Verfahrenstechnik 1-2/2024
Verfahrenstechnik 1-2/2024
Verfahrenstechnik 1-2/2024
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19098<br />
01-02<br />
Jan/Feb <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
12<br />
Anlagensicherheit steht<br />
im Vordergrund<br />
18<br />
IIoT ohne Anlagenumbau<br />
und Spezialwissen<br />
32<br />
Sicherer Zugang: Anlagenzugriff<br />
neu gedacht<br />
verfahrenstechnik.de
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EDITORIAL<br />
DAS SCHWEIGEN<br />
IM WALDE<br />
Liebe Sicherheitsinteressierte,<br />
es gibt so gut wie keinen beruflichen oder privaten Bereich mehr, in dem nicht<br />
das Internet seine Hände im Spiel hat. Wie viel Daten mittlerweile unterwegs<br />
sind, belegt unter anderem der Global Network Traffic 2030 Report. Er sagt,<br />
dass im Jahr 2023 der weltweite Datenverkehr zwischen 2.443 und 3.109<br />
Exabyte (EB) pro Monat erreicht hatte. Weiterhin prognostiziert er, dass der<br />
Datenverkehr zwischen 2022 und 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen<br />
Wachstumsrate (CAGR) von 22 bis 25 % zunehmen wird. Bei einer stärkeren<br />
Verbreitung von Cloud Gaming und XR in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts<br />
rechnet dann Nokia sogar mit einer Wachstumsrate<br />
bis zu 32 %.<br />
Umso wichtiger ist es, sich um die Sicherheit<br />
seiner Daten zu kümmern. Denn ein<br />
Hackerangriff sorgt nicht nur dafür, dass Lösegeld erpresst wird, sondern legt<br />
KÜMMERN SIE SICH<br />
UM IHRE DATEN<br />
schlimmstenfalls das gesamte Netz still. Datendiebstahl ist erschreckend<br />
genug, aber wenn ein Netzwerk lahmgelegt ist, gehen die Probleme erst richtig<br />
los. Denken Sie nur mal an Krankenhäuser, die Strom- und Wasserversorgung<br />
oder an Ihre Anlagen in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Alles ist heutzutage vernetzt<br />
und ein System kann nicht mehr ohne das andere. Wenn somit eine Anlage<br />
stillsteht, erfolgen zum Beispiel keine Meldungen mehr über kritische Zustände<br />
der Geräte; Daten lassen sich nicht weiterleiten. Ein interessantes Beispiel war<br />
das Unglück des Frachters Ever Given. Der blockierte den Suezkanal und somit<br />
auch Frachtlieferungen sehr vieler anderer Schiffe. Dieses Unglück hätte auch<br />
durch einen Hackerangriff auf Satellitendaten hervorgerufen werden<br />
können. Denn auch die Navis der Schiffe sind auf genaue Daten via<br />
Satellit und Internet angewiesen.<br />
Unter dem Stichwort Cybersecurity finden Sie gute Lösungen<br />
(natürlich im Internet) – aber man muss sich der realen<br />
Bedrohung bewusst werden und jetzt (!) Lösungen sowie<br />
mögliche Szenarien entwickeln. Den Kopf in den Sand stecken<br />
und denken, uns passiert das nicht, ist der falsche Ansatz.<br />
Eine sichere Zeit<br />
wünscht Ihnen<br />
Guido Matthes<br />
Redakteur<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 3
42<br />
EDITORIAL<br />
03 Das Schweigen im Walde<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Zusammenarbeit in der Industrie wichtig<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
10 Verpackt und vernetzt<br />
Verpackungslinien für die Petrochemie<br />
12 Anlagensicherheit steht im Vordergrund<br />
Zukunft Wasserstoff<br />
14 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
16 Effizient und vernetzt<br />
Kompressoren vernetzen<br />
18 IIoT ohne Anlagenbau und Spezialwissen<br />
Nachrüstmodul für Regelventile<br />
Sandra Renz ist<br />
Geschäftsführerin<br />
bei Better Food<br />
Consulting<br />
20 Sicher auf-/zu melden<br />
Stellungsregler mit Anzeige<br />
21 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
22 Byte meets Hygiene<br />
Edelstahl-IPC<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
24 Vernetzte Pumpen ins IIoT<br />
Sensordaten im sicheren Netz<br />
26 In Echtzeit und ohne Eingriff<br />
Bestimmung von Gasqualitätsparametern<br />
27 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
Bild: Shinonome Studio – stock.adobe.com<br />
<br />
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BEILAGE<br />
Ein Teil dieser Ausgabe enthält eine Beilage von<br />
MEORGA, Dillingen.<br />
Lesen Sie in dieser Ausgabe Fachartikel und<br />
spannende Beiträge zum Thema Vernetzung<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
30 Spürbar länger sprudelig<br />
Nachhaltiger Frischeschutz für Mineralwasser<br />
32 Anlagenzugriff neu gedacht<br />
Sicherer Zugang<br />
34 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
18<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
36 Klima- und Umweltschutz in der<br />
Prozessindustrie<br />
TRENDTHEMA<br />
38 Austausch nur bei Bedarf<br />
Plattform zur Pumpenüberwachung<br />
39 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
MEDIEN<br />
41 Anregend und zerstreuend<br />
PERSÖNLICH<br />
42 INTERVIEW Geschäftsführerin<br />
Sandra Renz<br />
31 Impressum<br />
24<br />
12<br />
30<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 5
PERSPEKTIVE<br />
ZUSAMMENARBEIT IN DER<br />
INDUSTRIE ZUKÜNFTIG<br />
BESONDERS WICHTIG<br />
Inhaltlich drehte es sich beim Netzwerktreffen<br />
der Smartfactory im November um Verwaltungsschalen<br />
(VWS) und Datenräume. Doch die<br />
Diskussionen der Teilnehmenden zeigten<br />
deutlich auch das Bedürfnis nach Austausch.<br />
Die übergreifende Zusammenarbeit ist eine<br />
Investition in die Zukunft.<br />
D<br />
Stephan Hamm, Mitorganisator des Treffens von der<br />
Smartfactory-KL (SF-KL) erklärte: „Im Grunde sind die<br />
technischen Fragen in den Unternehmen alle sehr ähnlich.<br />
Die Kräfte zu bündeln, wäre ein wichtiger Schritt.<br />
Georg Schnauffer von Arena2036 und ebenfalls im Organisationsteam<br />
ergänzt: „Es war ein großes Stück Arbeit, so viele namhafte<br />
Unternehmen an einen Tisch zu bekommen. Aber es hat<br />
sich definitiv gelohnt!“ „Gemeinsam Fragestellungen zu besprechen,<br />
ist für die deutsche Industrie keine Selbstverständlichkeit“,<br />
ergänzt Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender SF-KL.<br />
„Bei uns findet das in Arbeitsgruppen seit Jahren erfolgreich statt,<br />
aber sonst haben alle eher Sorgen, dass die Konkurrenz zu viel<br />
erfahren könnte.“<br />
Dabei erleben die Mitarbeitenden in Forschungsprojekten mit<br />
vielen Konsortialpartnern, wie konstruktiv gemeinsame Diskussionen<br />
sein können. „Das ständige Gegeneinander führt doch zu<br />
keinen vernünftigen Ergebnissen“, ist sich Carsten Brüggemann<br />
von Pfalzkom sicher, der im Projekt Twin4trucks an Datenräumen<br />
arbeitet. „Langfristig brauchen wir ein Mindset von Transfer“,<br />
sagt Svenja Knetsch vom Projekt Transfer4Production, „indem<br />
wir Ergebnisse und Erfahrungen mehr austauschen.“ Das<br />
hat beispielsweise auch das Deutsche Forschungszentrum für<br />
Künstliche Intelligenz (DFKI) erkannt, das ebenfalls an dem<br />
Treffen teilnahm. Anlässlich seiner 35-Jahrfeier nannte es Transfer<br />
als eine seiner fünf Schwerpunktaufgaben für die nächsten<br />
Jahre. „Wir können technisch immer besser werden, aber wenn<br />
niemand versteht, warum wir das machen und welche Möglichkeiten<br />
es bietet, bleiben wir im Elfenbeinturm“, sagt Ruskowski,<br />
der am DFKI einen Forschungsbereich leitet. „Und genau das<br />
wollen wir nicht!“<br />
Bereitwillig teilten die Experten auf dem Transfertreffen ihre Erfahrungen<br />
rund um Verwaltungsschalen (VWS) und Datenräume.<br />
Die Unternehmen Sick und Schunk schalteten sich online dazu<br />
und lösten spannende Diskussionen aus, an der sich die Vertreter<br />
von Homag, Pfalzkom, Eviden, Fraunhofer IOSB, Daimler Truck,<br />
VDI TZ, Festo, Dräxlmaier Group, Pilz, Coroplast Group, Zeiss<br />
Group, Komax, EKS-Intec rege beteiligten, die in den KoPa35c-<br />
Projekten Adapoq, SDM4FZI, Tooling, Twin4trucks, VWS4LS und<br />
Transfer-X mitwirken.<br />
Immer wieder tauchte der Wunsch nach gemeinsamem Vorgehen<br />
auf. „Wenn wir Leitlinien haben“, ist sich Brüggemann sicher,<br />
„dann fällt es leichter, technische Entwicklungen voranzutreiben.“<br />
Staatliche Unterstützung wäre zielführend, damit sich Verbände,<br />
Forschungseinrichtungen und Unternehmen in einem organisierten<br />
Rahmen auf gemeinsame Standards zu einigen können.<br />
Bild: sdecoret – stock.adobe.com<br />
www.smartfactory.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
VERÄNDERUNGEN IN DER GF BEI FAGUS-GRECON<br />
Bei Fagus-Grecon gibt es Veränderungen in der dreiköpfigen Geschäftsführung. Die Gesellschafter des Alfelder Unternehmens<br />
hatten beschlossen, sich im gegenseitigen Einvernehmen mit dem Technischen Geschäftsführer Dr. Michael<br />
Gawronski auf eine Trennung zu verständigen. Gawronski schied mit sofortiger Wirkung aus. Mario Haas wurde neues<br />
drittes Mitglied in der Geschäftsführung mit dem Schwerpunkt auf die<br />
technischen Aspekte. Haas ist bereits seit vier Jahren im Unternehmen<br />
und wird zusätzlich seine bisherige Verantwortung als Leiter der<br />
Business Unit Brandschutz weiterführen. Innerhalb der Geschäftsführung<br />
bleibt Dipl.-Kfm. Uwe Kahmann verantwortlich für die gesamten<br />
kaufmännischen Bereiche des Unternehmens und seiner Tochtergesellschaften<br />
sowie für das UNESCO-Welterbe Fagus-Werk. Dipl.-Ing. Alexander<br />
Kuppe leitet weiterhin die Bereiche Marketing, Vertrieb, After Sales<br />
und Service. Im Bild das neue Geschäftsführungsteam (von li): Mario<br />
Haas, Dipl.-Kfm. Uwe Kahmann und Dipl.-Ing. Alexander Kuppe.<br />
www.fagus-grecon.com<br />
NEUER PRÄSIDENT VON YOKOGAWA EUROPE<br />
Seita Hagihara (49) ist mit Wirkung zum 1. Januar zum neuen Präsidenten für die Yokogawa Europe<br />
ernannt worden. Er tritt die Nachfolge von Takayuki Matsubara an, der in die Rolle des CEO des<br />
Yokogawa-Konzernunternehmens KBC wechseln wird. Nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften<br />
und Geografie am University College of London begann Hagihara seine Karriere als<br />
Vertriebsingenieur bei der Yokogawa Electric Corporation in Tokio, Japan. Er blickt auf 26 Jahre<br />
Erfahrung in verschiedenen Funktionen zurück. Hagihara übernimmt die Gesamtverantwortung der<br />
Geschäfte vom europäischen Hauptsitz in den Niederlanden aus.<br />
www.yokogawa.com<br />
SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />
VERANSTALTUNG<br />
Seminar Prioritäten erkennen und durchsetzen<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Projektmanagement<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Stress reduzieren - Resilienz stärken<br />
www.vdi-fortbildung.de/seminare<br />
Seminar Elektrische Temperaturmessung<br />
https://campus.jumo.de<br />
Stammtisch DSIV Anuga Foodtec<br />
www.dsiv.org/veranstaltungen<br />
Spezialmesse MSR<br />
www.meorga.de<br />
DATUM, ORT<br />
08.02.<strong>2024</strong> – 09.02.<strong>2024</strong><br />
online<br />
21.02.<strong>2024</strong> – 22.02.<strong>2024</strong><br />
online<br />
05.03.<strong>2024</strong> – 06.03.<strong>2024</strong><br />
online<br />
12.03.<strong>2024</strong><br />
Fulda<br />
18.03.<strong>2024</strong><br />
Köln<br />
20.03.<strong>2024</strong><br />
Frankfurt am Main<br />
237 KG<br />
Verpackungsmüll fielen 2021 in<br />
Deutschland pro Kopf an. Seit<br />
2005 ist damit die Pro-Kopf-<br />
Menge an Verpackungsmüll um<br />
26 % gestiegen.<br />
Quelle: Destatis<br />
„Die Investitionszurückhaltung zeigt<br />
sich deutlich. Der Auftragseingang im<br />
Verpackungsmaschinenbau weist für den<br />
Zeitraum Januar - September 2023<br />
insgesamt ein Minus von 12 Prozent auf.<br />
Das hängt mit der EU-Verpackungsverordnung<br />
zusammen“<br />
70 %<br />
der befragten Unternehmen sind<br />
der Meinung, dass die Digitalisierung<br />
dazu beiträgt, den Fachkräftemangel<br />
zu bewältigen.<br />
Quelle: Schneider Electic & Omdia<br />
Richard Clemens, Geschäftsführer VDMA Fachverband<br />
Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 7
KLAUS ENDRESS WURDE 75<br />
Dr. h. c. Klaus Endress, über viele Jahre CEO der Endress und Hauser Gruppe<br />
und seit 2014 Präsident des Verwaltungsrats, feierte seinen 75. Geburtstag.<br />
Klaus Endress kam am 9. Dezember 1948 als zweites der acht Kinder von<br />
Firmengründer Dr. h. c.Georg H. Endress und seiner Frau Alice zur Welt. Nach<br />
seinem Studium als Wirtschaftsingenieur und ersten beruflichen Stationen in<br />
den USA trat er 1979 ins väterliche Unternehmen ein. 1995 übernahm Klaus<br />
Endress als CEO die Leitung der Endress+Hauser Gruppe und prägte fast zwei<br />
Jahrzehnte lang deren Entwicklung. 2014 wechselte er als Präsident in den<br />
Verwaltungsrat. Bis heute trägt vieles im Unternehmen die Handschrift von<br />
Klaus Endress. In seine Zeit als CEO fallen Trennung und Fokussierung von<br />
Vertrieb und Produktion, die Einführung einheitlicher Strukturen in der IT, die<br />
Internationalisierung des Geschäfts und der Aufbau einer globalen Fertigung<br />
nach dem Prinzip aus der Region, für die Region – allesamt Grundlagen für<br />
die erfolgreiche Entwicklung der Firmengruppe.<br />
Zum Jahresende 2023 beendete er, wie angekündigt, seine aktive Mitarbeit<br />
im Familienunternehmen. Als Gesellschafter und Vorsitzender des Endress-<br />
Familienrats bleibt er der Firmengruppe aber weiter eng verbunden. Die<br />
Familie wird künftig durch Sandra Genge und Steven Endress im Verwaltungsrat<br />
vertreten sein, zwei Angehörige der dritten Generation.<br />
www.endress.de<br />
UMWELTTECHNIKPREIS FÜR<br />
MAGNETVENTIL<br />
BIOCAMPUS MULTIPILOT:<br />
FOLGEAUFTRAG ERHALTEN<br />
In der Kategorie Energieeffizienz nahm Bürkert Fluid<br />
Control Systems mit dem Magnetventil Whisper Valve<br />
Typ 6724 in der Impuls-Version am Umwelttechnikpreis<br />
2023 des Landes Baden-Württemberg teil Im<br />
Rahmen der Preisverleihung nahm Bürkert die<br />
Urkunde vom Staatssekretär Dr. Andre Baumann<br />
entgegen. Das eingereichte Gerät ist ein Magnetventil,<br />
dass nur einen kurzen Stromimpuls braucht und dann<br />
seine Schaltposition beibehält. Damit wird der<br />
Strombedarf im Betrieb reduziert. Außerdem lässt es<br />
sich wieder sortenrein trennen. Um die einzelnen<br />
Komponenten dennoch zuverlässig zu verbinden,<br />
wurden beispielsweise sogenannte Schnapp- und<br />
Pressverbindungen genutzt. Im Bild (v. l.): Stefan<br />
Müller, Chief Technical Officer (Bürkert), Dr. Andre Baumann,<br />
Staatssekretär Ministerium für Umwelt, Klima<br />
und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Ralf<br />
Scheibe, Teamcoach aus dem Bereich Forschung und<br />
Entwicklung (Bürkert), Michael Hartte, Produktmanager<br />
für das Whisper Valve (Bürkert)<br />
www.burkert.com<br />
Nach dem erfolgreich bearbeiteten Basic Engineering hat<br />
Glatt Ingenieurtechnik einen wichtigen Folgeauftrag erhalten.<br />
Dieser beinhaltet das Detail Engineering und die Lieferung der<br />
übergeordneten Prozesstechnik für die Mehrzweck-Demonstrationsanlage<br />
Biocampus Multipilot (BMP) im Hafen<br />
Straubing-Sand. Glatt wird für das Projekt prozesstechnologische<br />
Anlagen, die Medienversorgung, Prozessautomation<br />
sowie Sicherheitstechnik planen und liefern. Im Zuge des<br />
Detail Engineering ist eine gewerkeübergreifende 3D-CAD-<br />
Planung und Koordination vorgesehen. Es kommen leistungsfähige<br />
Techniken aus dem Building Information Modeling<br />
(BIM) zum Einsatz. Die Mehrzweckanlage soll eng verzahnt<br />
mit anderen ortsansässigen Einrichtungen zusammenarbeiten<br />
und einen produktiven Mehrwert für den Biocampus<br />
Straubing bieten. Dort wird an tragfähigen Lösungsansätzen<br />
gearbeitet, um die biobasierte Wirtschaft zu stärken und<br />
einen Beitrag zur Rohstoffwende und der Etablierung der<br />
Bioökonomie in Bayern zu leisten.<br />
www.glatt.com<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
STRATEGISCHE NEUAUSRICHTUNG BEI JUNG<br />
PROCESS SYSTEMS<br />
Jung Process Systems gab zum<br />
Jahreswechsel eine Änderung in der<br />
Unternehmensleitung bekannt: Weshen<br />
Christov, bis dato einer der Geschäftsführer<br />
der Gesellschaft hat das Unternehmen<br />
auf eigenen Wunsch zum<br />
Jahresende 2023 verlassen. Neu an der<br />
Spitze steht ab 1. Januar <strong>2024</strong> als<br />
alleinige Geschäftsführerin Anke Jung<br />
(Bild). Bereits seit März 2023 ist das<br />
Unternehmen in neuen Räumlichkeiten am Auweg 8 in Kummerfeld.<br />
Weiterhin wurde das Vertriebsteam um Henning Grönwoldt-<br />
Hesse durch Holger Kremer als Spezialisten für chemische und<br />
industrielle Pumpenanwendungen und Philip Kunz als Kundenberater<br />
verstärkt.<br />
www.jung-process-systems.de<br />
TERMINE FÜR<br />
MSR-FACHMESSEN<br />
Meorga gibt seine Messetermine<br />
für <strong>2024</strong> bekannt.<br />
An den jeweiligen Messestandorten<br />
zeigen rund<br />
150 Fachfirmen ihr(e)<br />
Leistungsspektrum, Geräte und Systeme, Engineering- und<br />
Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />
Darüber hinaus können sich die Besucher in<br />
36 praxisnahen Fachvorträgen über den aktuellen Stand der<br />
MSR-Technik informieren. Der Eintritt zur Messe und die<br />
Teilnahme an den Fachvorträgen sind kostenfrei. Die<br />
erforderliche Besucherregistrierung erfolgt über die<br />
Internetseite des Unternehmens. Los gehts am 20. März in<br />
Frankfurt/Main, weitere Termine sind für Halle (Saale),<br />
Ludwigshafen und Bochum geplant.<br />
www.meorga.de<br />
MESSE PUMPS AND VALVES IN<br />
DORTMUND<br />
Am 21. und 22. Februar <strong>2024</strong> trifft sich die Branche in<br />
Dortmund – auf ihrer Leitmesse, der Pumps and Valves.<br />
Die Messe findet diesmal wieder zusammen mit der<br />
Maintenance statt. Spannende Themen für den Austausch<br />
gibt es genug. Die weiter fortschreitende Digitalisierung<br />
gehört ebenso dazu wie die Diskussion um<br />
nachhaltige Instandhaltung.<br />
Etablierte<br />
und namhafte<br />
Aussteller werden<br />
hierzu ebenso einen<br />
Beitrag leisten wie<br />
Neuaussteller und<br />
Startups, für die es<br />
mit der Startup-Area<br />
wieder einen eigenen Ausstellungsbereich geben wird.<br />
Von Industriepumpen und -armaturen, Regelventilen<br />
sowie Dichtungssystemen bis Filtertechnik, Rohrleitungen<br />
