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Verfahrenstechnik 3/2024

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19098<br />

03<br />

März <strong>2024</strong><br />

€ 13,00<br />

TITEL<br />

08<br />

Produktion von High-Tech<br />

Elastomeren digitalisiert<br />

12<br />

Leistungssprung bei<br />

Tablettenpressen<br />

32 Staubarbeitsplätze<br />

richtig planen<br />

verfahrenstechnik.de


19098<br />

Kommen Sie sicher<br />

zu innovativen<br />

Lösungen durch<br />

den Wissensvorsprung<br />

mit Ihrem Abonnement<br />

der Fachzeitschrift<br />

<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />

TITEL<br />

26<br />

18<br />

38<br />

Dichtemessung von<br />

Erzschlämmen<br />

Vakuumstation spart<br />

Energie<br />

Brennbare Stäube<br />

sicher beherrschen<br />

verfahrenstechnik.de<br />

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10 Print-Ausgaben im Jahr<br />

Abo-Begrüßungsgeschenk:<br />

Die Konturenlehre<br />

Das Kopieren eines Profils war noch nie so einfach!<br />

Mit dieser Konturenlehre können Sie die Form von unregelmäßigen<br />

Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />

Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />

+


NACHHALTIG<br />

AGIEREN<br />

Liebe Lesende,<br />

wie nachhaltig leben Sie? Nicht erst seit der Hannover Messe, mit ihrem<br />

diesjährigen Leitsatz „Nachhaltige Industrie“, sind die Themen Nachhaltigkeit,<br />

Effizienz und sparsamer Umgang mit den Ressourcen dieser Erde<br />

wichtig. Wir alle sehen und lesen es mittlerweile täglich. Die Erde wird<br />

immer heißer und natürliche Lebensräume verschwinden immer mehr.<br />

Aber auf der, laut Eigenaussage ,,weltweit wichtigsten Industriemesse‘‘,<br />

ballt sich natürlich das Wissen der Unternehmen aus dem Maschinenbau,<br />

der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft. Alle stellen<br />

gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Industrie vor.<br />

Eine Technik allein hält den Klimawandel nicht auf – genauso wenig wie<br />

ein einzelner Mensch (vermeintlich) nicht viel tun kann – aber wenn jeder<br />

ein bisschen was macht, ist das in der Summe schon was. Genauso wie das<br />

Zusammenspiel von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automation eine<br />

Klimaneutralität hervorrufen kann. Nur einen sparsamen Motor einsetzen,<br />

macht leider noch keinen Sommer. Doch warum ist Nachhaltigkeit<br />

überhaupt wichtig? Kleines Gedankenexperiment gefällig? Wenn es keine<br />

Bienen mehr gibt, werden keine Pflanzen bestäubt, wenn es keine Pflanzen<br />

mehr gibt, haben Tiere nichts mehr zu Essen. Und das betrifft dann ziemlich<br />

schnell auch alle Menschen, egal ob Vegetarier oder Fleischkonsumenten.<br />

Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein. Dies bestätigt unter anderem auch<br />

Statista. Bei einer Umfrage im Jahr 2023 in Deutschland zur Einstellung<br />

zum Thema Nachhaltigkeit, meinten 50 % der Befragten,<br />

dass Nachhaltigkeit kein Luxus sein darf. 31 % der<br />

Befragten sind übrigens der Meinung, dass für die<br />

Lösung globaler Umweltprobleme Unternehmen<br />

verantwortlich seien … Unabhängig von Zahlen<br />

oder Gedankenexperimenten: Wichtig ist, dass<br />

wir endlich anfangen – und wenn es nur ein bisschen<br />

ist. Nur wie? Vielleicht erhalten Sie auf der<br />

HMI einen Denkanstoß. Wichtig wäre es auf<br />

jeden Fall für uns alle.<br />

Eine nachhaltige Zeit<br />

und inspirierende Messe wünscht,<br />

Melina Hosseinli<br />

Redaktion VERFAHRENSTECHNIK<br />

VERLÄSSLICHKEIT<br />

UNTER DRUCK:<br />

REIN METALLISCH<br />

DICHTENDE<br />

KUGELHÄHNE FÜR<br />

ANSPRUCHSVOLLE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Unsere ASF-Standardarmaturen<br />

sind gasdicht, wartungsarm<br />

und überzeugen durch ihre<br />

lange Lebensdauer. Geeignet<br />

für Drücke bis 100 bar sowie<br />

Temperaturen von -46°C bis zu<br />

250°C. Einsetzbar für alle Arten<br />

von Medien, einschließlich H₂<br />

und H₂S.<br />

Hartmann Valves GmbH<br />

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42<br />

EDITORIAL<br />

03 Nachhaltig agieren<br />

PERSPEKTIVE<br />

06 Schnelle Verfahren zur Genehmigung<br />

NACHRICHTEN<br />

07 Aktuelles aus der Branche<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

TITELSTORY<br />

08 Produktion von Hochleistungselastomeren<br />

digitalisiert<br />

12 iSerie: Der Leistungssprung<br />

14 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

16 Resilient gegen Ätzendes<br />

18 Sicher auf zwei Wegen<br />

20 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

TITEL<br />

08<br />

Katharina Hettig<br />

arbeitet im Technischen<br />

Innendienst und als<br />

Teamleiterin im Vertrieb<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

24 Beulen nicht erwünscht<br />

26 Sicher naschen<br />

28 Luftfeuchtigkeitsmessung vor und nach der<br />

Sterilisation<br />

29 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

12<br />

Anzeige: IGZ<br />

<br />

Lesen Sie in unserer Titelstory, wie IGZ mit einer MES-<br />

Lösung in die digitale Zukunft schreitet<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA LABORE<br />

30 Macht frei von Keimen<br />

32 Staub gefiltert – alles sicher<br />

34 Edel und Stahl<br />

36 Wenn Staub zu Boden geht<br />

38 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />

NEU UND NACHHALTIG<br />

40 Klima- und Umweltschutz in der<br />

Prozessindustrie<br />

MEDIEN<br />

41 Anregend und inspirierend<br />

18<br />

hat die<br />

Lösung!<br />

Baureihe 3<br />

ermöglicht<br />

Förderströme<br />

bis 4.000 l/h<br />

PERSÖNLICH<br />

42 INTERVIEW Wirtschaftsingenieurin<br />

Katharina Hettig<br />

31 Impressum<br />

NEU<br />

16<br />

Magnetgekuppelte<br />

GATHER Zahnradpumpen<br />

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PERSPEKTIVE<br />

KLIMANEUTRALITÄT:<br />

SCHNELLE VERFAHREN<br />

ZUR GENEHMIGUNG<br />

Für die Transformation der Prozessindustrie zur<br />

Klimaneutralität sind zügige Genehmigungsverfahren<br />

eine wichtige Rahmenbedingung.<br />

Mit einem Diskussionspapier legt die Initiative<br />

IN4climate.NRW konkrete Vorschläge zur<br />

Weiterentwicklung des Rechtsrahmens vor.<br />

Viele Bundesgesetze können erheblichen Einfluss auf die<br />

Dauer von Genehmigungsverfahren nehmen. Um die<br />

Industrie beim klimaneutralen Umbau bestmöglich zu<br />

unterstützen, ist es notwendig, den bestehenden Rechtsrahmen<br />

weiterzuentwickeln. Hier setzt das Diskussionspapier<br />

„Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für<br />

die Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit“ an. In<br />

fünf Themenfeldern formuliert das Papier Vorschläge zur Änderung<br />

des Bundesrechts. Ausgangspunkt sind dabei Praxiserfahrungen<br />

der energieintensiven Grundstoffindustrie und der zugehörigen<br />

Infrastruktursektoren.<br />

Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate: „In<br />

unserer Initiative IN4climate.NRW bringen wir alle an einen<br />

Tisch und erarbeiten Lösungsansätze. Schnelle Genehmigungsverfahren<br />

sind hierbei von zentraler Bedeutung. In dem Papier<br />

machen wir konkrete Vorschläge, die echtes Beschleunigungspotenzial<br />

haben.“ Den Diskussionsbeitrag hat die Initiative in der<br />

Arbeitsgruppe „Genehmigungsverfahren“ erarbeitet. Prof. Dr.-Ing.<br />

Ulrich Seifert vom Fraunhofer Umsicht und einer der Autoren:<br />

„Die Vorschläge konzentrieren sich auf mögliche Änderungen des<br />

Bundesrechts, weil in erster Linie eine bundeseinheitliche Beschleunigung<br />

von Fachverfahren angestrebt werden sollte, die<br />

allen Betroffenen in der Praxis zugutekommt. Sie folgen dem<br />

erkannten Bedarf, Transformationsvorhaben in der Breite den<br />

Weg zu ebnen und dabei auch notwendige Infrastrukturen einzubeziehen.“<br />

Einige der in dem Papier enthaltenen Vorschläge sind<br />

bereits Gegenstand laufender Prozesse zur Gesetzesnovellierung,<br />

zu welchen das Papier durch die Einbettung in Praxiserfahrungen<br />

einen ergänzenden Beitrag leisten möchte. Die Vorschläge<br />

sind in die Themenfelder Energiewirtschaftsgesetz (EnWG),<br />

Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG), Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />

(BImSchG), Baugesetzbuch<br />

(BauGB) und Übergreifendes untergliedert. Jedem Änderungsvorschlag<br />

wird eine kurze Beschreibung der rechtlichen Situation<br />

vorangestellt, die die Problematik mit dem Blick auf zügige<br />

Genehmigungs verfahren veranschaulicht. Dem einzelnen Änderungsvorschlag<br />

folgt die juristische Begründung.<br />

IN4climate.NRW ist als Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />

eine zentrale Arbeitsplattform rund um Klimaneutralität<br />

in der Industrie. Unter dem Dach der Landesgesellschaft<br />

für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate<br />

bringt der Thinktank Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen,<br />

um die klimaneutrale Transformation der produzierenden<br />

Branchen voranzutreiben. Mittlerweile engagieren sich mehr als<br />

70 Industriepartner in der Bearbeitung der zentralen Transformationsthemen.<br />

Zum Diskussionspapier: bit.ly/42Ifldq<br />

Bild: electriceye – stock.adobe.com<br />

www.umsicht.fraunhofer.de<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


NACHRICHTEN<br />

BÜRKERT UNTERSTÜTZT ZETA<br />

MIT KOMPONENTEN<br />

Bürkert hat Zeta mit Fluidikkomponenten für eine mobile<br />

Schalttafel unterstützt. Die wird zum Beispiel bei Schulungen<br />

und Präsentationen genutzt, aber auch für Tests oder der<br />

Simulation von Anwenderwünschen. Der Lösungsanbieter für<br />

die biotechnologische und pharmazeutische Industrie nutzt<br />

den vielseitigen Laboraufbau hauptsächlich zur Schulung<br />

neuer Mitarbeiter oder für Präsentationen im Rahmen von<br />

Messen. Aber auch für Tests oder die Simulation von unterschiedlichen<br />

Anforderungen verwendet Zeta die Schalttafel.<br />

Alles, was es dafür braucht, ist übersichtlich auf der Schalttafel<br />

angeordnet. Die beinhaltet: Flowave-Durchflussmesser (der<br />

nach dem patentierten SAW-Verfahren arbeitet), Regel- und<br />

Absperrventil, ein motorbetriebener Kugelhahn, ein Massendurchflussregler<br />

(MFC) sowie Druck- und Temperatursensoren.<br />

Bei Bedarf lassen sich zudem weitere externe Komponenten<br />

einbinden. Per Laptop können Anwender unterschiedliche<br />

Prozesse simulieren und theoretisches Wissen vertiefen.<br />

Über das angeschlossene Prozessleitsystem lassen sich<br />

unterschiedliche Prozesse abbilden und theoretisches Wissen<br />

in der Praxis anwenden.<br />

www.buerkert.de<br />

INDUSTRIEARMATUREN SPÜREN<br />

SCHWINDENDE NACHFRAGE<br />

Laut VDMA hat<br />

die Branche der<br />

Industriearmaturen<br />

das Jahr<br />

2023 gut gemeistert.<br />

Insgesamt<br />

wurde ein<br />

Umsatzplus von<br />

nominal drei Prozent erzielt. Preisbereinigt<br />

entspricht das Umsatzwachstum von drei Prozent<br />

einem Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum<br />

Vorjahr. „Vor dem Hintergrund der weiter verhaltenen<br />

Konjunktur in Deutschland und Europa sehen<br />

sich die Industriearmaturenhersteller mit vielen<br />

Herausforderungen konfrontiert und die Zahl der<br />

Bestellungen ging gegen Ende des Jahres 2023<br />

zurück“, erläutert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin<br />

des VDMA Fachverbandes Armaturen, die Lage.<br />

Vieles deutet aber darauf hin, dass sich die lage<br />

bessert (Bild: Oksana Kuznetsova Dnepr - Shutterstock.com)<br />

www.vdma.org<br />

FEIGE AUF DER ANUGA FOODTEC<br />

Feige Filling präsentierte sich<br />

auf der Anuga Foodtec.<br />

Gezeigt wurden diverse<br />

aktualisierte Lösungen. Neu<br />

war zum Beispiel die Elementra<br />

16 mit zweitem Unterwerk<br />

und einer Web HMI.<br />

Besonderer Vorteil sieht der<br />

Hersteller im zweiten<br />

Unterwerk, das ein Abfüllen<br />

von Groß- und Kleingebinden<br />

auf einer Abfüllanlage<br />

ermöglicht. Neu war auch das Web HMI. Die Bedieneinheit hat<br />

Multitouch und Gestensteuerung. Die Schwestergesellschaften<br />

stellten unter anderem Pneumatikpacker, Sackaufstecker,<br />

Sackpalettierer und Verpackungsmitteln vor.<br />

www.feige.com<br />

RICHTFEST IN REKORDZEIT<br />

Acht Monate nach dem ersten Spatenstich feierte<br />

Jumo das Richtfest des Werks Senssilo im Technologiepark<br />

Fulda-West. Die Kosten bewegen sich<br />

weiterhin im geplanten Rahmen, wie Projektleiter<br />

Stefan Reith unterstrich. Jumo errichtet im Technologiepark<br />

ein Werk für die Fertigung von Temperaturund<br />

Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von<br />

rund 13.000 Quadratmetern. Diese Produktbereiche<br />

sind zuletzt überdurchschnittlich stark gewachsen.<br />

Der Hersteller sieht hier daher auch in den nächsten<br />

Jahren ein großes Potenzial. Mit rund 50 Millionen<br />

Euro ist der Neubau die größte Investition in der<br />

Geschichte des Unternehmens. Jumo-Gesellschafter<br />

Bernhard Juchheim lobte die beteiligten Bau- und<br />

Handwerksunternehmen wegen dem zügigen<br />

Baufortschritt und gutem Vorankommen.<br />

www.jumo.net<br />

SYMPOSIUM ALL AROUND FILTRATION<br />

Informationen zur Effizienzsteigerung bei Großfilteranlagen und den Auswirkungen<br />

der Energiewende auf die Industrie: Dies erhielten die Teilnehmer<br />

des Symposiums All Around Filtration von Axxeron Hesch Electronics und<br />

Buschjost. Hans-Joachim Beckmann von Buschjost demonstrierte die Vorteile<br />

von Filterventilen mit TPE-Membran. Sie ermöglichen eine Beschleunigung<br />

der Schaltzeit um 20 Prozent. Werner Brandis, CEO Axxeron Hesch Electronics<br />

machte deutlich, dass die Druckluftkosten für Großfilteranlagen durch den<br />

Einsatz der Abreinigungssteuerung HE 5750 deutlich reduziert werden<br />

können. Grund: Die Steuerung ermöglicht eine bedarfsgerechte Regelung des<br />

Druckluftimpulses. Bei einem Filtersystem mit 96 Ventilen und Druckluftkosten von rund 15.800 Euro im Jahr sind durch<br />

die Abreinigungssteuerung laut Brandis Einsparungen von rund 3.500 Euro pro Jahr möglich. Die Veranstalter hat die<br />

gesamten Teilnahmegebühren in Höhe von 2.529 EUR dem Kinderhospiz Löwenherz e.V. in Syke bei Bremen gespendet.<br />

www.hesch-automation.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 7


PRODUKTION VON HOCHLEISTUNGSELASTOMEREN DIGITALISIERT<br />

SAP DM ALS STRATEGISCHES MES<br />

FÜR DEN WELTWEITEN EINSATZ


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Ein Hersteller von Thermoplastischen<br />

Elastomeren (TPE) schafft mit Einführung der<br />

cloudbasierten MES-Lösung SAP Digital<br />

Manufacturing (DM) die technologische Basis<br />

für eine digitale Zukunft: Mit der Standardsoftware<br />

werden anhand eines Templates<br />

sämtliche Produktionsprozesse für die Herstellung<br />

von TPE digitalisiert: Vom digitalen<br />

Auftragsmanagement über die systemgestützte<br />

Führung der Mitarbeitenden mit<br />

zentraler Dokumentation bis zur<br />

Maschinenintegration.<br />

Fahrradgriffe, Spritzenkappen, Trinkschläuche oder auch<br />

Skiausrüstung - Thermoplastische Elastomere (TPE) begegnen<br />

den Menschen auf Schritt und Tritt. Und Kraiburg TPE<br />

ist ein weltweiter Technologieführer für deren Herstellung.<br />

Im Zuge der digitalen Transformation vollzieht das Unternehmen<br />

einen technologischen Quantensprung und richtet die Produktion<br />

mit der Implementierung von SAP DM für die Zukunft aus.<br />

Gründe für die Einführung eines cloudbasierten MES-Systems waren<br />

Themen wie: Eingeschränkte Skalierbarkeit der historisch gewachsenen<br />

IT-Systemlandschaft, manuelle Betriebsdatenerfassung<br />

sowie einige nicht wertschöpfende Tätigkeiten innerhalb<br />

der Produktion. Insbesondere die asynchrone Bestandssituation<br />

stellte Kraiburg TPE langfristig vor Herausforderungen, bei der<br />

ein Ist-Abgleich im Zuge des Auftragsfortschritts erst zeitverzögert<br />

erfolgte und Komponenten retrograd entnommen wurden.<br />

AUTOMATISIERUNG ALS<br />

ENTWICKLUNGSBESCHLEUNIGER<br />

Diesen Aufgaben begegnet der TPE-Hersteller mit dem Einsatz<br />

der neuen Software SAP DM als strategisches MES. Durch den<br />

Einsatz von intuitiv bedienbaren Terminals, sogenannten Production<br />

Operator Dashboards (PODs), wird eine durchgängige<br />

papierlose Produktion ermöglicht. Die Betriebsdatenerfassung<br />

erfolgt dabei systemgestützt und maximiert zugleich die Prozesssicherheit<br />

durch intuitive Führung mit Prozessverriegelungen.<br />

Außerdem arbeitet die Produktion dadurch in einem zentralen<br />

System und muss nicht mehr zwischen verschiedenen Anwendungen<br />

wechseln. Die Werkzeugverwaltung wird ebenfalls systembasiert<br />

erfolgen, um sowohl Reinigungszustände als auch die<br />

Einhaltung von Verschleißgrenzen mittels eines Fertigungscockpits<br />

in Echtzeit zu überwachen. Das verbessert die Benutzerfreundlichkeit,<br />

löst Insellösungen ab und treibt so die Harmonisierung<br />

der IT-Systemlandschaft voran. Parallel dazu verfolgt das<br />

Unternehmen die Prozessautomatisierung samt einheitlicher<br />

Maschinenanbindung via OPC UA zur Minimierung von Dateneingaben<br />

und um eine vereinfachte Rückverfolgung aller eingesetzten<br />

Komponenten zu ermöglichen. Als übergeordnetes Ziel<br />

wird der Entwurf eines Funktionstemplates verfolgt, welches die<br />

Basis für weitere internationale Roll-outs von SAP DM bildet.<br />

MIT NEUSTER GENERATION IN DIE ZUKUNFT<br />

Ausschlaggebend für die Entscheidung pro SAP DM war insbesondere<br />

der hohe Abdeckungsgrad der spezifischen Anforderungen<br />

von Kraiburg TPE und die optimale Integrationsmöglichkeit<br />

mit SAP S/4HANA. Zudem gilt das MES-System als die zukünftige<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 9


01 02<br />

strategische Lösung von SAP im Fertigungsumfeld mit „State-ofthe-Art“-Technologie.<br />

