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Verfahrenstechnik 10/2023

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Verfahrenstechnik 10/2023

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19098<br />

<strong>10</strong><br />

Oktober <strong>2023</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

28 Absaugung:<br />

Auswahl der Filterbauart<br />

EXTRA<br />

Supplement Umwelttechnik –<br />

16 Seiten Sonderteil<br />

verfahrenstechnik.de


19098<br />

Kommen Sie sicher<br />

zu innovativen<br />

Lösungen durch<br />

den Wissensvorsprung<br />

mit Ihrem Abonnement<br />

der Fachzeitschrift<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />

TITEL<br />

26<br />

18<br />

38<br />

Dichtemessung von<br />

Erzschlämmen<br />

Vakuumstation spart<br />

Energie<br />

Brennbare Stäube<br />

sicher beherrschen<br />

verfahrenstechnik.de<br />

VTK_SO_Titel_Vega_2022_11_3218695.indd 1 21.11.2022 13:49:57<br />

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Jahresabo nur 99 €:<br />

<strong>10</strong> Print-Ausgaben im Jahr<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

+


EDITORIAL<br />

GÜNSTIG IST WICHTIG –<br />

NACHHALTIG SEIN AUCH<br />

Liebe Lesende,<br />

kürzlich mahnte der Aufsichtsratsvorsitzende von Air Liquide Deutschland,<br />

Gilles Le Van, günstigere Strompreise an. Denn die energieintensive Industrie,<br />

und dazu gehören auch viele Unternehmen aus der Verfahrens- und Prozesstechnik,<br />

steht laut Le Van am Scheideweg und die Überlegungen ins Ausland<br />

(günstigere Preise) abzuwandern, sind mittlerweile allgegenwärtig.<br />

Auch die Deutsche Industrie- und Handelskammer hat auf Basis einer Umfrage<br />

ermittelt, dass „fast ein Drittel der Industrieunternehmen eine Verlagerung<br />

von Kapazitäten ins Ausland oder die Einschränkung der Produktion im<br />

Inland planen“. Dies ist laut IHK eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr.<br />

Last but not least erkennt auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI)<br />

die schlechte Stimmung in der Branche. Der VCI hat einen Brandbrief an<br />

die Bundesregierung geschrieben. Getragen durch die Allianz pro Brückenstrompreis<br />

spricht sich der<br />

ZUKUNFTSFÄHIGKEIT –<br />

EIN WICHTIGER BEGRIFF<br />

Verband für eine schnelle<br />

Entscheidung bezüglich<br />

eines wirksamen Brückenstrompreis<br />

aus.<br />

Dieses Thema hat mehrere Ebenen. Neben günstigeren Strompreisen sollte<br />

auch der Umstieg auf regenerative Energie schneller erfolgen. Dies ist wichtig,<br />

um nicht weiter unnötig fossile Energieträger zu verbrennen. Zu den regenerativen<br />

Energielieferanten gehört auch der grüne Wasserstoff. Hier sind, neben<br />

der eigentlichen Anlage zur Gewinnung des Gases, auch die Planung und<br />

weitere Stellschrauben zu berücksichtigen. In einem lesenswerten Interview<br />

in dieser Ausgabe, erläutert ein Fachmann die Hintergründe (S. <strong>10</strong>).<br />

Unabhängig vom Strompreis ist eins heute schon klar: Erdöl ist zu<br />

wichtig, um es einfach zu verbrennen. Denn es wird in sehr vielen<br />

Bereichen, auch unseres alltäglichen Lebens, benötigt, zum<br />

Beispiel in Kunststoffen, Farben, Medikamenten, PVC, synthetischen<br />

Fasern (Polyamid), Produkten aus Ethylenoxid sowie<br />

Polyurethan, Kosmetika und sogar Medikamenten!<br />

Schnelle Entscheidungswege<br />

wünscht<br />

Guido Matthes<br />

Redakteur<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 3


EDITORIAL<br />

03 Günstig ist wichtig – nachhaltig sein auch<br />

42<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Mit Umkehrosmose zu grünem Wasserstoff<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

08 Wärmepumpe: Rückgewinnen und Sparen<br />

<strong>10</strong> Daten boostern H 2<br />

Anlagenplanung<br />

12 Asche zu Material<br />

13 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

14 Energieeffizient zerkleinern<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

16 75 Jahre: Vom Glasthermometer-Hersteller<br />

zum Weltkonzern – Teil 1<br />

19 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

20 Die Staubfänger – Teil 1<br />

TITEL<br />

28<br />

Luisa Gallert<br />

arbeitet bei<br />

Mammoet als<br />

Projektmanagerin<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

22 Performance für Industrieanforderungen<br />

23 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

24 Werkstoff und Brennstoff zugleich<br />

TITELSTORY<br />

28 Auswahlkriterien für die Filterbauart<br />

Sauger und Absauganlagen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

32 Gefahrstoffe effizient und nachhaltig lagern<br />

34 Produktion geschützt, Ernährung gesichert<br />

36 Für mehr Produktionssicherheit<br />

37 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

Anzeige: Ruwac Industriesauger GmbH<br />

TRENDTHEMA<br />

38 Erfahren, bevor es zu spät ist<br />

39 Kleines Rundes, ganz groß<br />

40 Für ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

MEDIEN<br />

41 Anregend und zerstreuend<br />

<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory, welche Auswahlkriterien<br />

für die Filterbauart gelten<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Projektmanagerin<br />

Luisa Gallert<br />

SUPPLEMENT UMWELTTECHNIK<br />

S 2 INTERVIEW Der Umweltbeauftragte –<br />

Sergej Borodin, Iscar Germany<br />

S 3 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

S 4 Mit offener Software-Plattform zu mehr<br />

Nachhaltig- und Wirtschaftlichkeit: Fabriken<br />

ressourceneffizient betreiben<br />

S 8 ROI-Berechnungen zeigen das Einsparpotenzial<br />

bei Gebläsetechnik: Energieeffizienz rechnet sich<br />

S <strong>10</strong> Bei Messgeräten und Unsicherheitsnachweisen<br />

auf der sicheren Seite: Alles korrekt beim<br />

CO 2<br />

-Emissionshandel?!<br />

REMBE®<br />

Druckentlastung<br />

und<br />

Explosionsschutz.<br />

S 14 Ressourcenschonend: Schmierstoff-Recycling<br />

verbessert CO 2<br />

-Bilanz<br />

S 16 Produkte, Technologien, Trends<br />

41 Impressum<br />

REMBE ® GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21<br />

59929 Brilon, Germany<br />

T +49 2961 7405-0<br />

hello@rembe.de<br />

© REMBE® | All rights reserved


PERSPEKTIVE<br />

MIT UMKEHROSMOSE ZU<br />

GRÜNEM WASSERSTOFF<br />

Die Energiewende baut zu einem wesentlichen<br />

Teil auf H2O als Grundstoff auf, aus dem grüner<br />

Wasserstoff per Elektrolyse erzeugt wird. Für<br />

die Elektrolyse ist Reinstwasser erforderlich,<br />

das sich vorzugsweise durch Umkehrosmose<br />

und Elektrodeionisation herstellen lässt.<br />

Die Abkehr von kohlenstoffhaltigen Energieträgern ist oft<br />

gleichbedeutend mit dem Wechsel zu elektrischem<br />

Strom. Doch der lässt sich zu wirtschaftlich vertretbaren<br />

Kosten aktuell noch nicht massenhaft speichern. Hier<br />

kommt als eine Lösung grüner Wasserstoff ins Spiel. Nutzt man<br />

Strom aus regenerativen Quellen, um durch Elektrolyse Wasser<br />

(H2O) in Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) zu spalten, so<br />

ist die Energie des Stroms weitgehend im Wasserstoff gespeichert.<br />

In Brennstoffzellen kann Wasserstoff CO2-frei Strom erzeugen.<br />

Verbrennt man ihn etwa als Erdgas- oder Kraftstoffersatz<br />

entsteht dabei ebenfalls lediglich wieder Wasser, aber kein CO2.<br />

In der chemischen Industrie kann er Erdgas oder Koks ersetzen.<br />

Transportieren lässt sich Wasserstoff durch Pipelines, gekühlt<br />

oder unter Druck in Tanks.<br />

Um den Wasserstoff in Elektrolyseuren herzustellen, ist neben<br />

Strom reinstes Wasser erforderlich. Sonstige Wasserinhaltsstoffe<br />

können nämlich sonst zu Störungen der Redoxreaktion führen.<br />

Je nach Elektrolyseart wird daher Wasser bis zu einer elektrischen<br />

Leitfähigkeit von < 0,1 µS/cm gefordert (vollentsalztes<br />

Wasser). Je nach Hersteller werden verschiedene Methoden angewandt,<br />

sodass beispielsweise Wasseraufbereitungsanlagen für<br />

Frischwassernachspeisung oder Kreislaufaufbereitung benötigt<br />

werden. Ein effizientes Verfahren, um die benötigten Wasserqualitäten<br />

zu erreichen, ist die von Grünbeck eingesetzte Kombination<br />

von Umkehrosmose als erster Stufe mit einer nachgeschalteten<br />

Elektrodeionisation.<br />

Bei der Wasseraufbereitung mittels Umkehrosmose wird das<br />

Rohwasser mit hohem Druck durch eine halbdurchlässige Membran<br />

gepresst. Sie lässt fast nur Wassermoleküle passieren. Nach<br />

dem Durchströmen der Membran wird das Wasser als Permeat<br />

bezeichnet und ist nahezu frei von Kalk, Schwermetallen, Bakterien,<br />

Keimen, Partikeln sowie gelösten organischen Substanzen<br />

und sonstigen Verunreinigungen. Im Permeat findet sich lediglich<br />

ein Restsalzgehalt von 1 bis 5 Prozent. Auf der anderen Seite<br />

der Membran bleibt das sogenannte Konzentrat zurück.<br />

Das Grünbeck-Verfahren der Elektrodeionisation (EDI) kombiniert<br />

die Membrantechnik mit dem Ionenaustausch: Spezielle<br />

Membranen halten Ionen entsprechend ihrer Ladung zurück.<br />

Die anderen Ionen lagern sich am Harz an, das durch Strom kontinuierlich<br />

regeneriert wird. Umkehrosmose wie auch Elektrodeionisation<br />

kommen ohne Regenerierchemikalien (Säuren, Laugen)<br />

aus, die bei sauren oder basischen Ionenaustauschern benötigt<br />

werden. So fallen auch die mit diesen Chemikalien verbundenen<br />

Risiken weg. Ebenso muss das salzhaltige Abwasser<br />

nicht aufwendig behandelt werden. Als Voraufbereitung wird der<br />

Umkehrosmose eine Enthärtungsanlage oder alternativ eine Antiscalant-Dosierung<br />

vorgeschaltet.<br />

Bild: Grünbeck<br />

www.gruenbeck.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

VERANSTALTUNG<br />

Symposium All Around Filtration<br />

www.all-around-filtration.de<br />

Seminar Konstruktive Feedback- und Fehlerkultur<br />

www.vdi-fortbildung.de<br />

Messe MSR-Spezialmesse f. Prozess- u. Fabrikautomation<br />

www.meorga.de<br />

Webinar Vorbereitung und Analyse von Umweltproben<br />

www.cem.com<br />

Schulung Zusammenlagerung von Gefahrstoffen im Labor<br />

www.Asecos.com<br />

Seminar Feststoffanalytik – von der Probe zum Ergebnis<br />

www.cem.com<br />

DATUM, ORT<br />

12. Oktober <strong>2023</strong><br />

Frankfurt am Main<br />

17. Oktober <strong>2023</strong><br />

online<br />

18. Oktober <strong>2023</strong><br />

Landshut<br />

19. Oktober <strong>2023</strong><br />

online<br />

30. Oktober <strong>2023</strong><br />

online<br />

31. Oktober <strong>2023</strong><br />

Haan<br />

29,7 %<br />

Das ist die aktuelle Zahl der<br />

Azubis mit (Fach-)Abitur bei neu<br />

abgeschlossenen Ausbildungsverträgen.<br />

2011 lag dieser Anteil<br />

noch bei 23 %. Der größte Teil der<br />

Auszubildenden (41,4 %) verfügt<br />

über einen Realschulabschluss.<br />

Quelle: Statistischen Bundesamtes<br />

ALEXANDER KUPPE NEU IN DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />

BEI FAGUS-GRECON<br />

Fagus-GreCon verteilte mit Wirkung zum<br />

15.08.<strong>2023</strong> die Verantwortung der Geschäftsführung<br />

auf drei Paar Schultern.<br />

Dipl.-Ing. Alexander Kuppe ist neues<br />

Mitglied der Geschäftsführung. Mit diesem<br />

Schritt schafft das Unternehmen eine<br />

weitere Voraussetzung für Wachstum<br />

sowie dafür, den durch Digitalisierung und<br />

Globalisierung erforderlichen Transformationsprozess<br />

weiter voranzutreiben. „Ich<br />

freue mich, die Zukunft gemeinsam mit den engagierten Mitarbeitenden in<br />

dieser wichtigen Phase mit gestalten zu können“, betont Dipl.-Ing. Alexander<br />

Kuppe, neues Mitglied der Fagus GreCon Geschäftsführung.<br />

www.fagus-grecon.com<br />

BEEINDRUCKENDER ANSTIEG DER EXPORTE<br />

Der türkische Maschinen- und Anlagenbau hat im ersten<br />

Halbjahr <strong>2023</strong> einen starken Anstieg der Exporte verzeichnet.<br />

Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres konnte eine<br />

Wachstumsrate von 16,5 % erzielt werden. Mit Blick auf die<br />

aktuelle Auftragslage prognostizieren<br />

Experten, dass das<br />

gesamte Jahr <strong>2023</strong> einen<br />

Exportumsatz von über 45 Milliarden<br />

USD für den türkischen<br />

Maschinen- und Anlagenbau<br />

bringen wird. Deutschland bleibt weiterhin das mit Abstand<br />

wichtigste Exportziel für die türkische Branche. Zwischen<br />

Januar und Juli <strong>2023</strong> konnten Exporte im Wert von über<br />

1,8 Milliarden USD nach Deutschland verzeichnet werden. Dies<br />

bedeutet einen Anstieg von fast 12 %. Diese Entwicklung der<br />

Exporte des türkischen Maschinen- und Anlagenbaus unterstreicht<br />

laut Eigenaussage die hohe Qualität und Innovationskraft<br />

dieser Branche. Dabei rücken die Themen Digitalisierung<br />

und Nachhaltigkeit immer mehr in den Fokus der Unternehmen.<br />

Die grüne und digitale Transformation ist für eine Industrie,<br />

die den Großteil ihrer Exporte nach Europa realisiert insbesondere<br />

mit Hinblick auf den EU Green Deal und den Zielen der<br />

COP27 und CBAM unumgänglich.<br />

www.turkishmachinery.org<br />

242.000<br />

Diese Anzahl verzeichnet der<br />

Siemens Blitzatlas an Blitzeinschlägen<br />

im Jahr 2022. Somit hat<br />

es dieses Jahr 49 % mehr geblitzt<br />

als im Vorjahr.<br />

Quelle: Siemens.org<br />

ICDAMT 2024: CALL FOR PAPERS<br />

Im Juni 2024 veranstaltet Lum die nächste<br />

Internationale Konferenz für Dispersionsanalyse<br />

und Materialtestung (ICDAMT 2024).<br />

Sie findet vom <strong>10</strong>. bis 11. Juni 2024 erneut im<br />

Abacus Tierpark Hotel in Berlin statt. Zusätzliche<br />

praktische Trainingskurse finden am 12.<br />

Juni in der Lum-Zentrale in Berlin statt. Zu den<br />

Konferenzthemen gehören unter anderem<br />

Fest-Flüssig-Trennung/Flüssig-Flüssig-Trennung<br />

und Überwachung von Produkt- und<br />

Prozessparametern. Anmeldungen erfolgen<br />

unter: conference2024.lum-gmbh.com.<br />

www.lum-gmbh.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 7


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

WÄRMEPUMPE<br />

RÜCKGEWINNEN<br />

UND SPAREN<br />

Ein Wärmepumpenspezialist beliefert einen führenden britischen<br />

Getränkehersteller mit einer Lösung für dessen Produktionsstandort in<br />

London. Die Installation begann diesen Sommer und wird zukünftig die<br />

CO2-Emissionen der Fabrik um geschätzte 1.200 Tonnen pro Jahr<br />

reduzieren. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von rund<br />

500 britischen Haushalten.<br />

Britvic produziert an seinem Standort im Londoner Stadtteil<br />

Beckton 2.000 Flaschen pro Minute, darunter einige<br />

der beliebtesten Getränke des Landes, wie Robinsons,<br />

Tango und Pepsi Max. Der Systemanbieter Gea liefert<br />

dafür zwei industrielle Ammoniak-Wärmepumpen und einen<br />

großen Wärmespeicher.<br />

Damit kommt der Getränkehersteller seinem Ziel, bis 2025 die<br />

direkten CO2-Emissionen zu halbieren und bis 2050 Net Zero zu<br />

erreichen, einen großen Schritt näher. „Die Herausforderung in<br />

diesem Projekt besteht darin, eine bestehende Anlage so zu verbessern,<br />

dass wir unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen senken<br />

können und damit der wissenschaftlich basierten Zielsetzung<br />

unserer Nachhaltigkeitsstrategie näherkommen“, erklärt<br />

Sarah Webster, Director of Sustainable Business bei Britvic. Sie ergänzt:<br />

„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Gea unsere Londoner<br />

Fabrik nachhaltig und damit fit für die Zukunft zu machen.“<br />

DAS NEUE WÄRMERÜCKGEWINNUNGSSYSTEM<br />

Das Unternehmen stellt bei der Prozesswärmeerzeugung größtenteils<br />

von Erdgas-Dampfkesseln auf ein emissionsfreies Wärmerückgewinnungssystem<br />

mit Wärmepumpen um. Das neue vom<br />

Wärmepumpenspezialist Gea konzipierte und bereitgestellte System<br />

nutzt die Niedertemperatur-Abwärme des bestehenden Produktionssystems,<br />

die bisher an die Atmosphäre abgegeben wurde.<br />

Nun wird mit dieser Abwärme Wasser auf 92 °C erhitzt, das dann<br />

über ein Rohrleitungssystem in der gesamten Fabrik Wärme<br />

bereitstellen kann. Damit muss der Getränkehersteller künftig<br />

weniger auf die traditionellen Dampfkessel mit Erdgas, also mit<br />

fossilen Brennstoffen, zurückgreifen und kann eigenen Angaben<br />

DIE LÖSUNG VERRINGERT DIE<br />

CO 2<br />

-EMISSIONEN UM GESCHÄTZTE<br />

1.200 TONNEN PRO JAHR<br />

zufolge 50 % des Wärmebedarfs der Fabrik dekarbonisieren. Es<br />

gibt einen Ventilanschluss für bis zu 750 Kilowatt an Wärmeenergie,<br />

die künftig aus anderen Quellen kommt.<br />

„Konventionelle, auf Dampf als Wärmequelle ausgelegte Anlagen<br />

zu modernisieren und mit Wärmepumpentechnologie zu<br />

kombinieren, erfordert eine technische Umstellung des gesamten<br />

Prozesses. Wir können Wärmepumpen und integrierte Prozesswärmetauscher-Skids<br />

als Gesamtlösung anbieten“, sagt<br />

Matthew Hadwen, Beverage Sales Manager in der Division Liquid<br />

und Powder Technologies bei Gea. Simon Gurr, Sales Manager in<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 02<br />

01 Beliebte Getränke in England: Dafür liefert ein Spezialist zwei<br />

industrielle Ammoniak-Wärmepumpen und einen Wärmespeicher<br />

02 Bestehender Kälteanlagenraum mit drei Bluastrum-Chiller – auch<br />

ihre Abwärme wird die neuen Wärmepumpen speisen<br />

der Division Heating und Refrigeration von Gea fügt hinzu: „Das<br />

Projekt gibt uns Gelegenheit, unseren Anspruch im Bereich der<br />

Dekarbonisierung industrieller Prozesse auszubauen. Da Gea<br />

sowohl auf Wärmepumpen als auch auf Prozessintegration spezialisiert<br />

ist, können wir Britvic die richtige Lösung bieten.“<br />

Bilder: Britvic, GEA<br />

www.gea.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

GEA Group Aktiengesellschaft<br />

Peter-Müller-Str. 12<br />

40468 Düsseldorf<br />

Telefon 0211 / 9136-1492<br />

www.gea.com<br />

AUTOR<br />

Michael Golek, Manager Media Relations,<br />

GEA Group AG, Düsseldorf<br />

Die<br />

Die stromlose<br />

Die stromlose<br />

Dosierpumpe mit<br />

Dosierpumpe mit mit<br />

Antrieb durch<br />

Antrieb Wasserkraft<br />

durch<br />

Wasserkraft<br />

Dosatron D3TRE<br />

Dosatron D3TRE<br />

Hochtemperatur-<br />

Prer<br />

Hochtemperatur-<br />

Prer<br />

einsetzbar bis 70°C/158°F<br />

Wassertemperatur<br />

einsetzbar bis 70°C/158°F<br />

Wassertemperatur<br />

für Dosierung von Säuren und<br />

Laugen für für in Reinigungssystemen,<br />

Dosierung von Säuren und<br />

Desinfekgieneanlagen<br />

Laugen Reinigungssystemen,<br />

Desinfekgieneanlagen<br />

für zahlreiche Applika<br />

elindustrie,<br />

für für zahlreiche Applika<br />

Pharmaindustrie, Metallindustrie,<br />

elindustrie,<br />

Galvanik, etc.<br />

Pharmaindustrie, Metallindustrie,<br />

Galvanik, etc.<br />

LDT Dosiertechnik GmbH • Vierenkamp 8 a • 22453 Hamburg • Fon: +49 (0)40 5528960-0 • mail@ldt.info • www.ldt.info<br />

LDT Dosiertechnik GmbH • Vierenkamp 8 a • 22453 Hamburg • Fon: +49 (0)40 5528960-0 • mail@ldt.info • www.ldt.info<br />

LDT Dosiertechnik GmbH • Vierenkamp 8 a • 22453 Hamburg • Fon: +49 (0)40 5528960-0 • mail@ldt.info • www.ldt.info


Reinhard Knapp,<br />

Leiter Global Strategies<br />

vom Software-Anbieter<br />

Aucotec erklärt die Vorteile<br />

einer datenzentrierten<br />

Kooperationsplattform<br />

DATENZENTRIERTE MODULARISIERUNG<br />

DATEN BOOSTERN<br />

H 2<br />

-ANLAGENPLANUNG<br />

Auf dem Weg zur dekarbonisierten Wirtschaft gilt grüner Wasserstoff (H 2<br />

) als<br />

Energie- und Hoffnungsträger zugleich. Doch der Bedarf an H 2<br />

-ready-Anlagen<br />

übertrifft derzeit die Engineering- und Produktionskapazitäten erheblich.<br />

Konsequente Datenzentrierung für effizientere, modulare Engineering-Prozesse<br />

kann die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage deutlich verkleinern. Im<br />

Interview mit der VERFAHRENSTECHNIK erklärt Reinhard Knapp, Leiter Global<br />

Strategies vom Software-Anbieter Aucotec die Hintergründe.<br />

Herr Knapp, auf viele Fragen rund um Dekarbonisierung<br />

kommt die Antwort Wasserstoff, zum Beispiel als Energieträger<br />

in verfahrenstechnischen Anlagen. Gewonnen wird das Gas<br />

unter anderem mithilfe von Strom per Elektrolyse aus Wasser.<br />

Wird dieser Strom CO 2<br />

-neutral erzeugt, spricht man von<br />

grünem Wasserstoff. Das hört sich gut an, aber trotzdem hakt<br />

es noch bei der flächendeckenden Umsetzung. Warum?<br />

KNAPP: Die Theorie stimmt optimistisch, doch in der Praxis<br />

hakt’s beim flächendeckenden Wasserstoffnetz, bei mobilen<br />

Brennstoffzellen sowie H 2<br />

-einsatzfähigen Anlagen, vor allem<br />

aber mangelt es an ausreichend grünem Wasserstoff, denn: Auf<br />

dem Markt gibt es noch viel zu wenig Elektrolyse-Kapazitäten<br />

für die nötigen Mengen. Darum haben wir bei Aucotec uns auf<br />

die Fahnen geschrieben, Elektrolyse-Anlagenbauer zu befähigen,<br />

ihre Kapazitäten deutlich schneller zu erhöhen.<br />

Das bedeutet, effizienteres Planen erzielt mehr Megawatt?<br />

KNAPP: Ja, denn neben Verbesserungen der Elektrolysetechnik<br />

können auch optimierte Engineering-Prozesse für die dazugehörigen<br />

Anlagen entscheidend dazu beitragen. Wir werden von<br />

Interessenten kontaktiert, die baldmöglichst ihre Produktions-<br />

kapazität vervielfacht haben wollen, um jährlich mehr Elektrolyseure<br />

für deutlich mehr Megawatt Leistung liefern zu können.<br />

Unsere Antwort darauf ist die datenzentrierte Kooperationsplattform<br />

Engineering Base (EB). Ihr Prinzip des objektorientierten<br />

Datenmodells ist das Fundament für effizientere, agilere<br />

Anlagen-Entwicklung und ein außergewöhnlich übersichtliches<br />

modulares Engineering. Aktuell kämpfen viele bei der Anlagen-<br />

Entwicklung noch mit unzureichenden Tools und Datenmodellen,<br />

die teils händische Zwischenschritte erfordern. Sie könnten<br />

mit modernerem Engineering deutlich mehr am Markthochlauf<br />

des Wasserstoffs teilhaben. Auch Betreiber, die ihre Bestandsanlagen<br />

H 2<br />

-gerecht umbauen müssen, würden profitieren.<br />

Was heißt „moderner“ und was genau wird dadurch besser?<br />

KNAPP: Zeitgemäßes Engineering, wie wir es verstehen, beruht<br />

auf einem zentralen Datenmodell. Sämtliche beteiligten Disziplinen<br />

arbeiten daran gemeinsam und simultan – vom ersten<br />

Anlagenkonzept bis zur Inbetriebnahme. Jede Änderung und<br />

Ergänzung, egal an welcher Stelle vorgenommen, ist in allen<br />

weiteren Repräsentanzen des Planungsobjekts unmittelbar für<br />

alle Beteiligten sicht- und nachverfolgbar. So zeigt EB dem Planungsteam<br />

stets ein konsistentes Modell der Geräte, Funktionen<br />

<strong>10</strong> VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

und ihres kompletten Beziehungsgeflechts bis hin<br />

zur Automation. Dies bildet eine optimale Grundlage<br />

für effiziente agile Teamarbeit. Denn fehleranfällige<br />

Datenübertragungen oder doppelte<br />

Eingaben sowie aufwändige Abstimmungsvorgänge<br />

entfallen. Und nicht nur<br />

Anwendende können sich immer auf die<br />

Datenqualität verlassen. Projektleitern<br />

etwa bietet EB die Möglichkeit, auch<br />

ohne tiefe Systemkenntnisse jederzeit<br />

den aktuellen Status ihrer Projekte abzurufen.<br />

Was ist der besondere Nutzen bei<br />

Elektrolyse-Anlagen?<br />

KNAPP: Die übergreifende Datenzentrierung<br />

kommt dem modularen Engineering<br />

sehr zugute – für Elektrolyseanlagen-Planer<br />

ein wichtiger Punkt. Sie entwickeln ihre Projekte<br />

eher aus einer Produktsicht heraus und<br />

wollen mit hoch standardisierten Modulen zum<br />

Zusammenklicken arbeiten. Denn sie können nicht,<br />

wie etwa bei Chemieanlagen, einen Reaktor einfach<br />

größer konzipieren, um mehr zu produzieren. Stattdessen<br />

skalieren sie Anlagen und Output durch Multiplikation der Module.<br />

Wie hoch ist die Zeitersparnis?<br />

KNAPP: In der Automobilindustrie hat EB viel über Modularität<br />

gelernt, ebenso wie in der Energieverteilung, wo die Plattform<br />

seit Jahrzehnten zuhause ist. Auch für die Prozesstechnik gibt es<br />

eine passende EB-Ausprägung, die bei vielen großen EPCs und<br />

Betreibern im Einsatz ist. Einer davon ist Topsoe, zudem ein<br />

gefragter Elektrolyse-Experte. Die Dänen attestieren EB, dass so<br />

manche Arbeit damit statt sechs Monate nur noch sechs Wochen<br />

braucht, vor allem wegen der übergreifenden Daten-Heimat<br />

in der Plattform.<br />

Ist es so einfach: zusammenklicken und vernetzen?<br />

KNAPP: Beim modularen Arbeiten sind zwei Aspekte elementar:<br />

einerseits das Erstellen der einzelnen Module und ihre Verfügbarkeit,<br />

zum anderen ihr Zusammenstellen und Vernetzen<br />

zu einer Anlageneinheit. Früher mussten beim Wiederverwenden<br />

von Moduldokumentationen jede Menge Papiere, im besten<br />

Fall PDFs, aus verschiedenen disziplinspezifischen Tools zusammengesucht,<br />

kopiert und editiert werden. Dann war allein<br />

die Komponenten-Kennzeichnung schon mühsam und fehlerbehaftet,<br />

da sie von Hand geändert werden musste. In EBs Datenbank<br />

liegen statt projektbezogener Dokumente aus verschiedenen<br />

Tools die kompletten digitalen Datenmodelle geprüfter<br />

Module mit allen elektro-, prozess- und automatisierungstechnischen<br />

Informationen. Varianten mit den machbaren Optionen<br />

sind ebenfalls hinterlegt, sie lassen sich via Typical Manager<br />

komfortabel konfigurieren und übernehmen.<br />

Sind die Module einmal in EB konzipiert, ist 90 Prozent der Arbeit<br />

erledigt und das Zusammenfügen zur gewünschten Anlage<br />

wird fast zum Kinderspiel. Nur noch die Module auswählen, das<br />

Projekt zusammenstellen – die Bezeichnungen der Geräte passen<br />

sich selbstständig an – und die übergeordnete Verschaltung<br />

vornehmen. Die Module fügen sich samt Anschlüssen nahtlos<br />

ins Gesamtkonzept ein. Alles in nur einem System, selbst die<br />

Leitsystem-Konfiguration. Die Dokumentation dazu ergibt sich<br />

weitgehend von selbst.<br />

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger, doch der Bedarf an<br />

