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Haus der kleinen Forscher- Experiment - Zappelino

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Foto:Frank Laier<br />

Ronny, <strong>der</strong> Rotmilan<br />

Ein schönes Passfoto von mir, o<strong>der</strong>? Mit meinem kräftigen Reißhakenschnabel<br />

kann ich Fleisch rausreißen. Mit meinen scharfen Augen scanne ich die Landschaft<br />

„Hey, du da unten, ja du, schau mal<br />

zu mir nach oben“, ich bin’s, Ronny<br />

<strong>der</strong> Rotmilan. Hier ganz oben, <strong>der</strong><br />

Punkt am Himmel. Glaub mir, ich<br />

bin einer <strong>der</strong> besten Segler unter den<br />

Vögeln. Ich kann lange segeln, ohne<br />

mit den Flügeln zu schlagen. Ja, du<br />

hast Recht, das geht nur, wenn auch<br />

Luft nach oben steigt. Und nur warme<br />

Luft steigt nach oben und trägt<br />

mich. Von da oben hat man dann einen<br />

ganz tollen Blick! Was mich aber<br />

oft stört, sind die Rabenkrähen. Man<br />

sagt, die „hassen“ auf den Greifvogel!<br />

Die Krähen fliegen dabei jeden<br />

Beutegreifer an, egal ob er eine Gefahr<br />

für die Krähen ist o<strong>der</strong> nicht.<br />

Das sind natürlich nur beeindruckende<br />

Scheinangriffe und wir Greifvögel<br />

können uns dabei nicht wehren. Kein<br />

Greifvogel kann in dieser Situation<br />

eine Krähe fangen! Einfach wegfliegen<br />

ist die einfachste Lösung.<br />

Übrigens, frag mal deinen Opa, <strong>der</strong><br />

kennt mich bestimmt. Er wird mich<br />

aber unter dem Namen Gabelweihe<br />

kennen. Das kommt daher, dass<br />

meine Schwanzfe<strong>der</strong>n unterschiedlich<br />

lang sind und beim Segeln ist<br />

mein Schwanz weit auseinan<strong>der</strong><br />

gegabelt. Dabei ist das Segeln für<br />

mich lebenswichtig. Kannst du dir<br />

vorstellen warum? Beim Überfliegen<br />

<strong>der</strong> Landschaft suche ich nach<br />

Beutetieren. Meistens suche ich verletzte<br />

o<strong>der</strong> tote Tiere: Mäuse, Igel,<br />

Eidechsen, Schlangen o<strong>der</strong> Frösche.<br />

Aber auch Hasen o<strong>der</strong> Vögel. Damit<br />

habe ich eine wichtige Rolle in <strong>der</strong><br />

Natur: Ich beseitige die verendeten<br />

Tiere und verhin<strong>der</strong>e damit die Ausbreitung<br />

von Krankheiten.<br />

Ein Beitrag von Ralf Gramlich, Orni-Schule, Schomberg, 75050 Gemmingen, Fon 07267 / 83 83<br />

E-Mail:ORNISchule@web.de, www.ORNISchule.de<br />

29<br />

Foto: Mathias Schäf<br />

Im letzten Jahr wäre ich dabei fast<br />

umgekommen. Auf einer Straße lag<br />

ein überfahrenes Rebhuhn. Mit einer<br />

scharfen Wendung ließ ich mich nach<br />

unten fallen und wollte den toten Vogel<br />

greifen. In diesem Augenblick<br />

kam ein Raser mit seinem Auto um<br />

die Kurve. Gerade noch konnte ich<br />

mich auf die Seite fallen lassen. Der<br />

Luftdruck vom Auto war aber so<br />

groß, dass ich einen Überschlag vollführte<br />

und kurz auf dem Boden aufschlug.<br />

Das war sehr knapp! Mein<br />

Tod wäre aber nicht nur für mich<br />

schlecht gewesen. Auch für meine<br />

Frau! Warum? Weil sie bei den<br />

frischgeschlüpften Jungen im Horst<br />

bleiben muss. Sie kann in den ersten<br />

Tagen die Jungen nicht alleine lassen.<br />

Diese müssen nämlich vor Auskühlung<br />

geschützt werden.<br />

Meine Aufgabe ist es also, das Futter<br />

für sie und die Kleinen herbei zu<br />

schaffen. Alleine könnte sie die Jungen<br />

nicht hüten und gleichzeitig<br />

Nahrung sammeln. Aus diesem<br />

Grund wären vermutlich die drei<br />

Ich binʼs, Ronny, <strong>der</strong> Rotmilan. Gerade<br />

schwebe ich vielleicht über Dein<br />

<strong>Haus</strong>dach und suche meine Nahrung.<br />

Deutlich kannst Du meine rötliche<br />

Färbung erkennen. Und meinen gegabelten<br />

Schwanz. Ein weiteres<br />

Erkennungszeichen sind die großen<br />

weißen Flügelfel<strong>der</strong> auf meiner<br />

Unterseite.<br />

<strong>kleinen</strong> Rotmilane gestorben. Aber<br />

<strong>der</strong> Unfall hatte ja glücklicherweise<br />

keinen Schaden angerichtet. So<br />

konnten wir die <strong>kleinen</strong> Rotmilane<br />

groß ziehen.<br />

Bestimmt wusstest du noch nicht,<br />

dass wir im Spätsommer zu Zugvögeln<br />

werden. Wir ziehen über den<br />

Winter bis ans Mittelmeer o<strong>der</strong> sogar<br />

noch weiter. Oft sogar bis nach Afrika!<br />

Und im Frühjahr kommen wir<br />

wie<strong>der</strong> zurück. Das ist eine lange<br />

und gefährliche Reise. Inzwischen<br />

ziehen gar nicht mehr alle Rotmilane<br />

weg. Manche schaffen es dann, den<br />

Winter in Süddeutschland zu überleben.<br />

Das sind Auswirkungen <strong>der</strong><br />

Klimaerwärmung.<br />

Oh, jetzt sehe ich am Himmel einen<br />

an<strong>der</strong>en Rotmilan. Vielleicht ist es<br />

meine Frau, die gerade aus Afrika<br />

zurückkommt. O<strong>der</strong> ein an<strong>der</strong>er<br />

Rotmilanmann, den ich dann aus<br />

meinem Revier vertreiben muss!<br />

Also viele Grüße und ein schönes<br />

Frühjahr, wünscht dir<br />

Ronny, <strong>der</strong> Rotmilan

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