Verfahrenstechnik 3/2024
Verfahrenstechnik 3/2024
Verfahrenstechnik 3/2024
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19098<br />
03<br />
März <strong>2024</strong><br />
€ 13,00<br />
TITEL<br />
08<br />
Produktion von High-Tech<br />
Elastomeren digitalisiert<br />
12<br />
Leistungssprung bei<br />
Tablettenpressen<br />
32 Staubarbeitsplätze<br />
richtig planen<br />
verfahrenstechnik.de
19098<br />
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<strong>Verfahrenstechnik</strong>!<br />
TITEL<br />
26<br />
18<br />
38<br />
Dichtemessung von<br />
Erzschlämmen<br />
Vakuumstation spart<br />
Energie<br />
Brennbare Stäube<br />
sicher beherrschen<br />
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Objekten messen, um eine Sofortvorlage zu erstellen, mit der präzise<br />
Schnitte markiert werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />
(Die Farbe der Konturenlehre ist variabel)<br />
+
NACHHALTIG<br />
AGIEREN<br />
Liebe Lesende,<br />
wie nachhaltig leben Sie? Nicht erst seit der Hannover Messe, mit ihrem<br />
diesjährigen Leitsatz „Nachhaltige Industrie“, sind die Themen Nachhaltigkeit,<br />
Effizienz und sparsamer Umgang mit den Ressourcen dieser Erde<br />
wichtig. Wir alle sehen und lesen es mittlerweile täglich. Die Erde wird<br />
immer heißer und natürliche Lebensräume verschwinden immer mehr.<br />
Aber auf der, laut Eigenaussage ,,weltweit wichtigsten Industriemesse‘‘,<br />
ballt sich natürlich das Wissen der Unternehmen aus dem Maschinenbau,<br />
der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft. Alle stellen<br />
gemeinsam Lösungen für eine nachhaltige Industrie vor.<br />
Eine Technik allein hält den Klimawandel nicht auf – genauso wenig wie<br />
ein einzelner Mensch (vermeintlich) nicht viel tun kann – aber wenn jeder<br />
ein bisschen was macht, ist das in der Summe schon was. Genauso wie das<br />
Zusammenspiel von Elektrifizierung, Digitalisierung und Automation eine<br />
Klimaneutralität hervorrufen kann. Nur einen sparsamen Motor einsetzen,<br />
macht leider noch keinen Sommer. Doch warum ist Nachhaltigkeit<br />
überhaupt wichtig? Kleines Gedankenexperiment gefällig? Wenn es keine<br />
Bienen mehr gibt, werden keine Pflanzen bestäubt, wenn es keine Pflanzen<br />
mehr gibt, haben Tiere nichts mehr zu Essen. Und das betrifft dann ziemlich<br />
schnell auch alle Menschen, egal ob Vegetarier oder Fleischkonsumenten.<br />
Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein. Dies bestätigt unter anderem auch<br />
Statista. Bei einer Umfrage im Jahr 2023 in Deutschland zur Einstellung<br />
zum Thema Nachhaltigkeit, meinten 50 % der Befragten,<br />
dass Nachhaltigkeit kein Luxus sein darf. 31 % der<br />
Befragten sind übrigens der Meinung, dass für die<br />
Lösung globaler Umweltprobleme Unternehmen<br />
verantwortlich seien … Unabhängig von Zahlen<br />
oder Gedankenexperimenten: Wichtig ist, dass<br />
wir endlich anfangen – und wenn es nur ein bisschen<br />
ist. Nur wie? Vielleicht erhalten Sie auf der<br />
HMI einen Denkanstoß. Wichtig wäre es auf<br />
jeden Fall für uns alle.<br />
Eine nachhaltige Zeit<br />
und inspirierende Messe wünscht,<br />
Melina Hosseinli<br />
Redaktion VERFAHRENSTECHNIK<br />
VERLÄSSLICHKEIT<br />
UNTER DRUCK:<br />
REIN METALLISCH<br />
DICHTENDE<br />
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ANSPRUCHSVOLLE<br />
ANWENDUNGEN<br />
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42<br />
EDITORIAL<br />
03 Nachhaltig agieren<br />
PERSPEKTIVE<br />
06 Schnelle Verfahren zur Genehmigung<br />
NACHRICHTEN<br />
07 Aktuelles aus der Branche<br />
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
TITELSTORY<br />
08 Produktion von Hochleistungselastomeren<br />
digitalisiert<br />
12 iSerie: Der Leistungssprung<br />
14 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
16 Resilient gegen Ätzendes<br />
18 Sicher auf zwei Wegen<br />
20 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
TITEL<br />
08<br />
Katharina Hettig<br />
arbeitet im Technischen<br />
Innendienst und als<br />
Teamleiterin im Vertrieb<br />
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
22 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
BETRIEBSTECHNIK<br />
24 Beulen nicht erwünscht<br />
26 Sicher naschen<br />
28 Luftfeuchtigkeitsmessung vor und nach der<br />
Sterilisation<br />
29 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
12<br />
Anzeige: IGZ<br />
<br />
Lesen Sie in unserer Titelstory, wie IGZ mit einer MES-<br />
Lösung in die digitale Zukunft schreitet<br />
4 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA LABORE<br />
30 Macht frei von Keimen<br />
32 Staub gefiltert – alles sicher<br />
34 Edel und Stahl<br />
36 Wenn Staub zu Boden geht<br />
38 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends<br />
NEU UND NACHHALTIG<br />
40 Klima- und Umweltschutz in der<br />
Prozessindustrie<br />
MEDIEN<br />
41 Anregend und inspirierend<br />
18<br />
hat die<br />
Lösung!<br />
Baureihe 3<br />
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42 INTERVIEW Wirtschaftsingenieurin<br />
Katharina Hettig<br />
31 Impressum<br />
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PERSPEKTIVE<br />
KLIMANEUTRALITÄT:<br />
SCHNELLE VERFAHREN<br />
ZUR GENEHMIGUNG<br />
Für die Transformation der Prozessindustrie zur<br />
Klimaneutralität sind zügige Genehmigungsverfahren<br />
eine wichtige Rahmenbedingung.<br />
Mit einem Diskussionspapier legt die Initiative<br />
IN4climate.NRW konkrete Vorschläge zur<br />
Weiterentwicklung des Rechtsrahmens vor.<br />
Viele Bundesgesetze können erheblichen Einfluss auf die<br />
Dauer von Genehmigungsverfahren nehmen. Um die<br />
Industrie beim klimaneutralen Umbau bestmöglich zu<br />
unterstützen, ist es notwendig, den bestehenden Rechtsrahmen<br />
weiterzuentwickeln. Hier setzt das Diskussionspapier<br />
„Vorschläge zur Beschleunigung von Genehmigungsverfahren für<br />
die Transformation der Industrie zur Klimaverträglichkeit“ an. In<br />
fünf Themenfeldern formuliert das Papier Vorschläge zur Änderung<br />
des Bundesrechts. Ausgangspunkt sind dabei Praxiserfahrungen<br />
der energieintensiven Grundstoffindustrie und der zugehörigen<br />
Infrastruktursektoren.<br />
Samir Khayat, Geschäftsführer von NRW.Energy4Climate: „In<br />
unserer Initiative IN4climate.NRW bringen wir alle an einen<br />
Tisch und erarbeiten Lösungsansätze. Schnelle Genehmigungsverfahren<br />
sind hierbei von zentraler Bedeutung. In dem Papier<br />
machen wir konkrete Vorschläge, die echtes Beschleunigungspotenzial<br />
haben.“ Den Diskussionsbeitrag hat die Initiative in der<br />
Arbeitsgruppe „Genehmigungsverfahren“ erarbeitet. Prof. Dr.-Ing.<br />
Ulrich Seifert vom Fraunhofer Umsicht und einer der Autoren:<br />
„Die Vorschläge konzentrieren sich auf mögliche Änderungen des<br />
Bundesrechts, weil in erster Linie eine bundeseinheitliche Beschleunigung<br />
von Fachverfahren angestrebt werden sollte, die<br />
allen Betroffenen in der Praxis zugutekommt. Sie folgen dem<br />
erkannten Bedarf, Transformationsvorhaben in der Breite den<br />
Weg zu ebnen und dabei auch notwendige Infrastrukturen einzubeziehen.“<br />
Einige der in dem Papier enthaltenen Vorschläge sind<br />
bereits Gegenstand laufender Prozesse zur Gesetzesnovellierung,<br />
zu welchen das Papier durch die Einbettung in Praxiserfahrungen<br />
einen ergänzenden Beitrag leisten möchte. Die Vorschläge<br />
sind in die Themenfelder Energiewirtschaftsgesetz (EnWG),<br />
Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG), Bundes-Immissionsschutzgesetz<br />
(BImSchG), Baugesetzbuch<br />
(BauGB) und Übergreifendes untergliedert. Jedem Änderungsvorschlag<br />
wird eine kurze Beschreibung der rechtlichen Situation<br />
vorangestellt, die die Problematik mit dem Blick auf zügige<br />
Genehmigungs verfahren veranschaulicht. Dem einzelnen Änderungsvorschlag<br />
folgt die juristische Begründung.<br />
IN4climate.NRW ist als Initiative der Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
eine zentrale Arbeitsplattform rund um Klimaneutralität<br />
in der Industrie. Unter dem Dach der Landesgesellschaft<br />
für Energie und Klimaschutz NRW.Energy4Climate<br />
bringt der Thinktank Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zusammen,<br />
um die klimaneutrale Transformation der produzierenden<br />
Branchen voranzutreiben. Mittlerweile engagieren sich mehr als<br />
70 Industriepartner in der Bearbeitung der zentralen Transformationsthemen.<br />
Zum Diskussionspapier: bit.ly/42Ifldq<br />
Bild: electriceye – stock.adobe.com<br />
www.umsicht.fraunhofer.de<br />
6 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
NACHRICHTEN<br />
BÜRKERT UNTERSTÜTZT ZETA<br />
MIT KOMPONENTEN<br />
Bürkert hat Zeta mit Fluidikkomponenten für eine mobile<br />
Schalttafel unterstützt. Die wird zum Beispiel bei Schulungen<br />
und Präsentationen genutzt, aber auch für Tests oder der<br />
Simulation von Anwenderwünschen. Der Lösungsanbieter für<br />
die biotechnologische und pharmazeutische Industrie nutzt<br />
den vielseitigen Laboraufbau hauptsächlich zur Schulung<br />
neuer Mitarbeiter oder für Präsentationen im Rahmen von<br />
Messen. Aber auch für Tests oder die Simulation von unterschiedlichen<br />
Anforderungen verwendet Zeta die Schalttafel.<br />
Alles, was es dafür braucht, ist übersichtlich auf der Schalttafel<br />
angeordnet. Die beinhaltet: Flowave-Durchflussmesser (der<br />
nach dem patentierten SAW-Verfahren arbeitet), Regel- und<br />
Absperrventil, ein motorbetriebener Kugelhahn, ein Massendurchflussregler<br />
(MFC) sowie Druck- und Temperatursensoren.<br />
Bei Bedarf lassen sich zudem weitere externe Komponenten<br />
einbinden. Per Laptop können Anwender unterschiedliche<br />
Prozesse simulieren und theoretisches Wissen vertiefen.<br />
Über das angeschlossene Prozessleitsystem lassen sich<br />
unterschiedliche Prozesse abbilden und theoretisches Wissen<br />
in der Praxis anwenden.<br />
www.buerkert.de<br />
INDUSTRIEARMATUREN SPÜREN<br />
SCHWINDENDE NACHFRAGE<br />
Laut VDMA hat<br />
die Branche der<br />
Industriearmaturen<br />
das Jahr<br />
2023 gut gemeistert.<br />
Insgesamt<br />
wurde ein<br />
Umsatzplus von<br />
nominal drei Prozent erzielt. Preisbereinigt<br />
entspricht das Umsatzwachstum von drei Prozent<br />
einem Rückgang von sechs Prozent im Vergleich zum<br />
Vorjahr. „Vor dem Hintergrund der weiter verhaltenen<br />
Konjunktur in Deutschland und Europa sehen<br />
sich die Industriearmaturenhersteller mit vielen<br />
Herausforderungen konfrontiert und die Zahl der<br />
Bestellungen ging gegen Ende des Jahres 2023<br />
zurück“, erläutert Dr. Laura Dorfer, Geschäftsführerin<br />
des VDMA Fachverbandes Armaturen, die Lage.<br />
Vieles deutet aber darauf hin, dass sich die lage<br />
bessert (Bild: Oksana Kuznetsova Dnepr - Shutterstock.com)<br />
www.vdma.org<br />
FEIGE AUF DER ANUGA FOODTEC<br />
Feige Filling präsentierte sich<br />
auf der Anuga Foodtec.<br />
Gezeigt wurden diverse<br />
aktualisierte Lösungen. Neu<br />
war zum Beispiel die Elementra<br />
16 mit zweitem Unterwerk<br />
und einer Web HMI.<br />
Besonderer Vorteil sieht der<br />
Hersteller im zweiten<br />
Unterwerk, das ein Abfüllen<br />
von Groß- und Kleingebinden<br />
auf einer Abfüllanlage<br />
ermöglicht. Neu war auch das Web HMI. Die Bedieneinheit hat<br />
Multitouch und Gestensteuerung. Die Schwestergesellschaften<br />
stellten unter anderem Pneumatikpacker, Sackaufstecker,<br />
Sackpalettierer und Verpackungsmitteln vor.<br />
www.feige.com<br />
RICHTFEST IN REKORDZEIT<br />
Acht Monate nach dem ersten Spatenstich feierte<br />
Jumo das Richtfest des Werks Senssilo im Technologiepark<br />
Fulda-West. Die Kosten bewegen sich<br />
weiterhin im geplanten Rahmen, wie Projektleiter<br />
Stefan Reith unterstrich. Jumo errichtet im Technologiepark<br />
ein Werk für die Fertigung von Temperaturund<br />
Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von<br />
rund 13.000 Quadratmetern. Diese Produktbereiche<br />
sind zuletzt überdurchschnittlich stark gewachsen.<br />
Der Hersteller sieht hier daher auch in den nächsten<br />
Jahren ein großes Potenzial. Mit rund 50 Millionen<br />
Euro ist der Neubau die größte Investition in der<br />
Geschichte des Unternehmens. Jumo-Gesellschafter<br />
Bernhard Juchheim lobte die beteiligten Bau- und<br />
Handwerksunternehmen wegen dem zügigen<br />
Baufortschritt und gutem Vorankommen.<br />
www.jumo.net<br />
SYMPOSIUM ALL AROUND FILTRATION<br />
Informationen zur Effizienzsteigerung bei Großfilteranlagen und den Auswirkungen<br />
der Energiewende auf die Industrie: Dies erhielten die Teilnehmer<br />
des Symposiums All Around Filtration von Axxeron Hesch Electronics und<br />
Buschjost. Hans-Joachim Beckmann von Buschjost demonstrierte die Vorteile<br />
von Filterventilen mit TPE-Membran. Sie ermöglichen eine Beschleunigung<br />
der Schaltzeit um 20 Prozent. Werner Brandis, CEO Axxeron Hesch Electronics<br />
machte deutlich, dass die Druckluftkosten für Großfilteranlagen durch den<br />
Einsatz der Abreinigungssteuerung HE 5750 deutlich reduziert werden<br />
können. Grund: Die Steuerung ermöglicht eine bedarfsgerechte Regelung des<br />
Druckluftimpulses. Bei einem Filtersystem mit 96 Ventilen und Druckluftkosten von rund 15.800 Euro im Jahr sind durch<br />
die Abreinigungssteuerung laut Brandis Einsparungen von rund 3.500 Euro pro Jahr möglich. Die Veranstalter hat die<br />
gesamten Teilnahmegebühren in Höhe von 2.529 EUR dem Kinderhospiz Löwenherz e.V. in Syke bei Bremen gespendet.<br />
www.hesch-automation.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 7
PRODUKTION VON HOCHLEISTUNGSELASTOMEREN DIGITALISIERT<br />
SAP DM ALS STRATEGISCHES MES<br />
FÜR DEN WELTWEITEN EINSATZ
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
Ein Hersteller von Thermoplastischen<br />
Elastomeren (TPE) schafft mit Einführung der<br />
cloudbasierten MES-Lösung SAP Digital<br />
Manufacturing (DM) die technologische Basis<br />
für eine digitale Zukunft: Mit der Standardsoftware<br />
werden anhand eines Templates<br />
sämtliche Produktionsprozesse für die Herstellung<br />
von TPE digitalisiert: Vom digitalen<br />
Auftragsmanagement über die systemgestützte<br />
Führung der Mitarbeitenden mit<br />
zentraler Dokumentation bis zur<br />
Maschinenintegration.<br />
Fahrradgriffe, Spritzenkappen, Trinkschläuche oder auch<br />
Skiausrüstung - Thermoplastische Elastomere (TPE) begegnen<br />
den Menschen auf Schritt und Tritt. Und Kraiburg TPE<br />
ist ein weltweiter Technologieführer für deren Herstellung.<br />
Im Zuge der digitalen Transformation vollzieht das Unternehmen<br />
einen technologischen Quantensprung und richtet die Produktion<br />
mit der Implementierung von SAP DM für die Zukunft aus.<br />
Gründe für die Einführung eines cloudbasierten MES-Systems waren<br />
Themen wie: Eingeschränkte Skalierbarkeit der historisch gewachsenen<br />
IT-Systemlandschaft, manuelle Betriebsdatenerfassung<br />
sowie einige nicht wertschöpfende Tätigkeiten innerhalb<br />
der Produktion. Insbesondere die asynchrone Bestandssituation<br />
stellte Kraiburg TPE langfristig vor Herausforderungen, bei der<br />
ein Ist-Abgleich im Zuge des Auftragsfortschritts erst zeitverzögert<br />
erfolgte und Komponenten retrograd entnommen wurden.<br />
AUTOMATISIERUNG ALS<br />
ENTWICKLUNGSBESCHLEUNIGER<br />
Diesen Aufgaben begegnet der TPE-Hersteller mit dem Einsatz<br />
der neuen Software SAP DM als strategisches MES. Durch den<br />
Einsatz von intuitiv bedienbaren Terminals, sogenannten Production<br />
Operator Dashboards (PODs), wird eine durchgängige<br />
papierlose Produktion ermöglicht. Die Betriebsdatenerfassung<br />
erfolgt dabei systemgestützt und maximiert zugleich die Prozesssicherheit<br />
durch intuitive Führung mit Prozessverriegelungen.<br />
Außerdem arbeitet die Produktion dadurch in einem zentralen<br />
System und muss nicht mehr zwischen verschiedenen Anwendungen<br />
wechseln. Die Werkzeugverwaltung wird ebenfalls systembasiert<br />
erfolgen, um sowohl Reinigungszustände als auch die<br />
Einhaltung von Verschleißgrenzen mittels eines Fertigungscockpits<br />
in Echtzeit zu überwachen. Das verbessert die Benutzerfreundlichkeit,<br />
löst Insellösungen ab und treibt so die Harmonisierung<br />
der IT-Systemlandschaft voran. Parallel dazu verfolgt das<br />
Unternehmen die Prozessautomatisierung samt einheitlicher<br />
Maschinenanbindung via OPC UA zur Minimierung von Dateneingaben<br />
und um eine vereinfachte Rückverfolgung aller eingesetzten<br />