Durch das Software-as-a-Service Konzept<br />

lassen sich nicht nur administrative Prozesse wie Wartung, Support<br />

und Security auslagern, sondern auch stets das aktuelle<br />

Release der Lösung nutzen.<br />

„Von den Nutzen der SAP DM Lösung und der Expertise der SAP<br />

Ingenieure von IGZ hat uns bereits von Beginn an die gemeinsam<br />

durchgeführte Einsatzanalyse überzeugt. Diese lies keine Wünsche<br />

in puncto Solutiondesign, Migrations- und Umsetzungskonzept<br />

offen“, meint Thomas Meier, IT Automation Manager bei<br />

Kraiburg TPE. Weiterhin sprach die Vielzahl erfolgreich realisierter<br />

MES-Template-Projekte und das durch namhafte Referenzen<br />

dokumentierte, tiefe Know-how im Umfeld der Prozessindustrie<br />

für die Wahl des Partners. „Ausschlaggebend waren auch die IGZ<br />

Innovation Days 2022“, erzählt Meier weiter. „Dort haben wir<br />

Kraiburg TPE ist ein Kompetenzführer für Thermoplastische<br />

Elastomere. Mehr als 660 Mitarbeitende sind an den<br />

Produktionsstandorten Waldkraiburg, Buford (Georgia)<br />

in den USA und in Kuala Lumpur, Malaysia, tätig. Zur<br />

Digitalisierung meint Thomas Meier (Bild), IT Automation<br />

Manager bei Kraiburg TPE: „SAP DM – für uns der<br />

entscheidende Faktor einer nachhaltigen globalen<br />

Produktion.“<br />

dann die hohe Benutzerfreundlichkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten<br />

der cloudbasierten MES-Lösung live erleben können.<br />

Diese Einblicke haben unsere Entscheidung für IGZ und<br />

SAP DM nochmals untermauert.“<br />

PASSGENAUES MIGRATIONSKONZEPT<br />

Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei Phasen. In Phase 1 wird<br />

derzeit in Waldkraiburg ein Pilot umgesetzt, der als Template für<br />

sämtliche Produktionsprozesse dient. Darin abgebildet ist die<br />

Anbindung der Extruderlinien, dynamische Rüstchecklisten,<br />

Verpackungsfunktionalitäten inklusive Etikettendruck sowie<br />

Funktionen zur Erhebung und detaillierten Auswertungen verschiedener<br />

Kennzahlen. Anschließend erfolgen dann, nach dem<br />

geplanten Go-Live im Juni <strong>2024</strong>, die ersten Roll-outs des Templates<br />

auf die Standorte in den USA und Malaysia.<br />

Parallel werden in einer zweiten Phase in Waldkraiburg weitere<br />

Produktionsabläufe implementiert. Im Fokus steht dabei<br />

die Arbeitsvorbereitung, die vollumfängliche Integration eines<br />

Prozessleitsystems und damit einhergehend die so optimierte<br />

Bestandsführung in Echtzeit durch die Berücksichtigung von<br />

Ist-Buchungen. Auch diese Funktionserweiterungen werden<br />

anschließend auf die anderen Standorte ausgerollt.<br />

FRÜHZEITIGE EINBINDUNG DER<br />

ENDANWENDER MIT SAP DM PROTOTYP<br />

Im Rahmen der Projektumsetzung kam eine teilagile Methodik<br />

zum Einsatz, bei der zu Beginn der Projektumfang in einzelne Arbeitspakete<br />

(= Waves) unterteilt wurde. Benefits dieses Vorgehens<br />

sind erhöhte Flexibilität, verkürzte Innovationszyklen und<br />

eine in Summe beschleunigte Implementierung mit der Option<br />

zu kurzfristigen Anpassungen der jeweiligen Arbeitspakete.<br />

Eine Besonderheit im Projekt war die unmittelbare Umsetzung<br />

eines Standard-Prototypen für die Extrusion- und Verpackungsarbeitsplätze.<br />

So konnten die Teammitglieder mit Hilfe des<br />

Know-how-Transfers durch IGZ am ´lebenden Objekt` Erfahrungen<br />

mit der SAP DM Lösung sammeln und ein erstes Verständnis<br />

für ihr neues System entwickeln. Diese frühzeitige Einbindung<br />

des Projektteams war ein signifikanter Nutzen, wie Meier anmerkt:<br />

„Durch den SAP DM-Prototypen konnten sich die Key-<br />

User bereits in einer sehr frühen Projektphase von der einfachen<br />

Konfigurierbarkeit überzeugen – und die künftigen Nutzer von<br />

der hohen Nutzerfreundlichkeit der PODs.“<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

01 Mit der digitalen Transformation und<br />

Implementierung von SAP DM rüstet der<br />

Hersteller von thermoplastischen Elastomeren<br />

seine Produktion für die Zukunft<br />

03<br />

02 In beide Richtungen: Echtzeittransparenz<br />

durch bidirektionale Maschinenanbindung<br />

03 Maximale Flexibilität bei der Auftragsbearbeitung<br />

durch mobile und intuitive Dialoge<br />

EFFIZIENZBOOST DANK DIGITALISIERUNG<br />

DER DIGITALE UMSTIEG IST<br />

ENTSCHEIDEND FÜR EINE<br />

NACHHALTIGE PRODUKTION<br />

Hervorzuheben ist die intuitiv bedienbare Steuerung durch stationäre<br />

und mobile Dialoge bei der Auftragsabarbeitung. Der zu<br />

bearbeitende Auftragsvorrat und alle produktionsrelevanten Fertigungsdokumente<br />

werden ausschließlich digital angezeigt und<br />

ermöglicht so die Einsparung von rund 0,5 Tonnen Papier pro<br />

Jahr. Neue und Änderungen von bestehenden Herstellprozessen<br />

können künftig eigenständig, ohne ausgewiesene Programmierkenntnisse<br />

mit dem Process Designer modelliert werden, einem<br />

Bestandteil von SAP DM für das einfache Designen von Produktionsabläufen<br />

anhand eines „Low-Code/No-Code“-Ansatzes.<br />

Das Ergebnis: Maximale Prozesssicherheit für die Mitarbeitenden<br />

bei einem Höchstmaß an Ergonomie und Flexibilität sowie<br />

kürzere Einarbeitungszeiten für neue Mitarbeiter. Ein weiteres<br />

Highlight sind dynamische Rüstchecklisten: Abhängig von Rüstkriterien<br />

ermittelt SAP DM anhand verschiedener Rüstklassen,<br />

welche Merkmale durch Mitarbeitende bewertet werden müssen.<br />

Auf dieser Basis wird entschieden, welche Anlagenteile eventuell<br />

nachzurüsten sind und welche Hilfsmittel hierfür benötigt werden.<br />

Infolgedessen werden Rüstzeiten auf ein Minimum reduziert<br />

und die Auslastung der Anlagen verbessert.<br />

SHOPFLOOR INTEGRATION UND ANALYTICS<br />

Die Shopfloor-Ebene wird mittels des SAP Production Connectors<br />

integriert. Diese Anwendung ist ein Bestandteil der SAP DM-<br />

Lösung und ermöglicht die Integration jeglicher Shopfloor-Systeme<br />

in der Fertigung mit SAP DM. Auf diese Weise werden umfangreiche<br />

Datenmengen auf Produktionsebene automatisch<br />

erhoben, um die Signale der Maschinen in vorkonfigurierten Zuständen<br />

zu übersetzen und auftretende Störungen zielgerichtet<br />

zu klassifizieren. Im Idealfall werden sich anbahnende Probleme<br />

durch die bidirektionale Maschinenanbindung bereits frühzeitig<br />

erkannt und durch Predictive Maintenance Maßnahmen behoben.<br />

Die Auswertung der Daten anhand von Kennzahlen, Berich-<br />

ten und Dashboards wird mittels der embedded SAC-Technologie<br />

(SAP Analytics Cloud) direkt in SAP DM vollzogen. Damit<br />

kann Kraiburg TPE zukünftig gezielt Aufwandstreiber und Engpässe<br />

in der Produktion ausfindig machen und im Sinne eines<br />

kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) stetig neue Optimierungspotenziale<br />

identifizieren und umsetzen.<br />

VORREITER IN SACHEN DIGITALISIERTE<br />

PRODUKTION<br />

Der globale Hersteller von thermoplastischen Elastomeren gilt in<br />

seiner Branche durch die weltweite Einführung der innovativen<br />

MES-Lösung SAP DM als digitaler Vorreiter. Aufgrund eines unternehmensweiten<br />

Templates und der flexiblen Skalierbarkeit<br />

eignet sich die SAP-Architektur ideal für den gruppenweiten Rollout<br />

und sichert so das zukünftige Wachstum auf Basis standortübergreifender,<br />

einheitlicher Prozesse langfristig ab.<br />

Die bestehende IT-Systemlandschaft wird harmonisiert und<br />

die Aufgabenverteilung zwischen ERP, MES und PLS ist klar geregelt.<br />

Zwischen den Systemen herrscht ein durchgängiger Informationsfluss,<br />

um konsistente Daten und einen Single-Point-of-<br />

Truth jederzeit sicherzustellen. Die Entscheidung für das Projekt,<br />

resümiert Meier wie folgt: „SAP DM passt sehr gut zu einem modernen<br />

Unternehmen wie Kraiburg TPE, dass sich im Zuge der<br />

Digitalisierung nachhaltig für die Zukunft aufstellen möchte. Wir<br />

sind überzeugt, mit unserer neuen Lösung auch künftige Herausforderungen<br />

im Produktionsumfeld zu meistern.“<br />

Bilder: IGZ<br />

www.igz.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische<br />

Informationssysteme mbH<br />

Logistikweg 1, 95685 Falkenberg<br />

Tel. 09637 92920<br />

E-Mail: info@igz.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

NEUE i SERIE<br />

DER LEISTUNGSSPRUNG<br />

Wollen Pharmaunternehmen und Maschinenhersteller wettbewerbsfähig<br />

bleiben, müssen sie über den Tellerrand hinausschauen und neueste<br />

Technologien nutzen. Ein Beispiel dafür sind die Tablettenpressen eines<br />

renommierten Herstellers aus Schwarzenbek. Ein aktueller Anwendungsfall<br />

zeigt auf, wie mit ihrer Hilfe die Produktionsmenge verdoppelt wurde.<br />

Die Pharmaindustrie ist bekannt für ihre ständigen Weiterentwicklungen<br />

und Innovationen. Und Fette Compacting<br />

ist vorne dabei. Mit den Tablettenpressen der<br />

neuen i Serie hat das Unternehmen einen entscheidenden<br />

Schritt in die Zukunft der Tablettierung gemacht. Die Maschinenserie,<br />

bestehend aus dem flexiblen Einfachrundläufer<br />

F10i, dem leistungsstarken Allrounder F20i und dem Hochgeschwindigkeits-Doppelrundläufer<br />

F30i vereint bewährte Technik<br />

und innovative Neuerungen zu einer zukunftsweisenden Technologieplattform<br />

für die Solidaproduktion.<br />

01 Neue Generation im Einsatz: Die Maschine fügt sich nahtlos in<br />

das bestehende Produktionsumfeld ein<br />

VORTEILE FÜR ANWENDER<br />

Welche Vorteile die Plattform bietet, weiß der renommierte deutsche<br />

Pharmahersteller Dr. Willmar Schwabe aus erster Hand.<br />

Schwabe produziert hochwertige pflanzliche Arzneimittel. In<br />

den vergangenen Jahren hat das Unternehmen begonnen, seinen<br />

Maschinenpark zu modernisieren und dabei auch die F20i in seine<br />

Produktionsprozesse integriert. Das Ergebnis: eine Verdoppelung<br />

der Produktionsmenge.<br />

Sebastian Kopf, Gruppenleiter Instandhaltung bei Dr. Willmar<br />

Schwabe, erklärt: „Unser Ziel war es, die Produktionsgeschwindigkeit<br />

bei gleicher oder besserer Qualität deutlich zu erhöhen.<br />

Dabei hat die F20i unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern<br />

sogar übertroffen.“ Auf der neuen Hochleistungspresse wird vor<br />

allem ein Blockbuster-Medikament hergestellt, das einen hochdosierten<br />

Spezialextrakt aus Ginkgo enthält. Die erzielte Leistungssteigerung<br />

sorgt bei S. Kopf für Begeisterung: „Ab sofort<br />

können wir statt einer Charge gleich zwei verpressen.“<br />

ALT UND NEU IM EINKLANG<br />

Ein entscheidender Vorteil der F20i und generell der neuen i Serie<br />

ist laut Fette Compacting ihre generationsübergreifende Systemkompatibilität.<br />

Alle prozessrelevanten Baugruppen der Maschine<br />

sind den Komponenten der klassischen i Serie des Herstellers<br />

sehr ähnlich. Das ermöglicht es Anwendern, vorhandene<br />

Matrizen- und Segmentrotoren aus älteren Maschinengenerationen<br />

weiter zu verwenden.<br />

Daraus ergeben sich Vorteile auf mehreren Ebenen: Die neue<br />

Serie minimiert den Aufwand für die Validierung und Qualifizierung<br />

der Maschinen von mehreren Monaten auf wenige Tage.<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


Gleichzeitig können bestehende Produktionsumgebungen problemlos<br />

erweitert werden. Auch bei Schwabe konnten die Rotoren<br />

der Vorgängermaschine 2090i mit wenigen Modifikationen in der<br />

F20i weiterverwendet werden.<br />

Charakteristisch ist auch das optimierte Rotorwechselsystem.<br />

Es reduziert den Zeitaufwand für den Produktwechsel erheblich.<br />

Nachdem der Bediener die Druckstationen in Parkposition gebracht<br />

hat, kann er den Rotor mit Hilfe eines Ausbauträgers problemlos<br />

wechseln. Dieses vereinfachte Verfahren spart Zeit und<br />

minimiert gleichzeitig die körperliche Belastung.<br />

TABLETTEN MÜSSEN FIX ABLAUFEN<br />

Ein weiterer Leistungsgarant in der hochvolumigen Produktion<br />

ist der Multiformat-Tablettenablauf, der extra für die neue i Serie<br />

entwickelt wurde: Er ist für die meisten gängigen Tablettenformate<br />

geeignet und sorgt durch eine spezielle Weichenform dafür,<br />

dass sich die Tabletten automatisch den Weg mit dem geringsten<br />

Reibungswiderstand suchen. Das reduziert die Gefahr von Materialstaus.<br />

„Der neue Ablauf hat sich als sehr effektiv erwiesen. Die<br />

Tabletten rutschen viel besser – bisher hat sich noch keine Tablette<br />

festgeklemmt. Auch die standardmäßige Staubabdichtung des<br />

Ablaufs halte ich für äußerst sinnvoll“, bestätigt Kopf.<br />

Staubdicht ist ein zentrales Stichwort bei der neuen i Serie. Alle<br />

Mitglieder der Maschinenfamilie sind serienmäßig staubdicht,<br />

ein wichtiger Aspekt zum Schutz des Bedienpersonals vor Wirkstoffexposition.<br />

Die zunehmende Verwendung neuer pharmazeutischer<br />

Substanzen, einschließlich aktiver pharmazeutischer<br />

Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients, APIs), macht Containment<br />

zu einem bedeutenden Thema für Pharmahersteller.<br />

SICHERHEIT GEHT VOR<br />

In absehbarer Zeit wird „staubdicht“ zum Mindeststandard für<br />

Pharmamaschinen. Die Tablettenpressen der neuen i Serie erfüllen<br />

diesen Standard bereits heute. Für weiteren Containment-<br />

Schutz bietet die neue i Serie mit der Option Containment Guard<br />

entsprechende Lösungspakete, die neben den Tablettenpressen<br />

auch für das Prozess-Equipment zur Verfügung stehen.<br />

Ein durchgängig automatisierter Tablettierprozess sorgt für zusätzliche<br />

Sicherheit des Bedieners: Vom Befüllen der Maschine<br />

bis zur Entnahme der Tabletten muss das Containment zu keinem<br />

Zeitpunkt unterbrochen werden. Aber auch bei der Reinigung<br />

der Maschine ist der Bediener potenziell dem verarbeiteten<br />

Wirkstoff ausgesetzt. Deshalb wurden bei der neuen i Serie die zu<br />

reinigenden Verkleidungsflächen gegenüber den Vorgängermodellen<br />

deutlich reduziert. Staubdichte Verbindungen zwischen<br />

Innenraum und Prozessequipment sowie intelligent verlegte<br />

Kabel und Leitungen sorgen zudem dafür, dass die Maschine<br />

schnell und gefahrlos vorgereinigt werden kann.<br />

VERNETZBAR, BENUTZERFREUNDLICH,<br />

ENERGIEEFFIZIENT<br />

Auch in Sachen Digitalisierung und Vernetzung setzt die neue<br />

i Serie laut Hersteller Maßstäbe. Sie bietet alle technischen Voraussetzungen<br />

für den Einsatz in hochmodernen Produktionsumgebungen<br />

und ermöglicht die einfache Integration von Prozessequipment<br />

nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Die offenen Schnittstellen<br />

der Maschine entsprechen den Industriestandards für Automatisierung<br />

und ermöglichen eine einfache Integration der<br />

Tablettenpresse in ein Manufacturing Execution System (MES)<br />

oder eine Anbindung an das Internet der Dinge (IoT). Die F20i<br />

hat somit eine hohe Leistung und Flexibilität. Die Software und<br />

intuitiven Benutzeroberflächen ermöglichen eine einfache<br />

Bedienung. Als digitaler Assistent führt ein Workflow Operation<br />

Wizard Schritt für Schritt durch die Abläufe.<br />

02 Generationenwechsel: Mit kleineren Modifikationen lassen sich<br />

Komponenten der früheren Maschinenversion direkt übernehmen<br />

Zur Vermeidung von Bedienfehlern steht optional eine RFID-<br />

Funktion zur Verfügung. Mit diesem berührungslosen Transceiver-System<br />

können Bauteile von der Maschine automatisch identifiziert<br />

und mit vorgegebenen Rezepten abgeglichen werden.<br />

Darüber hinaus lässt sich die neue i Serie sehr einfach skalieren,<br />

sodass die mechanischen Einstellungen exakt an die Rezepturen<br />

angepasst werden können.<br />

Ein Thema, das für produzierende Unternehmen immer wichtiger<br />

wird, ist die Energieeffizienz. Deshalb sind die Maschinen<br />

der neuen i Serie mit einem intelligenten Energiemonitoring ausgestattet.<br />

Mit seiner Hilfe wird der Stromverbrauch in Echtzeit erfasst<br />

und zusammen mit weiteren Produktionsdaten im Batch-<br />

Protokoll gespeichert. So kann der Anwender für jede Produktcharge<br />

die benötigten Kilowattstunden ermitteln und daraus<br />

detaillierte Prognosen für den zukünftigen Energieverbrauch ableiten.<br />

Bilder: Fette Compacting<br />

www.fette-compacting.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Fette Compacting GmbH<br />

Grabauer Straße 24, 21493 Schwarzenbek<br />

Tel. 04151 120<br />

E-Mail: tablet@fette-compacting.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 13


