />
Compacting den Tablettentester erstmalig der Öffentlichkeit vor.<br />
FEATURES FÜR PRÄZISESTE TESTS<br />
Die Maschine testet die produzierten Tabletten auf die Parameter<br />
Gewicht, Größe, Dicke sowie Bruchfestigkeit/ Härte. Damit<br />
ergänzt das Equipment das Programm der bereits bestehenden<br />
Tablettentestgeräte. Über das ergonomische Human-Machine-<br />
Interface (HMI) der neuen i Serie lässt sich der Checkmaster<br />
CM-X bequem bedienen und minimiert zugleich das Fehlerrisiko,<br />
da manuelle Dateneingaben entfallen. „Die Bedienung<br />
des Checkmaster CM-X über den HMI Terminal der Tablettenpressen<br />
unserer neuen i Serie führt zu einem vollständigen Datenaustausch<br />
zwischen Tablettenpresse und Tablettentester“, erläutert<br />
Axel Schroeter, Senior Product Manager von Fette Compacting.<br />
Zur Standardausstattung der neuen Maschine gehören die<br />
SmartFeed, CleanFeed und VibraFix. Hinter dem Begriff Smart-<br />
Feed steckt ein neues Vereinzelungs-System mit progressiv kontrollierter<br />
Rinne und automatischer Neigungsverstellung. So wird<br />
erreicht, dass immer nur eine Tablette in die Testvorrichtung fällt.<br />
Die Funktion CleanFeed reduziert den Tablettenstaub im Checkmaster<br />
erheblich. Die Abschirmung vom Unterdruck der Tablettenpresse<br />
während der Probenahme und Messung erfolgt dabei<br />
automatisch. VibraFix unterstützt die Längenausrichtung der<br />
Testtabletten, indem diese während der Prüfung auf ihre Bruchfestigkeit/Härte<br />
im Gerät präzise positioniert und stabilisiert<br />
werden.<br />
OPTIONALE FUNKTIONEN<br />
Zusätzlich können Anwender die Auto-Alignment-Funktion<br />
bestellen, mit der sich das Gerät selbstständig an den Untergrund<br />
anpasst und ausrichtet. Diese Ausstattung lohnt sich besonders<br />
für unebenen Untergrund oder wenn die Maschine<br />
häufig bewegt wird. Weiterhin ist eine OZB-Einheit für Tabletten<br />
mit besonderer Form buchbar. Eine IQ/OQ Documentation<br />
steht ebenfalls zur Verfügung.<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01<br />
02<br />
01 Die Funktion CleanFeed reduziert<br />
den Tablettenstaub in der Maschine<br />
erheblich und die Abschirmung vom<br />
Unterdruck der Tablettenpresse erfolgt<br />
automatisch<br />
02 Ab in die Reihe: Die Funktion<br />
VibraFix unterstützt die Längenausrichtung<br />
der Testtabletten, indem sie<br />
während der Prüfung im Gerät diese<br />
positioniert und stabilisiert<br />
Das Gerät lässt sich ab sofort exklusiv über Fette Compacting ordern.<br />
Das Equipment hat Fette Compacting gemeinsam mit seinem<br />
langjährigen Partner Kraemer Elektronik entwickelt und angelehnt<br />
an Produktionsszenarien getestet. „Wir freuen uns über<br />
die gute Zusammenarbeit mit Kraemer Elektronik. Bei der Entwicklung<br />
des Checkmaster CM-X konnten wir unsere Expertise<br />
bündeln und unseren Kunden so eine bequeme und zugleich sichere<br />
Handhabung im Bereich der Containment-Anwendungen<br />
anbieten“, betont Lars Plüschau, Vice President Global Sales bei<br />
Fette Compacting.<br />
Bilder: Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH<br />
Grabauer Str. 24, 21493 Schwarzenbek<br />
Tel. 04151 8873824<br />
E-Mail: info@fette-compacting.com<br />
AUTOR<br />
Axel Schroeter, Senior Product Manager,<br />
Fette Compacting GmbH, Schwarzenbek
SAUERSTOFFAUFNAHME IN DER BIERABFÜLLUNG<br />
BITTE BLOSS KEIN SAUERSTOFF<br />
Brauer wissen: Bier ist wahrscheinlich das Getränk, das am empfindlichsten auf<br />
Sauerstoff reagiert. Der sogenannte Oxidationsgeschmack stellt sich bei zu hohen<br />
Sauerstoffaufnahmen ein. Trendbiere verändern ihren Geschmack bei Sauerstoffaufnahmen<br />
recht schnell, helle Biere sind besonders sauerstoffempfindlich und nur<br />
dunklere Biere zeigen oft eine beachtliche Geschmackstoleranz.<br />
Die Sauerstoffaufnahme bei der Bierbereitung fängt beim<br />
Schroten des Malzes an und endet noch nicht mit dem<br />
Verlassen des Bieres der Brauerei, denn Sauerstoff<br />
durchdringt beispielsweise Dichtungen von Kronkorken.<br />
Bierinhaltsstoffe reagieren so rasch mit Sauerstoff, dass Messungen<br />
von gelöstem Sauerstoff unmittelbar nach den jeweiligen<br />
Prozessen wie Tankfüllung, Filtration oder Abfüllung nötig sind.<br />
So weist ein oxidiertes Bier mit den typischen Geschmacksänderungen<br />
oft kaum messbare Sauerstoffgehalte auf, und dennoch<br />
sind die Qualitätseinbußen deutlich.<br />
Um dieser Herausforderung zu begegnen, entwickeln Brauereien<br />
unterschiedliche Ansätze zur Qualitätssicherung: von polyphenolarmen<br />
Malzen bis polyphenolreicher Doldenhopfung<br />
oder von Strategien zur Erhaltung über Ausfällung bis zur Reduktion<br />
der Polyphenole mittels PVPP.<br />
FÜR GESCHMACKSSTABILITÄT<br />
Die Fachwelt ist sich einig, dass eine Vermeidung oder Verringerung<br />
von Sauerstoffaufnahmen den wichtigsten Teil ausmacht,<br />
um eine möglichst lange Geschmacksstabilität zu erreichen. Dafür<br />
werden etwa Tanks mit Inertgas vorgespannt, zudem werden<br />
sie oft unter diesem Stoff gereinigt, um keine entsprechenden<br />
Verluste hinnehmen zu müssen. Ist das Inertgas CO 2<br />
, so ist mit<br />
Erhaltung des Gases nur eine saure Reinigung möglich. Wird N 2<br />
verwendet, so sind gelöste N 2<br />
-Gehalte im Bier zu beachten, um<br />
ungestörte Abfüllleistungen zu erreichen und keine untypischen<br />
Schaumstrukturen beim Konsumenten zu erzeugen. Alternativen<br />
wie Argon sind empfindlich teuer.<br />
Grundsätzlich sollten Tankdrücke so gering gewählt werden,<br />
wie sie dem CO 2<br />
-Partialdruck des Bieres entsprechen und für nötige<br />
Druckerhöhungen Pumpen eingesetzt werden. Bei der Filtration<br />
wird empfohlen, unbedingt mit entgastem Wasser zu arbeiten.<br />
Sauerstoffgehalte unter 0,2 mg/l sind dabei anzustreben –<br />
ebenso für Ausschubwasser beispielsweise bei der Kurzzeiterhitzung<br />
– denn unentgastes Wasser weist rund 10 mg/l auf.<br />
Der Gesamtsauerstoff TPO (total package(d) oxygen), beinhaltet<br />
sowohl den im Bier gelösten Sauerstoff als auch jenen, der<br />
sich im Kopfraum eines verschlossenen Behälters befindet. Die<br />
Methode der Bestimmung der Luft im Kopfraum mittels Überleitung<br />
dieses Kopfraumgases in eine mit Lauge gefüllte Bürette zur<br />
Adsorption des CO 2<br />
wird zwar aus Gründen der Einfachheit heute<br />
noch angewendet. Doch die Gaszusammensetzung im Kopfraum<br />
besteht eben nicht nur aus CO 2<br />
und Luft mit dem üblichen Sauerstoffgehalt.<br />
Damit ist die Luft im Kopfraum für eine Bestimmung<br />
des TPO weniger gut geeignet. Für eine präzise Bestimmung des<br />
Gesamtsauerstoffs stehen heute Messgeräte zur Verfügung, fast<br />
automatisch sowohl den Kopfraumsauerstoff als auch den Sauer-<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />
Digital und automatisiert: Die Systeme synchronisieren die<br />
Abfüllprozesse und steigern die Effizienz<br />
stoff, der im Getränk gelöst ist, messen können. Zusammen mit<br />
Temperatur- und Druckmessungen werden damit vollautomatisch<br />
das Kopfraumvolumen, der CO 2<br />
-Gehalt und sogar andere<br />
gelöste Gase berechnet.<br />
Ein Vergleich zeigt: Der Füllvorgang als solcher trägt bei modernen<br />
Füllsystemen nur 10 bis 20 Prozent des Gesamtsauerstoffs<br />
in einem abgefüllten und verschlossenen Behälter bei. Die Sauerstoffaufnahme<br />
beim Füllen ist stets im Verhältnis mit dem notwendigen<br />
Inertgasverbrauch zu sehen. Wenn früher selbst bei<br />
hohen Verbräuchen derartig niedrige Sauerstoffaufnahmen gar<br />
nicht möglich waren, womöglich als nicht notwendig erachtet<br />
wurden, so sind mittlerweile bedeutende Verbesserungen erzielt<br />
worden. Je nach notwendigem oder gewähltem Füllverfahren ist<br />
ebenfalls die Verwendung von N 2<br />
möglich.<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Mit moderner Technologie realisieren Brauer eien eine verlässliche<br />
Qualität bei der Produktion ihrer Biere mit einem niedrigen<br />
Sauerstoffgehalt. Vor allem macht diese die Verwendung von Zusatzstoffen<br />
wie Bisulfit oder Ascorbinsäure als Sauerstofffänger<br />
überflüssig. An genau diesem Punkt hat KHS mit der Entwicklung<br />
des modularen Füllsystems Innofill Glass DRS ECO angesetzt.<br />
Das ist inzwischen auch in der Praxis angekommen. Unter anderem<br />
vertraut die Oettinger Brauerei in Mönchengladbach auf die<br />
Lösung. Nach Angaben des Kunden erlaubt der Füller eine sauerstoffarme<br />
Abfüllung, die es in dieser Form bisher nicht gab.<br />
Denn die neue Füllmaschine lässt weniger Sauerstoff ins Bier –<br />
und benötigt dafür nicht mehr, sondern weniger CO 2<br />
als ihre Vorgänger.<br />
Bei der Abfüllung von Flaschen macht ein neuartiger Hohlsondenfüller<br />
es möglich, dass bei erheblich reduziertem CO 2<br />
-Bedarf<br />
auf der einen Seite noch geringere Sauerstoffaufnahmen auf<br />
der anderen Seite möglich sind. Zunächst wird der Behälter über<br />
den Vakuumkanal evakuiert und dann mit CO 2<br />
-Gas gespült. Hierbei<br />
kommt ein von KHS patentiertes Spülverfahren zum Einsatz.<br />
Anschließend wird der Behälter wie üblich mit dem Inertgas auf<br />
Abfülldruck vorgespannt. So ist die extrem geringe Gesamtsauerstoffaufnahme<br />
von 20 ppb bei einem CO 2<br />
-Verbrauch von 160 g/hl<br />
möglich. Bei weiter verringertem CO 2<br />
-Verbrauch auf beispielsweise<br />
<strong>11</strong>0 g/hl, das ist halb so viel wie bisher üblich, ist immer<br />
noch eine sehr geringe Gesamtsauerstoffaufnahme von 40 ppb<br />
erreichbar. Die gewünschte Gesamtsauerstoffaufnahme kann regelrecht<br />
ausgewählt werden: So kann eine automatische Sortenumstellung<br />
auf beispielsweise ein besonders sauerstoffempfindliches<br />
kaltgehopftes Bier, ein sauerstoffunempfindlicheres Dunkles<br />
oder gar auf eine völlig andere Füllung für Limonaden bei<br />
größtmöglicher CO 2<br />
-Einsparung eingestellt werden.<br />
Bilder: KHS Gruppe, Frank Reinhold<br />
www.khs.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KHS GmbH<br />
Juchostraße 20, 44143 Dortmund<br />
Tel. 0231 569-0,<br />
E-Mail: info@khs.com<br />
Der neue Maßstab in Sachen Effizienz und Flexibilität<br />
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MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />
ANLAGEN FÜR DEN BRAUPROZESS<br />
ERST NACHHALTIG BRAUEN,<br />
DANN TRINKEN<br />
Unter dem Motto Climate Action With Every Brew zeigt Alfa Laval auf<br />
der Braubeviale <strong>2023</strong> Lösungen für einen nachhaltigeren Brauprozess.<br />
Zu sehen gibt es divese Prozessmodule und ein neues System für die<br />
Aufkonzentration von Bier und anderen Getränken.<br />
Alfa Laval Alhop ist ein nachhaltiges System für das Hopfenstopfen,<br />
das vor allem in Craft-Brauereien Anwendung<br />
findet. Das eigenständige, einfach zu integrierende<br />
Gerät ist gut geeignet für mittelgroße Betriebe, die damit<br />
höhere Extraktionsraten erzielen und die benötigte Hopfenmenge<br />
senken können.<br />
Die Bierzentrifugen des Herstellers benötigen laut Datenblatt<br />
bis zu 75 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger<br />
Wasser als herkömmliche Zentrifugen. Auch der Produktverlust ist<br />
im Vergleich zur längeren Lagerung deutlich reduziert. Der Bierklärer<br />
Brew 250 wurde speziell für kleine Brauereien sowie Craft-<br />
Brauereien entwickelt. Während des Durchlaufs ermöglicht die<br />
Zentrifuge eine minimale Sauerstoffaufnahme und erfüllt höchste<br />
Hygienestandards. Die Arbeitsleistung beträgt bis zu 180 hl/h.<br />
EFFIZIENT UND NACHHALTIG<br />
Brauereien können ihren CO2-Fußabdruck zum Beispiel mit den<br />
Plattenwärmetauschern der Hygienic Line verringern. Eine optimierte<br />
Strömungsverteilung und eine verbesserte Plattenprägung<br />
steigern die Wärmeübertragungseffizienz, sodass sich bis<br />
zu 15 Prozent Treibhausgasemissionen vermeiden lassen.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />
01<br />
02<br />
01 Craft-Brauereien wirds freuen: Die Anlage senkt den Verbrauch<br />
beim Hopfenstopfen<br />
02 Die Plattenwärmetauscher haben optimierte Strömungsverteilung<br />
und verbesserte Plattenprägung<br />
Thinktop V50 und Thinktop V70 sind die zweite Generation der<br />
Steuereinheiten für Hygieneventile in der Getränke- und Brauindustrie.<br />
Sie senken die Reinigungszeit des Ventilsitzes auf unter<br />
eine Sekunde und erreichen so eine Minimierung des Wasserund<br />
Reinigungsmittelverbrauchs um bis zu 90 Prozent.<br />
Das neue System Revos ist eine Lösung für die effiziente Aufkonzentration<br />
von Getränken. Anwender reduzieren laut Berechnungen<br />
von Alfa durch das verringerte Getränkevolumen die<br />
Transportkosten um bis zu 80 Prozent und minimieren ihre CO2-<br />
Emissionen. Das Aufkonzentrationssystem entfernt im Umkehrosmose-Verfahren<br />
unter hohem Druck und bei niedrigen Temperaturen<br />
Wasser aus Bier, Wein oder Apfelwein. Auf diese Weise<br />
entsteht ein Qualitätskonzentrat mit einem Alkoholgehalt bis zu<br />
22 Volumenprozent.<br />
Bilder: Alfa Laval<br />
www.alfalaval.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Alfa Laval Mid Europe GmbH<br />
Wilhelm-Bergner-Str. 7,<br />
21509 Glinde<br />
Tel. 040 7274-03<br />
E-Mail: info.mideurope@alfalaval.com<br />
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AUFBEREITUNGSANLAGE<br />
MIT UMKEHROSMOSE ZUM<br />
PERFEKTEN BRAUWASSER<br />
Die Vorarlberger Brauerei Frastanz benötigt Brauwasser von konstant<br />
hoher Qualität. Um dies zuverlässig und wirtschaftlich zu erzeugen,<br />
kommt seit einiger Zeit eine Wasseraufbereitungsanlage zum Einsatz, die<br />
das harte Brunnenwasser perfekt aufbereitet. Das System basiert auf dem<br />
Prinzip der Umkehrosmose und arbeitet vollautomatisch.<br />