und Zubehör für Maschinen und Anlagen – all das<br />
und vieles mehr findet der Besucher auf der Messe in<br />
Dortmund. Somit ist die Ausstellung laut Veranstalter<br />
Easyfairs „die Fachmesse für industrielle Pumpen,<br />
Ventile und Prozesse“. Wie vielfältig das Produkt- und<br />
Dienstleistungsspektrum wieder sein wird, zeigt ein Blick<br />
ins Ausstellerverzeichnis.<br />
www.easyfairs.com<br />
ERFOLGREICHES GESCHÄFTSJAHR<br />
FÜR VOGELSANG<br />
In einem für Vogelsang<br />
erfolgreichen Geschäftsjahr<br />
2023 hat das<br />
Unternehmen die<br />
Geschäftsleitung<br />
erweitert. Detlef Ruhmke<br />
(li.) sowie Michael<br />
Brinkmann (re.) führen<br />
gemeinsam mit Harald und Hugo Vogelsang das Maschinenbauunternehmen<br />
in sein 95. Jahr seit Gründung. Das<br />
Maschinenbauunternehmen erwartet einen Rekordumsatz<br />
und “geht von einer deutlichen Umsatzsteigerung von rund<br />
zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr aus”, erklärt Vogelsang.<br />
Die finalen Umsatzzahlen für 2023 stehen voraussichtlich<br />
im März <strong>2024</strong> fest.<br />
www.vogelsang.info<br />
www.ruwac.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 9
VERPACKUNGSLINIEN FÜR DIE PETROCHEMIE<br />
VERPACKT UND<br />
VERNETZT<br />
Maschinen in petrochemischen Betrieben müssen zuverlässig und<br />
robust sein. Ein Spezialist aus Beckum liefert von der Absackung bis zur<br />
Verpackung komplette Verpackungslinien. In diesem Beitrag<br />
informierte der Systemanbieter über den modularen Aufbau seiner<br />
Maschinen sowie über deren Vernetzung und Digitalisierung.<br />
Rafael Imberg, Head of Sales Petrochemie bei Beumer weiß:<br />
„Am Ende der Prozesskette ist die Verpackungslinie. Steht<br />
diese still, weil eine Maschine defekt ist, müssen oft auch<br />
andere Anlagen abgeschaltet werden, beispielsweise die<br />
Extruder“. Die Beträge dafür können in die Millionen gehen. Dazu<br />
kommen Kosten, um das Problem zu beseitigen, etwa für Betriebsmittel,<br />
Ersatzteile und Instandhaltung. Nicht zu unterschätzen<br />
ist ein eventuell geschädigtes Kundenvertrauen. „In der Petrochemie<br />
wird eine robuste und zuverlässige Arbeitsweise der<br />
Maschinen immer wichtiger“, erklärt Imberg weiter. „Wir haben<br />
deshalb das Design unserer Verpackungsanlagen überarbeitet,<br />
sie modular aufgebaut, vernetzt und die neusten digitalen<br />
Möglichkeiten am Start.“ So gibt es von Beumer unter anderem<br />
die Fillpac FFS und die Paletpac. Auch diese Systeme lassen<br />
sich individuell an die unterschiedlichen Anforderungen der<br />
chemischen Industrie anpassen. Und für die Endverpackung<br />
hat der Systemanbieter die Verpackungsanlage Stretch Hood<br />
im Programm.<br />
Noch ist die Petrochemie eine eher konservative Branche und reagiert trotz<br />
hoher Sicherheitsanforderungen oft zögerlich auf Digitalisierung und<br />
Datensicherheit. Dies ist in meinen Augen fatal. Ein Anlagenstillstand kann<br />
durch fehlerhafte Teile entstehen, das lässt sich relativ leicht vermeiden<br />
(vorausschauende Wartung, smart glasses) aber wenn ein Virus in der Anlage<br />
sitzt, ist der Ausfall nicht nur vorprogrammiert, sondern die Verantwortlichen<br />
müssen sich die Frage gefallen lassen, warum sie nicht im Vorfeld entsprechende<br />
Schutzmaßnahmen ergriffen haben. Die Zeiten des sorglosen<br />
Datenverkehrs sollten der Vergangenheit angehören.<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01<br />
01 Die Digitalisierung nimmt weiter zu: Mit Smart Glasses sieht der<br />
Support das Gleiche wie der Träger vor Ort<br />
02 Der Maschine lässt sich individuell an die unterschiedlichen<br />
Anforderungen der chemischen Industrie anpassen<br />
VERNETZT UND INTELLIGENT<br />
Auf Wunsch lassen sich alle Maschinen und Komponenten mit<br />
einer übergeordneten Steuerung – der BG Software Suite – vernetzen.<br />
Mit der Visualisierung BG Fusion steht dem Bediener zudem<br />
eine webfähige Benutzeroberfläche für Konfiguration, Monitoring<br />
und Reporting zur Verfügung. Mit diesem Modul und<br />
den Dashboards lassen sich alle Informationen, die der Systemanbieter<br />
mittels Data Analytics in der Maschine sammelt,<br />
transparent darstellen. Maschinendaten, Störmeldungen sowie<br />
Hinweise zum Betrieb und zur Wartung werden so aufbereitet,<br />
dass der Anwender sie einfach nutzen kann.<br />
Mit der Datenanalyse lässt sich auch die Einsatzdauer der Komponenten<br />
verlängern. Besteht die Möglichkeit, etwa Motoren,<br />
Sensoren und Zylinder im Betrieb digital zu überwachen und<br />
Schwachstellen elektronisch festzustellen, lässt sich der Austausch<br />
auf den optimalen Zeitpunkt festlegen. Ein Beispiel: Wird<br />
der Motor ungewöhnlich warm, können die Service-Techniker<br />
remote auf seinen Zustand schließen. Mit dieser Information<br />
lässt sich ein plötzlicher Ausfall vermeiden, denn die Software<br />
gibt rechtzeitig Alarm, auch über weite Entferungen.<br />
Der Lieferumfang des Systemanbieters beginnt beim Anwender<br />
unterhalb des Silos. Das Produkt fällt in den Sack, dieser wird palettiert<br />
und der gesamte Stapel mit einer Stretchfolienhaube<br />
überzogen. Über die entsprechende Software lässt sich zudem<br />
das Warehouse-Management-System (WMS) der Beumer Group<br />
anbinden. Dieses kann für die Einlagerung etwa über Barcode,<br />
RFID oder QR-Code die Waren eindeutig zuordnen. Mit Lesegeräten<br />
ausgestatte Gabelstapler wissen automatisiert, wohin sie<br />
die Paletten transportieren müssen und geben die Informationen<br />
über die Einlagerung zurück ans System. „Wir können mit unserer<br />
Software das Gesamtsystem vom Silo bis zum Lager vernetzen“,<br />
sagt Imberg.<br />
MIT INTELLIGENZ DIE ARBEIT ERLEICHTERN<br />
In Sachen Bedienung und Wartung möchte Beumer dem Anwender<br />
so viele Aufgaben wie möglich abnehmen – Stichwort Smart<br />
Factory. Mit der Software BG Fusion lassen sich die Nutzer schon<br />
sehr gut unterstützen. Das Thema ist laut Beimer aber noch lange<br />
nicht ausgereizt. Der Systemanbieter nutzt dabei die Erfahrungen<br />
und Entwicklungen aus seinen Geschäftsfeldern Airport und<br />
02<br />
Logistics. Dort sind intelligente Service- und Visualisierungskonzepte<br />
mehr oder weniger an der Tagesordnung. Die Lösungen<br />
lassen sich oft auf die Verpackungslösungen übertragen.<br />
SMART GLASSES SCHAUEN GENAU HIN<br />
Doch was, wenn trotzdem eine Störung eintritt oder die Maschine<br />
komplett ausfällt? Auch die beste Hotline kann ein komplexes<br />
Problem nicht immer gleich am Telefon schnell und eindeutig<br />
lösen. Dafür hat der Systemanbieter mit den Smart Glasses<br />
ein zukunftsweisendes Produkt entwickelt. Damit kann der<br />
Techniker virtuell dem kundenseitigen Servicetechniker über<br />
die Schulter blicken und gemeinsam mit ihm über Bild und Ton<br />
auf Fehlersuche gehen. Mit den Smart Glasses kann der Anwender<br />
schnell ein Bild zum Experten schicken, der wiederum auch<br />
ein Bild zurücksenden kann. Diese digitale Lösung reduziert<br />
zeitaufwändige Anreisen und hohe Zusatzkosten. Dazu nochmal<br />
Imberg: „Next Level of remote diagnostic – früher wars das<br />
Telefon, heute ist es voice and picture“.<br />
Bilder: Beumer<br />
www.beumer.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
BEUMER Group GmbH & Co. KG<br />
Oelder Str. 40, 59269 Beckum<br />
Tel. 02521/24-0<br />
E-Mail: info@beumer.com<br />
AUTOR<br />
Rafael Imberg, Head of Sales Petrochemie,<br />
BEUMER Group, Beckum<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 11
ZUKUNFT WASSERSTOFF<br />
ANLAGENSICHERHEIT STEHT<br />
IM VORDERGRUND<br />
Wasserstoff entwickelt sich aktuell zu einem Energieträger der Zukunft.<br />
Er lässt sich mit Hilfe erneuerbarer Energien CO 2<br />
-neutral gewinnen und<br />
gut speichern. Auch Jumo aus Fulda sieht das Potential und sich selbst<br />
für dieses Schlüsselelement der Energiewende als ein Lieferant,<br />
Entwicklungspartner und Lösungsanbieter.<br />
Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den<br />
Klimaschutz brauchen wir Alternativen zu fossilen Energieträgern.<br />
Wasserstoff wird dabei als vielfältig einsetzbarer<br />
Energieträger eine Schlüsselrolle einnehmen. Denn klimafreundlich<br />
hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, die CO 2<br />
-<br />
Emissionen vor allem in Industrie und Verkehr deutlich zu verringern.<br />
Vor allem dort, wo Energieeffizienz und die direkte Nutzung<br />
von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen,<br />
lässt sich Wasserstoff einsetzen.<br />
NETZWERKE NOTWENDIG<br />
Neben den klimapolitischen Aspekten gilt es, mit der Wasserstoffstrategie<br />
schon frühzeitig auch einen Beitrag zur Diversifizierung<br />
der Energieimporte und damit zur Versorgungssicherheit<br />
Deutschlands zu leisten. Darüber hinaus geht es bei Wasserstofftechnologien<br />
auch um viele zukunftsfähige Arbeitsplätze, neue<br />
Wertschöpfungspotenziale und einen globalen Milliardenmarkt.<br />
Deutsche Unternehmen sind in dem Bereich bereits sehr gut<br />
aufgestellt, etwa bei der Brennstoffzelle und der Elektrolyse für<br />
die grüne Wasserstofferzeugung. Damit er effektiv in Deutschland<br />
zugänglich wird, ist ein Wasserstoff-Kernnetz als Grundgerüst<br />
notwendig, dem weitere Ausbaustufen des Wasserstoffnetzes<br />
folgen werden. Ziel ist, so deutschlandweit zentrale Wasserstoff-Standorte<br />
wie große Industriezentren, Speicher, Kraftwerke<br />
und Importkorridore anzubinden.<br />
Es müssen deshalb jetzt und in Zukunft viele neue Technologien<br />
und Anlagen rund um das Medium Wasserstoff entwickelt<br />
werden. Das beginnt bei Elektrolyse-Systemen und hört bei<br />
Brennstoffzellen noch lange nicht auf. Auch Technologien zum<br />
Ersatz von Erdgas-Systemen oder zur CO 2<br />
-freien Synthese von<br />
E-Fuels werden benötigt.<br />
UMGANG OFT EINE HERAUSFORDERUNG<br />
Für viele Unternehmen stellt der Umgang mit Wasserstofftechnologien<br />
eine Schwierigkeit dar. Den neben dem Finden von neuen<br />
Lieferanten und technischen Lösungen ist insbesondere der Umgang<br />
mit explosiven Gasen eine Herausforderung. Dazu bedarf es<br />
angepasster Produkte und spezielles Know-how.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Kühlen Kopf bewahren: Der Sicherheitstemperaturbegrenzer<br />
realisiert komplette Sicherheitsmessketten und überwacht zum<br />
Beispiel die Temperatur von Wasserstoff<br />
02 Der Druckmessumformer ist für den Einsatz in sicherheitstechnischen<br />
Anlagen mit Safety Integrity Level (SIL) entwickelt<br />
und besitzt die erforderlichen Zulassungen<br />
Für die benötigten Anlagen sind auch Ventile, Messgeräte und<br />
Armaturen aller Art notwendig. Hier kommt unter anderem Jumo,<br />
führender System- und Lösungsanbieter der industriellen Sensorund<br />
Automatisierungstechnik, ins Spiel, der großes Potential im<br />
Wasserstoff sieht. Rainer Moritz, Branchenmanager Erneuerbare<br />
Energien, bei Jumo erklärt zum Thema: „Wir sehen Wasserstoff<br />
als zukunftsträchtige Technologie und wollen an der dynamischen<br />
Entwicklung partizipieren“. Denn Wasserstoff kann ein<br />
wahrer Alleskönner sein. Grundsätzlich mangelt es aber noch an<br />
der nötigen Infrastruktur, um all die ehrgeizigen Ziele der Industrie<br />
realisieren zu können.<br />
Nochmal Moritz: „Jumo hat eine breite Palette an Produkten<br />
für Wasserstoff, zum Beispiel unsere Mess- und Regeltechnik für<br />
Druck, Temperatur, Füllstand, Leitfähigkeit, Durchfluss und Safety<br />
mit entsprechenden Zulassungen für Explosionsschutz, funktionale<br />
Sicherheit oder Schiffzulassungen“.<br />
MESSE ZEIGT POTENTIALE AUF<br />
Ein Wegweiser kann die Messe Hydrogen Technology Expo darstellen.<br />
Sie ist laut Veranstalter die weltweit größte Konferenz<br />
und Ausstellung, die sich ausschließlich mit fortschrittlichen<br />
Technologien für die Wasserstoff- und Brennstoffzellenindustrie<br />
beschäftigt. Auf der Veranstaltung kommen Vertreter der gesamten<br />
Wasserstoff-Wertschöpfungskette zusammen, um gemeinsam<br />
an der Entwicklung innovativer Lösungen für eine kohlenstoffarme<br />
Energieversorgung zu arbeiten. Dieses Jahr findet die<br />
Messe in Hamburg statt (23. und 24. Oktober).<br />
Bilder: Jumo<br />
www.jumo.net<br />
UNTERNEHMEN<br />
JUMO GmbH & Co. KG<br />
Moritz-Juchheim-Straße 1, 36039 Fulda<br />
Tel. 0661 6003-0<br />
E-Mail: mail@jumo.net<br />
01<br />
02<br />
TAF ÜBERGAB PYROLYSEANLAGE AN IKTS<br />
TAF Thermische Apparate<br />
Freiberg erhielt vom<br />
Fraunhofer-Institut für<br />
Keramische Technologien<br />
und Systeme IKTS den<br />
Auftrag für eine Versuchsanlage<br />
zur Pyrolyse von<br />
Kunststoffen. Letztes Jahr<br />
wurde die Pyrolyseanlage am Forschungsinstitut erfolgreich in<br />
Betrieb genommen. TAF übernahm Planung, Konstruktion,<br />
Bau, Lieferung und Inbetriebnahme sowie Dokumentation der<br />
Pyrolyseanlage. Die Anlage befindet sich auf dem Institutsgelände<br />
des Fraunhofer IKTS in Freiberg. Das Fraunhofer<br />
IKTS hat mit der Anlage nun die Möglichkeit, mit dem Niedertemperaturvergaser,<br />
auch Pyrolysereaktor genannt, unterschiedlichste<br />
organische Stoffe thermisch zu verarbeiten –<br />
beispielsweise Kunststoffe zu Synthesegas. Für die Beschaffung<br />
erhielt das Fraunhofer IKTS eine Förderung durch den<br />
Freistaat Sachsen.<br />
www.poerner.at<br />
NEUES IM BEREICH CYBERSICHERHEIT<br />
Proleit, ein Anbieter von Automatisierungslösungen<br />
für die<br />
Brauerei- und Getränkewirtschaft,<br />
stellte die aktuelle Version der<br />
Automatisierungslösung Brewmaxx<br />
vor. Die basiert der auf dem<br />
Prozessleitsystem Plant IT. Das<br />
objektorientierte, SPS-basierende<br />
Prozessleitsystem läuft in Verbindung<br />
mit Steuerungen verschiedener Hersteller. Wichtige<br />
Neuerungen betreffen die Cybersicherheit und die Kompatibilität<br />
zu den neuesten SQL-Lizenzen von Microsoft. Ebenfalls<br />
neu ist die Integration der verteilten softwarebasierten<br />
Steuerung Ecostruxure Automation Expert (EAE) von Schneider<br />
Electric. Bereits verfügbar sind erste Automatisierungsklassen,<br />
mit denen sich kleine und kompakte Brauereianlagen<br />
mithilfe des EAE umsetzen lassen. Proleit ist ein IT-Unternehmen<br />
mit Hauptsitz in Herzogenaurach und wurde im August<br />
2020 ein Teil von Schneider Electric.<br />
www.proleit.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
LIQUIDRAINER FÜR DIE<br />
GETRÄNKEINDUSTRIE<br />
Das Entleeren von Fehlchargen oder Restbeständen<br />
gestaltet sich mit dem Liquidrainer laut<br />
Strautmann leichter denn je. PET-Flaschen,<br />
Six-Packs, Getränkedosen und Tetrapak: Mittels<br />
einer speziellen Rotortechnik wird der Behälter<br />
angestochen und dann ausgequetscht. Während<br />
des Entleerungsprozesses werden die Getränkebehälter<br />
entwertet und vorverdichtet. Im<br />
Dauerbetrieb bewältigt der Entwässerer bis zu<br />
10.000 1-Liter-Flaschen pro Stunde und erzielt<br />
eine Restentleerung von 99 %. Dabei punktet er<br />
laut technischem Datenblatt nicht nur mit seiner<br />
platzsparenden Bauweise, sondern auch mit<br />
seinem geringen Gewicht. Die Inbetriebnahme<br />
gestaltet sich durch Plug-and-play im Handumdrehen.<br />
Eine Einbindung an Ballen- oder Brikettierpressen<br />
ist auch möglich. Diese können im<br />
Anschluss die entleeren Flaschen in direktvermarktungsfähige<br />
Ballen oder Briketts verdichten.<br />
Die Wertstoffe werden nachgehend an Entsorgungsunternehmen<br />
vermarktet.<br />
www.strautmann-umwelt.com<br />
ROBUSTE KOPPLER<br />
Mit 600 ms Start-up-Zeit ermöglichen die<br />
NIC-Koppler von Turck verkürzte Produktionszyklen<br />
und damit eine erhöhte Produktivität.<br />
Anhand IO-Link COM3 unterstützen die NIC-<br />
Koppler die maximale Datenübertragungsrate<br />
von 230,4 kBit/s.<br />
Die Geräte<br />
widerstehen<br />
hohen Schockbelastungen<br />
und<br />
übertragen 18 W<br />
Leistung über<br />
eine Luftschnittstelle<br />
von 7 mm.<br />
Als berührungslose<br />
Steckverbinder sind sie sehr verschleißfrei<br />
und mit Schutzart IP68 auch sehr dicht. Ein<br />
tolerierter Winkelversatz bis 15 und ein Parallelversatz<br />
bis zu 5 mm sorgen für Montagefreiheit.<br />
Die Diagnosefunktion erkennt das Vorhandensein<br />
des Sekundärteils sowie eventuelle Metallobjekte<br />
im Luftspalt.<br />
www.turck.com<br />
CYBERSICHERHEITSLÖSUNG FÜR<br />
FERNWARTUNG<br />
Fricke Abfülltechnik, ein Spezialist<br />
in der Entwicklung von<br />
Dosier- und Abfüllanlagen, hat<br />
sich mit Tosibox, einem Experten<br />
für Cybersicherheit und Fernwartungstechnologie,<br />
zusammengetan,<br />
um Anwendern einen<br />
wegweisenden Remote Service anzubieten. Denn in einer<br />
vernetzten Welt stand Fricke vor der Herausforderung,<br />
kostspielige und zeitaufwändige Wartungsprozesse für<br />
Dosier- und Abfüllanlagen für die Parfüm- und Aromenindustrie<br />
oder chemische Industrie zu optimieren. Die Lösung fand<br />
sich bei Tosibox, einem Experten für Cybersicherheit und<br />
Fernwartungstechnologie. Das Herzstück dieser Partnerschaft<br />
ist das Verbindungsverfahren von Tosibox. Damit ist die<br />
Einrichtung einer Ende-zu-Ende Verbindung von der IT auf die<br />
Anlage möglich, sowohl über LAN/WAN-, WiFi- oder LTE. Die<br />
Daten werden über einen sicher verschlossenen Datentunnel<br />
transportiert. Bei der Installation ist für die IT-Seite nur ein<br />
Key mit integriertem Cryptochip nötigt, während auf der<br />
Maschinenseite ein Tosibox Lock installiert wird, der das<br />
Netzwerk des Anwenders zusätzlich absichert.<br />
www.frickedosing.com<br />
MODERNE ABFÜLLTECHNIK VORGESTELLT<br />
Auf der BrauBeviale präsentierte KHS sein umfassendes<br />
Portfolio an moderner Abfülltechnik und ressourcenschonenden<br />
Verpackungslösungen. Im Zentrum des Messeauftritts<br />
stand mit dem modularen Füllsystem Innofill Glass DRS ECO<br />
eine Erfolgsgeschichte. Maßstäbe setzte ebenso das Nature<br />
Multipack (NMP) als eine der „derzeit nachhaltigsten Sekundärverpackungen<br />
im Markt“. Nach der Einführung eines<br />
Universalklebstoffs<br />