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

DRUCKLUFTREIER MEDIENAUFTRAG<br />

Mit dem Sprühsystem Spray.xact Food zeigte Technotrans<br />

auf der diesjährigen Anuga FoodTec eine modulare<br />

Lösung für das nebelfreie Auftragen unterschiedlicher<br />

Medien in der Lebensmittelherstellung. Das Sprühsystem<br />

arbeitet druckluftfrei wahlweise mit temperierten<br />

oder<br />

untemperierten<br />

Ventilen. Auf dem<br />

Messestand<br />

erwartete<br />

Besucher eine<br />

vollständige<br />

mobile Anlage<br />

mit vier Sprühventilen,<br />

die den<br />

präzisen Medienauftrag demonstrieren sollte. Das<br />

System ist modular aufbaubar, vollständig mit lebensmitteltauglichen<br />

Komponenten ausgestattet und<br />

hinsichtlich unterschiedlicher Parameter erweiterbar.<br />

Wasser, Trennmittel, pflanzliche Öle oder auch Vollei<br />

sind in unterschiedlichsten Mengen gleichmäßig<br />

versprühbar. Die Sprühventile arbeiten auf Basis<br />

elektrischer Impulse und somit druckluftfrei. Das<br />

Sprühsystem ist mit einer Standard-Steuerung oder<br />

einer umfangreichen Unicontrol-Steuerung mit einem<br />

integrierten BUS-System verfügbar. Dies ermöglicht<br />

unter anderem die Kommunikation mit übergeordneten<br />

Leitständen.<br />

www.technotrans.de<br />

SCHNELLER MÜNDUNGSWECHSEL<br />

Wer aseptisch abgefüllte<br />

Getränke und Säfte<br />

sowie auch kohlensäurehaltige<br />

Erfrischungsgetränke<br />

produziert,<br />

muss für die verschiedenen<br />

Flaschenöffnungen<br />

einen Mündungswechsel<br />

vornehmen.<br />

Will man das aber bei<br />

PET-Linien durchführen, entstand bisher ein vergleichsweise<br />

hoher Umrüstungsaufwand insbesondere in der<br />

Streckblasmaschine. Durch einen vereinfachten<br />

Mündungswechsels verkürzt KHS jetzt die Zeit, die für<br />

den Umbau der Streckblasmaschine Innopet Blomax<br />

benötigt wird – Preform-Zuführung inklusive. Um den<br />

Umbau insgesamt zu beschleunigen, hat das Unternehmen<br />

nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte vereinfacht,<br />

sondern das Konzept für den gesamten Ablauf optimiert.<br />

Damit verkürzt sich jetzt laut Unternehmen die<br />

Zeit, die zwei Bediener zum Beispiel für den Umbau der<br />

Streckblasmaschine Innopet Blomax16 benötigen, um<br />

gut zwei Drittel auf nur noch rund 86 Minuten – Preform-Zuführung<br />

inklusive. Da die PET-Flaschen bei<br />

einer Blocklösung durchgehend am Neck gehalten und<br />

transportiert werden, wurde neben der Streckblasmaschine<br />

auch der Füller weiterentwickelt, um die<br />

Umrüstzeiten zu verkürzen.<br />

www.khs.com/<br />

PLUG-AND-PRODUCE-LÖSUNG AUF<br />

BASIS VON UNIVERSAL AUTOMATION<br />

Die Automatisierungsplattform<br />

Ecostruxure Automation<br />

Expert von Schneider<br />

Electric lässt sich nun<br />

nahtlos mit der PLCnext<br />

Technology von Phoenix<br />

Contact einsetzen. Die<br />

Kompatibilität beider<br />

Systeme stellt laut Unternehmensaussage<br />

einen Meilenstein bei der Transformation<br />

industrieller Automatisierungssysteme dar.<br />

Beide Systeme setzen auf die Runtime-Technologie von<br />

Universalautomation.org und ermöglichen industriellen<br />

Anwendern durch verbesserte Portabilität und<br />

Interoperabilität ein neues Maß an Effizienz. Die<br />

Runtime-Engine basiert auf dem IEC 61499-Standard<br />

und schafft ein Ökosystem von Automatisierungs-Plugins<br />

und Softwareanwendungen, die völlig unabhängig<br />

von der Hardware arbeiten können, auf der sie ausgeführt<br />

werden. Dieser softwaredefinierte Automatisierungsansatz<br />

gibt Industrieunternehmen die Möglichkeit,<br />

Automatisierungsplattformen verschiedener<br />

Hersteller zu kombinieren, um so die Hürden von<br />

geschlossenen und proprietären Plattformen zu<br />

überwinden.<br />

www.se.com<br />

IEC61499-KONFORME ANGEBOTE<br />

PRÄSENTIERT<br />

Universalautomation.Org wächst weiter. Ab sofort<br />

unterstützen auch die Hersteller Matribox, Taotech,<br />

Odot, Asrock Industrial und Hnac eine herstellerunabhängige<br />

und softwarezentrierte Automatisierung. Die<br />

Organisation stellt seinen Mitgliedern die Referenzimplementierung<br />

einer<br />

auf der<br />

Norm<br />

IEC 61499<br />

basierenden<br />

Runtime-<br />

Umgebung<br />

zur Verfügung.<br />

Eine<br />

Automatisierung nach IEC 61499 sieht die Entkopplung<br />

zwischen Steuerungshardware und -software vor. Das<br />

heißt, Anwendungen können in einer unabhängigen<br />

Softwareschicht eventorientiert modelliert, dezentral<br />

verteilt und nahezu beliebig wiederverwendet werden.<br />

Die Europäische Norm EN oder auch internationale<br />

Norm IEC 61499, befasst sich mit Funktionsbausteinen<br />

für industrielle Prozessmess- und -steuerungssysteme.<br />

Sie ist auch als DIN-Norm für Deutschland gültig und<br />

wurde erstmals 2005 veröffentlicht.<br />

www.universalautomation.org<br />

14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


ZEIT GESPART BEI DER ABFÜLLUNG<br />

Früher wurden die Produkte von PHI Oil in manuellen Prozessen auf einer Waage in Gebinde<br />

abgefüllt. Nun erfolgt die Abfüllung direkt in die leeren Gebinde auf der Palette. Bei jedem<br />

einzelnen Abfüllvorgang spart die Abfüllanlage FFS 21 von Fricke damit Zeit ein. Der rollengelagerte,<br />

schwenkbare Teleskopauszug<br />

sorgt für die Positionierung des Abfüllventils<br />

über dem Gebinde. Ein weiterer Vorteil<br />

der Maschine liegt laut Hersteller in der<br />

flexiblen, automatisierten Anpassungsmöglichkeit<br />

der Abfüllung. Die implementierte<br />

Software ermöglicht es, verschiedene<br />

Abfüllprogramme in der Anlagensteuerung<br />

zu hinterlegen. Die Gebinde müssen<br />

nur noch auf der Palette positioniert und<br />

der für den speziellen Produktionsauftrag<br />

hinterlegte Barcode eingescannt werden.<br />

Der Anwender kann zwischen verschiedenen Modellen mit einer, zwei oder drei Waagen<br />

wählen. Je nach Ausführung beläuft sich der Platzbedarf auf minimal 1,5 x 3 Meter und<br />

maximal auf 2,5 x 3,5 Meter sowie einer Höhe von 3,3 Metern.<br />

www.frickedosing.com<br />

STAUB-<br />

ARBEITSPLÄTZE<br />

RICHTIG PLANEN<br />

Dieses kostenlose Whitepaper enthält<br />

wichtige Hinweise zu folgenden Aufgabenstellungen:<br />

W<br />

W<br />

W<br />

Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung<br />

für Arbeitsplätzen mit<br />

hoher gesundheitsgefährdender<br />

Staubexposition<br />

Festlegung von geeigneten<br />

Schutzmaßnahmen<br />

Bestimmung einer technischen<br />

Schutzmaßnahme<br />

KÖRBER UND LABWARE INTEGRIEREN MES UND LIMS<br />

Labware tritt dem Körber-Ökosystem bei. Damit soll<br />

nun die Integration von Labwares LIMS (Laboratoy<br />

Information Management System) und Körbers<br />

PAS-X MES (Manufacturing Execution System)<br />

reibungslos funktionieren. Die Integration von MES<br />

und LIMS hat sich als ein Bestandteil der digitalen<br />

Transformation in der Pharma- und Biopharmaindustrie<br />

herauskristallisiert, insbesondere angesichts der<br />

entscheidenden Rolle des Labors in den gesamten Produktions- und Lieferkettenprozessen.<br />

Ein möglicher Ablauf ist: Im Rahmen des Herstellungsprozesses löst PAS-X MES beispielsweise<br />

eine Probenanforderung an das LIMS aus. Das LIMS übermittelt detaillierte Probendaten an<br />

das MES zurück und ermöglicht so einen effizienten Etikettendruck für jede Probe. Nach der<br />

Probenentnahme sendet PAS-X MES eine Probenbestätigung an das LIMS, die zusätzliche<br />

Informationen für die Qualitätskontrolle (QK) enthält. Das Labor führt die Tests durch, und<br />

das LIMS verwaltet die Ergebnisse, die dann zur weiteren Verarbeitung zurück an das MES<br />

übermittelt werden.<br />

www.koerber-pharma.com<br />

G R AT I S<br />

D O W N L O A D<br />

ULTRALEICHTE PET-FLASCHE FÜR KLEINE MENGEN<br />

Die neue PET-Flasche von Sidel kommt im Miniformat und wurde für Produkte wie Trinkjoghurt<br />

oder probiotische Joghurts mit Füllmengen zwischen 65 und 150 ml entworfen. Die<br />

Flasche eignet sich gut für den Vertrieb in der Kühlkette und bei Umgebungstemperatur.<br />

Weiterhin ist sie auch für Anwendungsbereiche im<br />

Sektor der Säfte, Nektare, Softdrinks, isotonischer<br />

Getränke und Tees konzipiert. Das neue Format hat ein<br />

Gewicht von 3,9 g (bei einer 100-ml-Flasche für verlängerte<br />

Haltbarkeit) und von 5,4 g bei einer aseptischen<br />

100-ml-Flasche, das durch ein spezielles Preform-Design<br />

erzielt wird. Dieses Preform-Design eignet sich für einen<br />

rPET-Anteil von 100 % und ermöglicht einen Blasdruck<br />

unter 15 bar. Die Flasche ist kompatibel mit Roll-Fed- oder Sleeve-Etikettierung. Sie basiert<br />

auf einer konzipierten Preform, die selbst mit reduzierten Erhitzungszonen (was trotzdem für<br />

eine gute Materialverteilung sorgt) ein breites Prozessfenster ermöglicht. Außerdem ist die<br />

Flasche für hohe Produktionsleistungen bis 66.000 Flaschen pro Stunde geeignet.<br />

www.sidel.com<br />

Besuchen Sie uns!<br />

Achema | 10.-14.06.24 | Frankfurt<br />

www.denios.de/containment


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

PTFE-ABSPERRKLAPPE<br />

FÜR AGGRESSIVE MEDIEN<br />

RESILIENT GEGEN ÄTZENDES<br />

Mit der besonderen Eignung für Medien wie Chlorgas, Fluss- und<br />

Schwefelsäure passt eine Absperrklappe aus der Schweiz perfekt<br />

in das Armaturenportfolio eines Powder und Bulk Spezialisten.<br />

Warex Valve aus Senden ist für seine leistungsstarken<br />

Absperrarmaturen bekannt, die auch in explosionsgeschützten<br />

Bereichen Sicherheit und Dichtigkeit<br />

ermöglichen. Dabei spielen für den Sendener<br />

Armaturenexperten anwenderspezifische Konfigurationen eine<br />

entscheidende Rolle, um eine prozessoptimierte Funktionalität<br />

zu erreichen.<br />

Die Kooperation mit dem Unternehmen Chemvalve-Schmid aus<br />

Welschenrohr in der schönen Schweiz lag daher auf der Hand:<br />

Der Hersteller ist seit mehr als 30 Jahren bekannt für seine modularen,<br />

PTFE-ausgekleideten Absperrklappen. Wie Warex Valve<br />

setzt das Schweizer Unternehmen nicht nur auf die sprichwörtliche<br />

Präzision, sondern auch auf eine flexible Produktion durch<br />

das eigene Mitarbeiterteam. Besonders die PTFE-Absperrklappe<br />

QUALITÄT AUS SENDEN<br />

Für den Sendener Armaturenexperten ermöglicht der Vertrieb der Chemflyer CST eine gezielte Erweiterung des Portfolios<br />

an Spezialarmaturen für Einsatzbereiche in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie. Seit 60 Jahren bietet Warex<br />

Valve ein breites Sortiment an Absperrklappen, Kugelhähnen, Dichtungssystemen und Ersatzteilen an. Von der Schüttgutindustrie<br />

bis zum Anlagenbau hat sich das Unternehmen durch Armaturenlösungen für flüssige, feste, aggressive,<br />

schleißende und gasförmige Medien einen internationalen Kundenstamm aufgebaut.<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01 Maßarbeit: Die im<br />

Zehntel-Millimeter-Bereich<br />

präzise dimensionierte,<br />

einteilige Klappenscheibe<br />

bleibt sicher in der Armatur<br />

verankert<br />

02 Lässt nichts durch:<br />

Die spritzgegossenen<br />

Elastomereinlagen sorgen<br />

laut Unternehmen für<br />

maximale Dichtheit<br />

Chemflyer CST ist hier erwähnenswert. Die wird in Welschenrohr<br />

nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt. Anwender können<br />

sie laut Hersteller ab sofort auch über Warex Valve erwerben.<br />

KONSTRUKTIONSVORTEILE<br />

Die Absperrklappe weist eine reibungslose Funktionalität im Einsatz<br />

mit korrosiven Medien und viel Raum für Modifikationen auf.<br />

Diese ergeben sich durch die vorteilhafte Baukonstruktion: Die<br />

abgerundeten und polierten Dichtflächen der Klappenscheibe<br />

verringern das Drehmoment und ermöglichen den Einsatz von<br />

kleineren, günstigeren Antrieben und verlängern laut Hersteller<br />

somit die Standzeit. Die im Zehntel-Millimeter-Bereich präzise<br />

dimensionierte, einteilige Klappenscheibe bleibt dabei sicher in<br />

der Armatur verankert. Die spritzgegossenen Elastomereinlagen<br />

sorgen laut Unternehmen für maximale Dichtheit. Die Klappe ist<br />

von Grund auf modular aufgebaut und mit Seriennummer individuell<br />

rückverfolgbar.<br />

MODIFIZIERTES PTFE<br />

Optional ist die Chemflyer CST auch in nochmals verbessertem<br />

PTFE erhältlich, welches eine reduzierte Permeabilität erzielt<br />

und die Lebensdauer bei hohen Betriebstemperaturen verlängert.<br />

Die Klappe hat Nennweiten von DN 25 bis zu DN 1200 und<br />

ist mit allen gängigen Antriebssystemen durch frei wählbare<br />

Wellen enden kompatibel. Die Kopfflansche nach ISO 5211 ermöglichen<br />

den direkten Anbau von Stellantrieben, Getrieben<br />

und Hand hebeln. Die Absperrklappe ist für Betriebstemperaturen<br />

von -60 bis +200 °C geeignet und konform nach<br />

DGRL 2014/68/EU, ATEX 2014/34/EU, Lebensmittel (EC)<br />

Nr. 1935/22004 sowie der FDA | TA-Luft.<br />

Bilder: Chemvalve-Schmid, Schweiz<br />

www.warex-valve.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Warex Valve GmbH<br />

Stauverbrink 2, 48308 Senden<br />

Tel. 02536 99580<br />

E-Mail: info@warex-valve.com<br />

www.ProcessSensing.com<br />

Michell | Dew Point Instruments<br />

Aii | Oxygen Sensors<br />

Rotronic | Humidity Instruments<br />

Rotronic | Monitoring System<br />

LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />

Dynament | Gas Safety Sensors<br />

Ntron | Oxygen Analyzers<br />

SST | Oxygen Sensors


ZWEIWEGE-BERSTSCHEIBEN<br />

SICHER AUF<br />

ZWEI WEGEN<br />

INTERVIEW MIT RALF DIEDERICHS,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER VON SCHWING<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

Herr Diederichs, Sie sagten vor Beginn des Interviews: „Zweiwege-Berstscheiben<br />

bieten erhöhte Sicherheit in alle Richtungen<br />

und minimieren Aufwand und Kosten durch ihre vielseitige<br />

Anwendung.“ Somit werden sie vor allem dann eingesetzt,<br />

wenn Druckentlastung sowohl bei Über- als auch bei Unterdruckbedingungen<br />

ermöglicht werden muss. Wie genau<br />

funktioniert das Zusammenspiel bei den Produkten?<br />

DIEDERICHS: Bidirektional arbeitende Berstscheiben bestehen<br />

aus mehreren, zum Teil unterschiedlichen Berstfolien, die bei<br />

einem vordefinierten Druck auf der einen Seite aufbrechen und<br />

so den Überdruck oder Unterdruck entweichen lassen. Zu den<br />

Bauteilen einer solchen Sicherheitsarmatur zählen zwei vorgeschnittene<br />

Metallfolien mit Sollbruchstellen, über die die Ansprechdrücke<br />

eingestellt werden. Weitere Bestandteile sind eine<br />

Dichtmembran sowie ein Stabilisierungsring. Das intelligente<br />

Zusammenspiel dieser Komponenten ermöglicht eine Reaktion<br />

auf Druckänderungen in Millisekunden, garantiert splitterfreies<br />

Auslösen und bietet somit zuverlässigen Schutz gegen Verunreinigungen<br />

eines Mediums.<br />

Dies klingt nach maßgeschneiderten Anpassungen?<br />

DIEDERICHS: Genau. Die Funktion macht Zweiwege-Berstscheiben<br />

zu einer idealen und kostengünstigen Lösung für Anwendungen,<br />

in denen Druckschwankungen oder Vakuumbil-<br />

Ralf Diederichs ist Geschäftsführer von<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

dung nicht nur sehr plötzlich, sondern zudem in geringer Form<br />

auftreten. Unsere Berstscheiben reagieren sowohl auf identische<br />

Ansprechdrücke, zum Beispiel plus oder minus 0,5 bar. Sie sind<br />

außerdem bei unterschiedlichen Ansprechdrücken, zum Bei-<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/xx <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Das so ein kleines Teil so viel zur Sicherheit beitragen kann, finde ich<br />

klasse. Sicherheitslösungen sind oft doch größer, teurer oder<br />

technisch komplexer. In diesem Fall geht die Sicherheit sprichwörtlich<br />

in zwei Richtungen. Denn, ob eine Anlage ex- oder implodiert, ist<br />

für diese Berstscheibe egal. (Auch wenn die Auswirkungen bei<br />

Unfällen technisch gesehen gleich teuer sind.) Wenn sich nun mit<br />

kleinem Aufwand ein großes (sicheres) Ergebnis erzielen lässt, ist<br />

das in meinen Augen eine klassische Win-win-Situation. Manchmal<br />

sind es doch die kleinen Dinge im Leben, die Großes bewirken.<br />

GUIDO MATTHES, Redakteur<br />

Zweiwege-Berstscheibe als<br />

bidirektionale Sicherheitslösung<br />

für Anwendungen mit Über- und<br />

Unterdruckbedingungen in der<br />

Chemieindustrie<br />

spiel plus 0,5 bar und minus 0,2 bar, einsetzbar. Die speziell<br />

entwickelten flachen Berstscheiben unserer Typenreihen DIF<br />

und LPD eignen sich besonders gut für Anforderungen mit unterschiedlichen<br />

Ansprechdruckkombinationen. Die Scheiben<br />

werden exakt auf die spezifischen Anforderungen von Anlagen<br />

abgestimmt und ermöglichen eine optimale Druckregelung.<br />

Anspruchsvolle Technik in den Scheiben: Sind sie trotzdem so<br />

zuverlässig und langlebig wie andere Berstscheiben?<br />

DIEDERICHS: Zweiwege-Berstscheiben werden direkt zwischen<br />

Flanschen eingebaut und benötigen keine Halter beziehungsweise<br />

keine speziellen Halter mit Messerklingen. Hergestellt<br />

werden sie aus hochwertigen Materialien, die speziell auf<br />

die Anforderungen der Chemieindustrie und Umwelttechnik<br />

abgestimmt sind. Dazu zählen zum Beispiel Edelstahl, Nickel,<br />

Monel, Inconel, Hastelloy, Titan und Tantal. Diese Materialien<br />

sind korrosionsbeständig und chemisch inert und haben eine<br />

hohe Zuverlässigkeit sowie Langlebigkeit. Selbst unter extremen<br />

Bedingungen behalten die bidirektional arbeitenden Sicherheitsarmaturen<br />

ihre Leistungsfähigkeit bei, minimieren<br />

den Wartungsaufwand und tragen zur kontinuierlichen Produktivität<br />

bei.<br />

Sicherheit braucht Nachweis: Sind die Scheiben zertifiziert?<br />

DIEDERICHS: Die Verwendung von Sicherheitsarmaturen erfordert<br />

höchste Sicherheitsstandards und die Einhaltung aller relevanten<br />

Zulassungen und Zertifikate. Unsere Zweiwege-Berstscheiben<br />

erfüllen alle notwendigen Zulassungen und Zertifikate,<br />

um eine zuverlässige und sichere Anwendung in der Chemieindustrie<br />

und Umwelttechnik zu gewährleisten.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass …?<br />

