Gemeindebrief (April 2012) - Ev. St.-Viti-Gemeinde Heeslingen
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12 Zum Thema<br />
dann Pflanzen, dann Tiere, dann<br />
der Mensch...dieselbe Abfolge. Nur<br />
die Zeit ist eine Andere. Und hinter<br />
allem steht der liebende Schöpfer.<br />
Auch wenn die Reproduktion der<br />
Geschöpfe aus diesen selbst heraus<br />
passiert, so ist Gott doch immer beteiligt,<br />
weil er allem innewohnt und<br />
in jedem Wesen sein Zuhause hat.<br />
Es geht nichts ohne den Schöpfer.<br />
Seine Kreaturen sind lediglich seine<br />
Multiplikatoren.<br />
Kein Mensch kann Leben erwecken<br />
- er kann nur Leben nehmen. Selbst,<br />
wenn es ihm gelingt, zu züchten<br />
oder zu vermehren - den Lebenshauch<br />
kann er niemals eingeben.<br />
Auch, wenn Computer zuweilen erschreckende<br />
lebensähnliche Formen<br />
annehmen, so sind sie doch keine<br />
wahren, vollständigen Lebewesen,<br />
denn es wird ihnen immer die Fähigkeit<br />
zum Lieben fehlen.<br />
Ich mag Science Fiction, wenn sie<br />
gut gemacht und gesellschaftskritisch<br />
ist. Im Film „Die Körperfresser<br />
kommen“ geht es genau darum: Der<br />
Mensch wird im Schlaf ausgetauscht<br />
gegen eine leblose Marionette in<br />
menschlicher Gestalt, aber un-fähig<br />
zu Gefühlen. Es sind eben keine<br />
Menschen mehr, auch wenn ihre<br />
Gestalt identisch ist mit denjenigen,<br />
deren Verwandlung vollzogen<br />
wurde. In dieser Geschichte geht es<br />
eigentlich um die McCarthy-Ära,<br />
die den US-Bürgern durch Überwachung<br />
und Reglementierung<br />
alles Persönliche und Menschliche<br />
abgesprochen hat. Aber hieran zeigt<br />
sich auch, was den Unterschied<br />
ausmacht: Ein von Gott geschaffenes<br />
Wesen muss Gott in sich wohnen<br />
haben, damit es tatsächlich ein<br />
Lebewesen ist.<br />
Der Mensch unterscheidet sich vom<br />
Tier in erster Linie durch seine<br />
Kreativität: Er ist ein Spiegel der<br />
göttlichen Schöpfung. Es gibt zwar<br />
Vögel - die Seidenlaubenvögel -, die<br />
ihr Nest auf unterschiedlichste Weise<br />
mit blauen Teilen ausschmücken<br />
(Müll, Scherben, Fäden, <strong>St</strong>einchen,<br />
Glas...), um ein Weibchen anzulocken,<br />
aber sie folgen dabei einem<br />
genetischen Muster und weichen<br />
nicht beispielsweise dadurch ab, indem<br />
sie bei der nächsten Brautwerbung<br />
vielleicht mal ein Theaterstück<br />
aufführen. Das ist also noch nicht<br />
tatsächliche Kreativität, auch wenn<br />
es beeindruckt.<br />
Die göttliche Kreativität fasziniert<br />
mich immer, wenn ich durch die<br />
Natur gehe - da dringt eine tiefe<br />
Demut aus meiner Brust: Wie kann<br />
etwas so schön sein, wie eine Blüte?<br />
Jede Einzelne ist anders, jedes Blatt<br />
ist einzigartig. In der Natur passt<br />
jede Farbe zu der anderen. Falter,<br />
Fische, Vögel, Reptilien - alles ist<br />
so farbenfroh, dass man manchmal<br />
denkt, es wäre nur dazu gemacht,<br />
um zu erfreuen (- es hat natürlich<br />
meist einen viel tieferen Sinn, aber<br />
freuen tu ich mich trotzdem!). Jedes<br />
Tier hat seine Eigenart - und zwar<br />
jedes Individuum. Mich besucht