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frohe Weihnachten - Gmünder Tagespost

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GLÜCKWÜNSCHE ZU WEIHNACHTEN Samstag, 24. Dezember 2011 9<br />

Szenen wie aus dem Leben gegriffen können bei der provenzalischen<br />

Krippe bewundert werden.<br />

r ist Historiker, der meistge-<br />

Elesene Dialektautor der Gegenwart<br />

– und das weltweit, engagiert<br />

bei den Stauferfreunden<br />

und dienstältester Kolumnist<br />

bei der Stuttgarter Zeitung.<br />

Und er besitzt über 350 Santons.<br />

Wie die Sammelleidenschaft für<br />

die provenzalischen Krippenfiguren<br />

begann, erzählt Dr. Gerhard<br />

Raff beim Aufbau seiner<br />

Krippe im Kloster Lorch.<br />

„Im Sommer 1963 habe ich meine<br />

ersten Santons gekauft“, erinnert<br />

sich der Degerlocher<br />

noch gut. In diesem Jahr nahm<br />

seine Begeisterung für die jahrhundertealte<br />

Kunst aus der Provence<br />

ihren Anfang. Damals zog<br />

es den gerade 17-Jährigen mit<br />

einem Schulfreund per Fahrrad<br />

in den Süden. Das Interesse für<br />

die Santons wurde durch ein gerade<br />

erschienenes Merian-Heft<br />

geweckt, in dem die farben<strong>frohe</strong>n,<br />

sieben Zentimeter großen<br />

Figürchen aus Terrakotta beschrieben<br />

wurden. Bis heute<br />

werden diese von den Santonniers<br />

in Handarbeit hergestellt,<br />

besonders Marcel Carbonel aus<br />

Marseille ist ein Meister in dieser<br />

Handwerkskunst.<br />

In Arles entdeckte Gerhard Raff<br />

bei der Kirche St. Trophîme die<br />

Santons und griff zu. Dass dies<br />

gerade an dieser Stelle passierte,<br />

sollte in späteren Jahren eine<br />

besondere Bedeutung für ihn<br />

bekommen. Maria, Josef und<br />

das Jesuskind legten den Grundstein<br />

für die provenzalische<br />

Krippe. Immer wieder fuhr Gerhard<br />

Raff in die südlichen Gefilde<br />

und brachte wieder ein paar<br />

Figürchen mit. Nachdem die<br />

Sammlung bei 25 Figuren – zumindest<br />

kurzzeitig – auch aus<br />

Platzgründen endete, packte<br />

ihn die Begeisterung dreißig<br />

Jahre später erneut. In Montbéliard<br />

entdeckte Gerhard Raff<br />

1997 eine ökumenische Buchhandlung,<br />

die künftig sogar mit<br />

einem für die Renovierung der<br />

danebengelegenen, von Heinrich<br />

Schickhardt errichteten<br />

Martinskirche bestimmten Mengenrabatt<br />

die begehrten Santons<br />

lieferte. Das gesamte Sortiment<br />

von Marcel Carbonel fand<br />

dann in Degerloch in der renovierten<br />

Scheune von Dr. Gerhard<br />

Raff seine neue Heimat.<br />

Krippe in der<br />

Klosterkirche Lorch<br />

Heute stehen um den Stall von<br />

Bethlehem herum über 350 Santons,<br />

die es wert sind, genau betrachtet<br />

zu werden. Da gibt es<br />

Handwerksleute, Trachtengruppen<br />

aus ganz Frankreich, Zigeuner<br />

und die berühmten Pferde<br />

und Stiere aus der Camargue,<br />

aber auch Musikanten und Tänzer,<br />

die den provenzalischen Sirtaki,<br />

die „Farandole“ aufführen.<br />

Jedes Jahr zum Auftakt des Degerlocher<br />

„Lebendigen Adventskalenders“<br />

begeistert die<br />

Krippe unzählige Kinder samt<br />

Eltern und Großeltern und immer<br />

wieder wird sie nach auswärts<br />

ausgeliehen, etwa ins Ulmer<br />

Brotmuseum. Dieses Jahr<br />

nach Lorch, wo sie in der Klosterkirche<br />

mit der Renninger<br />

Krippe von Pfarrer Franz Pitzal<br />

gezeigt wird.<br />

Viele Geschichten hat Dr. Gerhard<br />

Raff zu seiner Krippe zu erzählen.<br />

Da liegt Sand aus dem<br />

Heiligen Land zu Füßen der Figuren,<br />

Gestein aus Bethlehem<br />

und vom Vesuv ist zu sehen,<br />

ebenso wie aus dem italienischen<br />

Grecchio, wo im Rietital<br />

der heilige Franziskus an <strong>Weihnachten</strong><br />

1223 eine lebendige<br />

Krippe dargestellt hat.<br />

Auf den Spuren von<br />

Friedrich Barbarossa<br />

Auf einem besonderen Stein<br />

steht auch der Verkündigungsengel:<br />

Es ist ein Pflasterstein aus<br />

dem von einem Erdbeben zerstörten<br />