DIEDERICHS: … Zweiwege-Berstscheiben insgesamt eine umfassende<br />

Sicherheitslösung für Anwendungen mit Über- und<br />

Unterdruckbedingungen darstellen. Durch ihre vielseitigen<br />

Einsatzzwecke ermöglichen sie eine effiziente Druckentlastung<br />

und minimieren Kosten. Durch ihre schnelle Reaktionsfähigkeit,<br />

präzise Einstellbarkeit und hohe Zuverlässigkeit können sie<br />

maßgeblich zur Sicherheit, Effizienz und Produktivität von Anlagen<br />

beitragen. Und nicht zuletzt sind sie meiner Meinung<br />

nach unverzichtbar für den Schutz der Mitarbeitenden und der<br />

Umwelt.<br />

Bilder: Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>, industrieblick– stock.adobe.com,<br />

pixelalex – stock.adobe.com<br />

DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES,<br />

REDAKTEUR VERFAHRENSTECHNIK<br />

www.schwing-pmt.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH<br />

Oderstraße 7, 47506 Neukirchen-Vluyn<br />

Tel. 02845 9300<br />

E-Mail: info@schwing-pmt<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 19


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

KOMPAKT OHNE ÖL<br />

Beim Turbokompressor T 220 von Boge kommt die gesamte Antriebsmechanik<br />

ohne Öl aus. Somit kann der Kompressor eine Alternative zu ölfreien Schraubenkompressoren<br />

darstellen. Das Gerät erzeugt eine Liefermenge von 35,6 m³/min<br />

bei einem Druck von 7,5 bar. Das Verdichtungsprinzip beruht auf einer dreistufigen<br />

Verdichtung, die komplett ohne Öl auskommt. 60.000 U/min werden ohne<br />

Einsatz eines Getriebes erzeugt. Die Antriebswelle ist luftgelagert und unterscheidet<br />

sie damit von herkömmlichen Magnet- und Wälzlagern. Weil keine<br />

Schmierung für die Antriebsmechanik notwendig ist, kann auf sämtliche<br />

Bauteile eines Ölkreislaufs verzichtet werden, was wiederum Platzersparnis bringt. Darüber hinaus steigt die Zuverlässigkeit<br />

des Systems, da weniger Komponenten verschleißen können oder gewartet werden müssen. Der Kompressor<br />

produziert ölfreie Druckluft der Klasse 0 und hat einen Schalldruckpegel von 70 dB(A).<br />

www.boge.com<br />

BLACK PANTHER ERWEITERT<br />

Die permanenterregten<br />

Synchronmotoren<br />

von<br />

Groschopp sind<br />

mit integrierter<br />

Regeltechnik<br />

kompakt und<br />

energieeffizient<br />

aufgebaut. Sie lassen sich laut Datenblatt exakt auf<br />

die Anforderungen der jeweiligen Anwendung<br />

zuschneiden: von der Lebensmittel-, Pharma- oder<br />

Chemieindustrie bis hin zu hochautomatisierten,<br />

batteriebetriebenen Transportrobotern. Nun<br />

erweitert der Hersteller mit der Baugröße EGK80-<br />

40 seine Black- Panther-Baureihe. Diese bietet laut<br />

Eigenaussage weitere Vorteile wie eine optional<br />

realisierbare Sinuskommutierung für eine hohe<br />

Effizienz und gute Gleichlaufeigenschaften vor<br />

allem bei niedrigen Drehzahlen, sowie eine<br />

geringere Geräusch- und Wärmeentwicklung. Die<br />

Niederspannungs-Servomotoren verfügen über<br />

einen integrierten Servoregler, was laut Unternehmen<br />

den Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf<br />

auf ein Minimum reduziert. Über die digitalen und<br />

analogen Ein- und Ausgänge sowie die interne MPU<br />

(Motion Process Unit) lassen sich komplexe Abläufe<br />

frei programmieren.<br />

www.groschopp.de<br />

SCHRÄGSITZVENTILE FÜR DIE LEBENS-<br />

MITTEL- UND GETRÄNKEHERSTELLUNG<br />

Schubert und Salzer erweiterte sein<br />

Sortiment an Steril- und Aseptikventilen<br />

um zwei neue Typen von Schrägsitzventilen<br />

für Hygieneanwendungen. Das<br />

Absperrventil Typ 7015 und das Stellventil<br />

Typ 7025 mit integriertem, digitalem<br />

Stellungsregler, sollen insbesondere in<br />

der Lebensmittel- und Getränkeherstellung<br />

Anwendung finden. Der Einsatzbereich<br />

dieser Ventile ist unter anderem das<br />

Regeln und Absperren von Produktströmen,<br />

Trinkwasser, CO2, Stickstoff, aber<br />

auch Sterildampf und Sterilluft. Alle<br />

medienberührten Edelstahl-Oberflächen<br />

der totraumoptimierten Ventilkonstruktion<br />

können mit einer Oberflächengüte kleiner Ra 0,8 μm<br />

ausgeführt werden. Die neuen Ventiltypen in den Nennweiten<br />

DN 15-50 und der Druckstufe PN 40 sind geeignet für<br />

Medien mit Temperaturen von 30 bis 170 °C – in Sonderausführung<br />

sogar von 50 bis 180 °C. Alle Edelstahl-Teile, die mit<br />

dem Medium in Kontakt kommen, sind chargenrückverfolgbar.<br />

Alle medienberührten Kunststoffe sind FDA-konform und<br />

entsprechen der EG-Verordnung 1935/2004 sowie der<br />

EU-Kunststoffverordnung 10/2011. Beide Ventiltypen erfüllen<br />

auch die Anforderung gemäß der TA-Luft (12-2021) mit<br />

DIN EN ISO 15848-1:2017.<br />

www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />

FÜR POSITIONIERUNGSAUFGABEN AUCH IN DER<br />

VERFAHRENSTECHNIK<br />

Mittels Profilanalyse können die 2D-Profilsensoren der OX-Serie von<br />

Baumer laut Eigenaussage eine Vielzahl bisher anspruchsvoller<br />

Positionier- und Inspektionsaufgaben nun wirtschaftlicher lösen. Die<br />

integrierten Werkzeuge lassen sich direkt über das intuitive Webinterface<br />

parametrieren. Die Profilsensoren können laut Unternehmen<br />

überall eingesetzt werden, wo OK/NOK-Prüfungen oder Positionieraufgaben<br />

über die Auswertung von Höheninformationen möglich sind. Ein<br />

umfangreicher Satz an Werkzeugen ermöglicht die komplette Verarbeitung<br />

der Profildaten direkt im intelligenten Sensor. Ohne weitere Schritte übermittelt er den Positionswert mit einer<br />

Präzision von 5 µm an die Steuerung.<br />

www.baumer.com<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

FEDER AUS EDELSTAHL<br />

Die neuen Sterngriffe mit<br />

Sicherheitsfunktion von Kipp<br />

bieten laut Unternehmen überall<br />

dort eine optimale Lösung, wo<br />

Veränderungen an der Klemmstelle<br />

durch unbeabsichtigtes Öffnen oder Schließen verhindert<br />

werden sollen und gleichzeitig Griffigkeit und Benutzerfreundlichkeit<br />

gefragt sind. Die Einsatzmöglichkeiten sind<br />

vielfältig und reichen vom Maschinenbau über die Messtechnik<br />

bis hin zu verfahrenstechnischen Anlagen. Der Sterngriff<br />

lässt sich im Ausgangszustand frei drehen und besitzt keine<br />

Verbindung zur Klemmstelle. Erst durch Drücken des Griffs<br />

rastet die Verzahnung ein und die Klemmung kann über eine<br />

Gewindebuchse beziehungsweise einen Gewindebolzen –<br />

wahlweise aus Stahl oder Edelstahl – gelöst oder angezogen<br />

werden. Die Rückstellung erfolgt unmittelbar nach Loslassen<br />

des Sterngriffs über eine stabile Feder aus Edelstahl. Diese<br />

Sicherheitsfunktion soll verhindern, dass eingestellte Positionen<br />

unbeabsichtigt verstellt werden.<br />

www.kippwerk.de<br />

HEEL SETZT PAS-X MES EIN<br />

Der Arzneimittel-Hersteller Biologische Heilmittel Heel hat<br />

Werum PAS-X MES 3.3.0, das Nextgen MES für Pharma,<br />

Biotech und Zell- & Gentherapie von Körber, erfolgreich in<br />

seinem Hauptwerk in Baden-Baden eingeführt. Das MES<br />

bietet laut Hersteller standardmäßig ein Höchstmaß an<br />

Funktionalität und wurde deshalb out-of-the-box implementiert,<br />

wodurch zukünftige Updates durchgeführt werden<br />

können. Mit Hilfe des MES hat Heel die ersten vier Verpackungslinien<br />

digitalisiert und so die papierbasierte Konfektionierungsdokumentation<br />

seiner Produkte abgelöst. Die<br />

Anbindung wurde nahezu im Standard realisiert, so dass mit<br />

wenigen generischen MBRs mehr als<br />

2.000 Fertigprodukte verarbeitet<br />

werden können. Das SAP ERP ist über<br />

eine Standardschnittstelle vollständig<br />

integriert. Die Anpassung der zahlreichen<br />

SAP-Stücklisten und -Fertigungsversionen<br />

hat sich ausgezahlt: So<br />

kann Heel nun im Electronic Batch<br />

Recording automatisch bilanzieren<br />

und profitiert vom parallel stattfindenden<br />

Batch Record Review.<br />

www.koerber-pharma.com<br />

FEDERSTÖSSEL FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />

Die Federstößel FSTIm und FSTImc von Schmalz lassen sich<br />

individuell an unterschiedliche Anforderungen anpassen.<br />

Damit die Auslegung schnell von der Hand geht, gibt es vom<br />

Unternehmen einen neue Online-Konfiguratoren mit integrierter<br />

Fehlervermeidung. Durch die leichtgängige Feder<br />

handhaben Federstößel<br />

zum Beispiel in der<br />

Pharmaindustrie<br />

empfindliche Werkstücke<br />

schonend und<br />

bieten in Kombination<br />

mit einem Flachsauger<br />

eine hohe Positionsgenauigkeit.<br />

Aufgrund der innenliegenden Feder und der<br />

reduzierten Verschlauchung verringert sich die Partikelgenerierung<br />

auf ein Minimum. Um die Auslegung zu beschleunigen<br />

und mögliche Fehlerquellen auszuschließen, launcht<br />

Schmalz jeweils einen Konfigurator für die Federstößel FSTIm/<br />

FSTImc. So lässt sich beispielsweise zwischen unterschiedlichen<br />

Stößelhüben wählen und die Art des Vakuumanschlusses,<br />

die Ausführung sowie den Sauggreifertyp oder den<br />

Gewindeanschluss bestimmen. Die Federstößel unterstützen<br />

in den jeweiligen Varianten Eigenschaften wie ESD.<br />

www.schmalz.com<br />

NEUE ANWENDUNGEN FÜR TRINKWASSER<br />

Thermoplastische Elastomere<br />

(TPE) von Kraiburg eignen<br />

sich für Anwendungen der<br />

Trinkwasser- und Sanitärindustrie,<br />

die im Einklang mit<br />

der ab März 2025 auch für<br />

TPE verbindlichen, strengen<br />

KTW-BWGL-Richtlinie stehen. Die Compounds zielen auf<br />

Dichtungen, Abdichtungen sowie Komponenten und erfüllen<br />

alle relevanten Anforderungen für Endprodukte mit Kalt-,<br />

Warm- und erstmals Heißwasserkontakt in der Europäischen<br />

Union. Die vorgestellten Hot Water TPE der Thermolast<br />

DW-Reihe lösen ab <strong>2024</strong> die bisherigen DW- und DW/<br />

CS-Produkte ab. Die TPE bieten einen besseren Druckverformungsrest<br />

bei erhöhten Temperaturen. Das Spektrum der<br />

Materialtypen umfasst Produkte mit unterschiedlicher Härte<br />

sowie gesicherter Haftung zu PP oder PE im direkten Zweikomponentenverbund.<br />

www.kraiburg-tpe.com<br />

ELASTOMERDICHTUNGEN FÜR KRITISCHE ANWENDUNGSBEREICHE<br />

Neben der Unbedenklichkeitsprüfung gemäß FDA 21. CFR 177.2600 besitzt der AP 307 von COG die<br />

Freigabe nach USP Chapter 87 und USP Chapter 88 Class VI bis +121 °C. Auch den Test auf Zytotoxizität<br />

(nach ISO 10993-5:2009) hat der EPDM Compound erfolgreich bestanden. Die niedrigen Migrationswerte<br />

dieses EPDM Compounds sind insbesondere in Anwendungen gefordert, wo das Risiko<br />

einer Kontamination mit den abzudichtenden Medien besteht, zum Beispiel bei der Zellkultivierung<br />

oder Insulinproduktion. Darüber hinaus beweist der Werkstoff laut Unternehmen höchste Widerstandsfähigkeit<br />

im Kontakt mit CIP- und SIP-Medien und ist in Anwendungen mit aggressiven<br />

WFI-Wasser geeignet. Der A 307 ist für Einsatztemperaturbereich von -40 bis +150 °C. geeignet.<br />