Zuletzt waren die Kapazitäten der österreichischen Brauerei<br />
Frastanz mit einer Produktion von 50.000 Hektolitern<br />
Bier und 12.000 Hektolitern Limonaden voll ausgelastet.<br />
Für die Brauerei geht es bei diesen Mengen vor allem um<br />
konstant hohe Qualität. Doch auch Effizienzsteigerung durch<br />
Automatisierung sowie Energie- und Wassereinsparung sind<br />
wichtige Ziele.<br />
Daher begann die Brauerei 2021 eine grundlegende Modernisierung,<br />
die auf der Technikseite fast einem Neubau gleichkommt.<br />
Sie wird die Kapazität auf 80.000 Hektoliter steigern. „Für<br />
unsere Biere hat die Qualität des Brauwassers eine enorme Bedeutung,<br />
schließlich besteht Bier zu 94 Prozent aus Wasser“, betont<br />
Anton Schels, Technischer Leiter und 1. Braumeister. Frastanz<br />
bezieht aus eigenen Brunnen Wasser mit einer Härte von<br />
16 bis 17 °dH. Für den Brauprozess wird allerdings eine konstante<br />
Härte von 3,5 bis 3,7 °dH benötigt. Lange setzte die Brauerei zur<br />
Enthärtung einen Kationenaustauscher ein. Diese Anlage mit einem<br />
Rieselentgaser benötigte viel Platz und war nicht automatisiert.<br />
Zudem benötigte sie zur Regenerierung viel Salzsäure – die<br />
beschafft, gelagert und gehandhabt werden musste. „Auch das<br />
war ein gewichtiger Nachteil. Denn nicht zuletzt aus Gründen der<br />
Nachhaltigkeit wollen wir den Einsatz von Chemikalien immer<br />
weiter reduzieren“, erläutert Schels.<br />
NEUES WASSERAUFBEREITUNGSVERFAHREN<br />
Dominik Wiedenbauer, Branchenleiter für Getränke und Lebensmittel<br />
bei Grünbeck erläutert: „Die Umkehrosmose als<br />
physikalisches und gut zu automatisierendes Enthärtungsverfahren<br />
war prädestiniert, um die alten Ionenaustauscher zu ersetzen.“<br />
Schels und die Firmenleitung entschieden sich 2019 für<br />
ein Wasseraufbereitungssystem von Grünbeck, dessen Herzstück<br />
eine Umkehrosmoseanlage des Typs Geno-Osmo-<br />
RKF 12.500 ist.<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSESPECIAL BRAUBEVIALE<br />
Gutes Wasser ist Leben! Im beschriebenen Fall hilft es in erster Linie<br />
beim Brauvorgang, aber auch als Prozesswasser ist weiches Wasser<br />
besser einzusetzen als hartes, das Anlagenteile angreift und somit zu<br />
einem schnelleren Verschleiß führt. Auch die Einsparung an Reinigungschemie<br />
ist nicht zu verachten. Somit ist die Umkehrosmose (in<br />
Verbindung mit einer thermische Sanitisierungsanlage) eine gute<br />
Sache, um Chemikalien einzusparen. Die sind dann nicht mehr im<br />
Wasser und somit auch nicht in der Umwelt. Auch fernab eines<br />
Brauprozesses ist (weiches) Wasser wichtig. Dies merkt jeder, wenn er<br />
zuhause zum Beispiel auf seine verkalkten Armaturen schaut. Physik<br />
hilft, Wasser weich zu machen – hätte ich mir seinerzeit im Schulunterricht<br />
nicht träumen lassen.<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
HALBDURCHLÄSSIGE MEMBRAN TRENNT<br />
Bei der Wasseraufbereitung mittels Umkehrosmose wird Rohwasser<br />
durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Nach<br />
dem Durchströmen der Membran wird das Wasser als Permeat<br />
(vollentsalztes Wasser) bezeichnet und ist nahezu völlig frei von<br />
Kalk, Salzen, Schwermetallen, Partikeln sowie gelösten organischen<br />
Substanzen und sonstigen Verunreinigungen. Das Permeat,<br />
von dem die Grünbeck-Anlage in Frastanz bis zu 12,5 Kubikmeter<br />
pro Stunde erzeugt, ist mit < 0,1 °dH deutlich weicher<br />
als für ein Brauwasser nötig. Daher verschneidet es die Brauerei<br />
automatisiert mit Brunnenwasser so, dass im Ergebnis die optimale<br />
Härte von 3,5 bis 3,7 °dH erreicht wird.<br />
Durch die neue Art der Wasseraufbereitung wurden die Maischarbeiten<br />
und Gärungsprozesse wesentlich verbessert, was<br />
auch zu einem Kostenvorteil geführt hat“, berichtet Schels. So ermöglichte<br />
die stabilere und bessere Brauwasserqualität auch die<br />
Umstellung beim Maischen vom Dekoktions- auf ein Infusionsverfahren.<br />
„Im Ergebnis wurde die Würze- respektive die Bierqualität<br />
und deren Geschmacksstabilität gesteigert“, ergänzt<br />
Schels. Letztlich profitiert die Brauerei von dem enthärteten Wasser<br />
auch außerhalb des eigentlichen Brauprozesses. Denn um<br />
Brauanlagen, Gär- und Lagertanks zu schonen, verwendet sie das<br />
aufbereitete Brauwasser auch als Prozesswasser in allen betrieblichen<br />
Teilbereichen. Die Einsparung allein an Reinigungschemie<br />
beziffert Schels auf rund 30 Prozent. Zudem entstehen wesentlich<br />
geringere Verkalkungen an den Filtersystemen und Wärmetauschern.<br />
ARBEITSAUFWAND GESPART<br />
Der Aufwand für die jetzige Wasseraufbereitungsanlage ist minimal:<br />
„Wir schauen täglich einmal kurz auf die Anlage und die Daten,<br />
die uns die Steuerung anzeigt. Das dauert fünf Minuten. Ansonsten<br />
läuft die Anlage automatisch und völlig zuverlässig“, berichtet<br />
Schels.<br />
Im Rahmen der Brauereimodernisierung stattete Frastanz die<br />
Wasseraufbereitung zudem mit einem neuen Sanitisierungsverfahren<br />
aus. Denn mit dem Brunnenwasser können natürlich vereinzelte<br />
Keime in die Wasseraufbereitung gelangen und es gilt,<br />
diese zuverlässig zu eliminieren. Anfangs wurden die Module der<br />
Umkehrosmose noch mit Reinigungs- und Desinfektionsmittel<br />
behandelt. Diese Vorgehensweise war aufwendig und im Ergebnis<br />
nicht immer zufriedenstellend. Außerdem war der Personalund<br />
Chemikalienaufwand sehr hoch. Daher entschied Schels gemeinsam<br />
mit Grünbeck, eine thermische Sanitisierungsanlage<br />
einzubinden.<br />
Dazu wird einmal pro Monat ein auf etwa 80 Grad erhitztes Permeat<br />
im Kreislauf durch die Anlage gepumpt. Der Arbeitsaufwand<br />
für das Starten und Beenden der Sanitisierung ist mit rund<br />
einer Stunde sehr niedrig. Beim früheren Reinigungsprozess fielen<br />
pro Reinigung eineinhalb Manntage an. Schels rechnet vor:<br />
„Jetzt sparen wir Kosten von etwa 6.500 Euro jährlich ein.“ Und vor<br />
allem: „Wir erzielen eine hervorragende mikrobiologische Wasserqualität.“<br />
Für die thermische Sanitisierung mussten einige Anlagenteile<br />
durch hitzebeständige Ausführungen ersetzt werden,<br />
die während der Verlagerung vor Ort umgebaut wurden.<br />
Bilder: Grünbeck Wasseraufbereitung<br />
www.gruenbeck.de<br />
Ein Prost auf den Erfolg: (v. l.): Anton Schels, Technischer Leiter und<br />
1. Braumeister sowie 2. Braumeister Laurin Bernhart von der Brauerei<br />
Frastanz stoßen mit Dominik Wiedenbauer, Branchenleiter bei<br />
Grünbeck an<br />
UNTERNEHMEN<br />
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH<br />
Josef-Grünbeck-Str. 1<br />
89420 Höchstädt a. d. Donau<br />
Tel. 09074 41-260<br />
E-Mail: info@gruenbeck.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 15
JUBILÄUM<br />
75 JAHRE: VOM GLASTHERMOMETER-<br />
HERSTELLER ZUM WELTKONZERN – TEIL 2<br />
Im ersten Teil unserer kleinen Serie berichteten wir von den<br />
Anfängen des Unternehmens Jumo. Der Hersteller hat sich in den<br />
letzten 75 Jahren vom Glasthermometer-Hersteller zum Global<br />
Player entwickelt. Lesen Sie in unserem zweiten Teil, wie die<br />
Geschichte weiter geht.<br />
Jumo wächst konstant weiter und beschäftigt Anfang der<br />
2000er Jahre mehr als 2.500 Mitarbeiter weltweit. Auch die<br />
Zertifizierung des DKD-Labors durch die Deutsche Akkreditierungsstelle<br />
GmbH (DAkkS) trägt ihren Teil zum Wachstum<br />
bei, indem sie Angebote für neue Dienstleistungen eröffnet.<br />
Heute, 75 Jahre nach dem Start, sind neben einer gut gefüllten<br />
Order-Pipeline mit innovativen Produkten und Lösungen sowie<br />
dem damit zusammenhängenden Werksneubau in Rodges die<br />
Fachkräftegewinnung und Nachhaltigkeit zwei weitere Schwerpunkthemen,<br />
die die Geschäftsführer zusammen mit der Familie<br />
Juchheim vorantreiben. Immer den Blick auf die Zukunft und die<br />
langfristige Unabhängigkeit als Familienunternehmen gerichtet.<br />
„Das wertschätzende, partnerschaftliche Miteinander bei Jumo<br />
ist in der Region Fulda bekannt. Wir sind eine Top-Arbeitgebermarke<br />
mit Strahlkraft. Unser Recruitung hier im Landkreis<br />
und der Stadt Fulda war jahrelang ein Selbstläufer“, sagt Dr.<br />
Steffen Hoßfeld. Doch die Zeiten haben sich geändert, und<br />
auch Jumo spürt den Fachkräftemangel und die nachrückenden,<br />
geburtenschwachen Jahrgänge. „Hier steuern wir mit<br />
gezielten HR-Kampagnen und Marketingaktivitäten gegen“, erklärt<br />
Hoßfeld. „Die Personalgewinnung wird auch die nächsten<br />
Jahre herausfordernd bleiben. Wir brauchen gute Leute,<br />
um wichtige Technologie-Projekte zu realisieren und den Umsatz<br />
zu pushen.“<br />
JUMO: START IN EINE WELTKARRIERE<br />
2012<br />
2016<br />
2020<br />
2022<br />
2022<br />
Das neue<br />
Wareneingangs-<br />
Logistikzentrum<br />
wird eröffnet<br />
Jumo tätigt seinen<br />
bisher einzigen<br />
Zukauf und<br />
übernimmt PGT<br />
Thermprozesstechnik<br />
Dimitrios<br />
Charisiadis wird<br />
als dritter<br />
Geschäftsführer<br />
bestellt<br />
Bernhard und Michael Juchheim<br />
fokussieren sich auf ihre<br />
Gesellschafterrolle und ziehen<br />
sich aus der operativen<br />
Geschäftsführung zurück<br />
Zusätzlich zu Dimitrios<br />
Charisiadis wird<br />
Dr. Steffen Hoßfeld<br />
zum neuen Geschäftsführer<br />
(COO) ernannt<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 Austrinken: Die Brauanlage wurde extra für das Jubiläumsbier<br />
konzipiert und gebaut<br />
02 Ausblick: So wird das neue Werk im Technologiepark<br />
Fulda West aussehen<br />
NACHWUCHS GEWINNEN<br />
DIE NÄCHSTEN 75 JAHREN<br />
KÖNNEN KOMMEN<br />
JUMO-GESELLSCHAFTER BERNHARD JUCHHEIM<br />
Gerade mit Blick auf junge Erwachsene, dem Nachwuchs, wurden<br />
zahlreiche Prozesse im Personalbereich zuletzt erfolgreich<br />
implementiert. Potenziellen Nachwuchskräften begegnet das<br />
Unternehmen mit einer zielgruppengerechten Kommunikation<br />
auf Augenhöhe. Eine ansprechende Karriereseite mit einem<br />
schlanken Bewerbungsprozess spricht die Jugendlichen an, die<br />
zu Jumo passen könnten. Das heißt: Einfache Bewerbung über<br />
ein Online-Formular, eine fixe Rückmeldung und dann ein persönliches<br />
Vorstellungsgespräch vor Ort. „Bereits hier zeigen wir<br />
den jungen Leuten Entwicklungsmöglichkeiten auf. Und wir vermitteln<br />
den Bewerberinnen und Bewerbern, dass sie die wahren<br />
Helden in ihrem Beruf sind“, beschreibt Charisiadis.<br />
Auch die unternehmensspezifischen Benefits kommen bei den<br />
Jugendlichen an. Die Fuldaer bietet beispielsweise einen Pkw<br />
(das Azubi-Mobil) zur eigenen Nutzung an. Darüber hinaus besteht<br />
die Möglichkeit für eine gewisse Zeit bei einer Tochtergesellschaft<br />
im Ausland zu arbeiten. „Ebenfalls gefragt sind unsere<br />
Azubi-Fit Kurse rund um die Themen Fitness, Ernährung oder<br />
Stressbewältigung“, unterstreicht Hoßfeld. Alle diese Maßnahmen<br />
wirken, denn die Arbeitgebermarke Jumo hat einen hohen<br />
Stellenwert in der Region Fulda. Zahlreiche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter kommen aus gänzlich anderen Berufen, schulen<br />
um – und fühlen sich scheinbar wohl in der Jumo-Familie.<br />
INNOVATIONEN, DIE DIE WELT …<br />
Kein Unternehmen kann es sich in der gegenwärtigen Situation<br />
leisten, Energie zu verschwenden und gleichzeitig Raubbau am<br />
Planeten Erde zu betreiben. Jumo hat in den letzten Monaten<br />
mehrere Innovationen vorgestellt, die die Welt ein wenig besser<br />
machen sollen. Unter dem Namen JSP (Jumo Safety Performance)<br />
bündelt die Firma die Kompetenzen des Unternehmens<br />
in den Bereichen SIL (Safety Integrity Level) und PL (Performance<br />
Level).<br />
Nun wurde das JSP-Portfolio um eine weitere wichtige Messgröße<br />
erweitert, mit der die sichere Detektion und Messung von<br />
prozesskritischen Grenzständen und Füllständen von Flüssigkei-<br />
ten ermöglicht wird. Dabei handelt es sich um eine Systemlösung,<br />
die auf den Produkten der Nesos-Serie basiert und in verschiedenen<br />
Ausbaustufen lieferbar ist. Die JSP-Komplettlösung für den<br />
Bereich Füllstand kann darüber hinaus vom Sensor bis hin zum<br />
Aktor Leitungsfehler wie Kurzschluss und Kabelbruch, sicher<br />
detektieren. Auch in Kombination mit Anwendungen im explosionsgeschützten<br />
Bereich sowie im Schiffbau sind Lösungen realisierbar.<br />
So sind beispielsweise Anwendungen im Bereich von<br />
Flüssiggas und Wasserstoff, in Dampfkesseln, Bioreaktoren oder<br />
Lösungsmittelreinigungsanlagen möglich.<br />
… SAUBERER MACHEN<br />
Eine präzise Feucht- und Temperaturüberwachung ist die Grundvoraussetzung<br />
zur genauen Steuerung der Raum- und Prozessluft.<br />
So können Anwender aus dem HKL-Bereich (Heizung, Klima,<br />
Lüftung) Kosten senken und den Instandhaltungsaufwand<br />
minimieren. Geräte der Hydotrans-Serie sind zuverlässige Feuchte-<br />
und Temperaturmessumformer mit einem optionalen CO 2<br />
-<br />
Modul. Durch die verschiedenen Ausführungen mit Schutzarten<br />
zwischen IP20 und IP65 ist das Gerät für vielfältige Einsatzgebiete<br />
in der Gebäudeautomation geeignet. „Mit all unserne Lösungen<br />
können Unternehmen den eigenen CO 2<br />
-Fußabdruck reduzieren“,<br />
resümiert Charisiadis. Und das Fazit von Bernhard Juchheim?<br />
„Ich blicke zufrieden auf mein Lebenswerk zurück, gleichzeitig<br />
sehr optimistisch in die Zukunft. Die nächsten 75 Jahren<br />
können kommen“, freut er sich.<br />
Bilder: Jumo<br />
www.jumo.net<br />
UNTERNEHMEN<br />
JUMO GmbH & Co. KG<br />
Moritz-Juchheim-Straße 1, 36039 Fulda<br />
Telefon 0661 / 6003-0<br />
mail@jumo.net<br />
AUTOR<br />
Michael Klose, Pressesprecher,<br />
JUMO GmbH & Co. KG, Fulda<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 17
SILOAUFSATZFILTER MIT NEUEM ANSATZ<br />