im Segment<br />
der Getränkedose<br />
bietet KHS diesen<br />
zukünftig ebenso<br />
für PET an. Das<br />
Besondere an der<br />
Innofill Glass DRS<br />
ECO für Glasflaschen<br />
ist deren<br />
Evakuierungsund<br />
CO 2<br />
-Spülverfahren. Dabei wird den Behältern bei der<br />
Vorevakuierung zunächst Sauerstoff entzogen, bevor sie dann<br />
mit einer exakt dosierten Menge an CO 2<br />
bespült werden.<br />
Dadurch lässt die Maschine weniger Sauerstoff ins Bier und<br />
benötigt dafür bis zu 60 Prozent weniger CO 2<br />
. Nach der<br />
erfolgreichen Einführung eines Universalklebstoffs für<br />
Getränkedosen bietet KHS diese Vereinfachung nun auch für<br />
Kunststoffflaschen an. Im weiteren Fokus des diesjährigen<br />
Auftritts stand auch das digitale Serviceportfolio. Mit Redis<br />
(Remote Diagnostic Service) bietet der Systemanbieter bereits<br />
eine Methode der Fernwartung. Mit seinem ARS (Augmented<br />
Reality Service) bietet KHS nun eine zusätzliche Unterstützung<br />
zur zeit- und kostensparenden Problembehebung.<br />
www.khs.com<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
BOTTLE-SWITCH-SYSTEM FÜR<br />
EVOBLOW-BAUREIHE<br />
Bottle-Switch -Lösungen wurden für die Sidel-Reihe Evoblow<br />
ausgelegt und lassen sich insbesondere bei gravimetrischen<br />
Preformzuführungen, Öfen und Blasrädern einsetzen, um<br />
einen schnellen Wechsel bei Preform-Flaschenhälsen und<br />
Flaschenformen zu<br />
unterstützen. Die Lösung<br />
bietet die Möglichkeit,<br />
den besten Maschinenprozess<br />
und die entsprechende<br />
Konfiguration für<br />
jede Stock Keeping Unit<br />
(SKU) richtig auszuwählen<br />
und anzuwenden.<br />
Damit lässt sich laut<br />
Hersteller eine Flaschenqualität<br />
und Produktionsleistung<br />
direkt nach<br />
jeder Umrüstung mit<br />
einer Effizienz bis zu<br />
98 % erreichen. Die<br />
ermöglichte Umrüstdauer kann im Vergleich zu manuellen<br />
Standardumrüstungen laut Sidel um 75 % reduziert werden<br />
und hat das Potenzial für die Produktion bis zu 13,2 Millionen<br />
Flaschen pro Jahr (basiert auf der SBO 24 Blasmaschine1).<br />
Beim Einsatz für Preformzuführung und Ofen macht Bottle<br />
Switch die Durchführung von Umrüstungen in 17 Minuten<br />
möglich. Dieses automatisierte, vereinfachte System reduziert<br />
auch die Umrüstzeit pro Blasform mit 30 Sekunden um das<br />
Vierfache (gegenüber 2 Minuten für manuelle Blasform-<br />
Standardumrüstungen).<br />
www.sidel.com<br />
VERSCHIEDENE NOA SECURITY GATEWAYS<br />
ERFOLGREICH GETESTET<br />
NOA Security Gateways<br />
sollen zukünftig die<br />
rückwirkungsfreie<br />
Verbindung aus der<br />
Feldebene ermöglichen.<br />
Bilfinger Engineering<br />
and Maintenance,<br />
die Namur<br />
und das Bundesamt für<br />
Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben verschiedene<br />
NOA Security Gateways im Prüflabor der IDEA 4.0 Anlage auf<br />
Herz und Nieren getestet. Schwerpunkt war ein 14-tägiger<br />
Penetrationstest mit dem Ziel, das Security Gateway zu<br />
überwinden und von außen auf das Automatisierungssystem<br />
zuzugreifen oder Daten zu manipulieren. Durchgeführt hat den<br />
Test das Offensive-Security-Team der BASF. Die Ergebnisse<br />
waren positiv. Alle getesteten Produkte erfüllten die Grundanforderung<br />
an ein NOA Security Gateway zu 100 %. Getestet<br />
wurde die Funktionalität einer Datendiode mit dem gezielten<br />
Datenstrom in eine Richtung – von innen nach außen. Ein<br />
Zugriff von außen auf die Automatisierungstechnik oder das<br />
Manipulieren von Daten war nicht möglich. Kleinere Mängel,<br />
die in den Tests auffielen, waren dem Proto typenstatus<br />
geschuldet und sind in den finalen Firmwareständen der<br />
Geräte bereits behoben. Mit NOA Security Gateways lassen sich<br />
Daten rückwirkungsfrei aus prozesstechnischen Anlagen<br />
ziehen und zur Überwachung und Prozessoptimierung nutzen.<br />
Tests bestätigen: Die Gateways bieten eine sichere und<br />
nahtlose Integration für die Datenanalyse. Ein entscheidender<br />
Schritt für die cybersichere Prozessoptimierung.<br />
www.igrtechnik.com<br />
ANTRIEB MIT<br />
WINKELERWEITERUNG<br />
Die Antriebsserie Bar-Agturn von<br />
Bar ist mit Winkelerweiterung<br />
bis zu 180 ° für Armaturen<br />
einsetzbar, die einen Arbeitsbereich<br />
jenseits der Öffnungswinkel<br />
von 90 ° haben, zum Beispiel<br />
3-Wege-Armaturen, Rohrweichen<br />
oder Klappkästen bei<br />
Anwendungen der Industrie, im<br />
Schüttgut-Handling und<br />
Wasser-Behandlung bei Systemund<br />
Armaturenherstellern,<br />
Pumpen- und Gebläse-Herstellern<br />
und Anlagenbauer. Ein<br />
typischer Prozess ist der Einsatz<br />
einer Absperrklappe zum<br />
Drosseln, die nie komplett<br />
schließen darf, sondern mindestens<br />
um 10 bis 15 ° für den<br />
Erhalt der Pumpenfunktion<br />
geöffnet bleiben muss.<br />
www.bar-gmbh.de Wir stellen aus: maintenance Stand 4-D29<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 15
KOMPRESSOREN VERNETZEN<br />
EFFIZIENT UND VERNETZT<br />
Ohne Prozessluft stehen viele Industrien still. Doch ihre Erzeugung<br />
verbraucht jede Menge Energie. Ein führender Kompressorspezialist<br />
verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der neben der Energieeinsparungen<br />
auch die so wichtige Vernetzung in seine Planung mit einbezieht.<br />
Druckluft ist, physikalisch bedingt, die mit Abstand teuerste<br />
Energieform. Eigentlich steht Luft gratis zur Verfügung,<br />
aber die Kosten für die benötigte elektrische<br />
Energie zur Verdichtung schlagen kräftig zu Buche. Viele<br />
Industrieprozesse sind jedoch auf eine zuverlässige Versorgung<br />
mit Prozessluft angewiesen – sei es zum Transportieren,<br />
Belüften, Kühlen, Mischen, Trocknen oder Verpacken. Einen<br />
besonders hohen Bedarf an Prozessluft haben beispielsweise<br />
die pneumatische Förderung (Transport von Lebensmitteln<br />
oder Zement, Kunststoffgranulaten, Asche), die Abwasseraufbereitung<br />
(Belüftung von Belebungsbecken) oder die Chemieindustrie<br />
(Wasserstoff als Energieträger).<br />
01 Bedarfsgerecht:<br />
Eine automatisierte<br />
Steuerung kann den<br />
Volumenstrom jederzeit<br />
dem tatsächlichen<br />
Prozessluftbedarf<br />
anpassen<br />
DIGITALE SERVICES UNTERSTÜTZEN BEI<br />
DER PROZESSOPTIMIERUNG<br />
Verdichter- und Gebläseaggregate genügen hohen Effizienzstandards.<br />
Durch die Vernetzung von Gebläsen und Sensoren sowie<br />
den Einsatz digitaler Technologien können Anlagenbetreiber zusätzliche<br />
Einsparpotenziale heben und ihren ökologischen Fußabdruck<br />
weiter verbessern. Mit der IIoT-Plattform Aerprogress<br />
bietet Aerzen maßgeschneiderte digitale Services für seine Verdichter<br />
und Gebläse. Die reichen von der Energieeffizienzoptimierung,<br />
dem Live-Monitoring bis zu Predictive Maintenance.<br />
Die automatisierte Erfassung, Auswertung sowie Analyse von<br />
Betriebsdaten ermöglicht es, Verbesserungspotenziale zu identifizieren<br />
und die Betriebsweise von Kompressoren weiter zu optimieren.<br />
So lassen sich durch ein durchgängiges Energiemonitoring<br />
(konform zur DIN EN 50 001) schleichende energetische<br />
Veränderungen erkennen und deren Ursachen beheben. Die<br />
Maschinen können in einem optimierten Zustand betrieben werden,<br />
was zum Beispiel die Energieverbräuche bis zu 8 % reduzieren<br />
kann. Die Plattform macht die Energiekosten transparent<br />
und bietet zudem eine Kontrolle über die CO 2<br />
-Bilanz sowie den<br />
Vergleich zu vorherigen Zeiträumen.<br />
TECHNOLOGIEN FÜR DIE VERNETZUNG<br />
Aerzen hat mit Blower, Hybrid und Turbo wichtige Maschinentechnologien<br />
für diese Aufgabe. Aersmart, eine neue übergeordnete<br />
Steuerung, steigert deren Performance weiter. Sie verteilt<br />
die Luftmengen optimal auf die Technologien und deren individuellen<br />
Wirkungsgraden. Das Ergebnis laut Hersteller: alleinstehende<br />
Effizienzwerte nahe dem theoretischen Optimum. Zusätzliche<br />
Einsparungen bis zu 15 % und Fremdfabrikate lassen sich<br />
auch integrieren.<br />
LASTWECHSEL IM GRIFF<br />
Starke Schwankungen kennzeichnen oft den Lastbetrieb von<br />
Kompressoren und Anlagen. Die Verbundsteuerung Aersmart ist<br />
ein intelligenter Baustein, der Anforderungen so auf den Maschinenpark<br />
verteilt, dass Schwach-, Mittel- und Starklasten möglichst<br />
effizient abgearbeitet werden. Dabei sind die Kennfelder<br />
und Wirkungsgrade im Algorithmus der Steuerung eingebunden.<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
02 Die Gebläse<br />
und Verdichter<br />
stellen absolut öl- und<br />
absorptionsmaterialfreie<br />
Prozessluft zur<br />
Verfügung<br />
03 Energiebilanz<br />
eines typischen<br />
trockenlaufenden<br />
einstufigen Schraubenverdichters<br />
des<br />
Herstellers<br />
So wird der installierte Maschinenpark nah dem theoretisch<br />
höchsten Wirkungsgrad betrieben. Das Einsparpotential durch<br />
die Maschinensteuerung ist laut Aerzen enorm. Investitionen<br />
rechnen sich bereits nach wenigen Jahren.<br />
EIN WEG IN DIE DIGITALE ZUKUNFT<br />
Mit der Aggregatsteuerung Aertronic treibt der Hersteller die<br />
Digitalisierung in der Drucklufterzeugung weiter voran. Die<br />
intelligente Steuerung kann für mehr Transparenz, Sicherheit<br />
und Effizienz sorgen, auch weil Anwender die Steuerung individuell<br />
um weitere Komponenten ergänzen können.<br />
In der Steuerung laufen alle gemessenen Werte zusammen und<br />
werden systematisch ausgewertet. So gelingt es, die Daten über<br />
gängige Schnittstellen an das Produktionsleitsystem zu übertragen<br />
und die Anlage stets im optimalen Betriebspunkt zu betreiben.<br />
Betreiber können eine volle Absicherung erreichen und die<br />
Prozesse auf eine möglichst maximale Effektivität ausrichten.<br />
Das integrierte Wartungsbuch erleichtert zudem die Planbarkeit<br />
von Wartungen und steigert somit die Wartungseffizienz.<br />
ÜBERGEORDNETE STEUERUNGSTECHNIK<br />
Mit der übergeordneten Aertronic Master ist es nun möglich, die<br />
Gesamteffizienz der Anlage zu verbessern und die Auslastung der<br />
einzelnen Maschinen homogener dazustellen. Zudem bietet sie<br />
die Möglichkeit, die Betriebszustände der Maschinen grafisch abzubilden<br />
und die Daten komprimiert an Ihre Leitwarte zu übertragen.<br />
Die Verbindung erfolgt dabei optional über Profibus, sie<br />
kann alternativ aber auch über ein Erweiterungsmodul via Profi<br />
net erfolgen.<br />
Vorteile sieht der Hersteller unter anderem in folgenden Punkten:<br />
Steuerung für drehzahlgeregelte und ungeregelte Kompressoren<br />
und Gebläse, verbrauchsabhängige Zu-/Abschaltung von<br />
Kompressoren was eine Energieeinsparungen bis zu 15 % ermöglicht,<br />
zusätzliche Kosteneinsparung durch optimierte Laufzeiten<br />
der Kompressoren und optimale Anpassung der Wartungsintervalle.<br />
Ein 4,3“ Farbdisplay mit Touchfunktion zeigt die wichtigsten<br />
Informationen der gesamten Druckluftstation auf einen Blick,<br />
zum Beispiel Betriebszustände der angeschlossenen Kompressoren,<br />
grafische Darstellung des Netzdrucks als zeitlicher Kurvenverlauf.<br />
Mit der Steuerung lassen sich bis zu 12 Maschinen gleichzeitig<br />
beherrschen.<br />
Bilder: Aerzen, Avatar_023 – stock.adobe.com<br />
www.aerzen.com<br />
Prozessluft ist in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> wichtig, ganz klar. Der nächste<br />
Schritt ist die effektive Vernetzung der Systeme. Die Hausaufgaben<br />
dazu haben die Verantwortlichen gemacht. Aber wie steht es um das<br />
Thema Cybersicherheit? Denn die Zeiten, in denen Sie sorglos Ihre<br />
Anlagen übers Internet einbinden konnten, sind vorbei. Heutzutage<br />
lauern Cyberkriminelle überall! Früher war es „nur“ das Phishing des<br />
Onlinebanking-Passwortes. Aktuell sind nun Themen wie digitale<br />
Erpressung und Anlagenstillstand. Hier müssen alle Beteiligten an<br />
einem Strang ziehen und geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen –<br />
und zwar, bevor es zu spät ist!<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 17
NACHRÜSTMODUL FÜR REGELVENTILE<br />
IIOT OHNE ANLAGENUMBAU<br />
UND SPEZIALWISSEN<br />
Ein Hightech-Unternehmen aus Ingolstadt startet die Roll-out-Phase<br />
eines nachrüstbaren IIoT-Moduls für Regelventile. Monitoring und<br />
Predictive Maintenance werden damit selbst für Anlagenbetreiber ohne<br />
spezielle Vorkenntnisse einfach nutzbar.<br />
Die digitale Transformation der Industrie verspricht uns<br />
permanente und globale Datenverfügbarkeit – ein Ideal,<br />
das sich tatsächlich oft nur mit hohem Aufwand realisieren<br />
lässt. Denn der Einbau neuer Hardware und die Verlegung<br />
kabelgebundener Dateninfrastrukturen sind zeit- und<br />
kostenaufwendig. Darüber hinaus erfordern die Auswahl, Einrichtung<br />
und Bedienung der Software zur Datenerfassung und<br />
-analyse spezifisches Fachwissen, das zusätzlich erworben oder<br />
eingekauft werden muss.<br />
Bei seinen Regelventilen löst Schubert & Salzer Control Systems<br />
aus Ingolstadt diese Herausforderung nun mit einem speziellen<br />
IIoT-Modul. Damit lassen sich auch bereits vorhandene Stellungsregler<br />
des Ventilherstellers leicht mit der neuen Plug-and-Play-Lösung<br />
nachrüsten. Die Module sind sofort in der Lage, ihre Daten<br />
über eine Mobilfunkverbindung bereitzustellen. Statt diese Daten<br />
lokal gebunden über Kabel oder Bluetooth abzufragen, stehen sie<br />
dem Anwender damit nun global zur Verfügung – ohne dass er einen<br />
Fuß in die Anlage setzen muss.<br />
VORTEILE FÜR INSTANDHALTUNG<br />
UND SERVICEFALL<br />
Christoph Lukasik, Leitung Konstruktion und Entwicklung bei<br />
Schubert und Salzer erklärt dazu: „Zukünftig soll unser IIoT-Modul<br />
Daten auch für betreiberseitige Cloud-Lösungen zur Verfügung<br />
stellen. Vor allem wollten wir mit unserem Produkt aber<br />
auch eine Plug-and-Play-Lösung entwickeln. Deshalb bieten wir<br />
eine schlüsselfertige IIoT-Plattform, die auch von Anlagenbetreibern<br />
ohne eigene Cloudplattform genutzt werden kann. Diese<br />
Lösung bietet globalen Zugriff, einen guten Überblick über die<br />
Daten und ist sofort einsatzfähig“.<br />
Von der Inbetriebnahme, über das Monitoring bis hin zur Auswertung<br />
der ankommenden Daten für Predictive Maintenance<br />
bietet IIoT dem Anwender eine Vielzahl von Vorteilen. Darüber<br />
hinaus profitieren Nutzer auch im Servicefall, denn bei Auffälligkeiten<br />
und Abweichungen im Regelverhalten kann der Anlagenbetreiber<br />
einen Online-Zugang für Schubert und Salzer freischal-<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
02<br />
03<br />
01<br />
01 Alle wichtigen Infos gut sichtbar: Dashboard des Moduls<br />
02 Mit der Lösung lassen sich Stellungsregler nachrüsten und die<br />
sind damit sofort in der Lage, Daten bereitzustellen<br />
03 Für die Regelventile des Herstellers gibt es nun das beschriebene<br />
Modul zur nahtlosen Integration ins IIoT<br />
ten, mit dem die relevanten Daten beobachtet werden können.<br />
Innerhalb kürzester Zeit und ohne Vor-Ort-Termin kann dadurch<br />
oft eine Ferndiagnose erstellt und das Problem gelöst werden.<br />
MANIPULATION PHYSISCH AUSGESCHLOSSEN<br />
Ein sehr wichtiger Aspekt der Neuentwicklung war die Sicherheit<br />
gegen Cyberangriffe und unerlaubten Zugriff. Die Kommunikation<br />
zwischen dem IIoT-Modul und dem Stellungsregler wurde<br />
deshalb bewusst als Einbahnstraße konzipiert. „Das Modul wird<br />
zu 100 Prozent vom Regler gesteuert. Es sendet ausschließlich<br />
Daten in die Cloud, die der Regler aktiv bereitstellt. Selbst Daten<br />
vom Regler anfordern oder aktiv Befehle ausführen kann das Modul<br />
nicht. Es ist technisch auch nicht in der Lage, Änderungen<br />
am Regler vorzunehmen“, führt Lukasik weiter aus.<br />
IIOT FÜR JEDERMANN<br />
Nach einer ausgiebigen Test- und Entwicklungsphase läuft das<br />
erste Roll-out der Technologie bereits seit fast einem Jahr. „Die<br />
bisherigen Rückmeldungen sind positiv und vielversprechend.<br />
Gemeinsam mit unseren Kunden und deren Feedback wollen wir<br />
das IIoT-Modul im Laufe des Jahres <strong>2024</strong> noch weiter optimieren<br />
und an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen“, schließt Lukasik.<br />
Bilder: Schubert & Salzer Control Systems<br />
www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Schubert & Salzer Control Systems GmbH<br />
Bunsenstraße 38, 85053 Ingolstadt<br />
Tel. 08419654 0<br />
E-Mail: info.cs@schubert-salzer.com<br />
VERSTOPFT NICHT UND KÜHLT TROTZDEM<br />
Bei der Gärtank-Kühlung kann Glykol ausflocken und bei<br />
Magnetventilen Verstopfungen oder Fehlschaltungen<br />
verursachen. Um das zu verhindern, hat Bürkert bei der<br />
Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin neue Element-<br />
Prozessventile des Typ 8801 eingesetzt. Diese Ventile werden<br />
mit sauberer Steuerluft versorgt, die nach dem Schaltvorgang<br />
in die Federkammer und den Steuerkopf geleitet wird. Durch<br />
den entstehenden Überdruck wird<br />
das Eindringen von Feuchtigkeit,<br />
Reinigungsmitteln und Verunreinigungen<br />
in das Innere verhindert. Zudem<br />
kann das pneumatisch<br />
betätigte Federstellsystem eventuelle<br />
Ausflockungen einfach zerdrücken.<br />
Somit kann sich nichts<br />
festsetzen oder verstopfen. Die<br />
Prozessventile haben die Zulassung<br />
nach (EG) Nr. 1935/2004.<br />
www.buerkert.de<br />
AUFBLASBARE SICHERHEITSMANSCHETTE<br />
Ebro bietet ein komplettes Portfolio<br />
buntmetallfreier Armaturen an, einschließlich<br />
eines Dichtsystems mit aufblasbarer<br />
Manschette zur kontaminationsfreien<br />
Verarbeitung. Sechs branchenangepasste<br />
Armaturentypen hält Ebro bereit, um einen<br />
sicheren Transport, exakte Dosierungen,<br />
Explosionsentkopplung, Austrag schwieriger<br />
Medien sowie kontaminations- und emissionsfreie<br />
Verarbeitung im Full Containment<br />
zu realisieren. Das Herzstück des buntmetallfreien,<br />
TA-Luft-gerechten Portfolios bildet die Inflas<br />
Absperr- und Regelklappe mit ihrer aufblasbaren Sicherheitsmanschette.<br />
Damit wird Elastomerabrieb im Schließvorgang<br />
