KEFB-LAG_JB_2010_11 - Erzbistum Köln

Aber mit dem Verlust der Kirchlichkeit
geht auch ein Verlust
an Orientierung und Struktur für
die Alltagsgestaltung einher.
Gleichzeitig erscheint der „Wellnessmarkt“
vielen zu oberfl ächlich.
Alltagstaugliche religiöse Ausdrucksformen
werden gesucht.
Morgenimpulse, Andachten und
Gruppengottesdienste bieten an
einem „Ort jenseits des Alltags“
die Chance, sich neu auf gemeinsames
Gebet einzulassen, auch
wenn das für viele Menschen im
normalen Leben keine Bedeutung
mehr hat.
Ich möchte einige Beispiele dafür
nennen, wie wir uns bemühen,
die Glaubenssuche vieler der Kirche
entfremdeter Menschen ernst zu
nehmen. Dabei wird es sich für so manchen Leser um Selbstverständlichkeiten
handeln – den „Stein der Weisen“ haben auch wir hier in
Hardehausen noch nicht gefunden.
Bei einer Führung durch den historischen Ort Hardehausen beispielsweise
lässt sich die Kraft des christlichen Glaubens unmittelbar ver -
mitteln. Zahlen und Fakten zur Geschichte sind das eine – viel mehr
Aufmerksamkeit aber wecken die Informationen über die Spiritualität
der Mönche, die über Jahrhunderte hier gelebt haben. Auf dieser
Zeitreise werden eigene Fragen laut. Die Mönche haben versucht, hier
auf Erden das Evangelium von der tätigen Nächstenliebe radikal
zu leben. Natürlich ist ihnen das nicht immer gelungen. Das in „Stein
gehauene Evangelium“ belegt aber die lebensbereichernde Kraft der
christlichen Botschaft: trotz menschlicher Schwächen das Ideal nicht aus
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