DIE STAUBFÄNGER – TEIL 2<br />
WAM überraschte die Schüttgutbranche mit einem neuen Siloaufsatzfilter.<br />
Während viele Geräte mit größeren Filterflächen zu punkten versuchen,<br />
wagte das Unternehmen einen neuen Ansatz: Wie lässt sich die Filtrationseffizienz<br />
steigern, ohne die Filterfläche zu vergrößern? Lesen Sie im zweiten<br />
Teil die technischen Hintergründe.<br />
In Teil 1 haben wir über Innovationen bei der Entwicklung neuer,<br />
moderner Filtersysteme berichtet. Um die Leistungsfähigkeit zu<br />
erhöhen, erproben viele Hersteller Elemente mit immer enger<br />
gefalteten Filtermedien. Dadurch erhöht sich die Filterfläche<br />
und damit auch die aufnehmbare Luftmenge des Filtersystems.<br />
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist die schlechtere Abreinigung<br />
der Filterelemente, wodurch die Luftdurchlässigkeit und Filtrationseffizienz<br />
deutlich nachlässt. Vor allem bei einem Faltungswinkel<br />
von unter 10° wird eine Abreinigung nahezu unmöglich.<br />
Bei der Entwicklung einer neuen Generation von Filtermedien<br />
verfolgte WAM einen anderen Ansatz: Mit einem sogenannten<br />
offenen Profil soll die Filterfläche unter der Voraussetzung einer<br />
effektiven Abreinigung maximiert werden.<br />
DAS NEUE FILTERELEMENT<br />
Statt gefaltete Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />
Profil zu verwenden, entwickelt WAM ein Filterelement mit einer<br />
röhrenförmigen Zellstruktur. Diese Röhrchen, im Prinzip viele<br />
01<br />
02<br />
>10°<br />
kleine Schlauchfilter, sind auf einer Seite offen, um den Eintritt<br />
der staubhaltigen Luft zu ermöglichen. Strömt die staubhaltige<br />
Luft in das Filterelement, werden die festen Partikel vom Filtermedium<br />
zurückgehalten und die saubere Luft entweicht aus parallelen<br />
Kanälen mit ähnlichem Querschnitt nach außen.<br />
Die Struktur ermöglicht es dem Rohgas, in das Filterelement zu<br />
strömen, ohne auf Ecken oder Engpässe zu stoßen, also ohne die<br />
Gefahr der Bildung von Anbackungen, die das Durchströmen<br />
behindern und die effektive Filterfläche verringern. Zudem führt<br />
die hohe Luftdurchlässigkeit des Mediums zu einer effizienteren<br />
Abreinigung der Filterfläche.<br />
Die röhrenförmige Zellstruktur ermöglicht laut WAM eine hervorragende<br />
Steifigkeit, ohne dass zusätzliche Stützkörbe eingesetzt<br />
werden müssen. Das externe Gehäuse sorgt für ausreichende<br />
Steifigkeit und grenzt das Filtermedium nach außen ab. Somit<br />
schützt es das Filtermedium auch vor Abrasion durch direkt auftreffende<br />
Staubpartikel. Die gesamte Konstruktion sorgt dafür,<br />
dass die Belastung des Filtermediums minimiert und die Lebensdauer<br />
des Elements deutlich erhöht wird. Verwendet werden<br />
können die Polytube-Filterelemente bei trockenen Pulvern in<br />
einem Temperaturbereich von -20 °C bis +80 °C (kurze Spitzen<br />
bis zu 100 °C sind möglich).<br />
DER NEUE POLYTUBE<br />
Die neuen Filterelemente ermöglichten die Entwicklung eines<br />
neuen Silotops, der im Verhältnis zu seiner aktiven Filterfläche<br />
eine geringere Baugröße aufweist.<br />
Doch WAM wollte mit dem Silotop Polytube noch einen Schritt<br />
weiter gehen. Während viele Filtersysteme, die Filterelemente<br />
mittels Druckluft abreinigen, ist der der neue Filter mit einem<br />
01 Vor allem bei einem Faltungswinkel unter 10° wird eine Abreinigung<br />
nahezu unmöglich, deshalb verfolgten die Entwickler einen<br />
anderen Ansatz …<br />
02 … statt gefalteter Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />
Profil, entwickelten sie ein Filterelement mit röhrenförmiger<br />
Zellstruktur<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
elektromechanischen Impuls-Reinigungssystem ausgestattet.<br />
Durch den Verzicht auf eine Druckluftleitung spart der Betreiber<br />
Installations- sowie Bereitstellungskosten für die Druckluft. Im<br />
Vergleich mit einer druckluftbasierten Abreinigung erzeugt die<br />
mechanische zudem dreimal niedrigere Betriebsgeräusche und<br />
schont das Filtermedium.<br />
So kann zum Beispiel bei einem Betonwerk die Verwendung von<br />
DAS NEUE FILTERELEMENT HAT<br />
IM VERHÄLTNIS ZUR AKTIVEN<br />
FILTERFLÄCHE EINE GERINGERE<br />
BAUGRÖSSE<br />
UNTERNEHMEN<br />
WAM GmbH<br />
Dornierstraße 10, 68804 Altlußheim<br />
Telefon 06205 / 3949-0<br />
AUTOR<br />
Martin Rudolf, Marketing Manager,<br />
WAM GmbH, Altlußheim<br />
Druckluft aus mehreren Gründen eine Herausforderung darstellen:<br />
Hohe Feuchtigkeit, niedrige Temperaturen und Kondenswasserbildung<br />
stellen die Funktionsfähigkeit einer Druckluftanlage<br />
auf eine harte Probe. Nicht zuletzt bedeuten die z. T.<br />
hohen Sicherheitsanforderungen an die Anlage ein zusätzliches<br />
Argument für eine elektromechanische Abreinigung.<br />
EFFIZIENTES ABREINIGUNGSSYSTEM<br />
Das am Energieverteilerrahmen angebrachte Abreinigungssystem<br />
sorgt für eine effiziente Reinigung des Filters auch während<br />
der pneumatischen Silobefüllung. Beim Reinigungsvorgang wird<br />
ein Impuls durch einen kleinen Hammer ausgelöst, der mittels<br />
einer Platte oder eines Diffusors gleichmäßig auf dem Kopf des<br />
Polytube-Elements verteilt wird. Der von den Filterelementen<br />
vom Rohgasstrom abgeschiedene Staub fällt zurück in das Silo.<br />
Durch die kompakte Bauweise der neuen Elemente besitzt der<br />
Filter ein niedriges Gehäuse, wodurch die Zugänglichkeit und<br />
Wartung auf dem Silo deutlich erleichtert wird. Für die Steuerung<br />
des Reinigungssystems setzt WAM die hauseigene elektronische<br />
Steuerung Filmec ein. Sie besitzt eine vollautomatische Funktionsüberwachung<br />
mit Arbeitsschritterfassung und erstellt Überwachungsdiagramme.<br />
Mit dem integrierten Druckdifferenzmesser<br />
kann sie die Reinigungszyklen entsprechend dem Istzustand<br />
des Filters selbst automatisch ändern und stoppen.<br />
Da der Polytube das gleiche Flanschmass besitzt wie der Silotop<br />
Zero, können beide Filter auf die gleiche Flanschzarge installiert<br />
werden. Anlagenbetreiber können also frei wählen, auf welche<br />
Technik sie beim Austausch des Filtersystems setzen.<br />
SPEZIELLE KUGELHÄHNE<br />
FÜR SPEZIELLE ANWENDUNGEN<br />
• Rein metallisch dichtend und gasdicht<br />
• Drücke bis 1035 bar, Temperaturen bis 550°C<br />
Heizmantelkugelhahn<br />
Sauerstoffkugelhahn<br />
Molchkugelhahn<br />
Multifunktionskugelhahn<br />
Bilder: WAM, junho – stock.adobe.com<br />
www.wamgroup.de<br />
hartmann-valves.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 19
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
DOSIERPUMPEN MIT PRÄZISIONSMOTOR<br />
GENAU DOSIEREN UND<br />
SOGAR ENERGIE SPAREN<br />
Ein Produzent von Dosierpumpen und<br />
-anlagen, setzt bei Anwendungen im<br />
Hochpräzisionsbereich auf IE5+ Motoren<br />
eines renommierten Herstellers. Diese<br />
verbinden einen großen Regelbereich<br />
mit überragender Energieeffizienz.<br />
Lewa ist spezialisiert auf Pumpen und Anlagen zur Flüssigkeitsdosierung.<br />
Einsatzgebiete sind Dosieranforderungen,<br />
Förder-, Misch- und Odorieraufgaben (das Beimischen geruchsintensiver<br />
Substanzen, insbesondere zu Gasen) in unterschiedlichsten<br />
Branchen. In sensiblen Bereichen wie Lebensmittel<br />
oder Pharma kommen die Membran-Dosierpumpen der<br />
Ecodos-Serie zum Einsatz, etwa für Additivbeimengungen im<br />
Pharmabereich oder Aromadosierungen bei Lebensmitteln. Eine<br />
konkrete Anwendung ist die Beimischung von Omega-3-Öl in<br />
Babynahrung. Die Pumpenserie arbeitet im Niederdruckbereich,<br />
bei einem maximalen Förderdruck von 20 bar, und mit einem<br />
Förderstrom von 16 bis 1.460 Liter/Stunde. Dafür sind Pumpen<br />
notwendig, bei denen sich nicht nur die Menge und der Zeitraum<br />
der Zugabe präzise steuern lassen, sondern die auch die Inhaltsstoffe<br />
besonders schonend fördern.<br />
Bisher hatte Lewa seine Membran-Dosierpumpen mit klassischen<br />
Asynchronmotoren betrieben oder mit Servoantrieben<br />
samt dazugehörigen Servoumrichtern, häufig kombiniert mit<br />
einer Hubverstellung. Inzwischen hat der Pumpenspezialist sein<br />
Angebot um Nord Motorentechnik erweitert. Aus gutem Grund:<br />
Die Permanentmagnet-Sychronmotoren sind deutlich günstiger<br />
in der Anschaffung als Servoantriebe und machen die Servoumrichter<br />
sowie die Hubverstellung überflüssig.<br />
ANTRIEBE FÜR WEITE BEREICHE<br />
Maurice Wirkner, Application Manager bei Lewa, erklärt: „Für<br />
diese Anwendung bieten wir unsere Ecodos-Pumpen inzwischen<br />
auch mit IE5+ Motoren von Nord zur Weitbereichsregelung an.“<br />
Dabei werden die Permanentmagnet-Sychronmotoren entweder<br />
im Solomotor-Betrieb (direkt am Motor angeflanscht) oder mit<br />
dezentralem Frequenzumrichter betrieben.<br />
„Das Antriebssystem mit dem IE5+ ist deutlich einfacher in der<br />
Handhabung und realisiert hochpräzise Dosierungen über einen<br />
sehr großen Stellbereich“, ist sich Wirkner sicher. Der IE5+ weist<br />
ein konstantes Drehmoment auf, das vom Stillstand bis zur<br />
Nenndrehzahl des Motors abgerufen werden kann. Das sorgt für<br />
ein besonders sanftes Anfahren des Systems, was die sensiblen<br />
Produkte schont, mit denen im Lebensmittel- und Pharmabereich<br />
gearbeitet wird.<br />
WIRKUNGSGRAD VON 95 PROZENT<br />
Der extreme Regelbereich sowie die kurzzeitige hohe Überlastfähigkeit<br />
der IE5+ Motoren von Nord machen bei den Kunden von<br />
Lewa oft den Einsatz von mehreren Pumpen für unterschiedliche<br />
Fördermengen überflüssig, was zu einer Reduzierung der<br />
Antriebsvarianten im Gesamtsystem führt. Das minimiert Verwaltungskosten<br />
und strafft diverse Prozesse. Hinzu kommt die<br />
überragende Energieeffizienz der IE5+ Motoren mit einem Wirkungsgrad<br />
von 95 Prozent.<br />
Die Entwicklung des hocheffizienten IE5+ Motors hatte Lewa<br />
als eine Art Projektpartner mitbegleitet. „Wir konnten den Motor<br />
bereits im Prototypenstatus mit unseren Pumpen gemeinsam als<br />
System testen und somit erste Erfahrungen sammeln“, erzählt<br />
Wirkner. Deshalb soll die Kooperation zwischen beiden Unternehmen<br />
auf jeden Fall fortgesetzt werden. Das nächste Projekt<br />
steht schon fest: Die Partner entwickeln den Messedemonstrator<br />
einer Pharma-Dosierpumpe mit IE5+ Motor und dem dezentralen<br />
Frequenzumrichter Nordac On+, der die Vorteile der Weitbereichsregelung<br />
in der Dosierung mit der Membran-Dosierpumpe<br />
Ecodos anschaulich macht.<br />
Bilder: Lewa, Nord Drivesystems<br />
Prüfen statt einfach drauflos: Die Dosierpumpen müssen ihre Präzision<br />
in ausgiebigen Funktionstests nachweisen<br />
www.lewa.de; www.nord.com<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
PLANETENGETRIEBE MACHT KEINEN LÄRM<br />
Die Serie Gp42-n von Nanotec sind geräuscharme Planetengetriebe für bürstenlose<br />
DC-Motoren und Schrittmotoren mit Flanschgröße 42 mm. Die Schrägverzahnung der<br />
ersten Getriebestufe ermöglicht einen gleichmäßigen und fließenden Eingriff bei hoher<br />
Laufruhe. Da die Planetenräder und das Hohlrad aus verschleißarmem Kunststoff besteht,<br />
sind die neue Griebe leiser als viele herkömmliche geradeverzahnte Metallgetriebe. Die Getriebe sind in ein- und<br />
zweistufiger Ausführung in sieben verschiedenen Untersetzungen erhältlich und bieten ein Abtriebsdrehmoment<br />
von 0,8 bis 4,9 Nm. Für den Einsatz in rauen Umgebungen sind die Getriebe gegen das Eindringen von Staub und<br />
Flüssigkeiten nach IP54 geschützt. Aufgrund ihres Designs und Wirkungsgrads eignen sich die Low-Noise-Getriebe<br />
laut Unternehmen für Anwendungen in medizinischen Geräten und in der Gebäudeautomation. Ebenfalls ergibt<br />
die Kombination mit dem Außenläufermotor Df45 laut Nanotec eine kompakte und leistungsstarke Baugruppe.<br />
www.nanotec.de<br />
MEHRSCHICHTIGE KABELVERSCHRAUBUNG<br />
Mit Progress Multilayer gibt es eine Kabelverschraubung mit mehrschichtigem<br />
Dichteinsatzeinsatz. Die variable, Schutzart IP68 oder IP69 bietende<br />
Lösung ermöglicht es laut Unternehmen, Kabelkonfektionierern, die mit<br />
Anschlussgewinden M20, M25 und M32 erhältlichen Verschraubungen<br />
flexibel an unterschiedlichste Kabeldurchmesser anzupassen. Dies vereinfacht<br />
laut Hersteller die Vorkonfektionierung beispielsweise von Kabelbäumen<br />
für Antriebssysteme oder Umformer mit verschieden dimensionierten Leitungen. Die Lösung ist sowohl in<br />
Modellvarianten aus vernickeltem Messing für den Einsatz in Temperaturbereichen zwischen - 50 °C und + 105 °C als<br />
auch in GFK-Ausführung aus halogenfreiem Polyamid für eine Temperaturspanne von - 20 °C bis + 100 °C erhältlich.<br />
Beide Ausführungen ermöglichen eine Zugentlastung gemäß EN 62444 (Ausführung A) und sind je nach Gewindegröße<br />
für Klemmbereiche von 4 bis 15 mm, 6 bis 20,5 mm sowie 10 bis 25 mm ausgelegt.<br />
www.kaiser-elektro.de<br />
HALBSCHALEN-VARIANTE<br />
AUS EDELSTAHL<br />
Neu im Programm von<br />
Enemac ist die Halbschalen-Variante<br />
EWR aus<br />
Edelstahl. Die Metallbalgkupplung<br />
ist durch die<br />
Verwendung von A4 oder<br />
A2 Edelstählen für den<br />
Einsatz in anspruchsvollen<br />
Umgebungen und sterilen oder gar säurehaltigen<br />
Anwendungen geeignet. Ebenso bietet sich der<br />
Einsatz laut Unternehmen im Lebensmittel- und<br />
Medizinbereich an. Durch die Konstruktion der<br />
Halbschalennaben, kann die Kupplung in schwer<br />
zugänglichen Anlagen, bei denen die Platzverhältnisse<br />
sehr gering und die An- und Antriebsaggregate<br />
starr beziehungsweise in axialer Richtung<br />
nicht verschiebbar sind, eingebaut werden. Zudem<br />
lassen sich die beiden unteren Nabenhälften<br />
zunächst demontieren. Anschließend lässt sich die<br />
Kupplung dann radial auf die Wellenenden<br />