ebenso verhindert wie Kontaminationen oder Reaktionen mit<br />
Aktivmaterialien wie bei einer Batteriezelle. Dafür sorgt das<br />
Schließprinzip der Manschette, das Friktion zwischen Klappenscheibe<br />
und Elastomer eliminiert.<br />
www.ebro-armaturen.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 19
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
STELLUNGSREGLER MIT ANZEIGE<br />
SICHER AUF-/ZU MELDEN<br />
Der Schaltkasten<br />
stellt eine Lösung für<br />
enge Bereichen dar und<br />
eignet sich für viele<br />
Branchen<br />
Der kompakte Stellungsregler mit Anzeige der Ventilstellung<br />
ist schnell und einfach in Betrieb zu nehmen.<br />
Das Gerät liefert eine zuverlässige Rückmeldung der<br />
Auf/Zu-Stellung der Geräte.<br />
Emerson gab die Einführung seiner Topworx DVR Switchbox<br />
bekannt, einem Einstiegsgerät der DV Serie von Stellungsreglern<br />
mit lokaler Anzeige der Ventilstellung. Die Switchbox<br />
kombiniert laut Hersteller ein Kunstharzgehäuse, eine<br />
kompakte Bauform und eine patentierte Exzenterkonstruktion<br />
mit zuverlässiger Rückmeldung der Ventilstellung und ist für den<br />
Einsatz in Wasser- und Abwasseranlagen, Produktionslinien für<br />
Nahrungsmittel und Getränke sowie industriellen Versorgungsanlagen<br />
geeignet.<br />
Die flach ausgeführte Anzeige des Geräts ermöglicht eine einfach<br />
abzulesende lokale Positionsrückmeldung. Diese wichtigen<br />
Echtzeitdaten unterstützen Techniker und Anlagenbetreiber bei<br />
der optimalen Ausführung von Prozessen. Die für raue Umgebungen<br />
entwickelte Switchbox verfügt über Komponenten aus<br />
Edelstahl, die eine zuverlässige, korrosionsbeständige Lösung<br />
zur Anzeige der Ventilstellung bieten, um einen reibungslosen<br />
Betrieb der Prozesse von Kunden zu ermöglichen.<br />
KLARE ANSAGE<br />
Durch eine klare und zuverlässige Rückmeldung der Ventilstellung<br />
ist es möglich, Anlagen, Plattformen und Pipelines der Prozessindustrie<br />
mit hoher Effizienz und Sicherheit zu betreiben, ohne<br />
dass zusätzlicher Platz in der Produktionslinie erforderlich ist.<br />
Die Exzenterkonstruktion von Emerson ermöglicht eine schnelle<br />
Konfiguration, die laut Hersteller die Installation und Wartung<br />
beschleunigt und vereinfacht. Sie hat eine kompakte und vielseitige<br />
Konstruktion für zahlreiche Anwendungen in der Prozessindustrie,<br />
die durchaus auch für beengte Bereiche geeignet ist.<br />
Darüber hinaus verfügt das Gehäuse über eine gute Beständigkeit<br />
gegen ultraviolette Strahlung gemäß Rating F1, die dafür<br />
sorgt, dass die DVR wohl auch langfristig zuverlässig bei Einsatz<br />
im Außenbereich funktioniert. Die Switchbox ist ein weiterer<br />
Zugang zum Topworx Portfolio des Herstellers für Ventilintelligenz<br />
und Näherungserkennung. Das hier vorgestelle Gerät<br />
unterstützen das Management und die Steuerung des Betriebs<br />
von Prozessanlagen auf intelligente und effiziente Weise unter<br />
anspruchsvollen Bedingungen.<br />
Bilder: Emerson, industrieblick – stock.adobe.com<br />
www.emerson.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Emerson Process Management<br />
Katzbergstr. 1, 40764 Langenfeld<br />
Tel. 02173 33480<br />
E-Mail: info.de@Emerson.com<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
PROZESSGERECHTE<br />
VAKUUMLEISTUNG<br />
Eines der Hauptmerkmale der N 938 von KNF ist ihre<br />
prozessgerechte Vakuumleistung. Die laut Unternehmen<br />
Anpassungsfähigkeit an wechselnde<br />
Vakuumanforderungen<br />
ermöglicht<br />
es, verschiedene<br />
Prozessphasen<br />
abzudecken. Mit<br />
Förderraten von<br />
7 bis 35 l/min als<br />
einköpfige oder<br />
11 bis 53 l/min als<br />
zweiköpfige<br />
Variante erreicht<br />
diese Pumpenbaureihe<br />
laut Datenblatt ein Endvakuum bis 140 mbar<br />
abs. Der maximale Betriebsdruck liegt bei 1 bar rel.<br />
Die Standardausführung verfügt über einen<br />
Pumpenkopf aus Aluminium, EPDM-Membranen<br />
und über FPM-Ventile für einen zuverlässigen und<br />
effizienten Betrieb.<br />
www.knf.com<br />
VERNETZTE<br />
DURCHFLUSSMESSGERÄTE<br />
ABB hat Coriolismaster- und Processmaster-Durchflussmessgeräte<br />
auf den Markt<br />
gebracht, die über das gleiche Ethernet-<br />
Kabel wie die Datenübertragung mit<br />
Strom versorgt werden können. Damit<br />
entfällt eine separate Verkabelung. Die<br />
neue Funktion reduziert laut Eigenaussage<br />
die Installationszeit und -kosten. Die<br />
Integration von ProfiNet in die Durchflussmessgeräte<br />
ermöglicht laut Unternehmen<br />
einen nahtlosen Datenaustausch in Echtzeit sowie<br />
die Überwachung von Alarmen und Diagnosen. Es<br />
ermöglicht zudem verschiedene Konfigurationen,<br />
um die Kommunikation zwischen den Durchflussmessgeräten<br />
und über lokale sowie Fernnetze (LAN/<br />
WAN) sicherzustellen.<br />
www.abb.de<br />
KI-CHIPS FÜR<br />
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN<br />
Schneider Electric<br />
geht eine Kooperation<br />
mit KI-Chiphersteller<br />
Hailo ein. Der<br />
Tech-Konzern plant,<br />
die KI-Beschleuniger<br />
künftig in seine<br />
industriellen Automatisierungslösungen<br />
zu implementieren. Zum Einsatz<br />
kommen dabei die Prozessoren der Hailo-8-Serie. Mit einer<br />
Rechenleistung bis zu 26 Teraoperationen pro Sekunde (TOPS)<br />
bieten die Chips laut Unternehmen eine enorme Rechenleistung,<br />
und ermöglichen so den Einsatz von fortschrittlichen<br />
Machine-Learning-Anwendungen sowie hochpräzisen<br />
Echtzeit-Datenanalysen im Edge-Bereich. Durch die Integration<br />
der Hailo-8 KI-Prozessoren in seine industriellen Automatisierungslösungen<br />
ist Schneider Electric in der Lage, „Produktionsumgebungen<br />
flexibler und leistungsfähiger zu gestalten“.<br />
www.se.com<br />
ABLUFTWÄSCHER MIT<br />
FERNWARTUNGS-GATEWAY<br />
Abluftwäscher<br />
arbeiten höchst<br />
zuverlässig,<br />
insbesondere,<br />
wenn sie redundant<br />
ausgeführt<br />
sind. Dennoch<br />
kann es gelegentlich<br />
zu Störmeldungen<br />
kommen.<br />
Zum Beispiel: Die<br />
Pumpendrucküberwachung bringt eine Fehlermeldung wegen<br />
Verschmutzung oder die pH-Wert-Messung ergibt, dass die<br />
erforderlichen Grenzwerte nicht mehr eingehalten werden.<br />
Tscherwitschke bietet die Möglichkeit, die Abluftwäscher der<br />
Airtop-Serie optional mit einem industriellen Fernwartungs-<br />
Gateway auszustatten. Die verwendete Lösung bietet eine<br />
VPN-Infrastruktur für den 24/7/365-Zugriff und ist sicherheitstechnisch<br />
nach Isecom Star und ISO 27001 zertifiziert.<br />
www.tscherwitschke.com<br />
CLOUD-BASIERTES MANAGEMENT<br />
Siemens und ServiceNow arbeiten künftig enger zusammen. Mit einem Cloud-basierten<br />
Software-Service, schafft Siemens laut Eigenaussage Transparenz über alle OT-Geräte<br />
auf dem Shopfloor und verbindet diesen mit der markterprobten Nowplatform von<br />
ServiceNow. Diese Software-as-a-Service-Lösung von Siemens ermöglicht laut Unternehmen<br />
die Erkennung, Identifizierung und Verwaltung aller OT-Geräte, um deren Prozesse<br />
zu vereinfachen und zu automatisieren. So soll sie eine vollständige Transparenz des<br />
Status aller OT-Geräte im gesamten Netzwerk ermöglichen. Dadurch können sich<br />
Vorfälle in Industrieanlagen vermeiden lassen. Das Tool, so die Unternehmen, erlaubt<br />
ebenfalls, Serviceaufgaben zu planen, potenzielle Sicherheitsschwachstellen zu identifizieren<br />
und Servicepersonal zu entsenden ohne manuellen oder zeitlichen Mehraufwand.<br />
www.siemens.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 21
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
EDELSTAHL-IPC<br />
BYTE MEETS HYGIENE<br />
Für die Anlagen- und Prozesssteuerung in hygienesensiblen Bereichen<br />
der Produktion und Verpackung von Nahrungsmitteln eignen sich IPCs<br />
sehr gut. Die hier vorgestellten Geräte weisen eine hohe Dichtigkeit<br />
gegen Eindringen von Partikeln und Feuchtigkeit auf. Lebensmittelechte<br />
Materialien sind selbstverständlich.<br />
Auf der Messe Anugafoodtec zeigt das Unternehmen Prologistik<br />
seine Edelstahl-IPCs der Serie Pro-V-pad Steel<br />
IP69k. Zu den besonderen Merkmalen zählt die hohe<br />
Dichtigkeit gegen das Eindringen von Partikeln und<br />
Feuchtigkeit – insbesondere auch beim Dampfstrahlreinigen. Die<br />
stationär und mobil einsetzbaren IPCs sind für einen Betriebstemperaturbereich<br />
von -30 bis +50 °C spezifiziert – ein Heizungsmodul<br />
ist optional verfügbar. Die lebensmittelechten Materialien<br />
haben eine hohe Medienbeständigkeit. Das Gehäuse mit seinem<br />
kratzfesten und splittergeschützen Display aus drei Millimeter<br />
starkem Sicherheitsglas (15,6“ oder 21,5“) erfüllt alle maßgeblichen,<br />
konstruktiven Hygieneanforderungen. Die IPCs sind für<br />
die Betriebssysteme Windows, Android 10 und Linux ausgelegt<br />
und lassen sich hinsichtlich Design, Prozessortechnik, Bildschirmgröße,<br />
Bedienoberfläche oder Konnektivität anwenderspezifisch<br />
konfigurieren und funktional erweitern.<br />
ROBUST UND HYGIENEGERECHT<br />
Eingesetzt werden die Edelstahl-IPCs zur Betriebs- und Maschinendatenerfassung,<br />
zur Daten- und Prozessvisualisierung oder<br />
zur Qualitätssicherung bei der Herstellung, Verarbeitung und<br />
Verpackung von Nahrungsmitteln. Sie lassen sich laut Hersteller<br />
uneingeschränkt mit Arbeits- oder speziellen Tiefkühlhandschuhen<br />
bedienen.<br />
Die Geräte sind auch auf die Umfeldanforderungen in Feuchtund<br />
Nassbereiche ausgelegt, wie sie beispielsweise in Zerlegebetrieben<br />
und Molkereien, Füller- und Verschließerlinien in<br />
Getränkeabfüllbetrieben sowie die Verarbeitung und Verpackung<br />
von Lebens- und Futtermitteln üblich sind. Das Edelstahlgehäuse<br />
in Schutzart IP69K schützt die Elektronik im Inneren<br />
gegen das Eindringen von Schmutz, Staub, Flüssigkeiten,<br />
Feuchtigkeitsnebeln und Hochdruckdampf. Das Gehäusemate-<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
rial V4A bietet hohe Beständigkeit gegen oxidative Medien oder<br />
auch aggressive Inhaltsstoffe, wie sie in vielen der industrieüblichen<br />
Reinigungs- und Desinfektionsmittel enthalten sind.<br />
Bei der konstruktiven Ausführung haben die Ingenieure auf ein<br />
durchgängig hygienegerechtes Design geachtet, um Schmutznestern,<br />
Sporenbildnern und Keimen keine Chance zu geben. Deshalb<br />
ist das Gehäuse der Baureihe frei von Übergängen, Spalten,<br />
Vertiefungen, Hinterschnitten oder Toträumen. Die Gehäuseflächen<br />
mit ihren glatten, abgerundeten Kanten sind geneigt, so<br />
BESONDERE MERKMALE SIND DIE<br />
HOHE DICHTIGKEIT GEGEN DAS<br />
EINDRINGEN VON PARTIKELN<br />
UND FEUCHTIGKEIT<br />
dass ein vollständiges, rückstandsfreies Ablaufen von Produktrückständen<br />
oder Spülmedien möglich ist. Hinzu kommt,<br />
dass der Werkstoff V4A durch seine Eigenschaften das Anhaften<br />
von Mikroorganismen und deren Vermehrung erschwert sowie<br />
deren natürliche Absterberate fördert.<br />
Bilder: Prologistik<br />
www.proLogistik.com<br />
Die Edelstahl-IPCs sind auf den Einsatz in hygienesensiblen Bereichen<br />
der Produktion von Nahrungsmitteln ausgelegt<br />
UNTERNEHMEN<br />
proLogistik GmbH<br />
Fallgatter 1, 44369 Dortmund<br />
Tel. 0231 51940<br />
E-Mail: info@prologistik.com<br />
DIGITALER STELLUNGSREGLER<br />
Von Emerson gibt es den digitalen Stellungsreglers Fisher<br />
Fieldvue DVC7K. Das Gerät wandelt Daten in lokal am Gerät<br />
verfügbare Informationen um und durch Bluetooth kann das<br />
Wartungspersonal die Daten kabellos auf einem Smartphone,<br />
einem Tablet oder einem<br />
Computer empfangen.<br />
Digitale Stellungsregler<br />
sind als Zubehörgeräte für<br />
Regel- und Auf/Zu-Ventile<br />
erhältlich, um zum<br />
Beispiel die lokale Analyse<br />
von Ventildaten und<br />
digitale Kommunikation<br />
mit Hostsystemen zu<br />
ermöglichen. Wenn ein<br />
Stellventil beispielsweise nur langsam auf Hubbefehle<br />
reagiert, ist dies häufig ein frühes Anzeichen von auftretenden<br />
Problemen. Der DVC7K erkennt diesen Zustand, benachrichtigt<br />
das zuständige Personal und gibt Empfehlungen für<br />
Korrekturmaßnahmen. Das Gerät interpretiert Daten, um<br />
durch Kombinationen der Informationen eine optimierte<br />
Vorgehensweise vorzuschlagen. Bisher mussten von digitalen<br />
Stellungsreglern erfasste Daten zur Verarbeitung und<br />
Aufbereitung für die Anzeige an ein Hostsystem übertragen<br />
werden. Die intelligenten Funktionen dieses neuen Systems<br />
machen die Daten nun jedoch verfügbar, ohne dass die<br />
Software eines Hosts erforderlich ist.<br />
www.emerson.com<br />
KOSTENPFLICHTIGE TOOLS JETZT<br />
KOSTENFREI<br />
Schon seit einigen<br />
Monaten baut Vega<br />
das Angebot und die<br />
Möglichkeiten der<br />
Bedientools für<br />
Anwender kontinuierlich<br />
aus. So ist<br />
beispielsweise der<br />
Kundenservice<br />
bequem von dort erreichbar, wo der Kunde mit dem Gerät<br />
arbeitet – über die Vega Tools-App oder in der Bediensoftware<br />
Vega DTM Collection. Auch die Funktion Backup and Restore,<br />
die laut Hersteller eine Sicherung aller parametrierten<br />
Gerätedaten ermöglicht, ist bereits seit Frühjahr verfügbar.<br />
Mit dem Vega Dataviewer, einem Berechnungsassistenten für<br />
komplexe Behälterformen oder der umfangreichen Gerätedokumentation<br />
kamen im Oktober weitere Features hinzu.<br />
Weiterhin macht das Unternehmen die früher kostenpflichtige<br />
Vollversion der DTM Collection nun zum kostenlosen Standard<br />
für alle. Damit möchte das Unternehmen dem Anwender all<br />
das zur Verfügung stellen, was er für die schnelle und einfache<br />
Inbetriebnahme, Diagnose und Wartung der Geräte benötigt.<br />
Bei der Vega DTM Collection handelt es sich um ein ganzes<br />
Softwarepaket, das viele nützliche Funktionen beinhaltet. Es<br />
ermöglicht zum Beispiel die einfache Gerätedokumentation<br />
als PDF-Datei zum Abspeichern oder Drucken.<br />
www.vega.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 23
SENSORDATEN IM SICHEREN NETZ<br />
VERNETZTE PUMPEN<br />
INS IIOT<br />
01<br />
Moderne Industry 4.0-Anlagen in der <strong>Verfahrenstechnik</strong> sind oft noch<br />
der Wunsch – Realität sind meistens Fabriken, in denen Maschinen<br />
unterschiedlichster Generationen im Einsatz sind. Doch auch diese<br />
lassen sich ins IIoT integrieren. Smarte Sensoren können eine Lösung<br />
für die Vernetzung vorhandener Prozessanlagen darstellen. Ein Industriedienstleister<br />
nutzt sie, um Verschleißerscheinungen an Pumpen<br />
frühzeitig zu erkennen und die Daten vielfältig nutzbar zu machen.<br />
Anhand von Schwingungsanalysen lassen sich mit intelligenten<br />
Sensoren Verschleißerscheinungen ausmachen,<br />
bevor sie zu Störungen oder Ausfällen führen. Der Betreiber<br />
kann damit Service- und Wartungspläne erstellen,<br />
die sich am tatsächlichen Bedarf, nicht an einem starren Zeitschema<br />
orientieren. Viele Hersteller rüsten ihre Maschinen bereits ab<br />
Werk mit entsprechender Sensorik aus. Allerdings hat der Anwender<br />
nicht automatisch Zugriff auf die Daten. Vielmehr nutzen die<br />
Hersteller die Informationen bevorzugt selbst, um entsprechende<br />
Wartungsverträge oder einen rechtzeitigen Austausch anzubieten.<br />
Der Industriedienstleister Yncoris plante eine eigene Lösung.<br />
SENSIBLE DATEN LIEBER IM HAUS<br />
Yncoris ist ein industrieller Dienstleister und zudem Betreiber<br />
des Chemieparks Knapsack bei Köln, Hürth. Für die Produktion<br />
am Standort stellt das Unternehmen neben Strom verschiedene<br />
Gase und Flüssigkeiten über ein Rohrleitungssystem zur Verfügung.<br />
Dazu gehören hunderte von Pumpen. Strikte Wartungspläne,<br />
Begehungen und auch ein genaues Hinhören mit<br />
menschlichen Ohren stellten den Betrieb sicher. Zeitweise nutzte<br />
der Dienstleister auch den Service eines Pumpenherstellers,<br />
der seine Aggregate mit Schwingungssensoren ausgerüstet hat.<br />
Aber sensible Daten sollen das Werksgelände besser nicht verlassen.<br />
Das Unternehmen installierte daher ein eigenes System einschließlich<br />
der nötigen Infrastruktur, um die gewünschten Messwerte<br />
aufzunehmen. Für die technische Umsetzung holte sich Yncoris<br />
die Experten von Weidmüller ins Boot. Für die Sensorik bietet<br />
das Unternehmen die komplette Kette, von der Datenerfassung<br />
über die Vorverarbeitung und Kommunikation bis zur Analyse.<br />
Oft scheuen aber Chemieunternehmen aufgrund der hohen<br />
Sicherheitsanforderungen die Umsetzung digitaler Projekte in<br />
24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
02<br />
01 Die Daten des Sensors werden als digitale Messwerte vom<br />
Gateway aufgenommen und weiterverarbeitet<br />
02 Wenn es schwankt: Ungewöhnliche Vibrationen lassen sich<br />
mit dem Sensor zuverlässig erkennen<br />
03 Datengold: Der Sensor liefert wertvolle Informationen<br />
für Betrieb und Wartung<br />
03<br />
der Produktion. Deshalb war das Weidmüller-Konzept passend:<br />
Es war nachrüstbar und es verfügte über Schnittstellen, an denen<br />
Yncoris frühzeitig die Daten übernehmen konnte. Herzstück<br />
hierfür ist der Vibrationssensor U-Sense-Vibration. Das ist ein<br />
kompakter Sensor zur Zustandsüberwachung von Maschinen auf<br />
Basis der Vibrationsanalyse.<br />
SENSOR AM PULS DER PUMPE<br />
Die Überwachung der Gesamtschwingung erfolgt nach DIN ISO<br />
10816, zusätzlich wird auch eine FFT-basierte Frequenzanalyse<br />
(fast Fourier transform) unterstützt. Er wurde insbesondere für<br />
kontinuierlich laufende Pumpen, Kompressoren und Antriebe<br />
konzipiert. Ein Highlight ist die Nachrüstbarkeit: Durch die<br />
Stromversorgung über Batterie, kabelloser Datenübertragung und<br />
Schutz gemäß IP66 lässt sich der Sensor auch an älteren Maschinen<br />
problemlos montieren. Zur Befestigung stehen standardmäßig<br />
eine M8-Schraubverbindung und ein Adapter zur Verfügung.<br />
Bereits im Sensor erfolgt eine erste Datenvorverarbeitung der<br />
Beschleunigungsdaten zu statistischen Kenngrößen und Schwingungsspektren.<br />
Die Resultate werden als digitale Messwerte vom<br />
Weidmüller Gateway IoT-GW30 aufgenommen und weiterverarbeitet.<br />