H2-ready-Anlagen übertrifft derzeit die Kapazitäten<br />

Und wie kommt der Anwender nun schneller an seine<br />

H 2<br />

-ready-Anlage?<br />

KNAPP: Den Abnehmern von H 2<br />

als Energieträger für ihre Anlagen<br />

hilft modulares Design weniger. Betreiber stehen jedoch vor<br />

umfassenden Umbauten. Dazu ist es unumgänglich, eine verlässliche<br />

As-built-Dokumentation zu haben, im besten Fall auch<br />

hier ein direkt bearbeitbares, disziplinübergreifendes Anlagenmodell,<br />

einen digitalen Zwilling also. Den stellt EB zur Verfügung,<br />

entweder direkt im System entwickelt oder per Übernahme<br />

von Bestandsdaten, wobei ein Interface die vorhandenen<br />

Informationen digital aufbereitet und aufwertet. Zudem erleichtert<br />

das System mit seiner Maintenance-App das Aktuellhalten<br />

des Zwillings. Denn dessen Wert wird von der Datenverlässlichkeit<br />

und -aktualität bestimmt. Die üblichen vielfach per Roteinträge<br />

veränderten Pläne in ihren fachspezifischen Silos sind da<br />

alles andere als hilfreich. Dann lieber per Datenmodell kontinuierlich<br />

am Ball bleiben. So hat man auch im Notfall sofort verlässliche<br />

Informationen zur Hand.<br />

Somit mehr Zeit fürs Wesentliche?!<br />

KNAPP: Richtig, denn egal ob also Hersteller von Wasserstoffanlagen<br />

oder Nutzende des Energieträgers, beiden Seiten bleibt mit<br />

datenzentriertem Engineering mehr Zeit dafür. So lassen sich<br />

einerseits mehr und immer bessere Elektrolyse-Anlagen in kürzerer<br />

Zeit bauen, andererseits schneller mehr Anlagen H 2<br />

-ready<br />

machen, um sie mit grünem Wasserstoff betreiben zu können.<br />

Wir sind bereit!<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES, REDAKTEUR<br />

VERFAHRENSTECHNIK, VEREINIGTE FACHVERLAGE, MAINZ<br />

Bilder: Aucotec, ipopba – stock.adobe.com<br />

www.aucotec.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

AUCOTEC AG<br />

Hannoversche Straße <strong>10</strong>5<br />

30916 Isernhagen<br />

Telefon 0511 / 6<strong>10</strong>3-0<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 11


VERFAHREN & ANLAGEN<br />

OPTIMIERTES RECYCLINGVERFAHREN<br />

ASCHE ZU MATERIAL<br />

Ein Software- und Technologieunternehmen unterstützt eine schwedische<br />

Cleantech-Firma bei der Optimierung ihres Verfahrens zur Umwandlung<br />

gefährlicher Rauchgasrückstände aus Müllverbrennungsanlagen in<br />

verwertbare Materialien. Das innovative chemische Trennverfahren<br />

gewinnt wertvolle Salze, Metalle und Mineralien aus Flugasche zurück.<br />

Weltweit gibt es mehr als 2.600 Müllverbrennungsanlagen<br />

bei denen etwa 2 – 5 % der verbrannten Abfälle<br />

zu Rauchgasrückständen werden. Die sind auch<br />

als Flugasche bekannt und enthalten gefährliche<br />

Schadstoffe wie Schwermetalle, Chloride und Sulfate.<br />

„Aufgrund der unregelmäßigen Konsistenz von Hausmüll hat<br />

die bei der Verbrennung anfallende Flugasche unterschiedliche<br />

Eigenschaften, für die verschiedene Trennverfahren erforderlich<br />

sind. In unserer Anlage werden Flugascheproben analysiert, spezifische<br />

Trennverfahren getestet und so demonstrieren wir die<br />

Vorteile der Kreislaufwirtschaft“, sagte Halosep-Präsident Staffan<br />

Svensson. „Emersons Technologie bei der Implementierung der<br />

Automatisierung in der gesamten Anlage hat eine entscheidende<br />

Rolle bei der Optimierung dieser Prozesse gespielt.“ Somit erhöht<br />

das Verfahren die Nachhaltigkeit und die Rückgewinnung von<br />

Wertstoffen aus schwierigen Abfallströmen und liefert einen<br />

wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.<br />

PROZESSLEITSYSTEM TRENNT SICHER<br />

Emerson entwarf und implementierte in der Anlage eine speziell<br />

skalierbare Leitsystemarchitektur und arbeitete natürlich eng mit<br />

Halosep zusammen, um Abscheidungssequenzen zur effizienten<br />

Wiederverwertung von Flugasche mit unterschiedlicher Zusammensetzung<br />

zu entwickeln. Das dezentrale Prozessleitsystem<br />

(DCS) DeltaV stellt den Betrieb der Trennverfahren sicher. Zudem<br />

bietet die dazugehörige Software für Bediener leistungsfähige<br />

Mensch-Maschine-Schnittstellen (HMI) und Dashboards mit<br />

Leistungsindikatoren, die eine intuitive Berichterstellung und<br />

Verwaltung ermöglichen.<br />

Bilder: HaloSep, Fel1ks – stock.adobe.com<br />

www.emersonprocess.com<br />

Ein innovatives chemisches<br />

Trennverfahren gewinnt<br />

wertvolle Salze, Metalle und<br />

Mineralien aus Rauchgasrückständen<br />

(Flugasche) zurück<br />

UNTERNEHMEN<br />

Emerson<br />

Katzbergstr. 1<br />

40764 Langenfeld<br />

Telefon 02173 / 3348-0<br />

Info.de@Emerson.com<br />

www.Emerson.de<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHENCK PROCESS FOKUSSIERT<br />

SICH AUFS KERNGESCHÄFT<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Schenck Process konzentriert sich nach der Ausgliederung<br />

seiner Lebensmittellösungen an<br />

Hillenbrand/Coperion wieder <strong>10</strong>0 % auf die<br />

Kernkompetenzen der Wäge- und Dosiertechnik.<br />

Neue, grüne Prozesstechnologien sollen zu einer klimaneutralen Kreislaufwirtschaft in den Zielindustrien Chemie,<br />

Hochleistungswerkstoffe, Zement, Stahl und Energie beitragen. Deshalb stellt sich Schenck Process neu auf: Unter<br />

Führung des neuen CEO Dr. Jörg Ulrich (im Bild links neben Manfred Bruckner, Managing Director Schenck Process<br />

Europe und Peter Groll, CTO Schenck Process) leitet das Unternehmen nach Eigenaussage eine neue Ära ein.<br />

www.schenckprocess.com<br />

RESSOURCENSCHONENDE<br />

REINIGUNGSSYSTEME<br />

Die Reinigungssysteme von System Cleaners<br />

nutzen laut Axflow eine effiziente Niederdruck-<br />

Reinigung mit geringem Wasser- und Chemikalienverbrauch.<br />

Mit Niederdruck-Sprühsystemen<br />

aufgetragener<br />

Reinigungsschaum<br />

zeigt<br />

laut Hersteller<br />

eine effektivere<br />

Verteilung und<br />

einen höheren<br />

Wirkungsgrad<br />

im Vergleich zur<br />

Hochdruck-Reinigung. Zudem entsteht bei der<br />

Niederdruckreinigung weniger Sprühnebel, was<br />

laut Eigenaussage zu einem geringeren Risiko<br />

einer Kreuzkontamination führen kann. Automatische<br />

Reinigungssysteme sorgen in Abfüllanlagen,<br />

Förderbändern oder Kühllinien für eine kontinuierliche<br />

sichere Reinigung.<br />

www.axflow.de<br />

ENERGIEEINSPARUNGEN DURCH<br />

UNTERSCHIEDLICHE TECHNOLOGIEN<br />

Mithilfe von intelligenten<br />

Steuerungen, der Kombination<br />

unterschiedlicher Technologien<br />

und Baugrößen sowie<br />

Möglichkeiten zur Wärmerückgewinnung<br />

realisiert<br />

Aerzen laut Eigenaussage<br />

gleichermaßen wirtschaftliche<br />

wie ressourcensparende<br />

und umweltschonende Lösungen. Insbesondere die Schrauben-<br />

und Turbogebläse sind laut Unternehmen energetisch<br />

unschlagbar und erzielen signifikante Energieeinsparungen<br />

gegenüber herkömmlichen Drehkolbengebläsen. Bis zu 30 %<br />

sind möglich. Die Applikationsingenieure des Gebläsespezialisten<br />

kennen die branchenspezifischen Prozesse und entwickeln<br />

maßgeschneiderte Produktkonzepte, die passgenau auf<br />

die kundenindividuelle Anwendung zugeschnitten sind. Mit<br />

seinem weltweiten Vertriebs- und Servicenetz stellt das<br />

Unternehmen kurze Wege zum Kunden sicher und ermöglicht<br />

eine schnelle und zuverlässige Vor-Ort-Unterstützung.<br />

www.aerzen.com<br />

CORDONEL ®<br />

LEISTUNGSSTARKER<br />

GROSSWASSERZÄHLER<br />

MIT INNOVATIVER<br />

ULTRASCHALLMESSUNG


GETECHA PRÄSENTIERT SICH ALS MÜHLENBAUER<br />

ENERGIEEFFIZIENT<br />

ZERKLEINERN<br />

Die <strong>Verfahrenstechnik</strong> mit kundenspezifisch ausgelegten<br />

Zerkleinerungs- und Kreislauflösungen ausstatten – das ist die<br />

Mission eines Aschaffenburger Unternehmens. Welcher Grad<br />

der Prozessautomation dabei heute erreichbar ist, veranschaulicht<br />

der deutsche Anlagenbauer in diesem Beitrag.<br />

Getecha aus Aschaffenburg zeigt auf der Messe Fakuma,<br />

wie sich Kunststoffabfälle produktionsnah, automatisiert<br />

und ressourcenschonend zerkleinern und rückführen<br />

lassen. Dazu präsentiert es unter anderem fünf<br />

individuell konfigurierbare Mühlen seiner Rotoschneider-Generation.<br />

Ausgelegt für Zerkleinerungsleistungen bis zu 1.000 kg/h<br />

ist beispielsweise die RS 45090. Je nach Konfiguration kann diese<br />

Trichtermühle sowohl Fehlteile als auch Platten und Rohre zerkleinern.<br />

Dazu verfügt sie über mehrere Bypasstrichter und einen<br />

45 kW-Motor, der fünf Reihen mit aufgesetzten Rotormessern<br />

(Durchmesser 450 mm) gegen zwei Statormesser antreibt. Der<br />

Sieblochdurchmesser beträgt serienmäßig 8 mm, lässt sich aber<br />

an verschiedene Materialeigenschaften anpassen.<br />

01 Für kontinuierlichen Durchsatz mittlerer bis größerer Volumen:<br />

Die Zentralmühle ist unter anderem für Kunststoffabfälle und Reste<br />

aus der Produktion<br />

02 Kompakt zum Beistellen: Die als kleine Zentral- oder große<br />

Beistellmühle einsetzbare Maschine ist auch für den freien Mahlgutausfall<br />

geeignet<br />

Der frontale Aufgabetrichter der Mühle lässt sich entweder<br />

manuell beschicken oder wird im Rahmen der Prozessautomatisierung<br />

mit einer Zuführbahn ausgestattet. Durch den nach oben<br />

und in das Gehäuse verlegten Antrieb, baut die Mühle trotz ihrer<br />

Größe kompakt und beansprucht relativ wenig Stellfläche. Der<br />

Öffnungsmechanismus für den Trichter und der auf Rollen ausfahrbare<br />

Siebwagen lassen sich hydraulisch betätigen, das vereinfacht<br />

die Reinigung und Instandhaltung.<br />

GESCHLOSSEN ODER OFFEN<br />

In vielen Punkten ebenso ausgestattet wie die RS 45090, sind die<br />

beiden kleineren Zentralmühlen. Zum einen handelt es sich hier<br />

um die RS 30040, die mit ihrem 22 kW-Antrieb für einen Durchsatz<br />

bis zu 360 kg/h konzipiert ist und sich zum Beispiel zur Zerkleinerung<br />

von massiven Teilen eignet. Sie arbeitet mit einem<br />

geschlossenen Drei-Messer-Variationsrotor von 300 mm Durchmesser,<br />

bei dem alle produktberührenden Bauteile in Edelstahl<br />

ausgeführt sind. Die Schnittlänge beträgt hier 4<strong>10</strong> mm.<br />

Zum zweiten gibt es die, auf Rollen verfahrbare, RS 2404, deren<br />

5,5 kW-Antrieb einen Stundendurchsatz bis zu 160 kg leistet. Die-<br />

01<br />

02<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

ser kleine Vertreter einer Zentralmühle hat einen offenen Drei-<br />

Messerrotor mit aufgesetzten Messern und einem Durchmesser<br />

von 240 mm. Die Trichtermühle erzielt eine Schnittlänge von<br />

452 mm und lässt sich mit integrierter Absaugung, schallgedämmtem<br />

Fördergebläse, Abluftentstaubung und Mahlgut-Entstaubungssystem<br />

ausstatten.<br />

MOBIL UND FLEXIBEL<br />

Als mobile und in der Produktion vielseitig nutzbare Zerkleinerungslösungen<br />

gibt es auf der Fakuma zwei Mühlen der GRS-<br />

Linie zu sehen. Einerseits die GRS 180, die als Beistellmühle für<br />

die Verarbeitung von Angüssen und leichten Fehlteilen ausgelegt<br />

ist. Sie eignet sich sowohl zur manuellen als auch zur automatisierten<br />

Zuführung über das Handhabungssystem. Je nach Variante<br />

und Optionen lässt sich ihre Aufgabehöhe von 800 bis 1.320 mm<br />

anpassen. Außerdem kann sie mit Nieder- oder Hochgestellen<br />

sowie Materialbehältern (statt freiem Auslass) und Trichtern für<br />

ein Beschicken via Angusspicker (statt manuell) an ihre Umgebung<br />

adaptiert werden. So ist zum Beispiel eine Variante mit<br />

einem Sieben-Messer-Rotor mit verschleißgeschützten Messern<br />

in HSS-Qualität und mit einem Anschluss an die anwenderseitige<br />

Absauganlage denkbar. Ihr antriebstechnisches Herzstück ist<br />

ein 2,2 kW-Motor, dessen Strombedarf sich durch das Energysave<br />

Systems unter Last auf effektiv etwa 1.1 kW reduzieren lässt.<br />

Als weiteren Vertreter der GRS-Linie gibt es die als kleine Zentral-<br />

oder große Beistellmühle einsetzbare GRS 300. Sie ist ebenfalls<br />

auf die Zerkleinerung von Angüssen und Fehlteilen ausgelegt<br />

und war auf der Messe in einer hochgestellten Ausführung<br />

für den freien Mahlgutausfall in einen Sammelbehälter zu sehen.<br />

Diese Trichtermühle für die manuelle Materialbeschickung verfügt<br />

über eine Antriebsleistung von 5,5 kW und leistet – je nach<br />

zu zerkleinerndem Material und Sieblochung – einen Stundendurchsatz<br />

bis zu 80 kg/h. In Ihrem Mahlraum dreht sich ein<br />

Zehn-Messer-Rotor mit verschleißgeschützten Messern in HSS-<br />

Qualität mit 230 U/min gegen zwei Statormesser. Der geneigte<br />

Rotor ermöglicht das komplette Befüllen und das Anfahren des<br />

Systems auch in teilgefülltem Zustand. Auch diese Beistellmühle<br />

ist auf Rollen verfahrbar. Der werkzeuglose Siebwechsel vereinfacht<br />

ihre Pflege und Reinigung.<br />

Bilder: Getecha, albertobrian – stock.adobe.com<br />

www.getecha.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Getecha GmbH<br />

Am Gemeindegraben 13<br />

63741 Aschaffenburg<br />

Telefon 060 21 / 84 00-0<br />

info@getecha.de<br />

www.getecha.de<br />

DOSIERGERÄT FÜR OPTIMALEN<br />

SCHÜTTGUTFLUSS<br />

Auf der Powtech stellte Kubota Brabender ein Dosiergerät für<br />

schwerfließende, anbackende Pulver sowie Fasern und<br />

Granulate im mittleren Leistungsbereich aus der NX-Serie vor.<br />

Das erprobte mechanische Design eines gravimetrischen<br />

Feeders der japanischen Kubota Corporation vereint sich darin<br />

mit den Wägezellen und Motoren der Brabender Technologie.<br />

Das Resultat ist ein Dosierer mit einer, laut Unternehmen, speziellen<br />

Behältergeometrie und einem Rührwerk, das Brückenbildung<br />

verhindert und für einen optimalen Schüttgutfluss in<br />

die Schnecke sorgt. Im Zusammenspiel<br />

mit weiteren Komponenten soll<br />

der Massefluss optimiert und ein<br />

gleichmäßiger Schneckenfüllgrad<br />

erzielt werden. Damit ist der Dosierer<br />

das erste gemeinsam entwickelte<br />

Produkt, dass das Unternehmen als<br />

One Company präsentierte. Kubota<br />

Brabender Technologie ist eines der<br />

weltweit größten Unternehmen für<br />

gravimetrische und volumetrische<br />

Dosiersysteme und Austragsvorrichtungen.<br />

Die Produkte des Unternehmens<br />

kommen in verschiedenen Branchen und Industrien<br />

sowohl für Chargen- als auch kontinuierliche Produktion zum<br />

Einsatz. Fast genau ein Jahr nach der Integration hat das<br />

Unternehmen mit dem neuen NX-Dosierer das erste wichtige<br />

Produkt in der gemeinsamen Entwicklung erreicht – eine<br />

deutsch-japanische Produkt unter der neuen Marke Kubota<br />

Brabender Technologie.<br />

www.brabender-technologie.com<br />

SERVICE IM FOKUS<br />

SERIENTÄTER<br />

Wir gestehen,<br />

COG trägt die Verantwortung für viele serienmäßige Erfolge<br />

unserer Kunden. Von der Idee über die Mischungsentwicklung<br />

bis zur Produktion kundenspezifischer Elastomerlösungen<br />

und Assembling.<br />

• Einzelne O-Ringe oder komplett montiert<br />

• Full Service: Entwicklung, Konstruktion und Prototyping<br />

• Logistik, Produktion, Montage und Konfektionierung<br />

Fordern Sie jetzt Akteneinsicht in die Erfolge<br />

unserer Kunden an: info@cog.de<br />

COG.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

JUBILÄUM<br />

75 JAHRE: VOM GLASTHERMOMETER-<br />

HERSTELLER ZUM WELTKONZERN – TEIL 1<br />

Die Atmosphäre im Esperanto in Fulda war von Beginn an mit viel Energie<br />

erfüllt, als die Jumo-Familie im Juni zusammenkam, um das 75-jährige<br />

Unternehmensjubiläum zu feiern. Das Fest unterstrich die tiefe Verbundenheit<br />

des Fuldaer Traditionsunternehmens zu seinen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern. Das Wir-Gefühl war über alle Abteilungen und Produktionsbereiche<br />

sowie ausländischen Standorte hinweg zu spüren.<br />

Die Stimme von Geschäftsführer Dimitrios Charisiadis,<br />

Jumo, ist bei der Jubiläumsveranstaltung zu Recht mit<br />

Stolz gefüllt: „Jeder Einzelne von Euch leistet einen<br />

wertvollen Beitrag zu unserem Erfolg. Eure Leidenschaft,<br />

Euer Engagement und Eure Professionalität sind die Garanten<br />

unserer zukünftigen Unternehmenskapitel. Geschäftsführer Dr.<br />

Steffen Hoßfeld ergänzt: „Man fühlt hier oben auf der Bühne den<br />

Spirit, der uns all die Jahrzehnte positiv vorangetrieben hat. “<br />

Die Marke Jumo stand an dem Abend im Vordergrund. Zahlreiche<br />

Exponate – von der Brauanlage bis hin zum Wasserbrunnen –<br />

waren zu bestaunen; die Belegschaft feierte nach dem offiziellen<br />

Teil bis in die frühen Morgenstunden. Die Jumo-Band heizte mit<br />

ihrem eigens komponierten Ohrwurm „Jumo macht‘s“ allen Gästen<br />

mächtig ein. Bereits einen Monat zuvor fand eine Gala in Fulda<br />

mit vielen langjährigen Partnern und Kunden statt. Es gab langanhaltenden<br />

Applaus für Gesellschafter Bernhard Juchheim.<br />

GUTE WACHSTUMSPERSPEKTIVEN WELTWEIT<br />

„Die große Jumo-Familie feiert – und hat allen Grund dazu. Das<br />

Jubiläum bot bislang vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen,<br />

Erinnerungen, Austausch und Kennenlernen. Ich freue mich auf<br />

JUMO: START IN EINE WELTKARRIERE<br />

1948<br />

1966<br />

1970<br />

1978<br />

1997<br />

2003<br />

Moritz Kurt<br />

Juchheim gründet<br />

Jumo in Fulda<br />

unter dem Namen<br />

M. K. Juchheim<br />

Die Fertigung<br />

von Platin-<br />

Glas-Sensoren<br />

startet<br />

Die Mitarbeiterzahl<br />

ist von<br />

ursprünglich 6 auf<br />

1.000 Mitarbeiter<br />

angewachsen<br />

Das Unternehmen<br />

setzt als erstes<br />

Prozessoren in der<br />

Regeltechnik ein<br />

Das Automatisierungssystem<br />

Jumo Mtron<br />

kommt auf den Markt<br />

Der Markenname<br />

Jumo wird zum<br />

Firmennamen<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


02<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

01<br />

01 Die Glasthermometer-Herstellung erforderte<br />

handwerkliches Geschick<br />

02 Ohne Metall und robuster Drehbank lief früher nichts:<br />

Produktion bei Jumo in den Anfangsjahren<br />

die weiteren Veranstaltungen in diesem Jahr“, zieht Jumo-Gesellschafter<br />

Bernhard Juchheim ein erstes Fazit nach über einem halben Jahr. Und<br />

Charisiadis ergänzt: „Die Wachstumsperspektiven für uns sind in<br />

Deutschland und auch international sehr gut. Um die Auftragslage bewältigen<br />

zu können, expandieren wir deshalb vor den Toren Fuldas im Technologiepark<br />

Fulda-West.“<br />

Das neue Werk ist das größte Infrastrukturvorhaben in der Firmenhistorie.<br />

Das Investitionsvolumen liegt bei rund 48 Millionen Euro. Die Baufertigstellung<br />

ist für Dezember 2024 geplant, der Hochlauf im ersten Quartal<br />

2025. Jumo hatte Ende 2013 das rund <strong>10</strong>0.000 m 2 große Grundstück erworben.<br />

Anfang <strong>2023</strong> begannen die ersten Vermessungs- und Aushubarbeiten.<br />

Geschäftsführer Hoßfeld erklärt: „Das Bauvorhaben sichert Arbeitsplätze<br />

in der Region und die langfristige Zukunftsfähigkeit der Unternehmensgruppe.<br />

In der neuen Fertigungsstätte bringen wir neben der Temperatursensorproduktion<br />

auch den kompletten Produktionsbereich für Druckmesstechnik<br />

und die dazugehörige Logistik unter.“<br />

Mittlerweile hat sich der frühere Glasthermometer-Hersteller zum Global<br />

Player weiterentwickelt, der den Anwendern einen echten Mehrwert<br />

bietet: Kunden können ihre Daten aus dem Sensor direkt in die Cloud<br />

überspielen. „Der Kunde und seine konkreten Anforderungen bleiben<br />

auch in Zukunft die entscheidenden Stellgrößen für unser Wachstum. Wir<br />

werden in den nächsten Jahren unsere Palette an maßgeschneiderten<br />

Kundenlösungen deutlich erweitern“, betont Charisiadis.<br />

Jumo will einerseits mit dem Markt wachsen, darüber hinaus in einzelnen<br />

Branchen und Ländern überdurchschnittlich zulegen. „In Indien<br />

läuft es sehr gut für uns, ob Versorgung mit sauberem Trinkwasser oder<br />

unsere effizienten, nachhaltigen Produkte in Maschinen und Anlagen.<br />

Das Land bietet auf Jahre sehr gute Perspektiven. Auch dort setzen wir<br />

mit der indischen Geschäftsführung konkrete Kundenprojekte als Partner<br />

um“, ergänzt Hoßfeld. Im Geschäftsjahr 2022 stiegt der Jumo-Umsatz von<br />

281 auf 307 Millionen Euro.<br />

Baureihe 3<br />

ermöglicht<br />

Förderströme<br />

bis 4.000 l/h<br />

NEU<br />

Magnetgekuppelte<br />

GATHER Zahnradpumpen<br />

+ Pulsationsfreie Förderung<br />

+ Nichtschmierende<br />

Flüssigkeiten<br />

BEWEGTE GESCHICHTE<br />

Moritz Kurt Juchheim gründet 1948 in Fulda unter dem Namen M. K.<br />

Juchheim das heutige Unternehmen Jumo und beginnt mit sechs Mitarbeitern<br />

auf einer Produktionsfläche von 350 m 2 mit der Herstellung von<br />

Glas- und Glaskontaktthermometern. Juchheim wurde am 4. Juli 19<strong>10</strong> in<br />