www.cog.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 21


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

TIER COLLABORATION DASHBOARD<br />

IN SHIFTCONNECTOR<br />

Das Software-Unternehmen Eschbach stellt sein<br />

neues Tier Collaboration Dashboard in Shiftconnector<br />

vor. Das ist eine Enterprise Plattform, die<br />

speziell für die<br />

Pharma- und<br />

Chemiebranche<br />

entwickelt<br />

wurde. Das<br />

neue Dashboard<br />

soll die<br />

Kommunikation<br />

zwischen Schichtteams und verschiedenen<br />

Bereichen in der pharmazeutischen Produktion, die<br />

aufgrund hoher Schutzmaßnahmen voneinander<br />

getrennt sind, ermöglichen. Dabei zeigt das<br />

Dashboard alle prozessrelevanten Informationen<br />

an. In einer komplexen Prozesslandschaft, wie sie<br />

in der Produktion von Pharmazeutika vorzufinden<br />

ist, bilden verschiedene Teams zusätzlichen Schutz<br />

gegen Fehler und Abweichungen. Doch dies hält<br />

vor allem in einer 24/7 Produktion besondere<br />

Herausforderungen bereit. Deshalb ist es wichtig,<br />

dass die Mitarbeiter der Schichten miteinander<br />

kommunizieren, um die Transparenz über Prozesse<br />

zu ermöglichen.<br />

www.eschbach.com<br />

DRUCKLUFTLECKAGEN EINFACH<br />

SICHTBAR MACHEN<br />

Econ Solutions<br />

erweitert sein Portfolio<br />

um das Leckagesuchgerät<br />

Ultracam LD 500 /<br />

510. Mit 30 MEMS-Mikrofonen<br />

berechnet<br />

und visualisiert es<br />

Ultraschallbilder.<br />

Hauptvorteil gegenüber<br />

klassischen Leckagesuchgeräten ist laut<br />

Hersteller die optische Darstellung der Leckage in<br />

Echtzeit-Bildern selbst in lauten Umgebungen. Umgebungsgeräusche<br />

werden ausgeblendet. Das<br />

Gerät detektiert kleinste Leckagen von 0,1 l/min<br />

auch über große Entfernungen hinweg und macht<br />

den für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren<br />

Ultraschall hörbar. Es lässt sich bis zu neun<br />

Stunden im Dauerbetrieb nutzen. Durch das<br />

geringe Gewicht und der ergonomischen Form<br />

eignet es sich gut für die Einhandbedienung. Die<br />

Ultracam zeigt auf dem integrierten Display sofort<br />

die Leckagerate in l/min oder cfm (cubic feet per<br />

minute) mit dem zugehörigen Einsparpotenzial in<br />

Euro/Jahr an. Diese Daten lassen sich zusammen<br />

mit dem Foto abspeichern und via USB in das<br />

Maßnahmentool der Econ4 Energiemanagement-<br />

Software importieren.<br />

www.econ-solutions.de<br />

SOLUTION TOOLBOX UND<br />

SENSORWERKSTATT<br />

Der Sensorspezialist Baumer bot auf der SPS viele Möglichkeiten,<br />

die umfangreiche Sensor Solution Toolbox zu erkunden,<br />

zum Beispiel mit der Sensorwerkstatt. An drei Stationen<br />

konnten Interessierte selbst oder im Dialog Produkte testen,<br />

beispielsweise die smarten 2D-Profilsensoren der OX-Serie.<br />

Die Baumer Connectivity-Experten zeigten bei Live-Demos,<br />

wie leicht sich IO-Link-Geräte anbinden und parametrieren<br />

lassen. Ein weiteres Thema der Sensorwerkstatt waren die<br />

Lichtschranken und Lichttaster. Weitere, gezeigte Lösungen<br />

waren der neue kapazitive Sensor PL240. Bei dem zeigt sich<br />

das Messprinzip bis Wandstärken von 6 mm unbeeindruckt<br />

von Anhaftungen<br />

und Kondensat. Der<br />

kamerabasierte<br />

Multicode-Leser<br />

IDC200 identifiziert<br />

alle gängigen 1Dund<br />

2D-Codes und<br />

ist in wenigen<br />

Sekunden einsatzbereit:<br />

per USB-C<br />

Kabel anschließen,<br />

IP-Adresse ins Webinterface eintragen und Auto-Setup<br />

drücken. Die OX-Serie, die Induktivsensoren der Serien IF200<br />

und IF250, die neu entwickelte Sensorfamilie O330 und der<br />

besonders robuste Encoder EAM580RS waren weitere<br />

Highlights auf der Messe.<br />

www.baumer.com<br />

ABNEHMBARE<br />

WÄRMEBILDKAMERA<br />

Teledyne Flir hat die Flir One Edge vorgestellt,<br />

ein Kamerasystem für mobile<br />

Endgeräte für den Infrarot- und sichtbaren<br />

Bereich. Die Kamera ist genauso abnehmbar<br />

wie ihre große Schwester One Edge Pro und<br />

verfügt ebenfalls über Bluetooth und<br />

drahtlose Konnektivität; ihr Funktionsumfang<br />

wurde jedoch speziell auf die Bedürfnisse<br />

von Anwendern, kleinen Unternehmen<br />

und Großkunden zugeschnitten. Die<br />

Edge lässt sich über die unternehmenseigene<br />

App mit einem intelligenten Endgerät<br />

verbinden und ermöglicht es dem Nutzer,<br />

Hotspots und Coldspots zu identifizieren. Die Kamera ist mit<br />

anderen Softwaretools des Herstellers kompatibel. Die Flir<br />

Ignite-Cloud-Konnektivität erlaubt einfache Freigaben,<br />

gemeinsame Nutzung, Sicherung, Webbearbeitung und<br />

Berichterstellung. Das Hardwaredesign der Edge macht Kabel<br />

oder Stecker zum Anschließen an das Gerät überflüssig und<br />

ermöglicht eine betriebssystemunabhängige Wärmebildkamera.<br />

Die MSX-Funktion verbessert die radiometrische<br />

Auflösung der Lepton-Wärmebildkamera von 80 × 60 Pixeln<br />

durch die Kombination mit einer Kamera für sichtbares Licht<br />

(Auflösung: 640 × 480 Pixel). Das Design erfüllt Schutzart IP54<br />

und ist fallgeprüft bis zwei Meter Höhe.<br />

www.teledyneflir.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

DIGITAL-TEMPERATUR-<br />

TRANSMITTER<br />

Der neue Digital-Temperaturtransmitter<br />

Typ T38 von Wika<br />

ermöglicht laut Hersteller eine<br />

flexible und stabile Temperaturmessung.<br />

Das Gerät bietet<br />

reichhaltige Sensoranschlusskombinationen<br />

und eine neuartige Drift-Erkennung. Der T38<br />

verfügt über sechs Sensoranschluss-Klemmen, die sich je nach<br />

Bedarf konfigurieren lassen. Beim Kopf-Transmitter vereinfachen<br />

laut Hersteller speziell designte Trapezklemmen mit<br />

einem sehr großen Klemmbereich und der Zugang von außen<br />

den Anschluss von Fühlern und der Stromschleife. Alle<br />

Varianten des neuen Transmitters lassen sich über Hart-Protokoll<br />

mit einer Vielzahl offener Konfigurationstools programmieren.<br />

Via USB-Schnittstelle kann das Gerät zusätzlich<br />

mittels der Programmiereinheit PU-548 und der Software<br />

Wikasoft-TT parametriert werden.<br />

www.wika.com<br />

VOLL AUTOMATISIERTE BRAUANLAGE<br />

Diverse Messtechnik und Automatisierungskomponenten von<br />

Jumo werden unter anderem in einer voll automatisierten<br />

Brauanlage eingesetzt. Davon konnten sich Besucher bereits<br />

auf der Braubeviale überzeugen. Die Brauanlage verfügt über<br />

eine Pumpe für Wasser und die CIP-Funktion sowie eine<br />

weitere frequenzgeregelte<br />

Pumpe für<br />

die Maische oder<br />

Würze. Bei beiden<br />

Pumpen dient der<br />

Grenzstandmelder<br />

Zelos C01 LS als<br />

Trockenlaufschutz.<br />

Der Motor der<br />

Rührvorrichtung des<br />

Maischebottichs als auch der Motor des Hackwerkes vom<br />

Läuterbottich sind ebenfalls frequenzgeregelt. Bei der<br />

Füllstandsmessung des Heißwassertanks, Maischebottichs<br />

und der Würzepfanne wird der neue Druckmessumformer<br />

Delos S02 verwendet. Die Differenzdruckmessung beim<br />

Läuterbottich wurde mit dem Taros S46 H umgesetzt. Für die<br />

Mengenerfassung des Hauptgusses und der Nachgüsse dient<br />

der Flowtrans US W02. Nach dem Würzekühler misst der neue<br />

Flowtrans MAG H20 sowohl die Durchflussmenge als auch die<br />

Temperatur. Und die Temperatur in den jeweiligen Behältern<br />

wird mit dem Dtrans T1000 ermittelt. Während der CIP-Reinigung<br />

ermittelt der Digiline Ci HT10 über den temperaturkompensierten<br />

Leitwert die Konzentration der unterschiedlichen<br />

Reinigungsmedien. Die Bedienung der Anlage erfolgt über die<br />

Steuerung Varitron 500 Touch und der Software für die<br />

Prozessüberwachung und -steuerung Smartware SCADA. Die<br />

Rezepte für die einzelnen Biersorten als auch die einzelnen<br />

CIP-Funktionen lassen sich intuitiv ohne Programmierkenntnisse<br />

mit der browserbasierten Software-Lösung Smartware<br />

Program konfigurieren. Die Smartware Evaluation ermöglicht<br />

es, zusätzlich alle Prozessparameter aufzuzeichnen.<br />

www.jumo.net<br />

ANZEIGE<br />

DIGITALE VAKUUMMETER –<br />

DRUCKÜBERWACHUNG DIREKT VOR ORT<br />

Kompakt-Vakuummeter sind für die Vor-Ort-Kontrolle<br />

von Apparaturen und Anlagen in Industrie und Forschung<br />

ideal geeignet. Typischerweise finden sie<br />

Verwendung bei Service und Wartung, Laboranwendungen,<br />

in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, bei<br />

Qualitätssicherung sowie der Prozessdokumentation.<br />

Die neuen Thyracont VD800 Vakuummeter sind dabei<br />

auf die Bedürfnisse des Anwenders ausgerichtet: das<br />

große Display zur Anzeige aktueller Messwerte und<br />

Druckverlaufs-Diagramme, die komfortable, menügesteuerte<br />

Benutzerführung<br />

und der<br />

große interne<br />

Datenlogger sind<br />

nur einige Vorzüge.<br />

Zum direkten<br />

Auslesen und zum<br />

Export der Messdaten<br />

verfügen die Vakuummeter neben einer USB-C-<br />

Schnittstelle optional über Bluetooth® LE zur kabellosen<br />

Datenübertragung. Die Dokumentation von Produktionsvorgängen<br />

und Versuchsreihen ist damit denkbar einfach.<br />

Ein intelligentes Energiemanagement garantiert<br />

lange Akkulaufzeiten; das Aufladen erfolgt über die<br />

USB-C-Schnittstelle am PC oder mit gängigen USB-Netzteilen.<br />

Die Vakuummeter messen Absolutdruck in einem weiten<br />

Messbereich von 2000 bis 5e-5 mbar und zusätzlich<br />

Relativdruck von -1060 bis +1200 mbar.<br />

www.thyracont-vacuum.com<br />

SPEZIFISCH ANGEPASSTE DRUCKSENSOREN<br />

Das Standardsortiment des Schweizer Herstellers Keller deckt<br />

grundsätzlich die meisten Anwendungsfelder für Drucksensoren<br />

ab. Oftmals lohnt es sich aber, das Produkt spezifisch für<br />

den Einsatz und die Integration in übergeordnete Gesamtsysteme<br />

zu optimieren. Neben äußerlich erkennbaren Komponenten<br />

wie Gehäuseteilen<br />

oder Anschlusssteckern<br />

betrifft der<br />

spezifische Aufbau auch<br />

das Innere des Sensors.<br />

Durch die hausinterne<br />

Fertigung diverser<br />

Einzelteile und eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten<br />

können die Schweizer auch viele Anpassungen einfach<br />

umsetzen. Zuerst kommen die grundlegenden Sensorspezifikationen.<br />

Dies sind meist Gesamtmessbereich, Genauigkeit,<br />

Kalibrierung auf bestimmte Messpunkte und Druckeinheiten<br />

oder die Skalierung des Ausgangssignals. Bei Produkten mit<br />

digitalem Signalausgang kommen zusätzliche Fragestellungen<br />

hinzu, beispielsweise die benötigte Abtastrate oder<br />

Signalauflösung. Diese festgelegten Werte bilden dann die<br />

Basis für die spezifische Lösung.<br />

www.keller-druck.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 23


BETRIEBSTECHNIK<br />

BEHÄLTERPRÜFUNG<br />

BEULEN NICHT ERWÜNSCHT<br />

Strukturelle Verformungen an Flachbodentanks, Behältern oder Silos sind<br />

keine Seltenheit. Doch wann sind sie so gravierend, dass sie die Sicherheit<br />

beeinträchtigen und zwingend beseitigt werden müssen? Für eine Bewertung<br />

der Beulen arbeitet ein Prüfdienstleister Hand in Hand mit einem Vermessungsbüro.<br />

Die anschließende Auswertung und Berechnung geben Aufschluss<br />

darüber, ob ein Weiterbetrieb möglich ist oder Reparaturen notwendig sind.<br />

Flachbodentanks, Behälter oder Silos werden vor allem in der<br />

petrochemischen, chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />

eingesetzt. Ebenso sind sie Teil vieler Prozesse in der<br />

kunststoffverarbeitenden und der Papierindustrie sowie in<br />

der Zucker- und Lebensmittelindustrie. Die Ursachen für Verformungen<br />

und Beulen sind vielseitig. Qualitätsprobleme können<br />

bereits bei der Herstellung entstehen, zum Beispiel beim Schweißen.<br />

Auch der Transport kann Schäden verursachen, wenn Behälter<br />

falsch angehoben werden oder wenn durch eine unzureichende<br />

Befestigung Vibrationen entstehen.<br />

URSACHE FÜR SCHÄDEN VIELFÄLTIG<br />

Zudem beeinträchtigen auch Fehlbedienungen im laufenden Betrieb<br />

die strukturelle Integrität der Behälter. Beispiele dafür sind<br />

verstopfte Entlüftungsleitungen und schlecht gewartete Überoder<br />

Unterdruckventile. Dies kann dazu führen, dass ein plötzlicher<br />

Unterdruck entsteht. Beulen am Zylindermantel sind eine<br />

mögliche Folge. Stabilität und Standsicherheit werden so erheblich<br />

beeinträchtigt. Unter Umständen ist der Flachbodentank, das<br />

Silo oder der Behälter dann nicht mehr einsatzbereit.<br />

Verformungen und Beulenbildungen an Industriebehältern wie<br />

bspw. Flachbodentanks sind immer ernst zu nehmen. Allerdings<br />

ist nicht jede Verformung bedenklich oder gar gefährlich für den<br />

Weiterbetrieb. Vielmehr können auch Abweichungen von der<br />

idealen Behälterform normgemäß und damit zulässig sein. Wie<br />

groß diese Abweichungen sein dürfen, ist in verschiedenen europäischen<br />

Normen geregelt, beispielsweise in DIN EN 13445,<br />

DIN EN 13458, DIN EN 13121, DIN EN 1993-1-6 und in nationalen<br />

Regelwerken für Flachbodentanks.<br />

Wie können Prüfer Beulen sichtbar machen und den Weiterbetrieb<br />

von Behältern rechtssicher beurteilen? Da ein Teil der Beulen<br />

bereits in der Produktion oder während des Transports entsteht,<br />

sollte eine erste Risikoprüfung schon vor der Inbetriebnahme<br />

stattfinden. Einerseits muss dazu die Widerstandsfähigkeit<br />

des Behälters gegenüber der Beanspruchung im vorgesehenen<br />

Einsatz sichergestellt werden. Andererseits ist ein Nachweis über<br />

die Standsiheit und die dafür relevanten Zusatzlasten zu erbringen.<br />

Solche externen Belastungen sind etwa stark schwankende<br />

Betriebsdrücke oder die Auswirkungen von Erdbeben, Sturm,<br />

Überschwemmungen oder Schnee. Zusätzliche Lasten sind auch<br />

in Kombination mit den anderen Faktoren zu beurteilen.


BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Die per<br />

Laserscan<br />

ermittelten Werte<br />

lassen sich<br />

übersichtlich<br />

darstellen<br />

02 Von außen<br />

noch gut – aber<br />

auch noch<br />

strukturell stabil?<br />

DEFORMATIONSANALYSE PER LASERSCAN<br />

Um Klarheit über Beulen und deren Folgen zu schaffen, arbeitet<br />

der TÜV Süd mit dem Vermessungsbüro ÖbVI Petersen zusammen,<br />

das für die Deformationsanalyse eine Laserscan-Technologie<br />

einsetzt. Die Mitarbeiter des Vermessungsbüros bringen am<br />

Behälter Passpunkte an – sogenannte Targets. Die Positionen dieser<br />

Zielpunkte werden exakt bestimmt, um die anschließend<br />

durchgeführten Laserscans miteinander zu verknüpfen, sodass<br />

ein hochgenaues digitales Abbild des Tanks entsteht. Daraus generiert<br />

das Vermessungsbüro eine so genannte Punktwolke, die<br />

als mathematisches Modell für nachfolgende Berechnungen<br />

BEI DETEKTIERTEN BEULEN IST<br />

ZWINGEND ZU PRÜFEN, OB EIN<br />

WEITERBETRIEB MÖGLICH IST<br />

dient. Anhand dieses Modells wird ein idealtypisch streng senkrecht<br />

stehender Zylinder abstrahiert und, wenn vorhanden, die<br />

zentrische Lage des Rührwerks überprüft.<br />

Anschließend werden die Positionen der zuvor erstellten<br />

Punktwolke mit dem daraus abstrahierten idealen Zylinder verglichen.<br />

Anhand eines Rasters von in der Regel 25 mal 25 Zentimetern<br />

werden Abweichungen ermittelt und in einer Art topographischen<br />

Karte optisch dargestellt. Diese wird dann dreidimensional<br />

betrachtet und beurteilt. Folgemessungen machen<br />

auch eventuelle Veränderungen der Behälterhülle im Laufe der<br />

Zeit erkennbar. Die erhobenen und dokumentierten Daten dienen<br />

als Basis für die Entscheidung, ob der Flachbodentank, der<br />

Behälter oder das Silo weiterbetrieben werden kann.<br />

FINITE-ELEMENTE-METHODE<br />

Sind die normativen Voraussetzungen für den sicheren Betrieb<br />

nicht gegeben, erforderte dies in der Vergangenheit meist umfassende<br />

Sanierungsmaßnahmen. Die so genannte Finite-Elemente-Methode<br />

(FEM) nach DIN EN 1993-1-6 zeigt allerdings<br />

eine neue Option auf. Per FEM wird ermittelt, ob bspw. ein<br />

Flachbodentank trotz Norm-Abweichungen weiter betrieben<br />

werden darf oder nicht. Unter Umständen besteht auch bei deutlichen<br />

Abweichungen dennoch eine ausreichende Standsicherheit<br />

des Behälters. Damit steht und fällt ein möglicher Weiterbetrieb<br />

eines Flachbodentanks, eines Behälters oder eines Silos mit<br />

den Ergebnissen aus diesen Berechnungen – im wahrsten Sinne<br />

des Wortes.<br />

Dafür erstellen TÜV Süd-Experten ein Simulationmodell des Behälters<br />

welches die tatsächlichen Verformungen beinhaltet. Rechnergestützt<br />

wird bewertet, ob die ermittelte Statik trotz Abweichungen<br />

sicher und regelwerkskonform ist. Dies ermöglicht es,<br />

Bauteile sehr viel präziser und differenzierter als bisher zu beurteilen<br />

– um anschließend zu entscheiden, ob eine kostenintensive<br />

und zeitaufwändige Reparatur notwendig ist. Anwendbar ist die<br />

Methode nicht nur bei metallischen Werkstoffen, sie kann auch<br />

zur Beurteilung der Standsicherheit von Behältern aus Thermoplasten<br />

und faserverstärkten Kunststoffen eingesetzt werden. Gemeinsam<br />

mit dem Betreiber sowie den zuständigen Behörden –<br />

unter anderem den unteren Wasserbehörden, der Bezirksregierung,<br />

den Kreisämtern sowie den Arbeitsschutzbehörden – geben<br />

die Prüfer schließlich Empfehlungen für das weitere Vorgehen.<br />

FAZIT<br />

Das Vermessungsbüro stellt mittels Laserscan von Flachbodentanks,<br />

Behältern oder Silos genau dar, ob und wie hoch geometrische<br />

Abweichungen vom Idealmodell sind. Bei detektierten Beulen<br />

ist zwingend zu prüfen, ob der Weiterbetrieb zulässig ist oder<br />

nicht. Dafür vergleichen Experten die Auffälligkeiten mit den festgeschriebenen<br />

Grenzwerten in den jeweiligen Industrienormen.<br />

Die Finite-Elemente-Methode ist ein zusätzliches Tool, um die<br />

Auswirkung der Beulen auf die strukturelle Integrität der Behälter<br />

zu bewerten, auch wenn in erster Instanz festgestellt wurde, dass<br />

Grenzwerte der Normen überschritten sind. In enger Zusammenarbeit<br />

zwischen Sachverständigen, Betreibern und Behörden wird<br />

schließlich abgestimmt, ob ein Weiterbetrieb möglich ist oder ob<br />

Reparaturen notwendig sind.<br />

Bilder: TÜV Süd, Michael Petersen, VanderWolf Images – stock.adobe.com<br />

www.tuvsud.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />

Tel. 0151 46245920<br />

dimitrios.kazaklis@tuvsud.com<br />

AUTOREN<br />

Dimitrios Kazaklis, TÜV SÜD Industrie Service<br />

und Michael Petersen, ÖbVI Petersen<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 25


BETRIEBSTECHNIK<br />

METALLDETEKTOR FÜR SÜSSES<br />

SICHER NASCHEN<br />

Ein Süßwarenhersteller wollte sein vorhandenes Produktionssystem<br />

durch einen Metalldetektor ergänzen. Die Inspektionslösung sollte<br />

in der Lage sein, Fremdkörper unterschiedlicher Art zuverlässig zu<br />

erkennen, ohne viel Platz zu beanspruchen. Dies ist nun erfolgt.<br />

01 Genaue Menge:<br />

Das Wäge- und Auswahlsystem<br />

sorgt dafür,<br />

dass alle Schachteln<br />

die richtige Anzahl an<br />

Süßwarenpackungen<br />

enthalten<br />

WIR WOLLEN DIE GESAMTE<br />

PRODUKTIONSLINIE ÜBERWACHEN,<br />

UM DIE QUALITÄT BEI JEDEM<br />

SCHRITT SICHERZUSTELLEN<br />

Seit 80 Jahren produziert das italienische Lebensmittelunternehmen<br />

Saila Süßwaren in seiner historischen Fabrik<br />

in Silvi Marina, Teramo. Der renommierte Hersteller von<br />

Lakritzprodukten erweiterte seine Produktlinien 1950 um<br />

minzehaltige Süßwaren und begann 1964, diese in seinen traditionellen<br />

Beuteln zu verkaufen. 1978 wurde die Marke Saila mit der<br />

Einführung seiner Süßwarenschachtel zu einem Vorreiter.<br />

Um allerdings in der heutigen Zeit hoher Qualitätsansprüche<br />

mitzuhalten, wollte der Hersteller bereits in den frühesten Produktionsphasen<br />

hohe Qualitätsstandards erreichen. Deshalb<br />

entschloss sich Saila zum Einbau eines Metalldetektors direkt im<br />

Anschluss an die Kompressionsphase, und somit noch vor der<br />

endgültigen Verpackung des Produkts. Hier kam Minebea Intec<br />

mit der Entwicklung einer Lösung zur Inspektion loser Süßigkeiten<br />

ins Spiel. Die realisierte Lösung ermöglicht eine zuverlässige<br />

Prüfung und sichere Erkennung metallischer Fremdkörper in<br />

den Süßwaren.


BETRIEBSTECHNIK<br />

DIE AUFGABE<br />

Der neue Metalldetektor sollte in eine vorhandene<br />

Produktionslinie integriert werden und in der Lage sein,<br />

bereits bei den ersten Produktionsschritten selbst<br />

kleinste metallische Verunreinigungen zu erkennen und<br />

auf diese Weise die Produktqualität des Unternehmens<br />

zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde unmittelbar<br />

hinter dem Kompressor eine neue Metalldetektionslösung<br />

eingebaut.<br />

DIE LÖSUNG<br />

Nachdem die losen Süßwaren den Kompressor passiert<br />

haben, durchlaufen sie den Metalldetektor. Dieser hat<br />

eine sehr kleine Öffnung, um auch kleinste Fremdkörper<br />

zu detektieren. Verwendete Produkte von Minebea:<br />

Metalldetektor Vistus/C, Kontrollwaage Cosynus, Kontrollwaage<br />

Essentus und die Software SPC at Enterprise.<br />

02 Genaues Gewicht:<br />

Die Kombimodelle<br />

ermöglichen eine<br />

zuverlässige<br />

Verwiegung – bei<br />

geringem<br />

Platzbedarf<br />

ZUSÄTZLICHE KONTROLLE<br />

Saila setzte sein Vertrauen weiter in Minebea Intec und beauftragte<br />

zusätzliche Kontroll- und Inspektionslösungen für die<br />

komplette Produktionslinie. Diese überwachen nun den Produktionsprozess<br />

im Werk Silvi Marina bis zum Ende. Mehrere<br />

Kombimodelle der Reihe Cosynus (Kontrollwaagen und Metalldetektoren)<br />

wurden in der Fabrik installiert und prüfen die vorverpackten<br />

Produkte auf Einhaltung des italienischen Gesetzes<br />

Nr. 690. Die Kontrollwaagen sind mit einer unternehmenseigenen<br />

Datenerfassungssoftware verbunden. Die ermöglicht laut<br />

Hersteller „Prüfungen bei laufender Produktion, auch in Echtzeit,<br />

minimiert die Ausfallzeiten und verbessert die Produktionsleistung<br />

doch sehr“.<br />

Zusätzlich wird mit einer Kontrollwaage der Reihe Essentus<br />

eine abschließende Prüfung durchgeführt, um sicherzustellen,<br />

dass alle Packungen und Schachteln, die das Lakritzwerk verlassen,<br />

die richtige Menge an Süßwaren enthalten.<br />

Die Vorteile für den Anwender sieht der Hersteller im Metalldetektor.<br />

Das Gerät lässt sich durch seine kompakte Bauform leicht<br />

in eine Produktionslinie installieren. Weiterhin ist das System reinigungsfreundlich<br />

und Produkte, die durch Fremdkörper verunreinigt<br />

sind, werden laut Minebea Intec zuverlässig erkannt.<br />

Bilder: Minebea Intec; saratm – stock.adobe.com<br />

www.minebea-intec.com<br />

DIE SÜSSWARE<br />

Saila steht für Società Anonima Italiana Liquirizia<br />

Abruzzese (italienische Lakritz-Aktiengesellschaft der<br />

Abruzzen). Das italienische Süßwarenunternehmen<br />

wurde 1937 in Silvi in der Provinz Teramo gegründet.<br />

Die historische Fabrik ist über 80 Jahre alt und pflegt bis<br />

heute die althergebrachte Liebe der Provinz Teramo zur<br />

Lakritze. Der Lakritzhersteller fertigt seine Produkte<br />

nach einem Verfahren, das erstmals im 16. Jahrhundert<br />

von Dominikanermönchen angewendet wurde, allerdings<br />

heute im industriellem Maßstab. Mittlerweile<br />

gehört das Unternehmen zur Sperlari Gruppe, einem<br />

Konzern der italienischen Süßwarenindustrie.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Minebea Intec GmbH<br />