Komponenten zu ermöglichen. Als übergeordnetes Ziel<br />
wird der Entwurf eines Funktionstemplates verfolgt, welches die<br />
Basis für weitere internationale Roll-outs von SAP DM bildet.<br />
MIT NEUSTER GENERATION IN DIE ZUKUNFT<br />
Ausschlaggebend für die Entscheidung pro SAP DM war insbesondere<br />
der hohe Abdeckungsgrad der spezifischen Anforderungen<br />
von Kraiburg TPE und die optimale Integrationsmöglichkeit<br />
mit SAP S/4HANA. Zudem gilt das MES-System als die zukünftige<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 9
01 02<br />
strategische Lösung von SAP im Fertigungsumfeld mit „State-ofthe-Art“-Technologie.<br />
Durch das Software-as-a-Service Konzept<br />
lassen sich nicht nur administrative Prozesse wie Wartung, Support<br />
und Security auslagern, sondern auch stets das aktuelle<br />
Release der Lösung nutzen.<br />
„Von den Nutzen der SAP DM Lösung und der Expertise der SAP<br />
Ingenieure von IGZ hat uns bereits von Beginn an die gemeinsam<br />
durchgeführte Einsatzanalyse überzeugt. Diese lies keine Wünsche<br />
in puncto Solutiondesign, Migrations- und Umsetzungskonzept<br />
offen“, meint Thomas Meier, IT Automation Manager bei<br />
Kraiburg TPE. Weiterhin sprach die Vielzahl erfolgreich realisierter<br />
MES-Template-Projekte und das durch namhafte Referenzen<br />
dokumentierte, tiefe Know-how im Umfeld der Prozessindustrie<br />
für die Wahl des Partners. „Ausschlaggebend waren auch die IGZ<br />
Innovation Days 2022“, erzählt Meier weiter. „Dort haben wir<br />
Kraiburg TPE ist ein Kompetenzführer für Thermoplastische<br />
Elastomere. Mehr als 660 Mitarbeitende sind an den<br />
Produktionsstandorten Waldkraiburg, Buford (Georgia)<br />
in den USA und in Kuala Lumpur, Malaysia, tätig. Zur<br />
Digitalisierung meint Thomas Meier (Bild), IT Automation<br />
Manager bei Kraiburg TPE: „SAP DM – für uns der<br />
entscheidende Faktor einer nachhaltigen globalen<br />
Produktion.“<br />
dann die hohe Benutzerfreundlichkeit und die flexiblen Einsatzmöglichkeiten<br />
der cloudbasierten MES-Lösung live erleben können.<br />
Diese Einblicke haben unsere Entscheidung für IGZ und<br />
SAP DM nochmals untermauert.“<br />
PASSGENAUES MIGRATIONSKONZEPT<br />
Das Gesamtprojekt gliedert sich in zwei Phasen. In Phase 1 wird<br />
derzeit in Waldkraiburg ein Pilot umgesetzt, der als Template für<br />
sämtliche Produktionsprozesse dient. Darin abgebildet ist die<br />
Anbindung der Extruderlinien, dynamische Rüstchecklisten,<br />
Verpackungsfunktionalitäten inklusive Etikettendruck sowie<br />
Funktionen zur Erhebung und detaillierten Auswertungen verschiedener<br />
Kennzahlen. Anschließend erfolgen dann, nach dem<br />
geplanten Go-Live im Juni <strong>2024</strong>, die ersten Roll-outs des Templates<br />
auf die Standorte in den USA und Malaysia.<br />
Parallel werden in einer zweiten Phase in Waldkraiburg weitere<br />
Produktionsabläufe implementiert. Im Fokus steht dabei<br />
die Arbeitsvorbereitung, die vollumfängliche Integration eines<br />
Prozessleitsystems und damit einhergehend die so optimierte<br />
Bestandsführung in Echtzeit durch die Berücksichtigung von<br />
Ist-Buchungen. Auch diese Funktionserweiterungen werden<br />
anschließend auf die anderen Standorte ausgerollt.<br />
FRÜHZEITIGE EINBINDUNG DER<br />
ENDANWENDER MIT SAP DM PROTOTYP<br />
Im Rahmen der Projektumsetzung kam eine teilagile Methodik<br />
zum Einsatz, bei der zu Beginn der Projektumfang in einzelne Arbeitspakete<br />
(= Waves) unterteilt wurde. Benefits dieses Vorgehens<br />
sind erhöhte Flexibilität, verkürzte Innovationszyklen und<br />
eine in Summe beschleunigte Implementierung mit der Option<br />
zu kurzfristigen Anpassungen der jeweiligen Arbeitspakete.<br />
Eine Besonderheit im Projekt war die unmittelbare Umsetzung<br />
eines Standard-Prototypen für die Extrusion- und Verpackungsarbeitsplätze.<br />
So konnten die Teammitglieder mit Hilfe des<br />
Know-how-Transfers durch IGZ am ´lebenden Objekt` Erfahrungen<br />
mit der SAP DM Lösung sammeln und ein erstes Verständnis<br />
für ihr neues System entwickeln. Diese frühzeitige Einbindung<br />
des Projektteams war ein signifikanter Nutzen, wie Meier anmerkt:<br />
„Durch den SAP DM-Prototypen konnten sich die Key-<br />
User bereits in einer sehr frühen Projektphase von der einfachen<br />
Konfigurierbarkeit überzeugen – und die künftigen Nutzer von<br />
der hohen Nutzerfreundlichkeit der PODs.“<br />
10 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
01 Mit der digitalen Transformation und<br />
Implementierung von SAP DM rüstet der<br />
Hersteller von thermoplastischen Elastomeren<br />
seine Produktion für die Zukunft<br />
03<br />
02 In beide Richtungen: Echtzeittransparenz<br />
durch bidirektionale Maschinenanbindung<br />
03 Maximale Flexibilität bei der Auftragsbearbeitung<br />
durch mobile und intuitive Dialoge<br />
EFFIZIENZBOOST DANK DIGITALISIERUNG<br />
DER DIGITALE UMSTIEG IST<br />
ENTSCHEIDEND FÜR EINE<br />
NACHHALTIGE PRODUKTION<br />
Hervorzuheben ist die intuitiv bedienbare Steuerung durch stationäre<br />
und mobile Dialoge bei der Auftragsabarbeitung. Der zu<br />
bearbeitende Auftragsvorrat und alle produktionsrelevanten Fertigungsdokumente<br />
werden ausschließlich digital angezeigt und<br />
ermöglicht so die Einsparung von rund 0,5 Tonnen Papier pro<br />
Jahr. Neue und Änderungen von bestehenden Herstellprozessen<br />
können künftig eigenständig, ohne ausgewiesene Programmierkenntnisse<br />
mit dem Process Designer modelliert werden, einem<br />
Bestandteil von SAP DM für das einfache Designen von Produktionsabläufen<br />
anhand eines „Low-Code/No-Code“-Ansatzes.<br />
Das Ergebnis: Maximale Prozesssicherheit für die Mitarbeitenden<br />
bei einem Höchstmaß an Ergonomie und Flexibilität sowie<br />
kürzere Einarbeitungszeiten für neue Mitarbeiter. Ein weiteres<br />
Highlight sind dynamische Rüstchecklisten: Abhängig von Rüstkriterien<br />
ermittelt SAP DM anhand verschiedener Rüstklassen,<br />
welche Merkmale durch Mitarbeitende bewertet werden müssen.<br />
Auf dieser Basis wird entschieden, welche Anlagenteile eventuell<br />
nachzurüsten sind und welche Hilfsmittel hierfür benötigt werden.<br />
Infolgedessen werden Rüstzeiten auf ein Minimum reduziert<br />
und die Auslastung der Anlagen verbessert.<br />
SHOPFLOOR INTEGRATION UND ANALYTICS<br />
Die Shopfloor-Ebene wird mittels des SAP Production Connectors<br />
integriert. Diese Anwendung ist ein Bestandteil der SAP DM-<br />
Lösung und ermöglicht die Integration jeglicher Shopfloor-Systeme<br />
in der Fertigung mit SAP DM. Auf diese Weise werden umfangreiche<br />
Datenmengen auf Produktionsebene automatisch<br />
erhoben, um die Signale der Maschinen in vorkonfigurierten Zuständen<br />
zu übersetzen und auftretende Störungen zielgerichtet<br />
zu klassifizieren. Im Idealfall werden sich anbahnende Probleme<br />
durch die bidirektionale Maschinenanbindung bereits frühzeitig<br />
erkannt und durch Predictive Maintenance Maßnahmen behoben.<br />
Die Auswertung der Daten anhand von Kennzahlen, Berich-<br />
ten und Dashboards wird mittels der embedded SAC-Technologie<br />
(SAP Analytics Cloud) direkt in SAP DM vollzogen. Damit<br />
kann Kraiburg TPE zukünftig gezielt Aufwandstreiber und Engpässe<br />
in der Produktion ausfindig machen und im Sinne eines<br />
kontinuierlichen Verbesserungsprozesses (KVP) stetig neue Optimierungspotenziale<br />
identifizieren und umsetzen.<br />
VORREITER IN SACHEN DIGITALISIERTE<br />
PRODUKTION<br />
Der globale Hersteller von thermoplastischen Elastomeren gilt in<br />
seiner Branche durch die weltweite Einführung der innovativen<br />
MES-Lösung SAP DM als digitaler Vorreiter. Aufgrund eines unternehmensweiten<br />
Templates und der flexiblen Skalierbarkeit<br />
eignet sich die SAP-Architektur ideal für den gruppenweiten Rollout<br />
und sichert so das zukünftige Wachstum auf Basis standortübergreifender,<br />
einheitlicher Prozesse langfristig ab.<br />
Die bestehende IT-Systemlandschaft wird harmonisiert und<br />
die Aufgabenverteilung zwischen ERP, MES und PLS ist klar geregelt.<br />
Zwischen den Systemen herrscht ein durchgängiger Informationsfluss,<br />
um konsistente Daten und einen Single-Point-of-<br />
Truth jederzeit sicherzustellen. Die Entscheidung für das Projekt,<br />
resümiert Meier wie folgt: „SAP DM passt sehr gut zu einem modernen<br />
Unternehmen wie Kraiburg TPE, dass sich im Zuge der<br />
Digitalisierung nachhaltig für die Zukunft aufstellen möchte. Wir<br />
sind überzeugt, mit unserer neuen Lösung auch künftige Herausforderungen<br />
im Produktionsumfeld zu meistern.“<br />
Bilder: IGZ<br />
www.igz.com<br />
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Tel. 09637 92920<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 11
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
NEUE i SERIE<br />
DER LEISTUNGSSPRUNG<br />
Wollen Pharmaunternehmen und Maschinenhersteller wettbewerbsfähig<br />
bleiben, müssen sie über den Tellerrand hinausschauen und neueste<br />
Technologien nutzen. Ein Beispiel dafür sind die Tablettenpressen eines<br />
renommierten Herstellers aus Schwarzenbek. Ein aktueller Anwendungsfall<br />
zeigt auf, wie mit ihrer Hilfe die Produktionsmenge verdoppelt wurde.<br />
Die Pharmaindustrie ist bekannt für ihre ständigen Weiterentwicklungen<br />
und Innovationen. Und Fette Compacting<br />
ist vorne dabei. Mit den Tablettenpressen der<br />
neuen i Serie hat das Unternehmen einen entscheidenden<br />
Schritt in die Zukunft der Tablettierung gemacht. Die Maschinenserie,<br />
bestehend aus dem flexiblen Einfachrundläufer<br />
F10i, dem leistungsstarken Allrounder F20i und dem Hochgeschwindigkeits-Doppelrundläufer<br />
F30i vereint bewährte Technik<br />
und innovative Neuerungen zu einer zukunftsweisenden Technologieplattform<br />
für die Solidaproduktion.<br />
01 Neue Generation im Einsatz: Die Maschine fügt sich nahtlos in<br />
das bestehende Produktionsumfeld ein<br />
VORTEILE FÜR ANWENDER<br />
Welche Vorteile die Plattform bietet, weiß der renommierte deutsche<br />
Pharmahersteller Dr. Willmar Schwabe aus erster Hand.<br />
Schwabe produziert hochwertige pflanzliche Arzneimittel. In<br />
den vergangenen Jahren hat das Unternehmen begonnen, seinen<br />
Maschinenpark zu modernisieren und dabei auch die F20i in seine<br />
Produktionsprozesse integriert. Das Ergebnis: eine Verdoppelung<br />
der Produktionsmenge.<br />
Sebastian Kopf, Gruppenleiter Instandhaltung bei Dr. Willmar<br />
Schwabe, erklärt: „Unser Ziel war es, die Produktionsgeschwindigkeit<br />
bei gleicher oder besserer Qualität deutlich zu erhöhen.<br />
Dabei hat die F20i unsere Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern<br />
sogar übertroffen.“ Auf der neuen Hochleistungspresse wird vor<br />
allem ein Blockbuster-Medikament hergestellt, das einen hochdosierten<br />
Spezialextrakt aus Ginkgo enthält. Die erzielte Leistungssteigerung<br />
sorgt bei S. Kopf für Begeisterung: „Ab sofort<br />
können wir statt einer Charge gleich zwei verpressen.“<br />
ALT UND NEU IM EINKLANG<br />
Ein entscheidender Vorteil der F20i und generell der neuen i Serie<br />
ist laut Fette Compacting ihre generationsübergreifende Systemkompatibilität.<br />
Alle prozessrelevanten Baugruppen der Maschine<br />
sind den Komponenten der klassischen i Serie des Herstellers<br />
sehr ähnlich. Das ermöglicht es Anwendern, vorhandene<br />
Matrizen- und Segmentrotoren aus älteren Maschinengenerationen<br />
weiter zu verwenden.<br />
Daraus ergeben sich Vorteile auf mehreren Ebenen: Die neue<br />
Serie minimiert den Aufwand für die Validierung und Qualifizierung<br />
der Maschinen von mehreren Monaten auf wenige Tage.<br />
12 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
Gleichzeitig können bestehende Produktionsumgebungen problemlos<br />
erweitert werden. Auch bei Schwabe konnten die Rotoren<br />
der Vorgängermaschine 2090i mit wenigen Modifikationen in der<br />
F20i weiterverwendet werden.<br />
Charakteristisch ist auch das optimierte Rotorwechselsystem.<br />
Es reduziert den Zeitaufwand für den Produktwechsel erheblich.<br />
Nachdem der Bediener die Druckstationen in Parkposition gebracht<br />
hat, kann er den Rotor mit Hilfe eines Ausbauträgers problemlos<br />
wechseln. Dieses vereinfachte Verfahren spart Zeit und<br />
minimiert gleichzeitig die körperliche Belastung.<br />
TABLETTEN MÜSSEN FIX ABLAUFEN<br />
Ein weiterer Leistungsgarant in der hochvolumigen Produktion<br />
ist der Multiformat-Tablettenablauf, der extra für die neue i Serie<br />
entwickelt wurde: Er ist für die meisten gängigen Tablettenformate<br />
geeignet und sorgt durch eine spezielle Weichenform dafür,<br />
dass sich die Tabletten automatisch den Weg mit dem geringsten<br />
Reibungswiderstand suchen. Das reduziert die Gefahr von Materialstaus.<br />
„Der neue Ablauf hat sich als sehr effektiv erwiesen. Die<br />
Tabletten rutschen viel besser – bisher hat sich noch keine Tablette<br />
festgeklemmt. Auch die standardmäßige Staubabdichtung des<br />
Ablaufs halte ich für äußerst sinnvoll“, bestätigt Kopf.<br />
Staubdicht ist ein zentrales Stichwort bei der neuen i Serie. Alle<br />
Mitglieder der Maschinenfamilie sind serienmäßig staubdicht,<br />
ein wichtiger Aspekt zum Schutz des Bedienpersonals vor Wirkstoffexposition.<br />
Die zunehmende Verwendung neuer pharmazeutischer<br />
Substanzen, einschließlich aktiver pharmazeutischer<br />
Wirkstoffe (Active Pharmaceutical Ingredients, APIs), macht Containment<br />
zu einem bedeutenden Thema für Pharmahersteller.<br />
SICHERHEIT GEHT VOR<br />
In absehbarer Zeit wird „staubdicht“ zum Mindeststandard für<br />
Pharmamaschinen. Die Tablettenpressen der neuen i Serie erfüllen<br />
diesen Standard bereits heute. Für weiteren Containment-<br />
Schutz bietet die neue i Serie mit der Option Containment Guard<br />
entsprechende Lösungspakete, die neben den Tablettenpressen<br />
auch für das Prozess-Equipment zur Verfügung stehen.<br />
Ein durchgängig automatisierter Tablettierprozess sorgt für zusätzliche<br />
Sicherheit des Bedieners: Vom Befüllen der Maschine<br />
bis zur Entnahme der Tabletten muss das Containment zu keinem<br />
Zeitpunkt unterbrochen werden. Aber auch bei der Reinigung<br />
der Maschine ist der Bediener potenziell dem verarbeiteten<br />
Wirkstoff ausgesetzt. Deshalb wurden bei der neuen i Serie die zu<br />
reinigenden Verkleidungsflächen gegenüber den Vorgängermodellen<br />
deutlich reduziert. Staubdichte Verbindungen zwischen<br />
Innenraum und Prozessequipment sowie intelligent verlegte<br />
Kabel und Leitungen sorgen zudem dafür, dass die Maschine<br />
schnell und gefahrlos vorgereinigt werden kann.<br />
VERNETZBAR, BENUTZERFREUNDLICH,<br />
ENERGIEEFFIZIENT<br />
Auch in Sachen Digitalisierung und Vernetzung setzt die neue<br />
i Serie laut Hersteller Maßstäbe. Sie bietet alle technischen Voraussetzungen<br />
für den Einsatz in hochmodernen Produktionsumgebungen<br />
und ermöglicht die einfache Integration von Prozessequipment<br />
nach dem Plug-and-Play-Prinzip. Die offenen Schnittstellen<br />
der Maschine entsprechen den Industriestandards für Automatisierung<br />
und ermöglichen eine einfache Integration der<br />
Tablettenpresse in ein Manufacturing Execution System (MES)<br />
oder eine Anbindung an das Internet der Dinge (IoT). Die F20i<br />
hat somit eine hohe Leistung und Flexibilität. Die Software und<br />
intuitiven Benutzeroberflächen ermöglichen eine einfache<br />
Bedienung. Als digitaler Assistent führt ein Workflow Operation<br />
Wizard Schritt für Schritt durch die Abläufe.<br />
02 Generationenwechsel: Mit kleineren Modifikationen lassen sich<br />
Komponenten der früheren Maschinenversion direkt übernehmen<br />
Zur Vermeidung von Bedienfehlern steht optional eine RFID-<br />
Funktion zur Verfügung. Mit diesem berührungslosen Transceiver-System<br />
können Bauteile von der Maschine automatisch identifiziert<br />
und mit vorgegebenen Rezepten abgeglichen werden.<br />
Darüber hinaus lässt sich die neue i Serie sehr einfach skalieren,<br />
sodass die mechanischen Einstellungen exakt an die Rezepturen<br />
angepasst werden können.<br />
Ein Thema, das für produzierende Unternehmen immer wichtiger<br />
wird, ist die Energieeffizienz. Deshalb sind die Maschinen<br />
der neuen i Serie mit einem intelligenten Energiemonitoring ausgestattet.<br />
Mit seiner Hilfe wird der Stromverbrauch in Echtzeit erfasst<br />
und zusammen mit weiteren Produktionsdaten im Batch-<br />
Protokoll gespeichert. So kann der Anwender für jede Produktcharge<br />
