Gemeindebrief (April 2012) - Ev. St.-Viti-Gemeinde Heeslingen
Gemeindebrief (April 2012) - Ev. St.-Viti-Gemeinde Heeslingen
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Meine erste <strong>St</strong>elle als Lehrerin trat<br />
ich an einer christlichen Schule an.<br />
Im Grunde passte das nicht richtig<br />
zu mir, denn manches fand ich ein<br />
bisschen dogmatisch, und das mag<br />
ich nicht. Ich hätte gewarnt sein<br />
müssen, denn beim Einstellungsgespräch<br />
wurde mir folgende Frage<br />
gestellt: „Sie sind Biologie-Lehrerin.<br />
Wie stehen Sie denn zum Gedanken<br />
der <strong>Ev</strong>olution?“ Ha! Ich wusste, es<br />
geht hier um eine <strong>St</strong>elle - und über<br />
den ganzen norddeutschen Raum<br />
war ein Einstellungsstopp verhängt...Was<br />
tun? Was antworten?<br />
Ich wusste ja, was man hören wollte:<br />
„Nein! Doch nicht <strong>Ev</strong>olution!<br />
Schöpfung wird gelehrt - schließlich<br />
sind wir unter Christen!“ Aber<br />
so ging das nicht für mich! Ich bin<br />
Christin - mit Leib und Seele und<br />
großer Leidenschaft...aber ich halte<br />
auch viel von der Wissenschaft. Also<br />
antwortete ich wahrheitsgemäß - ich<br />
konnte einfach nicht anders; dazu<br />
war schon immer mein Freiheitsdrang<br />
zu groß. Meine Antwort<br />
lautete: „Ich vertrete die <strong>Ev</strong>olutionstheorie<br />
und ich glaube an die Schöpfung.<br />
Ich weiß, wir haben einen Schöpfer<br />
Zum Thema<br />
Schöpfung und<br />
<strong>Ev</strong>olution –<br />
<strong>Ev</strong>olution und<br />
Schöpfung<br />
- und nichts ist zufällig entstanden,<br />
- jedes Wesen ist so gewollt, wie es<br />
ist, denn so ist es richtig. Aber ich<br />
glaube nicht, dass diese Schöpfung<br />
in sieben Menschentage zu pressen<br />
ist. Es sind sieben Gottestage. Und<br />
damit ist Platz für die <strong>Ev</strong>olution.<br />
Beide Ansätze widersprechen sich in<br />
keiner Weise.“<br />
Die Antwort war für den Vorstand<br />
akzeptabel, man bat mich nur, ich<br />
möge im Biologieunterricht auch<br />
Rücksicht auf den Schöpfungsaspekt<br />
nehmen. Ich hatte die <strong>St</strong>elle.<br />
Immer noch denke ich, an diesem<br />
Punkt war uns beiden klar, dass<br />
wir nie so recht zusammen passen<br />
würden, aber dass wir es mit einander<br />
versuchen könnten. (Das haben<br />
wir dann auch eineinhalb Jahre<br />
gemacht, aber dann gab es zu große<br />
Differenzen auf etlichen Gebieten,<br />
so dass ich doch lieber gegangen<br />
bin.)<br />
Dennoch: Zu meiner Antwort stehe<br />
ich noch jetzt. Ich sehe die Entwicklung<br />
der Welt aus wissenschaftlicher<br />
Sicht an - und nichts steht<br />
dem Ablauf im Schöpfungsbericht<br />
entgegen: Erst das Weltall, dann<br />
die Erde, dann Wasser, dann Land,<br />
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