Durch das Gateway können die vom Sensor erfassten Daten<br />
zwischengespeichert, verarbeitet, visualisiert und in eine<br />
Cloud oder ein lokales System übertragen werden.<br />
VOM FELDTEST ZUM STANDARD<br />
Bereits erste Tests erwiesen sich als erfolgreich. Die Instandhaltung<br />
versah mehrere Pumpen mit den Sensoren. Die unternehmenseigene<br />
IT nutzte das Gateway von Weidmüller, um die Daten<br />
zu sammeln und im eigenen Netzwerk zu visualisieren. Im<br />
nächsten Schritt wurden die Informationen und Sensoren in eine<br />
IoT-Plattform integriert. So ließen sich die eigenen Messungen<br />
mit den vom Pumpenhersteller erhobenen Daten vergleichen.<br />
Die Ergebnisse stimmten überein. Yncoris stattete daraufhin<br />
auch den eigenen Pumpenprüfstand mit der selbst entwickelten<br />
Lösung aus und kann nun umfangreiches Datenmaterial gewinnen.<br />
Rund 800 Pumpen setzt das Unternehmen pro Jahr instand.<br />
Zusätzlich zur Wartung kann interimsmäßig ein U-Sense-Vibration<br />
Sensor auf der Pumpe montiert werden, um die Vibration der<br />
frisch gewarteten Pumpe bei Durchlaufen der Kennlinie aufzunehmen.<br />
Zukünftig sollen die Pumpen an ihrem Arbeitsort mit<br />
einem dauerhaft montierten Sensor überwacht werden.<br />
Mit den Sensoren an den Pumpen lassen sich nun die Schwingungskurven<br />
von defekten und von instandgesetzten Geräten<br />
vergleichen. Durch die unterschiedlichen Schadensbilder bei<br />
den verschiedenen Pumpen und Aggregaten entsteht umfassendes<br />
und belastbares Datenmaterial. Das ist aber nur ein erster<br />
Schritt. Zusammen mit dem Fachwissen aus der Pumpenwerkstatt<br />
und den Instandhaltungserfahrungen aus dem Chemiepark<br />
kann Yncoris Informationen generieren, die auch für den<br />
Anlagenfahrer im täglichen Einsatz von Nutzen sind. Statt eines<br />
schlichten Messwerts soll er zukünftig Meldungen erhalten wie<br />
„Ein Schaden kündigt sich an“. Dies entlastet ihn davon, im hektischen<br />
Tagesgeschäft auch noch Messwerte zu interpretieren.<br />
Für Spezialisten will das Unternehmen außerdem ausführliche<br />
Daten zur Tiefendiagnose bereithalten.<br />
NOCH TIEFER INS INDUSTRIAL IOT<br />
Marco Knödler, Teamleiter MSR-Technik bei Yncoris lobt das System:<br />
„Die Lösung mit der Weidmüller Sensorik hat für Yncoris<br />
nicht nur wirtschaftliche Vorteile, wie die Unabhängigkeit von<br />
den Serviceleistungen der Pumpenhersteller. Sie garantiert auch<br />
die Hoheit über die gewonnenen Daten.“ Die werden bewusst<br />
auf einer unternehmenseigenen IoT-Plattform und nicht in einer<br />
öffentlichen Cloud gespeichert. Keine Information verlässt den<br />
Chemiepark – außer der Nutzer wünscht es.<br />
Bilder: Weidmüller, Yncoris, Doin Oakenhelm – stock.adobe.com<br />
www.weidmueller.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Weidmüller Interface GmbH & Co. KG<br />
Klingenbergstraße 26, 32758 Detmold<br />
Tel. 05231 14280<br />
weidmueller@weidmueller.de<br />
AUTOR<br />
Dr. Joachim Kastner, Strategic Program<br />
Manager bei Weidmüller<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 25
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
Hört in die Röhre: Die auf dem Rohr montierten<br />
Clamp-on-Sensoren erfassen die Zusammensetzung<br />
des innen strömenden Mediums<br />
BESTIMMUNG VON GASQUALITÄTSPARAMETERN<br />
IN ECHTZEIT UND OHNE EINGRIFF<br />
Um die Zusammensetzung von Erdgas analysieren zu können, lässt<br />
sich ein Dynamic Gas Master einsetzen. Außen angebracht, bestimmt<br />
er verschiedene Parameter in Echtzeit, simultan zum Durchfluss.<br />
Die Diversifizierung der Bezugsquellen für Erdgas, zum<br />
Beispiel durch die perspektivisch wachsende Einspeisung<br />
von erneuerbaren Gasen wie Biogas und Wasserstoff,<br />
stellt die Netzbetreiber vor Herausforderungen.<br />
Unterschiedliche Gaszusammensetzungen bedeuten unterschiedliche<br />
Kompressibilitätsfaktoren und unterschiedliche<br />
Energiegehalte. Nur ein Bruchteil der Durchflussmessstellen ist<br />
vor Ort mit einem Gaschromatographen ausgerüstet, mit dem die<br />
Zusammensetzung des Gases genau analysiert werden kann. Mit<br />
dem Dynamic Gas Master (DGM) der Gasdurchflussmesserserie<br />
Fluxus G bietet das Unternehmen Flexim nun die Möglichkeit,<br />
Parameter wie Kompressibilität, Molekulargewicht und Dichte<br />
simultan zum Durchfluss in Echtzeit zu bestimmen und somit<br />
den korrekten Normvolumenstrom auszugeben.<br />
DURCHFLUSS MIT SCHALL MESSEN<br />
Vor fast 20 Jahren hat das Unternehmen mit der erfolgreichen<br />
Übertragung der zunächst nur zur Durchflussmessung von Flüssigkeiten<br />
eingesetzten Clamp-on-Ultraschalltechnik auf Gase<br />
Pionierarbeit geleistet. Der Gasdurchflussmesser Fluxus G wird<br />
in großem Umfang zu Betriebsmessungen im europäischen<br />
Fernleitungsnetz eingesetzt. Die Analytikfunktion beruht auf der<br />
Messung der Schallgeschwindigkeit: Dieselben außen auf dem<br />
Rohr montierten Clamp-on-Sensoren, die über die Messung der<br />
Laufzeitdifferenz zur Bestimmung des Volumenstroms genutzt<br />
werden, erfassen simultan die Schallgeschwindigkeit des innen<br />
strömenden Mediums. Auf der Basis von AGA 10 und GERG 2008<br />
sowie der Auswertung aus mehr von tausend Messstellen hat<br />
Flexim den Dynamic Gas Master entwickelt, der Schallgeschwindigkeit,<br />
Druck und Temperatur mit den Gasqualitätsparametern<br />
verknüpft. Versuchsreihen in unabhängigen Testlabors bestätigten<br />
die Leistungsfähigkeit und Genauigkeit des Geräts, unter anderem<br />
bei der Durchflussmessung von Erdgas-Wasserstoff-Gemischen.<br />
Der DGM lässt sich ohne Zusatzrohre an jeder Stelle<br />
im Leitungssystem einsetzen und eignet sich damit sehr gut zur<br />
Qualitätsüberwachung des gesamten Netzes.<br />
Bilder: Flexim<br />
www.flexim.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
FLEXIM Flexible<br />
Industriemesstechnik GmbH<br />
Boxberger Straße 4, 12681 Berlin<br />
Tel. 030 93667660<br />
E-Mail: info@flexim.de<br />
26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
TEMPERATURMESSUNG<br />
BERÜHRUNGSLOS MÖGLICH<br />
Das neue TG54-2 von Teledyne Flir ist ein 20:1<br />
IR-Punktthermometer, das laut Unternehmen<br />
schnelle Temperaturmessungen berührungslos<br />
ermöglicht. Das Gerät hat ein Verhältnis von<br />
Entfernung zu<br />
Punkt (Spot) von<br />
20:1, so, dass der<br />
Benutzer auch<br />
kleinere Ziele aus<br />
einer sichereren<br />
Entfernung messen<br />
kann. Ausgestattet<br />
mit Infrarottechnologie, Laserpointer der Klasse II<br />
und der Fähigkeit, bis zu einer maximalen IR-Temperatur<br />
von 850° C zu messen, sorgt das TG54-2<br />
laut Unternehmen für Präzision und mit einer<br />
Fallhöhe von 3 m sowie der Schutzart IP65 ist es<br />
auch für anspruchsvolle Anwendungen gerüstet.<br />
Weitere Merkmale des Geräts sind das schnelle<br />
Anpassen der Einstellungen wie die hohen/<br />
niedrigen Alarme zur effizienten Durchführung<br />
von Inspektionen, das Speichern bis zu 99 Messpunkten<br />
und die eingebaute LED-Arbeitslampe<br />
zum Erhellen schwach beleuchteter Bereiche.<br />
www.flir.com<br />
PLUG-AND-MEASURE-TECHNOLOGIE<br />
Der norddeutsche Messgerätehersteller Labom<br />
entwickelt und fertigt Messgeräten für Druck- und<br />
Temperaturmessung mit SIL-Qualifikation und<br />
Ex-Schutz. Um individuell auf die jeweilige<br />
Messsituation eingehen zu können, bietet das<br />
Portfolio von Labom<br />
eine Vielzahl von<br />
Messgeräten wie<br />
etwa im Druckmessbereich<br />
die SIL-geeigneten<br />
Serien Pascal<br />
Ci4, Pascal CV3 und<br />
Compact sowie<br />
mechanische<br />
Druckmessgeräte mit Schaltkontakt und für die<br />
Temperaturmessung beispielsweise die Widerstandsthermometer-Serien<br />
GA27 und GA25 sowie<br />
ebenfalls Gasdruckthermometer mit Schaltkontakt.<br />
Einen besonderen Vorteil bietet der Druckmessumformer<br />
Pascal CV3: Die Module können<br />
vor Ort durch einfache Plug-and-measure-Technologie<br />
ausgetauscht oder ergänzt werden – ohne<br />
Neuabgleich und ohne das Gerät aus dem Prozess<br />
zu nehmen. Bei einer Kombination mit dem<br />
Schaltkontaktmodul kann dadurch auf eine<br />
weitere Steuerungseinheit mit SIL-Qualifikation<br />
verzichtet werden, da der CV3 direkt das Schaltsignal<br />
an den Aktor – wie etwa eine zu stoppende<br />
Pumpe – weitergeben kann.<br />
www.labom.com<br />
AUF DEM WEG ZUR DIGITALEN<br />
TRANSFORMATION<br />
Jumo positioniert sich stärker als System- und Lösungsanbieter<br />
für Sensorik und Automatisierung. Mit SPE (Single Pair<br />
Ethernet) und IO-Link möchte das Fuldaer Unternehmen<br />
punkten. SPE verringert den Verkabelungsaufwand durch<br />
Reduktion auf nur ein Adernpaar, über welches die Energieversorgung<br />
der Sensoren mittels Power over Data Line (PoDL)<br />
und eine schnelle digitale Übertragung der Sensorwerte auf<br />
Kabeldistanzen bis zu 1.000 Metern sichergestellt wird.<br />
IO-Link ist als industriell taugliches Kommunikationssystem<br />
etabliert und hat Einfachheit und Robustheit im Betrieb unter<br />
Beweis gestellt. Zwei wesentliche Vorteile von IO-Link sind der<br />
einfache Austausch von ausgefallenen oder beschädigten<br />
IO-Link-Sensoren und die Feldbusunabhängigkeit. Jumo hat<br />
die SPE-Technologie auf Basis von 10BASE-T1L in drei Sensorlösungen<br />
integriert: Hydrotrans S20 (Temperatur, Feuchte, CO2<br />
Messumformer), Flowtrans MAG H20 (Durchflussmessumformer)<br />
und Delos S02 (Druckmessumformer).<br />
www.jumo.net<br />
SMARTPHONE UND SMARTSCANNER<br />
ZERTIFIZIERT<br />
Das SP9EX1 Smartphone<br />
und der SC9EX1<br />
Smartscanner sind zwei<br />
neue Produkte der Firma<br />
Bartec, die im Gefahrenbereich<br />
Zone 1 und 21 (ATEX/<br />
IECEx) bzw. DIV1/Class1<br />
für mehr Sicherheit sorgen<br />
sollen. Der Prozessor in den Geräten basiert auf dem<br />
QCM6490 System-on-Chip (SoC) von Qualcomm Technologies.<br />
Der SoC bietet laut Hersteller eine höhere Leistung bei<br />
geringem Stromverbrauch, intelligentes Computing und<br />
geräteinterne KI-Funktionen, schnelle 5G-Konnektivität für<br />
öffentliche und private Netzwerke sowie Wifi 6 Standard in<br />
höchster Qualität für den alltäglichen Gebrauch. Das im<br />
SC9EX1 integrierte Zebra Scanmodul ist über die Anwendung<br />
auf dem Gerät oder über Push- Konfigurationen für Flottenbereitstellungen<br />
konfigurierbar.<br />
www.bartec.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 27
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
ULTRASCHALLSENSOR MIT IO-LINK<br />
Der Ultraschallsensor Nano von Microsonic steckt in einer<br />
M12-Gewindehülse und hat einschließlich Stecker eine Länge<br />
von 55 mm. Die Sensoren haben einen 4-poligen M12-Rundsteckverbinder<br />
und werden über Pin 2 geteacht. Weiterhin<br />
gibt es eine IO-Link-Schnittstelle. Standardmäßig gibt es: 1<br />
Push-Pull-Schaltausgang pnp- und npn-schaltend auf einem<br />
Ausgang, Analogausgang 4–20 mA oder 0–10 V, 2 Tastweiten<br />
mit einem Messbereich von 20 bis 350 mm, eine Auflösung<br />
von 0,069 mm und die Betriebsspannung reicht von 10–30 V,<br />
für den Einsatz an unterschiedlichen Spannungsnetzen. Last<br />
but not least ist er UL gelistet nach kanadischen und US-amerikanischen<br />
Sicherheitsstandards. Die Temperaturkompensation<br />
konnte noch einmal deutlich verbessert werden. Nach dem<br />
Zuschalten der Betriebsspannung erreichen die Sensoren<br />
bereits nach 45 Sekunden ihren Arbeitspunkt.<br />
www.microsonic.de<br />
UNBEEINDRUCKT VON FILM UND<br />
ANHAFTUNG<br />
Berührungsfrei Grenzstände erfassen, auch wenn Tankinnenwände<br />
mit Mikrofilmen oder Rückständen behaftet sind: Der<br />
neue kapazitive Sensor PL240 von Baumer detektiert durch<br />
sein intelligentes Messprinzip Füllstände auch unter herausfordernden<br />
Bedingungen. Aufgrund der technologischen<br />
Vorzüge sind kapazitive Sensoren in der Lage, diese auch ohne<br />
direkten Kontakt selbst durch Plastik- oder Glaswände zu<br />
detektieren. Das bietet Vorteile, speziell im Zusammenhang<br />
mit aggressiven Lösungen oder Laborflüssigkeiten, wenn ein<br />
geschlossener Behälter bevorzugt oder Direktkontakt mit<br />
einem Fremdkörper vermieden werden sollte. Bleiben jedoch<br />
bei sinkendem Füllstand die Innenwände des Tanks mit<br />
Mikrofilmen oder Rückständen bedeckt, stoßen herkömmliche<br />
kapazitive Sensoren oft an ihre Grenzen: Sie können nicht<br />
zuverlässig zwischen Medium und Film unterscheiden.<br />
Unbeeindruckt von solchen Phänomen zeigt sich laut Baumer<br />
dessen neuer kapazitiver Sensor PL240. Und das bei Wandstärken<br />
bis 6 mm. Von außen an einem Kunststoff- oder<br />
Glas-Behälter angebracht, meldet der Sensor durch seine<br />
Anhaftungskompensation Grenzstände von wasserbasierenden<br />
Medien wie Reinigungslösungen, Milch oder Laborflüssigkeiten.<br />
Feuchtigkeit und Nässe stören ihn dabei genauso<br />
wenig wie Tankberührungen. Es sind Luftspalte bis zu 1 mm<br />
zwischen Behälter und Sensor möglich.<br />
www.baumer.com<br />
BAUMER ZEIGTE SENSOREN<br />
FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />
Baumer präsentierte auf<br />
der Braubeviale in Nürnberg<br />
intelligente Sensorlösungen<br />
für die Brau- und<br />
Getränke-Industrie. Für das<br />
CIP bietet Baumer hygienische<br />
Sensoren, die<br />
Parameter wie Leitfähigkeit, Durchfluss, Temperatur, Füllstand<br />
und Druck messen, zum Beispiel der Leitfähigkeitssensor<br />
PAC50. Er hat eine hohe Performance sowie Temperaturrobustheit<br />
bis 140 Grad. Der PLP70ist für die kontinuierliche<br />
Füllstandsmessung: Der potentiometrische Füllstandssensor<br />
passt sich selbst an homogene Medien mit sehr geringer<br />
Leitfähigkeit (grösser als 5 Mikrosiemens/cm) automatisch an<br />
und ermöglicht durch das Touch-Display eine bedienerfreundliche<br />
Prozessüberwachung. Und für die Fliessbandsteuerung<br />
beim Abfüllen und Verpacken gibt es den EB200E: Über die<br />
IO-Link Schnittstelle liefert er Position und Drehzahl oder lässt<br />
sich direkt als Drehzahlwächter parametrieren.<br />
www.baumer.com<br />
DIGITALE LEBENSMITTELSICHERHEIT<br />
Mettler-Toledo adressiert mit dem Release 2.6 seiner Datenmanagement-Software<br />
„Prodx“ Lebensmittelproduzenten, die<br />
mit Digitalisierung ihre Betriebsabläufe verbessern und<br />
gleichzeitig die<br />
Lebensmittelsicherheit<br />
und<br />
Produktkonformität<br />
ihrer<br />
Erzeugnisse<br />
optimieren<br />
möchten. Prodx<br />
ist eine Daten<br />
management-<br />
Software, die<br />
automatisch die<br />
Inspektionsdaten der Mettler-Toledo Produktinspektionssysteme<br />
erfasst und diese manipulationssicher speichert. Die<br />
Software ermöglicht es kritische Kontrollpunkte (CCPs) in<br />
Echtzeit zu überwachen; gleichzeitig unterstützt das System<br />
eine lückenlose Dokumentation der Einhaltung lokaler und<br />
globaler regulativer Vorschriften oder kundenseitiger Vorgaben.<br />
Anwender können ihre Produktinspektionslösungen in<br />
übergeordnete SCADA-, MES- oder ERP-Systeme integrieren.<br />
Das neue Dashboard liefert dem Bediener eine Übersicht zu<br />
Status und Performance der Produktinspektionssysteme<br />
sowie deren wichtigsten Kennzahlen und Gesamtanlageneffizienz.<br />
Release 2.6 bietet nun die Möglichkeit, automatisch<br />
Endauswertungen auszulösen und Berichte zu generieren.<br />
Neu hinzugekommen ist das visuelle Inspektionssystem V13<br />
zur Etikettenprüfung von Flat-Pack-Produkten. Die Produktvalidierungsfunktion<br />
für Röntgeninspektionssysteme schützt<br />
vor unbeabsichtigten Set-up-Änderungen der hinterlegten<br />
Produkteinstellungen.<br />
www.mt.com<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
GASMESSUNGEN JETZT NOCH GENAUER<br />
Die neuste Generation der Luftmassenmessgeräte von Systec Controls, der Deltaflow C, gibt es wie gehabt<br />
in zwei Bauformen, als Staudrucksonde oder als Einschraub-Venturi. Sie ist geeignet für Luft und andere<br />
Gase in Rohrleitungen und Kanälen und arbeitet nach dem Differenzdruckprinzip. Einsatzgebiete des<br />
Messgerätes sieht das Unternehmen in Durchflussmessungen beispielsweise von Druckluft, Brennstoff-<br />
Luftregelung, Motorprüfständen oder Abgasen. In der aktuellen Version soll das Gerät in noch raueren<br />
Umgebungen nutzbar sein, da es mit dem IP67-M12-Anschluss kommt. Noch mehr Möglichkeiten bieten<br />
die auf Wunsch erhältlichen Schnittstellen Modbus, CAN und Impulsausgang.<br />
www.systec-controls.de<br />
UPDATE FÜR STATIC ANALYSIS<br />
Bereits seit 2016<br />
bietet das<br />
Softwareunternehmen<br />
Codesys<br />
ein Add-on zur<br />
statischen<br />
Codeanalyse an,<br />
dass die Entwicklung<br />
von Steuerungslogik unterstützt. Dieses Tool wurde nun<br />
überarbeitet. Die neue Version 5.0 von Codesys Static Analysis<br />
macht es einfacher, den IEC-61131-3-Applikationscode zu<br />
verbessern. Integriert wurde dazu die sogenannte Konstantenpropagation,<br />
mit der sich im Code verwendete Variablenwerte<br />
vorhersagen lassen. Diese Variablenwerte nutzt das<br />
Add-on-Tool, um Probleme im Code bereits bei der Eingabe zu<br />
melden: So lassen sich fehlerhafte Arrayzugriffe, Divisionen<br />
durch 0 und Null-Pointer Zugriffe sehr sicher vermeiden. Das<br />
Tool soll zum Programmierassistenten werden, der schon<br />
während der Entwicklung Code Smells erkennt und passende<br />
Quicktipps zur Korrektur bereitstellt. Außerdem gibt es neue<br />
Checks, allen voran eine Indexprüfung bei Arrayzugriffen ohne<br />
Codevergrößerung.<br />
de.codesys.com<br />
SIEBEN IO-MODULE AUF EINEN STREICH<br />
Sieben verschiedene Typen digitaler IO-Module umfasst das<br />
M100-IO-System von Bachmann. Damit kann das System laut<br />
Unternehmen die unterschiedlichsten Anforderungen bei der<br />
der digitalen Übertragung von Signalen bestmöglich abdecken.<br />
Der angebrauchte 2D-QR-Code lässt sich mit industriellen<br />
Scannern ebenso wie mit handelsüblichen Smartphones<br />
oder Tablets auslesen. Gerätebezeichnung, Artikel- und<br />
Seriennummer werden unmittelbar<br />
angezeigt. Ein Weblink zum Informationssystem<br />
ermöglicht dann den Zugriff<br />
