Kontakte - St. Mauritius Kirchengemeinde
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<strong>St</strong>. <strong>Mauritius</strong> <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
Beicht- und Abendmahlsgottesdienstso<br />
fremd in heutiger Zeit oder doch ganz nah?<br />
Erinnern Sie sich noch an die Konfirmationen<br />
früherer Jahre, hier in Dissen,<br />
wie auch wohl überall?<br />
Ein aufregender Tag in einer überfüllten<br />
Kirche: Konfirmanden, Eltern, Familien,<br />
viele Gäste.<br />
Der Gottesdienst war besonders lang<br />
durch feierliche Predigt, Einsegnung und<br />
das damals noch „Erste Abendmahl“, dem<br />
sich gerne die ganze Festgemeinde anschloss.<br />
Ganz ehrlich, es war zugleich eine<br />
harte Geduldsprobe. Und manche Mutter<br />
mag mit Sorge an den Terminplan für die<br />
nachfolgende Feier gedacht haben, wenn<br />
die Suppe schon um 12.00 Uhr bestellt war.<br />
Seit einigen Jahren, von vielen vielleicht<br />
ganz unbemerkt, wird in Dissen der<br />
„Beicht- und Abendmahlsgottesdienst“ am<br />
Samstagabend gefeiert. Von der Feier mit<br />
der Konfirmandengruppe von Pastor v. Oppen<br />
möchte ich daher gerne berichten:<br />
Die Glocken unserer <strong>St</strong>. <strong>Mauritius</strong>kirche<br />
laden dazu um 18.00 Uhr ein. Sie läuten<br />
nur für die Konfirmanden und ihre Familien.<br />
Der Kirchenraum ist bereits festlich geschmückt.<br />
Es ist ganz ruhig und sehr feierlich.<br />
Jugendliche erleben dies heute kaum<br />
noch. Sie sind es gewöhnt, den Tag vor allem<br />
mit ihren Freunden zu verbringen; da<br />
geht es meistens locker, fröhlich und laut<br />
zu. Jeder kennt den kleinen Knopf im Ohr,<br />
mit dem sie ihre Lieblingsmusik hören, die<br />
sie fast den ganzen Tag begleitet.<br />
Manche Konfirmanden kommen allein,<br />
viele werden von ihren Eltern, Großeltern<br />
oder Paten begleitet. Gemeinsam erleben<br />
sie diese besondere <strong>St</strong>unde. Nichts lenkt ab.<br />
Die Orgelmusik wird viel intensiver erlebt,<br />
die Lieder sind durch die Konfirmandenzeit<br />
vertraut, die Predigt ist den Konfirmanden<br />
ganz nah.Auch wenn sie sich vielleicht später<br />
nicht mehr ganz genau an den Inhalt erin-<br />
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nern, sie werden sicher nicht vergessen,<br />
dass sie ganz persönlich angesprochen wurden,<br />
gar nicht steif und ernst. Mit viel Humor<br />
werden Erinnerungen an die gemeinsam<br />
verbrachte Zeit einbezogen.<br />
Die Lossprechung von persönlicher<br />
Schuld ist dem Abendmahl vorangestellt.<br />
Was mag in den Köpfen der Jugendlichen<br />
vorgehen? In ihrem Leben sind heute<br />
<strong>St</strong>reitschlichter, Versicherungen, Beratungsteams,<br />
Lehrer oder Polizei dafür zuständig.<br />
Die regeln das, wenn ich etwas „angestellt“<br />
habe. Aber Gott? Wie soll das gehen?<br />
Höhepunkt dieses Gottesdienstes ist<br />
das gemeinsame Abendmahl: Vielleicht erfüllt<br />
es die Eltern mit Dankbarkeit, dass ihnen<br />
dieses Kind geschenkt wurde. Sie durften<br />
es begleiten, sie werden es los lassen<br />
müssen und möchten seinen Lebensweg<br />
Gott anvertrauen, so wie sie es schon durch<br />
die Taufe erbeten haben.<br />
Und die Konfirmanden? Die ganze Bedeutung<br />
desAbendmahls ist für sie heute sicher<br />
schwer zu erfassen, aber die erlebte<br />
Gemeinschaft mit den Menschen, die für<br />
sie wichtig sind, bewegt sie ganz gewiss.<br />
Unter Glockengeläut verlassen die Konfirmanden<br />
die Kirche, morgen werden sie<br />
ihr großes Fest erleben, worauf sie so lange<br />
gewartet haben. Aber in diesem Gottesdienst<br />
mit dem altmodischen Namen erleben<br />
sie, was unseren evangelischen Glauben<br />
ausmacht und uns durch unser Leben<br />
trägt:<br />
Wir sind nicht allein.<br />
Wir werden von Gott gehalten,<br />
auch wenn wir Fehler machen.<br />
Unser Glaube macht froh.<br />
Allen Konfirmanden Gottes Segen für<br />
ihren Lebensweg!<br />
Maren Öynhausen