Ilmenau, Thüringen geboren, wo sein Vater bereits Thermometer herstellte.<br />

Moritz Kurt Juchheim setzt von Anfang an auf qualitativ besonders<br />

hochwertige Instrumente und einen bestmöglichen Kundenservice. Der<br />

Name Jumo leitet sich aus den Initialen des Firmengründers ab.<br />

Somit entstand noch vor der Gründung zweier deutschen Staaten die<br />

Thermometerfabrik M. K. Juchheim in Fulda und sie stellt bereits auf der<br />

Erfahren Sie mehr!<br />

www.gather-industrie.de<br />

GATHER Industrie GmbH<br />

42489 Wülfrath<br />

Made in Germany<br />

+ fördern + kuppeln + dosieren


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

03 04<br />

03 Ganz anders: In der heutigen Fertigung überwiegt<br />

selbstverständlich modernste Technik<br />

04 Gesellschafter Bernhard Juchheim blickt bei der Jubiläumsveranstaltung<br />

mit Stolz auf 75 Jahre Unternehmensgeschichte zurück<br />

Hannover Messe 1949 aus. Konrad Adenauer wird Bundeskanzler<br />

und in den Wirtschaftswunderjahren floriert auch das Fuldaer<br />

Unternehmen. Es wächst bis 1952 von 6 auf <strong>10</strong>0 Mitarbeiter an<br />

und bis 1970 verzehnfacht sich diese Zahl sogar. Auch die Produktionsfläche<br />

ist von 350 auf 12.000 m 2 angewachsen.<br />

1966 startet die Fertigung von Platin-Glas-Sensoren, auch Messund<br />

Regelgeräte auf elektronischer Basis kommen ins Programm.<br />

Während die Welt die Trennung der Beatles bedauert, gründet<br />

Moritz Juchheim 1971 die erste Tochtergesellschaft in Belgien,<br />

mit der die Internationalisierung beginnt. Es geht auch technisch<br />

voran: 1978 setzt das Unternehmen als erstes Unternehmen Prozessoren<br />

in der Regeltechnik ein.<br />

Während Erno Rubiks Zauberwürfel zum Kult wird, entwickelt<br />

Jumo seinen Dienstleistungsbereich weiter und bietet diese für<br />

Metallverarbeitung und elektronische Baugruppen erstmals auch<br />

für externe Kunden an. Auch der Bereich Flüssigkeitsanalyse<br />

DIE FACHKRÄFTEGEWINNUNG<br />

UND NACHHALTIGKEIT SIND ZWEI<br />

WICHTIGE SCHWERPUNKTHEMEN<br />

wird erweitert. Und als Deutschland das 17-jährige Tennistalent<br />

Boris Becker bejubelt, verstirbt 1985 Peter Juchheim, ältester<br />

Sohn von Firmengründer Moritz und seit 1965 neben ihm auch<br />

Geschäftsführer. Sein jüngerer Bruder Dipl.-Ing. Bernhard Juchheim<br />

tritt an seine Stelle und wird Geschäftsführer. Im Jahr des<br />

Mauerfalls 1989 gelingt auch Jumo ein Durchbruch: Erstmalig<br />

werden Roboter in der Temperaturfühlung eingesetzt.<br />

WACHSTUM DURCH HIGH-TECH<br />

Die Bundesregierung zieht von Bonn in die alte und zugleich<br />

neue Hauptstadt Berlin und die Entwicklungsabteilung von Jumo<br />

in einen Neubau. Aus diesem kommen im Laufe der Jahre High-<br />

Tech-Geräte, Prozessregelsysteme, Smart-Transmitter, Bus-Technologie<br />

und modernste Visualisierungssoftware. So kommt 1997<br />

das Automatisierungssystem Jumo Mtron auf den Markt. Nach<br />

der Gründung des unternehmenseigenen Schulungszentrums<br />

1995 muss die Familie Juchheim einen weiteren Verlust hinnehmen:<br />

1996 verstirbt Firmengründer Moritz Kurt Juchheim.<br />

Das neue Millenium beginnt nicht mit einem Crash, sondern<br />

für Jumo mit einem Rekord: Das Unternehmen erzielt erstmals<br />

einen Umsatz über <strong>10</strong>0 Millionen Euro. Als die europäische Wäh-<br />

rung 2002 auch als Bargeld eingeführt wird, weiht das Unternehmen<br />

das neue Vertriebs- und Fertigungsgebäudes der Produktlinie<br />

Temperatursensortechnik mit einer Gesamtfläche von<br />

4.680 m 2 im Industriegebiet Eisweiher ein. 2003 wird der Markenname<br />

Jumo zum Firmennamen und Dipl.-Kfm. Michael Juchheim<br />

Geschäftsführer an der Seite seines Vaters Bernhard. Die<br />

Firma wächst auf den asiatischen und osteuropäischen Märkten<br />

und kann mit kompletten Automatisierungssystemen neue Zielgruppen<br />

erschließen.<br />

LESEN SIE TEIL 2 IN UNSERER NÄCHSTEN AUSGABE UND<br />

ERFAHREN SIE, WIE DER STEILE AUFSTIEG DES UNTERNEH-<br />

MENS WEITER GEHT.<br />

Bilder: Jumo<br />

www.jumo.net<br />

UNTERNEHMEN<br />

JUMO GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1,<br />

36039 Fulda<br />

Telefon 0661 / 6003-0<br />

mail@jumo.net<br />

www.jumo.net<br />

AUTOR<br />

Michael Klose, Pressesprecher, JUMO<br />

GmbH & Co. KG, Fulda<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


SCHRAUBENKOMPRESSOR MIT<br />

ERWEITERTEM LEISTUNGSSPEKTRUM<br />

Auf der Powtech<br />

Messe in<br />

Nürnberg zeigte<br />

Boge seinen<br />

Schraubenkompressor<br />

S-4. Die<br />

erweiterte vierte<br />

Generation der<br />

S-Baureihe deckt<br />

nun einen<br />

Leistungsbereich von 45 bis 160 kW ab. Im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell ist der Energieverbrauch<br />

des Kompressors um bis zu zwölf Prozent<br />

gesunken, während die Liefermenge um fast neun<br />

Prozent steigt. Die S-4-Modelle sind mit leistungsstarken<br />

IE4-Motoren und Permanentmagnetmotoren<br />

ausgestattet und können auch in Umgebungen<br />

mit extremen Temperaturen über 45 °C betrieben<br />

werden. Darüber hinaus informierten die Experten<br />

auf der Messe mit der intelligenten Verbundsteuerung<br />

Airtelligence Provis 3 darüber, wie sich eine<br />

unbegrenzte Anzahl von Kompressoren und<br />

Zubehörkomponenten verbrauchsabhängig<br />

steuern lässt. Über das Modbus-Interface-Modul<br />

integriert die Steuerung laut Hersteller problemlos<br />

Kompressoren anderer Hersteller. Leistungsfähige<br />

Regelalgorithmen verbessern den Betrieb in<br />

Last- und Leerlaufzeiten und optimieren damit die<br />

Kompressorstation.<br />

www.boge.de<br />

MAGNETKUPPLUNG MACHT DICHT<br />

Die Baureihe Sauer Orkan von Sauer Compressors<br />

ist ab sofort in den ersten vier Standardtypen<br />

erhältlich. Sie eignen sich für die Verdichtung vieler<br />

Gase und unterschiedlichste<br />

Anwendungen. Eine neu<br />

entwickelte Magnetkupplung<br />

macht die Kompressoren<br />

hermetisch gasdicht.<br />

Zu den eingeführten<br />

Standardtypen gehören<br />

zwei Hochdruckkompressoren<br />

für Luft mit maximalen<br />

Enddrücken von 350 und<br />

500 bar(ü), ein Hochdruck-<br />

Heliumverdichter mit<br />

einem maximalen Enddruck von 350 bar(ü) und ein<br />

Hochdruck-Stickstoffbooster, auch mit einem<br />

maximalen Enddruck von 350 bar(ü) sowie einem<br />

Vordruck von 4 bis 8 bar(ü). Die Bedienung erfolgt<br />

laut Unternehmen jeweils über die intelligente<br />

Steuerung Sauer ecc 4.0. Der Baukasten der<br />

Baureihe ermöglicht darüber hinaus auch individuelle<br />

Engineered-to-order Maschinen, da ist sich<br />

Sauer Compressors sicher.<br />

www.sauercompressors.com<br />

Intelligent, digital und<br />

elektropneumatisch<br />

Elektropneumatischer Stellungsregler<br />

GEMÜ 1441 cPos-X mit App-Bedienung<br />

• Schnellinbetriebnahme durch ausbalancierte<br />

Vorkonfiguration<br />

• „Fail-Safe“ oder „Fail-Freeze“ Sicherheitsfunktion<br />

• ATEX | IECEx Zertifizierung für explosionsgefährdete<br />

Bereiche<br />

• Gerätebedienung mit der GEMÜ App<br />

• Für Membran-, Sitz- und Membransitzventile sowie<br />

Kugelhähne und Absperrklappen<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

SILOAUFSATZFILTER MIT NEUEM ANSATZ<br />

DIE STAUBFÄNGER – TEIL 1<br />

Ein Förderer- und Filterspezialist überrascht die Schüttgutbranche mit<br />

einem neuen Siloaufsatzfilter. Während viele Geräte mit größeren Filterflächen<br />

zu punkten versuchten, wagte das Unternehmen einen neuen<br />

Ansatz: Wie lässt sich die Filtrationseffizienz steigern, ohne die Filterfläche<br />

zu vergrößern? Die Antwort lesen Sie in unserem Zweiteiler.<br />

DIE FILTERELEMENTE ARBEITEN<br />

NACH DEM PRINZIP DER OBER-<br />

FLÄCHENFILTRATION<br />

Mithilfe der Nanofasertechnologie entwickelte das<br />

Unternehmen WAM ein Filtermedium mit bemerkenswerten<br />

Eigenschaften: Deutliche Verbesserung<br />

beim Reststaubgehalt, geringerer Energieverbrauch<br />

beim Abreinigen und längere Lebensdauer des Filterelements.<br />

Mittlerweile stellen Filterelemente mit Nanofasern laut WAM die<br />

Benchmark für Staubfiltersysteme dar. Sie erhöhen nicht nur die<br />

Wirtschaftlichkeit durch verringerte Filterflächen, sondern sie<br />

ermöglichen auch den Einsatz kleinerer Gehäuse und benötigen<br />

weniger Druckluft beim Abreinigen.<br />

Trotz, oder vielleicht auch wegen des Erfolgs, entschloss sich<br />

das Unternehmen den Forschungseinsatz weiter hochzuhalten.<br />

Das Ergebnis ist der Silotop Polytube, der auf der Powtech vorgestellt<br />

wurde und mit einer gänzlich neuen Konstruktion aufwartet.<br />

Er soll seinen Vorgänger Silotop Zero jedoch nicht ersetzen,<br />

sondern sinnvoll ergänzen. Warum beide Siloaufsatzfilter ihre<br />

eigenen Einsatzbereiche haben, wird ersichtlich, wenn man sich<br />

mit dem Thema Abreinigen von Filterelemente auseinandersetzt.<br />

TECHNISCHER HINTERGRUND<br />

Das Ziel eines Filters ist es, möglichst viele Partikel aus der staubbeladenen<br />

Luft abzuscheiden. Die Filtrationsgeschwindigkeit<br />

wird dabei durch die Luftdurchlässigkeit des Filtermediums und<br />

das Luftvolumen bestimmt. Als Ergebnis steht der Abscheidegrad<br />

des Filtermediums, der somit maßgeblich die Effizienz des eingesetzten<br />

Filters bestimmt.<br />

Allerdings können im Zeitablauf eine ungenügende oder ausbleibenden<br />

Abreinigung sowie eine Alterung des Materials die<br />

Luftdurchlässigkeit und damit den Abscheidegrad verschlechtern.<br />

Somit stellt eine effektive Abreinigung der Filterelemente<br />

die Funktionsfähigkeit des Filtersystems sicher. Bisher haben Filterhersteller<br />

versucht in möglichst kleinen Gehäusen möglichst<br />

01 Überblick: Das System sitzt oben auf dem Silo<br />

02 Macht sich schlank: Die einzelnen Komponenten sind<br />

platzsparend übereinander angeordnet<br />

03 Die Besonderheiten des Filtersystems sehen Sie nicht auf<br />

Anhieb, sind die doch zum Teil auf Nanoebene und gefaltet<br />

große Filterflächen zur Verfügung zu stellen. Die Entwicklung der<br />

Filtrationstechnologie hat deswegen in den letzten Jahren zur<br />

Herstellung von gefalteten Filterelementen in Form von Patronen<br />

geführt. Sie punkten mit einer vielfach größeren Filterfläche und<br />

niedrigeren Kosten aufgrund einer besseren Raumausnutzung.<br />

Die Patrone besteht aus einer dünnen Schicht Filtermaterial, das<br />

durch Faserhaftungsprozesse versteift wird. Dadurch kann es verformt<br />

oder auch gefaltet und an einem starren Träger fixieren<br />

werden.<br />

Nachteil dieser Filterelementgeometrie ist die Reinigungseffizienz.<br />

Je kleiner der Winkel der Falte, desto schlechter lässt sich<br />

Staub aus den Innenräumen zwischen den Falten entfernen.<br />

Während also bei Taschen- und Schlauchfiltern mit glatten Filterelementen<br />

die Nutzfilterfläche der nominalen Filterfläche entspricht,<br />

ist diese bei Patronenfiltern geringer. Der kleine Faltwinkel<br />

verhindert, dass alle Staubablagerungen abgereinigt werden<br />

können. Das Filterelement setzt sich mit der Zeit immer mehr zu.<br />

In der Grafik sieht man, dass Medien mit weiter Faltung einen<br />

größeren Zwischenraum besitzen als jene mit einer vergleichsweisen<br />

engen Faltung.<br />

Hinzukommt, dass die Druckluftreinigung bei Filterelementen<br />

mit enger Faltung einen gegenteiligen Effekt erzeugt: Statt die<br />

abgefangenen Partikel nach außen zu tragen, neigen sie dazu, von<br />

innen die Falte zu verdichten. Ist die Faltung zu eng ausgeführt,<br />

kann es schließlich dazu führen, dass das Element nicht mehr<br />

ausreichend abgereinigt wird und der Filter zunehmend verstopft.<br />

DIE NÄCHSTE EVOLUTIONSSTUFE<br />

Herkömmliche Filterelemente mit Polyestervlies funktionieren<br />

nach dem Prinzip der Tiefenfiltration. Die Partikel werden im<br />

Inneren des Vlieses positioniert und zurückgehalten. Die volle<br />

Filterwirkung entfaltet sich erst, wenn das Filtermaterial mit<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


01<br />

02<br />

03<br />

Staub angereichert ist und sich ein Filterkuchen aufgebaut hat.<br />

Nachteil ist das Zusetzen des Mediums, wodurch im Zeitablauf<br />

immer weniger staubhaltige Luft verarbeitet werden kann und<br />

somit häufiger abgereinigt werden muss.<br />

Bei den gefalteten Filterelementen von WAM wird auf dem<br />

Polyestervlies per Elektrospinnverfahren eine Nanofaser aufgebracht.<br />

Diese Filterelemente arbeiten nach dem Prinzip der<br />

Oberflächenfiltration, bei der sich die Partikel auf der Oberfläche<br />

des Filters (also dem Nanofasernetz) ablagern und nicht tief in<br />

das Filtermedium eindringen. Das gelingt deshalb, weil das Nanofasernetz<br />

wesentlich engmaschiger als das Polyestervlies ist.<br />

Durch den deutlich verbesserten Abscheidegrad der Nanofasern<br />

gegenüber dem bisher verwendeten Polyestervlies konnte der<br />

Hersteller die Emissionswerte bei seinem Siloaufsatzfilter stark<br />

reduzieren. In der Zementsiloentstaubung liegt dieser bei<br />

< 1 mg/ m3 Reststaubgehalt statt < <strong>10</strong> mg/m3 bisher. Da die Partikel<br />

bereits auf der Oberfläche und nicht erst im Inneren des Filtermediums<br />

zurückgehalten werden, kann das Gewebe einfacherer<br />

und mit weniger Energieverbrauch abgereinigt werden. Die<br />

geringere Belastung des Gewebes führt wiederum zu einer längeren<br />

Lebensdauer des Filterelements. Für den Betreiber heißt das:<br />

Doppelte Kostenvorteile.<br />

LESEN SIE IM ZWEITEN TEIL ANHAND EINES ANWENDER-<br />

BERICHTS, WIE DIE NEUE GENERATION DIE MAXIMIERTE<br />

FILTERFLÄCHE ZUR EFFEKTIVEN ABREINIGUNG NUTZT.<br />

Bilder: WAM, Junho – stock.adobe.com<br />

www.wamgroup.de<br />

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WAM GmbH<br />

Dornierstraße <strong>10</strong>,<br />

68804 Altlußheim<br />

Telefon 06205 / 3949-0<br />

AUTOR<br />

Martin Rudolf, Marketing Manager,<br />

WAM GmbH, Altlußheim<br />

REDEX Ball ® - Explosionsschutz noch innovativer<br />

Kugelhahn mit einzigartiger Bauweise<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

KOMPAKTES FÜR FÜLLSTANDS- UND DRUCKMESSUNG<br />

PERFORMANCE FÜR<br />

INDUSTRIEANFORDERUNGEN<br />

Kompaktes Design,<br />

volle Leistung: Die neue<br />

Produktlinie für<br />

Füllstands-, Druck- und<br />

Grenzstandmessungen<br />

eignet sich auch für<br />

hygienische<br />

Anwendungen<br />

Ein ausgewiesener Spezialist für Füllstands- und Druckmessung<br />

präsentierte anlässlich seines 70-jährigen Bestehens eine seriennahe<br />

Produktlinie für hygienische Anwendungen in kompakter Bauweise<br />

und mit voller Performance.<br />

Die neu kompakte Produktlinie von Endress und Hauser<br />

ist perfekt für den Einsatz in der Lebensmittel- sowie<br />

Getränkeindustrie geeignet. Sie besteht aus drei Messprinzipien:<br />

Für die Messung von Drücken, Füll- und<br />

Grenzständen. Durch das rundum hygienische Design der Produkte<br />

und die IP69 Schutzklasse gelingt eine effiziente Reinigung.<br />

Die vollverschweißten Edelstahlgeräte können auch bei Reinigungs-<br />

und Sterilisationsprozessen von Anlagen oder Tanks installiert<br />

bleiben. Durch die Touchdisplays sind auch Einstellungen<br />

direkt am Gerät möglich. Zusätzlich verfügen die Produktline<br />

über alle industrierelevanten Anforderungen und Zertifikate, wie<br />

EHEDG, 3-A, EG 1935 oder ASME BPE.<br />

HÖCHSTE PERFORMANCE<br />

Im Bereich der Druckmesstechnik überzeugt der neue Cerabar<br />

PMP43 durch eine Vielzahl von Sensorvarianten mit vollverschweißten,<br />

hygienischen Prozessanschlüssen, welche in der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie Anwendung finden. Mit<br />

dem Liquiphant FTL43 können Grenzstände in allen pumpbaren<br />

Flüssigkeiten mit der Vibronik-Technologie detektiert werden.<br />

Einen großen Vorteil stellt der breite Einsatzbereich ohne notwendige<br />

Anpassungen an verschiedene Medien dar.<br />

Für die kontaktlose Füllstandsmessung gibt es den Radarsensor<br />

Micropilot FMR43. Der sorgt für eine verlässliche Messung<br />

auch unter schnell wechselnden oder turbulenten Prozessbedingungen.<br />

Auch die Anforderung der hygienischen Industrien an<br />

immer kleiner werdende Prozesstanks wurde während der Entwicklung<br />

der Geräte berücksichtigt. Neben der 80-GHz-Technologie<br />

kann aufgrund einer 180-GHz-Frequenzoption unter ande-<br />

rem ein ½-Zoll-Prozessanschluss realisiert werden, welcher den<br />

Einsatz in kleinsten Prozesstanks ermöglicht. Kalibrierzyklen lassen<br />

sich beim Micropilot FMR43 durch Heartbeat Technology mit<br />

Radar Accuracy Index (RAI) deutlich verlängern. Dazu bewertet<br />

der RAI während der rückführbaren Verifizierung nach ISO 9001<br />

die Referenzmessgenauigkeit, um einen Messdrift im Vergleich<br />

zum Geräteproduktionszeitpunkt zu analysieren.<br />

Ebenfalls neu sind die Verifizierungsfunktion als Teil der Heartbeat<br />

Technology. Sie liefert Diagnose- und Monitoring-Informationen<br />

durch die konstante Prozessüberwachung. Damit lassen<br />

sich Anomalien wie Schaumbildung oder Ansatz an der Geräteantenne<br />

frühzeitig erkennen. Dies ermöglicht eine vorausschauende<br />

Wartung. Geräteverifizierungen erfolgen ohne Ausbau<br />

oder Prozessunterbrechungen in weniger als drei Minuten.<br />

Digitale Assistenten führen durch Inbetriebnahme und Parametrierung.<br />

Sämtliche Analysen, Steuerungen, Wartungen oder<br />

Funktionskontrollen lassen sich via Bluetooth und der Smartblue-App<br />

des Herstellers oder IO-Link durchführen.<br />

Bilder: Endress+Hauser<br />

www.endress.com<br />

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Endress+Hauser (Deutschland) GmbH+Co. KG,<br />

Colmarer Straße 6, 79576 Weil am Rhein<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


DRUCKTRANSMITTER FÜR<br />

VERSCHIEDENE BEREICHE<br />

Die Serie 23SY-H2 von Keller zeichnet sich<br />

laut Unternehmen durch geringe Versprödungsrate<br />

aufgrund des erhöhten Nickelgehalts<br />

im verwendeten Edelstahl aus.<br />

Zusätzlich sorgt eine vergoldete Membrane dafür, dass die H 2<br />

-Diffusion<br />

auf ein Minimum reduziert wird. Die Drucktransmitter sind über<br />

den gesamten Temperaturbereich kompensiert und ermöglichen laut<br />

Unternehmen eine optimale Langzeitstabilität. Die Typen 23SY-H2<br />

und 23SY-Ei-H2 finden ihren Einsatz in unterschiedlichsten Bereichen:<br />

In der Wasserstoffherstellung und Produktion, beim Transport, der<br />

Überwachung von H 2<br />

-Tankstellen sowie bei der Speicherung und<br />

Lagerung von Wasserstoff. Laut Unternehmen bietet der 23SY-H2<br />

noch weitere Möglichkeiten: Verschiedene Genauigkeitsklassen je<br />

Einsatzgebiet, metallisch dichtende Prozessanschlüsse, vollverschweisste<br />

Konstruktion, zur Vorbeugung von Wasserstoff-Leckagen,<br />

kein Elastomer in Kontakt mit dem Messmedium und Langlebigkeit<br />

und das Gerät ist auch als eigensichere Atex-Version verfügbar.<br />

www.keller-druck.com<br />

BRANDGEFÄHRLICH:<br />

LAGERN UND LADEN<br />

VON LITHIUM AKKUS<br />

Die Lösung:<br />

Die neuen ION-LINE<br />

Sicherheitsschränke<br />

SAUERSTOFFANALYSATOR MIT<br />

NIEDRIGER REAKTIONSZEIT<br />

Der kombinierte Feuchte- und Sauerstoffanalysator<br />

Ldetek von PST liefert laut Unternehmen<br />

genaue und zuverlässige Ergebnisse für jede<br />

Anwendung, mit einer Reaktionszeit von weniger<br />

als <strong>10</strong> s für die Messung von Sauerstoffspuren<br />

und weniger als 5 min für die Messung von<br />

Feuchtigkeitsspuren. Er hat einen Betriebstemperaturbereich<br />

von 5 bis 45 °C und kann Probegase<br />

mit Temperaturen von 0 bis <strong>10</strong>0 °C messen.<br />

Dies macht er mit einer Genauigkeit von


VORBEUGENDE ÜBERWACHUNGSSYSTEME<br />

WERKSTOFF UND<br />

BRENNSTOFF ZUGLEICH<br />

Holz ist sowohl als Werkstoff als auch Brennstoff etabliert. Eigenschaften, die dem<br />

aktuellen Zweck nicht dienlich sind wie die leichte Entzündbarkeit, lassen sich aber<br />

nicht ausblenden. Wird Holz nun als Werkstoff genutzt, müssen sicherheitsrelevante<br />

Kenngrößen überwacht und eingehalten werden, um eine unerwünschte<br />

Entzündung des Stoffes zu vermeiden.<br />

Das Entzünden von Holz kann Brände und Explosionen<br />

hervorrufen. Beide Ereignisse können verheerend sein –<br />

vorbeugende Maßnahmen zur Vermeidung und konstruktive<br />

Schutzmaßnahmen zur Schadensbegrenzung<br />

sind daher angezeigt. Für einen Verbrennungsprozess wird immer<br />

ein Brennstoff, Sauerstoff, passendes Mischungsverhältnis<br />

(Staubwolke) und eine Zündquelle benötigt. Vorbeugenden<br />

Brand- und Explosionsschutz erzielt man dadurch, dass mindestens<br />

eine dieser Voraussetzungen eliminiert wird. Ist dies der Fall,<br />

werden bereits Explosionsschutzmaßnahmen durchgeführt.<br />

Ist dieses jedoch dauerhaft nicht möglich, so bleibt ein Explosionsrisiko<br />

bestehen. Resultierend daraus ist eine Kennzeichnung<br />

des gefährdeten Bereichs (Zone 20, 21 oder 22) erforderlich.<br />

Schnell kommt bei gefährdeten Anlagen der konstruktive Explosionsschutz<br />

(zum Beispiel Druckentlastung und explosionstechnische<br />

Entkopplung) in den Sinn, um den Prozess abzusichern,<br />

Schäden zu begrenzen und Leben zu retten. So wie sich KFZ<br />

Unfälle mit Hilfe von Fahrassistenzsystemen mit einer höheren<br />

Wahrscheinlichkeit vermeiden lassen, wird bei vorbeugenden<br />

Maßnahmen nicht mehr der Unfall, sondern eine riskante Situation<br />

vorab erkannt und abgewendet. Die gleiche Logik findet<br />

auch im Brand- und Explosionsschutz Anwendung.<br />

GEERDET SEIN<br />

Verschiedene Entladungen sind dazu fähig, Staub/Luft-Gemische<br />

zu entzünden. Zur Vermeidung dieser muss stets auf eine<br />

ausreichende Erdung der unterschiedlichen Behälter, Anlagen<br />

und Maschinen geachtet werden. Im Fall einer pneumatischen<br />

Entladung eines Tankfahrzeuges können aufgrund der hohen Geschwindigkeiten<br />

auch hohe elektrostatische Potenziale entstehen,<br />

welche in der Lage sind, explosionsfähige Staubatmosphären<br />

zu entzünden. Dieses Risiko kann ausgeschlossen werden,<br />

indem Silo, Annahmestation und Fahrzeug geerdet werden. Da<br />

eine konstante Erdverbindung am Fahrzeug selbst nicht möglich<br />

ist, werden hierfür Erdungsüberwachungssysteme eingesetzt. Eine<br />

beispielhafte Anwendung ist die Annahme von Holzstaub zur<br />

Energiegewinnung im Kraftwerk.<br />

Brände und Explosionen sind verheerend und sollten auf jeden Fall<br />

vermieden werden. Vorbeugende Maßnahmen müssen weit über<br />

einen profanen Raumelder hinaus gehen. Sach- oder gar Personenschäden<br />

gegen eventuelle Sparmaßnahmen aufzuwiegen (getreu<br />

dem Motto ´Es ist ja noch nie was passiert`), sind in meinen Augen<br />

fahrlässig. Und auch der Satz ´hinterher ist man immer schlauer` hilft<br />

nicht, wenn die Staatsanwaltschaft im Todesfalle eines Mitarbeiters<br />

auf dem Hof steht und den Unfallhergang untersucht. Somit MÜSSEN<br />

vorbeugende Maßnahmen zwingend zum Standardrepertoire gehören.<br />

Ansonsten wird definitiv an der falschen Stelle gespart.<br />

GUIDO MATTHES, REDAKTEUR<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

Mit Hilfe dieser Systeme kann während der Entladung eines<br />

Fahrzeuges sichergestellt werden, dass die Verbindung zur Erde<br />

ausreichend leitfähig ist. Die Erdungsklammer der Überwachungseinheit<br />

wird am Fahrzeug angeschlossen und anschließend<br />

der Leitungswiderstand gemessen. Liegt dieser unter zehn<br />

Ohm, dann gibt das Erdungssystem eine Freigabe und startet den<br />

Erdungsprozess. Freigabesignale können mittels integrierter<br />

Relais weitergeleitet werden.<br />

Das System Farado II der Firma Rembe geht hier noch einen<br />

Schritt weiter. Die intelligente Manipulationssicherung sorgt<br />

dafür, dass eine vorab eingestellte Objektgröße an der Erdungsklammer<br />

verbunden sein muss. Objektgrößen werden in diesem<br />

Fall anhand der elektrischen Kapazität (gemessen in PF) festgestellt.<br />

Dies verhindert, dass Erdungsklammern an bereits geerdeten<br />

Stahlträgern oder kleinen Objekten wie Schraubendrehern<br />

angeschlossen werden.<br />

NICHT ÜBERHITZEN<br />

Eine weitere Gefahr ist ein kritischer Temperaturanstieg im geförderten<br />

Produkt. Häufig führt Reibung zu einem kontinuierlichen<br />

Temperaturanstieg welcher das Material entzünden und Glimmnester<br />

hervorrufen kann. Je nach Prozess können ebenso Exotherme<br />

Reaktionen stattfinden, die bis zur Entzündung führen.<br />

Da diese Temperaturanstiege im Produkt sowohl von konventionellen<br />

optischen Detektoren als auch PT<strong>10</strong>0 Sensoren nicht<br />

sicher oder zu spät erkannt werden können, besteht die Möglichkeit<br />

auf intelligente Infrarot-Kameras mit einem längeren Wellenbereich<br />

zurückzugreifen. Der Hotspot X20 von Rembe misst<br />

Oberflächentemperaturen und setzt hierbei auf eine smarte Auswertung,<br />

welche das Sichtfeld in Zonen unterteilt. Jede einzelne<br />

Zone kann mit einem eigenen Temperatur-Grenzwert versehen<br />

werden, um die Detektion so gut wie möglich auf den Prozess anzupassen.<br />

Das Gerät kann selbst geringe Temperaturanstiege erkennen<br />

(1 °C) und den Betreiber bereits in der Entstehungsphase<br />

eines Brandes oder einem vorhandenen Glimmnest warnen.<br />

Auch in Ex-Zone 20 unter hoher Staubbelastung einsetzbar, überwacht<br />

der thermografische Melder einen Temperaturbereich von<br />

0 – 200 °C (höhere Temperaturen möglich). Besonders Temperaturüberwachungen<br />

an Band- und Trogketten-Fördersystemen<br />

haben sich bewährt.<br />

Bevor es zu einer Rauchentwicklung oder einem Brand kommt,<br />

gerät das Material normalerweise in eine Art Glimmprozess, der<br />

diverse Brandgase freisetzt. Die Phase der Erwärmung bis hin zur<br />

Röstung kann sehr langwierig sein und öffnet damit die Tür zur<br />

Detektion verschiedener Pyrolysegase. Bei thermischer Zersetzung<br />

vieler Stoffe kommt es zum Ausstoß von Kohlenwasserstoff-<br />

01 Explosions- und Brandfrüherkennung mit dem Melder<br />

Verbindungen. Liegt insbesondere eine unvollständige Verbrennung<br />

ohne Flamme und geringer Sauerstoffzufuhr vor, entsteht<br />

zudem verstärkt Kohlenmonoxid.<br />

Um diese Gase bereits in der Entstehungsphase zu detektieren,<br />

eignet sich beispielsweise der GSME X20 Pyrolysegas-Detektor.<br />

Neben Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoff-Verbindungen<br />

werden auch Stickoxide und Wasserstoff-Verbindungen erkannt.<br />

Mit Hilfe einer intelligenten Auswertung lässt sich ein Prozess-<br />

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liegende Fässer<br />

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verzinkt, Aluminium<br />

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MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Vorbeugender Brand- und Explosionsschutz<br />