auf Datenblatt, Anschlussschema,<br />
Handbuch und andere Daten über das<br />
Modul. Die Modultypen mit Einleiteranschluss<br />
haben eine maximale<br />
Kanaldichte bis zu 24 Kanälen pro<br />
IO-Slot. An den Modulen mit Zweioder<br />
Dreileiteranschluss können<br />
sensor-individuelle Anschlusskabel<br />
direkt aufgelegt werden.<br />
www.bachmann.info/de<br />
MESSWERTE GETRIGGERT SCHREIBEN<br />
Mit dem Update auf Version 8.4<br />
können in IbaPDA erfasste<br />
Messwerte getriggert in IbaHD-<br />
Server geschrieben werden.<br />
Durch die Fokussierung auf<br />
relevante Daten können Analysen<br />
laut Unternehmen einfacher und<br />
schneller durchgeführt werden.<br />
Durch diese Neuerung sollen<br />
Analysen einfacher und schneller durchgeführt und Netzauslastung<br />
und Speichernutzung optimiert werden können.<br />
Start- und Endtrigger einer Aufzeichnung sind dabei mit Hilfe<br />
der aufgezeichneten analogen und binären Signale und deren<br />
Verknüpfung konfigurierbar und lassen sich somit an die<br />
spezifischen Anwendungsfälle ausrichten. Da oftmals auch<br />
das Prozessverhalten rund um einen Trigger relevant für die<br />
Datenanalyse ist, soll in IbaPDA zudem eine Pre- und Post-<br />
Trigger-Zeit bestimmt werden können. Mithilfe dieser werden<br />
Messwerte geschrieben, die vor einer Start- und nach einer<br />
der Stopp-Trigger-Bedingung liegen.<br />
www.iba-ag.com<br />
INLINE-DRUCKTRANSMITTER<br />
Als Teil der Rohrleitung trägt der<br />
neue Inline-Drucktransmitter<br />
Typ DMSU22SA von Wika dazu<br />
bei, sterile Prozesse in der<br />
Pharma- und Lebensmittelindustrie<br />
zu optimieren. Das<br />
Gerät kommuniziert via<br />
HART-Protokoll und ist 3-A- und<br />
EHEDG-zugelassen. Herzstück<br />
des Transmitters ist ein elliptischer<br />
Rohrsensor mit Wheatstone’scher Messbrücke. Dessen<br />
Hygienic Design zeichnet sich laut Unternehmen im Vergleich<br />
zu beispielsweise einem Hygiene-Gehäuse durch ein sehr<br />
gutes Strömungsverhalten aus. Der Drucktransmitter ermöglicht<br />
laut Hersteller daher zeit- und kostensparende CIP- und<br />
SIP-Verfahren. Der Rohrsensor ist, je nach Anforderung, aus<br />
mindestens 0,45 mm starkem Edelstahl gefertigt. Sollte<br />
dennoch ein Schaden auftreten, wird der Anwender laut<br />
Unternehmen zeitgleich über die Alarmfunktion informiert.<br />
Im Transmitter ist zudem eine aktive Temperaturkompensation<br />
integriert, was die Prozesssteuerung genauer machen soll.<br />
www.wika.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 29
NACHHALTIGER FRISCHESCHUTZ FÜR MINERALWASSER<br />
SPÜRBAR LÄNGER SPRUDELIG<br />
Eine Beschichtung aus hauchdünnem, chemisch reinem Glas an der<br />
Innenwand von PET-Flaschen, hat bisher vor allem die Qualität und<br />
Haltbarkeit von sensitiven Softdrinks und Säften verbessert. Erstmals<br />
profitiert nun ein Mineralbrunnen von der besonderen Technologie.<br />
Der nachhaltige Schutz seiner Quelle ist Henning Rodekohr,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der Vilsa-<br />
Gruppe ein grundlegendes Anliegen. Seit 2021 sind alle<br />
Mineralwassersorten biozertifiziert. Und durch die aktive<br />
Förderung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der Landwirtschaft<br />
unterstützt das Unternehmen eine hohe Qualität von<br />
Böden und Grundwasser im Umfeld seiner Quelle. Aus diesem<br />
Schutzgedanken heraus fiel die Entscheidung, künftig für das<br />
komplette Einweg-Portfolio der Marke auf die KHS-Beschichtungstechnologie<br />
Plasmax zu setzen.<br />
Vorteil: Freshsafe-PET vereint das niedrige Gewicht und die Robustheit<br />
der Kunststoffflasche mit den gleichzeitig signifikant verbesserten<br />
Barriereeigenschaften einer Glasflasche. Damit schützt<br />
die Lösung vor Sauerstoffeintrag und CO 2<br />
-Verlust. Darüber hinaus<br />
hat Freshsafe-PET für den Ausbau geschlossener Wertstoffkreisläufe<br />
Pluspunkte: Im Gegensatz zu PET-Flaschen mit beigemischten<br />
Additiven für eine verbesserte Barriere und Haltbarkeit<br />
ermöglicht das KHS-Verfahren durch die im Recyclingprozess<br />
vollständig abwaschbare Innenbeschichtung die hundertprozentige<br />
Flasche-zu-Flasche-Wiederverwertung. Rodekohr erklärt:<br />
„Indem wir bei unserem Einweg-Sortiment künftig ausschließlich<br />
Freshsafe-PET verwenden, machen wir uns gezielt die Vorzüge<br />
von Glas in Bezug auf Frischegefühl und Haltbarkeit zunutze.<br />
Unsere Produkte sind so wirksamer vor Einflüssen von außen<br />
geschützt und der Geschmack ist noch besser gesichert.“<br />
OPTIMALER PRODUKTSCHUTZ<br />
Durch die hauchdünne Barriere aus chemisch reinem Glas ist der<br />
natürliche Geschmack der Wasser-Produkte jetzt wesentlich länger<br />
vor Sauerstoffeintrag und auch Aromen- sowie CO 2<br />
-Verlust<br />
geschützt. Die Vorteile von PET bleiben ebenso erhalten.<br />
Der Markteinführung war ein intensiver Entwicklungsprozess<br />
vorangegangen. Zwar setzen namhafte Abfüller sensitiv anspruchsvoller<br />
Produkte wie Säfte oder kohlensäurehaltige Erfrischungsgetränke<br />
seit Jahren auf die umweltschonende Plasmax-Barrieretechnologie,<br />
doch ihr Einsatz für natürliches Bio-<br />
Mineralwasser war für den Dortmunder Systemspezialisten neu.<br />
„Wir haben umfangreiche Simulationen durchgeführt, um im<br />
Beschichtungsverfahren ein optimales Abscheideverhalten des<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
Symbiose: Die Streckblasmaschine wurde im späteren Entwicklungsprozess<br />
mit der Barriereeinheit zum Freshsafe Block verheiratet<br />
Reaktionsgases und damit eine ideale Verteilung der hauchdünnen<br />
Glasbeschichtung in der Flasche zu realisieren“, erklärt<br />
Stefan Knappmann, Vertriebsleiter Deutschland und Schweiz<br />
bei KHS. „Unsere Bottles & Shapes-Spezialisten ermittelten für<br />
jede Behältergröße, jedes Produkt und jeden Kohlensäuregehalt<br />
die exakt passende Rezeptur.“<br />
INNOVATIONSSTÄRKSTER TEIL DER ANLAGE<br />
Installiert wurde zunächst die Streckblasmaschine Innopet Blomax,<br />
die im späteren Entwicklungsprozess mit der Barriereeinheit<br />
zum Innopet Freshsafe Block verheiratet wurde. Auf Preform-Zuführung,<br />
Streckblasen, Abkühlen und Transfer erfolgt<br />
die Beschichtung der PET-Flaschen nach dem PICVD-Verfahren,<br />
ein Prozess, der ursprünglich in der Pharmaindustrie Verwendung<br />
fand. Dabei werden die Behälter auf den Kopf gedreht und<br />
in die Beschichtungskammer übergeben. Dort wird im Feinvakuum<br />
ein Reaktionsgasgemisch in die Flasche geleitet und<br />
per Mikrowellen in einen Plasmazustand gebracht. In diesem<br />
Zustand wird Siliziumoxid, chemisch reines Glas wie es auch im<br />
Haushalt vielfach vorkommt, an die Behälterinnenseite abgeschieden.<br />
Dieser Vorgang des Streckblasens und Beschichtens<br />
erfolgt bei Vilsa mit einer Leistung bis zu 24.500 Flaschen pro<br />
Stunde. Das beliebteste Format im Bereich Einweg ist dabei die<br />
0,75-Liter-Flasche.<br />
„Mit dem neuen Innopet Freshsafe Block von KHS verfügen wir<br />
jetzt über die optimale Verpackungslösung für unsere kostbaren<br />
Produkte“, freut sich Rodekohr. Und ein erstes Fazit steht für Vilsa-Bereichsleiter<br />
Produktion und Technik Joachim Weippert<br />
auch schon fest: „Die Zusammenarbeit mit den KHS-Kollegen<br />
war und ist stets von größter fachlicher Kompetenz und einem<br />
sehr kooperativen Stil geprägt.“ Auch bei KHS ist man sehr zufrieden<br />
mit dem Zusammenwirken und Ergebnis. „Erneut konnten<br />
wir unsere Kompetenz im Bereich PET unter Beweis stellen und<br />
gemeinsam mit dem Kunden das Projekt erfolgreich umsetzen.“<br />
sagt Stefan Knappmann.<br />
Bilder: KHS (Frank Reinhold)<br />
www.khs.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KHS GmbH<br />
Juchostraße 20; 44143 Dortmund<br />
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E-Mail: stefan.knappmann@khs.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 31
SICHERER ZUGANG<br />
ANLAGENZUGRIFF<br />
NEU GEDACHT<br />
Ist ihr genutztes Anlagennetzwerk sicher?<br />
Diese Frage klärt die installationsfreie<br />
Securitylösung VPSC eines Münchner<br />
Entwicklers schon, bevor der Zugriff<br />
beginnt. Damit geht die Sicherheitslösung<br />
laut Hersteller neue Wege in der<br />
IT- und Anlagensicherheit.<br />
01 Alles steht auf dem Prüfstand: Das Sicherheitssystem<br />
checkt sämtliche Programme und Systeme<br />
Längst ist Digitalisierung in der Industrie Thema; Produktionsdienstleister<br />
müssen orts- und personenunabhängigen<br />
Zugriff auf Anlagen und Maschinen ermöglichen. Trotzdem<br />
schreiben viele Firmen der Cybersecurity immer noch keinen<br />
hohen Stellenwert zu. Dabei verkörpern Datendiebstahl und<br />
-manipulation ein massives Problem im Industriebereich: So verzeichneten<br />
laut der TÜV-Cybersecurity-Studie aus dem Jahr 2023<br />
11 % aller befragten Unternehmen im vergangenen Jahr einen IT-<br />
Sicherheits-Vorfall. Durch die Verschmelzung von Digitalisierung<br />
und Produktion laufen Maschinen und Produktion ohne<br />
ausreichenden Schutz Gefahr, gekapert, manipuliert oder vollkommen<br />
gestoppt zu werden. Mangelnde Vorbereitung und unzureichende<br />
IT-Schutzmaßnahmen gefährden die Existenz.<br />
IM WIRRWARR DER IT-SICHERHEIT<br />
Auch die Firma Conex findet sich im Digitalisierungs-Zugzwang<br />
wieder. Der mittelständische Betrieb mit Sitz in Rugell-Liechtenstein<br />
beschäftigt 380 Mitarbeiter. Die Philosophie des Unternehmens:<br />
CO 2<br />
-Neutralität in der Wertschöpfungskette schaffen. Für<br />
deren Realisierung hilft die Firma ihren Kunden bei der Ausschöpfung<br />
ihres vollständigen Potenzials. Eine Expertenanalyse<br />
erschließt bisher unentdeckte Möglichkeiten in Fertigungs- und<br />
Beschaffungsprozessen. Anschließend generiert ein Optimierungskonzept<br />
eine neue Auswahl geeigneter Dienstleister anhand<br />
von Faktoren wie Preis, Qualität, Lieferperformance und<br />
Ökobilanz. Nachfolgend nimmt Conex eine technische Verbesserung<br />
der genutzten Produktionsanlagen vor.<br />
Fakt ist: Digitalisierung bildet die Basis für funktionierende Abläufe<br />
und lückenlose Kommunikation mit Auftraggebern. Segen<br />
und Fluch zugleich, sorgt sie im besten Fall für vereinfachte Abläufe<br />
und Kommunikation, im schlimmsten für Chaos: Prallen<br />
Software und Hardware von zahlreichen Herstellern aufeinander<br />
und sollen friedlich zusammenarbeiten, treten häufig Probleme<br />
auf. Auftraggeber setzen umfassende Kenntnisse und makellose<br />
Ausführung von Themen wie Datenschutz und Digitalisierungsmaßnahmen<br />
voraus, um sensible Produktionsdaten zu schützen.<br />
Deren Aneignung schließt sich dem täglichen Workload an. Ist<br />
das Unternehmen kein Experte, muss es eben einer werden –<br />
nebst allen anderen fordernden Aufgaben. Zusätzlich arbeiten<br />
40 % aller Conex-Mitarbeiter von unterwegs oder vom Kunden<br />
aus. Das stellt ein gewaltiges Sicherheitsrisiko dar. Laut dem Cyber<br />
Security Intelligence Index vom IBM laufen 90 % aller Cyber-<br />
Notfälle auf menschliches Fehlverhalten zurück.<br />
LÖSUNGEN GEFUNDEN<br />
Zunächst ging Conex auf die Software- und Anlagenhersteller zu,<br />
um Security-Maßnahmen zu besprechen. Ein schwieriges Unterfangen,<br />
denn jeder Hersteller setzte andere Datenschutzvorkehrungen<br />
voraus. Aktivierte ein Hersteller ein Update, funktionierte<br />
die Zusammenarbeit mit Anwendungen anderer Hersteller plötz-<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
lich nicht mehr. Um alle miteinander zu<br />
vereinen und die Zusammenarbeit annähernd<br />
reibungslos laufen zu lassen, hätte<br />
Sicherheit büßen müssen. „Das war eine<br />
Komplexität hoch zehn“, erinnert sich Geschäftsführer<br />
Jürgen Ströhle. „Wir steckten<br />
in einer Sackgasse fest und sahen keinen<br />
Ausweg. Es blieb einfach keine Zeit,<br />
um aufwändige Systemumstellungen vorzunehmen.“<br />
UNTERNEHMEN AUF DEM<br />
NEUSTEN STAND<br />
02<br />
Das Münchner Entwicklerteam von Saytec<br />
sprang dem Betrieb zur Seite und stattete<br />
Conex mit der installationsfreien Securitylösung<br />
Saytrust VPSC aus. Diese Zero<br />
Trust-Lösung sorgt von jedem Ort und<br />
Netzwerk aus für sicheren Zugriff. Ein<br />
achtstufiges Sicherheitsverfahren prüft<br />
Biometrie, PIN-Eingabe, Fingerabdruck<br />
und Personal Key Identity des Nutzers<br />
und schafft Zugang zu individuellen Applikationen.<br />
Das System schützt bereits<br />
schon vor Beginn der Kommunikation aus<br />
dem Arbeitsspeicher heraus vor Datendiebstahl,<br />
Identitätsklau und Man-in-the-<br />
Middle-Attacken. Eigenverantwortliche<br />
Überwachung und Updates der Endgeräte<br />
erübrigen sich.<br />
In zwei Tagen war die installationsfreie Plug and Play-Technologie<br />
einsatzbereit. Alle Mitarbeiter erhielten ihre Saytrust Access<br />
Tokens. Nach dem Einrichtungsprozess aktivierte das Unternehmen<br />
Add-on-Angebote wie Single-sign-on sowie browserunabhängige<br />
Webanwendungsfunktionen und entkoppelte Secure<br />
Share. Die Angestellten konnten nach einer kurzen Einführung<br />
ihre Arbeit unmittelbar fortsetzen. Nachträgliches Ausstatten der<br />
Tokens mit Anwendungen, Änderungen und Konfigurationen<br />
des Systems managt der IT-Leiter zentral, Updates installieren<br />
sich automatisch.<br />
Die Nutzung des neuen Systems entlastet den Firmenalltag:<br />
Vereinfachter Datenzugriff erlaubt vielen Personen, zeitgleich Informationen<br />
einzusehen. Sie vermeidet Zugangsprobleme und<br />
die Sperrung oder Verschiebung von Dateien. Die Komplexität<br />
reduzierte sich ebenso wie der Administrations- und Wartungsaufwand.<br />
Auch die Anfälligkeit für Sicherheitslücken und Ausfällen<br />
verringerte sich.<br />
SICHER HEISST NUN WIRKLICH SICHER<br />
03<br />
DAS SYSTEM CHECKT VOR (!)<br />
DEM ZUGANG, OB ES EINE<br />
BERECHTIGUNG GIBT<br />
Seine Dienstleister stattete Conex ebenfalls mit Tokens aus und<br />
nahm sie damit in die Gruppe vertrauenswürdiger Personen auf.<br />
Diese dürfen trotz Verifizierung nur auf Daten, Anlagen und Maschinen<br />
zugreifen, für die sie berechtigt sind. Datensätze lassen<br />
sich durch die VPSC-Lösung vollständig voneinander isolieren.<br />
Durch Identitätsprüfung und Errichten eines gesicherten Tunnels<br />
vor Kommunikationsbeginn umgeht die Technologie gefürchtete<br />
Risiken des Internets. Insgesamt acht, sich bedingende<br />
02 Die Lösung checkt vor Verbindungsaufbau und Netzwerkeintritt<br />
die Sicherheit und Berechtigung ...<br />
03 ... somit ist nur berechtigen Mitarbeitern der Zugang zu<br />
den Anlagen und Systemen möglich<br />
und ineinandergreifende, Sicherheitsstufen legen Cyberkriminellen<br />
Steine in den Weg. Ob aus dem Zug oder mit einem mit<br />
Spionage-Software infizierten Endgerät – stets herrscht sicherer<br />
Remote-Zugriff. Die Transparenz der Securitylösung erleichtert<br />
Nachverfolgung und Behebung von Schäden, Ausfällen oder<br />
Fehlfunktionen. Vor der Systemeinrichtung bemerkten Zuständige<br />
diese häufig erst bei komplettem Stillstand der Anlage oder<br />
körperlicher Anwesenheit der Mitarbeiter – letzteres bei Stand<br />
Alone-Betrieben eine Seltenheit.<br />
Im Sicherheitsprogramm identifizierte Hersteller greifen reibungslos<br />
auf ihre Anwendungen zu. Ihre Berechtigungen lassen<br />
sich flexibel verteilen, abändern und nachverfolgen. Überwachung<br />
von Anlagen geschieht im Handumdrehen. Ströhle fasst<br />
zusammen: „Saytec bot uns eine Kombination aus Sicherheit<br />
und Simplizität. Allein durch Reduktion der Komplexität hat sich<br />
die Umstellung gelohnt. Sonst hätten wir in neue Mitarbeiter und<br />
eine neue Netzwerkinfrastruktur investieren müssen“.<br />
Bilder: Saytec, Vecstock-Freepik.com<br />
www.saytec.eu<br />
UNTERNEHMEN<br />
SAYTEC AG<br />
Bremerstrasse. 11, 80807 München<br />
Telefon: 089 578361400<br />
E-Mail: kontakt@saytec.eu<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 33
BETRIEBSTECHNIK<br />
AKTUALISIERTES DIGITALISIERUNGSTOOL<br />
Wenn Sicherheitseinrichtungen um neue Funktionen ergänzt<br />
werden sollen, kann das Tool Silworx von Hima zur Drehscheibe<br />
der Digitalisierung von Sicherheitseinrichtungen werden. Denn<br />
nach dem Ergänzen der Funktionen ist in der Regel eine Neu-Zertifizierung<br />
notwendig. Um diese zu vereinfachen, aber trotzdem<br />
moderne Industrie-4.0-Funktionen flexibel nutzen zu können,<br />
gehen die Spezialisten von Hima mit der aktuellen Version von<br />
Silworx einen neuen und in Sachen Digitalisierung weiteren<br />
Schritt. Nun wird zwischen Kernfunktionen zur Programmierung<br />
von Sicherheitssteuerungen und Industrie-4.0-Funktionen<br />
unterschieden. Neue Funktionen (Plug-Ins), die nicht sicherheitsrelevant<br />
sind, können jetzt über eine zusätzliche Schnittstelle<br />
integriert werden, ohne die Sicherheitsfunktionen der Kernfunktionen von Silworx zu beeinträchtigen. Die Software<br />
läuft auf Standard-Windows-PCs in einem Softwarecontainer und lässt sich in Kombination mit allen gängigen<br />
Antiviren-Programmen einsetzen.<br />
www.hima.de<br />
VPN-DIENST FÜR HÖCHSTE<br />
SICHERHEIT<br />
Mit der Kombination aus VPN-Portal (Connectivity<br />
Service) und einer neuen Serie des VPN-Routers<br />
MRX hat Delta Logic sein Angebot für sichere<br />
Fernwartung aktualisiert. Mit dem Connectivity<br />
Service können Nutzer ihr eigenes virtuelles<br />
privates Netzwerk (VPN) aufbauen und verwalten.<br />
Clients können erst dann eine verschlüsselte<br />
Verbindung aufbauen, wenn sie die Authentifikation<br />
(X.509)<br />
durchgeführt<br />
haben. Die Serie<br />
MRX ist jetzt mit<br />
dem MRX2 um ein<br />
kompaktes Modell<br />
erweitert worden.<br />
Es ergänzt mit der<br />
Bauform 2 die bisherigen Modelle MRX3 und<br />
MRX5 und hat die von der MRX-Serie bekannte<br />
Funktionalität, belegt aber weniger Platz im<br />
Schaltschrank. Der MRX2 ist in den Verbindungsarten<br />
LAN, LTE und DSL erhältlich und bietet fünf<br />
Ethernet-Ports und zwei digitale Eingänge.<br />
www.deltalogic.de<br />
ASECOS BAUT<br />
MARKTPRÄSENZ AUS<br />
Asecos, Experte für Gefahrstofflagerung<br />
und -handhabung,<br />