Meiendorfer Strasse 205 A<br />

22145 Hamburg<br />

Tel.: 040 / 67960303<br />

E-Mail: info@minebea-intec.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 27


BETRIEBSTECHNIK<br />

FEUCHTESENSOR IN H 2<br />

O 2<br />

UMGEBUNGEN<br />

LUFTFEUCHTIGKEITSMESSUNG VOR<br />

UND NACH DER STERILISATION<br />

Laborgeräte werden oft mit Wasserstoffperoxid<br />

sterilisiert. Für deren Wirksamkeit ist die Luftfeuchtigkeit<br />

von Bedeutung. Handelsübliche Feuchtigkeitssensoren<br />

haben Schwierigkeiten, in Umgebungen mit hoher<br />

H 2<br />

O 2<br />

-Konzentration genau zu messen und haben eine<br />

geringe Lebensdauer.<br />

Mit zusätzlichem<br />

Schutzgitter:<br />

Dadurch ist der<br />

Fühler noch<br />

resistenter gegen<br />

Wasserstoffperoxid<br />

Reinräume, Inkubatoren und andere Geräte werden meist<br />

mit verdampftem Wasserstoffperoxid (H 2<br />

O 2<br />

) sterilisiert.<br />

Für die Bewertung der Wirksamkeit der Sterilisation ist die<br />

Kondensationsphase von entscheidender Bedeutung. Um<br />

die zu bestimmen, wird die Luftfeuchtigkeit und Temperatur vor<br />

sowie nach dem Verfahren gemessen.<br />

Genau dies ist aber das Problem bei dieser Sterilisationsart –<br />

dass Überwachen der Luftfeuchtigkeit. Denn viele Feuchtesensoren<br />

haben Probleme mit der hohen H 2<br />

O 2<br />

-Konzentration. Zum einen<br />

behindert H 2<br />

O 2<br />

das Messen von Wasserdampf, indem es die<br />

Poren auf der Oberfläche des Sensors besetzt und zum anderen<br />

DER FEUCHTESENSOR IST<br />

RESISTENTER GEGEN WASSER-<br />

STOFFPEROXID ALS VIELE<br />

ANDERE SENSOREN<br />

kann es empfindliche Materialien, wie das in Feuchtesensoren<br />

verwendete Polymer, angreifen. Eine Lösung bietet Process Sensing<br />

Technologies (PST) mit der Fühler-Generation Rotronic<br />

HC2A-SX-HH. Rotronic, ein Unternehmen der PST-Gruppe, hat<br />

speziell dafür den Sensor Hygromer@HH-1-SK mit zusätzlichem<br />

Schutzgitter entwickelt. Die Fühler sind so resistenter gegen H 2<br />

O 2<br />

und haben laut Eigenaussage eine viel längere Lebensdauer als<br />

Standardsensoren für diese Anwendungen.<br />

VOR UND NACH STERILISATION MESSEN<br />

Wenn ein Prozess in hohem Maße wiederholbar ist und genau<br />

kontrolliert wird, kann man den Erfolg eines H 2<br />

O 2<br />

-Dekontaminationszyklus<br />

anhand spezifischer Messungen der Luftfeuchtigkeit<br />

und der Temperatur beurteilen. Denn die H 2<br />

O 2<br />

-Injektion mit verdampftem<br />

H 2<br />

O 2<br />

beeinflusst die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur<br />

in einem Raum. Eine genaue Messung dieser Parameter vor<br />

und nach dem Dekontaminationszyklus kann helfen festzustellen,<br />

ob das gewünschte Niveau erreicht wurde. Oft wird auch direkt<br />

die H 2<br />

O 2<br />

-Konzentration in der Luft gemessen, wobei ein geeignetes<br />

H 2<br />

O 2<br />

-Messgerät verwendet wird. Es ist jedoch zu beachten,<br />

dass die Messung der H 2<br />

O 2<br />

Konzentration in der Luft nicht<br />

unbedingt ausreicht, um den Erfolg eines H 2<br />

O 2<br />

-Verfahrens zu beurteilen,<br />

da auch andere Faktoren wie die Raumgröße, die Dauer<br />

der Sterilisation und die verwendete H 2<br />

O 2<br />

-Konzentration den Erfolg<br />

beeinflussen können.<br />

Bilder: PST<br />

www.processsensing.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

Process Sensing Technologies PST GmbH<br />

Einsteinstrasse 17-23, 76275 Ettlingen<br />

Tel. 07243 6019 000<br />

E-Mail: de.rotronic.sales@processsensing.com<br />

ÜBER PST<br />

PST bietet eine breite Palette von Gas-,<br />

Sauerstoff- und Füllstandssensoren sowie<br />

Messinstrumente wie Fühler, Messumformer<br />

und Analysegeräte für Feuchtigkeit, Taupunkt,<br />

Sauerstoff und Spurenverunreinigungen an.<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

APP FÜR VENTILNETZWERKE<br />

Emerson hat die Einführung der Plantweb Insight<br />

Valve Health Anwendung bekannt gegeben. Dieses<br />

Softwaretool kombiniert Kompetenzen in Fisher<br />

Stellventilen mit fortschrittlichen Analysealgorithmen.<br />

Die neue App ermöglicht Anwendern die visuelle<br />

Darstellung eines gesamten Ventilnetzwerks<br />

bei gleichzeitiger Priorisierung der zu treffenden<br />

Maßnahmen basierend auf dem Zustandsindex<br />

jedes Ventils. Dies unterstützt das Anlagenpersonal<br />

bei der Optimierung der Maßnahmen für die<br />

Ventilinstandhaltung. Das Ergebnis sind schnellere<br />

und fundiertere Wartungsentscheidungen, die zu<br />

weniger Ausfallzeiten führen. Die App schließt den<br />

Emerson Valve Health Index ein, der von einem<br />

proprietären Algorithmus erstellt wird und dem<br />

Anlagenpersonal den Zustand jedes einzelnen<br />

Ventils anzeigt. Der Index ermöglicht Anwendern<br />

die Eingabe von Informationen über ihre Anlagenprozesse.<br />

www.emerson.com<br />

INLINE-SIEGELNAHTTESTER<br />

Ishida präsentiert<br />

den Inline-Siegelnahttester<br />

TSC-AS<br />

für Beutelverpackungen<br />

von<br />

Snacks und<br />

anderen Trockenprodukten.<br />

Das<br />

neue Gerät<br />

ermöglicht laut<br />

Unternehmen<br />

eine hochpräzise<br />

und zugleich<br />

zerstörungsfreie Dichtheitsprüfung bei Geschwindigkeiten<br />

bis zu 150 Takten pro Minute. Der<br />

Siegelnahttester misst den Luftdruck und den<br />

Füllstand von Schlauchbeutelverpackungen. Bei<br />

der zerstörungsfreien Inline-Kontrolle werden<br />

3 mm kleine Löcher erkannt. Außerdem entdeckt<br />

das Qualitätskontrollsystem laut Datenblatt<br />

falsche Füllstände und Doppelbeutel. Als Komponente<br />

einer integrierten Verpackungslinie kann das<br />

Gerät zwischen einer Schlauchbeutelmaschine und<br />

einem Sammelpacker platziert werden. Die<br />

Software ITPS 2 ermöglicht laut Hersteller die<br />

vollständige Inline-Steuerung und den zentralen<br />

Zugriff auf die einzelnen Maschinen.<br />

www.ishidaeurope.com<br />

DATEN BEREIT NACH VDI 2770<br />

Armaturenhersteller AS-Schneider setzt ab sofort auf<br />

VDI 2770 konforme Datenpakete. Anwender können so von<br />

einem zeitsparenden und effizienten Zugriff auf alle relevanten<br />

Unterlagen in der Cloud profitieren. Denn oft sind 1.000<br />

Seiten Dokumentation keine Seltenheit bei Komponenten für<br />

die Prozessindustrie. Diesen riesigen Informationsberg<br />

möchte AS-Schneider deshalb durch die Umstellung seiner<br />

Produktinformationen in VDI 2770 konformen Datenpaketen<br />

strukturiert zur Verfügung stellen.<br />

Die VDI 2770 legt fest, in welcher Form digitale Herstellerinformationen<br />

in der chemischen Prozessindustrie vorliegen<br />

müssen, damit Nutzer strukturiert darauf zugreifen können.<br />

Die standardisierten Daten geben Auskunft über die Identifikation,<br />

technische Merkmale und tätigkeitsspezifische<br />

Unterlagen und beinhalten unter anderem auch die Zertifikatsunterlagen.<br />

Und Dokumentencontainer vereinfachen den<br />

Workflow aller Beteiligten: Sie strukturieren die Informationen<br />

und stellen neben den Originaldaten menschenlesbare<br />

PDFs für Wartungspersonal, Bediener und Anlagenbauer<br />

sowie maschinenlesbare XML-Dateien für die einfache<br />

Integration in Fremdsoftware. Damit profitieren Verantwortliche<br />

wie Anlagenplaner und -bauer, Instandhaltungspersonal<br />

oder Supply Chain Manager von der VDI 2770. Einheitliche<br />

Strukturen und Terminologien tragen nämlich dazu bei, dass<br />

sie die Informationen einfach interpretieren können. Das<br />

definierte Format erleichtert daneben auch Aktualisierung<br />

und Pflege der Daten.<br />

www.as-schneider.com<br />

E-CAD-LÖSUNG MIT VERBESSERTER<br />

PERFORMANCE<br />

Electrix Rocket von Wscad ist eine gewerkeübergreifende<br />

E-CAD-Lösung und umfasst die sechs Disziplinen Elektrokonstruktion,<br />

Schaltschrankaufbau, Verfahrens- und Fluidtechnik<br />

sowie Gebäudeautomation.<br />

Die nächste<br />

Version bietet<br />

laut Unternehmen<br />

im Vergleich<br />

zum Vorgängerprodukt<br />

Suite X<br />

Plus eine bis zu<br />

100 % verbesserte<br />

Geschwindigkeit<br />

und Performance. Zu den Neuerungen gehören eine<br />

effiziente Suchfunktion im Material- und Produkt-Explorer, die<br />

Gruppierung komplexer Designelemente, ein verbessertes<br />

Kontextmenü sowie eine innovative Tooltip-Funktion in der<br />

Artikelverwaltung.<br />

www.wscad.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 29


DAMPFSTERILISATION<br />

MACHT FREI<br />

VON KEIMEN<br />

Als Ziel gilt Keimfreiheit. Damit die erreicht wird, setzen unter<br />

anderem Labore auf der ganzen Welt Sterilisatoren ein – am<br />

besten Dampfsterilisatoren. Damit diese funktionieren, wird ein<br />

Vakuum im Gerät erzeugt. Ein Drucktransmitter aus der Schweiz<br />

regelt und überwacht dabei Druck sowie Temperatur.<br />

Die Dampfsterilisation ist das sicherste Sterilisationsverfahren<br />

und wird deshalb anderen Verfahren vorgezogen.<br />

Ein Dampfsterilisator ist ein Gerät, welches auf Druck,<br />

Hitze und der Verwendung von Wasserdampf beruht. Es<br />

wird auch als Autoklave bezeichnet.<br />

Die Funktionsweise eines Dampfsterilisators gleicht dem eines<br />

Dampfkochtopfes. In einem verschlossenen Gefäß wird Wasser<br />

erhitzt und solange zum Sieden gebracht, bis dieses mit gesättigtem<br />

Dampf gefüllt ist. Da der Dampf im Gefäß nicht entweichen<br />

kann, erreicht dieser eine höhere Temperatur als 100 °C. Da zur<br />

selben Zeit der Druck im Gefäß steigt, entsteht dabei ein gesättigter<br />

Dampf. Die Hitze des gesättigten Dampfes geht durch Kondensation<br />

auf dem kühleren Sterilisationsobjekt auf dieses über<br />

und zerstört dadurch die vorhandenen Mikroorganismen.<br />

ENTSCHEIDENDER FAKTOR<br />

Entscheidend für eine erfolgreiche Sterilisation ist der Umstand,<br />

dass überall im Sterilisator Dampf ist. Um dies zu erreichen,<br />

muss die Luft zuerst entfernt werden. Die saugt eine Vakuumpumpe<br />

ab, wodurch im Sterilisator ein Unterdruck entsteht.<br />

Durch das Vakuum kann der Dampf sich nun vollumfänglich ausdehnen.<br />

Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis das ganze<br />

Gefäß mit gesättigtem Dampf gefüllt ist. Die Sterilisation beginnt!<br />

Für einen Anwender, der Produkte für medizinische Bereiche<br />

herstellt, durfte die Firma Keller aus der Schweiz Drucktransmitter<br />

der Serie 35XHT liefern, welche spezifisch auf die jeweiligen<br />

Dampfsterilisatoren (auch Autosklaven genannt) abgestimmt<br />

wurden. Die Drucktransmitter stellen die Regelung und Überwa-<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA LABORE<br />

01 Die Drucktransmitter sind für<br />

Medientemperaturen bis 150 °C geeignet<br />

und werden daher auch in Autoklaven<br />

eingesetzt<br />

02<br />

02 Jeder Transmitter hat eine digitale<br />

Schnittstelle, die sich über einen<br />

Konverter an einen PC oder Laptop<br />

anschließen lässt<br />

01<br />

chung der beiden Parameter Druck und Temperatur sicher, die<br />

für eine erfolgreiche Sterilisation notwendig sind.<br />

Übrigens haben sich in der Dampfsterilisation zwei Anwendungen<br />

durchgesetzt: Erstens eine Sterilisierzeit von 15 Minuten<br />

mit einer Temperatur von 121 °C und einem Absolutdruck von<br />

2,1 bar und zweitens eine Sterilisierzeit von 3 Minuten mit einer<br />

Temperatur von 134 °C und einem Absolutdruck von 3,04 bar.<br />

HINTERGRUND<br />

Unter Sterilisation wird das Abtöten von Mikroorganismen (inklusive<br />

Bakteriensporen) verstanden. Das Ziel einer Sterilisation<br />

ist das Erreichen absoluter Keimfreiheit. Ein Gegenstand wird<br />

dann als steril bezeichnet, wenn die theoretische Wahrscheinlichkeit,<br />

dass ein lebender Keim am vorliegenden Objekt vorhanden<br />

ist, kleiner als 1:1 Million ist. Sterile Geräte und Instrumente<br />

werden hauptsächlich in der Medizin aber auch in Laboren<br />

verwendet, lassen sich aber auch in der Pharmazie oder auch der<br />

Lebensmittelindustrie einsetzen.<br />

Bilder: Keller (shutterstock_1437585959)<br />

www.keller-druck.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

KELLER Druckmesstechnik AG<br />

St. Gallerstrasse 119<br />

8404 Winterthur, Schweiz<br />

Tel. +41 522352525<br />

E-Mail: info@keller-druck.com<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />

ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />

REDAKTION<br />

Leitende Chefredakteurin:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni), Tel.: 06131/992-350,<br />

E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur/in: Dipl.-Ing. (FH) Guido Matthes (gm),<br />

Tel.: 06131/992-351, E-Mail: g.matthes@vfmz.de<br />

B. A. Melina Hosseinli (mh) (Vol.), Tel.: 06131/992-349,<br />

m.hosseinli@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic,<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

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Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 31


STAUBARBEITSPLÄTZE RICHTIG PLANEN<br />

STAUB GEFILTERT –<br />

ALLES SICHER<br />

Arbeitgeber sind verpflichtet, bei Gefährdungen<br />

durch Staub konkrete Schutzmaßnahmen für<br />

die Beschäftigten vorzusehen. Dazu ist die<br />

Kenntnis technischer Schutzmaßnahmen<br />

erforderlich, um einen Staubarbeitsplatz richtig<br />

zu planen. Zuhause hilft Staub wischen, in<br />

Laboren mit besonders hohen Staubbelastungen<br />

sollte es schon eine Laminar Air Flow<br />

(LAF) Kabine sein.<br />

Bei vielen Tätigkeiten werden Staubpartikel aufgewirbelt,<br />

die sich unkontrolliert über die Luft verteilen sowie in der<br />

Umgebung absetzen können (Staubungsverhalten). Die<br />

Partikel können die Gesundheit gefährden, wenn sie<br />

durch den direkten Kontakt in den Körper gelangen (Staubexposition):<br />

über die Atemwege (orale Gefährdung) sowie über den<br />

Hautkontakt (dermale Gefährdung). Ebenso kann sich eine<br />

brand- und explosionsfähige Atmosphäre (physikalische Gefährdung)<br />

bilden. Sollte sich zu viel Staub oder gesundheitsgefährdender<br />

Staub in den tieferen Atemwegen ansammeln, könnte<br />

dies dem Körper schaden.<br />

PFLICHT: GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />

Wenn Beschäftigte mit Stäuben arbeiten, brauchen sie einen ausreichenden<br />

Schutz. Deshalb sind Arbeitgeber dazu verpflichtet,<br />

unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten eine den jeweiligen<br />

betrieblichen Bedingungen entsprechende Gefährdungsbeurteilung<br />

durchzuführen und ein Schutzkonzept für diese Tätigkeiten<br />

zu erstellen. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />

(BAuA) kann eine Einzelbetrachtung sinnvoll sein,<br />

wenn hohe Gefährdungen vorliegen, die tiefergehende Untersu-<br />

01 Prinzip: Die LAF-Kabine saugt kontaminierte Luft ein, filtert diese<br />

über mehrere Stufen und führt hochreine Luft wieder in den<br />

Arbeitsbereich zurück<br />

chungen oder spezifische zusätzliche Schutzmaßnahmen erfordern.<br />

Dies ist bei gesundheitsgefährdenden Staubexpositionen<br />

am Arbeitsplatz der Fall. Hier nehmen die physikalischen, chemischen<br />

und biologischen Einwirkungen eine zentrale Rolle ein.<br />

LUFTREINHEIT<br />

Lufttechnische Schutzmaßnahmen sind in der TRGS 500 unter<br />

Abschnitt 9.1.3 definiert. Eine Erfassungsanlage dient als technische<br />

Barriere zum Schutz des Bedieners vor schädlichen Emissionen<br />

(technisches Containment). Ihre Eignung ist in Abhängigkeit<br />

der einzuhaltenden OEL-Werte zu bestimmen. Dazu werden<br />

sechs Intervallabstufungen von OEL-Grenzwerten sogenannten<br />

Occupational Exposure Band (OEB) Klassen zugeordnet. Die<br />

Klassifizierung ist mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />

technische Anlage verbunden. Staubarbeitsplätze, an denen mit<br />

pulverförmigen Materialien gearbeitet wird, weisen häufig die<br />

OEB-Klasse 3 (Hazardous) auf, was einem OEL von 10-100 (μg/<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA LABORE<br />

02 Boxenstopp:<br />

Ein schneller und<br />

einfacher Filterwechsel<br />

erleichtert die<br />

Akzeptanz der<br />

Schutzmaßnahmen<br />

03 Staubt immer:<br />

Das händische Umfüllen<br />

im Labor erzeugt Stäube,<br />

die man besser absaugt<br />

und filtert<br />

02<br />

03<br />

AUS DEM ARBEITSSCHUTZ<br />

Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ist der Arbeitsplatzgrenzwert<br />

(AGW) der wichtigste Beurteilungsmaßstab.<br />

International ist der AGW bekannt als Occupational<br />

Exposure Limit (OEL). § 6 der GefStoffV fordert, dass der<br />

OEL in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen ist.<br />

Die AGW für bestimmte Stoffe sind in der Technischen<br />

Regel für Gefahrstoffe TRGS 900 festgelegt. Für krebserzeugende<br />

Stoffe konkretisiert die Technische Regel für<br />

Gefahrstoffe TRGS 910 die notwendigen Maßnahmen.<br />

Gibt es für die Staubexposition keinen stoffspezifischen<br />

Grenzwert gemäß TRGS 900 und 910 und keine stoff- oder<br />

tätigkeitsbezogene TRGS mit spezifischen Bestimmungen<br />

zu Stäuben oder Inhaltsstoffen, dann ist der Allgemeine<br />

Staubgrenzwert (ASGW) heranzuziehen.<br />

Können Arbeitgeber Gefährdungen der Gesundheit und<br />

der Sicherheit der Beschäftigten durch Staubexpositionen<br />

nicht ausschließen, sind diese auf ein Minimum zu<br />

reduzieren (Minimierungsgebot). Dafür sind geeignete<br />

Schutzmaßnahmen nach einer vorgeschriebenen Rangfolge<br />

(STOP-Prinzip, GefStoffV) anzuwenden. Dazu zählen<br />

die Substitutionsprüfung, technische Schutzmaßnahmen<br />

und eine Kombination technischer/organisatorischer<br />

Schutzmaßnahmen. Auch eine persönliche Schutzausrüstung<br />

kann das Schutzniveau erhöhen.<br />

m3) entspricht. Sie lassen sich beispielweise durch eine Laminar<br />

Air Flow (LAF) Kabine effektiv umsetzen.<br />

Für die Gefährdungsbeurteilung von Staubexpositionen<br />

braucht es Beurteilungsmaßstäbe, die einen Bezug zu den zu erreichenden<br />

Schutzzielen herstellen. Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen<br />

ist der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) der wichtigste Beurteilungsmaßstab.<br />

