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S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie ... - DGVS

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<strong>Leitlinie</strong><br />

Die Auswahl der <strong>Leitlinie</strong>ngruppe erfolgte vornehmlich auf dem<br />

Boden fachlicher Expertise. Zudem war eine Vertreterin der Deutschen<br />

Reizdarmselbsthilfe (Patientenvertreterin) bei allen Sitzungen<br />

der AG-Leiter und der abschließenden Konsensuskonferenz<br />

als stimmberechtigtes Mitglied anwesend. Jede der neben <strong>DGVS</strong><br />

und DGNM beteiligten Fachgesellschaften benannte ebenfalls Vertreter.<br />

Die Struktur der <strong>Leitlinie</strong> orientiert sich am Deutschen Instrument<br />

zur methodischen <strong>Leitlinie</strong>n-Bewertung (DELBI) und entspricht<br />

den Anforderungen der AWMF an eine S 3-<strong>Leitlinie</strong> [6].<br />

Die von den AGs 1, 2, 11 und 12 verfassten Texte orientieren<br />

sich formal an den in den Grundlagenwissenschaften etablierten<br />

Methoden zur Literatursuche und -bewertung. Die AG10, die<br />

sich mit Motilitätsstörungen befasste, erarbeitete parallel zur<br />

<strong>Leitlinie</strong> <strong>Reizdarmsyndrom</strong> eine <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> zu Motilitätsstörungen<br />

des unteren Verdauungstrakts. Die Arbeit dieser AG erfolgte<br />

stets in enger Absprache mit den anderen AGs, da zahlreiche<br />

Überschneidungspunkte bestanden. Die Empfehlungen, die die<br />

Abgrenzung verschiedener Motilitätsstörungen vom RDS betreffen,<br />

wurden in der vorliegenden RDS-<strong>Leitlinie</strong> im Kapitel 3 als<br />

spezielle differenzialdiagnostische Erweiterung mit aufgenommen.<br />

Die gesamten ausführlichen Empfehlungen der AG 10 werden<br />

als separate <strong>Leitlinie</strong> gesondert veröffentlicht.<br />

Die Methodik wurde vom Koordinationsteam ausformuliert und<br />

für Kommentare und Änderungen zirkuliert. Zudem wurden Änderungsvorschläge<br />

von Frau Prof. Dr. I. Kopp (<strong>Leitlinie</strong>nkommission<br />

der AWMF sowie AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement)<br />

eingearbeitet. Details zur Methodik sind in<br />

einem separaten Methodenreport dargestellt.<br />

Der zeitliche Ablauf des Konsensusprozesses ist in ●▶ Tab. E-3<br />

dargestellt. Die <strong>Leitlinie</strong> soll voraussichtlich in 5 Jahren aktualisiert<br />

werden.<br />

Finanzierung der <strong>Leitlinie</strong> und Darlegung möglicher<br />

Interessenskonflikte<br />

Die Erstellung der <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> wurde durch finanzielle Mittel<br />

der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

ermöglicht. Mit diesen Mitteln wurden Personalkosten<br />

(<strong>Leitlinie</strong>nsekretariat) sowie im Rahmen der Arbeitsgruppentreffen<br />

und Konsensusverfahren angefallene Kosten<br />

(Reisekosten, Technik und Catering) finanziert. Eine Beeinflussung<br />

der Arbeit der Teilnehmer an dem Konsensusprozess und<br />

der daraus abgeleiteten Empfehlungen hat durch die finanzierende<br />

Fachgesellschaft nicht stattgefunden.<br />

Die Erstellung der <strong>Leitlinie</strong> erfolgte in redaktioneller Unabhängigkeit.<br />

Die an dem Erstellungsprozess der <strong>Leitlinie</strong> beteiligten<br />

Teilnehmer waren ehrenamtlich tätig. Die Teilnehmer der <strong>Leitlinie</strong><br />

dokumentierten in einem Formular eventuell bestehende<br />

persönliche Interessenskonflikte (das Formular ist in dem separaten<br />

Methodenreport zu dieser <strong>Leitlinie</strong> aufgeführt).<br />

Literatursuche<br />

Jede AG benannte ein Mitglied, das die Literatursuche durchführt.<br />

Die Literatursuche erfolgte von der AG mit Unterstützung<br />

des <strong>Leitlinie</strong>nsekretariats der <strong>DGVS</strong>. Für die Literatursuche<br />

wurde zunächst eine Basissuche definiert. Jede AG<br />

definierte darüber hinaus Suchwörter, die mit der Basissuche<br />

verknüpft wurden. Bis September 2008 wurden MEDLINE,<br />

PREMEDLINE, PsycINFO, CAMbase und Cochrane Central Register<br />

of Controlled Trials durchsucht. Diese Literatursuche wurde<br />

ergänzt durch Arbeiten, um die die AG-Teilnehmer wussten,<br />

die zuvor nicht erfasst wurden.<br />

Layer P et al. <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> zur <strong>Definition</strong>,… Z Gastroenterol 2011; 49: 237 –293<br />