will sein Produktsortiment<br />
weiter ausbauen.<br />
Insbesondere im Bereich der<br />
Lithium-Ionen-Sicherheitsschränke<br />
sind dieses Jahr<br />
Neuerungen in Form von<br />
weiteren Ausstattungsoptionen geplant. Und der Bau eines<br />
neuen Logistikzentrums am Standort in Gründau ermöglicht<br />
dem Unternehmen zukünftig nicht nur eine effizientere<br />
Lagerhaltung und die Erweiterung der Produktionskapazitäten,<br />
sondern auch die Einführung eines vollkommen neuen<br />
Versandlogistikkonzepts. Weiterhin wird es vom 20. bis<br />
22. Februar <strong>2024</strong> die Asecos-Online-Expo geben. Diese<br />
kostenfreie Online-Veranstaltung bietet an drei Tagen eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Vorträge mit neuen und bekannten<br />
Referenten rund um den sicheren Umgang, das professionelle<br />
Handling und die Lagerung von Gefahrstoffen. Referenten<br />
sind unter anderem Prof. Dr. Norbert Müller von Schenker und<br />
Dominik Naumann von Heraeus. Auch der Live-Chat steht den<br />
Teilnehmern während der Vorträge wieder zur Verfügung.<br />
www.asecos.com<br />
RÜTTELFILTER STEUERN UND REINIGEN<br />
Die Rüttelfilter-Steuerung HE 5733 von Axxeron Hesch Electronics enthält alle nötigen Anschlüsse für Vibrationsmotor<br />
und Ventilator (bis 5 kW). Sie erfasst optional den Differenzdruck über den Filter oder steuert den Abreinigungsprozess<br />
vollautomatisch über die einstellbaren Prozesszeiten. Es lässt sich der Zeitpunkt für die Abreinigung, die Reinigungszyklen<br />
und die Absetzzeit individuell festlegen. Für einen Fernstart oder eine Signalisierung stehen entsprechende<br />
Ein- und Ausgänge zur Verfügung. Die Filterdruckwerte lassen sich individuell einstellen, ebenso die Absetzzeiten<br />
(solange der Saugventilator nicht aktiv ist). Für mobile Filter mit 400 V-Steckeranschluss<br />
gibt es eine integrierte Drehfelderkennung und Phasenpräsenzüberwachung.<br />
Alle Komponenten der Filtersteuerung sind in einem<br />
Kunststoffgehäuse der Schutzart IP65 verbaut. Somit lässt sich die<br />
Steuerung auch ohne zusätzliches Heizelement im Freien einsetzen. Die<br />
HE 5733 besitzt die Zulassung für die ATEX-Zone 22 (Staub).<br />
www.hesch-automation.com<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
EINFACHES SCALE-UP NEUER<br />
PULVERTROCKNUNGSPROZESSE<br />
Das Rolab von De Dietrich besteht aus einem Nutschenfilter<br />
für Forschung und Entwicklung sowie die Pilotproduktion. Es<br />
ist sogar als schlüsselfertiger Schlitten mit Versorgungssystemen,<br />
Vakuumpumpe für den Produkttransfer und Vor-Ort-Reinigungssystem<br />
erhältlich. Es lässt sich auch an ATEX-Zonen<br />
und HPAPIs anpassen. In erster Linie ist das Rolab ein repräsentatives<br />
Modell für ein industrielles Produktionswerkzeug.<br />
Es wird häufig für ein Scale-up verwendet. Dazu stehen alle<br />
industrieüblichen Ausstattungsmöglichkeiten zur Verfügung:<br />
Reduzierung der Trocknungszeit durch integrierte Rührerheizung<br />
oder Mikrowellenheizung, vollständige und automatisierte<br />
Pulverentleerung mit dem Gasmessersystem, cGMPoder<br />
FDA-Fertigung<br />
mit vor-Ort-<br />
Reinigung.<br />
Mit dem Rolab<br />
wird die Optimierung<br />
des Endprozesses<br />
in drei<br />
Schritten durchgeführt.<br />
Der erste<br />
Schritt besteht darin, je nach Produkt und den damit verbundenen<br />
Risiken einer thermischen oder mechanischen Beeinträchtigung<br />
die möglichen Optimierungshebel auszuwählen.<br />
Auf diese Weise lassen sich die besten Parameter ausgewählen:<br />
Kuchenvolumen und -höhe, Rührmodus mit dem erforderlichen<br />
Paddeldesign, ergänzende Heizoptionen wie<br />
Heizwellen oder Mikrowellen. Die zweite Stufe basiert auf<br />
repräsentativen Tests im Gerät an Maschinen mit einer Größe<br />
von 0,17 bis 0,4 m². Das zugehörige Testdesign wird dann<br />
verwendet, um die fehlenden Daten zu berechnen. Dabei<br />
dienen die Tests dazu, die Anpassungen der Prozess- und<br />
Leistungsziele zu validieren. In der letzten Phase der Studie<br />
werden die theoretischen Daten mit den Testdaten abgeglichen,<br />
um das Gerät zu entwerfen.<br />
www.dedietrich.com<br />
DICHTUNGSLÖSUNGEN FÜR LEBENSMITTEL<br />
UND GETRÄNKE<br />
Die Produktfamilie Simmerring von Freudenberg Sealing<br />
Technologies besteht aus unterschiedlichen Bauformen für<br />
die Prozessindustrie: Unter anderem den Simmerring BAC als<br />
teil- oder vollummantelte<br />
Radialwellendichtung für<br />
erhöhte Hygieneanforderungen.<br />
Der Simmerring<br />
MSS3 bietet laut Unternehmen<br />
besonderen Schutz vor<br />
aggressiven Medien und ist<br />
für den direkten Kontakt<br />
mit Lebensmitteln geeignet.<br />
Für höhere Drücke, extreme chemische und thermische<br />
Belastungen, Trockenlauf oder Mangelschmierung wurde der<br />
Simmerring B2PT entwickelt. Der Simmerring Blueseal eignet<br />
sich für Einsatzbereiche mit geringer Schmierung, hohen<br />
Drehzahlen, extremen Temperaturen und aggressiven Medien.<br />
www.fst.com<br />
ECHTZEITDATEN FÜR BESSERE<br />
PERFORMANCE<br />
Produktionsdaten<br />
entstehen überall. Wie<br />
können Anwender sie<br />
optimal nutzen? Hier<br />
hilft eine App von Fette<br />
Compacting. Es ist der<br />
Condition-Monitor, der<br />
den Status aller Produktionsanlagen<br />
in Echtzeit<br />
erhebt und intuitiv visualisiert. Die Lösung erfasst den<br />
Zustand jeder Tablettenpresse und stellt die erhobenen Daten<br />
dar. Die Software nimmt Echtzeitdaten aller angeschlossenen<br />
Maschinen auf, visualisiert sie auf einem Dashboard und<br />
macht sie zugänglich. So bietet sie Anwendern eine Übersicht<br />
über zentrale Produktionsparameter – zu jeder Zeit und dank<br />
mobiler Endgeräte auch überall. Für jeden Parameter bietet<br />
das Dashboard einen eigenen Menüpunkt. Von dort geht es<br />
mit einem Klick in die Detailansicht.<br />
Der Condition-Monitor vergleicht darüber hinaus aktuelle und<br />
historische Daten. Anwender können Abweichungen so<br />
frühzeitig identifizieren und handeln. Die Daten bilden die<br />
Basis für weiterführende Analysen. Mithilfe künstlicher<br />
Intelligenz oder Machine Learning leitet die App daraus<br />
schließlich gezielte Handlungsempfehlungen ab. Innerhalb<br />
des Tools sind Grenzwerte festgelegt und es ist möglich, eine<br />
idealtypische Batchproduktion für die gewählten Parameter<br />
zu definieren und somit Benchmarks für die Produktion zu<br />
setzen. Die App bildet die Basis für die Eingliederung weiterer<br />
digitaler Anwendungen, um Produktions- und Maschinendaten<br />
in Zukunft sogar vorhersagen zu können. So können<br />
Anwender ihre Wartungsstrategie ändern – weg von einer<br />
Fixed-Time-Maintenance hin zu einer Condition-Based-Maintenance,<br />
die sich nach dem Zustand der Maschinen richtet.<br />
www.fette-compacting.de<br />
KOMBINATION VON RADIALEM UND<br />
AXIALEM MISCHEN<br />
Kontinuierliche Mischer von Gericke bieten laut Hersteller die<br />
optimale Kombination von radialem und axialem Mischen<br />
(Dispergieren) und ermöglichen so eine sehr hohe Homogenität<br />
mit niedrigem<br />
RSD, selbst für<br />
Formulierungen<br />
mit weniger als<br />
1 % Wirkstoffgehalt.<br />
Die Verweilzeit<br />
und der<br />
Energieeintrag<br />
können der<br />
pharmazeutischen<br />
Prozessführung angepasst werden. Die Mischer sind als<br />
Labor- und Pilotmaschinen für die Entwicklungsphase oder<br />
integriert in das vom Unternehmen Formulation Skid GFS als<br />
Teil einer voll integrierten inline Produktionslinie für orale<br />
feste Darreichungsformen erhältlich. Dieses beinhaltet dann<br />
die Steuerung mit PAT Prozeduren.<br />
www.gerickegroup.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 35
NEU UND NACHHALTIG<br />
WILO VERLEIHT NACHHALTIGKEITSPREIS<br />
Zum ersten Mal haben Wilo und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
den Internationalen Deutschen Nachhaltigkeitspreis (IDNP)<br />
vergeben. Die Auszeichnungen für ökologisches und soziales Engagement<br />
prämiert Partnerschaften zwischen deutschen und im Globalen<br />
Süden ansässigen Unternehmen. Im Rahmen der DNP-Preisverleihung<br />
am 24. November 2023 in Düsseldorf übergab Georg Weber, Mitglied<br />
des Vorstands und CTO der Wilo Gruppe, den Award. Mit dem Nachhaltigkeitspreis<br />
ausgezeichnet wurden zwei Partnerschaften: Das<br />
Textilunternehmen Jeckybeng und sein taiwanesischer Kooperationspartner<br />
Hermin Textile sowie die Kaffeekooperative Kaffeekoop mit<br />
ihrem ruandischen Partner Rwashoscco. „Die beiden Preisträger setzen<br />
sich eindrucksvoll für international nachhaltige Entwicklung und<br />
globalen Klimaschutz ein“, freut sich Weber.<br />
www.wilo.com<br />
PROTONENAUSTAUSCH-MEMBRAN-ELEKTROLYSEUR<br />
Mit der Förderzusage des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Landes Rheinland-Pfalz ist Basf dem Bau<br />
eines Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseurs einen Schritt nähergekommen. In Kooperation mit Siemens Energy geht die<br />
Errichtung der Wasserelektrolyse am Standort Ludwigshafen – das sogenannte Hy4Chem-EI-Projekt – nun in die nächste Bauphase<br />
über. Den entsprechenden Förderbescheid übergab<br />
Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin<br />
beim Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Klimaschutz, im Beisein von Malu Dreyer, Ministerpräsidentin<br />
von Rheinland-Pfalz, an Dr. Melanie<br />
Maas-Brunner, Mitglied des Vorstands der Basf Se und<br />
Standortleiterin des Werks Ludwigshafen. Mit einer<br />
Leistung von 54 Megawatt (MW) und einer Kapazität<br />
bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr wird der<br />
PEM-Elektrolyseur nach Fertigstellung einer der<br />
größten seiner Art in Deutschland sein. Betrieben mit<br />
Strom aus erneuerbaren Energien wird die Anlage<br />
CO 2<br />
-freien Wasserstoff erzeugen und damit die<br />
Treibhausgasemissionen am Standort um jährlich bis<br />
zu 72.000 Tonnen senken.<br />
www.basf.com<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG<br />
DIGITALISIERTE PRODUKTIONSPLATTFORM<br />
In Zusammenarbeit mit Emersons Gremium One-Click Technology Transfer werden<br />
die Emerson-Kunden Fujifilm Diosynth Biotechnologies, Merck und Pfizer die<br />
Entwicklung von Strategien, Lösungen und Richtlinien anführen, um das heutige<br />
Verfahren zur Übertragung von Herstellungsrezepten in eine digitalisierte<br />
Produktionsplattform umzuwandeln. Die Digitalisierung des Technologietransfers<br />
von Rezepten wird den Zeit- und Arbeitsaufwand sowie das Risiko für<br />
Verwaltung, Austausch und Übersetzung von Informationen verringern. Zudem<br />
sollen Patienten neue Arzneimitteltherapien schneller erhalten können.<br />
Emerson wird außerdem ein eigenes Forschungszentrum in Singapur eröffnen,<br />
um die Entwicklung der One-Click Technology Transfer Software zu beschleunigen.<br />
Das Unternehmen wurde 1890 in St. Louis, Missouri, als Hersteller von<br />
Elektromotoren und Ventilatoren gegründet.<br />
www.emerson.com<br />
ÜBERWACHUNG MIT BAYES’SCHEN NETZEN<br />
Das SKZ und das Fraunhofer IPA haben gemeinsam im<br />
Forschungsprojekt ProBayes eine Prozessüberwachung und<br />
-regelung auf Basis Bayes’scher Netze entwickelt. An einer<br />
vollvernetzten Spritzgießzelle demonstrieren die Wissenschaftler<br />
im<br />
Live-Betrieb ein<br />
System, das<br />
Abweichungen der<br />
Produktqualität<br />
selbstständig<br />
erkennt, die<br />
wahrscheinlichste<br />
Ursache identifiziert<br />
und konkrete Handlungsempfehlungen ausgibt. Beide<br />
Forschungsteilnehmer können sich nach zwei Jahren<br />
gemeinsamer Forschungsarbeit über den erfolgreichen<br />
Abschluss eines durch das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Klimaschutz geförderten Projekts ProBayes freuen.<br />
Dabei wurden sogenannte Bayes’sche Netze entwickelt – statistische<br />
Methoden zur wissensbasierten Modellierung von<br />
Prozessen, in denen qualitätsrelevante Prozessparameter<br />
und deren Abhängigkeiten verknüpft werden.<br />
www.ipa.fraunhofer.de<br />
DENA ENERGIEWENDE-KONGRESS<br />
Im Rahmen des Dena<br />
Energiewende-Kongresses<br />
in Berlin verlieh die<br />
Deutsche Energie-Agentur<br />
den Energy Efficiency<br />
Award Die Gewinner<br />
wurden für ihre Leistungen<br />
in folgenden<br />
Kategorien ausgezeichnet:<br />
Policycle Deutschland erhielt die Auszeichnung für<br />
ihren Einsatz eines energieeffizienten Verfahrens beim<br />
Kunststoffrecycling. Equinix wurde für die Verbesserung der<br />
Energieeffizienz eines Rechenzentrums durch den Einsatz<br />
von KI ausgezeichnet. Kraftblock, Eneco Groep N.V. und Pepsi<br />
erhielten die Auszeichnung für den Einsatz eines Power-to-<br />
Heat-System mit einem Hochtemperaturspeicher zur<br />
Bereitstellung von klimaschonender Prozesswärme für die<br />
Lebensmittelproduktion. Klaus Brummernhenrich erhielt<br />
den Sonderpreis für die systematische Optimierung einer<br />
Kühlung in der Kunststofffertigung. Den Publikumspreis<br />
erhielt die MPG Mendener Präzisionsrohr für ihre Klimaziele<br />
unter Einbeziehung der Schließung von Stoffkreisläufen.<br />
www.dena.de<br />
REALEN CO 2<br />
-FUSSABDRUCK ERMITTELN UND OPTIMIEREN<br />
Die Meraxis Services und Rehau Industries haben mit drei weiteren<br />
Partnern für ihr Projekt CO2ptiMat eine Förderung des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erhalten. Ziel von CO2ptiMat<br />
ist die Entwicklung einer digitalen Lösung, mit welcher kunststoffverarbeitende<br />
Betriebe den realen CO 2<br />
-Fußabdruck der eigenen Produktion<br />
ermitteln und optimieren können. Die Förderung findet im Rahmen des<br />
Greentech Innovationswettbewerbs statt. Bei der Auftaktveranstaltung im<br />
Oktober 2023 zeichnete Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin<br />
des BMWK, das Projekt aus und übergab die Urkunden an die<br />
Projektpartner.<br />
www.meraxis-group.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 37
TRENDTHEMA PUMPEN<br />
Herzstück der Plattform<br />
ist ein Multisensorknoten,<br />
der Vibration und<br />
Temperatur der Pumpe in<br />
Echtzeit überwacht<br />
PLATTFORM ZUR PUMPENÜBERWACHUNG<br />
AUSTAUSCH NUR BEI BEDARF<br />
In der Welt der industriellen Prozessautomatisierung und Anlagenbetreuung<br />
ist die effiziente und zuverlässige Pumpenüberwachung<br />
von entscheidender Bedeutung. Faktoren wie Energieeffizienz,<br />
Prozessoptimierung und die Verlängerung der Lebensdauer spielen<br />
eine zentrale Rolle.<br />
Wartungsintervalle werden häufig unabhängig von<br />
den tatsächlichen Pumpenparametern auf der<br />
Basis von Betriebsstunden festgelegt. Dies kann zu<br />
unnötigen Wartungsarbeiten und hohen Kosten<br />
führen. Lager und Gleitringdichtung sind oft für ungeplante Ausfälle<br />
verantwortlich und werden häufig aus Sicherheitsgründen<br />
komplett ausgetauscht, da dies im Vergleich zu den Kosten eines<br />
Ausfalls oder einer Leckage wirtschaftlicher erscheint.<br />
Hier setzt die Firma Bestsens mit seiner innovativen DOT-<br />
Plattform an. Die ermöglicht verschiedene Lösungen, um den<br />
Zustand der Pumpen nach den entsprechenden Vorgaben und<br />
Bedürfnissen in Echtzeit zu überwachen, um bei Bedarf präventive<br />
Maßnahmen zu ergreifen.<br />
DIE KOMPONENTEN DER PLATTFORM<br />
Die DOT-Plattform besteht aus mehreren Komponenten, die miteinander<br />
interagieren, um eine umfassende Pumpenüberwachung<br />
zu ermöglichen: Das Herzstück der Plattform ist der DOT,<br />
der als Multisensorknoten die Parameter direkt an der Pumpe<br />
erfasst. Er überwacht die Vibration und Temperatur der Pumpe<br />
während des Betriebs in Echtzeit, um frühzeitig Abweichungen<br />
und potenzielle Probleme zu erkennen. Mit der Fähigkeit, Warnmeldungen<br />
zu generieren, bevor kritische Ereignisse auftreten,<br />
spielt der Vib-DOT laut Eigenaussage eine entscheidende Rolle<br />
bei der Minimierung von Ausfallzeiten und der Sicherstellung eines<br />
kontinuierlichen Betriebs.<br />
SYNERGIE VON SENSORIK UND<br />
GLEITRINGDICHTUNGSTECHNIK<br />
Der Seal-DOT ermöglicht zusätzlich zu Temperatur- und Schwingungsüberwachung,<br />
die ultraschallbasierte Gleitringdichtungs-<br />
überwachung. Diese ermöglicht es, Verschleißerscheinungen<br />
und potenzielle Leckagen sofort zu erfassen.<br />
Jeder DOT kann einzeln mit dem Leitstand kommunizieren,<br />
sollen aber mehre DOTs untereinander oder über die Cloud verbunden<br />
werden, kann die Dotbox eingesetzt werden. Sie ist die<br />
Kommunikationsschnittstelle der Plattform und leitet die erfassten<br />
Daten an andere Systeme, Leitstände oder die Cloud weiter.<br />
Der DOT-Companion bietet dem Benutzer einen schnellen<br />
Überblick über alle in Bluetooth-Reichweite befindlichen DOTs<br />
und deren Status. Diese App ermöglicht es, sich mit aktiven<br />
Messstellen zu verbinden und aktuelle Daten sowie Ereignisse<br />
abzurufen und zu visualisieren.<br />
Der DOT-Server ist ein Docker-Kompendium, das verschiedene<br />
Anwendungen enthält, um die Messdaten der entsprechenden<br />
Sensoren via MQTT zu empfangen, abzuspeichern und zu<br />
visualisieren. Es ermöglicht auch die Konfiguration von Alarmen<br />
und Benachrichtigungspfaden. Anwender mit eigener Infrastruktur<br />
können die Messdaten direkt über Opcua oder MQTT aus den<br />
DOTs abrufen und in eigenen Leitständen weiterverarbeiten.<br />
Bilder: Bestsens<br />
www.bestsens.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
BestSens AG<br />
Jean-Paul-Weg 2, 96489 Niederfüllbach<br />
Tel. 09565 / 93932 00<br />
E-Mail: Webmaster@BestSens.de<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
MEHRSTUFIGE VAKUUMTECHNOLOGIE<br />
TRENDTHEMA PUMPEN<br />
Die mehrstufige Vakuumtechnologie der CMS HD VX Vakuumpumpen von Coval<br />
ermöglichen laut Unternehmen eine hohe Saugleistung bis zu 1.600 NI/min,<br />
einen leisen Betrieb und geringen Luftverbrauch. Dies Pumpen eignen sich gut<br />
für die Handhabung luftdurchlässiger Bauteile wie Kartons oder für das Entleeren<br />
großvolumiger Tanks. Das Heavy-Duty-Design bietet laut Hersteller eine hohe<br />
Widerstandskraft und eine lange Lebensdauer. Wichtige Vorteile der mehrstufigen Vakuumpumpen-Reihe sind laut<br />
