Verfahrenstechnik 10/2023
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VERFAHREN UND ANLAGEN<br />
WÄRMEPUMPE<br />
RÜCKGEWINNEN<br />
UND SPAREN<br />
Ein Wärmepumpenspezialist beliefert einen führenden britischen<br />
Getränkehersteller mit einer Lösung für dessen Produktionsstandort in<br />
London. Die Installation begann diesen Sommer und wird zukünftig die<br />
CO2-Emissionen der Fabrik um geschätzte 1.200 Tonnen pro Jahr<br />
reduzieren. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von rund<br />
500 britischen Haushalten.<br />
Britvic produziert an seinem Standort im Londoner Stadtteil<br />
Beckton 2.000 Flaschen pro Minute, darunter einige<br />
der beliebtesten Getränke des Landes, wie Robinsons,<br />
Tango und Pepsi Max. Der Systemanbieter Gea liefert<br />
dafür zwei industrielle Ammoniak-Wärmepumpen und einen<br />
großen Wärmespeicher.<br />
Damit kommt der Getränkehersteller seinem Ziel, bis 2025 die<br />
direkten CO2-Emissionen zu halbieren und bis 2050 Net Zero zu<br />
erreichen, einen großen Schritt näher. „Die Herausforderung in<br />
diesem Projekt besteht darin, eine bestehende Anlage so zu verbessern,<br />
dass wir unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen senken<br />
können und damit der wissenschaftlich basierten Zielsetzung<br />
unserer Nachhaltigkeitsstrategie näherkommen“, erklärt<br />
Sarah Webster, Director of Sustainable Business bei Britvic. Sie ergänzt:<br />
„Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Gea unsere Londoner<br />
Fabrik nachhaltig und damit fit für die Zukunft zu machen.“<br />
DAS NEUE WÄRMERÜCKGEWINNUNGSSYSTEM<br />
Das Unternehmen stellt bei der Prozesswärmeerzeugung größtenteils<br />
von Erdgas-Dampfkesseln auf ein emissionsfreies Wärmerückgewinnungssystem<br />
mit Wärmepumpen um. Das neue vom<br />
Wärmepumpenspezialist Gea konzipierte und bereitgestellte System<br />
nutzt die Niedertemperatur-Abwärme des bestehenden Produktionssystems,<br />
die bisher an die Atmosphäre abgegeben wurde.<br />
Nun wird mit dieser Abwärme Wasser auf 92 °C erhitzt, das dann<br />
über ein Rohrleitungssystem in der gesamten Fabrik Wärme<br />
bereitstellen kann. Damit muss der Getränkehersteller künftig<br />
weniger auf die traditionellen Dampfkessel mit Erdgas, also mit<br />
fossilen Brennstoffen, zurückgreifen und kann eigenen Angaben<br />
DIE LÖSUNG VERRINGERT DIE<br />
CO 2<br />
-EMISSIONEN UM GESCHÄTZTE<br />
1.200 TONNEN PRO JAHR<br />
zufolge 50 % des Wärmebedarfs der Fabrik dekarbonisieren. Es<br />
gibt einen Ventilanschluss für bis zu 750 Kilowatt an Wärmeenergie,<br />
die künftig aus anderen Quellen kommt.<br />
„Konventionelle, auf Dampf als Wärmequelle ausgelegte Anlagen<br />
zu modernisieren und mit Wärmepumpentechnologie zu<br />
kombinieren, erfordert eine technische Umstellung des gesamten<br />
Prozesses. Wir können Wärmepumpen und integrierte Prozesswärmetauscher-Skids<br />
als Gesamtlösung anbieten“, sagt<br />
Matthew Hadwen, Beverage Sales Manager in der Division Liquid<br />
und Powder Technologies bei Gea. Simon Gurr, Sales Manager in<br />
8 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>10</strong> www.verfahrenstechnik.de