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Verfahrenstechnik 10/2023

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PERSÖNLICH<br />

UMWELTINGENIEURIN FRAU LUISA GALLERT<br />

SCHWERE ANLAGEN MIT<br />

KÖPFCHEN PLANEN<br />

Frauen sind in Ingenieursberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt Luisa<br />

Gallert ihre Geschichte.<br />

1. Was waren Ihre Aufgaben als Umweltingenieurin?<br />

Ich war zuerst in einer Firma, die hauptsächlich Anlagen für<br />

Grundwassersanierung geplant und gebaut hat. Meine Aufgaben<br />

reichten vom Basic Engineering, bis Baustellenplanung und<br />

Akquise. Danach war ich in einer Firma, die generell Anlagen<br />

zur (Prozess-) Wasseraufbereitung geplant und gebaut hat.<br />

Schwerpunkt war da das klassische Projektmanagement mit<br />

Controlling und Terminplanerstellung.<br />

2. Wie sind Sie Umweltingenieurin geworden? Was war Ihr<br />

Antrieb, diesen Beruf zu ergreifen?<br />

gang mit Werkzeugen, Maschinen und Geräten kann jede:r lernen.<br />

Wenn dann noch Gehälter ausschließlich anhand von Qualifikation<br />

und Erfahrung fair vergeben und nicht verhandelt<br />

werden, sind schon wichtige Grundsteine gelegt.<br />

5. Was würden Sie Frauen raten, die in diesen Beruf einsteigen<br />

möchten?<br />

So blöd es klingt, aber man darf sich nicht entmutigen lassen.<br />

Ein gesundes Selbstvertrauen ist vorteilhaft. Wichtig ist es, sich<br />

ein Arbeitsumfeld zu suchen, in dem man sich wohlfühlt und<br />

wachsen kann. Es geht nicht darum als Frau zu beweisen, dass<br />

man genauso (gut) ist wie ein Mann. Vielmehr sollte man auf<br />

das eigene Können und Wissen vertrauen und damit überzeugen.<br />

Authentisch bleiben, Fehler eingestehen und im Rahmen<br />

der eigenen Kompetenzen handeln.<br />

www.mammoet.com<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

Das war Zufall. 2014 fing ich an, Umweltschutz an der TH in<br />

Bingen a. R. zu studieren. Mir war schnell klar, dass mich die<br />

technischen Fächer mehr interessieren, weshalb ich darauf<br />

meinen Fokus legte. Meine Bachelorarbeit mit dem Thema aus<br />

Olivenkernschrot eine Aktivkohle im Pyrolyseverfahren herzustellen,<br />

habe ich in einem Maschinenbauunternehmen geschrieben.<br />

Durch einen Zufall bin ich dann im Anlagenbau<br />

gelandet.<br />

3. Mittlerweile arbeiten Sie in der Baubranche bei<br />

Mammoet. Warum haben Sie gewechselt und gibt<br />

es gemeinsame Merkmale?<br />

In meinem letzten Job war ich zu viel im Büro.<br />

Mein Wunsch war es Projektmanagement mit<br />

Draußensein zu verbinden, wie es jetzt bei<br />

Mammoet der Fall ist. Ich hatte bereits Erfahrung<br />

mit Baustellenmanagement, gepaart mit<br />

meinem technischen Interesse passt das gut<br />

zusammen. Jetzt bin ich für die Ausführung,<br />

Koordination und Kosten für Schwerlastlösungen<br />

zum Heben, Transportieren und<br />

Installieren von Objekten verantwortlich.<br />

4. Ihr Beruf ist immer noch sehr männlich<br />

dominiert. Wie lässt sich das Interesse von<br />

Frauen an technischen Berufen steigern?<br />

Wichtig wäre, mehr über die Vielfältigkeit der<br />

technischen Berufe zu informieren und man<br />

sollte aufhören, Berufsgruppen Geschlechterrollen<br />

zuzuordnen. Technische Berufe verlangen<br />

nicht immer nur körperliche Kraft, sondern oft<br />

auch Feingeschick und logisches Denken. Den Um-<br />

LUISA GALLERT<br />

ARBEITET BEI MAMMOET<br />

ALS PROJEKTMANAGERIN<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de

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