aufsetzen. Anschließend werden die losen<br />
Nabenhälften auf der gegenüberliegenden Seite<br />
der Welle angesetzt und mittels Edelstahl-Klemmschrauben<br />
verbunden. Die Metallbalgkupplung im<br />
Hygienic Design ist in sieben Baugrößen für<br />
Nennmomente von 10 bis 1.200 Nm und für<br />
Wellendurchmesser von 7 bis 85 mm erhältlich.<br />
www.enemac.de<br />
SERVICE IM FOKUS<br />
SERIENTÄTER<br />
Wir gestehen,<br />
COG trägt die Verantwortung für viele serienmäßige Erfolge<br />
unserer Kunden. Von der Idee über die Mischungsentwicklung<br />
bis zur Produktion kundenspezifischer Elastomerlösungen<br />
und Assembling.<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
ELEKTRIK ERSETZT PNEUMATIK<br />
EIN QUANTM-SPRUNG FÜR DIE<br />
DOPPELMEMBRANPUMPE<br />
Pneumatische Pumpentechnologien sind oft ein erheblicher Kostenfaktor.<br />
Die Umstellung von luftbetriebenen auf elektrisch angetriebene Pumpen<br />
kann hier zu enormen Einsparungen beitragen. Denn Herstellungsprozesse<br />
verursachen jährlich etwa eine Milliarde Tonnen CO 2<br />
-Emissionen, in<br />
pumpenintensiven Industrien ist dieser Anteil besonders groß.<br />
Luftkompressoren gehören zu den großen Energieverbrauchern<br />
in Produktionsanlagen. Da pneumatische Pumpen in<br />
einer Vielzahl von Branchen eingesetzt werden, darunter in<br />
der industriellen Fertigung, in der Lebensmittel- sowie der<br />
Getränkeindustrie und in Chemie- und Wasseraufbereitungsanlagen,<br />
sind viele Fachleute überrascht, wenn sie die Kosten dieser<br />
pneumatischen Technologie ermitteln. Leicht werden die Auswirkungen<br />
der Umstellung von luftbetriebenen (AODD) auf elektrisch<br />
betriebene (EODD) Pumpensysteme unterschätzt.<br />
LUFTBETRIEBENE DOPPELMEMBRANPUMPE<br />
AODDs gehören heute zu den am häufigsten verwendeten Pumpentypen,<br />
da sie langlebig, vielseitig und relativ kostengünstig<br />
sind. Diese sind jedoch sehr laut, ineffizient und die Betriebskosten<br />
(kWh) zu ihrem Antrieb sind oft sehr hoch, weiß Uni-Fördertechnik.<br />
Die Systeme verschwenden Energie durch Luftkompression,<br />
mechanische Verluste und Luftleitungslecks.<br />
AODDs haben bestenfalls einen Wirkungsgrad von etwa 20 %,<br />
während EODD-Pumpen bei gleicher Leistung nur einen Bruchteil<br />
der Energie verbrauchen. Zudem ist die Lärmbelastung durch<br />
die schnelle Expansion der Druckluft in einer AODD sehr hoch.<br />
Der Lärm wird noch verstärkt, wenn mehrere AODD-Pumpen<br />
nebeneinander installiert sind. Letztendlich kann der Wartungsaufwand<br />
einer AODD unter Umständen höher sein.<br />
NEUE ELEKTRISCHE PUMPENTECHNOLOGIE<br />
Die elektrische Doppelmembranpumpen-Serie Quantm verfügt<br />
über die bekannten Eigenschaften von AODD-Pumpen bei gleichen<br />
Abmessungen, und bieten bis zu 80 % Energieeinsparung<br />
gegenüber pneumatischen Pumpen. Die neue Motor- und Steuerungstechnologie<br />
von Graco führt zu einer doch erheblichen<br />
Geräuschreduzierung. Die neue Quantm bietet eine effektive<br />
Lösung für Betriebe, die ihre Effizienz steigern und den Mitarbeitern<br />
ein sichereres und gesünderes Arbeitsumfeld bieten möchten.<br />
Die Quantm nutzt die Fluxcore-Technologie zusammen mit<br />
der bewährten Doppelmembrankonstruktion, um eine Lösung<br />
mit hohem Drehmoment bei niedriger Drehzahl zu ermöglichen.<br />
Das Herzstück dieser Technologie ist der speziell entwickelte<br />
Transversal-Flussmotor. Die Fluxcore-Technologie nutzt bis zu<br />
zehnmal mehr Motorpole und reduziert die elektrischen Verluste<br />
durch Spulen mit niedrigem Widerstand drastisch. Diese Spulen<br />
bestehen aus einem einzigartigen Innenring aus einfachen Kupferwicklungen,<br />
der das Rattennest der Verkabelung ersetzt, welches<br />
in einem herkömmlichen Motor zu finden ist. Dieser einfa-<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
che und kompakte Wicklungssatz ermöglicht eine wesentlich effektivere<br />
und effizientere Umwandlung von elektrischem Strom<br />
in mechanisches Drehmoment. Eine weitere Verbesserung ist die<br />
Kapselung der Wicklungen im Gehäuse, anstatt die Spulen um<br />
einen Kern zu wickeln. Dies bedeutet, dass weitaus mehr elektromagnetische<br />
Flusslinien erfasst und bei der Erzeugung des elektromotorischen<br />
Feldes im Motor genutzt werden. Die Kombination<br />
dieser verbesserten elektrischen Induktion mit der erhöhten<br />
Anzahl von Polen, welche Magnetfelder erzeugen, führt zu<br />
einem gleichmäßigeren und stabileren Lauf. Das kontinuierliche<br />
Drehmoment ist achtmal höher ist als bei gleichgroßen AC-Induktionsmotoren,<br />
die mit Nenngeschwindigkeit laufen. Diese<br />
Drehmomentverbesserung ist umso größer, je niedriger die<br />
Drehzahlen der Motoren sind. Das bietet eine hervorragende<br />
Lösung für Pumpen, welche im Vergleich zur herkömmlichen<br />
Motortechnologie, die im Bereich von 1800 – 3600 U/min arbeitet,<br />
niedrige Taktraten erfordern. Das dazugehörige Getriebe<br />
besteht aus einem einzigen beweglichen Teil, der Motorspindel.<br />
Herkömmliche Systeme mit einem Wechsel- oder Gleichstrommotor<br />
erfordern Getriebe und Kupplungen, welche mechanische<br />
Verluste, zusätzlichen Wartungsaufwand und teure Steuerungssysteme<br />
erfordern. Das integrierte Bedienelement (Potentiometer)<br />
ermöglicht es dem Benutzer, die Fördermenge direkt<br />
an der Pumpe zu regeln. Des weiteren bietet eine<br />
I/O-Schnittstelle die Möglichkeit die Quantm extern anzusteuern.<br />
Wenn die druckluftbetriebenen Pumpen durch elektrische<br />
Variante ersetzt wird, lässt sich auf energieintensive Luftkompressor<br />
verzichten. Einen doppelten Gewinn lässt sich laut Uni-<br />
Fördertechnik erzielen, da die elektrische Quantm weitaus energieeffizienter<br />
ist als druckluftbetriebene Varianten. In folgender<br />
Tabelle sehen Sie die exemplarische Berechnung für eine 2-Zoll-<br />
Quantm im Vergleich zu einer 2-Zoll-AODD. Die Produktion von<br />
1 kWh erzeugt etwa 0,65 kg CO 2<br />
. Die genaue Menge variiert natürlich,<br />
je nachdem, wie der Strom erzeugt wird.<br />
Quantm<br />
2“ Quantm Pumpe<br />
Förderleistung 330 ltr/min,<br />
erfordert 1,6 kWh<br />
Bei 880 Arbeitsstunden addiert<br />
sich das auf 1.408 kWh<br />
Standard AODD Pumpe<br />
Eine 2” AODD benötigt bei<br />
gleicher Förderleistung 2,1 m 3 Luft<br />
pro/ min<br />
Ein 26 kW Kompressor muss<br />
2,1 m 3 pro Minute produzieren;<br />
bei 880 Arbeitsstunden kommen<br />
wir hier auf 22.880 kWh<br />
1.408 kWh x 0,65 kg / CO 2<br />
22.880 x 0,65 kg / CO 2<br />
= 0,915 Tonnen CO 2<br />
pro Jahr = 14,9 Tonnen CO 2<br />
pro Jahr<br />
Die elektrische Quantm ist Plug-and-play-fähig für alle<br />
220-240-V-Netze. Die Pumpe ist mit einer vorhandenen Pumpen-<br />
Infrastruktur kompatibel und es sind keine zusätzlichen Kabel<br />
und Anschlüsse erforderlich. Der Austausch von AODD-Pumpen,<br />
in den Anschlussgrößen 1“, 1,5“ und 2“ durch die elektrische<br />
Doppelmembranpumpe ist laut Uni-Fördertechnik 1:1 in den<br />
Produktionsabläufen möglich.<br />
Bilder: Uni-Fördertechnik<br />
www.uni-f.de<br />
01<br />
01 Die elektrischen Doppelmembranpumpen haben<br />
die bekannten Eigenschaften von AODD-Pumpen bei …<br />
02 … gleichzeitig bis zu 80 % Energieeinsparung<br />
gegenüber pneumatischen Pumpen<br />
02<br />
UNTERNEHMEN<br />
UNI-FÖRDERTECHNIK GmbH<br />
Peiner Str. 221, 38229 Salzgitter<br />
Tel. 05341 8697 - 50<br />
E-Mail: info@uni-f.de<br />
AUTOREN<br />
Greta Straetmans, Sr Trade Marketing<br />
Specialist, Graco EMEA, www.graco.com<br />
Uwe Horstmann, Sales Representative<br />
Germany, UNI-Fördertechnik GmbH,<br />
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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
CHEMIE-NORMPUMPE<br />
LÄUFT UND LÄUFT<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/xx <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Mit der Einführung der Chemie-Normpumpe<br />
Stübbe X-Class hat ein Pumpenspezialist aus<br />
Vlotho seinerzeit Anwendungsgrenzen<br />
verschoben und das Machbare neu definiert.<br />
Durch Innovationskraft und 60-jährigem<br />
Know-how in der Verarbeitung von Thermoplasten,<br />
hat der Hersteller mit diesem Pumpensystem<br />
einen weiteren Meilenstein gesetzt.<br />
Die Stübbe X-Class wurde speziell für Anwendungen entwickelt,<br />
in denen höchste Ansprüche an die mechanische<br />
Verschleißfestigkeit, chemische Beständigkeit, eine<br />
effiziente Hydraulik sowie in Bezug auf Einsatztemperaturen<br />
und Drücke gestellt werden.<br />
Mit 18 Baugrößen, den vier Hauptwerkstoffen UHMW-PE, PP,<br />
PVDF und PTFE/PFA sowie verschiedenen Spül- und Gleitringdichtungsvarianten<br />
wurde eine Baukastenlösung entwickelt, die eine<br />
individuelle Anpassung an das geforderte Leistungsspektrum<br />
ermöglicht. Damit ist die Stübbe X-Class Familie sehr anwendungsgerecht,<br />
da Änderungen der Pumpenkonfiguration mit dem Austausch<br />
weniger Bauteile jederzeit möglich sind. Dies bedeutet auch<br />
einen großen Mehrwert, wenn es um das Thema Ersatzteile geht.<br />
LAUFRAD NAHEZU VERSCHLEISSFREI<br />
In mehrjährigen, zum Teil hochkomplexen Anwendungen hat<br />
sich diese Baureihe mittlerweile bestens bewährt. Dabei zeigten<br />
sich deutliche Verbesserungen bezüglich der Standzeiten und<br />
Einsatzmöglichkeiten im Vergleich zu vormals eingesetzten<br />
Technologien. In einer Anwendung zum Recycling von Salzen<br />
und Aluminiumresten aus der Aluminium-Sekundärindustrie<br />
wurde die Pumpe erstmals langfristig getestet. Unter extremen<br />
DAS LAUFRAD DER HEAVY-DUTY-<br />
KUNSTSTOFFPUMPE IST NACH<br />
ZWEI JAHREN SO GUT WIE NEU<br />
Einsatzbedingungen förderte die Stübbe X-Class Pumpe im 24/7-<br />
Betrieb eine Suspension mit einem Feststoffgehalt von 400 g/l.<br />
Nach über 24 Monaten störungsfreiem Betrieb wiesen das Pumpengehäuse,<br />
das Laufrad und die Gleitringdichtung einen für<br />
diese extremen Bedingungen äußerst geringen Verschleiß auf.<br />
Insbesondere das Laufrad war nahezu verschleißfrei.<br />
Die Pumpen sind durchgehend über alle Pumpengrößen in<br />
Druckstufe PN 16 verfügbar und bieten aufgrund der vollständig<br />
gepanzerten Kunststoffteile eine große Anlagensicherheit. Die<br />
Stübbe X-Class ist äußerst widerstandsfähig und für den Umgang<br />
mit aggressiven, feststoffbeladenen, kristallisierenden und toxischen<br />
Medien geeignet. Durch den selbstentwickelten innovativen<br />
GLRD-Baukasten (einfach- und doppeltwirkende Gleitringdichtungen),<br />
maßgeschneidert für die Stübbe X-Class, wird eine<br />
Großzahl der Einsatzbereiche abgedeckt. Für die verschiedenartigen<br />
Anwendungen stehen je nach mechanischer, chemischer,<br />
thermischer oder abrasiver Beanspruchung mehrere Werkstoffe<br />
zur Verfügung. Optional sind unterschiedliche Spülmöglichkei-<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 25
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 02<br />
01 Auf Herz und Laufrad: Der Pumpen-Prüfstand<br />
am Stammsitz in Vlotho<br />
02 Die NX Chemie-Normpumpe der Pumpenfamilie Stübbe X-Class<br />
03 Äußere Qualitäten: Neben den qualitativ hochwertigen<br />
Innenteilen ist auch die Lackiererei auf dem neusten Stand der Technik<br />
04 Keine Show: Der moderne Showroom lässt die Qualität der<br />
Produkte erahnen<br />
ten für Pumpen und GLRD, elektronische Pumpenüberwachung<br />
und weitere verfügbar. Für spezielle Applikationen braucht es<br />
maßgeschneiderte Hydrauliken.<br />
PRODUKTE FÜR KRITISCHE MEDIEN<br />
Das gesamte Pumpenportfolio von Stübbe umfasst neben den<br />
Heavy Duty X-Class Pumpen weitere Kunststoffpumpen der<br />
Stübbe E-Class und die Pumpenbaureihen SHM sowie ETLB-S.<br />
Diese Pumpentypen haben ihre Zuverlässigkeit im Handling von<br />
aggressiven Medien in einfachen Anwendungen langjährig unter<br />
Beweis gestellt.<br />
Das Produktprogramm bietet weitere starke Lösungen zum<br />
Fördern, Dosieren und Bewegen von verschiedensten aggressiven<br />
Stoffen. Es beinhaltet außer den Kunststoffpumpen ebenfalls<br />
Armaturen wie Kugelhähne, Absperrklappen, Membranventile<br />
oder modulare Ventilblöcke sowie Produkte der Mess- und Regeltechnik<br />
wie Durchflussmesser, Membrandruckmittler, Manometer,<br />
Druckhalteventile und Pumpenüberwachungssysteme.<br />
Kunststoffpumpen und -armaturen sind in einer Vielzahl von<br />
Branchen und Anwendungen unverzichtbar und werden mittlerweile<br />
auch in Bereichen eingesetzt, wo sie eigentlich nicht erwartet<br />
werden, wie zum Beispiel in der Salzindustrie für abrasive<br />
Salzsole. Besonders die Stübbe X-Class Norm-Kunststoffpumpen<br />
werden hier erfolgreich als Ersatz für Duplex Metallpumpen eingesetzt<br />
und zeigen herausragende Standzeiten. Im Gegensatz zu<br />
Metallpumpen, die nur in eine Richtung optimiert werden können,<br />
lässt sich bei der Kunststoffwahl sowohl die chemische Resistenz<br />
als auch die Verschleißfestigkeit optimal an die Anforderungen<br />
anpassen. Metalllegierungen dagegen sind entweder<br />
chemisch hoch resistent oder sie weisen einen geringen abrasiven<br />
Verschleiß auf.<br />
UMFANGREICHE LISTE FÜR VIELFÄLTIGE<br />
BRANCHEN<br />
Für die richtige Werkstoffauswahl hält Stübbe eine sehr umfangreiche<br />
Beständigkeitsliste mit über 1.600 Medien vor, anhand<br />
derer die Materialien für die verschiedensten Anwendungsfälle<br />
bestimmt werden können. Des Weiteren stehen die Vertriebsingenieure<br />
des Herstellers den Anwendern für die Auslegung<br />
und Auswahl beratend zur Seite.<br />
Als Branchen, in denen Anlagenbauer Stübbe Produkte einsetzen,<br />
nennt der Hersteller unter anderem die Metallgewinnung,<br />
in welcher aggressive Chemikalien und hohe Temperaturen zu<br />
bewältigen sind. Weitere Haupt-Einsatzgebiete finden sich in der<br />
