vlf Neuburg - Schrobenhausen - Mitteilungsblatt Dezember 2012
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Waldbauliche Behandlung<br />
Esskastanie:<br />
Die Behandlung hängt von der Zielsetzung ab: Schwächeres Rundholz für den Außenbau oder Wertholz (ab Mittendurchmesser<br />
30 cm).<br />
Produktionsziel „Wertholz“:<br />
- Bei einer Oberhöhe von 12 m (Alter 10 bis 12) werden die 35 bis 40 schönsten Bäume pro Hektar ausgewählt<br />
und deren Kronen ringsum freigestellt.<br />
- Die ausgewählten Bäume werden bei Bedarf geastet und in der Folge alle drei bis fünf Jahre von konkurrierenden<br />
Stockausschlägen freigestellt.<br />
Produktionsziel „schwächeres Rundholz“:<br />
- Erster Eingriff, sobald die zu entnehmenden Bäume als Brennholz verwertbar sind (je nach Standort mit<br />
ca. 20 Jahren). Der Bestand sollte eine Oberhöhe von maximal 15 Metern haben. Es wird etwa die schlechtere<br />
Hälfte der Stöcke entnommen.<br />
- Es folgen zwei bis maximal vier weitere Eingriffe zugunsten der besseren, d.h. der geraden Stöcke.<br />
- Im Alter 40 bis 50 können die Bestände auf den Stock gesetzt werden.<br />
Beim Fällen der Bäume, sollten die Schnitte möglichst bodennah geführt werden, ansonsten besteht die Gefahr,<br />
dass an den alten Stöcken auftretende Fäule die neue Generation destabilisiert.<br />
Robinie:<br />
Die Robinie gilt als eine mögliche Alternative, um auf Grenzstandorten dem voranschreitenden Klimawandel zu<br />
begegnen. Zum Waldbau in gemischten Beständen liegen wenige Angaben vor. Es ist schwierig, die wüchsige<br />
und zugleich sehr lichtbedürftige Robinie ohne intensive Pflegemaßnahmen zielgerecht in Mischbestände einzugliedern.<br />
Eine flächigere Beimischung auf ca. 30 x 30 m dürfte sich besser bewähren. Sie eignet sich auch für den<br />
Niederwaldbetrieb, speziell, wenn die Energieholzgewinnung im Vordergrund steht. Der Vorteil dieser Betriebsart<br />
besteht darin, dass grundsätzlich keine Pflegeeingriffe nötig sind und strikt nach ertragskundlicher Optimierung<br />
im Kurzumtrieb gearbeitet werden kann. Die Stockausschlagfähigkeit vermindert sich allerdings nach zwei<br />
bis drei Umtrieben.<br />
Gefahren<br />
Bei der Esskastanie droht etwa ab dem Alter 50 bzw. 30 cm Durchmesser eine Entwertung der Stämme durch die<br />
sogenannte Ringschäle. Die Ringschäle ist am stehenden Baum nicht erkennbar was vor allem im Produktionsziel<br />
„Wertholz“ eine Gefahr birgt. Esskastanien sind durch Kastanienrindenkrebs (Cryphonectria parasitica) bedroht.<br />
Der Pilz dringt über kleine Rindenverletzungen ein und bringt den Baum oft zum Absterben. Die Krankheit<br />
scheint derzeit aber unter Kontrolle zu sein.<br />
Bei der Robinie kann der Schwefelporling trotz der Dauerhaftigkeit des Holzes Braunfäule hervorrufen. Der Pilz<br />
zersetzt das Kernholz. Eine erhöhte Gefährdung besteht ab dem Alter 50, vor allem da der Baum trotz Befall von<br />
außen gesund erscheint.<br />
Verwendung<br />
Beide Arten finden Verwendung als Pfahlholz für Zaun- und Weidepfähle, Weinbergpfähle, Hopfenstangen, Heureiter<br />
und ähnliche Zwecke. Insbesondere das Holz der Robinie ist äußerst dauerhaft, übertrifft dabei Eichenkernholz<br />
und ist somit eine Alternative zu Tropenhölzern. Das Holz ist gleichzeitig biegsam, fest und äußerst hart. Es<br />
bleibt auch ohne chemische Konservierungsbehandlung bei einer Nutzung im Außenbereich lange stabil. So wird<br />
es oft zur Schutzwaldsanierung für Schneerechen und Dreibeinböcke verwendet.<br />
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an den zuständigen Förster ihres AELF.<br />
Unter www.<strong>vlf</strong>-bayern.de (Bildungsangebote) finden sie außerdem noch viele weitere Bildungsangebote<br />
Aus gegebenen Anlass:<br />
Bitte melden Sie unter der Tel. 08252/919-44 eventuelle Änderungen<br />
Ihrer Bankverbindung!<br />
Beim letzten Einzug fielen erhebliche Kosten für den Verband an, weil die Kontoverbindung nicht mehr in Ordnung<br />
war! Diese Mehrkosten müssen nach dem Verursacherprinzip umgelegt werden!