die benötigten Kilowattstunden ermitteln und daraus<br />
detaillierte Prognosen für den zukünftigen Energieverbrauch ableiten.<br />
Bilder: Fette Compacting<br />
www.fette-compacting.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Fette Compacting GmbH<br />
Grabauer Straße 24, 21493 Schwarzenbek<br />
Tel. 04151 120<br />
E-Mail: tablet@fette-compacting.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 13
VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
DRUCKLUFTREIER MEDIENAUFTRAG<br />
Mit dem Sprühsystem Spray.xact Food zeigte Technotrans<br />
auf der diesjährigen Anuga FoodTec eine modulare<br />
Lösung für das nebelfreie Auftragen unterschiedlicher<br />
Medien in der Lebensmittelherstellung. Das Sprühsystem<br />
arbeitet druckluftfrei wahlweise mit temperierten<br />
oder<br />
untemperierten<br />
Ventilen. Auf dem<br />
Messestand<br />
erwartete<br />
Besucher eine<br />
vollständige<br />
mobile Anlage<br />
mit vier Sprühventilen,<br />
die den<br />
präzisen Medienauftrag demonstrieren sollte. Das<br />
System ist modular aufbaubar, vollständig mit lebensmitteltauglichen<br />
Komponenten ausgestattet und<br />
hinsichtlich unterschiedlicher Parameter erweiterbar.<br />
Wasser, Trennmittel, pflanzliche Öle oder auch Vollei<br />
sind in unterschiedlichsten Mengen gleichmäßig<br />
versprühbar. Die Sprühventile arbeiten auf Basis<br />
elektrischer Impulse und somit druckluftfrei. Das<br />
Sprühsystem ist mit einer Standard-Steuerung oder<br />
einer umfangreichen Unicontrol-Steuerung mit einem<br />
integrierten BUS-System verfügbar. Dies ermöglicht<br />
unter anderem die Kommunikation mit übergeordneten<br />
Leitständen.<br />
www.technotrans.de<br />
SCHNELLER MÜNDUNGSWECHSEL<br />
Wer aseptisch abgefüllte<br />
Getränke und Säfte<br />
sowie auch kohlensäurehaltige<br />
Erfrischungsgetränke<br />
produziert,<br />
muss für die verschiedenen<br />
Flaschenöffnungen<br />
einen Mündungswechsel<br />
vornehmen.<br />
Will man das aber bei<br />
PET-Linien durchführen, entstand bisher ein vergleichsweise<br />
hoher Umrüstungsaufwand insbesondere in der<br />
Streckblasmaschine. Durch einen vereinfachten<br />
Mündungswechsels verkürzt KHS jetzt die Zeit, die für<br />
den Umbau der Streckblasmaschine Innopet Blomax<br />
benötigt wird – Preform-Zuführung inklusive. Um den<br />
Umbau insgesamt zu beschleunigen, hat das Unternehmen<br />
nicht nur die einzelnen Arbeitsschritte vereinfacht,<br />
sondern das Konzept für den gesamten Ablauf optimiert.<br />
Damit verkürzt sich jetzt laut Unternehmen die<br />
Zeit, die zwei Bediener zum Beispiel für den Umbau der<br />
Streckblasmaschine Innopet Blomax16 benötigen, um<br />
gut zwei Drittel auf nur noch rund 86 Minuten – Preform-Zuführung<br />
inklusive. Da die PET-Flaschen bei<br />
einer Blocklösung durchgehend am Neck gehalten und<br />
transportiert werden, wurde neben der Streckblasmaschine<br />
auch der Füller weiterentwickelt, um die<br />
Umrüstzeiten zu verkürzen.<br />
www.khs.com/<br />
PLUG-AND-PRODUCE-LÖSUNG AUF<br />
BASIS VON UNIVERSAL AUTOMATION<br />
Die Automatisierungsplattform<br />
Ecostruxure Automation<br />
Expert von Schneider<br />
Electric lässt sich nun<br />
nahtlos mit der PLCnext<br />
Technology von Phoenix<br />
Contact einsetzen. Die<br />
Kompatibilität beider<br />
Systeme stellt laut Unternehmensaussage<br />
einen Meilenstein bei der Transformation<br />
industrieller Automatisierungssysteme dar.<br />
Beide Systeme setzen auf die Runtime-Technologie von<br />
Universalautomation.org und ermöglichen industriellen<br />
Anwendern durch verbesserte Portabilität und<br />
Interoperabilität ein neues Maß an Effizienz. Die<br />
Runtime-Engine basiert auf dem IEC 61499-Standard<br />
und schafft ein Ökosystem von Automatisierungs-Plugins<br />
und Softwareanwendungen, die völlig unabhängig<br />
von der Hardware arbeiten können, auf der sie ausgeführt<br />
werden. Dieser softwaredefinierte Automatisierungsansatz<br />
gibt Industrieunternehmen die Möglichkeit,<br />
Automatisierungsplattformen verschiedener<br />
Hersteller zu kombinieren, um so die Hürden von<br />
geschlossenen und proprietären Plattformen zu<br />
überwinden.<br />
www.se.com<br />
IEC61499-KONFORME ANGEBOTE<br />
PRÄSENTIERT<br />
Universalautomation.Org wächst weiter. Ab sofort<br />
unterstützen auch die Hersteller Matribox, Taotech,<br />
Odot, Asrock Industrial und Hnac eine herstellerunabhängige<br />
und softwarezentrierte Automatisierung. Die<br />
Organisation stellt seinen Mitgliedern die Referenzimplementierung<br />
einer<br />
auf der<br />
Norm<br />
IEC 61499<br />
basierenden<br />
Runtime-<br />
Umgebung<br />
zur Verfügung.<br />
Eine<br />
Automatisierung nach IEC 61499 sieht die Entkopplung<br />
zwischen Steuerungshardware und -software vor. Das<br />
heißt, Anwendungen können in einer unabhängigen<br />
Softwareschicht eventorientiert modelliert, dezentral<br />
verteilt und nahezu beliebig wiederverwendet werden.<br />
Die Europäische Norm EN oder auch internationale<br />
Norm IEC 61499, befasst sich mit Funktionsbausteinen<br />
für industrielle Prozessmess- und -steuerungssysteme.<br />
Sie ist auch als DIN-Norm für Deutschland gültig und<br />
wurde erstmals 2005 veröffentlicht.<br />
www.universalautomation.org<br />
14 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
ZEIT GESPART BEI DER ABFÜLLUNG<br />
Früher wurden die Produkte von PHI Oil in manuellen Prozessen auf einer Waage in Gebinde<br />
abgefüllt. Nun erfolgt die Abfüllung direkt in die leeren Gebinde auf der Palette. Bei jedem<br />
einzelnen Abfüllvorgang spart die Abfüllanlage FFS 21 von Fricke damit Zeit ein. Der rollengelagerte,<br />
schwenkbare Teleskopauszug<br />
sorgt für die Positionierung des Abfüllventils<br />
über dem Gebinde. Ein weiterer Vorteil<br />
der Maschine liegt laut Hersteller in der<br />
flexiblen, automatisierten Anpassungsmöglichkeit<br />
der Abfüllung. Die implementierte<br />
Software ermöglicht es, verschiedene<br />
Abfüllprogramme in der Anlagensteuerung<br />
zu hinterlegen. Die Gebinde müssen<br />
nur noch auf der Palette positioniert und<br />
der für den speziellen Produktionsauftrag<br />
hinterlegte Barcode eingescannt werden.<br />
Der Anwender kann zwischen verschiedenen Modellen mit einer, zwei oder drei Waagen<br />
wählen. Je nach Ausführung beläuft sich der Platzbedarf auf minimal 1,5 x 3 Meter und<br />
maximal auf 2,5 x 3,5 Meter sowie einer Höhe von 3,3 Metern.<br />
www.frickedosing.com<br />
STAUB-<br />
ARBEITSPLÄTZE<br />
RICHTIG PLANEN<br />
Dieses kostenlose Whitepaper enthält<br />
wichtige Hinweise zu folgenden Aufgabenstellungen:<br />
W<br />
W<br />
W<br />
Durchführung einer Gefährdungsbeurteilung<br />
für Arbeitsplätzen mit<br />
hoher gesundheitsgefährdender<br />
Staubexposition<br />
Festlegung von geeigneten<br />
Schutzmaßnahmen<br />
Bestimmung einer technischen<br />
Schutzmaßnahme<br />
KÖRBER UND LABWARE INTEGRIEREN MES UND LIMS<br />
Labware tritt dem Körber-Ökosystem bei. Damit soll<br />
nun die Integration von Labwares LIMS (Laboratoy<br />
Information Management System) und Körbers<br />
PAS-X MES (Manufacturing Execution System)<br />
reibungslos funktionieren. Die Integration von MES<br />
und LIMS hat sich als ein Bestandteil der digitalen<br />
Transformation in der Pharma- und Biopharmaindustrie<br />
herauskristallisiert, insbesondere angesichts der<br />
entscheidenden Rolle des Labors in den gesamten Produktions- und Lieferkettenprozessen.<br />
Ein möglicher Ablauf ist: Im Rahmen des Herstellungsprozesses löst PAS-X MES beispielsweise<br />
eine Probenanforderung an das LIMS aus. Das LIMS übermittelt detaillierte Probendaten an<br />
das MES zurück und ermöglicht so einen effizienten Etikettendruck für jede Probe. Nach der<br />
Probenentnahme sendet PAS-X MES eine Probenbestätigung an das LIMS, die zusätzliche<br />
Informationen für die Qualitätskontrolle (QK) enthält. Das Labor führt die Tests durch, und<br />
das LIMS verwaltet die Ergebnisse, die dann zur weiteren Verarbeitung zurück an das MES<br />
übermittelt werden.<br />
www.koerber-pharma.com<br />
G R AT I S<br />
D O W N L O A D<br />
ULTRALEICHTE PET-FLASCHE FÜR KLEINE MENGEN<br />
Die neue PET-Flasche von Sidel kommt im Miniformat und wurde für Produkte wie Trinkjoghurt<br />
oder probiotische Joghurts mit Füllmengen zwischen 65 und 150 ml entworfen. Die<br />
Flasche eignet sich gut für den Vertrieb in der Kühlkette und bei Umgebungstemperatur.<br />
Weiterhin ist sie auch für Anwendungsbereiche im<br />
Sektor der Säfte, Nektare, Softdrinks, isotonischer<br />
Getränke und Tees konzipiert. Das neue Format hat ein<br />
Gewicht von 3,9 g (bei einer 100-ml-Flasche für verlängerte<br />
Haltbarkeit) und von 5,4 g bei einer aseptischen<br />
100-ml-Flasche, das durch ein spezielles Preform-Design<br />
erzielt wird. Dieses Preform-Design eignet sich für einen<br />
rPET-Anteil von 100 % und ermöglicht einen Blasdruck<br />
unter 15 bar. Die Flasche ist kompatibel mit Roll-Fed- oder Sleeve-Etikettierung. Sie basiert<br />
auf einer konzipierten Preform, die selbst mit reduzierten Erhitzungszonen (was trotzdem für<br />
eine gute Materialverteilung sorgt) ein breites Prozessfenster ermöglicht. Außerdem ist die<br />
Flasche für hohe Produktionsleistungen bis 66.000 Flaschen pro Stunde geeignet.<br />
www.sidel.com<br />
Besuchen Sie uns!<br />
Achema | 10.-14.06.24 | Frankfurt<br />
www.denios.de/containment
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
PTFE-ABSPERRKLAPPE<br />
FÜR AGGRESSIVE MEDIEN<br />
RESILIENT GEGEN ÄTZENDES<br />
Mit der besonderen Eignung für Medien wie Chlorgas, Fluss- und<br />
Schwefelsäure passt eine Absperrklappe aus der Schweiz perfekt<br />
in das Armaturenportfolio eines Powder und Bulk Spezialisten.<br />
Warex Valve aus Senden ist für seine leistungsstarken<br />
Absperrarmaturen bekannt, die auch in explosionsgeschützten<br />
Bereichen Sicherheit und Dichtigkeit<br />
ermöglichen. Dabei spielen für den Sendener<br />
Armaturenexperten anwenderspezifische Konfigurationen eine<br />
entscheidende Rolle, um eine prozessoptimierte Funktionalität<br />
zu erreichen.<br />
Die Kooperation mit dem Unternehmen Chemvalve-Schmid aus<br />
Welschenrohr in der schönen Schweiz lag daher auf der Hand:<br />
Der Hersteller ist seit mehr als 30 Jahren bekannt für seine modularen,<br />
PTFE-ausgekleideten Absperrklappen. Wie Warex Valve<br />
setzt das Schweizer Unternehmen nicht nur auf die sprichwörtliche<br />
Präzision, sondern auch auf eine flexible Produktion durch<br />
das eigene Mitarbeiterteam. Besonders die PTFE-Absperrklappe<br />
QUALITÄT AUS SENDEN<br />
Für den Sendener Armaturenexperten ermöglicht der Vertrieb der Chemflyer CST eine gezielte Erweiterung des Portfolios<br />
an Spezialarmaturen für Einsatzbereiche in der Lebensmittel-, Chemie- und Pharmaindustrie. Seit 60 Jahren bietet Warex<br />
Valve ein breites Sortiment an Absperrklappen, Kugelhähnen, Dichtungssystemen und Ersatzteilen an. Von der Schüttgutindustrie<br />
bis zum Anlagenbau hat sich das Unternehmen durch Armaturenlösungen für flüssige, feste, aggressive,<br />
schleißende und gasförmige Medien einen internationalen Kundenstamm aufgebaut.<br />
16 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
01 Maßarbeit: Die im<br />
Zehntel-Millimeter-Bereich<br />
präzise dimensionierte,<br />
einteilige Klappenscheibe<br />
bleibt sicher in der Armatur<br />
verankert<br />
02 Lässt nichts durch:<br />
Die spritzgegossenen<br />
Elastomereinlagen sorgen<br />
laut Unternehmen für<br />
maximale Dichtheit<br />
Chemflyer CST ist hier erwähnenswert. Die wird in Welschenrohr<br />
nach höchsten Qualitätsstandards hergestellt. Anwender können<br />
sie laut Hersteller ab sofort auch über Warex Valve erwerben.<br />
KONSTRUKTIONSVORTEILE<br />
Die Absperrklappe weist eine reibungslose Funktionalität im Einsatz<br />
mit korrosiven Medien und viel Raum für Modifikationen auf.<br />
Diese ergeben sich durch die vorteilhafte Baukonstruktion: Die<br />
abgerundeten und polierten Dichtflächen der Klappenscheibe<br />
verringern das Drehmoment und ermöglichen den Einsatz von<br />
kleineren, günstigeren Antrieben und verlängern laut Hersteller<br />
somit die Standzeit. Die im Zehntel-Millimeter-Bereich präzise<br />
dimensionierte, einteilige Klappenscheibe bleibt dabei sicher in<br />
der Armatur verankert. Die spritzgegossenen Elastomereinlagen<br />
sorgen laut Unternehmen für maximale Dichtheit. Die Klappe ist<br />
von Grund auf modular aufgebaut und mit Seriennummer individuell<br />
rückverfolgbar.<br />
MODIFIZIERTES PTFE<br />
Optional ist die Chemflyer CST auch in nochmals verbessertem<br />
PTFE erhältlich, welches eine reduzierte Permeabilität erzielt<br />
und die Lebensdauer bei hohen Betriebstemperaturen verlängert.<br />
Die Klappe hat Nennweiten von DN 25 bis zu DN 1200 und<br />
ist mit allen gängigen Antriebssystemen durch frei wählbare<br />
Wellen enden kompatibel. Die Kopfflansche nach ISO 5211 ermöglichen<br />
den direkten Anbau von Stellantrieben, Getrieben<br />
und Hand hebeln. Die Absperrklappe ist für Betriebstemperaturen<br />
von -60 bis +200 °C geeignet und konform nach<br />
DGRL 2014/68/EU, ATEX 2014/34/EU, Lebensmittel (EC)<br />
Nr. 1935/22004 sowie der FDA | TA-Luft.<br />
Bilder: Chemvalve-Schmid, Schweiz<br />
www.warex-valve.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Warex Valve GmbH<br />
Stauverbrink 2, 48308 Senden<br />
Tel. 02536 99580<br />
E-Mail: info@warex-valve.com<br />
www.ProcessSensing.com<br />
Michell | Dew Point Instruments<br />
Aii | Oxygen Sensors<br />
Rotronic | Humidity Instruments<br />
Rotronic | Monitoring System<br />
LDetek | Trace Impurity Analyzers<br />
Dynament | Gas Safety Sensors<br />
Ntron | Oxygen Analyzers<br />
SST | Oxygen Sensors
ZWEIWEGE-BERSTSCHEIBEN<br />
SICHER AUF<br />
ZWEI WEGEN<br />
INTERVIEW MIT RALF DIEDERICHS,<br />
GESCHÄFTSFÜHRER VON SCHWING<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
Herr Diederichs, Sie sagten vor Beginn des Interviews: „Zweiwege-Berstscheiben<br />
bieten erhöhte Sicherheit in alle Richtungen<br />
und minimieren Aufwand und Kosten durch ihre vielseitige<br />
Anwendung.“ Somit werden sie vor allem dann eingesetzt,<br />
wenn Druckentlastung sowohl bei Über- als auch bei Unterdruckbedingungen<br />
ermöglicht werden muss. Wie genau<br />
funktioniert das Zusammenspiel bei den Produkten?<br />
DIEDERICHS: Bidirektional arbeitende Berstscheiben bestehen<br />
aus mehreren, zum Teil unterschiedlichen Berstfolien, die bei<br />
einem vordefinierten Druck auf der einen Seite aufbrechen und<br />
so den Überdruck oder Unterdruck entweichen lassen. Zu den<br />
Bauteilen einer solchen Sicherheitsarmatur zählen zwei vorgeschnittene<br />
Metallfolien mit Sollbruchstellen, über die die Ansprechdrücke<br />
eingestellt werden. Weitere Bestandteile sind eine<br />
Dichtmembran sowie ein Stabilisierungsring. Das intelligente<br />
Zusammenspiel dieser Komponenten ermöglicht eine Reaktion<br />
auf Druckänderungen in Millisekunden, garantiert splitterfreies<br />
Auslösen und bietet somit zuverlässigen Schutz gegen Verunreinigungen<br />
eines Mediums.<br />
Dies klingt nach maßgeschneiderten Anpassungen?<br />
DIEDERICHS: Genau. Die Funktion macht Zweiwege-Berstscheiben<br />
zu einer idealen und kostengünstigen Lösung für Anwendungen,<br />
in denen Druckschwankungen oder Vakuumbil-<br />
Ralf Diederichs ist Geschäftsführer von<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />
dung nicht nur sehr plötzlich, sondern zudem in geringer Form<br />
auftreten. Unsere Berstscheiben reagieren sowohl auf identische<br />
Ansprechdrücke, zum Beispiel plus oder minus 0,5 bar. Sie sind<br />
außerdem bei unterschiedlichen Ansprechdrücken, zum Bei-<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/xx <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
Das so ein kleines Teil so viel zur Sicherheit beitragen kann, finde ich<br />
klasse. Sicherheitslösungen sind oft doch größer, teurer oder<br />
technisch komplexer. In diesem Fall geht die Sicherheit sprichwörtlich<br />
in zwei Richtungen. Denn, ob eine Anlage ex- oder implodiert, ist<br />
für diese Berstscheibe egal. (Auch wenn die Auswirkungen bei<br />
Unfällen technisch gesehen gleich teuer sind.) Wenn sich nun mit<br />
kleinem Aufwand ein großes (sicheres) Ergebnis erzielen lässt, ist<br />
das in meinen Augen eine klassische Win-win-Situation. Manchmal<br />
sind es doch die kleinen Dinge im Leben, die Großes bewirken.<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