Schwefel- und Salzsäureproduktion, in der Düngemittelindustrie<br />
sowie in der Oberflächenbehandlung. Auch beim Eloxieren und<br />
in Stahlbeizen ist Kunststoff für die Pumpen und Komponenten<br />
aufgrund ihrer Beständigkeit gegenüber starken Säuren und Laugen<br />
das Material der Wahl.<br />
Weitere Anwendungsgebiete sind die Rauchgasreinigung, der<br />
Einsatz in Abgaswäschern, die industrielle und pharmazeutische<br />
Abwasserbehandlung ebenso wie die Meerwasserentsalzung<br />
oder die Chlorproduktion. In der chemischen Industrie, insbesondere<br />
bei der Handhabung weiterer organischer und anorganischer<br />
Säuren und Mischsäuren wie Natriumhypochlorit, Natronlauge,<br />
Salpetersäure, Phosphorsäure, Hexafluorokieselsäure und<br />
Eisenchlorid, sind sie aufgrund ihrer chemischen Beständigkeit<br />
nahezu unverzichtbar.<br />
ANWENDUNGSBEISPIELE<br />
Ein Beispiel dafür ist der Einsatz der Stübbe X-Class Pumpen in<br />
der Produktion von TiO2-Pigmenten auf Basis des Sulfatverfahrens.<br />
Hierzu werden unter anderem titandioxidhaltige Erze wie<br />
Ilmenit und aufbereitete Erze wie Titanschlacke mit konzentrierter<br />
Schwefelsäure in Reaktion gebracht. Ein verkaufsfähiges Abfallprodukt<br />
ist dabei das hochabrasive Grünsalz. Ausfällungen<br />
und Ankrustungen an den Innenwänden der Kristaller und Rohrleitungen<br />
sind nicht zu vermeiden. Spontane unkontrollierte Ablösungen<br />
gefährden den Betrieb und müssen regelmäßig gerei-<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
03 04<br />
nigt werden. Ungeplante Stillstände durch den Ausfall der bisher<br />
eingesetzten Pumpen waren ein zusätzliches kostspieliges Ärgernis<br />
für den Kunden. In der kontinuierlich arbeitenden Kristallisationsanlage<br />
kamen vormals Kreiselpumpen zum Einsatz.<br />
Mit der langjährigen Erfahrung und der kompetenten Beratung<br />
vor Ort konnte Stübbe dem Anwender Lösungen anbieten, wie<br />
die Standzeiten mit einer Stübbe X-Class-Pumpe aus Kunststoff<br />
deutlich verlängert werden konnten. Aufgrund möglicher Verstopfungen<br />
wurde der Einsatz des einzigartigen 3-Kanal-Freistrom-Laufrades<br />
(Vortex) vorgeschlagen. Gleichzeitig wurde im<br />
WIR HALTEN EINE BESTANDSLISTE<br />
MIT ÜBER 1.600 MEDIEN VOR,<br />
FÜR FAST ALLE ANWENDUNGEN<br />
ersten Schritt eine Verkleinerung des Druckleitungsdurchmessers<br />
vorgenommen, um eine optimale Strömungsgeschwindigkeit<br />
bezüglich der Selbstreinigungseffekte zu erreichen (von<br />
DN 100 auf DN 50).<br />
Als Ergebnis konnte eine Verdopplung der Standzeiten erzielt<br />
werden. Produktionserhöhungen erforderten im zweiten Schritt<br />
erneute Rohrleitungsanpassungen (DN 50 auf DN 65). Außerdem<br />
wurde die Pumpengröße den neuen Leistungsdaten angepasst<br />
sowie die Umstellung auf ein halboffenes Standard-Laufrad in<br />
Verbindung mit Ringraumgehäuse ausgeführt. Dies führte zu einer<br />
Verdreifachung der Standzeiten und verbesserte die Prozesssicherheit<br />
für den Kunden erheblich.<br />
AUCH AUSSERGEWÖHNLICHE BEREICHE<br />
In einem weiteren Projekt kommen Stübbe Pumpen in einem geplanten<br />
Atommüllendlager zum Einsatz. Hier war die Aufgabenstellung<br />
die Sickerwasser-Pumpensümpfe an neuralgischen Stellen<br />
auf den Sohlen zu überwachen und leer zu pumpen. Dabei<br />
sollte der Pumpvorgang vollautomatisch erfolgen, eine min./max.<br />
Füllstandsmessung integriert sein, sowie die Durchflussmengen<br />
für den Nachweis der Wasserverbringung protokolliert werden.<br />
Das System sollte in modularer Bauweise möglichst als Plug-andplay-Installation<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Stübbe löste dies mit einem Gesamtsystem mit zwei Modulen.<br />
Modul 1 besteht aus Eintauchpumpe mit angepasster Aufsetzplatte,<br />
in der die Messtechnik für die Füllstandsregulierung (NIS<br />
und HFT) integriert ist. Der Motor mit 500 V in Gussausführung<br />
sowie die Messtechnik werden über Steckverbindungen an das<br />
zweite Modul angeschlossen, um zusätzliche Verkabelungen zu<br />
vermeiden.<br />
Das Kontrollmodul enthält neben dem Druck- und Temperatursensor<br />
PTM auch den Stübbe-Ultraschall-Durchflussmesser<br />
USF sowie die für jedes Messgerät nutzbare Auswerteeinheit mit<br />
universellem Display. Die Rohrleitungsführung ist dabei als Siphon<br />
ausgeführt und dient dazu, ein Trockenfallen der Messstrecke<br />
zu verhindern. Eine Signaleinrichtung warnt bei Pumpenausfall.<br />
Die aufgenommenen Daten werden über einen Modbus-/<br />
WIFI-Wandler drahtlos übertragen. Die dafür notwendige App<br />
wurde von den Pumpenspezialisten selbst programmiert und<br />
wird sowohl auf Smartphones und Tablets genutzt.<br />
Insgesamt sind mindestens 35 Einheiten dieser von Stübbe<br />
entwickelten Module geplant, wovon 1/3 bereits geliefert sind.<br />
Damit tragen sie schon jetzt erheblich zur Sicherung der Umwelt<br />
und des Grundwassers im Umfeld des geplanten Endlagers bei.<br />
Der Hersteller berichtet über die verschiedensten Einsatzfälle<br />
seines Produktportfolios und leistet in umfassenden Installationen<br />
wertvolle Beiträge zur Prozesssicherheit bei seinen Kunden,<br />
zur Verlängerung der Standzeiten sowie durch die Baukastenbauweise<br />
der Pumpen zur Vereinfachung des Ersatzteil-Handlings.<br />
Umfassende Beratung durch das Vertriebs- und Entwicklungsteam<br />
sind dabei Bestandteil des Komplettservices.<br />
Bilder: STÜBBE<br />
www.stuebbe.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
STÜBBE GmbH & Co.KG<br />
Hollwieser Str. 5, 32602 Vlotho<br />
Tel. 05733 799-0<br />
E-Mail: contact@stuebbe.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 27
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
CONTROLLER ALS SPS-ERSATZ<br />
ALLES BESTENS GEREGELT<br />
Ablaufsteuerungen für industrielle Anwendungen werden<br />
oft noch mit teuren SPS oder unflexiblen Einzelreglern<br />
programmiert. Ein Automatisierungsspezialist bietet mit seinem<br />
Multifunktionscontroller eine kostengünstige und leicht<br />
modifizierbare Alternative. Vom Einsatz des Gerätes können<br />
Unternehmen zahlreicher Branchen profitieren.<br />
Speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) sind ein probates<br />
Mittel, um Ablaufsteuerungen für industrielle<br />
Prozesse zu erstellen. Ein Nachteil einer SPS: Sie ist nur<br />
von Software-Experten bedienbar. Zudem bieten SPS zwar<br />
einen großen Funktionsumfang, der wird aber in vielen Anwendungen<br />
gar nicht benötigt.<br />
Geschäftsführer Werner Brandis von Axxeron Hesch electronics<br />
weiß, dass viele seiner Kunden mit ihren bisherigen Steuerungslösungen<br />
nicht zufrieden sind. Das Unternehmen fertigt seit den<br />
1970er Jahren im niedersächsischen Neustadt Mess-, Steuer- und<br />
Regelungstechnik-Produkte für industrielle Anwendungen. Deshalb<br />
nutzte Hesch sein in mehr als 45 Jahren aufgebautes Knowhow<br />
und entwickelte den Multifunktionscontroller HE 5697 MFC.<br />
GROSSE NACHFRAGE NACH FLEXIBLER,<br />
GÜNSTIGER STEUERUNG<br />
Mit dem MFC füllt der Automatisierungsspezialist die Lücke zwischen<br />
hochpreisigen SPSen und einfachen Reglern, die sich nur<br />
schwer an veränderte Prozesse anpassen lassen. Der Controller<br />
ermöglicht die schnelle Erstellung von Ablaufsteuerungen und<br />
erfordert keine Programmierkenntnisse. Dem Nutzer stehen über<br />
100 vorgefertigte Funktionsblöcke zur Verfügung, die er am Rechner<br />
per Drag-and-Drop zu seinem gewünschten Prozess zusammenfügt.<br />
Der MFC unterstützt nahezu alle Verfahren der Prozessindus trie,<br />
von der Begrenzungs-, über die Verhältnis-, bis hin zur Kaskaden-<br />
regelung. Als Ergänzung bietet der Hersteller die Software<br />
EasyTool MFC an, mit der nicht nur Prozessabläufe, sondern auch<br />
benutzerdefinierte Bedienseiten, Programmabläufe und Applikationen<br />
erstellt werden können. Die Software verfügt zudem über<br />
eine Simulationsfunktion, mit der Anwender ihre Programm- und<br />
Prozessabläufe vor der Live-Schaltung testen können.<br />
BENUTZEROBERFLÄCHE INDIVIDUELL<br />
ANPASSBAR<br />
Darüber hinaus ist das EasyTool MFC mit drei weiteren Features<br />
ausgestattet: dem Data-Logger, der Blocksuche und den sogenannten<br />
Querverweisen. Der Data-Logger speichert die Logdaten<br />
auf dem PC als CSV-Datei. Die lässt sich anschließen in<br />
Tabellenform analysieren und bearbeiten. Die Blocksuche zeigt<br />
alle für den Prozess verwendeten Funktionsblöcke in einer<br />
Baumstruktur an, sodass der Anwender auch bei sehr komplexen<br />
Projekten den Überblick behält. Über die Funktion „Querverweise“<br />
werden alle Quellen mit ihren Senken und HMI-Variablen mit<br />
den entsprechenden Controls dargestellt. Ein Bildschirm-Editor<br />
ermöglicht darüber hinaus die individuelle Anpassung der MFC-<br />
Bedienseiten sowie das Importieren von Prozessbildern und<br />
-symbolen. So kann der <strong>Verfahrenstechnik</strong>er die Benutzeroberfläche<br />
an die eigenen Anforderungen und den jeweiligen Prozess<br />
anpassen. Für den Einsatz im Ausland ist der MFC ebenfalls<br />
gerüstet, denn in jedem Projekt lassen sich 20 Sprachen parallel<br />
anlegen. Im Folgenden lesen Sie vier Anwendungsbeispiele.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
WÄRMERÜCKGEWINNUNG SENKT<br />
DIE BETRIEBSKOSTEN<br />
Der HE 5697 Multifunktionscontroller von Axxeron Hesch eignet<br />
sich für eine Vielzahl von Anwendungen in zahlreichen Branchen.<br />
Die Wäscherei Bauer in Thüringen steuert mit dem MFC<br />
beispielsweise die hauseigene Wärmerückgewinnungsanlage. Inhaber<br />
Lothar Bauer hatte das System installiert, um die Energiekosten<br />
seines Unternehmens zu senken. Der Grund: Beim Waschen,<br />
Bügeln und Trocknen fällt<br />
viel Abwärme an, die zuvor ungenutzt<br />
ins Freie entwichen war.<br />
Die Wärmerückgewinnungsanlage<br />
fängt die Abwärme dagegen<br />
auf und macht sie wieder nutzbar.<br />
Das komplexe System wird<br />
durch den Multifunktionscontroller<br />
geregelt: Er sorgt dafür, dass die<br />
Wärmetauscher effizient arbeiten<br />
und stellt sicher, dass immer ausreichend<br />
warmes Wasser für die<br />
Waschstraßen und -maschinen<br />
vorhanden ist. Darüber hinaus<br />
managt der Controller die Versorgung anderer Firmengebäude<br />
und des angrenzenden Wohnhauses mit Heizenergie. Dazu misst<br />
er an mehreren Stellen im Prozess die Temperaturen und öffnet<br />
oder schließt die 3-Wege-Ventile und Umwälzpumpen. Auch der<br />
Anlagendruck wird überwacht.<br />
Bauer findet besonders die Datenlogger-Funktion des Multifunktionscontrollers<br />
sehr nützlich: „Sie zeichnet den Wärmeverlauf<br />
über den gesamten Tag hinweg auf. Dadurch habe ich immer<br />
den Überblick über die Prozesse und kann sie gezielt optimieren.“<br />
Auch die einfache Handhabung des Gerätes begeistert Bauer:<br />
„Da es in meiner Wäscherei ständig Verbesserungsbedarf gibt,<br />
möchte ich die Steuerung selbst erweitern können, ohne jedes<br />
Mal einen Programmierer beauftragen zu müssen. Der Multifunktionscontroller<br />
ist also genau das, was ich brauche.“<br />
KÄLTEANLAGEN GERNE AUS DER<br />
FERNE ÜBERWACHEN<br />
Mit dem MFC lassen sich aber nicht nur Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
regeln. Die Heck Kältetechnik GmbH aus Steinhagen bei<br />
Bielefeld setzt den Multifunktionscontroller zum Beispiel in ihren<br />
Kälteanlagen für die Industrie ein. Heck fertigt Kaltwassersätze<br />
sowie Direktverdampfungskälte- und Luftentfeuchtungs anlagen,<br />
die ganz unterschiedliche Anwendungen kühlen.<br />
Durch den MFC konnte der Kälte- und Klimatechnik-Spezialist<br />
die Attraktivität seiner Systeme nochmals steigern: „Wir haben jetzt<br />
beispielsweise eine viel höhere Funktionalität als mit der alten<br />
Steuerung. Der Bediener bekommt über das neue Touch-Display<br />
deutlich mehr Einzelstörmeldungen und Betriebsmeldungen aus<br />
der Anlage angezeigt als vorher“, berichtet Heck.<br />
Über die Data Logger-Funktion des MFC können zudem alle<br />
prozessrelevanten Daten mitgeschnitten werden. So sehen die<br />
Service-Techniker von Heck auf einen Blick, in welchem Betriebszustand<br />
eine Anlage<br />
beim Auftreten der Störung<br />
war. Darüber hinaus<br />
können sich die Techniker<br />
mit dem Multifunktionscontroller<br />
auch aus der<br />
Ferne auf die jeweilige<br />
Anlage beim Kunden aufschalten.<br />
Das erleichtert<br />
die Diagnose im Schadensfall<br />
deutlich.<br />
HÜBSCHE MISCHUNG VON DEKO-PUTZEN<br />
Die Firma Stucco Pompeji aus dem thüringischen<br />
Rodeberg setzt den MFC<br />
nicht für die Regelung thermodynamischer<br />
Prozesse ein, sondern steuert<br />
damit den Mischvorgang bei der Produktion<br />
mineralischer Wand- und Bodenbeschichtungen.<br />
Das Unternehmen hat<br />
sich auf die Herstellung hochwertiger<br />
polierbarer Marmorputze, Lasuren und<br />
Echtmetallfarben für die Gestaltung von<br />
Innenräumen spezialisiert. Mit dem<br />
wachsenden Erfolg wurden auch die Mischer<br />
immer größer und mussten bald automatisiert werden, um<br />
wirtschaftlich produzieren zu können. Inzwischen steuert der<br />
MFC nicht nur die Mischzeit, sondern misst mithilfe einer Waage<br />
auch die Menge der einzelnen Komponenten ab. Nach dem Wiegen<br />
startet der Controller automatisch den Abfüllvorgang und<br />
sorgt dafür, dass die Rotation der Förderschnecke langsam ausläuft,<br />
wenn der Sack voll ist.<br />
LECKER DIE EFFIZIENZ IN DER LEBENSMITTEL-<br />
INDUSTRIE GESTEIGERT<br />
Ein anderer Anwender<br />
des MFC kommt aus der<br />
Lebensmittelindustrie.<br />
Das Unternehmen stellt<br />
Casein her, einen Zusatzstoff<br />
für Eis, Desserts,<br />
Frischkäse oder Soßen.<br />
Während des Produktionsprozesses<br />
wird das aus<br />
pasteurisierter Milch gewonnene<br />