International ist der AGW bekannt als Occupational<br />

Exposure Limit (OEL). Dazu werden sechs Intervallabstufungen<br />

von OEL-Grenzwerten sogenannten Occupational Exposure<br />

Band (OEB) Klassen zugeordnet. Arbeiter lassen sich beispielweise<br />

durch eine Laminar Air Flow (LAF) Kabine effektiv schützen.<br />

Der Hersteller Denios stellt laut Datenblatt für ihre LAF Kabine<br />

mindestens die OEB-Klasse 3 sicher. Niedrigere Klassen werden<br />

ebenso erfüllt. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch technische<br />

Anpassungen höhere OEB-Klassen zu erreichen. Potentiell<br />

kontaminierte Luft wird über die Rückwand der Kabine eingezogen.<br />

Dort wird die Luft zunächst durch einen Vorfilter, beispielsweise<br />

einem ISO Coarse Filter behandelt. Anschließend folgt eine<br />

zweite Filterstufe ePM1-80%. Im Anschluss wird eine zusätzliche<br />

HEPA Filterstufe (HEPA 13) verbaut. Für anspruchsvolle Anforderungen<br />

kann auch ein endständiger Polizeifilter (HEPA 14)<br />

verbaut werden, der mehr Sicherheit in den Prozess bringt, falls<br />

die Luft im Umluftbetrieb gefahren wird. Die gefilterte Luft entspricht<br />

in diesem Fall mindestens der Reinraumklasse ISO 5 nach<br />

ISO 14644-1.<br />

KÜR: DIE LAF KABINE<br />

Von der gefilterten Luft werden 90 % über den Deckenbereich zurück<br />

in den Arbeitsbereich geführt. Die restlichen 10 % werden<br />

vor dem Arbeitsbereich über das Frontausblasplenum im Deckenbereich<br />

ausgeblasen. Somit wird in dem Arbeitsbereich ein<br />

Unterdruck erzeugt und die restliche Luft aus dem Bereich vor<br />

dem Arbeitsbereich entnommen. Die Beschäftigten werden<br />

durch die hohe Luftwechselrate und die gezielte Luftführung vor<br />

der Staubexposition wirksam geschützt und genießen dabei volle<br />

Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zum Personenschutz bietet die<br />

LAF-Kabine in dieser Ausführung einen erhöhten Raum- und<br />

Produktschutz, da die Stäube durch den Unterdruck nicht aus der<br />

Kabine ausbrechen können. Regelmäßige Wartung und Instandhaltung<br />

ermöglichen den Werterhalt des Produktes und den<br />

Schutz der Beschäftigten über die gesamte Produktlebensdauer.<br />

Bilder: Denios<br />

www.denios.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

DENIOS SE<br />

Dehmer Straße 54-66<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Telefon: 05731 753-0<br />

E-Mail: info@denios.de<br />

AUTOR<br />

Sascha Mohe, Head of Business<br />

Development Engineered Solutions &<br />

Containment Specialist, Denios SE<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 33


SYSTEM FÜR LABORE<br />

EDEL UND STAHL<br />

Edelstahl ist der Materialstandard für Installationen im Reinraum oder dem<br />

Labor. Ein Spezialist hat Verbindungselemente aus Edelstahl entwickelt, mit<br />

denen sich Gestellbauten aus Rohren der gängigen Baugröße 40 schnell,<br />

sicher und ohne besondere Fachkenntnisse errichten lassen. Dies erfolgt<br />

mittels einer speziellen Spanntechnik.<br />

Der Produktmanager bei RK Rose+Krieger, Michael Neubaur,<br />

ist sich sicher: „Mit unserem neuen EMS kann jeder<br />

ein Edelstahlgestell montieren – auch ohne besondere<br />

Fachkenntnisse.“ Normalerweise fertigen die Arbeiter<br />

stabile Geländer oder Gestelle aus Edelstahl durch Verschweißen<br />

entsprechender Edelstahlrohre.<br />

Schweißen ist ein außerordentlich arbeitsaufwendiger Vorgang,<br />

schließlich müssen die Rohre für Eckenverbindungen zunächst<br />

präzise zugeschnitten, dann verschweißt und anschließend glattgeschliffen<br />

werden. Danach ist das Beizen der Schweißnaht erforderlich,<br />

um Korrosion zu unterbinden. Und damit das Gestell<br />

auch optisch den Ansprüchen genügt, ist das Polieren der gebeizten<br />

Schweißnähte notwendig. All diese Arbeitsschritte kosten Zeit.<br />

Und sie verursachen viel Schmutz, gut ausgebildete Schweißfacharbeiter<br />

sowie angemessene Schutzvorrichtungen. Dagegen wird<br />

bei dem System von RK nur ein Inbus-Schlüssel benötigt.<br />

BESONDERE SPANNTECHNIK<br />

Fein wäre es doch, auf den ganzen Schweißaufwand zu verzichten.<br />

Genau das ermöglichen die EMS-Verbindungselemente der<br />

Mindener Spezialisten für Rohrverbindungs- und Montagetechnik.<br />

Durch die neuen Spannverbinder entfallen sämtliche oben<br />

genannten Arbeitsschritte. Der Anwender erhält fertig bearbeitete<br />

Verbindungselemente inklusive der neuen Spanntechnik. Er<br />

greift sich einen Inbus-Schlüssel, die Verbindungselemente und<br />

die auf Länge geschnittenen Edelstahlrohre. Das lässt sich nun zu<br />

beliebigen Gestellen oder Geländern kombinieren.<br />

Das Besondere an dem Edelstahl-Montage-System sind die<br />

speziellen Spannverbinder aus Edelstahlguss, die in der Lage<br />

sind Toleranzen bis zu zwei Millimeter zu kompensieren. Sie werden<br />

in die Rohre und Verbindungselemente geschoben und über<br />

das Anziehen einer Schraube im Rohr fest verspannt. Auf diese<br />

Weise entsteht eine sichere und dennoch jederzeit wieder lösbare<br />

Verbindung.<br />

Die Verbindungselemente für Rundrohre bestehen aus zwei<br />

Halbschalen, die durch das Anziehen von zwei gegeneinanderdrückenden<br />

Inbus-Schrauben im Rohr verspannt werden. Rippen<br />

auf dem konisch angeschrägten Außenradius der Verbinder<br />

pressen als erstes an. „Anders als viele herkömmliche Verbinder<br />

haben unsere EMS-Rund-Verbinder aufgrund ihrer speziellen<br />

Konstruktion immer an vier Punkten im Rohr Kontakt. Das verhindert<br />

ein Kippeln“, erklärt Neubaur.<br />

KONSTRUKTIVE HERAUSFORDERUNG<br />

GEMEISTERT<br />

Deutlich herausfordernder war die Entwicklung der Spannverbinder<br />

für Vierkantrohre. Die Konstruktion der Halbschalen<br />

musste sicherstellen, dass sie einen gleichmäßigen Druck in alle<br />

vier Richtungen ausübten. Dies ermöglicht eine integrierte<br />

schiefe Ebene, über die sich die beiden Halbschalen miteinander<br />

verhaken und dadurch stabilisieren. Durch die diagonale<br />

Spreizung der Halbschalen mit Hilfe von zwei Inbus-Schrauben<br />

erzeugt die Geometrie des Bauteils sechs Anlageflächen. Damit<br />

ist ein sicheres Verspannen garantiert. Vorteil der Vierkantverbinder:<br />

Anders als bei den Spannelemente für Rundrohre bilden<br />

zwei identische, um 180 ° zueinander gedrehte Halbschalen das<br />

Spannelement der EMS-Verbinder für die Vierkantrohre. Das<br />

erleichtert die Bevorratung.<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA LABORE<br />

02<br />

03<br />

01 Schlank, schick, sauber: Edelstahlrohrverbinder<br />

halten Rohre kraftschlüssig und dauerhaft belastbar<br />

zusammen – sind dennoch einfach wieder lösbar<br />

02 Rund oder eckig: Das Edelstahl-Montage-System<br />

eignet sich für Gestellbauten im lebensmittelnahen<br />

Bereich und im Reinraum<br />

01<br />

03 Der besondere Clou: Die Spannverbinder sind aus<br />

Edelstahlguss – links für Rund-, rechts für Vierkantrohre<br />

Für den Abstand, den die Verbinder zwischen zwei Rohrstücken<br />

bilden, wurde mit 23 Millimetern bei Rundrohren und zwölf Millimetern<br />

bei Vierkantrohren ein gerades Maß gewählt. Dabei ist<br />

der Abstand bei den Rundrohren aus konstruktiven Gründen größer<br />

als bei Vierkantrohren.<br />

Auch die Nachhaltigkeit behielten die Konstrukteure im Blick:<br />

Die Verbindungselemente lassen sich mit jedem beliebigen Edelstahlrund-<br />

oder -vierkantrohr der Baugröße 40 kombinieren. Mit<br />

dem EMS montierte Gestelle passen sich veränderten Rahmenbedingungen<br />

an, da sie sich zerlegen, platzsparend transportieren<br />

und in neuer Form wieder zusammenbauen lassen. Da sie<br />

vollständig aus Edelstahl bestehen, sind die gesamten Gestellaufbauten<br />

zudem sortenrein recyclebar.<br />

FÜR REINRAUM UND LABOR<br />

Gestelle und Arbeitsbühnen für den Reinraum waren bislang eine<br />

besondere Herausforderung. Geschweißte Konstruktionen<br />

passen nicht in die Reinraumschleusen und im Reinraum<br />

Schweißen ist selbstverständlich undenkbar. Mit dem EMS ist<br />

das Errichten, Modifizieren und Erweitern von Gestellen aus<br />

Edelstahl im Reinraum mit einem deutlich reduzierten Aufwand<br />

möglich. Sämtliche Edelstahlkomponenten – jedes Verbindungselement,<br />

jedes Spannelement und jedes Rohr – können entsprechend<br />

ordnungsgemäß gereinigt und zweifach luftdicht verpackt<br />

durch die Schleusen in den Reinraum transportiert werden.<br />

Derzeit sind fünf unterschiedliche EMS-Elemente verfügbar:<br />

Ecken, T-Stücke, Kreuzverbinder, 3-strahlige Verbinder und Fußelemente<br />

mit Stellfußanbindung. Die EMS-Fußelemente verfügen<br />

zusätzlich zur Gewindebohrung (zum Einschrauben des Stellfußes)<br />

über eine zweite Bohrung, über die Reinigungsflüssigkeit abfließen<br />

kann. „Nach den Erfahrungen mit unserem ITAS-System<br />

können wir uns absolut vorstellen, auch das EMS weiter auszubauen.<br />

Da die Verbinder immer gleichbleiben, ließen sich zusätzliche<br />

Eckelemente sehr einfach realisieren“, erklärt Neubauer.<br />

ROHRVERBINDER AUS EDELSTAHL<br />

Zum Produktprogramm zählen Rohrverbindungselemente aus<br />

Edelstahl. Wie die neuen Eckverbinder lassen sich auch diese<br />

Robust Clamps mit wenigen Handgriffen montieren, halten die<br />

einzelnen Bauteile kraftschlüssig und dauerhaft belastbar zusammen<br />

und sind dennoch einfach wieder lösbar. Die Edelstahlverbinder<br />

sind und speziell für dynamische Belastungen ausgelegt.<br />

Damit eignen sie sich insbesondere für den Einsatz in Vorrichtungen<br />

bzw. Anlagen mit hohen dynamischen Lastwechseln<br />

wie beispielsweise Pressen. Außenliegende Sechskantschrauben<br />

vereinfachen die Montage mit handelsüblichem Werkzeug und<br />

eine Gewindeabdeckung aus Silikon schützt die Gewindegänge<br />

vor Verschmutzung und Beschädigung. Glatte Konturübergänge<br />

optimieren die Widerstandsfähigkeit bei Momentbelastungen.<br />

Sie minimieren, ebenso wie die Sacklochausführung, eine geringe<br />

Oberflächenrauheit und große Schlitze an der Verbindung<br />

selbst die Möglichkeit der Schmutzansammlung und erleichtern<br />

die Reinigung. Das optimierte Wandstärkenverhältnis sorgt für<br />

ein minimales Stückgewicht. Aktuell sind die Serientypen<br />

Flansch-(FK), Winkel- (W), Fuß- (FS) und Kreuzklemmstücke (K)<br />

in den Baugrößen 12 - 40 Millimeter verfügbar.<br />

Bilder: RK Rose+Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

UNTERNEHMEN<br />

RK Rose+Krieger GmbH<br />

Verbindungs- und Positioniersysteme<br />

Potsdamer Str.9, 32423 Minden<br />

Tel. 0571 93350<br />

E-Mail: info@rk-online.de<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 35


INDUSTRIE-LUFTBEFEUCHTER<br />

WENN STAUB<br />

ZU BODEN GEHT<br />

In der Pharma- und Lebensmittelindustrie kann Staub auch Restbestände an<br />

Materialien oder Zutaten enthalten, die aus dem Produktionsprozess stammen.<br />

Oder beim Be- und Entladen, können Partikel, Pollen und Sporen von draußen in<br />

die Betriebe gelangen. Der Bericht zeigt auf, wie sich dieses Problem lösen lässt.<br />

Staubbildung ist ein täglich wiederkehrendes und lästiges<br />

Phänomen. Im beruflichen Umfeld wie der Pharma- und<br />

Lebensmittelindustrie kann Staub Restbestände an Materialien<br />

oder Zutaten enthalten, die im Produktionsprozess<br />

verwendet wurden. Und beim Be- und Entladen können<br />

zudem Partikel, Pollen und Sporen von draußen in die Verarbeitung<br />

gelangen. Darüber hinaus kann Staub eine Ursache für das<br />

Auftreten von technischen Problemen sein, etwa überhitzende<br />

Elektronik, eingeschränkt funktionierende Sensoren oder reduzierte<br />

Förderleistung aufgrund einer behinderten Luftströmung<br />

zum Gebläse.<br />

ADHÄSION IN DER PRODUKTION<br />

Die Produktion und Verarbeitung von Kunststoff-Folien, Filmen<br />

und Blistermaterialien zieht große Mengen von Staub an. Der<br />

Wir alle kennen den lästigen Staub zuhause, der peinlicherweise oft<br />

erst dem Besucher auffällt. Bei mir sorgt Hausstaub gerne für ein<br />

Kitzeln in der Nase. Ein- oder zweimal genossen, und dann ist auch<br />

wieder gut. So einfach ist das bei Industriestäuben oft nicht. Denn<br />

die können gesundheitsschädliche Stoffe enthalten! Und das ist aus<br />

verständlichen Gründen nicht gut. Nun wissen wir alle, dass die<br />

Gesundheit der Mitarbeiter ein hohes Gut ist. Dies ist altbekannt.<br />

Neu sind aber die vielen durchaus positiven Bemühungen verschiedener<br />

Anbieter, Arbeitgeber beim Gesundheitsschutz mit entsprechenden<br />

Geräten oder ganzen Räumen tatkräftig zu unterstützen.<br />

Diese Gelegenheiten sollten die Verantwortlichen nicht einfach an<br />

sich vorüber gehen lassen. Das kann sich sonst mittel- bis langfristig<br />

durch einen hohen Krankheitsstand rächen.<br />

GUIDO MATTHES, Redakteur<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


TRENDTHEMA LABORE<br />

01 Direkt oder indirekt: Eine<br />

ausreichende Luftbefeuchtung …<br />

02 … sorgt für Gesundheit und<br />

funktionierende Gerätschaften<br />

Grund: durch Reibung im Verarbeitungsprozess laden sich insbesondere<br />

synthetische Materialien elektrostatisch positiv oder negativ<br />

auf (abhängig von ihrer Zusammensetzung). Staubpartikel,<br />

die sich mit Luftströmen bewegen, nehmen durch den Kontakt<br />

mit verschiedenen Gegenständen ebenfalls eine positive oder<br />

negative Ladung an.<br />

In der medizintechnischen Produktion kann elektrostatisch<br />

geladener Staub, der oft an den in der Herstellung befindlichen<br />

Produkten haften bleibt, zu gefährlichen Mängeln und Funktionsstörungen<br />

führen. Und in der Pharmaindustrie sorgen elektrostatische<br />

Aufladungen, die durch Reibung bei der Mischung,<br />

Befüllung oder Tablettierung entstehen, für eine zusätzliche<br />

Staubanziehung und somit zu einer ungewollten Verunreinigung<br />

von Medikamenten und Pharmaprodukten.<br />

Last but not least kann Industriestaub Metallpartikel, Mineralien<br />

wie Antimon oder Kaolin und Chemikalien wie Barium oder<br />

Zinn enthalten, die gesundheitsschädlich sind, wenn sie eingeatmet<br />

werden. Außerdem können einige Arten von Prozessstaub<br />

entflammbar sein, was bei unsachgemäßer Handhabung Explosionen<br />

am Arbeitsplatz und Feuer auslösen kann.<br />

SCHWEBSTÄUBE DURCH LUFTBEFEUCHTUNG<br />

EFFEKTIV BINDEN<br />

Industriestaub muss somit ordnungsgemäß gefiltert und abgesaugt<br />

werden, um die Gesundheit der Mitarbeitenden langfristig<br />

sicher zu stellen, Maschinen funktionsfähig zu halten und die<br />

behördlichen Vorschriften zu erfüllen. Mittels Luftbefeuchtung<br />

kann dieser Prozess unterstützt und optimiert werden, indem die<br />

Menge an Schwebstaub durch Staubbindung verringert wird.<br />

Dies funktioniert folgendermaßen: In trockener Luft schweben<br />

Staubpartikel tendenziell länger. Ab einer bestimmten<br />

Luftfeuchtigkeit kondensiert das Wasser in der Luft an den Partikeln,<br />

sie werden dadurch schwerer und sinken zu Boden.<br />

Schwebstaub wird so zu Staubniederschlag, der sich aufgrund<br />

seines Gewichts nicht mehr so leicht aufwirbeln lässt. Dazu<br />

kommt, dass Oberflächen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />

um 50 Prozent weniger Stäube anziehen und länger frei von<br />

Partikelablagerungen bleiben, da sie sich weniger stark statisch<br />

aufladen. Sie geben ihre überschüssige Ladung stattdessen<br />

kontinuierlich an die Wassermoleküle in der Luft ab, da Wasser<br />

ein guter elektrischer Leiter ist.<br />

Liegt die relative Luftfeuchtigkeit konstant zwischen 40 und 60<br />

Prozent, wirkt sich das überdies positiv auf das Wohlbefinden der<br />

Mitarbeiter aus. Typischen Auswirkungen von trockener Luft wie<br />

ausgetrockneten Schleimhäuten, Atemwegserkrankungen, Augenbrennen<br />

oder Nasenbluten wird entgegengewirkt. Einen<br />

Überblick über die technischen Möglichkeiten zur fachgerechten<br />

Luftbefeuchtung finden Sie im Planungsleitfaden „Luftfeuchte in<br />

der Prozesstrocknung“ von Condair, den Sie sich noch bis zum<br />

31. März kostenfrei zusenden lassen können.<br />

Bilder: Condair, alexkich – stock.adobe.com<br />

www.condair.de<br />

UNTERNEHMEN<br />

Condair GmbH<br />

Parkring 3, 85748 Garching<br />

Tel. 089 2070080<br />

AUTOR<br />

Rico Popp, Technischer Vertrieb für<br />

Luftbefeuchtung / Verdunstungskühlung,<br />

Condair GmbH<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 37


TRENDTHEMA LABORE<br />

LABORMISCHER IN VOLL-EDELSTAHL<br />

Eirich beschäftigt sich neben der Prozessoptimierung,<br />

vor allem um übergeordnete Ziele wie<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Mit dem neuen<br />