Zweiwege-Berstscheibe als<br />
bidirektionale Sicherheitslösung<br />
für Anwendungen mit Über- und<br />
Unterdruckbedingungen in der<br />
Chemieindustrie<br />
spiel plus 0,5 bar und minus 0,2 bar, einsetzbar. Die speziell<br />
entwickelten flachen Berstscheiben unserer Typenreihen DIF<br />
und LPD eignen sich besonders gut für Anforderungen mit unterschiedlichen<br />
Ansprechdruckkombinationen. Die Scheiben<br />
werden exakt auf die spezifischen Anforderungen von Anlagen<br />
abgestimmt und ermöglichen eine optimale Druckregelung.<br />
Anspruchsvolle Technik in den Scheiben: Sind sie trotzdem so<br />
zuverlässig und langlebig wie andere Berstscheiben?<br />
DIEDERICHS: Zweiwege-Berstscheiben werden direkt zwischen<br />
Flanschen eingebaut und benötigen keine Halter beziehungsweise<br />
keine speziellen Halter mit Messerklingen. Hergestellt<br />
werden sie aus hochwertigen Materialien, die speziell auf<br />
die Anforderungen der Chemieindustrie und Umwelttechnik<br />
abgestimmt sind. Dazu zählen zum Beispiel Edelstahl, Nickel,<br />
Monel, Inconel, Hastelloy, Titan und Tantal. Diese Materialien<br />
sind korrosionsbeständig und chemisch inert und haben eine<br />
hohe Zuverlässigkeit sowie Langlebigkeit. Selbst unter extremen<br />
Bedingungen behalten die bidirektional arbeitenden Sicherheitsarmaturen<br />
ihre Leistungsfähigkeit bei, minimieren<br />
den Wartungsaufwand und tragen zur kontinuierlichen Produktivität<br />
bei.<br />
Sicherheit braucht Nachweis: Sind die Scheiben zertifiziert?<br />
DIEDERICHS: Die Verwendung von Sicherheitsarmaturen erfordert<br />
höchste Sicherheitsstandards und die Einhaltung aller relevanten<br />
Zulassungen und Zertifikate. Unsere Zweiwege-Berstscheiben<br />
erfüllen alle notwendigen Zulassungen und Zertifikate,<br />
um eine zuverlässige und sichere Anwendung in der Chemieindustrie<br />
und Umwelttechnik zu gewährleisten.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass …?<br />
DIEDERICHS: … Zweiwege-Berstscheiben insgesamt eine umfassende<br />
Sicherheitslösung für Anwendungen mit Über- und<br />
Unterdruckbedingungen darstellen. Durch ihre vielseitigen<br />
Einsatzzwecke ermöglichen sie eine effiziente Druckentlastung<br />
und minimieren Kosten. Durch ihre schnelle Reaktionsfähigkeit,<br />
präzise Einstellbarkeit und hohe Zuverlässigkeit können sie<br />
maßgeblich zur Sicherheit, Effizienz und Produktivität von Anlagen<br />
beitragen. Und nicht zuletzt sind sie meiner Meinung<br />
nach unverzichtbar für den Schutz der Mitarbeitenden und der<br />
Umwelt.<br />
Bilder: Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong>, industrieblick– stock.adobe.com,<br />
pixelalex – stock.adobe.com<br />
DAS INTERVIEW FÜHRTE GUIDO MATTHES,<br />
REDAKTEUR VERFAHRENSTECHNIK<br />
www.schwing-pmt.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Schwing <strong>Verfahrenstechnik</strong> GmbH<br />
Oderstraße 7, 47506 Neukirchen-Vluyn<br />
Tel. 02845 9300<br />
E-Mail: info@schwing-pmt<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 19
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
KOMPAKT OHNE ÖL<br />
Beim Turbokompressor T 220 von Boge kommt die gesamte Antriebsmechanik<br />
ohne Öl aus. Somit kann der Kompressor eine Alternative zu ölfreien Schraubenkompressoren<br />
darstellen. Das Gerät erzeugt eine Liefermenge von 35,6 m³/min<br />
bei einem Druck von 7,5 bar. Das Verdichtungsprinzip beruht auf einer dreistufigen<br />
Verdichtung, die komplett ohne Öl auskommt. 60.000 U/min werden ohne<br />
Einsatz eines Getriebes erzeugt. Die Antriebswelle ist luftgelagert und unterscheidet<br />
sie damit von herkömmlichen Magnet- und Wälzlagern. Weil keine<br />
Schmierung für die Antriebsmechanik notwendig ist, kann auf sämtliche<br />
Bauteile eines Ölkreislaufs verzichtet werden, was wiederum Platzersparnis bringt. Darüber hinaus steigt die Zuverlässigkeit<br />
des Systems, da weniger Komponenten verschleißen können oder gewartet werden müssen. Der Kompressor<br />
produziert ölfreie Druckluft der Klasse 0 und hat einen Schalldruckpegel von 70 dB(A).<br />
www.boge.com<br />
BLACK PANTHER ERWEITERT<br />
Die permanenterregten<br />
Synchronmotoren<br />
von<br />
Groschopp sind<br />
mit integrierter<br />
Regeltechnik<br />
kompakt und<br />
energieeffizient<br />
aufgebaut. Sie lassen sich laut Datenblatt exakt auf<br />
die Anforderungen der jeweiligen Anwendung<br />
zuschneiden: von der Lebensmittel-, Pharma- oder<br />
Chemieindustrie bis hin zu hochautomatisierten,<br />
batteriebetriebenen Transportrobotern. Nun<br />
erweitert der Hersteller mit der Baugröße EGK80-<br />
40 seine Black- Panther-Baureihe. Diese bietet laut<br />
Eigenaussage weitere Vorteile wie eine optional<br />
realisierbare Sinuskommutierung für eine hohe<br />
Effizienz und gute Gleichlaufeigenschaften vor<br />
allem bei niedrigen Drehzahlen, sowie eine<br />
geringere Geräusch- und Wärmeentwicklung. Die<br />
Niederspannungs-Servomotoren verfügen über<br />
einen integrierten Servoregler, was laut Unternehmen<br />
den Verdrahtungsaufwand und Platzbedarf<br />
auf ein Minimum reduziert. Über die digitalen und<br />
analogen Ein- und Ausgänge sowie die interne MPU<br />
(Motion Process Unit) lassen sich komplexe Abläufe<br />
frei programmieren.<br />
www.groschopp.de<br />
SCHRÄGSITZVENTILE FÜR DIE LEBENS-<br />
MITTEL- UND GETRÄNKEHERSTELLUNG<br />
Schubert und Salzer erweiterte sein<br />
Sortiment an Steril- und Aseptikventilen<br />
um zwei neue Typen von Schrägsitzventilen<br />
für Hygieneanwendungen. Das<br />
Absperrventil Typ 7015 und das Stellventil<br />
Typ 7025 mit integriertem, digitalem<br />
Stellungsregler, sollen insbesondere in<br />
der Lebensmittel- und Getränkeherstellung<br />
Anwendung finden. Der Einsatzbereich<br />
dieser Ventile ist unter anderem das<br />
Regeln und Absperren von Produktströmen,<br />
Trinkwasser, CO2, Stickstoff, aber<br />
auch Sterildampf und Sterilluft. Alle<br />
medienberührten Edelstahl-Oberflächen<br />
der totraumoptimierten Ventilkonstruktion<br />
können mit einer Oberflächengüte kleiner Ra 0,8 μm<br />
ausgeführt werden. Die neuen Ventiltypen in den Nennweiten<br />
DN 15-50 und der Druckstufe PN 40 sind geeignet für<br />
Medien mit Temperaturen von 30 bis 170 °C – in Sonderausführung<br />
sogar von 50 bis 180 °C. Alle Edelstahl-Teile, die mit<br />
dem Medium in Kontakt kommen, sind chargenrückverfolgbar.<br />
Alle medienberührten Kunststoffe sind FDA-konform und<br />
entsprechen der EG-Verordnung 1935/2004 sowie der<br />
EU-Kunststoffverordnung 10/2011. Beide Ventiltypen erfüllen<br />
auch die Anforderung gemäß der TA-Luft (12-2021) mit<br />
DIN EN ISO 15848-1:2017.<br />
www.controlsystems.schubert-salzer.com<br />
FÜR POSITIONIERUNGSAUFGABEN AUCH IN DER<br />
VERFAHRENSTECHNIK<br />
Mittels Profilanalyse können die 2D-Profilsensoren der OX-Serie von<br />
Baumer laut Eigenaussage eine Vielzahl bisher anspruchsvoller<br />
Positionier- und Inspektionsaufgaben nun wirtschaftlicher lösen. Die<br />
integrierten Werkzeuge lassen sich direkt über das intuitive Webinterface<br />
parametrieren. Die Profilsensoren können laut Unternehmen<br />
überall eingesetzt werden, wo OK/NOK-Prüfungen oder Positionieraufgaben<br />
über die Auswertung von Höheninformationen möglich sind. Ein<br />
umfangreicher Satz an Werkzeugen ermöglicht die komplette Verarbeitung<br />
der Profildaten direkt im intelligenten Sensor. Ohne weitere Schritte übermittelt er den Positionswert mit einer<br />
Präzision von 5 µm an die Steuerung.<br />
www.baumer.com<br />
20 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />
FEDER AUS EDELSTAHL<br />
Die neuen Sterngriffe mit<br />
Sicherheitsfunktion von Kipp<br />
bieten laut Unternehmen überall<br />
dort eine optimale Lösung, wo<br />
Veränderungen an der Klemmstelle<br />
durch unbeabsichtigtes Öffnen oder Schließen verhindert<br />
werden sollen und gleichzeitig Griffigkeit und Benutzerfreundlichkeit<br />
gefragt sind. Die Einsatzmöglichkeiten sind<br />
vielfältig und reichen vom Maschinenbau über die Messtechnik<br />
bis hin zu verfahrenstechnischen Anlagen. Der Sterngriff<br />
lässt sich im Ausgangszustand frei drehen und besitzt keine<br />
Verbindung zur Klemmstelle. Erst durch Drücken des Griffs<br />
rastet die Verzahnung ein und die Klemmung kann über eine<br />
Gewindebuchse beziehungsweise einen Gewindebolzen –<br />
wahlweise aus Stahl oder Edelstahl – gelöst oder angezogen<br />
werden. Die Rückstellung erfolgt unmittelbar nach Loslassen<br />
des Sterngriffs über eine stabile Feder aus Edelstahl. Diese<br />
Sicherheitsfunktion soll verhindern, dass eingestellte Positionen<br />
unbeabsichtigt verstellt werden.<br />
www.kippwerk.de<br />
HEEL SETZT PAS-X MES EIN<br />
Der Arzneimittel-Hersteller Biologische Heilmittel Heel hat<br />
Werum PAS-X MES 3.3.0, das Nextgen MES für Pharma,<br />
Biotech und Zell- & Gentherapie von Körber, erfolgreich in<br />
seinem Hauptwerk in Baden-Baden eingeführt. Das MES<br />
bietet laut Hersteller standardmäßig ein Höchstmaß an<br />
Funktionalität und wurde deshalb out-of-the-box implementiert,<br />
wodurch zukünftige Updates durchgeführt werden<br />
können. Mit Hilfe des MES hat Heel die ersten vier Verpackungslinien<br />
digitalisiert und so die papierbasierte Konfektionierungsdokumentation<br />
seiner Produkte abgelöst. Die<br />
Anbindung wurde nahezu im Standard realisiert, so dass mit<br />
wenigen generischen MBRs mehr als<br />
2.000 Fertigprodukte verarbeitet<br />
werden können. Das SAP ERP ist über<br />
eine Standardschnittstelle vollständig<br />
integriert. Die Anpassung der zahlreichen<br />
SAP-Stücklisten und -Fertigungsversionen<br />
hat sich ausgezahlt: So<br />
kann Heel nun im Electronic Batch<br />
Recording automatisch bilanzieren<br />
und profitiert vom parallel stattfindenden<br />
Batch Record Review.<br />
www.koerber-pharma.com<br />
FEDERSTÖSSEL FÜR DIE PHARMAINDUSTRIE<br />
Die Federstößel FSTIm und FSTImc von Schmalz lassen sich<br />
individuell an unterschiedliche Anforderungen anpassen.<br />
Damit die Auslegung schnell von der Hand geht, gibt es vom<br />
Unternehmen einen neue Online-Konfiguratoren mit integrierter<br />
Fehlervermeidung. Durch die leichtgängige Feder<br />
handhaben Federstößel<br />
zum Beispiel in der<br />
Pharmaindustrie<br />
empfindliche Werkstücke<br />
schonend und<br />
bieten in Kombination<br />
mit einem Flachsauger<br />
eine hohe Positionsgenauigkeit.<br />
Aufgrund der innenliegenden Feder und der<br />
reduzierten Verschlauchung verringert sich die Partikelgenerierung<br />
auf ein Minimum. Um die Auslegung zu beschleunigen<br />
und mögliche Fehlerquellen auszuschließen, launcht<br />
Schmalz jeweils einen Konfigurator für die Federstößel FSTIm/<br />
FSTImc. So lässt sich beispielsweise zwischen unterschiedlichen<br />
Stößelhüben wählen und die Art des Vakuumanschlusses,<br />
die Ausführung sowie den Sauggreifertyp oder den<br />
Gewindeanschluss bestimmen. Die Federstößel unterstützen<br />
in den jeweiligen Varianten Eigenschaften wie ESD.<br />
www.schmalz.com<br />
NEUE ANWENDUNGEN FÜR TRINKWASSER<br />
Thermoplastische Elastomere<br />
(TPE) von Kraiburg eignen<br />
sich für Anwendungen der<br />
Trinkwasser- und Sanitärindustrie,<br />
die im Einklang mit<br />
der ab März 2025 auch für<br />
TPE verbindlichen, strengen<br />
KTW-BWGL-Richtlinie stehen. Die Compounds zielen auf<br />
Dichtungen, Abdichtungen sowie Komponenten und erfüllen<br />
alle relevanten Anforderungen für Endprodukte mit Kalt-,<br />
Warm- und erstmals Heißwasserkontakt in der Europäischen<br />
Union. Die vorgestellten Hot Water TPE der Thermolast<br />
DW-Reihe lösen ab <strong>2024</strong> die bisherigen DW- und DW/<br />
CS-Produkte ab. Die TPE bieten einen besseren Druckverformungsrest<br />
bei erhöhten Temperaturen. Das Spektrum der<br />
Materialtypen umfasst Produkte mit unterschiedlicher Härte<br />
sowie gesicherter Haftung zu PP oder PE im direkten Zweikomponentenverbund.<br />
www.kraiburg-tpe.com<br />
ELASTOMERDICHTUNGEN FÜR KRITISCHE ANWENDUNGSBEREICHE<br />
Neben der Unbedenklichkeitsprüfung gemäß FDA 21. CFR 177.2600 besitzt der AP 307 von COG die<br />
Freigabe nach USP Chapter 87 und USP Chapter 88 Class VI bis +121 °C. Auch den Test auf Zytotoxizität<br />
(nach ISO 10993-5:2009) hat der EPDM Compound erfolgreich bestanden. Die niedrigen Migrationswerte<br />
dieses EPDM Compounds sind insbesondere in Anwendungen gefordert, wo das Risiko<br />
einer Kontamination mit den abzudichtenden Medien besteht, zum Beispiel bei der Zellkultivierung<br />
oder Insulinproduktion. Darüber hinaus beweist der Werkstoff laut Unternehmen höchste Widerstandsfähigkeit<br />
im Kontakt mit CIP- und SIP-Medien und ist in Anwendungen mit aggressiven<br />
WFI-Wasser geeignet. Der A 307 ist für Einsatztemperaturbereich von -40 bis +150 °C. geeignet.<br />
www.cog.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 21
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
TIER COLLABORATION DASHBOARD<br />
IN SHIFTCONNECTOR<br />
Das Software-Unternehmen Eschbach stellt sein<br />
neues Tier Collaboration Dashboard in Shiftconnector<br />
vor. Das ist eine Enterprise Plattform, die<br />
speziell für die<br />
Pharma- und<br />
Chemiebranche<br />
entwickelt<br />
wurde. Das<br />
neue Dashboard<br />
soll die<br />
Kommunikation<br />
zwischen Schichtteams und verschiedenen<br />
Bereichen in der pharmazeutischen Produktion, die<br />
aufgrund hoher Schutzmaßnahmen voneinander<br />
getrennt sind, ermöglichen. Dabei zeigt das<br />
Dashboard alle prozessrelevanten Informationen<br />
an. In einer komplexen Prozesslandschaft, wie sie<br />
in der Produktion von Pharmazeutika vorzufinden<br />
ist, bilden verschiedene Teams zusätzlichen Schutz<br />
gegen Fehler und Abweichungen. Doch dies hält<br />
vor allem in einer 24/7 Produktion besondere<br />
Herausforderungen bereit. Deshalb ist es wichtig,<br />
dass die Mitarbeiter der Schichten miteinander<br />
kommunizieren, um die Transparenz über Prozesse<br />
zu ermöglichen.<br />
www.eschbach.com<br />
DRUCKLUFTLECKAGEN EINFACH<br />
SICHTBAR MACHEN<br />
Econ Solutions<br />
erweitert sein Portfolio<br />
um das Leckagesuchgerät<br />
Ultracam LD 500 /<br />
510. Mit 30 MEMS-Mikrofonen<br />
berechnet<br />
und visualisiert es<br />
Ultraschallbilder.<br />
Hauptvorteil gegenüber<br />
klassischen Leckagesuchgeräten ist laut<br />
Hersteller die optische Darstellung der Leckage in<br />
Echtzeit-Bildern selbst in lauten Umgebungen. Umgebungsgeräusche<br />
werden ausgeblendet. Das<br />
Gerät detektiert kleinste Leckagen von 0,1 l/min<br />
auch über große Entfernungen hinweg und macht<br />
den für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbaren<br />
Ultraschall hörbar. Es lässt sich bis zu neun<br />
Stunden im Dauerbetrieb nutzen. Durch das<br />
geringe Gewicht und der ergonomischen Form<br />
eignet es sich gut für die Einhandbedienung. Die<br />
Ultracam zeigt auf dem integrierten Display sofort<br />
die Leckagerate in l/min oder cfm (cubic feet per<br />
minute) mit dem zugehörigen Einsparpotenzial in<br />
Euro/Jahr an. Diese Daten lassen sich zusammen<br />
mit dem Foto abspeichern und via USB in das<br />
Maßnahmentool der Econ4 Energiemanagement-<br />
Software importieren.<br />
www.econ-solutions.de<br />
SOLUTION TOOLBOX UND<br />
SENSORWERKSTATT<br />
Der Sensorspezialist Baumer bot auf der SPS viele Möglichkeiten,<br />
die umfangreiche Sensor Solution Toolbox zu erkunden,<br />
zum Beispiel mit der Sensorwerkstatt. An drei Stationen<br />
konnten Interessierte selbst oder im Dialog Produkte testen,<br />
beispielsweise die smarten 2D-Profilsensoren der OX-Serie.<br />
Die Baumer Connectivity-Experten zeigten bei Live-Demos,<br />
wie leicht sich IO-Link-Geräte anbinden und parametrieren<br />
lassen. Ein weiteres Thema der Sensorwerkstatt waren die<br />
Lichtschranken und Lichttaster. Weitere, gezeigte Lösungen<br />
waren der neue kapazitive Sensor PL240. Bei dem zeigt sich<br />
das Messprinzip bis Wandstärken von 6 mm unbeeindruckt<br />
von Anhaftungen<br />
und Kondensat. Der<br />
kamerabasierte<br />
Multicode-Leser<br />
IDC200 identifiziert<br />
alle gängigen 1Dund<br />
2D-Codes und<br />
ist in wenigen<br />
Sekunden einsatzbereit:<br />
per USB-C<br />
Kabel anschließen,<br />
IP-Adresse ins Webinterface eintragen und Auto-Setup<br />
drücken. Die OX-Serie, die Induktivsensoren der Serien IF200<br />
und IF250, die neu entwickelte Sensorfamilie O330 und der<br />
besonders robuste Encoder EAM580RS waren weitere<br />
Highlights auf der Messe.<br />