Coval die ergonomische Benutzeroberfläche und die permanente Kommunikation mit der Betriebsumgebung. Ein<br />
weiteres Merkmal ist die E/A-Link-Kommunikationsschnittstelle (entspricht internationalem Standard IEC 61131-9), die<br />
die schnelle Installation erleichtert und für eine kontinuierliche Diagnose, zentralisierte Parametrisierung und effiziente<br />
Kommunikation mit übergeordneten Protokollen (Ethernet/IP, Profinet, Ethercat) sorgt.<br />
www.coval-germany.com<br />
SERVICEPARTNERSCHAFT GESTARTET<br />
Instandhaltungsexperte Infraserv Gendorf Technik<br />
(ISGT) intensiviert die Zusammenarbeit mit<br />
Richter Chemie-Technik, einem Hersteller für<br />
kunststoffausgekleidete Pumpen und Armaturen.<br />
Mit der Servicepartnerschaft im Bereich Pumpen<br />
und Armaturen haben ISGT und Richter ihre enge<br />
Zusammenarbeit weiter ausgebaut. Als qualifizierter<br />
Servicepartner für den süddeutschen Raum ist<br />
ISGT damit erster Ansprechpartner für Richter-<br />
Pumpen und Armaturen in der Region. „Wir freuen<br />
uns sehr, dass Richter auf unsere Kompetenz baut<br />
und sich für<br />
eine Partnerschaft<br />
mit uns<br />
entschieden<br />
hat. Die<br />
Instandhaltung<br />
von Pumpen<br />
und Armaturen<br />
gehört zu unserem Kerngeschäft, und wir können<br />
unsere langjährige Erfahrung und Fachkompetenz<br />
in die Servicepartnerschaft einbringen“, freut sich<br />
Peter Schreiner (Bild re.), Abteilungsleiter Instandhaltung<br />
bei ISGT. Auch Christian Gather, Vertriebsleiter<br />
Europa bei Richter, zeigt sich zufrieden: „Wir<br />
bauen ein leistungsfähiges Netz an Servicepartnern<br />
auf. Mit Infraserv haben wir nun einen<br />
starken Partner, der das entscheidende Puzzleteil<br />
für unsere Kunden im Süddeutschen Raum<br />
darstellt.“<br />
www.infraserv.gendorf.de<br />
ÖLGEDICHTETE<br />
DREHSCHIEBER-VAKUUMPUMPE<br />
Edwards Vacuum hat eine neue<br />
ölgedichtete Drehschieber-Vakuumpumpe<br />
herausgebracht. Die<br />
Baureihe E2S ist für niedriges und<br />
mittleres Vakuum. Das Saugvermögen<br />
der Pumpe beträgt 900 m 3 /h<br />
und ermöglicht laut Unternehmen<br />
ein Endvakuum von 3 x 10 -3 mbar. Für spezielle Leistungen<br />
bietet das Unternehmen Standardkombinationen aus<br />
zweistufigen E2S-Pumpen inklusive mechanischem Booster<br />
an. Die geräuscharmen Gleitlager bestehen laut Hersteller aus<br />
gesintertem Stahl, sind einfach aufgebaut und trocknen auch<br />
bei geringer Ölschmierung nicht aus. Für die kontinuierliche<br />
Schmierung über den gesamten Druckbereich hat das<br />
Unternehmen eine Ölpumpe integriert. Zur Vermeidung von<br />
Ölverlusten enthält die Drehschieberpumpe zwei Wellendichtungen.<br />
Für einen möglichst hohen, stabilen Enddruck und<br />
eine höhere Dichtheit haben die Ingenieure die Zylinderbohrung<br />
optimiert. Zusätzlich vermeidet ein eingebauter Ölfilter<br />
Ölleckagen und schützt das Pumpeninnere vor Partikeln und<br />
Verunreinigungen. Wenn es die Anwendung erfordert, lässt<br />
sich mit Hilfe der einstellbaren Gasballastfunktion die<br />
Wasserdampftoleranz der E2S erhöhen. In der Standardeinstellung<br />
werden darüber geringe Wasserdampfmengen<br />
abgepumpt und zugleich bleibt ein guter Enddruck erhalten.<br />
Die Drehschieberpumpe eignet sich laut technischem<br />
Datenblatt schwerpunktmäßig für die Vakuumtrocknung und<br />
Entgasung, für die Wärmebehandlung und Vakuum-Öfen und<br />
viele weitere Anwendungen.<br />
www.edwardsvacuum.com<br />
NACHHALTIGE BESCHAFFUNGSORGANISATION AUSGEZEICHNET<br />
Grün über die Unternehmensfarben hinaus und Gold vom BME: Netzsch<br />
Pumpen und Systeme hat vom Bundesverband Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V. (BME) das Gold-Zertifikat erhalten. Das<br />
Unternehmen erhielt die Auszeichnung für seine nachhaltige Beschaffungsorganisation.<br />
Zum Erreichen der Gold-Stufe muss unter anderem<br />
eine Auditierung vor Ort durchgeführt werden, wobei die Umsetzung<br />
des Nachhaltigkeitsprogramms überprüft wird. Umweltschutz und<br />
Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle: Das Unternehmen möchte<br />
bis 2045 klimaneutral werden.<br />
www.Netzsch.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 39
TRENDTHEMA PUMPEN<br />
SEITENKANALPUMPEN MIT MINIMIERTEM FOOTPRINT<br />
Seitenkanalpumpen von Sero Pumpsystems können in der<br />
Prozesstechnik eine durchgängig energieeffiziente und ökologisch<br />
verträgliche Förderlösung darstellen. Laut Hersteller sind<br />
sie nachhaltig in Konstruktion, Materialauswahl und Herstellung,<br />
umweltfreundlich bei Betrieb, Wartung, Instandhaltung<br />
sowie Reparatur, zudem Kreislauf- und recyclingfähig und damit<br />
ressourcenschonend. Die Seitenkanalpumpen leisten laut<br />
Hersteller auch im Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Treibhausgasvermeidung<br />
und Dekarbonisierung in der Prozesstechnik,<br />
beispielsweise in Einsatzfeldern wie der LPG-Logistik, in<br />
Dual-Fuel-Schiffsantrieben oder bei<br />
der CO 2<br />
-Abscheidung und -Speicherung<br />
(Carbon Capture Storage). Da das<br />
Unternehmen laut Eigenaussage<br />
weltweit das einzige ist, das sich in<br />
Entwicklung, Herstellung, Vertrieb<br />
und Service ausschließlich auf diesen<br />
Pumpentyp spezialisiert hat, bietet es<br />
eine über Jahrzehnte gewachsene,<br />
besondere Expertise hinsichtlich der<br />
ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung<br />
der Pumpen über ihren gesamten Lebenszyklus.<br />
Die Umsetzung von Nachhaltigkeitsaspekten beginnt bereits in<br />
der Produktentstehung. Seitenkanalpumpen des Herstellers<br />
sind radial geteilte, mehrstufig segmentierte Gliedergehäusepumpen,<br />
die in Modulen konstruiert, prozess- und energieeffizient<br />
gefertigt und anwendungsspezifisch zu Pumpen mit<br />
optimalem Betriebspunkt und Wirkungsgrad konfiguriert<br />
werden. Erst kürzlich hat die Firma einen Hochleistungs-Prüfstand<br />
für ihre Seitenkanalpumpen in Betrieb genommen, der in<br />
drehzahlgeregelten, vollautomatischen Prüfläufen in Echtzeit<br />
Schwingungen und Lagertemperaturen<br />
misst, Volumenströme und Drücke<br />
erfasst und auswertet sowie Grenzwerte<br />
überwacht. Die umfeldspezifische<br />
Auslegung erreicht hohe Standzeiten<br />
im Feld. Im Zusammenspiel mit<br />
dem passenden Instandhaltungsmanagement<br />
ist so über viele Jahre ein<br />
effizienter und ressourcenschonender<br />
Pumpenbetrieb möglich.<br />
www.seroweb.de<br />
DREHKOLBENPUMPE MIT<br />
DICHTUNGSKAMMER<br />
Die Blueline Nova Drehkolbenpumpe<br />
von Börger<br />
bietet laut Hersteller mit<br />
ihrer großen Dichtungskammer<br />
Platz für nahezu<br />
jedes Dichtungssystem.<br />
Dadurch sei sie „für die Förderung chemisch anspruchsvoller<br />
Fluide geeignet“. In der Tough-Ausführung schützt eine radiale<br />
und axiale Gehäuseschutzauskleidung das gesamte Pumpengehäuse<br />
vor abrasiven Feststoffen in Fördermedien. Zur<br />
Förderung reiner Medien wird die Blueline Pumpe in der<br />
Clean-Ausführung komplett ohne Gehäuseschutzauskleidung<br />
konfiguriert. Mit dem Dius Drehkolben ist ein laut Eigenaussage<br />
nahezu pulsationsfreies Fördern bei Drücken bis 12 bar<br />
möglich. Die breiten Dichtflächen des gewendelten Drehkolbens<br />
verhindern einem Rückstrom der Flüssigkeit und sorgen<br />
so im optimierten Pumpenraum für hohe Wirkungsgrade.<br />
www.boerger.de<br />
PUMPENSCHLAUCH AUS NATURGUMMI FÜR<br />
DRÜCKE BIS 12 BAR<br />
Das Schlauchelemente NR Transfer von Bredel eignen sich für<br />
allgemeine Förderanwendungen bei einem Druck bis zu 12 bar<br />
(174 psi). Das Schlauchelement ist aus Naturgummi und<br />
eignet sich für eine Vielzahl von Medien wie Abfallströme in<br />
der Lebensmittel- und Getränkeindustrie, abrasive Schlämme<br />
oder auch Schlicker mit hohem Feststoffanteil. Der abriebfeste<br />
NR Transfer Schlauch hat eine spezielle Konstruktion, durch<br />
die er eine besonders lange Lebensdauer aufweist. Das<br />
Schlauchelement eignet sich insbesondere für Transferaufgaben<br />
mit wasserbasierten Medien, verdünnten Säuren und<br />
Alkoholen, leicht korrosiven Chemikalien und Schlämmen. Die<br />
Eigenschaften sind: lange Lebensdauer bei Flüssigkeitstransferanwendungen,<br />
Druckleistung 12 bar (174 psi), maximale<br />
Ansaughöhe 9 m (30 ft), maximale Mediumtemperatur 80 °C<br />
(176 °F) und minimale Mediumtemperatur - 20 °C (- 4 °F). Das<br />
NR Transfer Schlauchelement eignet sich somit zum Transfer<br />
von Medien zwischen verschiedenen Prozessschritten.<br />
www.wmfts.com<br />
SAUER COMPRESSORS AKQUIRIERT SCHWEDISCHEN VERTRIEBSPARTNER<br />
Sauer Compressors hat seinen schwedischen Vertriebspartner Söders<br />
Maskinservice AB übernommen. Das neue Mitglied der Unternehmensgruppe<br />
wird zukünftig als Sauer Compressors Nordics AB auftreten. Sauer<br />
Compressors ist ein Hersteller von Hochdruck-Kolbenkompressoren für<br />
alle Gase und Drücke bis zu 500 bar. Zu Angebot des 1988 gegründeten<br />
Familienunternehmens Söders Maskinservice zählen Komplettlösungen<br />
in den Bereichen Hydraulik, Luft- und Gaskompressortechnik sowie<br />
Filtration. Im Bild, v. l.: Tommy Sjöberg (Technischer Leiter), Anders Jacobi<br />
(Bereichsleiter Hydraulik), Mats Söder (CEO) (alle Sauer Compressors<br />
Nordics), Hendrik Murmann (CEO) und Dirk Slottke (CSO) (beide Sauer<br />
Compressors Gruppe).<br />
www.sauercompressors.com<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
WOMEN IN TECH<br />
Der englischsprachige Podcast Women in<br />
Tech wird von Espree Devora moderiert und<br />
bietet Frauen in der Technik, von Ingenieurinnen,<br />
Gründerinnen, Investoren, UX- und<br />
UI-Designern sowie Journalisten, eine<br />
Stimme, um ihre Geschichte zu<br />
erzählen. Der Zweck der Show<br />
besteht darin, dass jeder<br />
Zuhörer das Gefühl hat: „Wenn<br />
sie es kann, kann ich es auch.“<br />
Devora setzt sich weltweit für<br />
Frauen im technischen Bereich<br />
ein und ist zudem noch<br />
Gründungsmitglied des Audio<br />
Collective, dem hybriden<br />
Live-Podcast. Sie hat mehr als 1000 Podcast-Episoden veröffentlicht.<br />
Women in Tech kann auf RSS Feed, Spotify und Apple<br />
Podcast gehört werden.<br />
www.womenintechshow.com<br />
WHITEPAPER: POTENZIAL VON<br />
KI-SYSTEMEN IN RZ<br />
Das Whitepaper von Schneider Electric kann als Blaupause für<br />
Unternehmen dienen, die das Potenzial von KI-Systemen in<br />
ihren Rechenzentren (RZ) voll ausschöpfen wollen. Darüber<br />
hinaus gibt es einen Ausblick auf gerade neu entstehende<br />
Technologien wie KI-Cluster, die besonders hohe Leistungsdichten<br />
in ein Rechenzentrum einbringen. Unter dem Titel KI<br />
verändert moderne Rechenzentren gibt das Dokument<br />
POOR THINGS<br />
Bei der diesjährigen Oscar Verleihung, die am 11. März<br />
<strong>2024</strong> stattfindet, gilt Schauspielerin Emma Stone mit<br />
ihrer Rolle als Bella Baxter in Poor Things als Favoritin.<br />
Die Empfehlung der Redaktion ist somit der Film, der ab<br />
18.01.<strong>2024</strong> in ausgewählten Kinos zu sehen ist. Vom<br />
Filmemacher Yorgos Lanthimos (The Favourite, The<br />
Lobster) stammt die Geschichte einer jungen Frau, die<br />
vom unorthodoxen Wissenschaftler Dr. Godwin Baxter<br />
wieder zum Leben erweckt wurde. Unter Baxters Schutz<br />
ist Bella lernbegierig. Hungrig nach der Weltlichkeit, die<br />
ihr fehlt, macht sich Bella mit Duncan Wedderburn,<br />
einem ausschweifenden Anwalt, auf den Weg zu einem<br />
stürmischen Abenteuer. Neben Stone sind Willem Dafoe<br />
und Mark Ruffalo im Film zu sehen. Poor Things basiert<br />
auf den gleichnamigen Roman von Alasdair Gray.<br />
elementpictures.ie<br />
DIE KUNST DES<br />
CYBERKRIEGES<br />
Einblicke in das Anforderungsprofil von KI-Systemen. Das<br />
Whitepaper soll dabei als umfassende Blaupause für Unternehmen<br />
dienen, die das Potenzial von KI-Systemen in ihren<br />
Rechenzentren voll ausschöpfen wollen. Darüber hinaus gibt<br />
es einen Ausblick auf gerade neu entstehende Technologien<br />
wie KI-Cluster, die besonders hohe Leistungsdichten in ein<br />
Rechenzentrum einbringen. Das Whitepaper können Sie über<br />
die Downloadfunktion auf der Unternehmensseite herunterladen<br />
– Whitepaper 110: KI verändert moderne Datacenter:<br />
Empfehlungen für die Planung.<br />
www.SE.com<br />
‘‘Den echten Cyberkrieg oder<br />
digitalen Krieg haben wir noch nicht<br />
gesehen, wenngleich man bereits<br />
erkennen kann, in welche Richtung<br />
es gehen wird“, schreibt Peter<br />
Kestner in seinem Buch Die Kunst des<br />
Cyberkrieges. Der Sicherheitsberater<br />
erörtert darin die strategischen<br />
sowie taktischen Vorgehensweisen<br />
für Angriff und Verteidigung im<br />
digitalen Zeitalter. Dazu bedient er sich historischer Konflikte<br />
von Sun Tsu bis Carl von Clausewitz und deren Ausgängen. Auf<br />
diese Weise zeigt der Autor auf, dass es ungeachtet der<br />
veränderten Bedingungen wie Zeit, Ort, Mittel und Ressourcen<br />
– nicht aber der physikalischen Gesetze – möglich ist, von<br />
früheren Aktionen und deren Reaktionen zu lernen. Das Buch<br />
umfasst 344 Seiten und ist für 24,99 € erhältlich.<br />
www.springer.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 41
PERSÖNLICH<br />
SANDRA RENZ IST GESCHÄFTSFÜHRERIN BEI BETTER FOOD CONSULTING<br />
EINE FRAU – ZWEI HÜTE<br />
Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Sandra Renz ihre Geschichte.<br />
Warum haben Sie sich entschieden in die Lebensmitteltechnologie<br />
zu gehen?<br />
Schon immer haben mich die Naturwissenschaften begeistert.<br />
Der Weg zum Studiengang Lebensmittelwissenschaften und<br />
Biotechnologie an der Uni Hohenheim war jedoch nicht der<br />
naheliegendste. Zuvor hatte ich mich auch mit Chemie, Pharmazie,<br />
pharmazeutischer Chemie und Lebensmittelchemie<br />
sowie Modedesign (!) auseinandergesetzt. Die Lebensmitteltechnologie<br />
wurde es dann aufgrund des hohen Bezugs zum<br />
täglichen Leben, sowie den vielschichtigen Inhalten (Physik,<br />
Chemie, <strong>Verfahrenstechnik</strong>, Regeltechnik, Biologie).<br />
und Durchhaltevermögen dazu. Mit einer Unternehmensgründung,<br />
wie bei uns der Fall, nimmt das aber an Geschwindigkeit<br />
auf.<br />
Wie bekommen Sie bei Ihrem vollen Terminkalender berufliches<br />
und privates unter einen Hut?<br />
Manchmal gar nicht – da muss man ehrlich sein. Natürlich dreht<br />
sich viel um das Setzen von Prioritäten, doch auch ist irgendwann<br />
die Zeit und persönliche Kapazität begrenzt. Sicherlich<br />
gehört es aber auch zu einer guten Führungsperson zu delegieren.<br />
Ich weiß, dass ich meinen Mitarbeitern und Mitgründern<br />
viel zutrauen und vertrauen kann und nicht alles selbst machen<br />
und/oder kontrollieren muss. So ist auch Zeit für produktive<br />
Schreibtischarbeit und ganz wichtig: Für die Work-Life Balance.<br />
www.betterfoodconsulting.de<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Während meiner Arbeitszeit wechsele ich immer „meine Hüte “.<br />
Mal bin ich die Leiterin eines Analytiklabors an der Core Facility<br />
Hohenheim (Universität Hohenheim) inkl. dessen 23 Mitarbeitern<br />
und bearbeite Anfragen von Forschern und Unternehmern<br />
aus dem AgFoodTech-Bereich. Hier beschäftige ich<br />
mich auch mit Datenauswertungen und verfasse, zumeist<br />
gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern, Publikationen<br />
und Forschungsanträge.<br />
Das andere Mal bin ich Geschäftsführerin und<br />
Lebensmitteltechnologin bei Better Food Consulting,<br />
einer Firma, die ich im Jahr 2020 zusammen<br />
mit meinen Kollegen und Freunden<br />
Dr. Pascal Moll und Lisa Berger gegründet<br />
habe. Mit der Firma unterstützen wir Startups,<br />
KMUs und Corporates bei der Produktinnovation<br />
und Weiterentwicklung von Lebensmitteln<br />
entlang der ganzen Wertschöpfungskette,<br />
das heißt von Rohstoff- und Rezepturauswahl<br />
bis Technologie und Produktion im<br />
Industriemaßstab (Skalierung) sowie Inverkehrbringung.<br />
Warum denken Sie gibt es immer noch zu<br />
wenig Frauen in technischen Berufen?<br />
Ich denke das ändert sich bereits. In meinem<br />
Studiengang waren 90 % Frauen bei<br />
Studienschwerpunkten in Physik und <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />
Bis diese jungen Akademiker fertig<br />
ausgebildet sind und sich ihren Weg in der<br />
Industrie gesucht haben, dauert es aber natürlich<br />
etwas. Sicherlich gehören Mut, Selbstvertrauen<br />
SANDRA RENZ ARBEITET IM ANALYTIKLABOR AN<br />
DER UNIVERSITÄT HOHENHEIM UND IST GESCHÄFTS-<br />
FÜHRERIN BEI BETTER FOOD CONSULTING<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 03/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 20.03.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 05.03.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
04<br />
03<br />
01 Dampfsterilisation ist sicher. Entscheidend dabei:<br />
Überall im Gerät muss Dampf sein. Eine Pumpe saugt<br />
Luft ab und ein Drucktransmitter prüft, ob alles passt.<br />
Bild: Keller (shutterstock-1437585959)<br />
02 Mit der besonderen Eignung für Medien wie<br />
Chlorgas, Fluss- und Schwefelsäure passt eine<br />
PTFE-Absperrklappe perfekt ins Armaturenportfolio.<br />
Bild: Warex Valve<br />
03 Edelstahl ist der Materialstandard, zum Beispiel im<br />
Reinraum. Mit entsprechenden Verbindungselementen<br />
lassen sich Gestelle der Baugröße 40 errichten.<br />
Bild: RK Rose und Krieger<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Behälter mit beschädigter Hülle führen zu Ausfällen.<br />
Der TÜV macht sichtbar, was mit bloßem Auge nicht<br />
erkennbar ist. Anschließende Berechnungen lassen<br />
Aussagen über die Stabilität zu.<br />
Bild: nordroden – stock.adobe.com<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/01-02 43
MULTIMEDIAL VERNETZT<br />
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FÖRDERTECHNIK<br />
MATERIALFLUSS<br />
LOGISTIK<br />
FLUIDTECHNIK<br />
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einmaligen Mediennetzwerk!<br />
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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