Vorbeugender Brand- und Explosionsschutz<br />

02<br />

SCHWELENDES MATERIAL<br />

SCHWELENDES MATERIAL<br />

HOTSPOT<br />

HOTSPOT<br />

SICHTBARER FLAMMEN OFFENES FEUER<br />

SICHTBARER RAUCH FLAMMEN<br />

Flammenmelder<br />

OFFENES FEUER Löschanlagen<br />

RAUCH<br />

ODER FUNKEN Flammenmelder Löschanlagen<br />

ODER FUNKEN<br />

Optische<br />

Optische<br />

Rauchmelder Rauchmelder und und<br />

Funkenmelder Funkenmelder<br />

NEU NEU<br />

GSME GSME<br />

Schaden/Kosten<br />

Schaden/Kosten<br />

NEU<br />

NEU<br />

Zeit<br />

Zeit<br />

Mit REMBE® Explosionsund<br />

Brandfrüherkennung<br />

Mit REMBE® Explosionsund<br />

Brandfrüherkennung<br />

Ohne REMBE® Explosionsund<br />

Brandfrüherkennung<br />

Ohne REMBE® Explosionsund<br />

Brandfrüherkennung<br />

02 So entsteht´s: Phasen der Brandentwicklung, wobei hier gut<br />

zu erkennen ist, wann die Früherkennung greift<br />

verhalten ideal abbilden. Steigt eine Konzentration über das gewohnte<br />

Niveau alarmiert der GSME X20 unverzüglich. Ebenfalls<br />

in Ex-Zone 20 einsetzbar überwacht der Detektor Konzentrationsbereiche<br />

von 0-<strong>10</strong>0 ppm.<br />

WIE ES NACH DER DETEKTION WEITERGEHT<br />

Bei idealer Auslegung von Einsatzort und Montageposition ermöglichen<br />

die beiden Geräte durch eine frühe Detektion die Vermeidung<br />

von Explosionen und Bränden. Wurde eine riskante<br />

Situation erkannt und der Betrieb gestoppt, tritt jedoch eine weitere<br />

Herausforderung in den Vordergrund. Wie kann nun eine sichere<br />

Umgebung für einen sicheren Betrieb hergestellt werden?<br />

Das Rembe iQ Safety Cockpit bietet, ähnlich einem Prozessleitsystem,<br />

eine Übersicht der Systemzustände, die in Echtzeit auch<br />

mobil von jedem beliebigen Standort überwacht werden können.<br />

Zudem können Maßnahmenpläne/Workflows für jegliche Art<br />

von Prozessstörungen wie die Detektion einer potenziellen<br />

Zündquelle oder Störung einer Sicherheitskomponente vorgefertigt<br />

und zum jeweiligen Ereignis abrufbereit hinterlegt werden.<br />

Prozessrelevante Informationen werden nicht nur ausgewertet,<br />

sondern können auch automatisch via diverser Kommunikationskanäle<br />

verteilt werden. Ein mögliches Szenario wäre, dass im<br />

Fall einer Explosion der zuständige Sicherheitsbeauftragte per<br />

SMS über sein Diensttelefon informiert wird, die Kameras im betroffenen<br />

Bereich aktiviert werden und die Geschäftsführung eine<br />

E-Mail erhält. Zudem zeigt das System an, welche Schritte als<br />

nächstes zu tun sind, um zurück zu einem störungsfreien Betrieb<br />

zu gelangen oder eine sichere Umgebung nach einem Ereignis<br />

herzustellen. Die Einsatz- und Ablaufszenarien des Safety Cockpit<br />

sind individuell konfigurierbar, sowohl analoge als auch digitale<br />

Signale lassen sich verarbeiten.<br />

Bilder: Rembe, Misha - stock.adobe.com, engel.ac - stock.adobe.com<br />

www.rembe.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

REMBE GmbH Safety+Control<br />

Gallbergweg 21,<br />

59929 Brilon<br />

Telefon 02961 / 7405-927<br />

info@rembe.de<br />

AUTOR<br />

Alexander Kemmling, Sales Executive<br />

Explosion Prevention Key Accounts D-A-CH,<br />

REMBE GmbH Safety+Control<br />

26 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

HYGIENISCHE ANWENDUNGEN<br />

Der Jumo Flowtrans Mag H20 misst anhand des magnetisch-induktiven Messprinzips hochpräzise<br />

leitfähige Medien, auch tröpfchenweise. Er kann in den unterschiedlichsten Prozessen<br />

eingesetzt werden und lässt sich laut Unternehmen auch zur Durchflussmessung der Temperatur<br />

einsetzen. Ein modernes HMI erlaubt über Bluetooth und der smartconnect-App des<br />

Herstellers die Konfiguration. Die Schnittstelle SPE (Single Pair Ethernet) mit PoDL (Modbus TCP,<br />

Jumo Cloud-Connector) ermöglicht eine vereinfachte Jumo Cloud-Anbindung und durchgängige<br />

IP-Kommunikation von der Feld- bis zur Automatisationsebene. Zu den Standardmessgrößen in<br />

verschiedensten Branchen gehört der Durchfluss. Dabei kann abhängig vom verwendeten Messmedium, der benötigten Genauigkeit<br />

und den Prozessbedingungen eine Vielzahl von Verfahren zum Einsatz kommen. Jumo bietet Produkte zur Durchflussmessung,<br />

die mittels Differenzdruck, dem kalorimetrischen Messverfahren oder dem magnetisch-induktiven Messprinzip arbeiten.<br />

www.jumo.net<br />

NEUE FEATURES FÜR ENERGIEMANAGEMENTGERÄTE<br />

Die aktiven Energiemanagementgeräte der Pxt-Familie von Michael Koch bringen neue<br />

Features mit: Die Zulassung nach den Normen von UL und CSA sowie die Überwachung der<br />

Speicherkapazität im laufenden Betrieb. Die parametrisierbare Funktion der laufenden<br />

Kapazitätsüberwachung von Elektrolyt- und Doppelschichtkondensatoren bringt laut<br />

Unternehmen Warnmeldungen beim Erreichen eines zuvor definierten minimalen Kapazitätswertes.<br />

Dies geschieht entweder per LED-Anzeige am Gerät, über einen festgelegten<br />

digitalen Ausgang oder eine definierte Meldung über einen der Kommunikationswege des<br />

Geräts, etwa über Feldbus. Damit wird laut Hersteller über die Einsatzdauer hinweg<br />

ermöglicht, dass die nutzbare Energiemenge der Pxt-Geräte für die bestimmte Anwendung<br />

stets ausreicht oder im Sinne der predictive maintenance frühzeitig gewartet wird.<br />

www.bremsenergie.de<br />

DETEKTIEREN UND IDENTIFIZIEREN<br />

Der neue Multicode-Leser IDC200 von Baumer ist laut Unternehmen<br />

in wenigen Sekunden einsatzbereit: per USB-C<br />

Kabel anschliessen, IP-Adresse ins Webinterface eintragen<br />

und Auto-Setup<br />

drücken. Bei den<br />

Lichtschranken<br />

und Lichttastern<br />

sollen die neue<br />

O330 Serie die<br />

Produktpalette<br />

um eine besonders<br />

wirtschaftliche<br />

und leistungsstarke<br />

Lösung in kompakter Bauform ergänzen. Neue, platzsparende<br />

Ultraschall- und Induktivsensoren komplettieren die<br />

aktuelle Baumer Sensor Solution Toolbox. Vom Unternehmen<br />

gibt es auch Produkte, um Fluidprozesse zu überwachen.<br />

Zum Beispiel der von Baumer Bubble Sensor genannte<br />

PAD20. Der detektiert auch kleinste Luft- und Gasblasen in<br />

flüssigen Medien und signalisiert, wenn die gewählten<br />

Grenzwerte für Gaseinschlüsse überschritten werden. So<br />

kann er Energieverschwendung in Heiz- und Kühlsystemen<br />

verhindern und Pumpen vor Trockenlaufen schützen. Für die<br />

kontinuierliche schwimmerlose Füllstandsmessung ist<br />

wiederum der CombiLevel PLP70 eine neue, smarte Lösung.<br />

Der potentiometrische Sensor passt sich an viele Medien<br />

automatisch an – selbst an Prozesswasser.<br />

www.baumer.com<br />

Volume Booster<br />

Serie Flowplus<br />

NEU<br />

Komponenten und Systeme für die Prozessautomatisierung<br />

Mit maximaler Korrosionsbeständigkeit hochbeanspruchbar in<br />

Umgebungstemperaturen von -60°C bis zu 150°C.<br />

Hochleistungsvolumenverstärker In Edelstahl AISI 316L oder Aluminium<br />

Epoxidharzbeschichtet.<br />

pneumax.de


SAUGER UND ABSAUGANLAGEN<br />

AUSWAHLKRITERIEN<br />

FÜR DIE FILTERBAUART


BETRIEBSTECHNIK<br />

Taschen- oder Patronenfilter? Wer einen<br />

Industriesauger oder eine Absauganlage<br />

anschafft, sollte sich diese Frage stellen.<br />

Welche Faktoren beeinflussen die Entscheidung?<br />

Und was sollte bei hygienesensiblen<br />

Anwendungen beachtet werden?<br />

Ein sorgfältiger Blick in die Datenblätter der Industriesauger<br />

und Absauganlagen von Ruwac zeigt: Bei einigen Baureihen<br />

hat der Anwender die Wahl zwischen Taschen- und<br />

Patronenfiltern. Beide bilden die zweite (oder, wenn Vorabscheider<br />

eingesetzt werden, dritte) Filterstufe und halten die<br />

Feinstaubanteile an der Filteroberfläche zurück, während die<br />

größeren Partikel im Saugstrom per Schwerkraft in den Sammelbehälter<br />

abgeschieden werden.<br />

Die Frage, welche Bauform für die individuelle Anwendung die<br />

bessere ist, lässt sich nicht pauschal beantworten und auch nicht<br />

aus der gewünschten oder erforderlichen Filterklasse ableiten.<br />

Der Vergleich beider Filtertypen im Hinblick auf wesentliche<br />

Funktionen und Eigenschaften gibt aber schon Hinweise darauf,<br />

wie sich ihre Einsatzbereiche abgrenzen lassen.<br />

ZWEI BAUFORMEN – EINE AUFGABE<br />

Zunächst eine Beschreibung beider Filtertypen. Bei Taschenfiltern<br />

übernimmt ein filzähnliches Material aus Kunststofffasern das Zurückhalten<br />

von Fein- und Feinststaubpartikeln aus dem Luftstrom.<br />

Das Filtervlies wird so in einen Rahmen eingespannt, dass eine<br />

möglichst große Filterfläche erzielt wird. Die Oberfläche des Materials<br />

ist auf der Anströmseite kalandriert, um Staubanhaftungen zu<br />

vermeiden. Im Gegensatz dazu werden die Patronenfilter – grundsätzlich<br />

kommen mehrere zum Einsatz –rohgasseitig über einen<br />

Bajonett- oder Klemm-verschluss auf einer Grundplatte montiert.<br />

Das Filtermaterial wird in plissierter Form in den Stützkörper eingebracht.<br />

Das vergrößert die Filteroberfläche.<br />

Aufgrund des plissierten Filtermaterials bieten Patronenfilter,<br />

im Vergleich zu Taschenfiltern, eine größere Filterfläche auf gleichem<br />

Bauraum. Wer somit hohe Filterleistung in einer kompakten<br />

Anlage benötigt oder aber nur selten abreinigen möchte, ist<br />

mit Patronenfiltern besser bedient. Bei der Robustheit gibt es folgende<br />

Unterschiede. Der Kunststofffaser-Filz von Taschenfiltern<br />

ist sehr robust. Auch bei Überdruck (in Maßen) bleibt die Funktion<br />

des Filters aufrechterhalten, Rissbildungen im Material sind<br />

selbst bei Fehlbedienungen sehr selten. Patronenfilter hingegen<br />

sind etwas empfindlicher, wenn es sich um den Betrieb bei höheren<br />

Drücken handelt.<br />

Bei der Filterqualitäten und möglichen Sonderausstattungen<br />

gilt: Taschenfilter sind bei Ruwac bis zur Staubklasse M verfügbar,<br />

Patronenfilter bis Staubklasse H. Beide Bauarten sind in Sondermaterialien<br />

und –ausrüstungen lieferbar wie etwa teflonbeschichtete<br />

Filtermaterialien für klebende Stäube.<br />

STANDZEITEN UND ABREINIGUNG<br />

Sowohl die Taschen- als auch die Patronenfilter des Herstellers<br />

erreichen lange Standzeiten, die natürlich stark abhängig sind<br />

vom Einsatzfall. Taschenfilter müssen in der Regel erst nach mindestens<br />

einem Jahr ausgetauscht werden, teilweise erreichen sie<br />

aber auch eine Lebensdauer von mehr als vier Jahren. Beim Filterwechsel<br />

sind die Patronenfilter klar im Vorteil: einfach den Bajonett-<br />

oder Klemmverschluss öffnen, und das Filter lässt sich<br />

mit wenigen Handgriffen und geringer Staubentwicklung entnehmen<br />

und entsorgen.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 29


01<br />

02<br />

Bei der Abreinigung punkten die Sauger und Absauganlagen mit<br />

Taschenfilter. Sie lassen sich mit einer ganz simplen mechanischen<br />

Abrüttelvorrichtung ausstatten. Der Anwender bewegt diese<br />

Vorrichtung mehrfach hin und her und rüttelt so das Material<br />

ab, das sich an der Filteroberfläche abgelagert hat und nun in den<br />

Sammelbehälter unter den Filtern fällt. Sollen Patronenfilter<br />

abgereinigt werden, erfolgt dies oft mit einem pneumatischen<br />

Impuls (Airshock) aus einem Druckluftspeicher. Dafür benötigt<br />

man eine (differenzdruckabhängige oder auch manuell betätigte)<br />

Ansteuerung plus Druckluftsystem.<br />

Beim Taschenfilter lässt sich die Abreinigung ebenfalls automatisieren.<br />

Dann übernimmt ein (ebenfalls differenzdruckgesteuerter)<br />

Getriebemotor mit Exzentersteuerung das Abrütteln.<br />

SAUGGUT UND EXPLOSIONSSCHUTZ<br />

Hier lassen sich keine allgemeingültigen Aussagen treffen. Die<br />

Eigenschaften des Staubes oder des Sauggutes entscheiden im<br />

Grunde, welche Bauart besser geeignet ist. Die Beratung durch<br />

03 04<br />

01 Bei dem kundenspezifischen Hygienesauger lassen sich die Filter<br />

einfach entnehmen und im Autoklaven reinigen<br />

02 Gewendelt: Die schraubenähnliche Form der Filterelemente ist<br />

ungewöhnlich aber hoch wirksam<br />

03 Patronenfilter: Durch das plissierte Filtermaterial bieten sie, im<br />

Vergleich zu Taschenfiltern, eine größere Filterfläche auf gleichem<br />

Bauraum<br />

04 Bei Taschenfiltern wird das Filtervlies so in einen Rahmen<br />

eingespannt, dass eine möglichst große Filterfläche erzielt wird<br />

Experten – zum Beispiel von Ruwac direkt vor Ort – ist unbedingt<br />

zu empfehlen. Beim Staub- und Gasexplosionsschutz in Industriesaugern<br />

und Absauganlagen können sowohl Taschen- als auch<br />

Patronenfilter eingesetzt werden, wenn sie entsprechend ausgerüstet<br />

und elektrisch ableitfähig sind.<br />

DER ANWENDUNGSFALL ENTSCHEIDET<br />

Der Überblick von Ruwac ergibt kein klares Bild bei der Frage, ob<br />

Sauger oder Absauganlagen mit Patronen- oder mit Taschenfiltern<br />

eingesetzt werden sollten. Letztlich entscheiden verschiedene<br />

Parameter, die sich aus dem Anwendungsfall und den spezifischen<br />

Anforderungen ergeben. Als zentraler Parameter sind<br />

die Beschaffenheit des Staubes und seine physikalischen und<br />

chemischen Eigenschaften zu berücksichtigen.<br />

Aus Sicht der Spezialisten ist es sehr empfehlenswert, sich vor<br />

der Kaufentscheidung zu informieren und Beratung in Anspruch<br />

zu nehmen – zumal es auch bei vermeintlichen Standardgeräten<br />

noch diverse andere Entscheidungen zu treffen gilt. Zwei Beispiele:<br />

Vorabscheider können die Standzeit der Filter stark erhöhen,<br />

und auch bei der Auswahl des Entsorgungssystems gibt es mehrere<br />

Optionen.<br />

FILTER SPEZIELL FÜR HYGIENESAUGER<br />

Ganz aktuell bietet Ruwac eine neue Filterbauart, die auf Wunsch<br />

eines Anwenders entwickelt wurde. Im Werk Zeven des Deutschen<br />

Milchkontors (DMK) gelten natürlich sehr hohe Hygieneanforderungen,<br />

weil bei der Herstellung von Quark, Joghurt, Käse<br />

und so weiter Fremdkeime vom Prozess ferngehalten werden<br />

müssen. Deshalb wurden die Taschenfilter der rund zwanzig<br />

Sauger von Ruwac in der Abteilung Trocknung I nicht nur abgerüttelt,<br />

sondern häufig ausgebaut und gewaschen, was mit Zeitaufwand<br />

verbunden war sowie mit schnell nachlassender Filterleistung<br />

durch die Waschvorgänge.<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

ENTWICKELN, WAS DER<br />

MARKT BRAUCHT<br />

Praxisorientierte Produktentwicklung –<br />

dieses Konzept gilt für die neuen Hygienesauger<br />

von Ruwac. Udo Truderung,<br />

Qualitätsmanagement, gibt Einblick in die<br />

Entstehung des neuen Hygienesaugers.<br />

Bei der Entwicklung des neuen hygienegerechten Saugers<br />

hat Ruwac von Beginn an eng mit dem Anwender<br />

zusammengearbeitet. Gehen Sie grundsätzlich so vor?<br />

UDO TRUDERUNG: Wir entwickeln, was der Markt braucht<br />

und reagieren gern auf Kundenwünsche. Dieser Fall war aber<br />

schon besonders – uns und auch der DMK spielte hier der<br />

Zufall in die Hände. Wir entwickelten gerade einen Hygienesauger<br />

für sensible Einsatzfälle und DMK wünschte einen<br />

ebensolchen Sauger. Gut, dass man darüber spricht. Damit<br />

hatten wir einen Partner aus der anspruchsvollen Praxis und<br />

quasi einen Beta-Tester, und einen sehr engagierten dazu.<br />

Das war für beide Seiten von großem Nutzwert.<br />

Wie haben Sie kooperiert?<br />

UDO TRUDERUNG: Das DMK-Team in Zeven hat uns<br />

wertvolle Hinweise zur Optimierung des Saugers gegeben<br />

und die Ergebnisse praktisch erprobt. Wir haben den<br />

Pilotsauger auch mit Messtechnik ausgestattet, die<br />

Betriebsparameter kontinuierlich erfasst, sie online in unser<br />

Werk geschickt und ausgewertet.<br />

Und jetzt gibt es einen Hygienesauger im Programm – mit<br />

einer neuen Filterbauart.<br />

UDO TRUDERUNG: Genau. Und wir arbeiten an weiteren<br />

Neuentwicklungen bei den Filtern. Innovative Fertigungsverfahren,<br />

wie sie auch bei den schraubenförmigen Filterelementen<br />

zum Einsatz kommen, bieten ganz neue Möglichkeiten.<br />

Die werden wir nutzen.<br />

Bild: Ruwac Industriesauger<br />

Daraus entstand der Wunsch, den Betrieb der Sauger in der<br />

Milchpulverproduktion hygienegerecht und zugleich effizienter<br />

zu gestalten. Die Ruwac-Ingenieure nahmen diesen Wunsch auf<br />

und passten eine vorhandene Saugerbaureihe entsprechend an –<br />

einschließlich des Einsatzes einer neuen Filterbauart.<br />

FILTER STERILISIERBAR<br />

Bei der Auswahl der Filter unter den Aspekten von Hygiene und<br />

Reinigungsfreundlichkeit kam dem DMK die Vorarbeit der FuE-<br />

Abteilung von Ruwac gelegen, die gerade eine neue hygienegerechte<br />

Filterbauart erprobte: Temperaturfeste Patronenfilter, die<br />

nicht wie üblich zylinderförmig sind. Eine schraubenförmige<br />

Plissierung ermöglicht eine optimierte Anströmung und eine<br />

Vergrößerung der Filterfläche. Außerdem lässt sich diese Bauform<br />

besser abreinigen. Die Filter werden bei Bedarf per Airshock<br />

abgereinigt und sind so robust, dass sie im Autoklaven<br />

nicht nur gereinigt, sondern sogar sterilisiert werden können.<br />

Unter diesen günstigen Vorzeichen wurde zunächst die Detailkonstruktion<br />

wie am Anschluss des Saugschlauchs oder bei der<br />

Integration von Dichtungen (bündig oder nicht?) unter Hygieneaspekten<br />

optimiert. Ein notwendiger Schritt, wie Hanna Kummer<br />

von DMK betont: „Bei den Standardsaugern mussten wir bei<br />

jeder Reinigung auch die Anschlüsse demontieren, säubern und<br />

wieder zusammenbauen.“ Das ist jetzt nicht mehr nötig: Ein<br />

Absetzen von Material in Totzonen ist konstruktionsbedingt ausgeschlossen.<br />

Damit wird auch das mikrobiologische Risiko in der<br />

Trockenmilchproduktion minimiert. Ein anderes Risiko wird<br />

ebenfalls berücksichtigt: Sowohl die neuen als auch die alten<br />

Sauger sind selbstverständlich staub-ex-geschützt. Die ausführlichen<br />

Tests eines ersten neuen Saugers in Zeven verliefen zur<br />

vollen Zufriedenheit von DMK. In Kürze werden die Hygienesauger<br />

ins Standardprogramm von Ruwac aufgenommen – und<br />

den Anwendern steht mit den schraubenförmigen Filter eine<br />

neue Bauform zur Verfügung.<br />

Bilder: Ruwac Industriesauger<br />

www.ruwac.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

Westhoyeler Straße 25, 49328 Melle<br />

Telefon 05226 / 98300<br />

E-Mail: ruwac@ruwac.de<br />

AUTOR<br />

Udo Truderung, Qualitätsmanagement,<br />

Ruwac Industriesauger GmbH<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 31


BETRIEBSTECHNIK<br />

AUS DREI MACH EINS<br />

GEFAHRSTOFFE EFFIZIENT<br />

UND NACHHALTIG LAGERN<br />

Für die Lagerung von Gefahrstoffen waren bisher verschiedene Sicherheitsschranktypen<br />

notwendig. So gibt es spezielle Schränke für brennbare Flüssigkeiten, korrosive<br />

Stoffe und Giftstoffe. Dies führt dazu, dass mehrere Sicherheitsschränke im Betrieb<br />

viel Platz rauben und teils nur zur Hälfte gefüllt sind. Mit einem Multiriskschrank gibt<br />

es nun den weltweit ersten Gefahrstoffschrank, der die uneingeschränkte, nachhaltige<br />

und sichere Lagerung vieler Gefahrstoffe in nur einem Schrank ermöglicht – dabei lässt<br />

er sich immer wieder anders und flexibel bestücken.<br />

Grundsätzlich muss der Nutzer im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung<br />

immer entscheiden, ob er bestimmte<br />

Gefahrstoffe zusammen aufbewahren darf. Fällt die<br />

Beurteilung positiv aus und ist eine Zusammenlagerung<br />

möglich, waren bislang die vorhandenen Sicherheitsschränke<br />

ein Hinderungsgrund für eine effiziente Zusammenaufbewahrung.<br />

Je nach Gefahrstoff wurden bisher verschiedene Sicherheitsschranktypen<br />

angeschafft: Ein feuerwiderstandsfähiger<br />

Schrank für brennbare Flüssigkeiten, ein spezieller Säuren-/Laugenschrank<br />

für korrosive Stoffe und ein separat abschließbarer<br />

Lagerschrank für Giftstoffe.<br />

Der neue Typ 90 geprüfte Multiriskschrank V-Classic-90 von<br />

Asecos sorgt mit einem neuen Schrankaufbau sowie einem integrierten,<br />

effizienten Lüftungssystem für platzsparendes Zusammenlagern<br />

von brennbaren Flüssigkeiten, Säuren, Laugen sowie<br />

Giften an nur einem Ort bei maximalem Brandschutz.<br />

FLEXIBLE AUFBEWAHRUNG<br />

Der Multiriskschrank ist aus feuerwiderstandsfähigen Materialien<br />

gefertigt und entspricht der europäischen Norm DIN<br />

EN 14470-1. Er schließt sich im Brandfall selbsttätig und bietet<br />

den Mitarbeitern und Rettungskräften für mindestens 90 Minuten<br />

Schutz vor den eingelagerten Gefahrstoffen. Der Schrankinnenraum<br />

ist weitestgehend metallfrei und korrosionsbeständig.<br />

So lassen sich Säuren und Laugen ebenfalls brandgeschützt<br />

lagern. Für akut toxische, giftige oder sehr giftige Stoffe ist eine<br />

Giftbox integriert. Je Lagerebene können außerdem entweder<br />

14 x 1-l-Laborglasflaschen oder 4 x 2,5-l und 3 x 1-Laborglasflaschen<br />

aufbewahrt werden.<br />

Das Lüftungskonzept des Multiriskschrankes geht über die Anforderungen<br />

der EN 14470-1 hinaus. Ein 30-facher Luftwechsel<br />

pro Stunde – das entspricht ca. 20 m³ Luft, die pro Stunde aus dem<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