www.baumer.com<br />
ABNEHMBARE<br />
WÄRMEBILDKAMERA<br />
Teledyne Flir hat die Flir One Edge vorgestellt,<br />
ein Kamerasystem für mobile<br />
Endgeräte für den Infrarot- und sichtbaren<br />
Bereich. Die Kamera ist genauso abnehmbar<br />
wie ihre große Schwester One Edge Pro und<br />
verfügt ebenfalls über Bluetooth und<br />
drahtlose Konnektivität; ihr Funktionsumfang<br />
wurde jedoch speziell auf die Bedürfnisse<br />
von Anwendern, kleinen Unternehmen<br />
und Großkunden zugeschnitten. Die<br />
Edge lässt sich über die unternehmenseigene<br />
App mit einem intelligenten Endgerät<br />
verbinden und ermöglicht es dem Nutzer,<br />
Hotspots und Coldspots zu identifizieren. Die Kamera ist mit<br />
anderen Softwaretools des Herstellers kompatibel. Die Flir<br />
Ignite-Cloud-Konnektivität erlaubt einfache Freigaben,<br />
gemeinsame Nutzung, Sicherung, Webbearbeitung und<br />
Berichterstellung. Das Hardwaredesign der Edge macht Kabel<br />
oder Stecker zum Anschließen an das Gerät überflüssig und<br />
ermöglicht eine betriebssystemunabhängige Wärmebildkamera.<br />
Die MSX-Funktion verbessert die radiometrische<br />
Auflösung der Lepton-Wärmebildkamera von 80 × 60 Pixeln<br />
durch die Kombination mit einer Kamera für sichtbares Licht<br />
(Auflösung: 640 × 480 Pixel). Das Design erfüllt Schutzart IP54<br />
und ist fallgeprüft bis zwei Meter Höhe.<br />
www.teledyneflir.com<br />
22 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />
DIGITAL-TEMPERATUR-<br />
TRANSMITTER<br />
Der neue Digital-Temperaturtransmitter<br />
Typ T38 von Wika<br />
ermöglicht laut Hersteller eine<br />
flexible und stabile Temperaturmessung.<br />
Das Gerät bietet<br />
reichhaltige Sensoranschlusskombinationen<br />
und eine neuartige Drift-Erkennung. Der T38<br />
verfügt über sechs Sensoranschluss-Klemmen, die sich je nach<br />
Bedarf konfigurieren lassen. Beim Kopf-Transmitter vereinfachen<br />
laut Hersteller speziell designte Trapezklemmen mit<br />
einem sehr großen Klemmbereich und der Zugang von außen<br />
den Anschluss von Fühlern und der Stromschleife. Alle<br />
Varianten des neuen Transmitters lassen sich über Hart-Protokoll<br />
mit einer Vielzahl offener Konfigurationstools programmieren.<br />
Via USB-Schnittstelle kann das Gerät zusätzlich<br />
mittels der Programmiereinheit PU-548 und der Software<br />
Wikasoft-TT parametriert werden.<br />
www.wika.com<br />
VOLL AUTOMATISIERTE BRAUANLAGE<br />
Diverse Messtechnik und Automatisierungskomponenten von<br />
Jumo werden unter anderem in einer voll automatisierten<br />
Brauanlage eingesetzt. Davon konnten sich Besucher bereits<br />
auf der Braubeviale überzeugen. Die Brauanlage verfügt über<br />
eine Pumpe für Wasser und die CIP-Funktion sowie eine<br />
weitere frequenzgeregelte<br />
Pumpe für<br />
die Maische oder<br />
Würze. Bei beiden<br />
Pumpen dient der<br />
Grenzstandmelder<br />
Zelos C01 LS als<br />
Trockenlaufschutz.<br />
Der Motor der<br />
Rührvorrichtung des<br />
Maischebottichs als auch der Motor des Hackwerkes vom<br />
Läuterbottich sind ebenfalls frequenzgeregelt. Bei der<br />
Füllstandsmessung des Heißwassertanks, Maischebottichs<br />
und der Würzepfanne wird der neue Druckmessumformer<br />
Delos S02 verwendet. Die Differenzdruckmessung beim<br />
Läuterbottich wurde mit dem Taros S46 H umgesetzt. Für die<br />
Mengenerfassung des Hauptgusses und der Nachgüsse dient<br />
der Flowtrans US W02. Nach dem Würzekühler misst der neue<br />
Flowtrans MAG H20 sowohl die Durchflussmenge als auch die<br />
Temperatur. Und die Temperatur in den jeweiligen Behältern<br />
wird mit dem Dtrans T1000 ermittelt. Während der CIP-Reinigung<br />
ermittelt der Digiline Ci HT10 über den temperaturkompensierten<br />
Leitwert die Konzentration der unterschiedlichen<br />
Reinigungsmedien. Die Bedienung der Anlage erfolgt über die<br />
Steuerung Varitron 500 Touch und der Software für die<br />
Prozessüberwachung und -steuerung Smartware SCADA. Die<br />
Rezepte für die einzelnen Biersorten als auch die einzelnen<br />
CIP-Funktionen lassen sich intuitiv ohne Programmierkenntnisse<br />
mit der browserbasierten Software-Lösung Smartware<br />
Program konfigurieren. Die Smartware Evaluation ermöglicht<br />
es, zusätzlich alle Prozessparameter aufzuzeichnen.<br />
www.jumo.net<br />
ANZEIGE<br />
DIGITALE VAKUUMMETER –<br />
DRUCKÜBERWACHUNG DIREKT VOR ORT<br />
Kompakt-Vakuummeter sind für die Vor-Ort-Kontrolle<br />
von Apparaturen und Anlagen in Industrie und Forschung<br />
ideal geeignet. Typischerweise finden sie<br />
Verwendung bei Service und Wartung, Laboranwendungen,<br />
in der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, bei<br />
Qualitätssicherung sowie der Prozessdokumentation.<br />
Die neuen Thyracont VD800 Vakuummeter sind dabei<br />
auf die Bedürfnisse des Anwenders ausgerichtet: das<br />
große Display zur Anzeige aktueller Messwerte und<br />
Druckverlaufs-Diagramme, die komfortable, menügesteuerte<br />
Benutzerführung<br />
und der<br />
große interne<br />
Datenlogger sind<br />
nur einige Vorzüge.<br />
Zum direkten<br />
Auslesen und zum<br />
Export der Messdaten<br />
verfügen die Vakuummeter neben einer USB-C-<br />
Schnittstelle optional über Bluetooth® LE zur kabellosen<br />
Datenübertragung. Die Dokumentation von Produktionsvorgängen<br />
und Versuchsreihen ist damit denkbar einfach.<br />
Ein intelligentes Energiemanagement garantiert<br />
lange Akkulaufzeiten; das Aufladen erfolgt über die<br />
USB-C-Schnittstelle am PC oder mit gängigen USB-Netzteilen.<br />
Die Vakuummeter messen Absolutdruck in einem weiten<br />
Messbereich von 2000 bis 5e-5 mbar und zusätzlich<br />
Relativdruck von -1060 bis +1200 mbar.<br />
www.thyracont-vacuum.com<br />
SPEZIFISCH ANGEPASSTE DRUCKSENSOREN<br />
Das Standardsortiment des Schweizer Herstellers Keller deckt<br />
grundsätzlich die meisten Anwendungsfelder für Drucksensoren<br />
ab. Oftmals lohnt es sich aber, das Produkt spezifisch für<br />
den Einsatz und die Integration in übergeordnete Gesamtsysteme<br />
zu optimieren. Neben äußerlich erkennbaren Komponenten<br />
wie Gehäuseteilen<br />
oder Anschlusssteckern<br />
betrifft der<br />
spezifische Aufbau auch<br />
das Innere des Sensors.<br />
Durch die hausinterne<br />
Fertigung diverser<br />
Einzelteile und eine enge Zusammenarbeit mit Lieferanten<br />
können die Schweizer auch viele Anpassungen einfach<br />
umsetzen. Zuerst kommen die grundlegenden Sensorspezifikationen.<br />
Dies sind meist Gesamtmessbereich, Genauigkeit,<br />
Kalibrierung auf bestimmte Messpunkte und Druckeinheiten<br />
oder die Skalierung des Ausgangssignals. Bei Produkten mit<br />
digitalem Signalausgang kommen zusätzliche Fragestellungen<br />
hinzu, beispielsweise die benötigte Abtastrate oder<br />
Signalauflösung. Diese festgelegten Werte bilden dann die<br />
Basis für die spezifische Lösung.<br />
www.keller-druck.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 23
BETRIEBSTECHNIK<br />
BEHÄLTERPRÜFUNG<br />
BEULEN NICHT ERWÜNSCHT<br />
Strukturelle Verformungen an Flachbodentanks, Behältern oder Silos sind<br />
keine Seltenheit. Doch wann sind sie so gravierend, dass sie die Sicherheit<br />
beeinträchtigen und zwingend beseitigt werden müssen? Für eine Bewertung<br />
der Beulen arbeitet ein Prüfdienstleister Hand in Hand mit einem Vermessungsbüro.<br />
Die anschließende Auswertung und Berechnung geben Aufschluss<br />
darüber, ob ein Weiterbetrieb möglich ist oder Reparaturen notwendig sind.<br />
Flachbodentanks, Behälter oder Silos werden vor allem in der<br />
petrochemischen, chemischen und pharmazeutischen Industrie<br />
eingesetzt. Ebenso sind sie Teil vieler Prozesse in der<br />
kunststoffverarbeitenden und der Papierindustrie sowie in<br />
der Zucker- und Lebensmittelindustrie. Die Ursachen für Verformungen<br />
und Beulen sind vielseitig. Qualitätsprobleme können<br />
bereits bei der Herstellung entstehen, zum Beispiel beim Schweißen.<br />
Auch der Transport kann Schäden verursachen, wenn Behälter<br />
falsch angehoben werden oder wenn durch eine unzureichende<br />
Befestigung Vibrationen entstehen.<br />
URSACHE FÜR SCHÄDEN VIELFÄLTIG<br />
Zudem beeinträchtigen auch Fehlbedienungen im laufenden Betrieb<br />
die strukturelle Integrität der Behälter. Beispiele dafür sind<br />
verstopfte Entlüftungsleitungen und schlecht gewartete Überoder<br />
Unterdruckventile. Dies kann dazu führen, dass ein plötzlicher<br />
Unterdruck entsteht. Beulen am Zylindermantel sind eine<br />
mögliche Folge. Stabilität und Standsicherheit werden so erheblich<br />
beeinträchtigt. Unter Umständen ist der Flachbodentank, das<br />
Silo oder der Behälter dann nicht mehr einsatzbereit.<br />
Verformungen und Beulenbildungen an Industriebehältern wie<br />
bspw. Flachbodentanks sind immer ernst zu nehmen. Allerdings<br />
ist nicht jede Verformung bedenklich oder gar gefährlich für den<br />
Weiterbetrieb. Vielmehr können auch Abweichungen von der<br />
idealen Behälterform normgemäß und damit zulässig sein. Wie<br />
groß diese Abweichungen sein dürfen, ist in verschiedenen europäischen<br />
Normen geregelt, beispielsweise in DIN EN 13445,<br />
DIN EN 13458, DIN EN 13121, DIN EN 1993-1-6 und in nationalen<br />
Regelwerken für Flachbodentanks.<br />
Wie können Prüfer Beulen sichtbar machen und den Weiterbetrieb<br />
von Behältern rechtssicher beurteilen? Da ein Teil der Beulen<br />
bereits in der Produktion oder während des Transports entsteht,<br />
sollte eine erste Risikoprüfung schon vor der Inbetriebnahme<br />
stattfinden. Einerseits muss dazu die Widerstandsfähigkeit<br />
des Behälters gegenüber der Beanspruchung im vorgesehenen<br />
Einsatz sichergestellt werden. Andererseits ist ein Nachweis über<br />
die Standsiheit und die dafür relevanten Zusatzlasten zu erbringen.<br />
Solche externen Belastungen sind etwa stark schwankende<br />
Betriebsdrücke oder die Auswirkungen von Erdbeben, Sturm,<br />
Überschwemmungen oder Schnee. Zusätzliche Lasten sind auch<br />
in Kombination mit den anderen Faktoren zu beurteilen.
BETRIEBSTECHNIK<br />
01<br />
02<br />
01 Die per<br />
Laserscan<br />
ermittelten Werte<br />
lassen sich<br />
übersichtlich<br />
darstellen<br />
02 Von außen<br />
noch gut – aber<br />
auch noch<br />
strukturell stabil?<br />
DEFORMATIONSANALYSE PER LASERSCAN<br />
Um Klarheit über Beulen und deren Folgen zu schaffen, arbeitet<br />
der TÜV Süd mit dem Vermessungsbüro ÖbVI Petersen zusammen,<br />
das für die Deformationsanalyse eine Laserscan-Technologie<br />
einsetzt. Die Mitarbeiter des Vermessungsbüros bringen am<br />
Behälter Passpunkte an – sogenannte Targets. Die Positionen dieser<br />
Zielpunkte werden exakt bestimmt, um die anschließend<br />
durchgeführten Laserscans miteinander zu verknüpfen, sodass<br />
ein hochgenaues digitales Abbild des Tanks entsteht. Daraus generiert<br />
das Vermessungsbüro eine so genannte Punktwolke, die<br />
als mathematisches Modell für nachfolgende Berechnungen<br />
BEI DETEKTIERTEN BEULEN IST<br />
ZWINGEND ZU PRÜFEN, OB EIN<br />
WEITERBETRIEB MÖGLICH IST<br />
dient. Anhand dieses Modells wird ein idealtypisch streng senkrecht<br />
stehender Zylinder abstrahiert und, wenn vorhanden, die<br />
zentrische Lage des Rührwerks überprüft.<br />
Anschließend werden die Positionen der zuvor erstellten<br />
Punktwolke mit dem daraus abstrahierten idealen Zylinder verglichen.<br />
Anhand eines Rasters von in der Regel 25 mal 25 Zentimetern<br />
werden Abweichungen ermittelt und in einer Art topographischen<br />
Karte optisch dargestellt. Diese wird dann dreidimensional<br />
betrachtet und beurteilt. Folgemessungen machen<br />
auch eventuelle Veränderungen der Behälterhülle im Laufe der<br />
Zeit erkennbar. Die erhobenen und dokumentierten Daten dienen<br />
als Basis für die Entscheidung, ob der Flachbodentank, der<br />
Behälter oder das Silo weiterbetrieben werden kann.<br />
FINITE-ELEMENTE-METHODE<br />
Sind die normativen Voraussetzungen für den sicheren Betrieb<br />
nicht gegeben, erforderte dies in der Vergangenheit meist umfassende<br />
Sanierungsmaßnahmen. Die so genannte Finite-Elemente-Methode<br />
(FEM) nach DIN EN 1993-1-6 zeigt allerdings<br />
eine neue Option auf. Per FEM wird ermittelt, ob bspw. ein<br />
Flachbodentank trotz Norm-Abweichungen weiter betrieben<br />
werden darf oder nicht. Unter Umständen besteht auch bei deutlichen<br />
Abweichungen dennoch eine ausreichende Standsicherheit<br />
des Behälters. Damit steht und fällt ein möglicher Weiterbetrieb<br />
eines Flachbodentanks, eines Behälters oder eines Silos mit<br />
den Ergebnissen aus diesen Berechnungen – im wahrsten Sinne<br />
des Wortes.<br />
Dafür erstellen TÜV Süd-Experten ein Simulationmodell des Behälters<br />
welches die tatsächlichen Verformungen beinhaltet. Rechnergestützt<br />
wird bewertet, ob die ermittelte Statik trotz Abweichungen<br />
sicher und regelwerkskonform ist. Dies ermöglicht es,<br />
Bauteile sehr viel präziser und differenzierter als bisher zu beurteilen<br />
– um anschließend zu entscheiden, ob eine kostenintensive<br />
und zeitaufwändige Reparatur notwendig ist. Anwendbar ist die<br />
Methode nicht nur bei metallischen Werkstoffen, sie kann auch<br />
zur Beurteilung der Standsicherheit von Behältern aus Thermoplasten<br />
und faserverstärkten Kunststoffen eingesetzt werden. Gemeinsam<br />
mit dem Betreiber sowie den zuständigen Behörden –<br />
unter anderem den unteren Wasserbehörden, der Bezirksregierung,<br />
den Kreisämtern sowie den Arbeitsschutzbehörden – geben<br />
die Prüfer schließlich Empfehlungen für das weitere Vorgehen.<br />
FAZIT<br />
Das Vermessungsbüro stellt mittels Laserscan von Flachbodentanks,<br />
Behältern oder Silos genau dar, ob und wie hoch geometrische<br />
Abweichungen vom Idealmodell sind. Bei detektierten Beulen<br />
ist zwingend zu prüfen, ob der Weiterbetrieb zulässig ist oder<br />
nicht. Dafür vergleichen Experten die Auffälligkeiten mit den festgeschriebenen<br />
Grenzwerten in den jeweiligen Industrienormen.<br />
Die Finite-Elemente-Methode ist ein zusätzliches Tool, um die<br />
Auswirkung der Beulen auf die strukturelle Integrität der Behälter<br />
zu bewerten, auch wenn in erster Instanz festgestellt wurde, dass<br />
Grenzwerte der Normen überschritten sind. In enger Zusammenarbeit<br />
zwischen Sachverständigen, Betreibern und Behörden wird<br />
schließlich abgestimmt, ob ein Weiterbetrieb möglich ist oder ob<br />
Reparaturen notwendig sind.<br />
Bilder: TÜV Süd, Michael Petersen, VanderWolf Images – stock.adobe.com<br />
www.tuvsud.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
TÜV SÜD Industrie Service GmbH<br />
Tel. 0151 46245920<br />
dimitrios.kazaklis@tuvsud.com<br />
AUTOREN<br />
Dimitrios Kazaklis, TÜV SÜD Industrie Service<br />
und Michael Petersen, ÖbVI Petersen<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 25
BETRIEBSTECHNIK<br />
METALLDETEKTOR FÜR SÜSSES<br />
SICHER NASCHEN<br />
Ein Süßwarenhersteller wollte sein vorhandenes Produktionssystem<br />
durch einen Metalldetektor ergänzen. Die Inspektionslösung sollte<br />
in der Lage sein, Fremdkörper unterschiedlicher Art zuverlässig zu<br />
erkennen, ohne viel Platz zu beanspruchen. Dies ist nun erfolgt.<br />
01 Genaue Menge:<br />
Das Wäge- und Auswahlsystem<br />
sorgt dafür,<br />
dass alle Schachteln<br />
die richtige Anzahl an<br />
Süßwarenpackungen<br />
enthalten<br />
WIR WOLLEN DIE GESAMTE<br />
PRODUKTIONSLINIE ÜBERWACHEN,<br />
UM DIE QUALITÄT BEI JEDEM<br />
SCHRITT SICHERZUSTELLEN<br />
Seit 80 Jahren produziert das italienische Lebensmittelunternehmen<br />
Saila Süßwaren in seiner historischen Fabrik<br />
in Silvi Marina, Teramo. Der renommierte Hersteller von<br />
Lakritzprodukten erweiterte seine Produktlinien 1950 um<br />
minzehaltige Süßwaren und begann 1964, diese in seinen traditionellen<br />
Beuteln zu verkaufen. 1978 wurde die Marke Saila mit der<br />
Einführung seiner Süßwarenschachtel zu einem Vorreiter.<br />
Um allerdings in der heutigen Zeit hoher Qualitätsansprüche<br />
mitzuhalten, wollte der Hersteller bereits in den frühesten Produktionsphasen<br />
hohe Qualitätsstandards erreichen. Deshalb<br />
entschloss sich Saila zum Einbau eines Metalldetektors direkt im<br />
Anschluss an die Kompressionsphase, und somit noch vor der<br />
endgültigen Verpackung des Produkts. Hier kam Minebea Intec<br />
mit der Entwicklung einer Lösung zur Inspektion loser Süßigkeiten<br />
ins Spiel. Die realisierte Lösung ermöglicht eine zuverlässige<br />
Prüfung und sichere Erkennung metallischer Fremdkörper in<br />
den Süßwaren.