EL5 Labormischer und dem Qualimaster VC2 feierte<br />

das Unternehmen auf der Powtech gleich zwei<br />

Weltpremieren. Bei der Vorstellung des neuen EL5<br />

Mischers kam vor allem die Ausführung des<br />

Produkts in Voll-Edelstahl sowie die benutzerfreundliche<br />

Darstellung der ebenfalls neuen<br />

Steuerungssoftware bei den Besuchern sehr gut an.<br />

Das Unternehmen freut sich laut Eigenaussage<br />

immer, auf Messen direkt in den Austausch mit<br />

Anwendern und potenziellen Auftraggebern gehen<br />

zu können, und wertvolles Feedback zu den neuen<br />

Produkten zu erhalten.<br />

www.eirich.de<br />

JETZT AUCH FÜR ATEX ZONE 20<br />

Die Mischer von<br />

Gericke für die<br />

kontinuierliche<br />

Herstellung von<br />

Solida sind für den<br />

Einsatz in explosionsgefährdeten<br />

Bereichen mit<br />

brennbaren<br />

Stäuben zugelassen. Sie erfüllen die Anforderungen der<br />

Kategorie 1 mit einer Mindestzündenergie von > 1 mJ.<br />

Damit sind die Mischer für den Einsatz in der ATEX-Zone<br />

20 ohne Inertisierung oder andere zusätzliche Massnahmen<br />

einsetzbar. Kontinuierliche Mischer von Gericke<br />

sind laut Hersteller die optimale Kombination von<br />

radialem und axialem Mischen (Dispergieren). Sie<br />

ermöglichen höchste Homogenität mit niedrigem RSD,<br />

selbst für Formulierungen mit weniger als 1 % Wirkstoffgehalt.<br />

Die Verweilzeit und der Energieeintrag können der<br />

pharmazeutischen Prozessführung angepasst werden. Die<br />

Mischer sind als Labor- und Pilotmaschinen für die<br />

Entwicklungsphase oder integriert in das Gericke Formulation<br />

Skid GFS als Teil einer voll integrierten Inline-Produktionslinie<br />

für orale feste Darreichungsformen erhältlich.<br />

Dieses beinhaltet die Steuerung mit PAT Prozeduren.<br />

www.gerickegroup.com<br />

VERTIKALTROCKNER FÜR<br />

TESTMÖGLICHKEITEN<br />

Der Vertikaltrockner von<br />

De Dietrich ist für<br />

Anwendungen in der<br />

Entwicklung oder<br />

Pilotproduktion in der<br />

Pharmaindustrie<br />

konzipiert. Und somit<br />

für Trocknungs- sowie<br />

kombinierte Filtrationsund<br />

Trocknungsprozesse<br />

geeignet. Er lässt sich<br />

für die Herstellung aktiver pharmazeutischer<br />

Wirkstoffe (API) einsetzen oder in Industriebetrieben,<br />

die Anlagen zur Fest-Flüssig-Trennung<br />

benötigen. Der so genannte Guedu-Rührer spielt<br />

seine Leistung beim Mischen und der thermischen<br />

Homogenisierung aus und ermöglicht laut Hersteller<br />

eine gleichmäßige Trocknung von Pulvern.<br />

Der Vertikaltrockner basiert auf dem Prinzip des<br />

Rolab, einem Filter/Trockner, der in verschiedenen<br />

Größen erhältlich ist. Vertikaltrockner sind auf die<br />

dynamische Vakuumtrocknung schwieriger,<br />

wärmeempfindlicher Produkte ausgelegt, um eine<br />

möglichst geringe Restfeuchte zu erzielen. Die zu<br />

trocknenden Produkte können empfindlich auf<br />

mechanische Beanspruchung reagieren oder im<br />

Gegenteil, kraftvolle Zerkleinerungsprozesse<br />

erfordern, die der integrierte Zerhacker übernimmt.<br />

www.dedietrich.com<br />

HERAUSFORDERUNGEN BEI<br />

KULTIVIERTEM FLEISCH<br />

Der Geschäftsbereich Process Analytics von Hamilton<br />

Bonaduz veröffentlichte mit „PAT to Optimize the Cost,<br />

Consistency, and Yield of Cultivated Meat Production“ ein<br />

White Paper, das sich mit den Prozessherausforderungen<br />

bei der Herstellung von kultiviertem Fleisch befasst.<br />

In diesem werden<br />

Lösungen zur<br />

Steigerung der<br />

Effizienz und<br />

Nachhaltigkeit<br />

von Produktionsprozessen<br />

durch<br />

den Einsatz<br />

fortschrittlicher<br />

Sensortechnologien<br />

vorgestellt.<br />

Das Unternehmen gibt in diesem Leitfaden Antworten<br />

auf bestehende Herausforderung und setzt auf die<br />

Implementierung von PAT (Process Analytical Technology)-<br />

Tools, um die Produktion von kultiviertem Fleisch zu<br />

revolutionieren. Diese Maßnahmen werden von Aufsichtsbehörden<br />

wie der FDA befürwortet, da sie die<br />

Messung und Kontrolle kritischer Parameter während<br />

der Produktionsprozesse in Echtzeit ermöglichen.<br />

Als Ergebnis können qualitativ hochwertige Erträge in<br />

großen Mengen erzielt und die Prozessoptimierung<br />

vorangetrieben werden, wodurch sich die Zeitspanne bis<br />

zur Vermarktung verkürzt.<br />

www.hamiltoncompany.com<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


Standards<br />

Edelstahl 1.4571<br />

Höchste Präzision<br />

Zulassungen & Normen<br />

Hohe Verfügbarbeit<br />

Einsatzgebiete<br />

Wasser- & Schiffsbau<br />

Bahntechnologie<br />

Offshore-Technik<br />

Maschinenbau<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />

MIT SICHERHEIT.<br />

EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder Ipad


NEU UND NACHHALTIG<br />

ALTERNATIVE ZU PFAS-BESCHICHTUNGEN<br />

Anwender suchen vermehrt nach<br />

hochwertigen Alternativen zu<br />

PFAS-Beschichtungen. DC99-DII<br />

von Surcoatec bietet sich laut<br />

Eigenaussage an: Mit an extremen<br />

Bedingungen angepassten<br />

Eigenschaften wie einer verbesserten<br />

Benetzbarkeit der<br />

Oberfläche, einer geringen<br />

Oberflächenenergie, easy-toclean,<br />

Anti-Haft- und Anti-Kalk-<br />

Effekt, einer reduzierten Klebneigung sowie einer hohen chemischen<br />

Beständigkeit und Verschleißschutz, eignet sie sich laut Hersteller für<br />

viele Anwendungen. Zum Beispiel als Kratz- und Antihaftschutz bei<br />

hohen Temperaturen, um Verklebungen an Walzen in der Druckindustrie<br />

oder Kunststoff -Spritzguss-Werkzeugen zu verhindern oder den<br />

Reinigungs- und Wartungsaufwand bei stark beanspruchten Komponenten<br />

zu reduzieren.<br />

www.surcoatec.com<br />

POSITIONSPAPIER DES FRAUNHOFER CCPE<br />

PHARMAZEUTISCHE FORMULIE-<br />

RUNGEN VORHERSAGEN<br />

Um Formulierungen nachhaltiger zu bestimmen,<br />

haben die Unternehmensbereiche Pharma Solutions<br />

von IFF und BASF die Produktmarken von IFF im<br />

Bereich der pharmazeutischen Hilfsstoffe auf der<br />

Plattform Zoomlab, einem virtuellen Pharma-Assistenten,<br />

integriert. Bei der Plattform handelt es sich<br />

um ein digitales, auf Wissenschaft basierendes<br />

Programm, das entwickelt wurde, um schnell und<br />

präzise die besten Hilfsstoffe für die Entwicklung<br />

neuer pharmazeutischer Formulierungen vorherzusagen<br />

und so zur Lösung von Formulierungsproblemen<br />

beizutragen. Der Zugang kann hier helfen.<br />

www.basf.com<br />

Wie sieht eine vergleichbare und transparente ökologische Bewertung<br />

aus, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht wird? Fraunhofer CCPE<br />

Forschende haben in dem Positionspapier zehn Herausforderungen und<br />

zehn Anforderungen herausgearbeitet, die Vergleichbarkeit und<br />

Transparenz bei der ökologischen Bewertung erhöhen. Ökobilanzierungen<br />

dienen oftmals als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl von<br />

umweltfreundlichen Verfahren, Einsatzstoffen oder Dienstleistungen<br />

beim Kunststoffrecycling. Ein Anhang mit Grafiken und eine Factsheet<br />

ergänzen das Positionspapier. Hinter dieser Short-URL finden Sie das<br />

Positionspapier: bit.ly/487kYmM<br />

www.fraunhofer.de<br />

ALFA LAVAL MIT KVD AWARD AUSGEZEICHNET<br />

Der Kundendienstverband Deutschland (KVD) hat Alfa Laval mit dem KVD Award Best Service<br />

2023 prämiert. Das Unternehmen überzeugte Jury und Fachpublikum mit dem Nachhaltigkeitskonzept<br />

Service for Sustainability. Dies umfasst zum Beispiel das Visual Condition<br />

Assessment, bei dem per Wärmebildprüfung und KI der Zustand von Wärmetauschern<br />

überprüft wird. Außerdem gehört dazu der sogenannte smarte Wärmetauscher, bei dem<br />

Sensoren auf den Plattenwärmetauschern installiert und Daten an eine Cloud-basierte<br />

Software vom Unternehmen übertragen werden. Im Rahmen des Konzepts Energy Hunter spüren Energieexperten des Unternehmens<br />

verschwendete Energie auf und liefern Ideen, diese wieder nutzbar zu machen. Das Unternehmen durfte als Sieger eine<br />

karitative Organisation bestimmten die eine Spende erhält. Ausgesucht wurde das Hospiz am Deich in Hamburg.<br />

www.alfalaval.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


MEDIEN<br />

WIR KONNTEN AUCH ANDERS<br />

Ausgezeichnet mit dem NDR Sachbuchpreis 2021<br />

zeigt Annette Kehnel in ihrem Buch ,,Wir konnten<br />

auch anders, eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit‘‘, dass<br />

unser wirtschaftliches Denken über Konsum, Kapital und<br />

Profit unbrauchbar geworden ist. Anhand verschiedener<br />

Beispiele aus der Vergangenheit, zum Beispiel unsere Renaissance-Architekten,<br />

die Baustoffrecycling betrieben, Crowdfunding<br />

für die Brücke in Avignon,<br />

nachhaltige Fischerei am<br />

Bodensee, Second-hand-Märkte<br />

in Paris und Reparaturberufe<br />

in Frankfurt in Zeiten, als<br />

Kreislaufwirtschaft eine<br />

Selbstverständlichkeit für uns<br />

war. Das Buch soll als Reise in<br />

unsere Vergangenheit dienen,<br />

die Lust auf Veränderung<br />

macht. Kehnel’s Buch kostet<br />

24,00 € und ist online auf der<br />

Penguin Verlagsseite oder in<br />

Geschäften wie Hugendubel<br />

oder Thalia erhältlich.<br />

www.penguin.de<br />

SUSTAINABLE WORLD RADIO<br />

PAST LIVES –<br />

VERGANGENE LEBEN<br />

Wenn Sie nach einem stressigen<br />

Arbeitstag Lust auf einen ruhigen aber<br />

doch anspruchsvollen Film haben, dann<br />

empfiehlt Ihnen die Redaktion den Film<br />

Past Lives. Der für zwei Oscar nominierte Film handelt<br />

von Nora und Hae Sung, die zwei enge Freunde aus<br />

Kindertagen waren und dann auseinandergerissen<br />

wurden. Zwei Jahrzehnte später sind sie für eine<br />

schicksalhafte Woche in New York wieder vereint, in der<br />

sie sich mit Schicksal, Liebe und div. Entscheidungen<br />

auseinandersetzen. Drehbuch und Regie: Celine Lied. In<br />

den Hauptrollen sind Greta Lee und Teo Yoo. Der Film<br />

kann über Amazon Prime ausgeliehen werden.<br />

www.a24films.com<br />

PODCAST DES VDMA:<br />

CHEMISCHES RECYCLING<br />

Chemisches Recycling hat das<br />

Potential, Kunststoffe, die mechanisch<br />

nicht aufzuarbeiten sind,<br />

wieder in den Kreislauf zurückzuführen - also die Wertschöpfungskette<br />

vom Kunststoffabfall zur recycelten Neuware zu<br />

schließen. Wie das im Detail funktioniert und wie weit die<br />

Verfahren in Deutschland im europäischen Vergleich sind,<br />

erläutern Richard Clemens, Geschäftsführer der VDMA<br />

Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen<br />

sowie Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, und<br />

Prof. Dr. Manfred Renner, Institutsleiter des Fraunhofer-Institut<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht, in<br />

einer Folge des Industrie Podcast des VDMA: „Chemisches<br />

Recycling - Vom Abfall zum Rohstoff“. Der Podcast ist auf<br />

Spotify, Apple Podcast oder Podigee verfügbar.<br />

www.vdma.org<br />

WHITE PAPER: PAT TOOLS IMPLEMENTIEREN,<br />

UM PRODUKTION ZU VERBESSERN<br />

Seit 2004 produziert die Produzentin und Moderatorin Jill<br />

Cloutier, Radiosendungen, Podcasts und Videos über die Welt<br />

und Lösungen, die sowohl den Menschen als auch dem<br />

Planeten zugutekommen sollen. Der englischsprachige<br />

Podcast „Sustainable World Radio“ behandelt Interviews und<br />

Nachrichten über Ökologie, Boden, Ethnobotanik, Kräutermedizin,<br />

Permakultur, biologischen Gartenbau, Nachhaltigkeit,<br />

natürliches Bauen und regenerative Landwirtschaft. In der<br />

Sendung werden unter anderem Experten, Lehrer, Designer,<br />

Umweltschützer und Aktivisten, die von der Natur lernen und<br />

mit ihr arbeiten interviewt. Der Podcast ist auf Apple Podcast,<br />

Spotify, Youtube und Google Podcast zu hören.<br />

www.sustainableworldradio.com<br />

Der Geschäftsbereich Process Analytics der Hamilton Bonaduz<br />

AG veröffentlicht mit „PAT to Optimize the Cost, Consistency,<br />

and Yield of Cultivated Meat Production“ ein White Paper, das<br />

sich mit den Prozessherausforderungen bei der Herstellung<br />

von kultiviertem Fleisch befasst. In diesem werden Lösungen<br />

zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen<br />

durch den Einsatz von Sensortechnologien<br />

vorgestellt. Das White Paper gibt Antworten auf bestehende<br />

Herausforderung und setzt auf die Implementierung von PAT<br />

(Process Analytical Technology) Tools, um die Produktion von<br />

kultiviertem Fleisch zu revolutionieren.<br />

www.hamiltoncompany.com<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 41


PERSÖNLICH<br />

WIRTSCHAFTSINGENIEURIN KATHARINA HETTIG<br />

FÖRDERUNG DURCH<br />

POSITIVEN STRESS<br />

Frauen sind in Ingenieurberufen noch immer<br />

unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />

erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />

Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />

Katharina Hettig ihre Geschichte.<br />

Warum haben Sie sich entschieden Wirtschaftsingenieurwesen<br />

zu studieren?<br />

Mich haben schon früh die technischen Fächer in der Schule<br />

interessiert. Bei der Überlegung, welcher Beruf mir Spaß machen<br />

würde, bin ich schnell auf technische Schnittstellenfunktionen<br />

gekommen. Deshalb war der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />

eine perfekte Voraussetzung für mich. Es war immer<br />

die Vielfalt aus Technik, Wirtschaft und Management, die mich<br />

an dem Studiengang begeistert haben, sodass ich auch nun im<br />

Master den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gewählt<br />

habe.<br />

Sie begeistern sich für Physik. Hilft Ihnen diese Begeisterung in<br />

Ihrer aktuellen Tätigkeit?<br />

fitter in den Tag. Auch beim Musizieren bekomme ich den Kopf<br />

frei. Weil meine Arbeit so abwechslungsreich ist, bringt sie eher<br />

positiven Stress mit sich, der mich fördert und sowohl persönlich<br />

als auch fachlich weiterentwickelt. Der Sport und das Musizieren<br />

sind für mich gute Gelegenheiten, den Kopf freizubekommen<br />

und abzuschalten.<br />

Was würden Sie Frauen raten, die in einen MINT-Beruf<br />

einsteigen möchten?<br />

Einfach machen! Diese Berufe sind zwar immer noch sehr stark<br />

von Männern dominiert, was jedoch nicht bedeutet, dass sie<br />

„Männerberufe“ sind und dies vor allem nicht bleiben sollten.<br />

Wenn das Interesse da ist, sollten sich Frauen auf jeden Fall<br />

trauen, und sich nicht von Stereotypen abschrecken lassen. Dabei<br />

hilft es auch immer, sich mit Frauen zu unterhalten, die<br />

einen ähnlichen Beruf ausüben, um gegebenenfalls Ängste aus<br />

dem Weg zu räumen.<br />

www.vega.com<br />

DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />

REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />

In der Schule war das immer mein Lieblingsfach. In meiner<br />

aktuellen Tätigkeit begleitet mich die Physik bei unseren Produkten.<br />

Vega ist Hersteller für Füllstand-, Grenzstand- und<br />

Druckmesstechnik. Jedes Messprinzip basiert auf seinen eigenen<br />

physikalischen Grundlagen, sodass mir das Verständnis für<br />

die Funktionsweisen sowie deren Vor- und Nachteile bei der<br />

Auslegung der Sensoren hilft.<br />

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />

Da ich im technischen Innendienst und als Teamleiterin<br />

im Vertrieb tätig bin, sieht mein Arbeitsalltag<br />

jeden Tag etwas anders aus. Im Innendienst habe<br />

ich täglich mit den unterschiedlichsten Kunden<br />

aus verschiedenen Branchen zu tun. Meine<br />

Hauptaufgaben sind die technische Beratung<br />

unserer Kunden zum passenden Einsatz der<br />

Messtechnik, die technische Auslegung der<br />

Sensoren und die Angebotserstellung. Gemeinsam<br />

mit meinen Außendienstkollegen<br />

und der kaufmännischen Sachbearbeitung<br />

sind wir für die ganzheitliche Betreuung der<br />

Kunden verantwortlich. Neben der operativen<br />

Tätigkeit arbeiten wir ebenfalls an strategischen<br />

Aufgaben und Projekten.<br />

Sie treiben in Ihrer Freizeit viel Sport und<br />

spielen ein Instrument. Inwieweit helfen<br />

Ihnen diese Tätigkeiten, um Stress abzubauen?<br />

Sport ist für mich einerseits Stressabbau, aber<br />

genauso wichtig, um Vorzubeugen. Wenn ich mich<br />

morgens vor der Arbeit kurz bewege, starte ich viel<br />

KATHARINA HETTIG ARBEITET BEI VEGA<br />

IM TECHNISCHEN INNENDIENST UND ALS<br />

TEAMLEITERIN IM VERTRIEB<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19.04.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.04.<strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Die nächste Ausgabe steht im Zeichen der Messe<br />

IFAT. Die ist beim Erscheinen der 04/<strong>2024</strong> gerade um,<br />

somit erfahren Sie druckfrisch, welche Neuheiten es gibt.<br />

Bild: Messe München<br />

04<br />

02 Essenzen und Düfte bringen im Herstellungsprozess<br />

besondere Anforderungen mit sich. So benötigt ein<br />

Hersteller diverse Lösungen, bei denen er auf einen<br />

deutschen Technologiespezialisten setzt.<br />

Bild: Ystral<br />

03 Auch A. Kahl ist auf der IFAT vertreten und stellt<br />

seine Flachmatrizenpresse vor. Sie verarbeitet unter<br />

anderem großvolumige Kunststoffabfälle zu kompakten,<br />

dosierbaren Pellets.<br />

Bild: Amandus Kahl<br />

DER DIREKTE WEG<br />

INTERNET:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-PAPER:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

REDAKTION:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

04 Ein beeindruckendes Firmenjubiläum gibt es in der<br />

Schweiz zu feiern: 130 Jahre! Lesen Sie Hintergründe zur<br />

Firmenhistorie und ein Interview zu vergangenen sowie<br />

neuen Herausforderungen.<br />

Bild: Gericke<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 43


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Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de

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