Schrank abgesaugt wird – verhindert sowohl das Entstehen einer<br />

explosionsfähigen Atmosphäre im Schrank als auch eine<br />

Korrosion an der Inneneinrichtung. Der zentral an der Rückwand<br />

montierte Abluftkanal sorgt für eine sichere und gleichmäßige<br />

Absaugung jeder Lagerebene. Dies ermöglicht eine flexible<br />

Lagerung der unterschiedlichen Gefahrstoffe. Um sicherzustellen,<br />

dass ein ausreichender Luftwechsel dauerhaft gegeben<br />

ist und weder zu viel noch zu wenig Luft abgesaugt wird,<br />

ist der Multiriskschrank mit einem Sicherheits-Assistenz-System<br />

ausgestattet. Dadurch kann ein zu hohes Abluftvolumen<br />

und damit ein zu hoher Energieeinsatz direkt erkannt werden.<br />

Sicherheitsschränke sind aus Sicherheitsgründen rund um<br />

die Uhr an ein Abluftsystem angeschlossen, was jedoch einen<br />

hohen Energieverbrauch und damit hohe Kosten verursacht.<br />

Insbesondere dann, wenn für eine geringe Menge der verwendeten<br />

Gefahrstoffe drei unterschiedliche Spezialschränke angeschafft<br />

werden. Da diese nun durch einen Multiriskschrank<br />

ersetzt werden können, wird nicht nur weniger Platz benötigt,<br />

sondern auch die Energiekosten reduzieren sich entsprechend.<br />

Fazit des Herstellers: Wird anstelle drei verschiedener Spezialschränke<br />

zur Gefahrstofflagerung ein Multiriskschrank angeschafft,<br />

lässt sich nicht nur wertvolle Laborfläche optimieren,<br />

sondern es reduzieren sich auch die Energiekosten für die<br />

technische Lüftung. Ein weiterer Vorteil: Durch das sichere<br />

Aufbewahren der Gefahrstoffe direkt am Arbeitsplatz lassen<br />

sich zudem Zeit und Personalkosten sparen.<br />

Bilder: Asecos<br />

www.asecos.com<br />

Zugriff:<br />

Der Anwender<br />

kann den Schutzschrank<br />

beidseitig<br />

bestücken oder auch<br />

die Stoffe aus ihm<br />

entnehmen<br />

UNTERNEHMEN<br />

asecos GmbH<br />

Sicherheit und Umweltschutz<br />

Weiherfeldsiedlung 16-18, 63584 Gründau<br />

Telefon 06051 / 9220-0<br />

info@asecos.com<br />

BEISPIELKALKULATION EINSPARUNG<br />

DER ENERGIEKOSTEN PRO JAHR<br />

(BERECHNUNG MIT BEISPIELWERTEN)<br />

Schritt 1: Berechnung der Heizlast<br />

Luftwechsel Sicherheitsschrank für brennbare Stoffe:<br />

30 m³/h, Säuren/ Laugen: 50 m³/h giftige Stoffe: 50 m³/h<br />

Luftwechsel V-Line Multirisk: - 20 m³/h<br />

Einsparung Luftwechsel: 1<strong>10</strong> m³/h/pro Jahr: 963.600 m³/a<br />

Berechnung der Heizlast*:<br />

Spezifische Wärmekapazität Luft: 0,34 Wh/(m³K)<br />

Innenraum-Temperatur: 20 °C/Außen-Temperatur: - <strong>10</strong> °C<br />

Einsparung: Luftwechsel × Wärmekapazität × (Innenraumtemperatur<br />

– Außentemperatur) / 1.000<br />

1<strong>10</strong> m³/h × 0,34 Wh/(m³/a) × (20° –<strong>10</strong>°) / 1.000 = 1,122 kW<br />

Heizlast (*Beispiel gemäß DIN EN 12831)<br />

Schritt 2: Berechnung des Energieverbrauchs<br />

Berechnete Heizlast: 1,122 kW<br />

Anteilige Leistungsaufnahme RLT-Anlage*: 0,038 kW<br />

Jährliche Betriebsdauer (24/7): 8.760 h/a<br />

Effizienz der Wärmerückgewinnung*: 90 %<br />

Berechnung Energieverbrauch pro Jahr:<br />

(Heizlast × Anteilige Leistungsaufnahme) × Jährliche<br />

Betriebsdauer × (<strong>10</strong>0 – Wärmerückgewinnung) / <strong>10</strong>0 =<br />

(1,122 kW × 0,038 kW) × 8.760 h/a × (<strong>10</strong>0 – 90) / <strong>10</strong>0 =<br />

1.016 kWh/a Energieverbrauch pro Jahr<br />

Totale jährliche Einsparung durch den V-Line Multirisk:<br />

Berechneter Energieverbrauch pro Jahr: 1.016 kWh/a:<br />

Stromkosten*: 0,40 €/kWh<br />

Gesamte Einsparung pro Jahr = Verbrauch/Jahr × Stromkosten:<br />

1.016 kWh/a × 0,40 €/kWh = 404,45 €<br />

RUBERG-Chargenmischer<br />

mit Kühl- und Heizmantel<br />

Intensive Schnellvermischung<br />

Zugabe von Flüssigkeiten, Aromen,<br />

Blockfetten usw.<br />

Chargen von 1 bis 40.000 Liter<br />

Ausführungen in allen<br />

Werkstoffen<br />

Sortenreine Restentleerung<br />

Mit Zubehör wie:<br />

Entstaubung, Verwiegung<br />

und allen Dosier-,<br />

Befüll- und Abführsystemen<br />

Gebr. Ruberg GmbH & Co. KG<br />

D-33039 Nieheim<br />

Telefon +49 52 74 - 9 85 <strong>10</strong> - 0<br />

www.g-ruberg.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 33<br />

© 2021 Gebr. Ruberg - AZ_93x93mm_Chargenmischer DRUCKversion


BETRIEBSTECHNIK<br />

PULVERFÖRMIGE LEBENSMITTEL<br />

SICHER HANDHABEN<br />

PRODUKTION GESCHÜTZT,<br />

ERNÄHRUNG GESICHERT<br />

Bei Industrieprozessen mit Trockenlebens- oder -futtermitteln kann durch<br />

aufgewirbelten Staub eine zündfähige Atmosphäre entstehen. Staubexplosionen<br />

bergen ein enormes Risiko: Zerstörung von Anlagen oder sogar Gefahr für Leib<br />

und Leben. Geeignete Schutzsysteme ersticken Staubexplosionen bereits im Keim<br />

oder reduzieren ihre Auswirkungen zumindest auf ein Minimum.<br />

Hersteller und Verarbeiter von Lebensmitteln sehen sich<br />

vor großen Herausforderungen. Ein Schlüsselkriterium<br />

für verfügbare und sichere Lebensmittel ist die Aufrechterhaltung<br />

der Prozesskontinuität bei der Produktion.<br />

Bei der Verarbeitung oder Lagerung pulverförmiger Lebensmittel<br />

besteht jedoch oft ein erhebliches Risiko für ungeplante<br />

Produktionsausfälle: Staubexplosionen sind tückisch; sie bringen<br />

einen extremen Druckanstieg mit sich und können so eine verheerende<br />

Zerstörungskraft entwickeln.<br />

Praktisch alle trockenen landwirtschaftlichen Massenprodukte,<br />

etwa Mehl aus Getreide, Hülsenfrüchten oder Kernen und Samen,<br />

verursachen in entsprechender Staubkonzentration ein zündfähiges<br />

Gemisch. Auch Stärke, Zucker sowie Süßstoffe oder Bindemittel<br />

gehören dazu. Sogar Materialien, die selbst nicht pulverförmig<br />

sind – wie Futterpellets –, bilden durch das ständige Aneinanderreiben<br />

oft feine, brennbare Stäube.<br />

Rund um – vor allem pneumatische – Förderanlagen, Mühlen,<br />

Staubfilter oder Zyklone entstehen immer wieder kritische Staub-<br />

Luft-Gemische. In Becherelevatoren rieselt das überschüssige<br />

Pulver ab und reichert sich in der Luft an. Durch die Bewegung<br />

können die Staubanteile dort deutlich länger in der Luft verweilen<br />

als üblich. Als Auslöser einer Staubexplosion kommen dann<br />

neben Flammen oder Glimmnestern auch heiße Oberflächen<br />

oder mechanisch sowie elektrisch erzeugte Funken oder elektrostatische<br />

Aufladung in Frage. Zu viele Risikofaktoren, die sich<br />

01 Sollte im Kopf des Becherelevators eine Staubexplosion<br />

entstehen, unterdrückt das IPD-System (links) sie in Sekundenbruchteilen<br />

mit einem chemischen Löschmittel<br />

02 Als chemische Entkopplung eingesetzt, stoppt das IPD-System die<br />

Ausbreitung einer möglichen Staubexplosion in den Schächten eines<br />

Becherelevators<br />

03 Flammenlose Druckentlastungen – hier im Bild die rechteckige<br />

Version R-IQ – lassen die Druckwelle sicher entweichen<br />

01<br />

02<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


nicht vollkommen vermeiden lassen. Ein zertifizierter, konstruktiver Explosionsschutz<br />

ist also für Prozessverantwortliche von entscheidender Bedeutung, um die<br />

Produktion dennoch sicher aufrechtzuerhalten.<br />

UNTERDRÜCKEN ODER AUSBREITEN VERHINDERN<br />

Aktive, schnellwirkende Systeme zur Explosionsunterdrückung ersticken jede Staubexplosion<br />

im Keim, reduzieren ihr Ausmaß auf ein technisches Minimum und ermöglichen<br />

so die schnelle Wiederaufnahme des Regelbetriebs. Das modulare IPD-System<br />

von Bormann & Neupert by BS&B erstickt jeden Entstehungsbrand einer anlaufenden<br />

Explosion innerhalb von Sekundenbruchteilen – lange bevor der Explosionsdruck seine<br />

volle Zerstörungskraft entfalten kann.<br />

Sensoren erkennen dabei einen kritischen Druckanstieg – etwa im Kopf oder Fuß<br />

eines Becherelevators – unmittelbar und ermöglichen dem Unterdrückungssystem<br />

ein sofortiges Reagieren: Die Löschkanone bringt ohne Umweg ein hochwirksames,<br />

lebensmitteltaugliches Löschmittel ein und unterdrückt die Explosion.<br />

Das gleiche technische Funktionsprinzip wird zur Entkopplung von Explosionen<br />

eingesetzt. Durch das Einbringen von Löschmittel wird eine Sperre errichtet, die das<br />

Ausbreiten der Flammen in verbundene Anlagenbereiche stoppt. Effektiv sind auch<br />

aktive mechanische Systeme. Redex-Schutzschieber oder IVE-Quetschventile stoppen<br />

die Ausbreitung ebenso sicher.<br />

DER<br />

WELTMOTOR<br />

vom Antriebsdesigner<br />

DRUCKENTLASTUNG BEUGT SCHÄDEN VOR<br />

Explosionsschutz-Berstscheiben bilden als konventionelle Druckentlastungen überall<br />

dort einen zuverlässigen Basisschutz, wo das Entweichen von brennenden Partikeln<br />

und Flammen akzeptiert werden kann. Druckentlastungen von Bormann & Neupert<br />

by BS&B bersten unmittelbar bei Erreichen des vorab definierten Ansprechdrucks.<br />

Durch die schnelle Reaktion und dem schlagartigen Freigeben einer großen<br />

Entlastungsöffnung sind Anlagen vor der Druckeinwirkung geschützt – Beschädigungen<br />

werden vermieden. Für Innenbereiche und Umgebungen, in denen keine ausreichend<br />

große Sicherheitszone zur Verfügung steht, können Flamefree-Druckentlastungen<br />

in den Varianten R-IQ und IQR eine Alternative darstellen. Ein mehrlagiges Edelstahl-Filtergewebe<br />

hält die Flammen und Partikel zurück, lässt aber die Druckwelle<br />

kontrolliert entweichen.<br />

Noch einen weiteren Ansatz für vorbeugende Maßnahmen zum Explosionsschutz<br />

liefert der Hersteller mit Sparkex. Das System erkennt Funken, heiße Partikel oder<br />

Glut und Flammen im Produktstrom, löscht sie zuverlässig automatisch und vermeidet<br />

so Zündquellen.<br />

Grundsätzlich gilt: Eine vollständige Vermeidung von potenziellen Zündquellen<br />

ist prozessbedingt fast nie möglich. Konstruktiver Explosionsschutz von Bormann<br />

& Neupert by BS&B verbindet laut Eigenaussage hohe Sicherheit mit langfristiger<br />

Wirtschaftlichkeit und schafft so die Voraussetzung für ein sinnvolles Schutzniveau<br />

für Personen und Anlagen. Das gibt Betreibern auch die Sicherheit, gemäß den Vorgaben<br />

der relevanten gesetzlichen Betriebssicherheitsverordnung zu handeln.<br />

Bilder: Bormann & Neupert by BS&B, Freer – stock.adobe.com<br />

www.bormann-neupertbsb.de<br />

03<br />

UNTERNEHMEN<br />

Bormann & Neupert by BS&B GmbH<br />

Volmerswerther Str. 30<br />

40221 Düsseldorf<br />

Telefon 0211 / 93055-0<br />

info@bormann-neupertbsb.de<br />

www.bormann-neupertbsb.de<br />

Elektrokleinmotoren<br />

AC, DC, BLDC<br />

Stepper, Getriebe<br />

ISO 9001<br />

ATEX, IECEX<br />

UL, CSA, VDE<br />

Tel. 04743 2769 0<br />

astro@astro-motoren.de<br />

www.astro-motoren.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 35


BETRIEBSTECHNIK<br />

DRUCKLUFT-CONTAINERLÖSUNG<br />

FLEXIBEL UND KOMPAKT - FÜR MEHR<br />

PRODUKTIONSSICHERHEIT<br />

Druckluft ist ein wichtiger Energieträger,<br />

der in vielen Industriebereichen<br />

zum Einsatz kommt. Eine<br />

zuverlässige Druckluftversorgung ist<br />

somit entscheidend für den unterbrechungsfreien<br />

Betrieb von Produktionsanlagen.<br />

Für das Werk eines<br />

metallverarbeitenden Unternehmens<br />

in Bielefeld konzipierten Spezialisten<br />

eine Druckluft-Station im Container.<br />

Im Werk II der Meco-Metallwerk Gebr. Scholten-Luchsen in Bielefeld<br />

produzieren Drehmaschinen Teile für verschiedenste<br />

Aufträge. Die Druckluftversorgung bereitete in der Vergangenheit<br />

Schwierigkeiten: „Einige Zeit nach der Inbetriebnahme<br />

der Fertigungsanlagen stellte sich heraus, dass die Kapazitäten<br />

des ursprünglich von uns verbauten Kompressors und der<br />

Druckluftaufbereitung bereits ausgereizt waren“, erinnert sich<br />

Sascha Borowczak, Gebietsverkaufsleiter des Servicepartners<br />

Oltrogge aus Bielefeld und fügt hinzu: „Um kurzfristig Produktionssicherheit<br />

zu ermöglichen, haben wir daher dieselbe Kombination<br />

ein zweites Mal platziert.“<br />

Im Anschluss galt es allerdings, eine weitere Herausforderung<br />

in den Griff zu bekommen: Die Temperatur im einzig verfügbaren<br />

Kompressorraum drohte bei gleichzeitigem Betrieb beider<br />

Geräte stark anzusteigen. Somit waren hitzebedingte Kompressor-<br />

oder Trocknerausfälle und damit verbundene Produktionsschwierigkeiten<br />

vorgezeichnet. „Die Sommer werden nicht<br />

kühler und auf einen anderen Raum konnten wir nicht ausweichen,<br />

zumal die Lage unserer auch in ökologischer Hinsicht<br />

engagierten Produktionsstätte in einem Wasserschutzgebiet<br />

keine unbegrenzte Versiegelung des Bodens zulässt“, verdeutlicht<br />

Meco-Geschäftsführer Ludwig Scholten-Luchsen die doch<br />

recht schwierige Ausgangslage.<br />

Um das Raum- und Temperaturproblem zu lösen, wurde mit<br />

Hilfe eines Oltrogge-Partners ein spezieller Container konstruiert<br />

und mit leistungsfähiger Technik ausgerüstet. Zwei Schraubenkompressoren<br />

GA11VSD+ P von Atlas Copco mit jeweils eigener<br />

Druckluftaufbereitung, bestehend aus Kältetrockner FX40 und<br />

Filterkombination, wurden integriert. Martin Schwientek, Servicetechniker<br />

bei Oltrogge erläutert die Vorteile: „Der FX-Kältetrockner<br />

liefert eine starke Leistung mit einem stabilen Drucktaupunkt<br />

und verfügt über eine digitale Anzeige zur Überwachung. Ein<br />

Einfrieren kondensierter Feuchtigkeit sowie ein Eindringen ins<br />

Leitungsnetz wird auf diese Weise verhindert.“<br />

WILLKOMMENER ZUSATZEFFEKT<br />

Leistungsfähige Technik kompakt verpackt: In dem Spezialcontainer<br />

wurden zwei Schraubenkompressoren integriert, inklusive eigener<br />

Aufbereitung, bestehend aus Kältetrockner und Filterkombination<br />

Korrosionsschäden sowie Störungen an Ventilen und pneumatischen<br />

Komponenten, die bislang ursächlich für die Produktionsausfälle<br />

bei Meco waren, gehören damit nun der Vergangenheit<br />

an: „Unser Servicepartner Oltrogge konnte uns schnell von den<br />

Vorzügen der Container-Lösung überzeugen, da sich hiermit<br />

die Ansaugbedingungen der Kompressoren hinsichtlich Temperatur,<br />

Abrasiven, Dämpfen und so weiter gut kontrollieren lassen“,<br />

erklärt Scholten-Luchsen und betont: „... dass wir den freigewordenen<br />

Platz nun für unsere Produktion nutzen können, ist<br />

ein zusätzlicher Pluspunkt.“<br />

Bilder: Oltrogge<br />

www.oltrogge.de<br />

AUTOR<br />

Daniela Tscherbakova, Ruess International<br />

GmbH, 70176 Stuttgart<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


Reeeeiiinnnnnniiiggguunnnnnnggg<br />

Sprrrr ühhhttrrrr occkknnnnnnuunnnnnnggg<br />

Veeeerrrrfahhhrrrr eeeennnnnnstteeeecchhhnnnnnniiikk<br />

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BETRIEBSTECHNIK<br />

KUPPLUNGEN AUS EDELSTAHL MIT ABSPERRUNG<br />

MC-SST- und LC-SST Kupplungen von Wolftechnik Filtersysteme sind<br />

aus Edelstahl gefertigt. Ihre Ventil-Technologie ist laut Hersteller auf<br />

höchste Zuverlässigkeit auch bei häufigen Öffnungszyklen ausgelegt.<br />

Standardmäßig mit FKM-Dichtungen ausgestattet, eignen sich die Schnellkupplungen<br />

dieser Serien für die Bereiche Reinstwasser, Hygiene, Medizintechnik<br />

und Chemie. MC-Kupplungen sind mit einer Nennweite von 3,2 mm und<br />

LC-Kupplungen mit einer Nennweite von 6,4 mm aus verchromtem Messing. Die<br />

Varianten MC-SST und LC-SST wiederum sind aus Edelstahl hergestellt. Die Kupplungsserien<br />

weisen laut Hersteller eine lange Lebensdauer auf und wurden für Anwendungen<br />

mit robusteren Bedingungen konstruiert. Die Druck- und Temperaturbeständigkeit der MCund<br />

LC-Serie ist aufgrund der Materialauswahl gegenüber herkömmlichen Kunststoffkupplungen<br />

verbessert. Damit sollen die MC- und LC-Varianten unter härteren Bedingungen eingesetzt werden. LC-Kupplungen<br />

können als Hochtemperatur-Version laut Hersteller auch mit speziellen Ventilen und O-Ringen ausgestattet werden.<br />

Sie lassen sich in einem Temperaturbereich von -40 bis 80 °C und bei bis zu 17 bar Druck einsetzen. Serienmäßig mit<br />

FKM-Dichtungen ausgestattet, erweitern die Schnellkupplungen aus Edelstahl die Einsatzmöglichkeiten in den<br />

Bereichen Reinstwasser, Hygiene, Medizintechnik und Chemie.<br />

www.wolftechnik.de<br />

WÄRMETAUSCHER VON ALFA LAVAL<br />

Alfa Laval hat seinen ersten Wärmetauscher<br />

Alfanova Gl50 für Brennstoffsysteme entwickelt.<br />

Dieser ist ein asymmetrischer Gas-Flüssigkeits-<br />

Plattenwärmetauscher, der zu <strong>10</strong>0 % aus Edelstahl<br />

besteht. Er bewältigt Gasströme<br />

bis 250 m³/h und Gaseintrittstemperaturen<br />

bis<br />

750 °C. Seine Fähigkeit,<br />

Wasserdampf zu kondensieren,<br />

macht ihn laut Hersteller<br />

ideal für Systeme, in denen<br />

Brennstoffe wie Ammoniak<br />

oder Methanol reformiert<br />

werden müssen. Neben<br />

Brennstoffzellensystemen<br />

eignet sich der AlfaNova GL50<br />

auch für Anwendungen wie Abwärmenutzung,<br />

Biogasnachbehandlung und Kühlung von Wasserstoff<br />

und Sauerstoff aus Elektrolyseuren. Brennstoffzellen<br />

werden laut Alpfa Laval eine wichtige<br />

Rolle bei der globalen Umstellung auf grüne<br />

Energie spielen. Denn durch die Freisetzung der in<br />

Wasserstoff und Wasserstoffderivaten wie<br />

Ammoniak, Methanol und Methan gespeicherten<br />

Energie können Brennstoffzellen die Dekarbonisierung<br />

beschleunigen.<br />

www.alfalaval.de<br />

DETEKTIERBARE BEDIENTEILE FÜR DIE<br />

LEBENSMITTELINDUSTRIE<br />

Die Heinrich Kipp Werke haben neue detektierbare Bedienteile<br />

im Sortiment. Verfügbar sind sowohl visuell als auch<br />

metalldetektierbare Produkte. Sie sind für die Lebensmittelindustrie<br />

konzipiert und helfen laut Unternehmen dabei, bei potenziell<br />

auftretenden Verunreinigungen im Produktionsprozess<br />

größere Ausfälle zu verhindern. Die visuell detektierbaren<br />

Bedienteile sind ultramarinblau (ähnlich RAL5002) eingefärbt.<br />

Der Hintergrund: Die Farbe Blau ist im Lebensmittelbereich<br />

eher untypisch, sodass sich diese Produkte bei Kontakt mit<br />

Nahrungsmitteln einfach identifizieren und somit erkennen<br />

lassen. Darüber hinaus entsprechen die Bedienteile erhöhten<br />

Hygieneanforderungen. Alle detektierbaren Bedienteile vom<br />

Unternehmen bestehen aus EU<strong>10</strong>/2011- und FDA-konformem,<br />

glasfaserverstärktem Thermoplast, die Einlegeteile sind<br />

aus Edelstahl 1.4404 gefertigt. Die maximale Betriebstemperatur<br />

liegt bei 120 °C.<br />

www.kipp.com


TRENDTHEMA EX-BEREICHE<br />

BERSTSCHEIBEN MIT SIGNALISIERUNG<br />

ERFAHREN, BEVOR ES ZU SPÄT IST<br />

Berstscheiben sind wichtige Sicherheitsarmaturen in der <strong>Verfahrenstechnik</strong>.<br />

Wenn diese Armaturen auslösen, ist es oft zu spät und es gilt, Schäden an<br />

Personal und Anlagen zu minimieren. Um kein Risiko einzugehen, helfen<br />

Signalmelder, die eine frühzeitige Alarmierung ermöglichen und somit<br />

dazu beitragen, Folgeschäden zu vermeiden.<br />

Sicherheit nach Wahl: Fest verbundener Signalmelder für<br />

Berstscheiben (li.) und Signalmelder als eigenständiges Bauteil (re.)<br />

Signalmelder überwachen die Leistung von Sicherheitsarmaturen<br />

in Echtzeit. Aufgrund der ständigen Überprüfung<br />

werden Anwender umgehend gewarnt, sobald eine Berstscheibe<br />

auslöst oder eine Explosionspaneele aktiviert wird.<br />

„Dies hilft, Schäden an den Anlagen zu vermeiden und dadurch<br />

gefährliche Situationen zu verhindern“, betont Ralf Diederichs,<br />

Geschäftsführer der Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>. Das Unternehmen<br />

mit Sitz am Niederrhein ist seit über 50 Jahren Experte für<br />

die Auslegung und den Vertrieb von Armaturen der Sicherheitstechnik<br />

sowie Geräten der Prozessmesstechnik.<br />

Wie die Praxis bei vielen Anlagenbetreibern aussieht, beschreibt<br />

Diederichs: „In der Regel laufen die meist sehr großen<br />

und weitläufigen Anlagen rund um die Uhr. Dabei kann der Geräuschpegel<br />

so hoch sein, dass das Auslösen der Sicherheitsarmaturen<br />

nicht sofort wahrgenommen wird. In der Folge werden die<br />

Ursachen für das Auslösen nicht rechtzeitig erkannt und nicht behoben.“<br />

ZUSATZ: ELEKTRISCHER SIGNALMELDER<br />

Um dieser Sicherheitslücke vorzubeugen, bietet das Unternehmen<br />

aus Neukirchen-Vluyn auch Signalmelder an. Diese sind<br />

wahlweise als eigenständige Bauteile verfügbar oder fest mit den<br />

Berstscheiben oder Explosionspaneelen verbunden. „Beim Auslösen<br />

einer Berstscheibe oder einer Explosionspaneele wird der<br />

Signalmelder auf der Abblase-Seite aktiviert und erzeugt ein<br />

elektrisches Signal“, erklärt Diederichs das Funktionsprinzip.<br />

Dieses Signal kann weiterverarbeitet werden, zum Beispiel als<br />

Leuchtsignal in einer Schaltwarte. Es sei aber auch möglich, „automatisierte<br />

Abläufe einzuleiten, um ein gezieltes Herunterfahren<br />

oder Abschalten einer Anlage oder auch eines bestimmten<br />

Anlagenteils zu erreichen“, führt Diederichs weiter aus und ergänzt:<br />

„Durch die gezielte Überwachung der Sicherheitsarmaturen<br />

stellen Anlagenbetreiber sicher, dass diese den geltenden<br />

Sicherheitsstandards entsprechen. Wir stellen somit zu jeder Zeit<br />

sicher, dass unsere Signalmelder über alle notwendigen Zulassungen<br />

und Zertifikate verfügen.“<br />

Neben der Verbesserung der Sicherheit und der Einhaltung<br />

von Vorschriften können Signalmelder auch die Effizienz von Anlagen<br />

verbessern. Durch deren erweiterte Überwachung sind<br />

Nutzer in der Lage, mögliche Probleme frühzeitig zu identifizieren<br />

und Maßnahmen zu ergreifen, um die Leistung insgesamt zu<br />

optimieren. „Gemessen an potenziellen Folgeschäden, die durch<br />

ein zu spätes Erkennen des Auslösens einer Sicherheitsarmatur<br />

entstehen können, ist der Aufpreis für einen Signalmelder gering“,<br />

betont Diederichs. Der Aspekt der Sicherheit führe insgesamt zu<br />

einer höheren Produktivität und Effizienz von Anlagen und<br />

schlage sich letztendlich in einer höheren Rentabilität für die Betreiber<br />

nieder.<br />

Fazit: Signalmelder für Berstscheiben und Explosionspaneele<br />

sind ein wichtiges Instrument für Anlagenbetreiber. Durch<br />

die konsequente und zuverlässige Überwachung von Sicherheitsarmaturen<br />

verbessern die Geräte die Sicherheit, erleichtern<br />

die Einhaltung von Vorschriften, optimieren die Effizienz<br />

von Anlagen und vermeiden nicht zuletzt kostspielige Reparaturen<br />

und Stillstandzeiten.<br />

Bilder: Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>, Lena – stock.adobe.com<br />

www.schwing-pmt.de<br />

AUTORIN<br />

Nicola Leffelsend M.A., Graurosarot<br />

Agentur für Kommunikation, Bochum<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA EX-BEREICHE<br />