BETRIEBSTECHNIK<br />
DIE AUFGABE<br />
Der neue Metalldetektor sollte in eine vorhandene<br />
Produktionslinie integriert werden und in der Lage sein,<br />
bereits bei den ersten Produktionsschritten selbst<br />
kleinste metallische Verunreinigungen zu erkennen und<br />
auf diese Weise die Produktqualität des Unternehmens<br />
zu unterstützen. Zu diesem Zweck wurde unmittelbar<br />
hinter dem Kompressor eine neue Metalldetektionslösung<br />
eingebaut.<br />
DIE LÖSUNG<br />
Nachdem die losen Süßwaren den Kompressor passiert<br />
haben, durchlaufen sie den Metalldetektor. Dieser hat<br />
eine sehr kleine Öffnung, um auch kleinste Fremdkörper<br />
zu detektieren. Verwendete Produkte von Minebea:<br />
Metalldetektor Vistus/C, Kontrollwaage Cosynus, Kontrollwaage<br />
Essentus und die Software SPC at Enterprise.<br />
02 Genaues Gewicht:<br />
Die Kombimodelle<br />
ermöglichen eine<br />
zuverlässige<br />
Verwiegung – bei<br />
geringem<br />
Platzbedarf<br />
ZUSÄTZLICHE KONTROLLE<br />
Saila setzte sein Vertrauen weiter in Minebea Intec und beauftragte<br />
zusätzliche Kontroll- und Inspektionslösungen für die<br />
komplette Produktionslinie. Diese überwachen nun den Produktionsprozess<br />
im Werk Silvi Marina bis zum Ende. Mehrere<br />
Kombimodelle der Reihe Cosynus (Kontrollwaagen und Metalldetektoren)<br />
wurden in der Fabrik installiert und prüfen die vorverpackten<br />
Produkte auf Einhaltung des italienischen Gesetzes<br />
Nr. 690. Die Kontrollwaagen sind mit einer unternehmenseigenen<br />
Datenerfassungssoftware verbunden. Die ermöglicht laut<br />
Hersteller „Prüfungen bei laufender Produktion, auch in Echtzeit,<br />
minimiert die Ausfallzeiten und verbessert die Produktionsleistung<br />
doch sehr“.<br />
Zusätzlich wird mit einer Kontrollwaage der Reihe Essentus<br />
eine abschließende Prüfung durchgeführt, um sicherzustellen,<br />
dass alle Packungen und Schachteln, die das Lakritzwerk verlassen,<br />
die richtige Menge an Süßwaren enthalten.<br />
Die Vorteile für den Anwender sieht der Hersteller im Metalldetektor.<br />
Das Gerät lässt sich durch seine kompakte Bauform leicht<br />
in eine Produktionslinie installieren. Weiterhin ist das System reinigungsfreundlich<br />
und Produkte, die durch Fremdkörper verunreinigt<br />
sind, werden laut Minebea Intec zuverlässig erkannt.<br />
Bilder: Minebea Intec; saratm – stock.adobe.com<br />
www.minebea-intec.com<br />
DIE SÜSSWARE<br />
Saila steht für Società Anonima Italiana Liquirizia<br />
Abruzzese (italienische Lakritz-Aktiengesellschaft der<br />
Abruzzen). Das italienische Süßwarenunternehmen<br />
wurde 1937 in Silvi in der Provinz Teramo gegründet.<br />
Die historische Fabrik ist über 80 Jahre alt und pflegt bis<br />
heute die althergebrachte Liebe der Provinz Teramo zur<br />
Lakritze. Der Lakritzhersteller fertigt seine Produkte<br />
nach einem Verfahren, das erstmals im 16. Jahrhundert<br />
von Dominikanermönchen angewendet wurde, allerdings<br />
heute im industriellem Maßstab. Mittlerweile<br />
gehört das Unternehmen zur Sperlari Gruppe, einem<br />
Konzern der italienischen Süßwarenindustrie.<br />
UNTERNEHMEN<br />
Minebea Intec GmbH<br />
Meiendorfer Strasse 205 A<br />
22145 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 67960303<br />
E-Mail: info@minebea-intec.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 27
BETRIEBSTECHNIK<br />
FEUCHTESENSOR IN H 2<br />
O 2<br />
UMGEBUNGEN<br />
LUFTFEUCHTIGKEITSMESSUNG VOR<br />
UND NACH DER STERILISATION<br />
Laborgeräte werden oft mit Wasserstoffperoxid<br />
sterilisiert. Für deren Wirksamkeit ist die Luftfeuchtigkeit<br />
von Bedeutung. Handelsübliche Feuchtigkeitssensoren<br />
haben Schwierigkeiten, in Umgebungen mit hoher<br />
H 2<br />
O 2<br />
-Konzentration genau zu messen und haben eine<br />
geringe Lebensdauer.<br />
Mit zusätzlichem<br />
Schutzgitter:<br />
Dadurch ist der<br />
Fühler noch<br />
resistenter gegen<br />
Wasserstoffperoxid<br />
Reinräume, Inkubatoren und andere Geräte werden meist<br />
mit verdampftem Wasserstoffperoxid (H 2<br />
O 2<br />
) sterilisiert.<br />
Für die Bewertung der Wirksamkeit der Sterilisation ist die<br />
Kondensationsphase von entscheidender Bedeutung. Um<br />
die zu bestimmen, wird die Luftfeuchtigkeit und Temperatur vor<br />
sowie nach dem Verfahren gemessen.<br />
Genau dies ist aber das Problem bei dieser Sterilisationsart –<br />
dass Überwachen der Luftfeuchtigkeit. Denn viele Feuchtesensoren<br />
haben Probleme mit der hohen H 2<br />
O 2<br />
-Konzentration. Zum einen<br />
behindert H 2<br />
O 2<br />
das Messen von Wasserdampf, indem es die<br />
Poren auf der Oberfläche des Sensors besetzt und zum anderen<br />
DER FEUCHTESENSOR IST<br />
RESISTENTER GEGEN WASSER-<br />
STOFFPEROXID ALS VIELE<br />
ANDERE SENSOREN<br />
kann es empfindliche Materialien, wie das in Feuchtesensoren<br />
verwendete Polymer, angreifen. Eine Lösung bietet Process Sensing<br />
Technologies (PST) mit der Fühler-Generation Rotronic<br />
HC2A-SX-HH. Rotronic, ein Unternehmen der PST-Gruppe, hat<br />
speziell dafür den Sensor Hygromer@HH-1-SK mit zusätzlichem<br />
Schutzgitter entwickelt. Die Fühler sind so resistenter gegen H 2<br />
O 2<br />
und haben laut Eigenaussage eine viel längere Lebensdauer als<br />
Standardsensoren für diese Anwendungen.<br />
VOR UND NACH STERILISATION MESSEN<br />
Wenn ein Prozess in hohem Maße wiederholbar ist und genau<br />
kontrolliert wird, kann man den Erfolg eines H 2<br />
O 2<br />
-Dekontaminationszyklus<br />
anhand spezifischer Messungen der Luftfeuchtigkeit<br />
und der Temperatur beurteilen. Denn die H 2<br />
O 2<br />
-Injektion mit verdampftem<br />
H 2<br />
O 2<br />
beeinflusst die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur<br />
in einem Raum. Eine genaue Messung dieser Parameter vor<br />
und nach dem Dekontaminationszyklus kann helfen festzustellen,<br />
ob das gewünschte Niveau erreicht wurde. Oft wird auch direkt<br />
die H 2<br />
O 2<br />
-Konzentration in der Luft gemessen, wobei ein geeignetes<br />
H 2<br />
O 2<br />
-Messgerät verwendet wird. Es ist jedoch zu beachten,<br />
dass die Messung der H 2<br />
O 2<br />
Konzentration in der Luft nicht<br />
unbedingt ausreicht, um den Erfolg eines H 2<br />
O 2<br />
-Verfahrens zu beurteilen,<br />
da auch andere Faktoren wie die Raumgröße, die Dauer<br />
der Sterilisation und die verwendete H 2<br />
O 2<br />
-Konzentration den Erfolg<br />
beeinflussen können.<br />
Bilder: PST<br />
www.processsensing.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
Process Sensing Technologies PST GmbH<br />
Einsteinstrasse 17-23, 76275 Ettlingen<br />
Tel. 07243 6019 000<br />
E-Mail: de.rotronic.sales@processsensing.com<br />
ÜBER PST<br />
PST bietet eine breite Palette von Gas-,<br />
Sauerstoff- und Füllstandssensoren sowie<br />
Messinstrumente wie Fühler, Messumformer<br />
und Analysegeräte für Feuchtigkeit, Taupunkt,<br />
Sauerstoff und Spurenverunreinigungen an.<br />
28 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK<br />
APP FÜR VENTILNETZWERKE<br />
Emerson hat die Einführung der Plantweb Insight<br />
Valve Health Anwendung bekannt gegeben. Dieses<br />
Softwaretool kombiniert Kompetenzen in Fisher<br />
Stellventilen mit fortschrittlichen Analysealgorithmen.<br />
Die neue App ermöglicht Anwendern die visuelle<br />
Darstellung eines gesamten Ventilnetzwerks<br />
bei gleichzeitiger Priorisierung der zu treffenden<br />
Maßnahmen basierend auf dem Zustandsindex<br />
jedes Ventils. Dies unterstützt das Anlagenpersonal<br />
bei der Optimierung der Maßnahmen für die<br />
Ventilinstandhaltung. Das Ergebnis sind schnellere<br />
und fundiertere Wartungsentscheidungen, die zu<br />
weniger Ausfallzeiten führen. Die App schließt den<br />
Emerson Valve Health Index ein, der von einem<br />
proprietären Algorithmus erstellt wird und dem<br />
Anlagenpersonal den Zustand jedes einzelnen<br />
Ventils anzeigt. Der Index ermöglicht Anwendern<br />
die Eingabe von Informationen über ihre Anlagenprozesse.<br />
www.emerson.com<br />
INLINE-SIEGELNAHTTESTER<br />
Ishida präsentiert<br />
den Inline-Siegelnahttester<br />
TSC-AS<br />
für Beutelverpackungen<br />
von<br />
Snacks und<br />
anderen Trockenprodukten.<br />
Das<br />
neue Gerät<br />
ermöglicht laut<br />
Unternehmen<br />
eine hochpräzise<br />
und zugleich<br />
zerstörungsfreie Dichtheitsprüfung bei Geschwindigkeiten<br />
bis zu 150 Takten pro Minute. Der<br />
Siegelnahttester misst den Luftdruck und den<br />
Füllstand von Schlauchbeutelverpackungen. Bei<br />
der zerstörungsfreien Inline-Kontrolle werden<br />
3 mm kleine Löcher erkannt. Außerdem entdeckt<br />
das Qualitätskontrollsystem laut Datenblatt<br />
falsche Füllstände und Doppelbeutel. Als Komponente<br />
einer integrierten Verpackungslinie kann das<br />
Gerät zwischen einer Schlauchbeutelmaschine und<br />
einem Sammelpacker platziert werden. Die<br />
Software ITPS 2 ermöglicht laut Hersteller die<br />
vollständige Inline-Steuerung und den zentralen<br />
Zugriff auf die einzelnen Maschinen.<br />
www.ishidaeurope.com<br />
DATEN BEREIT NACH VDI 2770<br />
Armaturenhersteller AS-Schneider setzt ab sofort auf<br />
VDI 2770 konforme Datenpakete. Anwender können so von<br />
einem zeitsparenden und effizienten Zugriff auf alle relevanten<br />
Unterlagen in der Cloud profitieren. Denn oft sind 1.000<br />
Seiten Dokumentation keine Seltenheit bei Komponenten für<br />
die Prozessindustrie. Diesen riesigen Informationsberg<br />
möchte AS-Schneider deshalb durch die Umstellung seiner<br />
Produktinformationen in VDI 2770 konformen Datenpaketen<br />
strukturiert zur Verfügung stellen.<br />
Die VDI 2770 legt fest, in welcher Form digitale Herstellerinformationen<br />
in der chemischen Prozessindustrie vorliegen<br />
müssen, damit Nutzer strukturiert darauf zugreifen können.<br />
Die standardisierten Daten geben Auskunft über die Identifikation,<br />
technische Merkmale und tätigkeitsspezifische<br />
Unterlagen und beinhalten unter anderem auch die Zertifikatsunterlagen.<br />
Und Dokumentencontainer vereinfachen den<br />
Workflow aller Beteiligten: Sie strukturieren die Informationen<br />
und stellen neben den Originaldaten menschenlesbare<br />
PDFs für Wartungspersonal, Bediener und Anlagenbauer<br />
sowie maschinenlesbare XML-Dateien für die einfache<br />
Integration in Fremdsoftware. Damit profitieren Verantwortliche<br />
wie Anlagenplaner und -bauer, Instandhaltungspersonal<br />
oder Supply Chain Manager von der VDI 2770. Einheitliche<br />
Strukturen und Terminologien tragen nämlich dazu bei, dass<br />
sie die Informationen einfach interpretieren können. Das<br />
definierte Format erleichtert daneben auch Aktualisierung<br />
und Pflege der Daten.<br />
www.as-schneider.com<br />
E-CAD-LÖSUNG MIT VERBESSERTER<br />
PERFORMANCE<br />
Electrix Rocket von Wscad ist eine gewerkeübergreifende<br />
E-CAD-Lösung und umfasst die sechs Disziplinen Elektrokonstruktion,<br />
Schaltschrankaufbau, Verfahrens- und Fluidtechnik<br />
sowie Gebäudeautomation.<br />
Die nächste<br />
Version bietet<br />
laut Unternehmen<br />
im Vergleich<br />
zum Vorgängerprodukt<br />
Suite X<br />
Plus eine bis zu<br />
100 % verbesserte<br />
Geschwindigkeit<br />
und Performance. Zu den Neuerungen gehören eine<br />
effiziente Suchfunktion im Material- und Produkt-Explorer, die<br />
Gruppierung komplexer Designelemente, ein verbessertes<br />
Kontextmenü sowie eine innovative Tooltip-Funktion in der<br />
Artikelverwaltung.<br />
www.wscad.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 29
DAMPFSTERILISATION<br />
MACHT FREI<br />
VON KEIMEN<br />
Als Ziel gilt Keimfreiheit. Damit die erreicht wird, setzen unter<br />
anderem Labore auf der ganzen Welt Sterilisatoren ein – am<br />
besten Dampfsterilisatoren. Damit diese funktionieren, wird ein<br />
Vakuum im Gerät erzeugt. Ein Drucktransmitter aus der Schweiz<br />
regelt und überwacht dabei Druck sowie Temperatur.<br />
Die Dampfsterilisation ist das sicherste Sterilisationsverfahren<br />
und wird deshalb anderen Verfahren vorgezogen.<br />
Ein Dampfsterilisator ist ein Gerät, welches auf Druck,<br />
Hitze und der Verwendung von Wasserdampf beruht. Es<br />
wird auch als Autoklave bezeichnet.<br />
Die Funktionsweise eines Dampfsterilisators gleicht dem eines<br />
Dampfkochtopfes. In einem verschlossenen Gefäß wird Wasser<br />
erhitzt und solange zum Sieden gebracht, bis dieses mit gesättigtem<br />
Dampf gefüllt ist. Da der Dampf im Gefäß nicht entweichen<br />
kann, erreicht dieser eine höhere Temperatur als 100 °C. Da zur<br />
selben Zeit der Druck im Gefäß steigt, entsteht dabei ein gesättigter<br />
Dampf. Die Hitze des gesättigten Dampfes geht durch Kondensation<br />
auf dem kühleren Sterilisationsobjekt auf dieses über<br />
und zerstört dadurch die vorhandenen Mikroorganismen.<br />
ENTSCHEIDENDER FAKTOR<br />
Entscheidend für eine erfolgreiche Sterilisation ist der Umstand,<br />
dass überall im Sterilisator Dampf ist. Um dies zu erreichen,<br />
muss die Luft zuerst entfernt werden. Die saugt eine Vakuumpumpe<br />
ab, wodurch im Sterilisator ein Unterdruck entsteht.<br />
Durch das Vakuum kann der Dampf sich nun vollumfänglich ausdehnen.<br />
Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis das ganze<br />
Gefäß mit gesättigtem Dampf gefüllt ist. Die Sterilisation beginnt!<br />
Für einen Anwender, der Produkte für medizinische Bereiche<br />
herstellt, durfte die Firma Keller aus der Schweiz Drucktransmitter<br />
der Serie 35XHT liefern, welche spezifisch auf die jeweiligen<br />
Dampfsterilisatoren (auch Autosklaven genannt) abgestimmt<br />
wurden. Die Drucktransmitter stellen die Regelung und Überwa-<br />
30 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA LABORE<br />
01 Die Drucktransmitter sind für<br />
Medientemperaturen bis 150 °C geeignet<br />
und werden daher auch in Autoklaven<br />
eingesetzt<br />
02<br />
02 Jeder Transmitter hat eine digitale<br />
Schnittstelle, die sich über einen<br />
Konverter an einen PC oder Laptop<br />
anschließen lässt<br />
01<br />
chung der beiden Parameter Druck und Temperatur sicher, die<br />
für eine erfolgreiche Sterilisation notwendig sind.<br />
Übrigens haben sich in der Dampfsterilisation zwei Anwendungen<br />
durchgesetzt: Erstens eine Sterilisierzeit von 15 Minuten<br />
mit einer Temperatur von 121 °C und einem Absolutdruck von<br />
2,1 bar und zweitens eine Sterilisierzeit von 3 Minuten mit einer<br />
Temperatur von 134 °C und einem Absolutdruck von 3,04 bar.<br />
HINTERGRUND<br />
Unter Sterilisation wird das Abtöten von Mikroorganismen (inklusive<br />
Bakteriensporen) verstanden. Das Ziel einer Sterilisation<br />
ist das Erreichen absoluter Keimfreiheit. Ein Gegenstand wird<br />
dann als steril bezeichnet, wenn die theoretische Wahrscheinlichkeit,<br />
dass ein lebender Keim am vorliegenden Objekt vorhanden<br />
ist, kleiner als 1:1 Million ist. Sterile Geräte und Instrumente<br />
werden hauptsächlich in der Medizin aber auch in Laboren<br />
verwendet, lassen sich aber auch in der Pharmazie oder auch der<br />
Lebensmittelindustrie einsetzen.<br />
Bilder: Keller (shutterstock_1437585959)<br />
www.keller-druck.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
KELLER Druckmesstechnik AG<br />
St. Gallerstrasse 119<br />
8404 Winterthur, Schweiz<br />
Tel. +41 522352525<br />
E-Mail: info@keller-druck.com<br />
IMPRESSUM<br />
erscheint <strong>2024</strong> im 58. Jahrgang,<br />
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025<br />
REDAKTION<br />
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(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />
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(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 31
STAUBARBEITSPLÄTZE RICHTIG PLANEN<br />
STAUB GEFILTERT –<br />
ALLES SICHER<br />
Arbeitgeber sind verpflichtet, bei Gefährdungen<br />
durch Staub konkrete Schutzmaßnahmen für<br />
die Beschäftigten vorzusehen. Dazu ist die<br />
Kenntnis technischer Schutzmaßnahmen<br />
erforderlich, um einen Staubarbeitsplatz richtig<br />
zu planen. Zuhause hilft Staub wischen, in<br />
Laboren mit besonders hohen Staubbelastungen<br />
sollte es schon eine Laminar Air Flow<br />
(LAF) Kabine sein.<br />
Bei vielen Tätigkeiten werden Staubpartikel aufgewirbelt,<br />
die sich unkontrolliert über die Luft verteilen sowie in der<br />
Umgebung absetzen können (Staubungsverhalten). Die<br />
Partikel können die Gesundheit gefährden, wenn sie<br />
durch den direkten Kontakt in den Körper gelangen (Staubexposition):<br />
über die Atemwege (orale Gefährdung) sowie über den<br />
Hautkontakt (dermale Gefährdung). Ebenso kann sich eine<br />
brand- und explosionsfähige Atmosphäre (physikalische Gefährdung)<br />
bilden. Sollte sich zu viel Staub oder gesundheitsgefährdender<br />
Staub in den tieferen Atemwegen ansammeln, könnte<br />
dies dem Körper schaden.<br />
PFLICHT: GEFÄHRDUNGSBEURTEILUNG<br />
Wenn Beschäftigte mit Stäuben arbeiten, brauchen sie einen ausreichenden<br />
Schutz. Deshalb sind Arbeitgeber dazu verpflichtet,<br />
unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten eine den jeweiligen<br />
betrieblichen Bedingungen entsprechende Gefährdungsbeurteilung<br />
durchzuführen und ein Schutzkonzept für diese Tätigkeiten<br />
zu erstellen. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA) kann eine Einzelbetrachtung sinnvoll sein,<br />
wenn hohe Gefährdungen vorliegen, die tiefergehende Untersu-<br />
01 Prinzip: Die LAF-Kabine saugt kontaminierte Luft ein, filtert diese<br />
über mehrere Stufen und führt hochreine Luft wieder in den<br />
Arbeitsbereich zurück<br />
chungen oder spezifische zusätzliche Schutzmaßnahmen erfordern.<br />
Dies ist bei gesundheitsgefährdenden Staubexpositionen<br />
am Arbeitsplatz der Fall. Hier nehmen die physikalischen, chemischen<br />
und biologischen Einwirkungen eine zentrale Rolle ein.<br />
LUFTREINHEIT<br />
Lufttechnische Schutzmaßnahmen sind in der TRGS 500 unter<br />
Abschnitt 9.1.3 definiert. Eine Erfassungsanlage dient als technische<br />
Barriere zum Schutz des Bedieners vor schädlichen Emissionen<br />
(technisches Containment). Ihre Eignung ist in Abhängigkeit<br />
der einzuhaltenden OEL-Werte zu bestimmen. Dazu werden<br />
sechs Intervallabstufungen von OEL-Grenzwerten sogenannten<br />
Occupational Exposure Band (OEB) Klassen zugeordnet. Die<br />
Klassifizierung ist mit unterschiedlichen Anforderungen an die<br />
technische Anlage verbunden. Staubarbeitsplätze, an denen mit<br />