Tab. E-3 Zeitlicher Ablauf der <strong>Leitlinie</strong>nerstellung.<br />

Termin <strong>Leitlinie</strong>nabschnitt<br />

Januar 2008 Treffen des Koordinationsteams zur Strukturplanung<br />

Frühling 2008 Zusammenstellung der AG-Leiter und Mitglieder<br />

Sommer 2008 Erstellung der Fragenkataloge durch die AGs<br />

September 2008 Erstellung der Basis-Literatursuche und Workshop zur<br />

Literatursuche und Methodik<br />

Oktober–<br />

Systematische Literatursuche, Clinical Appraisal,<br />

Dezember 2008 Erstellung der Evidenztabellen<br />

Januar–März 2009 Erster Entwurf der Statements und Kommentare<br />

März 2009 Treffen der AG-Leiter und des Koordinationsteams zur<br />

ersten Sichtung und Diskussion der Statement-Entwürfe<br />

April 2009 Fertigstellung der ersten Statements und Kommentare<br />

Mai/Juni 2009 1. Delphi-Runde (Online-Kommentierung und Abstimmung)<br />

Juli/August 2009 Überarbeitung der Statements auf Basis der Delphi-1-<br />

Kommentare<br />

18./19. September<br />

2009<br />

Konsensuskonferenz in Hamburg<br />

Oktober 2009 2. Delphi-Runde (10 Statements wurden nochmals<br />

umformuliert und daher erneut abgestimmt)<br />

November 2009– Fertigstellung der ausführlichen Kommentare zu den<br />

März 2010 Statements durch die AGs<br />

April–August 2010 Erstellung des Gesamt-Manuskripts mit Literaturliste<br />

durch die <strong>Leitlinie</strong>nsekretärin in Abstimmung mit<br />

dem LL-Organisationsteam und den Koautoren<br />

September/ Durchsicht und Freigabe der beteiligten Fachgesell-<br />

Oktober 2010 schaften und deren Vertreter<br />

Es wurden neben kontrollierten Studien nur Beobachtungsstudien<br />

mit einem Beobachtungszeitraum von mindestens 4 Wochen<br />

berücksichtigt. Wegen der hohen Placeboansprechrate<br />

des Krankheitsbilds wurden Fallserien nicht berücksichtigt.<br />

Die in der Literatursuche identifizierte Literatur wurde in Evidenztabellen<br />

zusammengefasst, die der <strong>Leitlinie</strong>ngruppe vor<br />

der ersten Fragebogenrunde zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Evidenzgrade und Empfehlungsstärke<br />

In manchen <strong>Leitlinie</strong>n ergibt sich die Stärke der Empfehlung<br />

automatisch aus der Evidenzklasse („Level of Evidence“). Dies<br />

führt dazu, dass Medikamente, die in großen Studien untersucht<br />

wurden, immer eine stärkere Empfehlung erhalten als<br />

Medikamente, die möglicherweise wirksamer sind, aber nicht<br />

so gut untersucht wurden. Um diesem Dilemma zu entgehen,<br />

wird ein solcher Automatismus oft vermieden. Entsprechend<br />

dem Regelwerk der AWMF, den methodischen Empfehlungen<br />

der GRADE Working Group [7] und einigen der neueren<br />

<strong>DGVS</strong>-<strong>Leitlinie</strong>n haben wir daher die Trennung von Evidenzklasse<br />

und Empfehlungsstärke übernommen. Die Evidenzklasse<br />

und der Evidenzgrad wurden hier entsprechend des Oxford-<br />

Centre for Evidence Based Medicine eingeteilt (●▶ Tab. E-5,<br />

E-6) und basiert auf dem Studiendesign und der direkten oder<br />

indirekten Anwendbarkeit [8].<br />

Die Empfehlungsstärke wurde festgelegt in Abhängigkeit von<br />

potenziellem Nutzen und Risiko der Intervention, Evidenzgrad,<br />

Patientenpräferenzen, Umsetzbarkeit und mitunter ökonomischen<br />

Überlegungen. Die Empfehlungsstärke spiegelt sich vor<br />

allem in der Formulierung der Empfehlung wider und wurde<br />

nach GRADE eingeteilt (●▶ Tab. E-4). Den Statements, z. B. aus<br />

dem Bereich Epidemiologie oder <strong>Pathophysiologie</strong>, die den ak-<br />

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