DICHTUNGEN FÜR BESONDERE ANWENDUNGEN<br />

KLEINES RUNDES<br />

GANZ GROSS<br />

In Ex-Bereichen gibt es Sicherungseinrichtungen,<br />

die melden, wenn Stoffe austreten<br />

und eine Gefahr für Mensch und Anlage<br />

besteht. Damit gefährliche Stoffe erst gar<br />

nicht austreten, sind Dichtungen ein probates<br />

Mittel, dies zu verhindern. Ein Hersteller hat<br />

dafür wichtige Produkte parat.<br />

Der Dichtungshersteller C. Otto Gehrckens präsentiert<br />

mit dem neu entwickelten FKM-Compound Vi 900 eine<br />

leistungsfähige Produktinnovation für die Anwendung<br />

in der Petrochemischen Industrie. Der Werkstoff stellte<br />

seine Eignung als zuverlässige Elastomerdichtung auch unter<br />

schwierigsten Bedingungen im NORSOK-Test nach Standard<br />

M-7<strong>10</strong> unter Beweis und überstand die Härteprüfung mit dem<br />

bestmöglichen Rating von 4 mal 0000 ohne jegliche Beschädigung.<br />

Damit empfiehlt sich Werkstoff besonders (aber nicht<br />

nur) für den Einsatz in Produktionsbereichen, die aufgrund der<br />

Gefahr von explosiver Dekompression besonders hohe Anforderungen<br />

an die Dichtungen stellen.<br />

Das Besondere an der Neuentwicklung ist die ausgezeichnete<br />

Tieftemperaturstabilität. Mit einem TR-<strong>10</strong> Wert von - 40 °C eignet<br />

sich Vi 900 auch für kälteste Anwendungen bis zu – 50 °C und<br />

erfüllt neben dem NORSOK-Standard damit auch die US-amerikanischen<br />

Anforderungen für Öl- und Gasanlagen nach API 6A<br />

und 6D. Kombiniert mit einem außergewöhnlich guten Kälte-<br />

Druckverformungsrest setzt dieser Hochleistungs-Werkstoff laut<br />

Hersteller Maßstäbe im Bereich der AED- und RGD-Dichtungswerkstoffe<br />

(AED = Anti-Explosive-Decompression / RGD = Rapid<br />

Gas Decompression).<br />

Ein weiterer Pluspunkt des neuen FKM-Compounds ist seine<br />

sehr gute Beständigkeit gegenüber einer großen Bandbreite spezifischer<br />

Medien und Chemikalien von Mineralölen über aliphatische,<br />

aromatische oder auch chlorierte Kohlenwasserstoffe bis<br />

hin zu Säuren in unterschiedlicher Konzentration und schwachen<br />

Alkalien. Da der Werkstoff zudem eine sehr niedrige Gasdurchlässigkeit<br />

aufweist, ist ein großes Anwendungsspektrum<br />

möglich. Zum Einsatz kommt er als Dichtung in Ventilen, Kugelhähnen,<br />

Molchschleusen oder Schiebern in Produktionsbereichen,<br />

wo höchste Zuverlässigkeit und beste Qualität gegen Explosive<br />

Dekompression gefragt sind, vor allem in der Petrochemie,<br />

im Kompressorenbau oder auch in der Druckluftaufbereitung.<br />

FÜR BESONDERE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Der Hersteller hat auch einen speziellen Fluorsilikon-Kautschuk<br />

entwickelt. Mit dem Si 771, FL steht dem Anwender ein weiterer<br />

hochwertiger FVMQ-Werkstoff (Fluorsilikon) zur Verfügung, der<br />

Hält was er verspricht: Die Dichtungswerkstoffe sind in einem<br />

großen Temperaturbereich und bei aggressiven Medien einsetzbar<br />

den extrem großen Einsatztemperaturbereich von Silikon mit der<br />

besonderen Mineralöl- und Kraftstoffbeständigkeit vereint.<br />

Zusätzlich zu den bekannten Silikoneigenschaften wie der<br />

guten Ozon-, Witterungs- und Alterungsbeständigkeit punktet<br />

der blaue Werkstoff mit einer stark verbesserten Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Mineralölen, Kraftstoffen, aromatischen<br />

und chlorierten Kohlenwasserstoffen sowie Alkoholen und<br />

chlorierten Lösungsmitteln. Dabei kann Si 771 FL in Temperaturumgebungen<br />

von - 60 °C bis zu + 200 °C zum Einsatz kommen.<br />

Durch die Kombination dieser Eigenschaften empfiehlt<br />

sich der neu entwickelte Spezial-Werkstoff für anspruchsvolle<br />

Dichtungsaufgaben unter Einwirkung aggressiver Medien im<br />

Tief- und Hochtemperaturbereich unterschiedlichster industrieller<br />

Anwendungen.<br />

Bilder: Gehrckens<br />

www.cog.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG<br />

Gehrstücken 9<br />

25421 Pinneberg<br />

Telefon 04<strong>10</strong>1 / 5002-0<br />

info@cog.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 39


TRENDTHEMA EX-BEREICHE<br />

GEHÄUSE NACH GÄNGIGEN NORMEN ZERTIFIZIERT<br />

FÜR EIN HÖCHSTMASS<br />

AN SICHERHEIT<br />

Gehäuse kommen in explosionsgefährdeten Umgebungen<br />

auch in vielen verfahrenstechnischen Anlagen zum Einsatz.<br />

Jedes Gehäuse muss deshalb die erforderlichen Zertifikate<br />

und Zulassungen für sein Anwendungsgebiet besitzen.<br />

Ein Spezialist auf diesem Gebiet sorgt für die notwendigen<br />

Auditierungsverfahren.<br />

01<br />

Gehäuse müssen vielfältigen äußeren Einflüssen sicher<br />

standhalten. Für all diese Anwendungen unterzieht der<br />

Spezialist Rose seine Produkte einem Außenbewitterungstest<br />

und einer Salznebel-Lagerung gemäß DIN EN<br />

ISO 9227. Weiterhin sind bei Bedarf alle Gehäuse für maritime<br />

Applikationen nach den strengen Vorgaben der Klassifikationsgesellschaften<br />

Det Norske Veritas (DNV), Lloyds Register of Shipping<br />

und American Bureau of Shipment (ABS) zertifiziert.<br />

SPEZIELL FÜR EX-BEREICHE<br />

Für Anwendungen in Umgebungen mit explosionsfähiger Atmosphäre<br />

fertigt das Unternehmen ebenfalls ein breites Spektrum<br />

an Gehäusesystemen. Das gesamte Programm an Ex-Gehäusen<br />

erfüllt sowohl die Anforderungen der ATEX- als auch der IECEx-<br />

Richtlinie. Darüber hinaus sind die Ex-Gehäuse für die Verwendung<br />

in Großbritannien (UKCA), Brasilien (INMETRO), Südafrika<br />

(Explolabs) und China (CCC) zugelassen. „Da wir das Zertifizierungsverfahren<br />

für unsere Anwender abwickeln, können sie<br />

unsere Gehäuse ganz unkompliziert in ihre Anwendung integrieren“,<br />

sagt Axel Brandhorst, Ex-Schutzbeauftragter und Leiter der<br />

Compliance-Abteilung bei Rose.<br />

Auch die Gehäuse für den Einsatz in der Bahntechnik müssen<br />

strengen Normen entsprechen. So sind Polyestergehäuse des<br />

Herstellers für Bahntechnik-Anwendungen nach der Brandschutz-Norm<br />

EN 45545 für den Schienenverkehr zertifiziert. Auf<br />

Wunsch liefert Rose zudem Gehäuse für besonders kritische Bereiche<br />

in der Bahntechnik mit E30-Zertifikat – zum Beispiel für<br />

die Installation in Tunneln. Die Zulassung für das Schweißen von<br />

Bahntechnik-Gehäusen besitzt Rose ebenfalls (EN 15085).<br />

Somit zertifiziert der Hersteller nicht nur seine Gehäuse nach<br />

allen gängigen Normen. Das Unternehmen unterstützt die An-<br />

01 Wenn es heiß wird: Mit Brandtests wird die Entflammbarkeit der<br />

Gehäuse geprüft, besonders in Ex-Bereichen wichtig<br />

02 Strenge Qualitätskontrolle: Auch die Kontrolle der Schichtdicke<br />

von Schutzlackierungen gehört zum Prüfprogramm<br />

wender auch bei der Durchführung von Zulassungsprozessen.<br />

Dabei nutzen die Gehäuse-Spezialisten von Rose ihr Know-how<br />

aus sehr vielen erfolgreich abgewickelten Projekten der vergangenen<br />

Jahrzehnte.<br />

Bilder: Rose Systemtechnik, anekoho – stock.adobe.com<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

02<br />

UNTERNEHMEN<br />

ROSE Systemtechnik GmbH<br />

Erbeweg 13-15<br />

32457 Porta Westfalica<br />

Telefon 0571 / 5041-0<br />

www.rose-systemtechnik.com<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

THE WORLD‘S MOST<br />

DANGEROUS SHOW<br />

PODCAST ERKLÄRT<br />

KLIMAWANDEL<br />

Was sind die Fakten zum Klimawandel? Worin<br />

stimmen die Klimawissenschaftler der<br />

Weltgemeinschaft überein? Wie können wir<br />

die Klimakrise lösen? Beim Podcast Climaware<br />

werden solche Fragen thematisiert. In den ersten fünf Folgen<br />

erklärt Gabriel Baunach alles über den Klimawandel. Anschließend<br />

werden ab Folge sechs Interviewgäste eingeladen, um über<br />

Lösungsideen zu diskutieren. Climaware wurde 2020 von Baunach<br />

gegründet, um den Menschen das einfache Verstehen der wissenschaftlichen<br />

Fakten über den Klimawandel auf moderne Weise zu<br />

ermöglichen. Baunach beschäftigt sich seit 2008 mit dem Thema<br />

Klimawandel und baute seine Klima-Expertise unter anderen beim<br />

UN-Klimasekretariat, bei BMW, FZ Jülich und PIK beruflich aus. Der<br />

Podcast ist auf iTunes, Google oder Spotify verfügbar.<br />

www.climaware.org<br />

DIE KUNST DES CYBERKRIEGES<br />

Bei diesem Format trifft Kreativität<br />

auf harte Realität. Die Klimadokumentationsserie<br />

beim Streamingdienst Amazon Prime<br />

zeigt Joko Winterscheidt von einer ernsten Seite. Der<br />

Moderator stellt sich einer der größten Herausforderungen<br />

der Menschheit: der Klimakrise. Außerdem stößt er<br />

während der Dokumentation „an seine Grenzen,<br />

verzweifelt an der Welt und sich selbst“. Auf seiner Reise<br />

trifft er Menschen, die für eine bessere, nachhaltigere<br />

Welt kämpfen und dem Moderator wieder Hoffnung<br />

schöpfen lassen. Die Dokumentation umfasst insgesamt<br />

sechs Folgen mit jeweils etwa 40 Minuten und ist auf<br />

Amazon Prime zum Streamen verfügbar.<br />

www.amazon.de<br />

„Den echten Cyberkrieg oder digitalen Krieg<br />

haben wir noch nicht gesehen, wenngleich man<br />

bereits erkennen kann, in welche Richtung es<br />

gehen wird“, schreibt Peter Kestner in seinem<br />

Buch Die Kunst des Cyberkrieges. Der Sicherheitsberater<br />

erörtert darin die strategischen und taktischen<br />

Vorgehensweisen für Angriff und Verteidigung<br />

im digitalen Zeitalter. Dazu bedient er sich historischer<br />

Konflikte von Sun Tsu bis Carl von Clausewitz und deren Ausgängen.<br />

Das Buch hat 344 Seiten und ist auch als eBook erhältlich.<br />

link.springer.com<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 57. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Leitende Chefredakteurin:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />

m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.<strong>10</strong>.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub <strong>10</strong>, 65344 Eltville,<br />

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Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige Änderungen<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Jahresabonnement Inland: € 99,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 115,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach <strong>10</strong>0465, 55135 Mainz<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

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Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und<br />

DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten<br />

Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.<br />

Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit<br />

des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger<br />

Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.<br />

Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der<br />

Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich<br />

dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

der Einsender verfügt, und die nicht gleichzeitig<br />

an anderer Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder<br />

bereits veröffentlicht wurden.<br />

Datenschutzerklärung: ds-vfv.vfmz.de<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 41


PERSÖNLICH<br />

UMWELTINGENIEURIN FRAU LUISA GALLERT<br />

SCHWERE ANLAGEN MIT<br />

KÖPFCHEN PLANEN<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt Luisa<br />

Gallert ihre Geschichte.<br />

1. Was waren Ihre Aufgaben als Umweltingenieurin?<br />

Ich war zuerst in einer Firma, die hauptsächlich Anlagen für<br />

Grundwassersanierung geplant und gebaut hat. Meine Aufgaben<br />

reichten vom Basic Engineering, bis Baustellenplanung und<br />

Akquise. Danach war ich in einer Firma, die generell Anlagen<br />

zur (Prozess-) Wasseraufbereitung geplant und gebaut hat.<br />

Schwerpunkt war da das klassische Projektmanagement mit<br />

Controlling und Terminplanerstellung.<br />

2. Wie sind Sie Umweltingenieurin geworden? Was war Ihr<br />

Antrieb, diesen Beruf zu ergreifen?<br />

gang mit Werkzeugen, Maschinen und Geräten kann jede:r lernen.<br />

Wenn dann noch Gehälter ausschließlich anhand von Qualifikation<br />

und Erfahrung fair vergeben und nicht verhandelt<br />

werden, sind schon wichtige Grundsteine gelegt.<br />

5. Was würden Sie Frauen raten, die in diesen Beruf einsteigen<br />

möchten?<br />

So blöd es klingt, aber man darf sich nicht entmutigen lassen.<br />

Ein gesundes Selbstvertrauen ist vorteilhaft. Wichtig ist es, sich<br />

ein Arbeitsumfeld zu suchen, in dem man sich wohlfühlt und<br />

wachsen kann. Es geht nicht darum als Frau zu beweisen, dass<br />

man genauso (gut) ist wie ein Mann. Vielmehr sollte man auf<br />

das eigene Können und Wissen vertrauen und damit überzeugen.<br />

Authentisch bleiben, Fehler eingestehen und im Rahmen<br />

der eigenen Kompetenzen handeln.<br />

www.mammoet.com<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Das war Zufall. 2014 fing ich an, Umweltschutz an der TH in<br />

Bingen a. R. zu studieren. Mir war schnell klar, dass mich die<br />

technischen Fächer mehr interessieren, weshalb ich darauf<br />

meinen Fokus legte. Meine Bachelorarbeit mit dem Thema aus<br />

Olivenkernschrot eine Aktivkohle im Pyrolyseverfahren herzustellen,<br />

habe ich in einem Maschinenbauunternehmen geschrieben.<br />

Durch einen Zufall bin ich dann im Anlagenbau<br />

gelandet.<br />

3. Mittlerweile arbeiten Sie in der Baubranche bei<br />

Mammoet. Warum haben Sie gewechselt und gibt<br />

es gemeinsame Merkmale?<br />

In meinem letzten Job war ich zu viel im Büro.<br />

Mein Wunsch war es Projektmanagement mit<br />

Draußensein zu verbinden, wie es jetzt bei<br />

Mammoet der Fall ist. Ich hatte bereits Erfahrung<br />

mit Baustellenmanagement, gepaart mit<br />

meinem technischen Interesse passt das gut<br />

zusammen. Jetzt bin ich für die Ausführung,<br />

Koordination und Kosten für Schwerlastlösungen<br />

zum Heben, Transportieren und<br />

Installieren von Objekten verantwortlich.<br />

4. Ihr Beruf ist immer noch sehr männlich<br />

dominiert. Wie lässt sich das Interesse von<br />

Frauen an technischen Berufen steigern?<br />

Wichtig wäre, mehr über die Vielfältigkeit der<br />

technischen Berufe zu informieren und man<br />

sollte aufhören, Berufsgruppen Geschlechterrollen<br />

zuzuordnen. Technische Berufe verlangen<br />

nicht immer nur körperliche Kraft, sondern oft<br />

auch Feingeschick und logisches Denken. Den Um-<br />

LUISA GALLERT<br />

ARBEITET BEI MAMMOET<br />

ALS PROJEKTMANAGERIN<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 11/<strong>2023</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 03.11.<strong>2023</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 18.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong><br />

01<br />

02<br />

04<br />

03<br />

01 Sie hat bald wieder geöffnet, die Braubeviale in<br />

Nürnberg. Erfahren Sie in unserer nächsten Ausgabe,<br />

welche prozesstechnischen Neuheiten die Messe dieses<br />

Jahr für Sie bereithält<br />

Bild: Nürnberg Messe, Thomas Geiger<br />

02 Ablaufsteuerungen werden oft noch mit SPSen oder<br />

Einzelreglern programmiert. Ein Automatisierungsspezialist<br />

hält mit seinem Multifunktionscontroller eine<br />

praktische Alternative parat<br />

Bild: Hesch<br />

03 Lesen sie als zweiten Teil unseres Fachbeitrages<br />

einen spannenden Anwenderbericht, der die Funktionsweise<br />

des Filters anschaulich beschreibt<br />

Bild: WAM<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Effiziente, zuverlässige Verfahren und reproduzierbare<br />

Qualität im Industriemaßstab, das ist Teil des<br />

Kundenversprechens des Anlagenbauers, auch für ein<br />

Misch- und Knetsystem aus dem Foodbereich<br />

Bild: Zeppelin<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> 43


WASSERSTOFF<br />

DRUCKTRANSMITTER<br />

WIR ENTWICKELN ZUKUNFT<br />

H 2<br />

KELLER H2-PORTFOLIO<br />

23SY-Ei-H2<br />

• Verschiedene Genauigkeitsklassen je Einsatzgebiet<br />

• Selektierte Edelstahllegierung für minimale<br />

Materialversprödung<br />

• Vergoldete Membran zur Reduktion der H2-Diffusion<br />

• Metallisch dichtende Prozessanschlüsse<br />

• Vollverschweisste Konstruktion, kein Elastomer in<br />

Kontakt mit dem Medium<br />

• Hervorrangende Langzeitstabilität und Langlebigkeit<br />

• ATEX-zertifiziert<br />

keller-druck.com


UMWELTTECHNIK<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN VERFAHRENSTECHNIK UND MY FACTORY.<br />

UMWELTTECHNIK


DER UMWELTBEAUFTRAGTE<br />

SERGEJ BORODIN<br />

Was gehört zu Ihren Aufgaben als<br />

Umweltbeauftragter?<br />

Alles beginnt mit der Aufnahme des IST-Zustands.<br />

Die Datenerhebung aller Verbräuche<br />

und Emissionen dient als Grundlage, um<br />

Maßnahmen mit dem größten Veränderungspotenzial<br />

zu identifizieren. Das hilft bei strategischen<br />

Investitionsentscheidungen und Umweltzielen,<br />

die wir im Unternehmen verfolgen<br />

wollen. Aus Zielen werden Maßnahmen, diese<br />

müssen umgesetzt, kontrolliert und auf Wirksamkeit<br />

geprüft werden. Das alles sind meine<br />

Aufgaben als Umweltbeauftragter. Zudem<br />

muss ich sicherstellen, dass wir allen bindenden<br />

Verpflichtungen – gesetzlichen wie vertraglichen<br />

– nachkommen, und das auch zum<br />

Kunden hin kommunizieren.<br />

Wie sind Sie Umweltbeauftragter geworden?<br />

Schon früh im Studium habe ich mich für das<br />

Qualitätsmanagement begeistert, da es für<br />

Ingenieursberufe eine eher seltene Mischung<br />

aus technischem Verständnis und kommunikativer<br />

Organisationsarbeit bietet. Umweltmanagement<br />

ist mit dem Qualitätsmanagement<br />

eng verflochten. In der Anwendung und<br />

Methodik sind sich beide Tätigkeiten sehr<br />

ähnlich, nur die Themen und Schwerpunkte<br />

sind andere.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit?<br />

Es erfüllt mich mit Stolz, zu sehen, wie sich<br />

das Unternehmen stetig wandelt und verbessert,<br />

und zu wissen, dass ich dazu etwas<br />

beigetragen habe. Die Aufgaben sind<br />

abwechslungsreich und herausfordernd<br />

zugleich. Was mir besonders gefällt, ist, dass<br />

es bei vielen Themen noch keinen vordefinierten<br />

Pfad gibt, dem man einfach nur stur folgen<br />

muss. So können eigene Ideen tatsächlich<br />

Realität werden.<br />

Wie stellen Sie sich Ihre Arbeit in fünf bis<br />

zehn Jahren vor?<br />

In der Zukunft werden Berichterstattung und<br />

öffentliche Kommunikation eine viel größere<br />

Rolle spielen. Die Welt erwartet in diesem<br />

Bereich Transparenz und belastbare Aussagen.<br />

Es wird sicherlich viel mehr Aufgaben<br />

im Bereich Umwelt und Compliance geben<br />

als heute.<br />

www.iscar.de<br />

<br />

„IN ZUKUNFT WIRD ES VIEL MEHR<br />

AUFGABEN IM BEREICH UMWELT<br />

UND COMPLIANCE GEBEN“<br />

Sergej Borodin, Umweltmanagementbeauftragter<br />

bei ISCAR Germany in Ettlingen<br />

S2 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


INNOVATIONEN VON NACHWUCHSTALENTEN<br />

IM BEREICH NACHHALTIGER TECHNOLOGIE<br />

RS, die Handelsmarke der<br />

RS Group plc, hat die<br />

Gewinner der RS Innovators<br />

Championship bekannt<br />

gegeben. In dem globalen<br />

Wettbewerb sind junge<br />

Entwickler dazu aufgerufen,<br />

Lösungen zu entwickeln,<br />

die mit den ESG-Zielen von<br />

RS und den UN-Zielen für<br />

nachhaltige Entwicklung<br />

im Einklang stehen. Den<br />

ersten Preis gewann das<br />

Team „NextGen Engineers“ aus Südafrika für das Konzept<br />

eines modularen, vierschichtigen Wasser-Schwerkraftfilters,<br />

der eine Kombination aus Gestein und Sand zur mechanischen<br />

Entfernung von Verunreinigungen verwendet. Die Filtermaterialien<br />

sind effizient, kostengünstig, weltweit leicht verfügbar<br />

und umweltfreundlich. Zu den potenziellen Nutznießern der<br />

Innovation gehören rund zwei Milliarden Menschen weltweit,<br />

die keinen einfachen Zugang zu sauberem Wasser haben.<br />

Weitere Informationen zu dem Wettbewerb finden sich unter<br />

www.rs-online.com/designspark/winners-announcement-rsinnovators-championship.<br />

www.rs-online.com<br />

FACHTAGUNG INDUSTRIELLE<br />

PROZESSWASSER-TECHNOLOGIEN<br />

Wasser wird als unverzichtbares Medium in vielen industriellen<br />

Prozessen in großer Menge benötigt. Steigende Kosten,<br />

zunehmender Wassermangel, wachsendes Umweltbewusstsein<br />

und schärfere Gesetzgebung erfordern in der Industrie einen<br />

wesentlich effizienteren Umgang mit dem kostbaren Nass. Die<br />

1. Fachtagung für industrielle Prozesswasser-Technologien –<br />

ProWaTec bietet dafür mit Vorträgen zu aktuellen und zukunftsorientierten<br />

Technologien und Systemlösungen zu<br />

Aufbereitung, Reinigung, Recycling und Entsorgung von<br />

industriellen Prozesswässern sowie mit Best-Practice-Beispielen<br />

einen praxisnahen Wissenstransfer. Die eintägige Veranstaltung<br />

mit begleitender Ausstellung findet am 6. Dezember <strong>2023</strong><br />

im Kultur- und Kongresszentrum K3N in Nürtingen statt.<br />

Weitere Informationen gibt es unter nachstehendem Link.<br />

www.fairXperts.de<br />

VDMA-PODCAST: „KUNSTSTOFFE SIND WERTSTOFFE!“<br />

Kunststoffe stehen weltweit im Mittelpunkt kontroverser Debatten. Einerseits sind sie<br />

unverzichtbar, um Arzneimittel und verderbliche Lebensmittel sicher zu verpacken oder<br />

Produktionsprozesse unter extremen Bedingungen durchzuführen. Andererseits bereitet<br />

die immense Menge an Plastikmüll Sorgen. Dabei ist klar: Kunststoffe bestehen aus wertvollen<br />

Rohstoffen. Die Industrie ist daher gefordert, Kunststoffprodukte so zu gestalten,<br />

dass sie Teil einer Kreislaufwirtschaft werden können. Wie diese Prozesse verbessert<br />

werden können und welche Herausforderungen dabei zu meistern sind, diskutieren<br />