pulverförmigen Materialien gearbeitet wird, weisen häufig die<br />
OEB-Klasse 3 (Hazardous) auf, was einem OEL von 10-100 (μg/<br />
32 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA LABORE<br />
02 Boxenstopp:<br />
Ein schneller und<br />
einfacher Filterwechsel<br />
erleichtert die<br />
Akzeptanz der<br />
Schutzmaßnahmen<br />
03 Staubt immer:<br />
Das händische Umfüllen<br />
im Labor erzeugt Stäube,<br />
die man besser absaugt<br />
und filtert<br />
02<br />
03<br />
AUS DEM ARBEITSSCHUTZ<br />
Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen ist der Arbeitsplatzgrenzwert<br />
(AGW) der wichtigste Beurteilungsmaßstab.<br />
International ist der AGW bekannt als Occupational<br />
Exposure Limit (OEL). § 6 der GefStoffV fordert, dass der<br />
OEL in der Gefährdungsbeurteilung zu berücksichtigen ist.<br />
Die AGW für bestimmte Stoffe sind in der Technischen<br />
Regel für Gefahrstoffe TRGS 900 festgelegt. Für krebserzeugende<br />
Stoffe konkretisiert die Technische Regel für<br />
Gefahrstoffe TRGS 910 die notwendigen Maßnahmen.<br />
Gibt es für die Staubexposition keinen stoffspezifischen<br />
Grenzwert gemäß TRGS 900 und 910 und keine stoff- oder<br />
tätigkeitsbezogene TRGS mit spezifischen Bestimmungen<br />
zu Stäuben oder Inhaltsstoffen, dann ist der Allgemeine<br />
Staubgrenzwert (ASGW) heranzuziehen.<br />
Können Arbeitgeber Gefährdungen der Gesundheit und<br />
der Sicherheit der Beschäftigten durch Staubexpositionen<br />
nicht ausschließen, sind diese auf ein Minimum zu<br />
reduzieren (Minimierungsgebot). Dafür sind geeignete<br />
Schutzmaßnahmen nach einer vorgeschriebenen Rangfolge<br />
(STOP-Prinzip, GefStoffV) anzuwenden. Dazu zählen<br />
die Substitutionsprüfung, technische Schutzmaßnahmen<br />
und eine Kombination technischer/organisatorischer<br />
Schutzmaßnahmen. Auch eine persönliche Schutzausrüstung<br />
kann das Schutzniveau erhöhen.<br />
m3) entspricht. Sie lassen sich beispielweise durch eine Laminar<br />
Air Flow (LAF) Kabine effektiv umsetzen.<br />
Für die Gefährdungsbeurteilung von Staubexpositionen<br />
braucht es Beurteilungsmaßstäbe, die einen Bezug zu den zu erreichenden<br />
Schutzzielen herstellen. Bei Tätigkeiten mit Gefahrstoffen<br />
ist der Arbeitsplatzgrenzwert (AGW) der wichtigste Beurteilungsmaßstab.<br />
International ist der AGW bekannt als Occupational<br />
Exposure Limit (OEL). Dazu werden sechs Intervallabstufungen<br />
von OEL-Grenzwerten sogenannten Occupational Exposure<br />
Band (OEB) Klassen zugeordnet. Arbeiter lassen sich beispielweise<br />
durch eine Laminar Air Flow (LAF) Kabine effektiv schützen.<br />
Der Hersteller Denios stellt laut Datenblatt für ihre LAF Kabine<br />
mindestens die OEB-Klasse 3 sicher. Niedrigere Klassen werden<br />
ebenso erfüllt. Außerdem besteht die Möglichkeit, durch technische<br />
Anpassungen höhere OEB-Klassen zu erreichen. Potentiell<br />
kontaminierte Luft wird über die Rückwand der Kabine eingezogen.<br />
Dort wird die Luft zunächst durch einen Vorfilter, beispielsweise<br />
einem ISO Coarse Filter behandelt. Anschließend folgt eine<br />
zweite Filterstufe ePM1-80%. Im Anschluss wird eine zusätzliche<br />
HEPA Filterstufe (HEPA 13) verbaut. Für anspruchsvolle Anforderungen<br />
kann auch ein endständiger Polizeifilter (HEPA 14)<br />
verbaut werden, der mehr Sicherheit in den Prozess bringt, falls<br />
die Luft im Umluftbetrieb gefahren wird. Die gefilterte Luft entspricht<br />
in diesem Fall mindestens der Reinraumklasse ISO 5 nach<br />
ISO 14644-1.<br />
KÜR: DIE LAF KABINE<br />
Von der gefilterten Luft werden 90 % über den Deckenbereich zurück<br />
in den Arbeitsbereich geführt. Die restlichen 10 % werden<br />
vor dem Arbeitsbereich über das Frontausblasplenum im Deckenbereich<br />
ausgeblasen. Somit wird in dem Arbeitsbereich ein<br />
Unterdruck erzeugt und die restliche Luft aus dem Bereich vor<br />
dem Arbeitsbereich entnommen. Die Beschäftigten werden<br />
durch die hohe Luftwechselrate und die gezielte Luftführung vor<br />
der Staubexposition wirksam geschützt und genießen dabei volle<br />
Bewegungsfreiheit. Zusätzlich zum Personenschutz bietet die<br />
LAF-Kabine in dieser Ausführung einen erhöhten Raum- und<br />
Produktschutz, da die Stäube durch den Unterdruck nicht aus der<br />
Kabine ausbrechen können. Regelmäßige Wartung und Instandhaltung<br />
ermöglichen den Werterhalt des Produktes und den<br />
Schutz der Beschäftigten über die gesamte Produktlebensdauer.<br />
Bilder: Denios<br />
www.denios.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
DENIOS SE<br />
Dehmer Straße 54-66<br />
32549 Bad Oeynhausen<br />
Telefon: 05731 753-0<br />
E-Mail: info@denios.de<br />
AUTOR<br />
Sascha Mohe, Head of Business<br />
Development Engineered Solutions &<br />
Containment Specialist, Denios SE<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 33
SYSTEM FÜR LABORE<br />
EDEL UND STAHL<br />
Edelstahl ist der Materialstandard für Installationen im Reinraum oder dem<br />
Labor. Ein Spezialist hat Verbindungselemente aus Edelstahl entwickelt, mit<br />
denen sich Gestellbauten aus Rohren der gängigen Baugröße 40 schnell,<br />
sicher und ohne besondere Fachkenntnisse errichten lassen. Dies erfolgt<br />
mittels einer speziellen Spanntechnik.<br />
Der Produktmanager bei RK Rose+Krieger, Michael Neubaur,<br />
ist sich sicher: „Mit unserem neuen EMS kann jeder<br />
ein Edelstahlgestell montieren – auch ohne besondere<br />
Fachkenntnisse.“ Normalerweise fertigen die Arbeiter<br />
stabile Geländer oder Gestelle aus Edelstahl durch Verschweißen<br />
entsprechender Edelstahlrohre.<br />
Schweißen ist ein außerordentlich arbeitsaufwendiger Vorgang,<br />
schließlich müssen die Rohre für Eckenverbindungen zunächst<br />
präzise zugeschnitten, dann verschweißt und anschließend glattgeschliffen<br />
werden. Danach ist das Beizen der Schweißnaht erforderlich,<br />
um Korrosion zu unterbinden. Und damit das Gestell<br />
auch optisch den Ansprüchen genügt, ist das Polieren der gebeizten<br />
Schweißnähte notwendig. All diese Arbeitsschritte kosten Zeit.<br />
Und sie verursachen viel Schmutz, gut ausgebildete Schweißfacharbeiter<br />
sowie angemessene Schutzvorrichtungen. Dagegen wird<br />
bei dem System von RK nur ein Inbus-Schlüssel benötigt.<br />
BESONDERE SPANNTECHNIK<br />
Fein wäre es doch, auf den ganzen Schweißaufwand zu verzichten.<br />
Genau das ermöglichen die EMS-Verbindungselemente der<br />
Mindener Spezialisten für Rohrverbindungs- und Montagetechnik.<br />
Durch die neuen Spannverbinder entfallen sämtliche oben<br />
genannten Arbeitsschritte. Der Anwender erhält fertig bearbeitete<br />
Verbindungselemente inklusive der neuen Spanntechnik. Er<br />
greift sich einen Inbus-Schlüssel, die Verbindungselemente und<br />
die auf Länge geschnittenen Edelstahlrohre. Das lässt sich nun zu<br />
beliebigen Gestellen oder Geländern kombinieren.<br />
Das Besondere an dem Edelstahl-Montage-System sind die<br />
speziellen Spannverbinder aus Edelstahlguss, die in der Lage<br />
sind Toleranzen bis zu zwei Millimeter zu kompensieren. Sie werden<br />
in die Rohre und Verbindungselemente geschoben und über<br />
das Anziehen einer Schraube im Rohr fest verspannt. Auf diese<br />
Weise entsteht eine sichere und dennoch jederzeit wieder lösbare<br />
Verbindung.<br />
Die Verbindungselemente für Rundrohre bestehen aus zwei<br />
Halbschalen, die durch das Anziehen von zwei gegeneinanderdrückenden<br />
Inbus-Schrauben im Rohr verspannt werden. Rippen<br />
auf dem konisch angeschrägten Außenradius der Verbinder<br />
pressen als erstes an. „Anders als viele herkömmliche Verbinder<br />
haben unsere EMS-Rund-Verbinder aufgrund ihrer speziellen<br />
Konstruktion immer an vier Punkten im Rohr Kontakt. Das verhindert<br />
ein Kippeln“, erklärt Neubaur.<br />
KONSTRUKTIVE HERAUSFORDERUNG<br />
GEMEISTERT<br />
Deutlich herausfordernder war die Entwicklung der Spannverbinder<br />
für Vierkantrohre. Die Konstruktion der Halbschalen<br />
musste sicherstellen, dass sie einen gleichmäßigen Druck in alle<br />
vier Richtungen ausübten. Dies ermöglicht eine integrierte<br />
schiefe Ebene, über die sich die beiden Halbschalen miteinander<br />
verhaken und dadurch stabilisieren. Durch die diagonale<br />
Spreizung der Halbschalen mit Hilfe von zwei Inbus-Schrauben<br />
erzeugt die Geometrie des Bauteils sechs Anlageflächen. Damit<br />
ist ein sicheres Verspannen garantiert. Vorteil der Vierkantverbinder:<br />
Anders als bei den Spannelemente für Rundrohre bilden<br />
zwei identische, um 180 ° zueinander gedrehte Halbschalen das<br />
Spannelement der EMS-Verbinder für die Vierkantrohre. Das<br />
erleichtert die Bevorratung.<br />
34 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA LABORE<br />
02<br />
03<br />
01 Schlank, schick, sauber: Edelstahlrohrverbinder<br />
halten Rohre kraftschlüssig und dauerhaft belastbar<br />
zusammen – sind dennoch einfach wieder lösbar<br />
02 Rund oder eckig: Das Edelstahl-Montage-System<br />
eignet sich für Gestellbauten im lebensmittelnahen<br />
Bereich und im Reinraum<br />
01<br />
03 Der besondere Clou: Die Spannverbinder sind aus<br />
Edelstahlguss – links für Rund-, rechts für Vierkantrohre<br />
Für den Abstand, den die Verbinder zwischen zwei Rohrstücken<br />
bilden, wurde mit 23 Millimetern bei Rundrohren und zwölf Millimetern<br />
bei Vierkantrohren ein gerades Maß gewählt. Dabei ist<br />
der Abstand bei den Rundrohren aus konstruktiven Gründen größer<br />
als bei Vierkantrohren.<br />
Auch die Nachhaltigkeit behielten die Konstrukteure im Blick:<br />
Die Verbindungselemente lassen sich mit jedem beliebigen Edelstahlrund-<br />
oder -vierkantrohr der Baugröße 40 kombinieren. Mit<br />
dem EMS montierte Gestelle passen sich veränderten Rahmenbedingungen<br />
an, da sie sich zerlegen, platzsparend transportieren<br />
und in neuer Form wieder zusammenbauen lassen. Da sie<br />
vollständig aus Edelstahl bestehen, sind die gesamten Gestellaufbauten<br />
zudem sortenrein recyclebar.<br />
FÜR REINRAUM UND LABOR<br />
Gestelle und Arbeitsbühnen für den Reinraum waren bislang eine<br />
besondere Herausforderung. Geschweißte Konstruktionen<br />
passen nicht in die Reinraumschleusen und im Reinraum<br />
Schweißen ist selbstverständlich undenkbar. Mit dem EMS ist<br />
das Errichten, Modifizieren und Erweitern von Gestellen aus<br />
Edelstahl im Reinraum mit einem deutlich reduzierten Aufwand<br />
möglich. Sämtliche Edelstahlkomponenten – jedes Verbindungselement,<br />
jedes Spannelement und jedes Rohr – können entsprechend<br />
ordnungsgemäß gereinigt und zweifach luftdicht verpackt<br />
durch die Schleusen in den Reinraum transportiert werden.<br />
Derzeit sind fünf unterschiedliche EMS-Elemente verfügbar:<br />
Ecken, T-Stücke, Kreuzverbinder, 3-strahlige Verbinder und Fußelemente<br />
mit Stellfußanbindung. Die EMS-Fußelemente verfügen<br />
zusätzlich zur Gewindebohrung (zum Einschrauben des Stellfußes)<br />
über eine zweite Bohrung, über die Reinigungsflüssigkeit abfließen<br />
kann. „Nach den Erfahrungen mit unserem ITAS-System<br />
können wir uns absolut vorstellen, auch das EMS weiter auszubauen.<br />
Da die Verbinder immer gleichbleiben, ließen sich zusätzliche<br />
Eckelemente sehr einfach realisieren“, erklärt Neubauer.<br />
ROHRVERBINDER AUS EDELSTAHL<br />
Zum Produktprogramm zählen Rohrverbindungselemente aus<br />
Edelstahl. Wie die neuen Eckverbinder lassen sich auch diese<br />
Robust Clamps mit wenigen Handgriffen montieren, halten die<br />
einzelnen Bauteile kraftschlüssig und dauerhaft belastbar zusammen<br />
und sind dennoch einfach wieder lösbar. Die Edelstahlverbinder<br />
sind und speziell für dynamische Belastungen ausgelegt.<br />
Damit eignen sie sich insbesondere für den Einsatz in Vorrichtungen<br />
bzw. Anlagen mit hohen dynamischen Lastwechseln<br />
wie beispielsweise Pressen. Außenliegende Sechskantschrauben<br />
vereinfachen die Montage mit handelsüblichem Werkzeug und<br />
eine Gewindeabdeckung aus Silikon schützt die Gewindegänge<br />
vor Verschmutzung und Beschädigung. Glatte Konturübergänge<br />
optimieren die Widerstandsfähigkeit bei Momentbelastungen.<br />
Sie minimieren, ebenso wie die Sacklochausführung, eine geringe<br />
Oberflächenrauheit und große Schlitze an der Verbindung<br />
selbst die Möglichkeit der Schmutzansammlung und erleichtern<br />
die Reinigung. Das optimierte Wandstärkenverhältnis sorgt für<br />
ein minimales Stückgewicht. Aktuell sind die Serientypen<br />
Flansch-(FK), Winkel- (W), Fuß- (FS) und Kreuzklemmstücke (K)<br />
in den Baugrößen 12 - 40 Millimeter verfügbar.<br />
Bilder: RK Rose+Krieger<br />
www.rk-rose-krieger.com<br />
UNTERNEHMEN<br />
RK Rose+Krieger GmbH<br />
Verbindungs- und Positioniersysteme<br />
Potsdamer Str.9, 32423 Minden<br />
Tel. 0571 93350<br />
E-Mail: info@rk-online.de<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 35
INDUSTRIE-LUFTBEFEUCHTER<br />
WENN STAUB<br />
ZU BODEN GEHT<br />
In der Pharma- und Lebensmittelindustrie kann Staub auch Restbestände an<br />
Materialien oder Zutaten enthalten, die aus dem Produktionsprozess stammen.<br />
Oder beim Be- und Entladen, können Partikel, Pollen und Sporen von draußen in<br />
die Betriebe gelangen. Der Bericht zeigt auf, wie sich dieses Problem lösen lässt.<br />
Staubbildung ist ein täglich wiederkehrendes und lästiges<br />
Phänomen. Im beruflichen Umfeld wie der Pharma- und<br />
Lebensmittelindustrie kann Staub Restbestände an Materialien<br />
oder Zutaten enthalten, die im Produktionsprozess<br />
verwendet wurden. Und beim Be- und Entladen können<br />
zudem Partikel, Pollen und Sporen von draußen in die Verarbeitung<br />
gelangen. Darüber hinaus kann Staub eine Ursache für das<br />
Auftreten von technischen Problemen sein, etwa überhitzende<br />
Elektronik, eingeschränkt funktionierende Sensoren oder reduzierte<br />
Förderleistung aufgrund einer behinderten Luftströmung<br />
zum Gebläse.<br />
ADHÄSION IN DER PRODUKTION<br />
Die Produktion und Verarbeitung von Kunststoff-Folien, Filmen<br />
und Blistermaterialien zieht große Mengen von Staub an. Der<br />
Wir alle kennen den lästigen Staub zuhause, der peinlicherweise oft<br />
erst dem Besucher auffällt. Bei mir sorgt Hausstaub gerne für ein<br />
Kitzeln in der Nase. Ein- oder zweimal genossen, und dann ist auch<br />
wieder gut. So einfach ist das bei Industriestäuben oft nicht. Denn<br />
die können gesundheitsschädliche Stoffe enthalten! Und das ist aus<br />
verständlichen Gründen nicht gut. Nun wissen wir alle, dass die<br />
Gesundheit der Mitarbeiter ein hohes Gut ist. Dies ist altbekannt.<br />
Neu sind aber die vielen durchaus positiven Bemühungen verschiedener<br />
Anbieter, Arbeitgeber beim Gesundheitsschutz mit entsprechenden<br />
Geräten oder ganzen Räumen tatkräftig zu unterstützen.<br />
Diese Gelegenheiten sollten die Verantwortlichen nicht einfach an<br />
sich vorüber gehen lassen. Das kann sich sonst mittel- bis langfristig<br />
durch einen hohen Krankheitsstand rächen.<br />
GUIDO MATTHES, Redakteur<br />
36 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
TRENDTHEMA LABORE<br />
01 Direkt oder indirekt: Eine<br />
ausreichende Luftbefeuchtung …<br />
02 … sorgt für Gesundheit und<br />
funktionierende Gerätschaften<br />
Grund: durch Reibung im Verarbeitungsprozess laden sich insbesondere<br />
synthetische Materialien elektrostatisch positiv oder negativ<br />
auf (abhängig von ihrer Zusammensetzung). Staubpartikel,<br />
die sich mit Luftströmen bewegen, nehmen durch den Kontakt<br />
mit verschiedenen Gegenständen ebenfalls eine positive oder<br />
negative Ladung an.<br />
In der medizintechnischen Produktion kann elektrostatisch<br />
geladener Staub, der oft an den in der Herstellung befindlichen<br />
Produkten haften bleibt, zu gefährlichen Mängeln und Funktionsstörungen<br />
führen. Und in der Pharmaindustrie sorgen elektrostatische<br />
Aufladungen, die durch Reibung bei der Mischung,<br />
Befüllung oder Tablettierung entstehen, für eine zusätzliche<br />
Staubanziehung und somit zu einer ungewollten Verunreinigung<br />
von Medikamenten und Pharmaprodukten.<br />
Last but not least kann Industriestaub Metallpartikel, Mineralien<br />
wie Antimon oder Kaolin und Chemikalien wie Barium oder<br />
Zinn enthalten, die gesundheitsschädlich sind, wenn sie eingeatmet<br />
werden. Außerdem können einige Arten von Prozessstaub<br />
entflammbar sein, was bei unsachgemäßer Handhabung Explosionen<br />
am Arbeitsplatz und Feuer auslösen kann.<br />
SCHWEBSTÄUBE DURCH LUFTBEFEUCHTUNG<br />
EFFEKTIV BINDEN<br />
Industriestaub muss somit ordnungsgemäß gefiltert und abgesaugt<br />
werden, um die Gesundheit der Mitarbeitenden langfristig<br />
sicher zu stellen, Maschinen funktionsfähig zu halten und die<br />
behördlichen Vorschriften zu erfüllen. Mittels Luftbefeuchtung<br />
kann dieser Prozess unterstützt und optimiert werden, indem die<br />
Menge an Schwebstaub durch Staubbindung verringert wird.<br />
Dies funktioniert folgendermaßen: In trockener Luft schweben<br />
Staubpartikel tendenziell länger. Ab einer bestimmten<br />
Luftfeuchtigkeit kondensiert das Wasser in der Luft an den Partikeln,<br />
sie werden dadurch schwerer und sinken zu Boden.<br />
Schwebstaub wird so zu Staubniederschlag, der sich aufgrund<br />
seines Gewichts nicht mehr so leicht aufwirbeln lässt. Dazu<br />
kommt, dass Oberflächen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit<br />
um 50 Prozent weniger Stäube anziehen und länger frei von<br />
Partikelablagerungen bleiben, da sie sich weniger stark statisch<br />
aufladen. Sie geben ihre überschüssige Ladung stattdessen<br />
kontinuierlich an die Wassermoleküle in der Luft ab, da Wasser<br />
ein guter elektrischer Leiter ist.<br />
Liegt die relative Luftfeuchtigkeit konstant zwischen 40 und 60<br />
Prozent, wirkt sich das überdies positiv auf das Wohlbefinden der<br />
Mitarbeiter aus. Typischen Auswirkungen von trockener Luft wie<br />
ausgetrockneten Schleimhäuten, Atemwegserkrankungen, Augenbrennen<br />
oder Nasenbluten wird entgegengewirkt. Einen<br />
Überblick über die technischen Möglichkeiten zur fachgerechten<br />
Luftbefeuchtung finden Sie im Planungsleitfaden „Luftfeuchte in<br />
der Prozesstrocknung“ von Condair, den Sie sich noch bis zum<br />
31. März kostenfrei zusenden lassen können.<br />
Bilder: Condair, alexkich – stock.adobe.com<br />
www.condair.de<br />
UNTERNEHMEN<br />
Condair GmbH<br />
Parkring 3, 85748 Garching<br />
Tel. 089 2070080<br />
AUTOR<br />