Casein verflüssigt, mit Zusätzen angereichert und dann<br />
mit dampfbetriebenen Walzen getrocknet. Da dieser Vorgang lange<br />
Zeit manuell geregelt wurde, brannte das Produkt hin und wieder<br />
an, wodurch sich die Walzen schneller abnutzten – der Ertrag sank.<br />
Durch den Einsatz des Multifunktionscontrollers bekam der Hersteller<br />
das Problem schnell in den Griff: Da die Walzentemperatur<br />
jetzt optimal geregelt ist, brennt nichts mehr an. Und die Aufheizphase<br />
für die Walzen konnte aufgrund des Controllers von 8 bis<br />
12 Stunden auf 3,5 Stunden reduziert werden.<br />
Bilder: Axxeron Hesch electronics, Wäscherei Bauer, Heck Kältetechnik, Stucco<br />
Pompeji, asayenka – stock.adobe.com<br />
www.hesch-automation.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
AXXERON HESCH electronics GmbH<br />
Boschstraße 8, 31535 Neustadt<br />
Tel. 05032 9535-0<br />
E-Mail: info@hesch.de<br />
ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />
https://bit.ly/3Ffrmw7<br />
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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
WASSERSTOFF KOMPONENTEN FÜR DIE GASANALYSE<br />
FLÜCHTIGES RICHTIG ÜBERWACHEN<br />
Wasserstoff spielt eine große Rolle in der aktuell laufenden Diskussion<br />
zur Energiewende. Es ist das häufigste Element im Universum, kommt<br />
aber nur in gebundener Form vor. Gasförmig ist es rund 14 Mal leichter<br />
als Luft und es verbrennt rückstandsfrei.<br />
Wasserstoff (H 2<br />
) hat eine hohe Energiedichte und eignet<br />
sich deshalb gut als Substitut für fossile Energieträger<br />
wie Kohle oder Erdgas. Da es in der Natur<br />
überwiegend nur gebunden vorliegt, muss es aus<br />
seinen Trägern herausgelöst werden. Dies erfolgt zum Beispiel<br />
bei Wasser (H 2<br />
O) durch Elektrolyse. Kommt der Strom dabei aus<br />
erneuerbaren Quellen spricht man von grünem Wasserstoff oder<br />
bei Methan (CH 4<br />
), dem Hauptbestandteil von Erdgas, durch<br />
ES GIBT ZWEI VERFAHREN: DIE<br />
AEL ELEKTROLYSE UND DIE PEM<br />
ELEKTROLYSE. BEIDE VERFAHREN<br />
HABEN VOR- UND NACHTEILE<br />
mestellen, vorzugsweise an jedem Ausgang eines Moduls. Aus<br />
diesen wird das Messgas von einer speziellen Messgaspumpe,<br />
welche auch in der Lage ist, eventuell auftretendes Kondensat zu<br />
fördern, angesaugt und unter leichtem Überdruck einem Messgaskühler<br />
zugeführt. Bei der Bemessung der erforderlichen Fördermengen<br />
ist auf der H 2<br />
Seite die geringere Dichte von Wasserstoff<br />
zu berücksichtigen damit vor dem Analysator auf den korrekten<br />
Durchfluss eingedrosselt werden kann.<br />
MATERIAL BEIM SYSTEMAUFBAU<br />
Herrschen bereits im Produktionsprozess genügend Druck und<br />
Fördermenge, kann auf die Pumpe verzichtet werden. Im Kühler<br />
wird die Feuchte abgeschieden und das trockenen Messgas in<br />
den oder die Analysatoren geleitet. Der Überdruck im Messgas<br />
verhindert das Eindringen von Fremdluft und sorgt für unver-<br />
Dampfreformation oder Pyrolyse. Bei der Reformation entsteht<br />
als Nebenprodukt CO 2<br />
(blauer Wasserstoff) und der Pyrolyse<br />
CO (türkiser Wasserstoff). Beide Stoffe können als Rohstoffe<br />
weiterverarbeitet oder gelagert (CCS) werden.<br />
Das gewonnene H 2<br />
ist infolge seiner sehr geringen Dichte<br />
extrem flüchtig, wodurch sein Transport zu den Nutzern<br />
sehr anspruchsvoll ist. Gasförmig ist der Transport per Pipeline<br />
denkbar, verflüssigt kann Wasserstoff in isolierten Tankschiffen<br />
oder Tankwagen zum Verbraucher gelangen. Dabei<br />
muss leider mit nicht vernachlässigbaren Fluktuationsraten<br />
gerechnet werden. Darüber hinaus hat H 2<br />
die Eigenschaft<br />
versprödend auf Werkstoffe zu wirken, was bei Nutzungsdauer<br />
und Auslegung aller Anlagenkomponenten zu berücksichtigen<br />
ist. Besonders für die Herstellung von grünem Wasserstoff<br />
muss am Produktionsort sichergestellt werden, dass<br />
nicht nur ausreichend grüner Strom, sondern insbesondere<br />
genügend Wasser in bester Qualität vorhanden ist.<br />
WIE WIRD ÜBERWACHT?<br />
Wie in viele anderen Fällen auch, müssen die Herstellungsprozesse<br />
von H 2<br />
analytisch überwacht werden. Dabei steht in erster<br />
Linie die Einhaltung der UEG und der SIL Vorgaben im Fokus. In<br />
allen Herstellungsverfahren ist die extraktive Gasanalytik dafür<br />
die bevorzugte Analysenmethode. Dabei wird vor Eintritt des<br />
Messgases in den Analysator die Restfeuchte entfernt, um die<br />
Messzelle zu schützen und die Messwerte nicht zu verfälschen.<br />
Basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Ausrüstung<br />
und Konzeptionierung von Analysensystemen in der Gasanalytik<br />
schlägt Bühler vor, für diese Applikationen ein druckbeaufschlagtes<br />
extraktives Aufbereitungssystem einzusetzen. Dies ist prinzipiell<br />
wie folgt aufgebaut:<br />
Da beim Elektrolyseverfahren keine partikulären Verschmutzungen<br />
im Messgas zu erwarten sind, reichen einfache Entnah-<br />
01 Zur Prozessführung<br />
oder der Emissionsüberwachung<br />
in der<br />
chemischen Industrie, der<br />
Petrochemie oder der<br />
Biochemie ist …<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
fälschte Messergebnisse. Gleichzeitig wird durch den Überdruck<br />
das anfallende Kondensat über einen entsprechenden automatischen<br />
Kondensatableiter aus dem System gedrückt. Durchfluss<br />
und Überdruck werden durch geeignete Geräte permanent überwacht.<br />
Die Verrohrung von der Entnahmestelle über den Pum-<br />
02 … die Gasanalyse penkopf bis hin zum automatischen Kondensatableiter<br />
erfolgt in Edelstahl. Den gleichen Systemauf-<br />
der Schlüssel zum sicheren<br />
und effizienten Betrieb bau empfiehlt Bühler auch für die Überwachung<br />
der Anlagen, hier beide des ebenfalls anfallenden Sauerstoffs. Zur Unterbringung<br />
des Überwachungssystems wird infolge<br />
Varianten in der ATEX<br />
Version Kat. 2<br />
der hohen Fluktuation von H 2<br />
lieber zu einer luftigen<br />
Behausung geraten. Die im System verwendeten<br />
Komponenten unterliegen im Fertigungsprozess natürlich<br />
besonderen Verfahren. Ihre Eignung für die Anwendung<br />
H 2<br />
/O 2<br />
wird teilweise zertifiziert.<br />
Dieser Systemaufbau reduziert laut Bühler den Materialmix im<br />
Aufbereitungssystem auf ein Minimum, bietet die bestmögliche<br />
Nutzungsdauer und ermöglicht unverfälschte Messergebnisse.<br />
Bilder: Bühler Technologies, Mediaparts – stock.adobe.com<br />
www.buehler-technologies.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Bühler Technologies GmbH<br />
Harkortstrasse 29, 40880 Ratingen<br />
Tel. 02102 4989-0<br />
E-Mail: info@buehler-technologies.com<br />
YOUR SENSOR<br />
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Ravensberg 34 • 24214 Gettorf<br />
T 04346-41580 F 04346-5658<br />
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Halle 7A<br />
Stand<br />
7A-<strong>11</strong>1<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 31
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
SOFTWARELÖSUNGEN IM BEREICH EX-SCHUTZ<br />
Mit der Beteiligung an Senseven setzt I.Safe Mobile als Hersteller im Bereich Explosionsschutz<br />
auf die Integration neuer, zukunftsträchtiger Softwarelösungen mit KI-Technologie.<br />
Laut Unternehmen bietet die Partnerschaft beider Unternehmen einen Zugang<br />
zu modernsten und zukunftsweisenden Fortschritten und eröffnet durch die Erweiterung<br />
des Angebots auch außerhalb des bisherigen Geschäftsfelds. Das Thema Künstliche<br />
Intelligenz, gerade im Automatisierungs- und Instandhaltungsbereich, wird laut<br />
Unternehmen auch in den kommenden Jahren im Industriesektor eine wichtige Rolle<br />
spielen, um Prozesse effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, Kosten einzusparen<br />
und langfristig die Resilienz von Unternehmen zu stärken.<br />
www.isafe-mobile.com<br />
CONDITION-MONITORING-<br />
PLATTFORM ERGÄNZT<br />
Mit dem IM18-CCM60 hat Turck seine Condition-<br />
Monitoring-Plattform zur Zustandsüberwachung<br />
von Schaltschränken um ein weiteres Modell<br />
ergänzt. Es kommt mit dem IIoT-Betriebssystem<br />
Siineos. Das dort integrierte InCore-Framework<br />
bietet eine große Auswahl an fertigen Komponenten,<br />
über die sich die integrierten Schnittstellen<br />
und Sensoren sowie alle gängigen Netzwerk- und<br />
Industrieprotokolle bedienen lassen. Neben<br />
vorhandenen Apps kann der Anwender einfach und<br />
schnell auch eigene Programme und Apps erstellen<br />
sowie laden. Möglich ist<br />
unter anderem der Zugriff<br />
auf die internen Sensoren<br />
für Temperatur, Feuchte<br />
und Türabstand und die<br />
Parametrierung der<br />
Schnittstellen.<br />
www.turck.de<br />
NEUER MESSWERTGEBER FÜR FEUCHTE<br />
UND TEMPERATUR<br />
Der neue Feuchte- und Temperatur-Messwertgeber<br />
Hmt370ex<br />
der Serie Vaisala von Cik<br />
Solutions dient für den Einsatz<br />
in Gefahrenbereichen. Laut<br />
Hersteller arbeitet das Gerät in<br />
Zone 0 sicher, ebenfalls lässt<br />
sich der Hmt370ex als Ersatz für<br />
ältere Generationen verwenden. Neben relativer Feuchte und<br />
Temperatur gibt der Messwertgeber weitere Parameter aus:<br />
Taupunkttemperatur, Feuchttemperatur, absolute Feuchte,<br />
Mischungsverhältnis, Wasserkonzentration, Wassermassenanteil,<br />
Wasserdampfdruck und Enthalpie. Außerdem sind<br />
spezielle Modelle für die Messung von Feuchte in Öl und<br />
Kerosin erhältlich. Konfiguration, Messwertkalibrierung und<br />
Justierung lassen sich direkt über die lokale Displayschnittstelle<br />
durchführen. Der Messwertgeber lässt sich per USB an<br />
die Vaisala PC-Software Insight anschliessen.<br />
www.cik-solutions.com<br />
DIGITALER<br />
LEITFÄHIGKEITSSENSOR<br />
iMit dem SE625<br />
hat Knick einen<br />
digitalen Leitfähigkeitssensor<br />
mit<br />
Titanelektroden<br />
und Memosens-<br />
Technologie<br />
entwickelt. Damit<br />
ist de Bestimmung<br />
der Leitfähigkeit<br />
von Reinstwasser<br />
möglich. Der Messwert wird<br />
direkt im Sensor digitalisiert und<br />
zum Messumformer übertragen.<br />
Möglich ist die Steuerung von<br />
Umkehrosmose oder das Messen<br />
von Kühlwasser und Destillat.<br />
auch die Pharmaindustrie kann<br />
von der Prozessmesstechnik des<br />
Sensors profitieren.<br />
www.knick.de<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
NEUE TOOLS FÜR DAS<br />
PROCESS MINING<br />
Process Mining ermöglicht es, Geschäftsprozesse<br />
anhand ihrer digitalen Ereignisprotokolle,<br />
zum Beispiel Log-Dateien datenbasiert<br />
zu analysieren und Optimierungspotenziale<br />
in den Abläufen zu identifizieren. Während<br />
Process Mining in vielen Branchen wie dem<br />
Online-Handel bereits erfolgreich eingesetzt wird, mangelt es in der Fertigungsindustrie oft an<br />
den dafür benötigten großen Datenmengen (Big Data). Neben Contact Software sind unter<br />
anderem Campus Paderborn, die Universität Paderborn, das Fraunhofer Institut für Entwurfstechnik<br />
Mechatronik sowie die Unternehmen GEA Westfalia Separator und Weidmüller<br />
Interface an dem Forschungsprojekt BPM-I4.0 beteiligt. Hier sollen neue digitale Werkzeuge,<br />
Methoden und Algorithmen gestaltet werden, um zusätzliche Daten in das Process Mining zu<br />
integrieren. Weiterentwickelte Contact Elements Bausteine sollen laut Unternehmen Live-Prozesssteuerung<br />
über Kennzahlensysteme sowie zur Datenanonymisierung liefern, um somit ein<br />
ganzheitliches Bild der Prozesse zu veranschaulichen. Die Auswertung mittels Machine<br />
Learning soll laut Hersteller Schwachstellen transparent machen und relevante Einsatzfelder<br />
zur Optimierung der Kernprozesse identifizieren.<br />
www.contact-software.com<br />
SCHAFFT PLATZ.<br />
UND BEWEGUNGS-<br />
FREIHEIT.<br />
Das REX-System<br />
EXPLOSIONSGESCHÜTZTE EDELSTAHLGEHÄUSE<br />
Die Ex Edelstahl-Gehäusesysteme von Rose erfüllen die Anforderungen der ATEX-/IECEx-Standards<br />
und sind für die ATEX-Zonen 1 und 21 zugelassen. Anwender erhalten die Gehäuse<br />
wahlweise als Komponente mit U-Zulassung oder als vollzertifiziertes Gerät für den Einbau<br />
von Klemmen oder elektronischen Betriebsmitteln. Rose bietet seine Ex Edelstahl-Gehäusesysteme<br />
in mehr als 40 verschiedenen Ausführungen an – neben der Standard-Variante gibt es<br />
auch Varianten mit Flansch, scharnierter Tür oder EMV-Schutz. Alle Gehäuse können in den<br />
Temperaturbereichen T6/T5/T4 und – 60 °C verwendet werden. Da die Gehäuse aus V4A-Edelstahl<br />
bestehen, eignen sie sich zudem für hygienekritische Anwendungen in der<br />
Nahrungs- und Genussmittel- sowie in der Pharma-Industrie. Alle Gehäuse<br />
verfügen über unverlierbare Deckelschrauben, einen großen Öffnungsausschnitt<br />
für Einbauten sowie integrierte Befestigungen für<br />
Tragschienen und Montageplatten. Die Gehäusesysteme sind als<br />
Standard-Leergehäuse mit Abmessungen von 100 × 100 × 61 mm bis<br />
200 × 600 × 121 mm erhältlich. Darüber hinaus gibt es Hightech-Lösung<br />
für den Öl- und Gas-Bereich.<br />
www.rose-systemtechnik.com<br />
VOLLSTÄNDIGE ETIKETTENPRÜFUNG<br />
INTEGRIERT<br />
Mettler-Toledo stellte auf der Interpack <strong>2023</strong> erstmals in<br />
Europa seine modularen Mix-and-Match-Kombilösungen<br />
mit vollumfänglicher Etikettenprüfung vor. Die Systeme<br />
eignen sich für den Einsatz in High-Speed-Produktionslinien,<br />
um die Etikettenprüfung gemäß Branchenrichtlinien<br />
wie BRCGS zu dokumentieren. Die Kombilösungen überprüfen<br />
sowohl das Vorhandensein aller Etikettenelemente als<br />
auch deren Korrektheit und visuelle sowie maschinelle<br />
Lesbarkeit. Ergänzend hierzu umfasst die Etikettenprüfung<br />
die Kontrolle auf Qualitätsmängel wie fehlerhafte Positionierung<br />