Experten im Industrie-Podcast des VDMA „Kunststoffe sind Wertstoffe!“ (bit.ly/3RdixtU).<br />

www.vdma.org<br />

CORDONEL ®<br />

LEISTUNGSSTARKER<br />

GROSSWASSERZÄHLER<br />

MIT INNOVATIVER<br />

ULTRASCHALLMESSUNG


01<br />

MIT OFFENER SOFTWARE-PLATTFORM<br />

ZU MEHR NACHHALTIG- UND WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />

FABRIKEN RESSOURCENEFFIZIENT<br />

BETREIBEN<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Wenn Unternehmen in der Fertigung auf mehr Nachhaltigkeit und<br />

den sparsamen Umgang mit Ressourcen abzielen, müssen sie<br />

innerhalb komplexer Zusammenhänge und Querverbindungen richtig<br />

reagieren – gerade dann, wenn Teile des Produktionsprozesses ihren<br />

Normbereich verlassen. Mit Moryx hat Phoenix Contact eine Software-Lösung<br />

entwickelt, die mit Hilfe der Digitalisierung genau hier ansetzt.<br />

Thorsten Sienk, Fachredakteur für Technologie und<br />

Nachhaltigkeit im Bereich Corporate Communications,<br />

Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />

S4 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


t<br />

Wie oft werden Produkte bis zur letzten Station der<br />

Anlage transportiert und bearbeitet, obwohl schon<br />

deutlich früher abzusehen war, dass sie die Endprüfung<br />

nicht bestehen werden. Die Folgen dieses<br />

Handels sind gravierend und münden in verschwendeten<br />

Ressourcen, blockiertem Platz auf der Maschine, Produktivitätsverlust<br />

sowie teurem Abfall. Diese Herausforderungen stehen<br />

dem Anspruch einer nachhaltigen Fertigung entgegen, der mehr<br />

und mehr an produzierende Unternehmen herangetragen wird.<br />

DYNAMISCHE REAKTION AUF<br />

VERÄNDERTE BEDINGUNGEN<br />

Bei Phoenix Contact hat dies zur Entwicklung von Moryx<br />

geführt – und zwar zunächst aus einem ureigenen Interesse<br />

heraus. Als offene Software-Plattform sichert Moryx die Datensowie<br />

Kontrollflüsse zwischen der IT und der Maschine. Dabei<br />

ergänzt die Lösung vorhandene Strukturen und löst die<br />

Schwächen aktuell etablierter Ansätze. Statt fragmentierte SPS-,<br />

MES- und Cloud-Systeme in der Fabrikumgebung einzusetzen,<br />

02<br />

03<br />

DIE SOFTWARE SCHLIESST DIE LÜCKE<br />

ZWISCHEN MES- UND ERP-EBENEN<br />

UND MASCHINENAUTOMATISIERUNG<br />

nutzen Anwender mit Moryx eine flexible und offene Standardplattform,<br />

in die sich ihre Produktionserfahrungen einfach<br />

integrieren lassen. Das System ist somit darauf ausgelegt, auf<br />

veränderte Situationen in der Fabrik dynamisch zu reagieren.<br />

Damit wird es möglich, Ausschuss so früh wie möglich zu<br />

erkennen und umgehend auszuschleusen. Darüber hinaus sind<br />

Schlechtteile generell mit korrigierenden Gegenmaßnahmen zu<br />

verhindern. Beide Schritte erweisen sich als ebenso wirtschaftlich<br />

wie nachhaltig.<br />

Aus Sicht der Automatisierung und Fabriksteuerung heraus<br />

betrachtet liegt der Zweck von Moryx darin, die bis dato existierende<br />

Lücke zwischen der Maschinenautomatisierung und den<br />

darüber befindlichen MES- und ERP-Ebenen zu schließen. Die<br />

Hauptmotivation von Phoenix Contact zur Entwicklung von<br />

Moryx bestand vor rund zehn Jahren darin, unmittelbar in einen<br />

Fertigungsverbund eingreifen zu können, was mit den MES-<br />

Systemen so nicht möglich war. Diese lassen zwar Analysen<br />

über die Effizienz einer Produktion zu, stellen aber keine Ergebnisse<br />

mit retrospektivem Charakter zur Verfügung. Das bedeutet,<br />

dass die Verantwortlichen erst am Ende des Prozesses neue<br />

Erkenntnisse gewinnen.<br />

KI-GESTÜTZTE AUSWERTUNG DER<br />

AKTUELL ERFASSTEN DATEN<br />

Sich abzeichnenden Ausschuss schnell feststellen: Zur Veranschaulichung<br />

dieser Forderung dient der Blick in eine typische<br />

Elektronikfertigung. Oftmals werden Baugruppen oder verkaufsfertige<br />

Komponenten nur am Ende des Herstellungsprozesses<br />

umfangreichen Testroutinen unterzogen. Wären zum Beispiel<br />

Fehler in einem Lötprozess aufgetreten, würde das Produkt<br />

spätestens jetzt die Kontrolle nicht bestehen und im schlechtesten<br />

Fall im Müll landen. Bei zielgerichteter Verwendung der vor-<br />

01 Sind Korrekturen vorzunehmen, übernimmt Moryx die<br />

entsprechenden Anpassungen für die jeweilige Maschinen-SPS,<br />

zum Beispiel in Form eines veränderten Fahrwegs für den Roboter<br />

02 Im Gegensatz zu MES-Systemen kann Moryx in<br />

die Fertigungsabläufe eingreifen<br />

03 Die Software-Plattform verarbeitet die Ergebnisse der Qualitätsprüfungen<br />

derart, dass daraus Korrekturen für nachfolgende<br />

Bearbeitungsstationen erfolgen<br />

handenen Informationen über Löttemperaturen und -zeiten<br />

sowie der Widerstandsmessungen der einzelnen Stationen einer<br />

Anlage durch die Produktionssteuerung zwecks Umsetzung eines<br />

Qualitätsmanagements könnte hingegen viel Anlagenleistung,<br />

Material und Energie eingespart werden. „Unser System bringt<br />

neuronale Berechnungsmodelle – und damit quasi die künstliche<br />

Intelligenz – in die Fertigung“, sagt Lutz Steinleger, Geschäftsleiter<br />

von Moryx Industry.<br />

Dieser detaillierte Umgang mit verschiedenen Komponenten<br />

einer Produktionscharge ist lediglich deshalb möglich, weil<br />

Moryx jedes Bauteil oder Produkt als individuelles Objekt<br />

betrachtet, folglich als Auftrag in Losgröße 1. Und da die Soft-<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

S5


t<br />

mit dem Ziel, zu <strong>10</strong>0 Prozent Gutteile herzustellen respektive<br />

keinen Ausschuss/Abfall mehr zu produzieren.<br />

Phoenix Contact setzt Moryx unter anderem in der Kabelproduktion<br />

ein. Der Prozess ist dadurch gekennzeichnet, dass der<br />

Durchmesser eines Leiterbündels immer Schwankungen im<br />

Bereich von Zehntel Millimetern unterliegt, bevor er seine äußere<br />

Isolierschicht bekommt. Diese Toleranz kann zu Problemen<br />

beim finalen Spritzguss führen, etwa durch schwankenden Druck<br />

an der Düse. Ist der tatsächliche Durchmesser des Bündels<br />

jedoch durch eine Messung bekannt, ehe es umspritzt wird,<br />

adaptiert die Steuerung den Druck und Volumenstrom des<br />

Kunststoffes. „Das lässt sich durchaus mit einem Regelkreis<br />

DAS SYSTEM BRINGT NEURONALE<br />

BERECHNUNGSMODELLE – UND DAMIT<br />

DIE KÜNSTLICHE INTELLIGENZ –<br />

IN DIE FERTIGUNG<br />

vergleichen. Wir nehmen die Messwerte als Vorsteuerung und<br />

können dabei auch die herrschenden Raumtemperaturen mit<br />

einfließen lassen,“ erklärt Thomas Fuchs, als einer der führenden<br />

Anwendungsentwickler bei Moryx Industry.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

04 Über die Verfügbarkeit von Produktions- und Qualitätskennzahlen<br />

für jedes Produkt eines Fertigungsauftrags lassen<br />

sich frühzeitig Handreparaturen einleiten<br />

ware-Plattform nicht nur zur Datenanalyse entwickelt wurde,<br />

sondern ebenfalls, um aus den Ergebnissen abgeleitete Entscheidungen<br />

zu treffen, lassen sich umgehend Maßnahmen einleiten,<br />

die die Ressourceneffizienz der Fertigung verbessern. Ergibt sich<br />

beispielsweise aus der KI-gestützten Auswertung der während<br />

des Produktionsprozesses gesammelten Daten eine Wahrscheinlichkeit,<br />

dass der Auftrag die Endprüfung nicht besteht, schleust<br />

Moryx das entsprechende Bauteil in Richtung Reparatur oder<br />

Verschrottung aus.<br />

FLEXIBLERE STEUERUNG OHNE ANPASSUNG<br />

DES SPS-PROGRAMMS<br />

Insbesondere im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

ist die offene Software-Plattform außerdem in der Lage, eine<br />

Feinjustierung der einzelnen Fertigungsschritte zu übernehmen,<br />

sodass es gar nicht erst zum Ausschuss kommt. Die teilweise zu<br />

Beginn einer Produktion anfallenden Toleranzen lassen sich<br />

unter Umständen in den folgenden Stationen ausgleichen. Dazu<br />

müssen die Anlagenteile allerdings die Abweichungsdaten erhalten<br />

und ihren eigenen Ablauf gleichermaßen korrigieren. Zu<br />

diesem Zweck greift Moryx aktiv in die SPS der jeweiligen Anlagenmodule<br />

ein und konfiguriert die zeitlichen Arbeitsschritte der<br />

Ablaufsteuerung entsprechend. Dies kann zum Beispiel in der<br />

Praxis darin resultieren, die Fahrwege von Greifwerkzeugen zu<br />

verändern oder das Drehmoment beim Verpressen von Bauteilen<br />

zu erhöhen.<br />

Zusammengefasst lässt sich mit Moryx somit eine eigentlich<br />

feste SPS-Programmierung deutlich flexibler gestalten – und das,<br />

ohne das SPS-Programm anzupassen. Der Vorteil dieser Kombination<br />

aus Steuerungsebene und Software-Plattform liegt auf der<br />

Hand: Fabriken können auf natürliche Schwankungen reagieren<br />

FAZIT<br />

Der Weg ist frei für mehr Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit<br />

auf dem Shopfloor. Allein durch bestehende Prozessdaten und<br />

ihre Aufbereitung in neuronalen Netzwerken lassen sich heute<br />

Fabriken ressourceneffizienter betreiben. Die Offenheit von<br />

Moryx erlaubt es, die Software-Plattform mit unterschiedlichen<br />

Steuerungslösungen zu verknüpfen und in den digitalisierten<br />

Fabrikverbund zu integrieren.<br />

Bilder: Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

VORTEILE FÜR PRODUKTIONSLEITER<br />

AUF EINEN BLICK<br />

n Umrüstzeit von weniger als einer Minute<br />

durch Parallelfertigung und automatisches<br />

Artikelmanagement<br />

n 90 % weniger Stillstand aufgrund adaptiver<br />

Ansteuerung von Backup-Zellen<br />

n drei Stunden mehr Laufzeit je Linie und Tag,<br />

da Aufträge automatisch gestartet werden<br />

n 5 % mehr Auslastung durch Modellierung des<br />

produzierbaren Artikelspektrums je Linie<br />

n 8 % weniger Prozessfehler aufgrund semantischer<br />

Modellierung von Maschinenparametern<br />

je Artikel(-variante)<br />

n <strong>10</strong> % kürzere Durchlaufzeit inklusive reduziertem<br />

Ausschuss durch optimierten First-Pass-Yield<br />

S6 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


ABWÄRME AUS RECHENZENTREN SUCHT<br />

ABNEHMER<br />

Rechenzentren sind eine wichtige, aber bislang kaum erschlossene<br />

Wärmequelle. Bei ihrem Betrieb entsteht kontinuierlich<br />

Abwärme durch die Kühlung der Server. Leider sind viele<br />

Rechenzentren technisch nicht auf das Recycling dieser Wärme<br />

vorbereitet und Abnehmer oft schwer zu finden. Doch immer<br />

mehr Vorreiter erkennen das große Potenzial ihrer Abwärme<br />

und setzen ein Zeichen<br />

für den Klimaschutz.<br />

Derzeit fehlt jedoch<br />

oft das Bindeglied,<br />

das Rechenzentren<br />

und Wärmeabnehmer<br />

verbindet. Um diese<br />

Verknüpfung zu<br />

vereinfachen, arbeiten<br />

die Projektpartner des Forschungskonsortiums Bytes2Heat<br />

an innovativen Tools, um dieses Abwärme-Matching zu<br />

ermöglichen und weitere Vorreiter-Beispiele der Abwärmenutzung<br />

aus Rechenzentren anzustoßen. In Zukunft soll<br />

beispielsweise das Bytes2Heat-Matching-Tool den Findungsprozess<br />

von Rechenzentren und Abwärmeabnehmern<br />

beschleunigen. Bereits jetzt zeigt die Bytes2Heat-Best-Practice-<br />

Übersicht (bit.ly/45GFbzc), wie vielseitig die Abwärme aus<br />

Rechenzentren genutzt werden kann und der kürzlich<br />

veröffentlichte Bytes2Heat-Quick-Check-Wirtschaftlichkeit<br />

ermöglicht eine schnelle erste Wirtschaftlichkeitsabschätzung<br />

von potenziellen Projekten.<br />

Bild: stock.adobe.com – Damian Sobczyk<br />

www.deneff.org/<br />

SCHWEISSRAUCH- UND STAUBERFASSUNG IN<br />

DER METALLBEARBEITUNG<br />

Esta präsentiert die neue<br />

modulare Dustomat Dry-<br />

Serie zur Schweißrauchund<br />

Stauberfassung in der<br />

Metallbearbeitung. Die<br />

neuen Schweißrauchfilter<br />

und Entstauber sind in puncto<br />

Saugleistung, Filterpaket und<br />

Anlagenaufbau nach Kundenwunsch<br />

konfigurierbar. Sie<br />

eignen sich zur Einzel- und Mehrplatzabsaugung in Fertigungsbereichen.<br />

Das modulare und schallgedämmte Gehäusekonzept<br />

ermöglicht die passgenaue Einstellung der Absauganlage:<br />

Das Filterpaket kann je nach Anwendung mit Abscheidegraden<br />

von bis zu 99,995 % ausgestattet werden. Auch die<br />

Absaugleistung orientiert sich am Einsatzzweck: Die Dustomat<br />

Dry-Generation ist in vier Leistungsstufen mit Luftvolumenströmen<br />

von 2 000 bis 3 500 m³/h erhältlich. Das innovative<br />

Filterabreinigungssystem verbraucht gegenüber konventionellen<br />

Systemen 50 % weniger Druckluft. Zudem verlängert<br />

das verbesserte Abreinigungsverfahren die Filterstandzeit.<br />

Über das komfortable Touch-Display an der Geräteoberfläche<br />

können Anwender die Entstauber und Schweißrauchfilter<br />

einfach bedienen und jederzeit den Gerätestatus überprüfen.<br />

Die Esta-Steuerung ermöglicht zudem eine Fernwartung<br />

sowie eine Reststaub- und Filterbruchüberwachung. Alle<br />

Modelle sind auch in ATEX-konformer Ausführung<br />

erhältlich.<br />

www.esta.com<br />

6-KANAL-PARTIKELZÄHLER ÜBERWACHT LUFTQUALITÄT AM ARBEITSPLATZ<br />

Der Extech VPC260 von Teledyne FLIR ist ein 6-Kanal-Partikelzähler zur Überwachung der<br />

Luftqualität am Arbeitsplatz. Mit sechs Kanälen erfasst das Gerät ein breites Spektrum an<br />

Partikelgrößen und liefert präzise und zuverlässig Daten für ein umfassendes Verständnis der<br />

Lufttemperatur, Luftfeuchtigkeit und Sauberkeit der Umgebung. Die Raumluftqualität kann auf<br />

Abgase, Rauch, lungengängigen kristallinen Siliciumdioxidstaub (RCS), entzündlichen Staub in<br />

der Luft und andere Luftschadstoffe überprüft werden. Das Gerät bietet eine hohe Genauigkeit;<br />

sein intuitives Design überzeugt durch die einfache Konfiguration und die intuitive Bedienung.<br />

Drei Anzeigemodi stehen zur Auswahl: Kumulativ, Differenzial und Konzentration. Die maximale<br />

Durchflussrate beträgt 1,06 cm³/min (1,0 l/min) und wird von der internen Pumpe gesteuert. Die<br />

messbaren Partikelgrößen sind 0,3 µm, 0,5 µm, 1,0 µm, 2,5 µm, 5,0 µm und <strong>10</strong> µm. Dabei beträgt<br />

die Zähleffizienz bei einer Partikelgröße von 0,3 µm 50 % und <strong>10</strong>0 % für Partikelgrößen >0,5 µm.<br />

www.flir.de<br />

Ökonomisch und ökologisch Entleeren und<br />

Verdichten mit dem „perfekten Paar“<br />

LiquiDrainer® und BaleTainer®<br />

Saubere Trennung von Flüssigkeiten und Verpackungen<br />

Gezieltes Auffangen der Flüssigkeiten<br />

Zuverlässige und automatisierte Entsorgung von<br />

PET-Flaschen, Dosen und Tetra Pak®<br />

Optimale Integration in bestehende Prozesse<br />

Kontinuierlicher Betrieb 24/7 möglich<br />

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Erfahren Sie mehr über<br />

unser „perfektes Paar“<br />

auf der BrauBeviale Halle 8 Stand 117<br />

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SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

S7


t<br />

ROI-BERECHNUNGEN ZEIGEN DAS<br />

EINSPARPOTENTIAL BEI GEBLÄSETECHNIK<br />

ENERGIEEFFIZIENZ RECHNET SICH<br />

Das Energieeinsparpotential von<br />

Kläranlagen wird häufig unterschätzt.<br />

Mit individuellen ROI-Berechnungen<br />

lassen sich die beachtlichen<br />

Kostenvorteile hocheffizienter<br />

Gebläsetechnik in der biologischen<br />

Reinigungsstufe veranschaulichen<br />

und gleichzeitig aufzeigen, welche<br />

kurzen Amortisationszeiten erreicht<br />

werden können.<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Kläranlagen haben einen hohen Energiebedarf. 60 bis<br />

80 Prozent der gesamten verbrauchten elektrischen Energie<br />

entfallen dabei auf die Belüftung des Belebungsbeckens.<br />

Ein Umstieg auf hochmoderne Gebläsetechnologien<br />

mit größtmöglicher Energieeffizienz sowie smarte,<br />

bedarfsgerechte Steuerungs- und Regeltechnik bietet daher<br />

einen großen Hebel zur Senkung der Gesamtbetriebskosten.<br />

Gleichzeitig leisten Kläranlagenbetreiber mit einer Investition in<br />

ressourcenschonende Technik einen aktiven Beitrag zu mehr<br />

Umweltschutz und zur signifikanten Reduzierung des CO 2 -Ausstoßes.<br />

Doch wie groß ist das Einsparpotential wirklich und wann<br />

rechnen sich die Mehrkosten der Investition?<br />

HOHE EINSPARUNGEN, KURZE<br />

AMORTISATIONSZEITEN<br />

Noch immer achten viele Kläranlagenbetreiber vor allem auf die<br />

Anschaffungskosten der Gebläse. Doch der Kaufpreis macht<br />

lediglich fünf Prozent der Gesamtkosten bei einem Betrieb über<br />

zehn Jahre aus. Viel mehr ins Gewicht fallen die Kosten für Energie,<br />

Service und Wartung. Vor allem eine Betrachtung des Energieverbrauchs<br />

ist lohnenswert, denn mit 90 Prozent ist dieser der<br />

Hauptkostenfaktor. Mit individuellen ROI-Berechnungen (Return<br />

01 Durch das Zusammenspiel von Delta Blower, Delta Hybrid und<br />

Aerzen Turbo realisiert Aerzen individuelle Gebläselösungen zur<br />

bedarfsgerechten Sauerstoffversorgung in Klärbecken<br />

on Investment) veranschaulicht Aerzen die beachtlichen Kostenvorteile<br />

hocheffizienter Gebläsetechnik und zeigt, welche kurzen<br />

Amortisationszeiten erreicht werden können. So lassen sich<br />

EINE EFFIZIENTERE GESTALTUNG DER<br />

BELÜFTUNGSTECHNOLOGIE MACHT<br />

SICH IN VIELEN FÄLLEN BEREITS<br />

NACH ZWÖLF MONATEN BEZAHLT<br />

durch den Wechsel von einem herkömmlichen Drehkolbengebläse<br />

Delta Blower GM 35S mit einer Motorleistung von 55 kW<br />

auf einen innovativen Drehkolbenverdichter Delta Hybrid D 30S<br />

mit einer Motorleistung von 37 kW rund 25 Prozent Energie<br />

sparen (Volumenstrom: 24 m 3 /min, Druckdifferenz: 800 mbar).<br />

Bei einem Strompreis von 0,30 Euro/kWh rechnet sich die<br />

Investition bereits nach einem Jahr.<br />

S8 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


02 Der Performance-<br />

Kalkulator auf der<br />

Aerzen-Website<br />

zeigt das individuelle<br />

Einsparpotential auf<br />

FAZIT<br />

Viele Kläranlagen binden Ressourcen aufgrund von veralteten<br />

oder überdimensionierten Maschinentechnologien zur Belüftung<br />

der Belebungsbecken. Eine ROI-Berechnung macht die<br />

Kostenvorteile ressourceneffizienter Konzepte transparent und<br />

unterstützt Kläranlagenbetreiber so auf dem Weg zu einer nachhaltigeren<br />

Abwasseraufbereitung.<br />

Bilder: Aufmacher: Shutterstock, übrige Aerzen<br />

www.aerzen.com<br />

PERFORMANCE-KALKULATOR<br />

Wie groß ist das Einsparpotential in der Kläranlage und<br />

wann rechnen sich die Mehrkosten der Investition? Der<br />

Performance-Kalkulator auf der Webseite von Aerzen<br />

gibt Auskunft. Sie können unter folgendem Link auf das<br />

Tool zugreifen:<br />

bit.ly/45UQJP1<br />

Systemlösung <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

www.jumo.net<br />

Mit dem Automatisierungssytem JUMO variTRON 500 und dem grafischen Editor JUMO smartWARE Program<br />

einfach und schnell Rezepte erstellen.<br />

JUMO smartWARE Program<br />

• Browserbasierte Software Lösung zur intuitiven Erstellung und Bearbeitung verfahrenstechnischer Programme und Rezepte<br />

• grafische Bedieneroberfläche, die vom Kunden individuell gestaltet werden kann (Farben, Icons, Logo, Text)<br />

• einfache Programm- und Rezeptverwaltung mit dem JUMO variTRON 500 System<br />

JUMO variTRON 500<br />

• Automatisierungssystem mit der Möglichkeit erstellte Programme, Rezepte und Verfahrensschritte ablaufen zu lassen<br />

• Anbindung verschiedener Panels und Anreihmodule je nach Bedarf möglich<br />

• auf Wunsch: Eine Master-Applikation (Software und Hardware), die alle Anlagentypen und dessen Optionen abdeckt<br />

Besuchen Sie uns am<br />

18. Oktober <strong>2023</strong>


BEI MESSGERÄTEN UND UNSICHERHEITSNACHWEISEN<br />

AUF DER SICHEREN SEITE<br />

ALLES KORREKT BEIM<br />

CO 2 -EMISSIONSHANDEL?!<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Mit Beginn der 4. Handelsperiode beim<br />

Emissionshandel ergeben sich für die<br />

Überwachung von CO 2 -Emissionen und die<br />

Berichterstattung einige Neuerungen.<br />

Endress+Hauser unterstützt Anlagenbetreiber<br />

mit Prüfkonzepten zur Qualitätssicherung<br />

verwendeter Messgeräte und mit Workshops<br />

zur Erstellung von korrekten Unsicherheitsnachweisen.<br />

Die Überwachung und Ermittlung der Treibhausgasemissionen<br />

sowie die jährliche Emissionsberichterstattung<br />

sind wichtige Bausteine des Emissionshandels.<br />

Betreiber emissionshandelspflichtiger Anlagen müssen<br />

laut Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) ihre Emissionen<br />

seit dem 1. Januar 2013 entsprechend der Monitoring-<br />

Verordnung (MVO) der EU-Kommission und Anhang 2 des TEHG<br />

ermitteln und an die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt)<br />

berichten. Die Methode zur Überwachung muss in einem anlagenspezifischen<br />

Überwachungsplan beschrieben werden.<br />

Autor: Thomas Kaufmann, Product Manager Sales Marketing Service,<br />

Endress+Hauser Deutschland, Weil am Rhein<br />

VERSCHÄRFUNG DURCH NEUE<br />

MONITORING-VERORDNUNG<br />

Mit Inkrafttreten der neuen MVO für die 3. Handelsperiode von<br />

2013 bis 2020 gelten bereits einige Neuerungen. Die MVO sieht<br />

eine Verschärfung der Überwachung und Berichterstattung für<br />

die Anlagenbetreiber vor. Dies umfasst unter anderem:<br />

n die Qualität der eingesetzten Messungen und deren bestimmungsgemäßen<br />

Einsatz,<br />

n die kontinuierliche Überprüfung der eingesetzten Überwachungsmethoden<br />

und<br />

n die Qualitätssicherung für die verwendeten Messgeräte (Kalibrierung,<br />

Justierung, Prüfung).<br />

Mittlerweile läuft die 4. Handelsperiode. Im zugehörigen Leitfaden<br />

für die neue Periode sind unter anderem die notwendigen<br />

Maßnahmen zur Qualitätssicherung für kalibrierte bzw. zu<br />

kalibrierende Messgeräte für die Einhaltung der Ebenenanforderung<br />

beschrieben. In der Praxis ergeben sich daraus Fragen zur<br />

Umsetzung:<br />

n Wie können Messgeräte ohne oder zumindest mit minimalen<br />

Prozessunterbrechungen kalibriert werden?<br />

n Welche Kalibriermethoden können zum Einsatz kommen?<br />

n Welche Genauigkeitsanforderungen können an eine Kalibrierung<br />

gestellt werden?<br />

n Gibt es alternative Methoden zur Kalibrierung?<br />

QUALITÄTSSICHERUNG DURCH KALIBRIERUNG<br />

UND IN-SITU-PRÜFUNG<br />

Endress+Hauser kann als ISO 17025-akkreditierter Dienstleister<br />

die Kalibrierungen durchführen. Speziell ausgebildete Techniker<br />

verfügen über langjährige Erfahrung, bestehend aus Kalibrier-,<br />

S<strong>10</strong> SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


t<br />

01 Endress+Hauser unterstützt Anlagenbetreiber mit Prüfkonzepten<br />

zur Qualitätssicherung verwendeter Messgeräte<br />

02 Die Installation der Prüfkonzepte erfolgt durch erfahrene<br />

Metrologie- und Kalibrierexperten<br />

Metrologie- und Messtechnik-Know-how. Alle in der Prozessindustrie<br />

gängigen Parameter können vor Ort oder im Labor kalibriert<br />

werden – und das herstellerunabhängig. Insbesondere die<br />

Kalibrierung von Durchflussmessgeräten erfordert einiges an<br />

Know-how, da hier die zum Einsatz kommenden Verfahren an<br />

die jeweiligen Prozessbedingungen angepasst werden müssen.<br />

Als erster Anbieter in Deutschland und der Schweiz hat<br />

Endress+Hauser bereits 2008 die Akkreditierung für die Vor-Ort-<br />

Durchflusskalibrierung nach ISO/IEC 17025 erlangt. Mithilfe von<br />

mobilen Referenztools können Kalibrierungen in kurzer Zeit vor<br />

Ort erfolgen – abhängig vom Anlagendesign sogar direkt im eingebauten<br />

Zustand, upstream oder downstream. Hierbei entfällt<br />

der Aus- und Einbau der zu prüfenden Geräte, sodass Prozessunterbrechungen<br />

enorm reduziert werden. Als Vergleichsnormal<br />

dient eine mobile und akkreditierte Kalibrieranlage mit rückführbar<br />

kalibrierten Coriolis-Messgeräten.<br />

01<br />

DIE ÜBERWACHUNG UND ERMITTLUNG<br />

DER TREIBHAUSGASEMISSIONEN<br />

SOWIE DIE JÄHRLICHE EMISSIONS-<br />

BERICHTERSTATTUNG SIND WICHTIGE<br />

BAUSTEINE DES EMISSIONSHANDELS<br />

Die Prüfung von Dampfmessstellen stellt Anlagenbetreiber oft<br />

vor weitere Herausforderungen: Messstellen sind in Anlagen und<br />

Hilfskreisläufen integriert, die in der Regel rund um die Uhr<br />

laufen und somit für Prüfungen nicht abgestellt werden können.<br />

Einzelkomponenten können aufgrund ihrer Einbausituation oft<br />

nicht „nass“ kalibriert werden. Hierfür bietet Endress+Hauser auf<br />

die jeweilige Messstrecke individuell angepasste Prüfkonzepte,<br />

die sowohl Betriebsbedingungen, Einbausituation und Demontagemöglichkeit<br />

einzelner Messkomponenten berücksichtigen.<br />

Eine Anlagenbegehung durch einen erfahrenen Kalibriertechniker,<br />

bei der alle erforderlichen Anlagen- und Gerätedaten der<br />

installierten Basis aufgenommen werden, bildet hierbei die Basis<br />

für die Erstellung des Prüfkonzeptes.<br />

Als Ergebnis des erarbeiteten Prüfkonzeptes lassen sich sämtliche<br />

Komponenten des Messsystems entweder kalibrieren, verifizieren<br />

oder mittels alternativer Testverfahren überprüfen. Die<br />

mit der Prüfung erstellten Protokolle bieten eine auditsichere Dokumentation<br />

der Konformität der verbauten Messgeräte zur Stoffmengenbilanzierung.<br />

Für sämtliche Messstrecken – sowohl mit<br />

Endress+Hauser-Komponenten als auch mit 3rd-Party-Equipment<br />

– ist zusätzlich eine Gesamtfehlerbetrachtung möglich.<br />

Eine Ergänzung oder in einigen Fällen auch eine Alternative zu<br />

Kalibrierungen stellen In-Situ-Prüfungen wie z. B. Verifizierungen<br />

dar. Hierdurch können unter bestimmten Voraussetzungen<br />

Kalibrierintervalle verlängert werden. Durchflussmessgeräte<br />

02<br />

älterer Generationen können hierbei mittels eines externen Testund<br />

Simulationsgerätes (Fieldcheck) durch einen Techniker verifiziert<br />

werden. Geräte der neuesten Generation bieten die Möglichkeit<br />

zur Verifikation mittels einer in die Messelektronik fest<br />

integrierten Prüffunktion (Heartbeat Technology), die entweder<br />

vom Anlagenbetreiber selbst durchgeführt werden kann oder<br />

auch durch einen Techniker von Endress+Hauser.<br />

Die Verifikationsfunktion gibt mit einer Testabdeckung von<br />

95% zuverlässig den einwandfreien Gerätezustand wieder. Sie<br />

liefert damit eine eindeutige Aussage, ob das Gerät noch innerhalb<br />

seiner Spezifikation misst oder ob korrektive Maßnahmen<br />

erforderlich werden. Das Verifizierungskonzept wurde von einer<br />

externen Stelle zertifiziert und ist gemäß ISO 9001 rückverfolgbar.<br />

NEUERUNGEN ZUR UNSICHERHEITS-<br />

BERECHNUNG UND AUSWIRKUNGEN<br />

Seit 2021 ergeben sich für die Überwachung und Berichterstattung<br />

weitere Neuerungen für Anlagenbetreiber. Diese sind im<br />

aktualisierten Leitfaden zur Erstellung von Überwachungsplänen<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

