KEFB-LAG_JB_2010_11 - Erzbistum Köln

dem Blick zu verlieren, gnädig und verzeihend mit sich und anderen
umzugehen – ein deutliches Gegenbild zur oft gnadenlosen Alltagserfahrung
berufl icher Erfolgserwartungen.
Auch eine meditative Lichterprozession durch den Kreuzgang ermöglicht
eine Ahnung davon, was es heißt, sich auf Gott zu verlassen: Licht
im Dunkeln, Orientierung auf der Suche, begleitende Gemeinschaft
in Schweigen, Singen und Gebet.
Letztlich geht es immer wieder darum, die Formen aufzugreifen, von
denen sich Menschen heute angesprochen fühlen, sie mit den eigenen
Inhalten zu füllen. Körperentspannungsübungen und unterschiedliche
Meditationsformen können Wege sein für Menschen, die den Zugang zu
klassischen kirchlichen Gebetsformen verloren haben. Denn schließlich
gehörte das Körpergebet schon immer zu unserer christlichen Tradition.
Neben diesen seminarbegleitenden Formen bieten die Inhalte immer
wieder die Möglichkeit, auf Glaubens- und Sinnfragen einzugehen.
Konfl iktlösungen im Alltag, Lebenszielsuche, Umgang mit Scheitern
und Verletzungen verlangen nach Positionen, an denen man sich „abarbeiten“
kann. Es geht darum, klar von der eigenen Hoffnung und
den lebenstragenden Botschaften zu sprechen – und dem anderen
die Freiheit der Entscheidung zu lassen. Es hilft nichts, Suchende in
ver meint licher Neutralität alleinzulassen; es geht darum, Position
zu beziehen, die eigenen Lebens- und Deutungsmuster nicht zurückzuhalten,
sondern einzuladen. Bei Jesus Christus hieß das: „Kommt
und seht!“
MONIKA PORRMANN
Kath. Landvolkshochschule Hardehausen
Abt-Overgaer-Str. 1
34414 Warburg
www.lvh-hardehausen.de
porrmann@lvh-hardehausen.de
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