oder Ausrichtung des Etiketts, Falten, beschädigte Ecken oder Kanten sowie mangelhafte<br />
Druckqualität und Doppeletikettierung. Die Prüfung der Qualität und Korrektheit der<br />
Etikettierung kann hierbei auf allen Seiten des Produktes erfolgen – einschließlich deren<br />
Ober- und Unterseite. Des Weiteren werden unterschiedliche Verpackungsformate, auch runde<br />
sowie Tiefziehverpackungen, unterstützt.<br />
www.mt.com<br />
Profitieren Sie vom aufeinander<br />
abgestimmten Komplettpaket für<br />
die DC 24 V-Steuerspannungsebene.<br />
Das modulare REX-System passt<br />
sich flexibel an Ihre Anwendung an.<br />
Dabei spart es bis zu 60 % Platz<br />
im Schaltschrank ein und ist<br />
durch eine patentierte Verbindungstechnik<br />
einfach zu installieren.<br />
e-t-a.de/schafftplatz
NEU UND NACHHALTIG<br />
COMPOSITES-RECYCLING-STUDIE<br />
Die Themen Nachhaltigkeit und<br />
Recycling sind auch in der Kunststoffindustrie<br />
seit einigen Jahren immer<br />
wichtiger geworden. Gerade im<br />
Bereich Leichtbau können Composites<br />
Materialien im Bezug auf Nachhaltigkeit<br />
einen hohen Mehrwert liefern.<br />
Warum Composites vorteilhaft sind,<br />
wurde bislang wenig systematisch<br />
oder eher punktuell untersucht. Mit<br />
der zu Beginn des Jahres <strong>2023</strong><br />
veröffentlichten Composites-Recycling-Studie,<br />
die vom IKK-Institutsleiter<br />
Professor Hans-Josef Endres und<br />
Dr. Madina Shamsuyeva mit Unterstützung<br />
von Industrievertretern aus<br />
dem AVK-Expertenarbeitskreis erarbeitet wurde, liegt nun eine große<br />
Untersuchung zum Thema Recycling von Composites vor. Die Studie<br />
bietet eine systematische und umfassende Übersicht über die anfallenden<br />
Abfallmengen und die aktuellen sowie zukünftig verfüg- und<br />
umsetzbaren Lösungen zum hochwertigen Recycling. Dabei werden auch<br />
die Vor- und Nachteile zu den verschiedenen Verfahren bewertet sowie<br />
relevante gesetzliche Vorgaben und Normen betrachtet.<br />
www.avk-tv.de<br />
Prozesstechnik<br />
Hygienisch und<br />
passgenau?<br />
Präzise MSR-Technik<br />
von AFRISO!<br />
74-03<br />
www.afriso.de/hygiene<br />
Druck, Temperatur<br />
und Füllstand –<br />
mechanisch und<br />
elektronisch<br />
Hygienic Design,<br />
3A-zertifiziert<br />
CIP-/SIPreinigungs<br />
fähig<br />
Vielfältige Prozessanschlüsse,<br />
FDA-gelistete<br />
Materialien für<br />
genau Ihren<br />
Einsatzfall<br />
VERBUNDPROJEKT FÜR PFAS-POLYMERE<br />
Das Ziel eines neuen Verbundprojektes vom Fraunhofer LBF ist, den relevanten Stand der<br />
Technik und Wissenschaft im Kontext PFAS-Substitution für Polymere am Beispiel ausgewählter<br />
Anforderungsprofile, Materialien und Anwendungen zusammenzutragen und zu<br />
bewerten. Ferner sollen die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Grenzen sowie Chancen<br />
möglicher Ansätze zur Substitution von PFAS-Polymeren aufgezeigt werden. Diese werden<br />
es den Projektbeteiligten ermöglichen, die eigene Situation und die aus einem möglichen<br />
PFAS-Verbot resultierenden, individuellen Herausforderungen und Möglichkeiten besser<br />
einzuschätzen. Hintergrund: PFAS-Polymere haben wegen ihrer Beständigkeit unter<br />
extremen Bedingungen und ihrem einzigartigen Eigenschaftsportfolio in vielen Anwendungen<br />
und industriellen Produkten, Maschinen und Anlagen Einzug gehalten und sind<br />
heute nahezu allgegenwärtig. Im Kontext mit Kunststoff-, Elastomer- und Gummi-Anwendungen<br />
werden PFAS-Polymere beispielsweise in Dichtungen, Kabeln und Beschichtungen<br />
eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Beständigkeit sind PFAS jedoch bioakkumulativ und<br />
können für die Umwelt eine Gefahr darstellen. Außerdem stehen sie im Verdacht verantwortlich<br />
für Gesundheitsschäden zu sein. Da PFAS wegen der Kosten oftmals nur dort<br />
eingesetzt werden, wo ihre besonderen Eigenschaften wie hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit,<br />
Verschleißschutz, elektrische Isoliereigenschaften dies unbedingt erfordern,<br />
ist eine Substitution in aller Regel nicht ohne weiteres möglich. Außerdem sind Produkte<br />
wie Pumpen, Kompressoren oder<br />
Armaturen, in denen heute<br />
PFAS-Komponenten enthalten<br />
sind, meist sehr langlebig und weit<br />
über die aktuell diskutierten<br />
Übergangsfristen von maximal<br />
13,5 Jahren in Gebrauch. Entlang<br />
der Produktkette ist es dringend<br />
notwendig, frühzeitig den Einsatz<br />
von Ersatz-Materialien zu prüfen<br />
und zu bewerten.<br />
www.lbf.fraunhofer.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
INVEST IN START-UP CIRPLUS<br />
Erreichen Kunststoffe ihr Lebensende, landen sie häufig in der Verbrennungsanlage.<br />
Um kostbare Ressourcen und die Umwelt zu schonen, ist es<br />
aber sinnvoller, eine nachhaltige Kunststoffwirtschaft zu fördern. Dieses Ziel<br />
verfolgt auch der Kölner Kunststoffspezialist Igus mit seiner Chainge<br />
Recycling-Plattform. Jetzt hat das Unternehmen in das Hamburger Start-up<br />
Cirplus investiert. Die Unternehmen verfolgen die gemeinsame Vision, den<br />
Kunststoffkreislauf zu schließen und eine Revolution für den Rezyklathandel<br />
von technischen und Standard-Thermoplasten anzustoßen. Mit seinem<br />
Chainge Programm hat Igus den Beweis erbracht, dass Circular Economy<br />
auch einfach geht. Die Potentiale neuer Stoffströme für Rezyklate müssen<br />
nur genutzt werden. Die Kölner haben die Notwendigkeit früh erkannt und<br />
ermöglichen Anwendern seit 2019, ausgediente Energieketten herstellerunabhängig<br />
recyceln zu lassen. Im Oktober 2022 entstand die Chainge Online-<br />
Plattform, um einen einfachen digitalen Zugang zum Recycling zu bieten.<br />
Über den Marktplatz lassen sich nun auch bisher unberücksichtigte, technische<br />
Kunststoffe schnell und unkompliziert in die Kreislaufwirtschaft<br />
überführen. Verarbeitende Unternehmen haben auch die Möglichkeit,<br />
recycelte Kunststoffe mit garantierten Qualitätsstandards zu erwerben.<br />
Dieser erweiterte Marktzugang vereinfacht das Erreichen angekündigter<br />
Rezyklateinsatzquoten. Um die digitale Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben,<br />
hat Igus nun in das zirkuläre Hamburger Start-up Cirplus investiert.<br />
Das Start-up bietet Entsorgern, Recyclern und Produktherstellern einen<br />
digitalen Marktplatz, über den sie standardisierte Rezyklate auf sichere,<br />
rückverfolgbare und kosteneffiziente Art und Weise kaufen können. Darüber<br />
hinaus hat Cirplus die Normen DIN SPEC 91446 und DIN SPEC 91481 als<br />
weltweit erste Standards für hochwertiges Kunststoffrecycling initiiert.<br />
www.igus.de<br />
ZERTIFIKATE KAUFEN FÜR<br />
MÜLLVERBRENNUNGSANLAGEN<br />
Der Emissionshandel<br />
nach dem europäischen<br />
EU-ETS oder<br />
lokalen Regelungen,<br />
verpflichtet Anlagenbetreiber<br />
von<br />
Müllverbrennungsanlagen<br />
oder<br />
Mitverbrennungsanlagen<br />
aktuell oder in<br />
Zukunft am Zertifikathandel<br />
teilzunehmen<br />
und für den CO2<br />
Ausstoß der Anlage Zertifikate zu<br />
kaufen. Dies kann hohe zusätzliche<br />
Kosten mit sich bringen. Mit der<br />
Bestimmung von biogenem CO2<br />
können die Kosten gesenkt werden,<br />
da biogenes CO2 als klimaneutral gilt<br />
und für diese Emissionen keine<br />
Zertifikate gekauft werden müssen.<br />
Zusätzlich können überschüssige<br />
Zertifikate für die zukünftige<br />
Verwendung behalten oder verkauft<br />
werden. Als biogenes CO2 wird<br />
Kohlenstoffdioxid bezeichnet, das in<br />
der jüngeren Vergangenheit durch<br />
einen Organismus absorbiert wurde.<br />
Biogenes CO2 wird durch die<br />
Verbrennung von organischen<br />
Materialien wie Holz, Klärschlamm,<br />
Tiermehl oder anderer Biomasse<br />
freigesetzt. Unterscheiden kann man<br />
biogenes von fossilem CO2 anhand<br />
der 14C-Fraktion, einem chemischen<br />
Merkmal, das in fossilem Kohlendioxid<br />
nicht vorhanden ist, da es im<br />
Laufe der Zeit zerfällt.<br />
www.envea.global<br />
Montiert mit einem Click<br />
Die Kabeldurchführung zum Einrasten<br />
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Kabeleinführungssysteme<br />
live auf der sps in Nürnberg.<br />
Ihr kostenloses Ticket gibt’s hier:<br />
Die Kabeldurchführung KEL-DPZ-CLICK kann<br />
direkt von der Frontseite eingerastet oder<br />
mit einer Gegenmutter verschraubt werden.<br />
Sie bietet eine hohe Packungsdichte sowie<br />
automatische Abdichtung und Zugentlastung.<br />
IP65<br />
IP68<br />
www.icotek.com
WICKELMASCHINE<br />
DOPPELTER<br />
DREH<br />
Ein österreichischer Süßwarenhersteller suchte ein vollautomatisches<br />
Verpackungssystem für das Wickeln von Hartbonbons. Verlangt war<br />
eine leistungsstarke und flexible Anlage, die zudem schnell zur<br />
Verfügung stehen musste.<br />
Pez International produziert am Standort Wien unter anderem<br />
Hartbonbons in allen Varianten und Formen. Der<br />
Prozess reicht von der Herstellung der Rohmasse aus Sirup,<br />
Zucker und Wasser bis zur Endverpackung. Die<br />
bruchempfindlichen Bonbons, österreichisch Zuckerl genannt,<br />
werden in Folien gewickelt. Dafür setzt das Unternehmen an<br />
mehreren Verpackungslinien spezielle Wickelmaschinen ein.<br />
Zum Ende des Jahres 2021 bekam Pez International eine Kundenanfrage,<br />
die jedoch die Kapazität der vorhandenen Verpackungsanlagen<br />
überstieg.<br />
„Wir brauchten eine leistungsstarke Wickelmaschine für den<br />
Doppeldreh-Einschlag von 800 Hartbonbons pro Minute, die zudem<br />
schnell installiert werden musste“, erzählt Manfred Hackl,<br />
Technischer Leiter bei Pez International. Passenderweise hatte<br />
Sacmi Packaging & Chocolate kurz zuvor eine Neuentwicklung<br />
auf den Markt gebracht. Die Wickelmaschine H-1K unter der<br />
Marke Carle &Montanari ist für die Verpackung runder sowie<br />
rechteckiger Süßigkeiten im Doppeldreh-Einschlag bestimmt<br />
und erfüllt die Leistungsvorgaben. Das neue System war schnell<br />
lieferbar und überzeugte sofort im Testbetrieb mit den Produkten<br />
von Pez International.<br />
Dazu kam noch die Bereitschaft des Verpackungsmaschinenherstellers,<br />
den Zuführteller der H-1K eigens für die Anwendung<br />
anzupassen. Manfred Hackl: „Bei unseren vorhandenen Wickelmaschinen<br />
haben wir die Erfahrung gemacht, dass der in den<br />
Bonbons enthaltene Zucker das Metall der Zuführteller abschmiergelt.<br />
Sacmi konstruierte für uns einen speziell geformten<br />
Teller aus hochfestem Kunststoff.“<br />
EIN ZUFÜHRTELLER FÜR VIELE FORMATE<br />
Pez International verpackt mit der Wickelmaschine H-1K seit April<br />
2022 im Zweischichtbetrieb Hartbonbons verschiedener Formate.<br />
Dazu werden die Bonbons zunächst in eine Beschickungswanne<br />
gefüllt und gelangen dann über eine Vibrationsrinne mit<br />
Gitterrost zur Ausscheidung von Bruchstücken auf den rotieren-<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
den Zuführteller. Dank des servomotor-gesteuerten Antriebsprofils<br />
dieser Eintaktscheibe bietet die neue Wickelmaschine eine<br />
hohe Effizienz und viel Leistung.<br />
Mit dem „Adjustable-Pitch“-Feature für frei wählbare Produktdimensionen<br />
und -abstände geht die H-1K über die herkömmlichen<br />
mechanischen, auf Nocken basierenden Prinzipien<br />
hinaus und erlaubt große Flexibilität für die Verpackung sehr unterschiedlicher<br />
Produkte. Die optimalen Produktionsparameter<br />
werden im System gespeichert, um einen hohen Wirkungsgrad<br />
und eine große Geschwindigkeit zu erreichen.<br />
Der Zuführteller wird sensorgesteuert kontinuierlich beschickt<br />
und übernimmt zugleich die Funktion eines Produktpuffers. Sind<br />
die Bonbons auf dem Teller angelangt, werden sie auf schonende<br />
Art und Weise in an ihre Maße angepasste Kavitäten am Rand der<br />
Scheibe befördert. So vereinzelt können die Produkte von einem<br />
Drehgreifer übernommen und der Wickelvorrichtung zugeführt<br />
werden. Durch die Spannung der Folie entstehende Rückstellkräfte<br />
sorgen für eine enge und feste Umwicklung des Bonbons.<br />
„Der Doppeldreh-Einschlaghat eine sehr gute Qualität“, sagt Manfred<br />
Hackl.<br />
Die Folienzuführung der Wickelmaschine erfolgt ebenfalls servoangetrieben,<br />
wobei ein kurz gehaltener Vorschub eine elektrostatische<br />
Aufladung verhindert. Im Sinne einer hohen Maschinenverfügbarkeit<br />
hat Pez International die Option eines doppelten Folienrollenhalters<br />
mit automatischer Folienverbindung gewählt.<br />
Sollte dennoch einmal Folie fehlen oder der Produktnachschub<br />
stocken, schaltet die Maschine unverzüglich ab.<br />
SCHNELLE PRODUKTWECHSEL<br />
Pez International profitiert auch von den schnellen Produktwechseln<br />
auf der Wickelmaschine. Manfred Hackl: „Wir sind auf<br />
Geschwindigkeit angewiesen und der Umbau der H-1K dauert<br />
WIR SIND AUF GESCHWINDIGKEIT<br />
ANGEWIESEN UND DER UMBAU DER<br />
H-1K DAUERT NUR CIRCA 30 MINUTEN<br />
Manfred Hackl<br />
IMPRESSUM<br />
vereinigt mit BioTec<br />
erscheint <strong>2023</strong> im 57. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 37
BETRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
01 Der Drehgreifer bringt die Bonbons zur Wickelvorrichtung<br />
02 Die Wickelvorrichtung verpackt die Bonbons im<br />
Doppeldreh-Einschlag<br />
03 Die Bonbons gelangen über eine Rutsche auf den Zuführteller<br />
der Wickelmaschine<br />
04 Die im Doppeldreh-Einschlag verpackten Bonbons<br />
verlassen die Wickelmaschine<br />
05 Die Wickelmaschine H-1K ist für Pez International eine<br />
leistungsstarke und flexible Verpackungslösung<br />
02<br />
03<br />
nur circa 30 Minuten.“ Darüber hinaus lobt Hackl die sehr einfache<br />
Bedienbarkeit und die logischen Abläufe, mit denen die Mitarbeiter<br />