S11


UMWELTTECHNIK<br />

03 Mit den Leistungspaketen von Endress+Hauser können sich<br />

Betreiber gut gerüstet für die Stoffmengenbilanzierung und jährliche<br />

Berichterstattung aufstellen<br />

für stationäre Anlagen beschrieben. Kapitel 6 im Leitfaden zur<br />

„Ermittlung von Stoffmengen und Erstellen von Unsicherheitsnachweisen“<br />

wurde komplett überarbeitet. Ziel ist es, die Grundlagen<br />

für die Unsicherheitsberechnung verständlicher darzustellen<br />

und stärkeres Bewusstsein für diese Thematik zu schaffen.<br />

Darüber hinaus wird das Vorgehen beim Erstellen eines<br />

Unsicherheitsnachweises systematischer und damit nachvollziehbarer<br />

beschrieben.<br />

Auch die Auswirkungen sind in einer ergänzenden Veröffentlichung<br />

näher erläutert: „Die DEHSt prüft im Rahmen der Genehmigung<br />

von Überwachungsplänen für die 4. Handelsperiode<br />

die Unsicherheitsnachweise. Daher sollten Betreiber die für die<br />

3. Handelsperiode erstellten Nachweise anhand der Erläuterungen<br />

in Kapitel 6 des Leitfadens prüfen und ggf. überarbeiten.“<br />

Zur praktischen Umsetzung der Erstellung der Unsicherheitsnachweise<br />

ist ein tiefgreifendes Wissen zu Messunsicherheiten<br />

und deren korrekter Berechnung notwendig. Dazu gibt der Leitfaden<br />

bereits umfängliche Informationen. Aber auch hier<br />

tauchen in der Praxis Fragen auf:<br />

n Welche relevanten Einflussgrößen der verwendeten einzelnen<br />

Messgeräte, des gesamten Mess-Loops und des angewendeten<br />

Messverfahrens beeinflussen konkret die Ergebnisse der<br />

Messungen?<br />

n Wie lässt sich Langzeitstabilität bedingt durch Driftverhalten in<br />

den Berechnungen der Gesamtunsicherheit berücksichtigen?<br />

n Welche Möglichkeiten zu einer individuellen Messunsicherheitsberechnung<br />

bestehen?<br />

n Wie interpretiert man Messunsicherheitsangaben in technischen<br />

Informationen und Datenblättern zu Messgeräten?<br />

UNTERSTÜTZUNG BEI DER ERSTELLUNG<br />

DER UNSICHERHEITSNACHWEISE<br />

Antworten auf diese Fragen können im Rahmen eines Grundlagentrainings<br />

oder eines moderierten Workshops „Erstellung<br />

von Unsicherheitsnachweisen bei der Ermittlung von Stoffmengen“<br />

gegeben werden. Dieser deckt die Themenblöcke Rechtliche<br />

Grundlagen, Gesetze und Betreiberpflichten sowie Qualitäts-<br />

sicherung von Messgeräten und Berechnung von Messunsicherheiten<br />

ab. Die Durchführung erfolgt durch erfahrene<br />

Endress+Hauser-Metrologie- und Kalibrierexperten. Auf die individuellen<br />

Betreiberanforderungen wird hierbei umfänglich<br />

eingegangen.<br />

Im Rahmen des Workshops können exemplarisch Unsicherheitsberechnungen<br />

durchgeführt werden, entweder unter<br />

Verwendung eigener Berechnungstemplates oder unter Berücksichtigung<br />

der Excel-Arbeitshilfe zur Unsicherheitsberechnung<br />

der DEHSt. Darüber hinaus ist eine Unterstützung bei individuellen<br />

Unsicherheitsberechnungen von Messgeräten möglich. Diese<br />

Berechnungen entsprechen sämtlichen Anforderungen international<br />

anerkannter Standards und berücksichtigen alle relevanten<br />

Einflussgrößen.<br />

FAZIT<br />

Mit den beschriebenen Maßnahmen können sich Betreiber emissionshandelspflichtiger<br />

Anlagen gut gerüstet für die Stoffmengenbilanzierung<br />

und jährliche Berichterstattung aufstellen.<br />

Endress+Hauser gibt Sicherheit durch Fachkompetenz bei Messtechnik<br />

und Metrologie, der Konzeption von Prüf- und Kalibrierplänen<br />

sowie in der Beratung zu rechtlichen Grundlagen. Langjährige<br />

Praxiserfahrung bei der Überprüfung von Energie- und<br />

CO 2 -relevanten Messstellen bilden hierbei die zentrale Basis.<br />

Bilder: Endress+Hauser<br />

www.endress.com<br />

ANLAGENBETREIBER IN DER PFLICHT<br />

Der Emissionshandel ist für Anlagenbetreiber mit<br />

Pflichten verbunden. Dazu gehören unter anderem die<br />

Beantragung von Emissionsberechtigungen, die Berichtspflicht<br />

sowie die fristgerechte Abgabe von ausreichenden<br />

Emissionsberechtigungen. Umfassende Infos zum Thema<br />

Emissionshandel gibt es unter:<br />

www.dehst.de<br />

S12 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong>


CO 2<br />

-RÜCKGEWINNUNGSANLAGE FÜR KLEINE UND<br />

MITTELSTÄNDISCHE BRAUEREIEN<br />

Wellmann Anlagentechnik stellt eine CO 2<br />

-Rückgewinnungsanlage<br />

vor, die spezifisch auf die<br />

Anforderungen kleiner und mittlerer Brauer ausgelegt<br />

ist. Entwickelt und realisiert wurde die<br />

Anlage gemeinsam mit der Westerwald-Brauerei in<br />

Hachenburg. Mit der Anlage sollen jedes Jahr rund<br />

500 Tonnen CO 2<br />

zurückgewonnen und so der<br />

Brauerei der Weg in die CO 2<br />

-Unabhängigkeit bei der<br />

Herstellung ihrer Bierspezialitäten eröffnet werden. Die CO 2<br />

-Rückgewinnungsanlage<br />

von Wellmann reinigt das eigentliche Abfallprodukt des Brauprozesses und bereitet<br />

es wieder für den Einsatz im Betrieb auf. Das Gesamtkonzept ermöglicht eine<br />

maximale CO 2<br />

-Ausbeute bei minimaler Emission.<br />

www.wellmann-engineering.eu<br />

Wie effizient<br />

ist Ihre<br />

Belüftung<br />

wirklich?<br />

SAUBERE LUFT BEI LÖTPROZESSEN<br />

Um die sichere Absaugung der Schadstoffe am Entstehungsort<br />

zu gewährleisten, setzen die Fachleute für<br />

selektive Lötprozesse von Eutect Absauganlagen und<br />

Filtersysteme von Klepp ein. Das dient nicht nur dem<br />

Mitarbeiterschutz, sondern sichert auch einwandfrei<br />

reproduzierbare Lötprozesse ab. Gerade bei präzisen<br />

Lötprozessen wie dem Laserlöten, in denen eine hochwertige<br />

Optik verbaut ist, Kameras zur Parameterüberwachung<br />

dienen und somit auch den Prozess steuern, ist<br />

eine Absaugung aller störender Partikel unablässig.<br />

Daher wird im Rahmen eines Anlagenprojektes immer<br />

geprüft, welche Luftverunreinigungen entstehen können<br />

und wie sich diese auf die Umwelt auswirken. Anhand<br />

dieser Prüfung werden die Spezifikationen einer Absaugung und dem dazugehörigen<br />

Filtersystem definiert, wie z.B. im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von<br />

Eutect und Klepp für einen österreichischen Automobilzulieferer. Für drei Standorte<br />

galt es zu prüfen, welche Schadstoffe in dem selektiven Lötprozess anfallen. Die<br />

Experten von Eutect und Klepp kamen zu dem Ergebnis, dass neben Lötrauch auch<br />

andere Gase und Partikel, die durch das Löten im Prozess entstehen, zuverlässig<br />

gefiltert und abgesaugt werden müssen. Dies wurde mittels einer individuell angepassten<br />

Anlage erreicht, die die Schadstoffe direkt am Entstehungsort aufnimmt.<br />

www.klepp.de<br />

Performance 3<br />

Die neue Generation<br />

Die innovativen<br />

Drehkolben-, Schraubenund<br />

Turbogebläse<br />

Bis zu 30 %<br />

Effizienzsteigerung<br />

Bis zu 40 %<br />

CO 2<br />

-Reduzierung<br />

Amortisierung nach<br />

weniger als 2 Jahren<br />

HYGIENEGERECHTE METALL-LÜFTUNGSDECKE<br />

Lufthygiene ist eine elementare Voraussetzung für<br />

die einwandfreie Produktion und Verarbeitung von<br />

hochwertigen Lebensmitteln. Das Equipment muss<br />

leicht zu reinigen und desinfizieren sein. Das gilt auch<br />

für latente Stellen der Absaug- und Lüftungsanlagen.<br />

Tote Winkel sollte der Fachplaner möglichst vermeiden.<br />

Abgehängte Dunstabzugshauben werden<br />

deshalb vermehrt durch integrierte Metall-Lüftungsdecken<br />

ersetzt, die sich fugenlos von Wand zu Wand<br />

schwingen und mit dem Dampfstrahler zu reinigen<br />

sind. Eine besonders effiziente Deckenvariante ist die<br />

jüngst vorgestellte Hybrid-Lüftungsdecke von<br />

Rentschler Reven. Die flache Konstruktion eignet sich für niedrige Räume ab 2,5 m<br />

Höhe und kann als Druckdecke konzipiert werden; das macht die Installation von<br />

Zuluftkanälen überflüssig. Integriert sind die Verdrängungsauslässe für die Zuluft,<br />

wahlweise aus Edelstahl oder Aluminium. Die Zuluft strömt zugfrei und impulsarm<br />

in den Verarbeitungsraum. Die bündig eingesetzte LED-Beleuchtung sorgt für eine<br />

hohe Lichtqualität. Abluftseitig ist die Decke mit hocheffizienten X-Cyclone-Fettabscheidern<br />

ausgerüstet. Die Hybrid-Decke ist einfach zu reinigen. Sie ist wasserabweisend,<br />

flammhemmend und entspricht den aktuellen Hygiene-Richtlinien.<br />

www.reven.de<br />

aerzen.com


UMWELTTECHNIK<br />

RESSOURCENSCHONEND<br />

SCHMIERSTOFF-RECYCLING<br />

VERBESSERT CO 2 -BILANZ<br />

Schmierstoffherstellung ist energieaufwendig.<br />

Dementsprechend sieht die CO 2 -Bilanz von<br />

Motor- und Hydrauliköl, Betontrennmittel,<br />

Schneid- und Schleiföl nicht gerade rosig aus.<br />

Seit Jahren schon gibt es deshalb bei dem<br />

Schmierstoffspezialisten Zeller+Gmelin intensive<br />

Bestrebungen, den CO 2 -Fußabdruck zu<br />

verbessern. Aktuelles Beispiel ist die Herstellung<br />

CO 2 -optimierter Industrieschmierstoffe unter<br />

Einsatz von Recyclingölen.<br />

Die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit liegen<br />

Zeller+Gmelin schon seit langem am Herzen. Stetig<br />

suchen die Eislinger Schmierstoffexperten nach Ansatzpunkten,<br />

um nachhaltige Veränderungen und Verbesserungen<br />

zugunsten der Umwelt voranzutreiben. Der Verzicht auf<br />

die Herstellung von borsäurehaltigen Produkten ist ein solches<br />

Beispiel in Richtung Nachhaltigkeit, Umwelt- und Gesundheitsschutz.<br />

Bereits seit vielen Jahren werden zudem neue Schmierstoffprodukte<br />

wie etwa Betontrennmittel, Kettensägen- und<br />

Rasenmäheröle umweltverträglich als Bio-Schmierstoffe ent-<br />

Ralf M. Haaßengier, Geschäftsführer der PRX Agentur für<br />

Public Relations GmbH in Stuttgart<br />

wickelt. Auch umweltschonende Bio-Hydrauliköle im Automotive<br />

und Kfz-Bereich vor allem im Außeneinsatz gehören zum<br />

nachhaltigen Produktportfolio des Schmierstoffherstellers. Ein<br />

groß angelegtes Projekt zur Ressourcenschonung war auch die<br />

Rekonditionierung gebrauchter Fässer und Container in einer Art<br />

Recycling-Kreislauf. Rekonditionierte Fässer schonen nicht nur<br />

Materialressourcen, sondern weisen auch einen deutlich geringeren<br />

CO 2 -Fußabdruck als neu hergestellte auf.<br />

Der bisher wohl wichtigste Schritt auf diesem Nachhaltigkeitspfad<br />

war die Ermittlung des eigenen CO 2 -Fußabdrucks mittels<br />

CO 2 -Bilanz und damit verbunden die Erreichung der Klimaneutralität<br />

auf Basis des wertschöpfenden und anerkannten<br />

KEFF-Checks.<br />

RECYCLING HAT TRADITION<br />

Der Recycling-Gedanke bei dem schwäbischen Traditionsunternehmen<br />

ist keinesweg neu; er hat seine Wurzeln bereits im Jahr<br />

1935: Seitdem beschäftigt sich die Tochtergesellschaft Südöl mit<br />

dem Sammeln und Recyceln von Schmierstoffen und Industriereinigern.<br />

Südöl recycelt unter anderem gebrauchte Maschinenund<br />

Motorenöle und bereitet diese zu neuen Basisölen und<br />

Brennstoffen auf. Grundöle wieder aufzubereiten und als Frischöle<br />

zurück in den Wertstoffkreislauf zu bringen, schont nicht nur<br />

Ressourcen, sondern verbraucht zudem weniger Energie: Der<br />

CO 2 -Fußabdruck eines recycelten Öls gegenüber der Herstellung<br />

von Frischöl fällt deutlich geringer aus.<br />

„Der gewissenhafte Umgang mit Ressourcen und die Verantwortung<br />

gegenüber unserer Umwelt sind zentrale Bestandteile<br />

unserer Unternehmensphilosophie“, betont Jürgen Wranik, Leiter<br />

F+E Schmierstoffe bei Zeller+Gmelin. „Wir stellen einen steigenden<br />

Bedarf an nachhaltigen Lösungen fest und verfolgen deshalb<br />

konsequent eine Reihe von Entwicklungen und Maßnahmen, um<br />

Emissionen zu reduzieren oder gleich ganz zu vermeiden.“


t<br />

WENIGER ENTSORGUNG DURCH<br />

RECYCLING<br />

Durch die Entsorgung der Schmierstoffe<br />

gehen viele wertvolle Ressourcen verloren!<br />

Daher verfolgen wir konsequent das Ziel:<br />

weniger Entsorgung durch Recycling.<br />

Jürgen Wranik, Leiter F+E Schmierstoffe,<br />

Zeller+Gmelin, Eislingen<br />

VON SANFTER SPALTUNG BIS ZUR<br />

VERWENDUNG BIOGENER ROHSTOFFE<br />

Eine dieser Maßnahmen besteht in der Herstellung CO 2 -optimierter<br />

Schmierstoffe. Bekanntlich führen ja immer drei Wege<br />

zum Ziel, so auch zu einem verbesserten CO 2 -Abdruck bei der<br />

Schmierstoffproduktion. „Wir setzen beim Recycling von Industrieschmierstoffen<br />

auf drei Verfahren: einmal die sogenannte<br />

sanfte Spaltung, dann auf Recycling mit Raffination und schließlich<br />

auf die Neuentwicklung aus biogenen Rohstoffen. Letzteres<br />

nutzen wir schon seit etlichen Jahren bei der Entwicklung von<br />

Schmierstoffen im Land- und Forstbereich“, so Jürgen Wranik.<br />

Was also für die umweltverträglichen, wasserbasierenden Divinol<br />

Kettensäge- und Rasenmäheröle gilt, wird nun auch bei Schmierstoffen<br />

für die Metallbearbeitung umgesetzt: der Einsatz biogener<br />

Rohstoffe bei Neuentwicklungen von Kühlschmierstoffen,<br />

Schleifölen oder Drahtziehmitteln.<br />

Die sanfte Spaltung von Gebrauchtölen trennt Öl-Wasser-<br />

Phasen voneinander, entfernt Ablagerungen durch Filtration und<br />

reinigt das Öl. Mithilfe der Raffination wird ein Gebrauchtöl zu<br />

einem Zweitraffinat veredelt, so dass laut Zeller+Gmelin ein<br />

außergewöhnlich nachhaltiges Basisöl ensteht, das nahezu<br />

abfallfrei ist. Biogene, CO 2 -optimierte Schmierstoffe werden entwickelt,<br />

wenn kein Recycling möglich ist, etwa bei Verbrauchsschmierungen,<br />

Stanzölen oder Korrosionsschutz.<br />

RÜCKFÜHRUNG IN DEN RECYCLING-KREISLAUF<br />

Industrieunternehmen sind verpflichtet, ihr Alt- bzw. Gebrauchtöl<br />

fachgerecht zu entsorgen, und das kostet Geld. Auch wenn der<br />

Trend bei der Metallzerspanung zur Minimalmengenschmierung<br />

(MMS) geht, fallen nach wie vor noch Unmengen an verbrauchten<br />

Schmierstoffen an. Hier können durch die Rückführung in<br />

den Recycling-Kreislauf nicht nur immense Kosten gespart, sondern<br />

auch gleichzeitig Ressourcen und Umwelt geschont werden.<br />

Beim Zerspanen, Schleifen oder Umformen werden meist<br />

große Mengen an hochwertigem, nichtwassermischbarem Öl<br />

Wird das gebrauchte Öl aus der Metallbearbeitung der Wiederverwendung<br />

zugeführt, verbessern sich die Abfallbilanz wie auch<br />

der CO 2 -Fußabdruck bei den metallverarbeitenden Unternehmen<br />

ausgeschleppt. Bei der Zerspanung landet der Schmierstoff zusammen<br />

mit den Spänen bspw. über einen Späneförderer im Abfallbehälter.<br />

Der wiederum geht zu einer Entsorgungsfirma, die<br />

Metallspäne und Schmierstoff trennt. Das Metall wird als Rohstoff<br />

recycelt, der Schmierstoff gewöhnlich nicht. Ähnlich bei anderen<br />

Bearbeitungsverfahren wie dem Tiefziehen von Blechen.<br />

Dort werden die verwendeten Ziehmittel zum Beispiel bei der<br />

Reinigung über die Teile-Waschanlage ausgeschleppt. Das<br />

Gemisch aus Ziehmittel, Teile-Reiniger, Wasser, Tensiden und<br />

Feststoffpartikeln mussten die Industriebetriebe teuer entsorgen.<br />

GEBRAUCHTE SCHMIERÖLE SIND<br />

WERTVOLLE ROHSTOFFE<br />

F+E-Leiter Schmierstoffe Jürgen Wranik: „Genau hier setzt unser<br />

Konzept an. Für uns ist das gebrauchte Öl aus der Metallbearbeitung<br />

ein wertvoller Rohstoff, den wir gern zurücknehmen und<br />

der Wiederverwendung zuführen.“ Dadurch verbessern sich<br />

Abfallbilanz wie auch der CO 2 -Fußabdruck bei den metallverarbeitenden<br />

Unternehmen. Bei der Verwendung von Frischöl bei<br />

der Schmierstoffherstellung schlagen die steigenden Grundölpreise<br />

erheblich zu Buche, was bei der Wiederverwendung des<br />

eigenen Recyclats nicht der Fall ist. Kosteneinsparungen<br />

zwischen 30 und 50 Prozent durch die Verwendung eines Recyclats<br />

gegenüber Frischöl im Schmierstoff sind laut Zeller+Gmelin<br />

realisierbar. Für eine gleichbleibend hohe Qualität des im Umlauf<br />

befindlichen Prozessöls sorgt das Prüflabor des Schmierstoffherstellers<br />

in Eislingen.<br />

Bilder: Zeller+Gmelin<br />

www.zeller-gmelin.de<br />

HOCHWERTIGE PRODUKTE AUS ALTÖL<br />

Gebrauchte Öle können die Prozesse der Aufbereitung<br />

immer wieder durchlaufen. In eigenen Raffinerien verfügt<br />

Südöl über beste Voraussetzungen, um aus Altöl hochwertige<br />

Qualitätsprodukte zu gewinnen, die mit Primärprodukten<br />

erfolgreich konkurrieren können.<br />

www.suedoel.de<br />

SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

S15


PLM ZEIGT WASSER-FUSSABDRUCK<br />

Bislang verbrauchen die Unternehmen des produzierenden<br />

Gewerbes hierzulande mehr als 4 Mrd. Kubikmeter Wasser pro<br />

Jahr. Doch Trockenheit und Rekordtemperaturen lassen auch<br />

in Deutschland die Wasserressourcen schwinden. Unternehmen<br />

sind daher gut beraten, neben Treibhausgasemissionen auch<br />

den Wasserverbrauch ganz oben auf ihre Nachhaltigkeitsagenda<br />

zu setzen und ihren Wasser-Fußabdruck zu ermitteln.<br />

Darunter versteht man die Wassermenge, die für die Produktion,<br />

den Verkauf oder<br />

die Wertschöpfungskette<br />

eines Produktes<br />

benötigt wird. Ein PLM<br />

schafft die notwendige<br />

Übersicht und Ordnung<br />

für Nachhaltigkeitsmaßnahmen.<br />

Klassischerweise<br />

nutzen Unternehmen ein PLM-System, um komplexe<br />

Produktlebenszyklen zu überwachen, Wachstumsziele<br />

zu erreichen und Innovationen zu beschleunigen. Für das<br />

Erreichen ‚grüner‘ Ziele bietet das System zusätzlich die<br />

Möglichkeit, Umweltkennzahlen wie CO 2<br />

-Emissionen und<br />

Wasserverbrauch in der Produktion zu monitoren und zu<br />

steuern. Betriebe müssen aber nicht nur den Wasserverbrauch<br />

im Blick haben, sondern auch das Wasserrisiko. Denn während<br />

Deutschland nach wie vor ein wasserreiches Land ist, wird der<br />

Wassermangel in anderen Teilen der Erde immer akuter. Ein<br />

PLM bietet die Möglichkeit, Lieferanten mit hohem Wasserrisiko<br />

zu identifizieren.<br />

www.aras.com<br />

PROZESSVISUALISIERUNG AUF EINEN BLICK<br />

Mit dem Jumo variTRON 500 touch<br />

steht Anwendern in zahlreichen<br />

Branchen eine smarte Lösung für<br />

einfache Automatisierungsapplikationen<br />

zur Verfügung. Es ist das erste<br />

Jumo-Gerät mit kapazitivem Touchscreen.<br />

Das Produkt ist in 7 und <strong>10</strong>,1“<br />

sowie mit Schutzart IP65 und IP69K<br />

erhältlich. Mit dem Touch Panel sind<br />

übersichtliche Prozess- und Anlagenvisualisierungen sowie<br />

Bedienoberflächen möglich. Die volle Konnektivität zu Systemen<br />

und Komponenten ist dank Unterstützung zahlreicher<br />

Feldbussysteme sowie moderner Kommunikationsprotokolle<br />

gegeben. Basis des variTRON 500 ist eine leistungsstarke CPU<br />

mit einem 800 MHz Quad-Core-Prozessor. Die Software ist auf<br />

einer Linux-Plattform modular aufgebaut und nutzt die<br />

Codesys V3.5 Programmierumgebung SP17 zur Erstellung von<br />

SPS-Programmen. Eine weitere Besonderheit ist ein kundenspezifischer<br />

Konfigurations- und Prozess-Dateneditor. Individuelle<br />

Applikationen können außerdem mit der modernen Programmierumgebung<br />

Node-RED erstellt werden. Als Verbindungsmöglichkeiten<br />

verfügt die Zentraleinheit über 2 USB-Host, bis<br />

zu 3 Ethernet-Schnittstellen und einen RS485-Anschluss. Über<br />

ein Funk-Gateway können bis zu 32 drahtlose Jumo Wtrans-<br />

Sensoren z.B. zur Messung von Temperatur oder Druck angeschlossen<br />

werden. Die intuitive Auswertung und Visualisierung<br />

von bis zu 240 geloggten Prozessdaten ist mit der browserbasierten<br />

Software-Lösung Jumo smartWARE Evaluation möglich.<br />

www.jumo.net<br />

BALLENPRESSE MIT AUTOMATISCHEM<br />

SAMMEL- UND BEFÜLLSYSTEM<br />

UMWELTTECHNIK<br />

Mit dem AutoLoadBaler<br />

bietet Strautmann<br />

eine Ballenpresse mit<br />

automatischem<br />

Sammel- und Befüllsystem.<br />

Laut Anbieter<br />

können damit bis zu<br />

4 000 Stunden<br />

Arbeitszeit jährlich<br />

eingespart werden.<br />

Die zugehörigen Sammelwagen werden direkt am Anfallort<br />

der Wertstoffe positioniert. Somit müssen die Mitarbeiter die<br />

Kartonage nur noch in die Sammelwagen legen und diesen in<br />

die Presse schieben. Der Mitarbeiter kann direkt wieder mit<br />

seiner Arbeit fortfahren. Währenddessen entleert sich der<br />

eingeschobene Sammelwagen von alleine. Dies geschieht<br />

durch einen Scherenhubtisch, der den Boden des Sammelwagens<br />

nach oben schiebt. Die Kartonage wird daraufhin von<br />

den Rotoren gleichmäßig in die Presskammer befördert. Mit<br />

einer Presskraft von 530 kN wird die Kartonage anschließend<br />

zu 400 kg schweren Ballen verdichtet. Diese Ballen können<br />

dann an Recycler weiter vermarktet werden und somit dem<br />

Recycling-Kreislauf wieder zugeführt werden. Zudem bietet<br />

das Unternehmen eine kompakte Ballenpresse für die Kartonagen-<br />

und Folienverdichtung an. Die BalePress <strong>10</strong> ist für die<br />

Aufstellung direkt am Arbeitsplatz gedacht und verdichtet<br />

geringere Mengen Wertstoffe mit <strong>10</strong>0 kN Presskraft. Die<br />

verdichteten Folien- und Kartonageballen sparen Platz gegenüber<br />

einer losen Sammlung der Wertstoffe und erzielen<br />

zudem noch Erlöse.<br />

www.strautmann-umwelt.de<br />

Grundwasserentnahme-<br />

Pumpensystem<br />

COMET - COMBI<br />

• Pumpen zur Probenahme aus<br />

Grundwasserpegeln ab min. 2”<br />

• Betriebsspannung 12 V und 24 V<br />

Gleichspannung (KfZ-Batterie)<br />

• robuste Bauart, auswechselbarer<br />

Faserfeinfilter<br />

• auf Fördertiefen von 9 m bis 60 m<br />

abgestufte Systeme<br />

• www.comet-pumpen.de/produkteindustrie/grundwasserentnahme.html<br />

COMET - PUMPEN<br />

Systemtechnik GmbH & Co. KG<br />

Industriestraße 5<br />

D - 37308 Pfaffschwende<br />

Deutschland<br />

Telefon: + 49 (0) 3 60 82/4 36-0<br />

Fax: + 49 (0) 3 60 82/4 36-34<br />

www.comet-pumpen.de<br />

kontakt@comet-pumpen.de<br />

S16 SUPPLEMENT 02/<strong>2023</strong><br />

<strong>10</strong>60530_16_Comet.pdf 1 15.09.2020 08:09:48

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