Rico Popp, Technischer Vertrieb für<br />
Luftbefeuchtung / Verdunstungskühlung,<br />
Condair GmbH<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 37
TRENDTHEMA LABORE<br />
LABORMISCHER IN VOLL-EDELSTAHL<br />
Eirich beschäftigt sich neben der Prozessoptimierung,<br />
vor allem um übergeordnete Ziele wie<br />
Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Mit dem neuen<br />
EL5 Labormischer und dem Qualimaster VC2 feierte<br />
das Unternehmen auf der Powtech gleich zwei<br />
Weltpremieren. Bei der Vorstellung des neuen EL5<br />
Mischers kam vor allem die Ausführung des<br />
Produkts in Voll-Edelstahl sowie die benutzerfreundliche<br />
Darstellung der ebenfalls neuen<br />
Steuerungssoftware bei den Besuchern sehr gut an.<br />
Das Unternehmen freut sich laut Eigenaussage<br />
immer, auf Messen direkt in den Austausch mit<br />
Anwendern und potenziellen Auftraggebern gehen<br />
zu können, und wertvolles Feedback zu den neuen<br />
Produkten zu erhalten.<br />
www.eirich.de<br />
JETZT AUCH FÜR ATEX ZONE 20<br />
Die Mischer von<br />
Gericke für die<br />
kontinuierliche<br />
Herstellung von<br />
Solida sind für den<br />
Einsatz in explosionsgefährdeten<br />
Bereichen mit<br />
brennbaren<br />
Stäuben zugelassen. Sie erfüllen die Anforderungen der<br />
Kategorie 1 mit einer Mindestzündenergie von > 1 mJ.<br />
Damit sind die Mischer für den Einsatz in der ATEX-Zone<br />
20 ohne Inertisierung oder andere zusätzliche Massnahmen<br />
einsetzbar. Kontinuierliche Mischer von Gericke<br />
sind laut Hersteller die optimale Kombination von<br />
radialem und axialem Mischen (Dispergieren). Sie<br />
ermöglichen höchste Homogenität mit niedrigem RSD,<br />
selbst für Formulierungen mit weniger als 1 % Wirkstoffgehalt.<br />
Die Verweilzeit und der Energieeintrag können der<br />
pharmazeutischen Prozessführung angepasst werden. Die<br />
Mischer sind als Labor- und Pilotmaschinen für die<br />
Entwicklungsphase oder integriert in das Gericke Formulation<br />
Skid GFS als Teil einer voll integrierten Inline-Produktionslinie<br />
für orale feste Darreichungsformen erhältlich.<br />
Dieses beinhaltet die Steuerung mit PAT Prozeduren.<br />
www.gerickegroup.com<br />
VERTIKALTROCKNER FÜR<br />
TESTMÖGLICHKEITEN<br />
Der Vertikaltrockner von<br />
De Dietrich ist für<br />
Anwendungen in der<br />
Entwicklung oder<br />
Pilotproduktion in der<br />
Pharmaindustrie<br />
konzipiert. Und somit<br />
für Trocknungs- sowie<br />
kombinierte Filtrationsund<br />
Trocknungsprozesse<br />
geeignet. Er lässt sich<br />
für die Herstellung aktiver pharmazeutischer<br />
Wirkstoffe (API) einsetzen oder in Industriebetrieben,<br />
die Anlagen zur Fest-Flüssig-Trennung<br />
benötigen. Der so genannte Guedu-Rührer spielt<br />
seine Leistung beim Mischen und der thermischen<br />
Homogenisierung aus und ermöglicht laut Hersteller<br />
eine gleichmäßige Trocknung von Pulvern.<br />
Der Vertikaltrockner basiert auf dem Prinzip des<br />
Rolab, einem Filter/Trockner, der in verschiedenen<br />
Größen erhältlich ist. Vertikaltrockner sind auf die<br />
dynamische Vakuumtrocknung schwieriger,<br />
wärmeempfindlicher Produkte ausgelegt, um eine<br />
möglichst geringe Restfeuchte zu erzielen. Die zu<br />
trocknenden Produkte können empfindlich auf<br />
mechanische Beanspruchung reagieren oder im<br />
Gegenteil, kraftvolle Zerkleinerungsprozesse<br />
erfordern, die der integrierte Zerhacker übernimmt.<br />
www.dedietrich.com<br />
HERAUSFORDERUNGEN BEI<br />
KULTIVIERTEM FLEISCH<br />
Der Geschäftsbereich Process Analytics von Hamilton<br />
Bonaduz veröffentlichte mit „PAT to Optimize the Cost,<br />
Consistency, and Yield of Cultivated Meat Production“ ein<br />
White Paper, das sich mit den Prozessherausforderungen<br />
bei der Herstellung von kultiviertem Fleisch befasst.<br />
In diesem werden<br />
Lösungen zur<br />
Steigerung der<br />
Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit<br />
von Produktionsprozessen<br />
durch<br />
den Einsatz<br />
fortschrittlicher<br />
Sensortechnologien<br />
vorgestellt.<br />
Das Unternehmen gibt in diesem Leitfaden Antworten<br />
auf bestehende Herausforderung und setzt auf die<br />
Implementierung von PAT (Process Analytical Technology)-<br />
Tools, um die Produktion von kultiviertem Fleisch zu<br />
revolutionieren. Diese Maßnahmen werden von Aufsichtsbehörden<br />
wie der FDA befürwortet, da sie die<br />
Messung und Kontrolle kritischer Parameter während<br />
der Produktionsprozesse in Echtzeit ermöglichen.<br />
Als Ergebnis können qualitativ hochwertige Erträge in<br />
großen Mengen erzielt und die Prozessoptimierung<br />
vorangetrieben werden, wodurch sich die Zeitspanne bis<br />
zur Vermarktung verkürzt.<br />
www.hamiltoncompany.com<br />
38 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
Standards<br />
Edelstahl 1.4571<br />
Höchste Präzision<br />
Zulassungen & Normen<br />
Hohe Verfügbarbeit<br />
Einsatzgebiete<br />
Wasser- & Schiffsbau<br />
Bahntechnologie<br />
Offshore-Technik<br />
Maschinenbau<br />
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de<br />
MIT SICHERHEIT.<br />
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK<br />
VON PH.<br />
PH Katalog<br />
als App für<br />
Android<br />
oder Ipad
NEU UND NACHHALTIG<br />
ALTERNATIVE ZU PFAS-BESCHICHTUNGEN<br />
Anwender suchen vermehrt nach<br />
hochwertigen Alternativen zu<br />
PFAS-Beschichtungen. DC99-DII<br />
von Surcoatec bietet sich laut<br />
Eigenaussage an: Mit an extremen<br />
Bedingungen angepassten<br />
Eigenschaften wie einer verbesserten<br />
Benetzbarkeit der<br />
Oberfläche, einer geringen<br />
Oberflächenenergie, easy-toclean,<br />
Anti-Haft- und Anti-Kalk-<br />
Effekt, einer reduzierten Klebneigung sowie einer hohen chemischen<br />
Beständigkeit und Verschleißschutz, eignet sie sich laut Hersteller für<br />
viele Anwendungen. Zum Beispiel als Kratz- und Antihaftschutz bei<br />
hohen Temperaturen, um Verklebungen an Walzen in der Druckindustrie<br />
oder Kunststoff -Spritzguss-Werkzeugen zu verhindern oder den<br />
Reinigungs- und Wartungsaufwand bei stark beanspruchten Komponenten<br />
zu reduzieren.<br />
www.surcoatec.com<br />
POSITIONSPAPIER DES FRAUNHOFER CCPE<br />
PHARMAZEUTISCHE FORMULIE-<br />
RUNGEN VORHERSAGEN<br />
Um Formulierungen nachhaltiger zu bestimmen,<br />
haben die Unternehmensbereiche Pharma Solutions<br />
von IFF und BASF die Produktmarken von IFF im<br />
Bereich der pharmazeutischen Hilfsstoffe auf der<br />
Plattform Zoomlab, einem virtuellen Pharma-Assistenten,<br />
integriert. Bei der Plattform handelt es sich<br />
um ein digitales, auf Wissenschaft basierendes<br />
Programm, das entwickelt wurde, um schnell und<br />
präzise die besten Hilfsstoffe für die Entwicklung<br />
neuer pharmazeutischer Formulierungen vorherzusagen<br />
und so zur Lösung von Formulierungsproblemen<br />
beizutragen. Der Zugang kann hier helfen.<br />
www.basf.com<br />
Wie sieht eine vergleichbare und transparente ökologische Bewertung<br />
aus, die unterschiedlichen Ansprüchen gerecht wird? Fraunhofer CCPE<br />
Forschende haben in dem Positionspapier zehn Herausforderungen und<br />
zehn Anforderungen herausgearbeitet, die Vergleichbarkeit und<br />
Transparenz bei der ökologischen Bewertung erhöhen. Ökobilanzierungen<br />
dienen oftmals als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl von<br />
umweltfreundlichen Verfahren, Einsatzstoffen oder Dienstleistungen<br />
beim Kunststoffrecycling. Ein Anhang mit Grafiken und eine Factsheet<br />
ergänzen das Positionspapier. Hinter dieser Short-URL finden Sie das<br />
Positionspapier: bit.ly/487kYmM<br />
www.fraunhofer.de<br />
ALFA LAVAL MIT KVD AWARD AUSGEZEICHNET<br />
Der Kundendienstverband Deutschland (KVD) hat Alfa Laval mit dem KVD Award Best Service<br />
2023 prämiert. Das Unternehmen überzeugte Jury und Fachpublikum mit dem Nachhaltigkeitskonzept<br />
Service for Sustainability. Dies umfasst zum Beispiel das Visual Condition<br />
Assessment, bei dem per Wärmebildprüfung und KI der Zustand von Wärmetauschern<br />
überprüft wird. Außerdem gehört dazu der sogenannte smarte Wärmetauscher, bei dem<br />
Sensoren auf den Plattenwärmetauschern installiert und Daten an eine Cloud-basierte<br />
Software vom Unternehmen übertragen werden. Im Rahmen des Konzepts Energy Hunter spüren Energieexperten des Unternehmens<br />
verschwendete Energie auf und liefern Ideen, diese wieder nutzbar zu machen. Das Unternehmen durfte als Sieger eine<br />
karitative Organisation bestimmten die eine Spende erhält. Ausgesucht wurde das Hospiz am Deich in Hamburg.<br />
www.alfalaval.de<br />
40 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
MEDIEN<br />
WIR KONNTEN AUCH ANDERS<br />
Ausgezeichnet mit dem NDR Sachbuchpreis 2021<br />
zeigt Annette Kehnel in ihrem Buch ,,Wir konnten<br />
auch anders, eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit‘‘, dass<br />
unser wirtschaftliches Denken über Konsum, Kapital und<br />
Profit unbrauchbar geworden ist. Anhand verschiedener<br />
Beispiele aus der Vergangenheit, zum Beispiel unsere Renaissance-Architekten,<br />
die Baustoffrecycling betrieben, Crowdfunding<br />
für die Brücke in Avignon,<br />
nachhaltige Fischerei am<br />
Bodensee, Second-hand-Märkte<br />
in Paris und Reparaturberufe<br />
in Frankfurt in Zeiten, als<br />
Kreislaufwirtschaft eine<br />
Selbstverständlichkeit für uns<br />
war. Das Buch soll als Reise in<br />
unsere Vergangenheit dienen,<br />
die Lust auf Veränderung<br />
macht. Kehnel’s Buch kostet<br />
24,00 € und ist online auf der<br />
Penguin Verlagsseite oder in<br />
Geschäften wie Hugendubel<br />
oder Thalia erhältlich.<br />
www.penguin.de<br />
SUSTAINABLE WORLD RADIO<br />
PAST LIVES –<br />
VERGANGENE LEBEN<br />
Wenn Sie nach einem stressigen<br />
Arbeitstag Lust auf einen ruhigen aber<br />
doch anspruchsvollen Film haben, dann<br />
empfiehlt Ihnen die Redaktion den Film<br />
Past Lives. Der für zwei Oscar nominierte Film handelt<br />
von Nora und Hae Sung, die zwei enge Freunde aus<br />
Kindertagen waren und dann auseinandergerissen<br />
wurden. Zwei Jahrzehnte später sind sie für eine<br />
schicksalhafte Woche in New York wieder vereint, in der<br />
sie sich mit Schicksal, Liebe und div. Entscheidungen<br />
auseinandersetzen. Drehbuch und Regie: Celine Lied. In<br />
den Hauptrollen sind Greta Lee und Teo Yoo. Der Film<br />
kann über Amazon Prime ausgeliehen werden.<br />
www.a24films.com<br />
PODCAST DES VDMA:<br />
CHEMISCHES RECYCLING<br />
Chemisches Recycling hat das<br />
Potential, Kunststoffe, die mechanisch<br />
nicht aufzuarbeiten sind,<br />
wieder in den Kreislauf zurückzuführen - also die Wertschöpfungskette<br />
vom Kunststoffabfall zur recycelten Neuware zu<br />
schließen. Wie das im Detail funktioniert und wie weit die<br />
Verfahren in Deutschland im europäischen Vergleich sind,<br />
erläutern Richard Clemens, Geschäftsführer der VDMA<br />
Fachverbände Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen<br />
sowie Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate, und<br />
Prof. Dr. Manfred Renner, Institutsleiter des Fraunhofer-Institut<br />
für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik Umsicht, in<br />
einer Folge des Industrie Podcast des VDMA: „Chemisches<br />
Recycling - Vom Abfall zum Rohstoff“. Der Podcast ist auf<br />
Spotify, Apple Podcast oder Podigee verfügbar.<br />
www.vdma.org<br />
WHITE PAPER: PAT TOOLS IMPLEMENTIEREN,<br />
UM PRODUKTION ZU VERBESSERN<br />
Seit 2004 produziert die Produzentin und Moderatorin Jill<br />
Cloutier, Radiosendungen, Podcasts und Videos über die Welt<br />
und Lösungen, die sowohl den Menschen als auch dem<br />
Planeten zugutekommen sollen. Der englischsprachige<br />
Podcast „Sustainable World Radio“ behandelt Interviews und<br />
Nachrichten über Ökologie, Boden, Ethnobotanik, Kräutermedizin,<br />
Permakultur, biologischen Gartenbau, Nachhaltigkeit,<br />
natürliches Bauen und regenerative Landwirtschaft. In der<br />
Sendung werden unter anderem Experten, Lehrer, Designer,<br />
Umweltschützer und Aktivisten, die von der Natur lernen und<br />
mit ihr arbeiten interviewt. Der Podcast ist auf Apple Podcast,<br />
Spotify, Youtube und Google Podcast zu hören.<br />
www.sustainableworldradio.com<br />
Der Geschäftsbereich Process Analytics der Hamilton Bonaduz<br />
AG veröffentlicht mit „PAT to Optimize the Cost, Consistency,<br />
and Yield of Cultivated Meat Production“ ein White Paper, das<br />
sich mit den Prozessherausforderungen bei der Herstellung<br />
von kultiviertem Fleisch befasst. In diesem werden Lösungen<br />
zur Steigerung der Effizienz und Nachhaltigkeit von Produktionsprozessen<br />
durch den Einsatz von Sensortechnologien<br />
vorgestellt. Das White Paper gibt Antworten auf bestehende<br />
Herausforderung und setzt auf die Implementierung von PAT<br />
(Process Analytical Technology) Tools, um die Produktion von<br />
kultiviertem Fleisch zu revolutionieren.<br />
www.hamiltoncompany.com<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 41
PERSÖNLICH<br />
WIRTSCHAFTSINGENIEURIN KATHARINA HETTIG<br />
FÖRDERUNG DURCH<br />
POSITIVEN STRESS<br />
Frauen sind in Ingenieurberufen noch immer<br />
unterrepräsentiert. Nur knapp 20 Prozent aller<br />
erwerbstätigen Ingenieur:innen sind Frauen.<br />
Aber es gibt sie doch. Im Interview erzählt<br />
Katharina Hettig ihre Geschichte.<br />
Warum haben Sie sich entschieden Wirtschaftsingenieurwesen<br />
zu studieren?<br />
Mich haben schon früh die technischen Fächer in der Schule<br />
interessiert. Bei der Überlegung, welcher Beruf mir Spaß machen<br />
würde, bin ich schnell auf technische Schnittstellenfunktionen<br />
gekommen. Deshalb war der Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen<br />
eine perfekte Voraussetzung für mich. Es war immer<br />
die Vielfalt aus Technik, Wirtschaft und Management, die mich<br />
an dem Studiengang begeistert haben, sodass ich auch nun im<br />
Master den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen gewählt<br />
habe.<br />
Sie begeistern sich für Physik. Hilft Ihnen diese Begeisterung in<br />
Ihrer aktuellen Tätigkeit?<br />
fitter in den Tag. Auch beim Musizieren bekomme ich den Kopf<br />
frei. Weil meine Arbeit so abwechslungsreich ist, bringt sie eher<br />
positiven Stress mit sich, der mich fördert und sowohl persönlich<br />
als auch fachlich weiterentwickelt. Der Sport und das Musizieren<br />
sind für mich gute Gelegenheiten, den Kopf freizubekommen<br />
und abzuschalten.<br />
Was würden Sie Frauen raten, die in einen MINT-Beruf<br />
einsteigen möchten?<br />
Einfach machen! Diese Berufe sind zwar immer noch sehr stark<br />
von Männern dominiert, was jedoch nicht bedeutet, dass sie<br />
„Männerberufe“ sind und dies vor allem nicht bleiben sollten.<br />
Wenn das Interesse da ist, sollten sich Frauen auf jeden Fall<br />
trauen, und sich nicht von Stereotypen abschrecken lassen. Dabei<br />
hilft es auch immer, sich mit Frauen zu unterhalten, die<br />
einen ähnlichen Beruf ausüben, um gegebenenfalls Ängste aus<br />
dem Weg zu räumen.<br />
www.vega.com<br />
DIE FRAGEN STELLTE MELINA HOSSEINLI,<br />
REDAKTION VERFAHRENSTECHNIK<br />
In der Schule war das immer mein Lieblingsfach. In meiner<br />
aktuellen Tätigkeit begleitet mich die Physik bei unseren Produkten.<br />
Vega ist Hersteller für Füllstand-, Grenzstand- und<br />
Druckmesstechnik. Jedes Messprinzip basiert auf seinen eigenen<br />
physikalischen Grundlagen, sodass mir das Verständnis für<br />
die Funktionsweisen sowie deren Vor- und Nachteile bei der<br />
Auslegung der Sensoren hilft.<br />
Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?<br />
Da ich im technischen Innendienst und als Teamleiterin<br />
im Vertrieb tätig bin, sieht mein Arbeitsalltag<br />
jeden Tag etwas anders aus. Im Innendienst habe<br />
ich täglich mit den unterschiedlichsten Kunden<br />
aus verschiedenen Branchen zu tun. Meine<br />
Hauptaufgaben sind die technische Beratung<br />
unserer Kunden zum passenden Einsatz der<br />
Messtechnik, die technische Auslegung der<br />
Sensoren und die Angebotserstellung. Gemeinsam<br />
mit meinen Außendienstkollegen<br />
und der kaufmännischen Sachbearbeitung<br />
sind wir für die ganzheitliche Betreuung der<br />
Kunden verantwortlich. Neben der operativen<br />
Tätigkeit arbeiten wir ebenfalls an strategischen<br />
Aufgaben und Projekten.<br />
Sie treiben in Ihrer Freizeit viel Sport und<br />
spielen ein Instrument. Inwieweit helfen<br />
Ihnen diese Tätigkeiten, um Stress abzubauen?<br />
Sport ist für mich einerseits Stressabbau, aber<br />
genauso wichtig, um Vorzubeugen. Wenn ich mich<br />
morgens vor der Arbeit kurz bewege, starte ich viel<br />
KATHARINA HETTIG ARBEITET BEI VEGA<br />
IM TECHNISCHEN INNENDIENST UND ALS<br />
TEAMLEITERIN IM VERTRIEB<br />
42 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU<br />
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/<strong>2024</strong><br />
ERSCHEINUNGSTERMIN: 19.04.<strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 04.04.<strong>2024</strong><br />
01<br />
02<br />
03<br />
01 Die nächste Ausgabe steht im Zeichen der Messe<br />
IFAT. Die ist beim Erscheinen der 04/<strong>2024</strong> gerade um,<br />
somit erfahren Sie druckfrisch, welche Neuheiten es gibt.<br />
Bild: Messe München<br />
04<br />
02 Essenzen und Düfte bringen im Herstellungsprozess<br />
besondere Anforderungen mit sich. So benötigt ein<br />
Hersteller diverse Lösungen, bei denen er auf einen<br />
deutschen Technologiespezialisten setzt.<br />
Bild: Ystral<br />
03 Auch A. Kahl ist auf der IFAT vertreten und stellt<br />
seine Flachmatrizenpresse vor. Sie verarbeitet unter<br />
anderem großvolumige Kunststoffabfälle zu kompakten,<br />
dosierbaren Pellets.<br />
Bild: Amandus Kahl<br />
DER DIREKTE WEG<br />
INTERNET:<br />
www.verfahrenstechnik.de<br />
E-PAPER:<br />
digital.verfahrenstechnik.de<br />
REDAKTION:<br />
redaktion@verfahrenstechnik.de<br />
04 Ein beeindruckendes Firmenjubiläum gibt es in der<br />
Schweiz zu feiern: 130 Jahre! Lesen Sie Hintergründe zur<br />
Firmenhistorie und ein Interview zu vergangenen sowie<br />
neuen Herausforderungen.<br />
Bild: Gericke<br />
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK <strong>2024</strong>/03 43
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Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />
Carmen Nawrath<br />
Head of Sales<br />
Telefon: 0049/6131/992-245<br />
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