Verfahrenstechnik 11/2023
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SILOAUFSATZFILTER MIT NEUEM ANSATZ<br />
DIE STAUBFÄNGER – TEIL 2<br />
WAM überraschte die Schüttgutbranche mit einem neuen Siloaufsatzfilter.<br />
Während viele Geräte mit größeren Filterflächen zu punkten versuchen,<br />
wagte das Unternehmen einen neuen Ansatz: Wie lässt sich die Filtrationseffizienz<br />
steigern, ohne die Filterfläche zu vergrößern? Lesen Sie im zweiten<br />
Teil die technischen Hintergründe.<br />
In Teil 1 haben wir über Innovationen bei der Entwicklung neuer,<br />
moderner Filtersysteme berichtet. Um die Leistungsfähigkeit zu<br />
erhöhen, erproben viele Hersteller Elemente mit immer enger<br />
gefalteten Filtermedien. Dadurch erhöht sich die Filterfläche<br />
und damit auch die aufnehmbare Luftmenge des Filtersystems.<br />
Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist die schlechtere Abreinigung<br />
der Filterelemente, wodurch die Luftdurchlässigkeit und Filtrationseffizienz<br />
deutlich nachlässt. Vor allem bei einem Faltungswinkel<br />
von unter 10° wird eine Abreinigung nahezu unmöglich.<br />
Bei der Entwicklung einer neuen Generation von Filtermedien<br />
verfolgte WAM einen anderen Ansatz: Mit einem sogenannten<br />
offenen Profil soll die Filterfläche unter der Voraussetzung einer<br />
effektiven Abreinigung maximiert werden.<br />
DAS NEUE FILTERELEMENT<br />
Statt gefaltete Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />
Profil zu verwenden, entwickelt WAM ein Filterelement mit einer<br />
röhrenförmigen Zellstruktur. Diese Röhrchen, im Prinzip viele<br />
01<br />
02<br />
>10°<br />
kleine Schlauchfilter, sind auf einer Seite offen, um den Eintritt<br />
der staubhaltigen Luft zu ermöglichen. Strömt die staubhaltige<br />
Luft in das Filterelement, werden die festen Partikel vom Filtermedium<br />
zurückgehalten und die saubere Luft entweicht aus parallelen<br />
Kanälen mit ähnlichem Querschnitt nach außen.<br />
Die Struktur ermöglicht es dem Rohgas, in das Filterelement zu<br />
strömen, ohne auf Ecken oder Engpässe zu stoßen, also ohne die<br />
Gefahr der Bildung von Anbackungen, die das Durchströmen<br />
behindern und die effektive Filterfläche verringern. Zudem führt<br />
die hohe Luftdurchlässigkeit des Mediums zu einer effizienteren<br />
Abreinigung der Filterfläche.<br />
Die röhrenförmige Zellstruktur ermöglicht laut WAM eine hervorragende<br />
Steifigkeit, ohne dass zusätzliche Stützkörbe eingesetzt<br />
werden müssen. Das externe Gehäuse sorgt für ausreichende<br />
Steifigkeit und grenzt das Filtermedium nach außen ab. Somit<br />
schützt es das Filtermedium auch vor Abrasion durch direkt auftreffende<br />
Staubpartikel. Die gesamte Konstruktion sorgt dafür,<br />
dass die Belastung des Filtermediums minimiert und die Lebensdauer<br />
des Elements deutlich erhöht wird. Verwendet werden<br />
können die Polytube-Filterelemente bei trockenen Pulvern in<br />
einem Temperaturbereich von -20 °C bis +80 °C (kurze Spitzen<br />
bis zu 100 °C sind möglich).<br />
DER NEUE POLYTUBE<br />
Die neuen Filterelemente ermöglichten die Entwicklung eines<br />
neuen Silotops, der im Verhältnis zu seiner aktiven Filterfläche<br />
eine geringere Baugröße aufweist.<br />
Doch WAM wollte mit dem Silotop Polytube noch einen Schritt<br />
weiter gehen. Während viele Filtersysteme, die Filterelemente<br />
mittels Druckluft abreinigen, ist der der neue Filter mit einem<br />
01 Vor allem bei einem Faltungswinkel unter 10° wird eine Abreinigung<br />
nahezu unmöglich, deshalb verfolgten die Entwickler einen<br />
anderen Ansatz …<br />
02 … statt gefalteter Elemente mit geschlossenem oder halboffenem<br />
Profil, entwickelten sie ein Filterelement mit röhrenförmiger<br />
Zellstruktur<br />
18 VERFAHRENSTECHNIK <strong>2023</strong>/<strong>11</strong> www.verfahrenstechnik.de