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Tagungen<br />

Hinter den Kulissen des Vatikans<br />

Die Romreise des <strong>BKU</strong> verband Gespräche in der Kurie mit touristischen Elementen<br />

Eine geballte Mischung aus<br />

Besichtigungen und Gesprächsrunden<br />

mit deutschsprachigen<br />

Bischöfen und<br />

Vertretern der Kurie bot<br />

auch die diesjährige Romreise<br />

des <strong>BKU</strong>. Wie im Vorjahr<br />

waren die 54 Plätze<br />

binnen Tagen ausgebucht.<br />

von Peter Unterberg<br />

Zur Einstimmung rückte<br />

Benedikt Steinschulte vom<br />

Päpstlichen Medienrat die Optik<br />

der Teilnehmer zurecht, damit<br />

diese „einige Dinge besser<br />

sehen können“. Steinschulte<br />

nahm unter anderem die typisch<br />

deutsche Sichtweise<br />

auf‘s Korn, den Süden Europas<br />

von Norden, also von oben<br />

herab zu betrachten. Richtig<br />

sei statt dessen, dass die europäische<br />

Kultur von Juden,<br />

Griechen und Römern geprägt<br />

sei – also vom Süden.<br />

Mit Blick auf die Kirche<br />

betonte er, dass viele der deutschen<br />

Probleme nur deshalb<br />

ein Thema seien, „weil wir so<br />

viel Geld haben“. Dazu zähle<br />

etwa der Zölibat, der in anderen<br />

Ländern schon aus rein<br />

praktischen Gründen viel fragloser<br />

hingenommen werde,<br />

denn: Wer außer den deutschen<br />

Priestern wäre überhaupt<br />

in der Lage, eine Familie<br />

zu ernähren? Dazu komme<br />

bei vielen Deutschen ein „anti-<br />

24_<strong>BKU</strong>-Journal 2_07<br />

Papstaudienz bei schlechtem Wetter: ein strahlender Papst Benedikt XVI.<br />

inmitten von regennassen Pilgern und Helfern.<br />

Fotos: Böhm, Gödde, Unterberg, Timpe<br />

römischer Affekt“, der sich etwa<br />

gezeigt habe, als Joseph<br />

Kardinal Meisner Bischof von<br />

Köln wurde und sich unter anderem<br />

die Landesregierung<br />

einschaltete. „Dabei hatten wir<br />

schon 1000 Jahre vorher in Canossa<br />

geklärt, dass der Papst<br />

und nicht die Politiker Bischöfe<br />

ernennen.“<br />

Diplomatie I: Das päpstliche<br />

Staatssekretariat<br />

Im Staatsekretariat des Heiligen<br />

Stuhls leitet Nuntiaturrat<br />

Christoph Kühn die deutschsprachige<br />

Abteilung. Er weihte<br />

die Gruppe in die Geheimnisse<br />

der päpstlichen Diplo-<br />

matie ein. Er erklärte den Teilnehmern<br />

zunächst den Unterschied<br />

zwischen dem Vatikanstaat<br />

und dem Heiligen Stuhl.<br />

Der Vatikanstaat, der mehr<br />

Mitarbeiter (2500) als Bürger<br />

(500) habe, sorge für die territoriale<br />

Unabhängigkeit des<br />

Papstes. Für die Unabhängigkeit<br />

des Heiligen Vaters sei es<br />

wichtig, dass dieser nicht Bürger<br />

eines anderen Staates sei,<br />

dessen Gesetzen er unterstünde,<br />

sagte Kühn. Auf der anderen<br />

Seite stehe der Heilige<br />

Stuhl als „moralische Autorität,<br />

die staatengleich handelt.“<br />

Zu den wichtigsten Zielen<br />

des Staatssekretariates gehöre<br />

der Einsatz für die Religionsfreiheit<br />

in aller Welt.<br />

Diese müsse nicht nur individuell<br />

gewährleistet sein, sondern<br />

auch institutionell, mahnte<br />

er: Es reiche nicht aus, wenn<br />

jeder Christ für sich beten dürfe.<br />

Zur Religionsfreiheit gehöre<br />

auch das Recht, Gemeinden<br />

zu gründen, Kirchen zu bauen<br />

und sich darin zu versammeln.<br />

Diplomatie II:<br />

Die Deutsche Botschaft<br />

Einen weiteren diplomatischen<br />

Höhepunkt erlebte die<br />

Gruppe beim Empfang, den<br />

der Gesandte der Deutschen<br />

Botschaft am Heiligen Stuhl,<br />

Joachim Adalbert von Arnim,<br />

am Campo Santo Teutonico<br />

Gesprächspartner der <strong>BKU</strong>-Gruppe: Walter Kardinal Kasper (v.li), Monsignore Dr. Christoph Kühn, Benedikt Steinschulte und Joachim Adalbert von<br />

Arnim.

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