hervorragend klarkommen. Gesteuert wird die Verpackungsmaschine<br />
über einen benutzerfreundlichen HMI-Touchscreen,<br />
der nach den Standards von Industrie 4.0 konzipiert wurde.<br />
Die volltransparente Schutzvorrichtung bietet ein freies<br />
Blickfeld auf das Maschineninnere.<br />
Für Reinigungsmaßnahmen ist die Wickelmaschine wegen ihrer<br />
offenen Bauweise gut zugänglich. Dank des Spritzwasserschutzes<br />
gemäß Schutzart IP54 werden die unvermeidlichen Zuckeranhaftungen<br />
per Nassreinigung entfernt. Bruchstücke und<br />
Krümel der Bonbons landen in Auffangwannen, die während des<br />
Betriebs entnommen und geleert werden können.<br />
Manfred Hackl ist mit der Investition in die Verpackungstechnik<br />
vollends zufrieden: „Mit der H-1K erfüllen wir den Kundenauftrag<br />
und liefern einwandfrei gewickelte Hartbonbons.“ Pez International<br />
kann die Wickelmaschine neu kalibrieren, falls damit<br />
zukünftig andere Süßwaren verpackt werden sollen. So lässt sich<br />
die für die Verpackung der Hartbonbons angeschaffte Maschine<br />
zu einem späteren Zeitpunkt auf ein hinsichtlich Größe und<br />
Eigenschaften völlig unterschiedliches Produkt umstellen.<br />
Bilder: Sacmi<br />
www.sacmi.com<br />
04<br />
AUTOR<br />
Herbert Hahnenkamp,<br />
Sacmi Packaging & Chocolate<br />
05<br />
PEZ<br />
Die Pez-Unternehmensgruppe mit Sitz in<br />
Österreich, in Traun bei Linz, beschäftigt<br />
fast 1.000 Mitarbeiter und hat Produktionsstandorte<br />
in Wien, Ungarn und USA. Das<br />
Unternehmen bringt jährlich ca. 70 Mio.<br />
Pez-Spender sowie 5 Mrd. Bonbons in<br />
Umlauf. Die Pez-Produkte sind weltweit in<br />
mehr als 80 Ländern erhältlich. Neben der<br />
Marke Pez, die bereits 1927 auf den Markt<br />
gebracht wurde, gehören auch noch die<br />
Brands BioBon, Egger und Hustinetten zur<br />
Pez-Familie. Am Produktionsstandort Wien<br />
fertigt Pez International jährlich rund 2.000 t<br />
Hartbonbons und Gelantineprodukte.<br />
int.pez.com<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Better safe<br />
than sorry: Sicherheit<br />
und Mitarbeitergesundheit<br />
erhalten,<br />
ermöglicht durch<br />
einen Inert-Sauger<br />
INDUSTRIESAUGER<br />
PROFESSIONELLES<br />
ABSAUGEN SCHÜTZT<br />
Laut der Internationalen Arbeitsorganisation<br />
(ILO) leiden 160 Millionen Arbeitnehmer<br />
weltweit an arbeitsbedingten Erkrankungen.<br />
Die erste und scheinbar schlüssigste<br />
Maßnahme ist eine sichere und saubere<br />
Arbeitsumgebung.<br />
ter geschützt werden. Darüber hinaus ist es unerlässlich die mittelbar<br />
betroffenen Mitarbeiter vor Emissionen zu bewahren. Die<br />
Abluft, die sich auch in anderen Arbeitsbereichen ausbreiten<br />
kann, muss bei einer W3 Ausführung zu mindestens 99 Prozent<br />
frei von Partikeln sein. Mit dem Einsatz von H13 Filtern, wie im<br />
Falle der FEX 3000, erreicht man da rüber hinaus einen Abscheidegrad<br />
von 99,95 Prozent.<br />
Bilder: Evo-Products, tomeyk – stock.adobe.com<br />
www.evo-products.de<br />
Feinsäube sind Belastungen in Arbeitsumgebungen, die<br />
durch Aufwirbelung entstehen. Deshalb müssen Unternehmen<br />
auf professionelle Absaugtechnik setzen, die<br />
speziell für kritische Stoffe konstruiert wurde. Von Evo-<br />
Products gibt es dafür einen besonders kompakten Sicherheitssauger<br />
im Inert-Verfahren. Volker Blankenburg (Geschäftsführer)<br />
führte aus: „Immer dann, wenn feine Stäube<br />
entstehen, ist es wichtig diese fachgerecht abzusaugen. Sind<br />
dazu auch noch reaktive und brennbare Materialien im Spiel<br />
kommt man mit einem gewöhnlichen Sauger nicht weit. Die<br />
eingesaugten Stäube könnten im Sauger weiter mit Sauerstoff<br />
reagieren und so die Sicherheit des gesamten Betriebs beeinträchtigen.“<br />
Deshalb hat das Unternehmen den Inert-Sauger<br />
entwickelt. Blankenburg ist sich sicher, dass „wir einen Inert-<br />
Sauger entwickelt haben, um Produktionsverfahren sicherer zu<br />
machen und die tägliche Arbeit der Mitarbeiter zu erleichtern.“<br />
FLÜSSIGES MACHT PASSIV<br />
Das Inert-Verfahren basiert darauf, dass explosionsgefährdetes<br />
Sauggut durch ein Flüssigkeitsbad passiviert wird. Kritische<br />
Feinstäube werden hierbei entsprechend VDI 3405 an ein<br />
flüssiges Abscheidemedium gebunden (zum Beispiel Wasser).<br />
Ergänzend zu der Bindung der Stäube sorgen zwei Filter (VA-<br />
Filter und H14 Filter) für eine saubere Abluft. Eine zusätzliche<br />
Sicherheitsvorrichtung ist ein integriertes Entgasungsventil.<br />
Es verhindert den Stau entstehender Gase im Sauger.<br />
Mit einem Inert-Sauger, wie dem Ecodustpro 15 WB können<br />
Mitarbeiter folglich die notwendige Abreinigung von Metallstäuben<br />
vornehmen, ohne sich oder andere dabei zu gefährden.<br />
Denn die gesundheitlichen Folgen bei der Inhalation reichen<br />
von kurzfristigen Beeinträchtigungen wie Schwindel und<br />
Kopfschmerzen bis hin zu langfristigen Organschäden, insbesondere<br />
die der Lunge, wie Entzündungen oder Krebserkrankungen.<br />
In erster Instanz müssen selbstverständlich die Arbei-<br />
DENIOS – WIR SCHÜTZEN<br />
MENSCH UND UMWELT.<br />
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BETRIEBSTECHNIK<br />
ZERKLEINERUNGS- UND PUMPTECHNIK<br />
ABWASSER EFFEKTIV<br />
BEHANDELN<br />
Auf der Aquatech gibt es Lösungen für eine effiziente, leistungsstarke<br />
Abwasser-Handhabung zu begutachten. Ein Hersteller möchte mit<br />
seinem breiten Portfolio für die Abwassertechnik Anwender dabei<br />
unterstützen, Wassernetze effizient und wirtschaftlich zu betreiben. Im<br />
Mittelpunkt am Messestand stehen ein Abwasserzerkleinerer, ein<br />
Nasszerkleinerer und eine besondere Drehkolbenpumpe.<br />
Das Unternehmen Vogelsang stellt auf der Aquatech<br />
(6.- 9.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong>, Amsterdam) in Halle 7 an Stand 342 seine<br />
innovativen Lösungen für ein effizientes, leistungsstarkes<br />
Abwasser-Handling vor. „Mit unserem breiten Portfolio<br />
für die Abwassertechnik unterstützen wir Anwender dabei,<br />
Wassernetze effizient und wirtschaftlich zu betreiben“, erklärt<br />
Rainer Zobel, Leiter Vertrieb Europa Industrie, Abwasser und<br />
Biogas bei Vogelsang. Im Mittelpunkt des Messestand stehen der<br />
Abwasserzerkleinerer Xripper, der Nasszerkleinerer Rotacut RCQ<br />
und die Drehkolbenpumpe der VX-Serie. Die Geräte stellt Ihnen<br />
die VERFAHRENSTECHNIK vorab in diesem Beitrag schon vor.<br />
ONE-PIECE RIPPER-ROTOREN UND PUMPE MIT<br />
UMKEHRBARER FÖRDERRICHTUNG<br />
In allen Modellen der Xripper-Serien sind die One-Piece Ripper-Rotoren<br />
standardmäßig verbaut. Sie sind aus einem Block<br />
Spezialstahl gefertigt und zeichnen sich durch gehärtete<br />
Schneidkanten und einen hochfesten Kern aus. Das macht die<br />
Ripper-Rotoren besonders robust und langlebig.<br />
Die Drehkolbenpumpe der VX-Serie (siehe Aufmacherbild) ist<br />
eines der Highlights der Messe. Sowohl beim Pumpen von<br />
Schlamm als auch von Abwasser, die leistungsstarken Drehkol-<br />
benpumpen von Vogelsang haben sich in unterschiedlichsten<br />
Applikationen weltweit bewährt – bei der klassischen Abwasserreinigung,<br />
aber auch bei der Membranfiltration. Ob Saugbetrieb<br />
zum Filtrieren oder Rückspülen zwecks Reinigung der Membranen:<br />
Beide Prozessschritte können mit nur einer Drehkolben-<br />
ÖKOLOGIE UND ÖKONOMIE …<br />
… stehen bei Vogelsang im Gleichklang. Das Unternehmen<br />
bekennt sich zur Verantwortung für den Umweltschutz.<br />
Mit der Produktpalette setzt die Firma bewusst auf<br />
nachhaltige Techniken wie Biogas, Recycling oder<br />
Kläranlagen. Ein Beispiel ist die eigens entwickelte<br />
Vakuumentsorgung. Sie wird bei der Deutschen Bahn, für<br />
Schiffe und in der Hafenwirtschaft eingesetzt. Ebenso legt<br />
Vogelsang großen Wert auf die umweltschonende<br />
Fertigung von langlebigen Produkten. Mit hochmodernen<br />
Solaranlagen, energieeffizienter Klimatechnik und der<br />
Energierückführung im Produktionsbetrieb leistet sie im<br />
Betriebsprozess wichtige Beiträge zum Umweltschutz.<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
02<br />
01<br />
01 Besonders für offene Kanäle und Schächte geeignet<br />
02 In allen Modellen der Xripper-Serien sind standardmäßig<br />
die One-Piece Ripper-Rotoren verbaut<br />
pumpe erfolgen, indem die Förderrichtung umgekehrt und<br />
die Antriebsdrehzahl angepasst wird. Zusätzliche Rohrleitungen<br />
und Schieber, die beim Einsatz mehrerer Pumpen erforderlich<br />
wären, entfallen.<br />
WEITERE LÖSUNGEN<br />
Interessierte können sich am Vogelsang-Stand außerdem<br />
über den Nasszerkleinerer Rotacut RCQ mit Fremdkörper-<br />
Abscheider und den Disruptor für die mechanische Desintegration<br />
informieren.<br />
Zusätzlich zeigt Vogelsang am Messestand die neuen Modelle<br />
der erweiterten XRG-Baureihe des Zweiwellen-Zerkleinerers.<br />
Dazu erklärt Zobel abschließend: „Ziel der Erweiterungen<br />
war es, Betreibern leistungsstarke Abwassertechnik in<br />
kompakter Bauweise anzubieten. Die neuen Modelltypen des<br />
Xripper XRG sind auf hohe Durchflussmengen ausgelegt und<br />
insbesondere für den Einsatz in Pumpstationen, der Kanalisation<br />
und Kläranlageneinläufen geeignet.“<br />
Bilder: Vogelsang<br />
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PERSÖNLICH<br />
KUNSTSTOFFINGENIEURIN LENA ARNOLD<br />
POLYMERE SIND WEIBLICH<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Lena Arnold ihre Geschichte.<br />
Warum haben Sie sich entschieden, Polymerwissenschaften zu<br />
studieren?<br />
Ich wusste, dass ich etwas Technisches machen will, und etwas<br />
Herausforderndes. Auch in dem Bewusstsein, dass wenig Frauen<br />
in diesem Bereich vertreten sind. Ich fand es spannend, nicht<br />
den klassischen Maschinenbauweg zu gehen, sondern direkt in<br />
eine etwas spezifischere Materie einzutauchen.<br />
Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Ich forsche und entwickle an innovativen Polymeren. Das fängt<br />
mit einer Idee und theoretischen Zusammenstellungen an, bis<br />
zur praktischen Umsetzung und einer abschließenden Analyse<br />
der Materialprototypen. Eines meiner größeren Projekte dieses<br />
Jahr war die Beschaffung einer Laborextruderanlage, die es uns<br />
ermöglicht, innovative und marktgerechte technische Lösungen<br />
unter möglichst schonendem Einsatz von Ressourcen zu realisieren.<br />
finde ich die Möglichkeit eines Kreislaufsystems für Kunststoffe<br />
großartig und kann durch meine Arbeit auch einen Beitrag dazu<br />
leisten.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die ebenfalls in diesen Beruf<br />
einsteigen möchten?<br />
Als Kunststoffingenieurin ist es wichtig, stets auf dem aktuellen<br />
Stand der Entwicklungen zu bleiben und danach zu agieren. Die<br />
Ingenieurwelt ist aktuell noch von Männern geprägt, das steht<br />
außer Frage. Aber es ist eine Branche, in der man in vielen verschiedenen<br />
Bereiche einsteigen kann – und Expert:innen werden<br />
immer gesucht. Hier in Köln sagt man gerne, „Et hätt noch<br />
immer jot jejange“ oder „Et bliev nix wie et wor“. Sprich: Denke<br />
positiv und sei offen für Neues. Lasst euch nicht verunsichern<br />
und glaubt an eure Leistung.<br />
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DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Sie haben als Hobby unter anderem Schach: Hilft Ihnen<br />
dieses Strategiespiel auch im beruflichen Umfeld?<br />
Eine gute Strategie kann beim Schach sehr hilfreich<br />
sein. Aber mit einem falschen Zug kann<br />
alles auf den Kopf gestellt werden, wodurch<br />
man sich schnell auf neue Bedingungen einstellen<br />
muss. Und man lernt, dass es viele<br />
verschiedene Wege gibt, die zum Ziel führen.<br />
Ich bin froh darüber, dass mein Vater die<br />
Zeit hatte, mir das Spiel als Kind beizubringen<br />
und ich von diesen Fähigkeiten nun<br />
auch im beruflichen Umfeld profitieren<br />
kann.<br />
Ihre Projekte bei Igus befassen sich<br />
natürlich mit den Produkten des<br />
Unternehmens. Was fasziniert Sie am<br />
Werkstoff Kunststoff?<br />
Kunststoff ist allgegenwärtig in unserem<br />
Alltag und nicht mehr wegzudenken. Es ist<br />
ein Werkstoff, der vielseitig einsetzbar ist. Ein<br />
Basispolymer kann beispielsweise durch unterschiedliche<br />
Zusatzstoffe aufbereitet werden. Es<br />
entstehen zahlreiche Variationen und dadurch<br />
verschiedenste Einsatzmöglichkeiten. Außerdem<br />
LENA ARNOLD<br />
ARBEITET BEI IGUS<br />
ALS KUNSTSTOFFINGENIEURIN<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 12/<strong>2023</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 01.12.<strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 16.<strong>11</strong>.<strong>2023</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Die Sintermatrix des neu entwickelten Sinterlamellenfilters<br />
verschiebt die bisherigen Einsatzgrenzen der<br />
klassischen Sinterlamellenfilter auf PE-Basis deutlich<br />
Bild: Herding<br />
02 Wie läuft eigentlich die Entwicklung eines neuen,<br />
linear geführten Zugangs zum Schleuseninneren ab?<br />
In einem exklusiven Interview mit einem pfiffigen<br />
Konstrukteur erfahren Sie es<br />
Bild: Coperion<br />
03 Das innovative System eignet sich zur Echtzeit-<br />
Volumenmessung und -Verwaltung von Schüttguthalden<br />
mit > 98 % Genauigkeit<br />
Bild: Sachtleben<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Ein unscheinbares Element sorgt für Genauigkeit im<br />
Produktionsprozess: die Wägezelle – in diesem Fall in<br />
Kombination mit smarter Elektronik<br />
Bild: Minebea Intec<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> 43
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Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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