Verfahrenstechnik 10/2023
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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
SILOAUFSATZFILTER MIT NEUEM ANSATZ<br />
DIE STAUBFÄNGER – TEIL 1<br />
Ein Förderer- und Filterspezialist überrascht die Schüttgutbranche mit<br />
einem neuen Siloaufsatzfilter. Während viele Geräte mit größeren Filterflächen<br />
zu punkten versuchten, wagte das Unternehmen einen neuen<br />
Ansatz: Wie lässt sich die Filtrationseffizienz steigern, ohne die Filterfläche<br />
zu vergrößern? Die Antwort lesen Sie in unserem Zweiteiler.<br />
DIE FILTERELEMENTE ARBEITEN<br />
NACH DEM PRINZIP DER OBER-<br />
FLÄCHENFILTRATION<br />
Mithilfe der Nanofasertechnologie entwickelte das<br />
Unternehmen WAM ein Filtermedium mit bemerkenswerten<br />
Eigenschaften: Deutliche Verbesserung<br />
beim Reststaubgehalt, geringerer Energieverbrauch<br />
beim Abreinigen und längere Lebensdauer des Filterelements.<br />
Mittlerweile stellen Filterelemente mit Nanofasern laut WAM die<br />
Benchmark für Staubfiltersysteme dar. Sie erhöhen nicht nur die<br />
Wirtschaftlichkeit durch verringerte Filterflächen, sondern sie<br />
ermöglichen auch den Einsatz kleinerer Gehäuse und benötigen<br />
weniger Druckluft beim Abreinigen.<br />
Trotz, oder vielleicht auch wegen des Erfolgs, entschloss sich<br />
das Unternehmen den Forschungseinsatz weiter hochzuhalten.<br />
Das Ergebnis ist der Silotop Polytube, der auf der Powtech vorgestellt<br />
wurde und mit einer gänzlich neuen Konstruktion aufwartet.<br />
Er soll seinen Vorgänger Silotop Zero jedoch nicht ersetzen,<br />
sondern sinnvoll ergänzen. Warum beide Siloaufsatzfilter ihre<br />
eigenen Einsatzbereiche haben, wird ersichtlich, wenn man sich<br />
mit dem Thema Abreinigen von Filterelemente auseinandersetzt.<br />
TECHNISCHER HINTERGRUND<br />
Das Ziel eines Filters ist es, möglichst viele Partikel aus der staubbeladenen<br />
Luft abzuscheiden. Die Filtrationsgeschwindigkeit<br />
wird dabei durch die Luftdurchlässigkeit des Filtermediums und<br />
das Luftvolumen bestimmt. Als Ergebnis steht der Abscheidegrad<br />
des Filtermediums, der somit maßgeblich die Effizienz des eingesetzten<br />
Filters bestimmt.<br />
Allerdings können im Zeitablauf eine ungenügende oder ausbleibenden<br />
Abreinigung sowie eine Alterung des Materials die<br />
Luftdurchlässigkeit und damit den Abscheidegrad verschlechtern.<br />
Somit stellt eine effektive Abreinigung der Filterelemente<br />
die Funktionsfähigkeit des Filtersystems sicher. Bisher haben Filterhersteller<br />
versucht in möglichst kleinen Gehäusen möglichst<br />
01 Überblick: Das System sitzt oben auf dem Silo<br />
02 Macht sich schlank: Die einzelnen Komponenten sind<br />
platzsparend übereinander angeordnet<br />
03 Die Besonderheiten des Filtersystems sehen Sie nicht auf<br />
Anhieb, sind die doch zum Teil auf Nanoebene und gefaltet<br />
große Filterflächen zur Verfügung zu stellen. Die Entwicklung der<br />
Filtrationstechnologie hat deswegen in den letzten Jahren zur<br />
Herstellung von gefalteten Filterelementen in Form von Patronen<br />
geführt. Sie punkten mit einer vielfach größeren Filterfläche und<br />
niedrigeren Kosten aufgrund einer besseren Raumausnutzung.<br />
Die Patrone besteht aus einer dünnen Schicht Filtermaterial, das<br />
durch Faserhaftungsprozesse versteift wird. Dadurch kann es verformt<br />
oder auch gefaltet und an einem starren Träger fixieren<br />
werden.<br />
Nachteil dieser Filterelementgeometrie ist die Reinigungseffizienz.<br />
Je kleiner der Winkel der Falte, desto schlechter lässt sich<br />
Staub aus den Innenräumen zwischen den Falten entfernen.<br />
Während also bei Taschen- und Schlauchfiltern mit glatten Filterelementen<br />
die Nutzfilterfläche der nominalen Filterfläche entspricht,<br />
ist diese bei Patronenfiltern geringer. Der kleine Faltwinkel<br />
verhindert, dass alle Staubablagerungen abgereinigt werden<br />
können. Das Filterelement setzt sich mit der Zeit immer mehr zu.<br />
In der Grafik sieht man, dass Medien mit weiter Faltung einen<br />
größeren Zwischenraum besitzen als jene mit einer vergleichsweisen<br />
engen Faltung.<br />
Hinzukommt, dass die Druckluftreinigung bei Filterelementen<br />
mit enger Faltung einen gegenteiligen Effekt erzeugt: Statt die<br />
abgefangenen Partikel nach außen zu tragen, neigen sie dazu, von<br />
innen die Falte zu verdichten. Ist die Faltung zu eng ausgeführt,<br />
kann es schließlich dazu führen, dass das Element nicht mehr<br />
ausreichend abgereinigt wird und der Filter zunehmend verstopft.<br />
DIE NÄCHSTE EVOLUTIONSSTUFE<br />
Herkömmliche Filterelemente mit Polyestervlies funktionieren<br />
nach dem Prinzip der Tiefenfiltration. Die Partikel werden im<br />
Inneren des Vlieses positioniert und zurückgehalten. Die volle<br />
Filterwirkung entfaltet sich erst, wenn das Filtermaterial mit<br />
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