Fiorentino in Apulien.<br />

Dort verstarb Stauferkaiser<br />

Friedrich II. im Jahr 1250. Und<br />

dort wurde an dessen 750. Todestag<br />

am 13. Dezember 2000<br />

die erste Stauferstele in der Ruinenlandschaft<br />

von Fiorentino<br />

errichtet. Den Stein, der beim<br />

Aushub des Fundaments erschien,<br />

hat er nach Schwaben<br />

mitgenommen: „Wer weiß, vielleicht<br />

ist über den Stein einmal<br />

der Stauferkaiser gelaufen.“ So<br />

schließt sich auch wieder der<br />

Kreis zur Kirche St. Trophîme in<br />

Arles, wo am 30. Juli 1178 der<br />

Stauferkaiser Friedrich Barbarossa<br />

zum König von Burgund<br />

gekrönt wurde. Denn nicht nur<br />

den Santons gehört seine Leidenschaft,<br />

auch die Staufer liegen<br />

ihm sehr am Herzen.<br />

Gerhard Raff ist der „Motor“<br />

der engagierten Stauferfreunde,<br />

die nach der ersten Stele in<br />

Fiorentino viele weitere aufge-<br />

Der Stall von Bethlehem steht auf dem Vesperbrettle von Thaddäus<br />

Troll.<br />

Sammelleidenschaft für Santons<br />

Dr. Gerhard Raff besitzt mehr als 350<br />

provenzalische Krippenfiguren<br />

1963 begann die Sammelleidenschaft von Dr. Gerhard Raff für die Santons. Farbenprächtig<br />

und in Handarbeit gefertigt sind die Figuren aus der Provence. (Fotos: ub)<br />

Santons heißen die farben<strong>frohe</strong>n, sieben Zentimeter<br />

großen Figürchen aus Terrakotta.<br />

stellt haben, darunter auch am<br />

30. August 2008 die am Kloster<br />

Lorch. Schwäbisch Gmünd, die<br />

älteste Stauferstadt, darf in diesem<br />

Reigen nicht fehlen, und so<br />

wird 2012 anlässlich der<br />

850-Jahrfeier am 31. März 2012<br />

an der Johanniskirche eine Stauferstele<br />

enthüllt. In seiner Doktorarbeit<br />

widmete sich Dr. Gerhard<br />

Raff, der in Tübingen Evangelische<br />

Theologie und Geschichte<br />

studierte, der umfassenden<br />

Geschichte des Hauses<br />

Württemberg. Drei Bände unter<br />

dem Titel „Hie gut Wirtemberg<br />

allewege!“ sind bereits erschienen.<br />

Allseits bekannt ist Raff auch als<br />

Dialektautor: Seit 1973 als wöchentlicher<br />

Kolumnist der Stuttgarter<br />

Zeitung und als Verfasser<br />

des mehrfach preisgekrönten<br />

Klassikers „Herr, schmeiß Hirn<br />

ra!“ Und so gibt es auch in Sachen<br />

schwäbische Mundart eine<br />

nette Verbindung zur provenzalischen<br />

Krippe. Der Stall von<br />

Bethlehem mit den ersten Figuren<br />

von 1963 haben nämlich einen<br />

ganz besonderen Untergrund:<br />

Er steht auf dem Vesperbrettle<br />

von Thaddäus Troll, der<br />

ein guter väterlicher Freund von<br />

Dr. Gerhard Raff war. Beim<br />

Leerräumen von dessen Ferienhaus<br />

im Schwäbischen Wald bekam<br />

er von seiner Witwe den<br />

ganzen grafischen Nachlass<br />

überlassen. Lothar Späth hat auf<br />

seine Bitte hin alles für die AM-<br />

SEL versteigert und dabei rund<br />

26 000 Euro erzielen können.<br />

Nur das Veperbrettle hat Raff<br />

behalten.<br />

Dr. Gerhard Raff verschenkt die<br />

Erlöse seiner<br />

Bücher und<br />

Vorträge für<br />

soziale und<br />

kulturelle Projekte<br />

in aller<br />

Welt. Auf dem<br />

Jakobsweg im<br />

spanischen La<br />

Faba hat er –<br />

als evangelischerBauernbub<br />

– eine ganzePilgerherberge<br />

gestiftet<br />

und die dazu<br />

gehörende romanischeKir-<br />

che restauriert.<br />

Dort darf jeder<br />

Baden-Württemberger<br />

„omasonscht“<br />

übernachten:<br />

„Aber nur,<br />

wenn er sich<br />

durch das Aufsagen<br />

eines<br />

Gedichtes von<br />

Schiller, Hölderlin,<br />

Mörike,<br />

oder Uhland<br />

oder das Absingen<br />

sämtlicher<br />

Strophen eines<br />

Silcher-Liedes<br />

ausgewiesen<br />

hat“, lautet die<br />

Raff´sche Verfügung.<br />

Auch<br />

sein neues<br />

Buch „Die<br />

Gschicht vom<br />

Mose ond de<br />

zehn Gebot“<br />

hat schon viele<br />

Leser bestens unterhalten und<br />

so kommt die Sanierung der<br />

Veitskapelle in Mühlhausen am<br />

Neckar wieder einen Schritt voran.<br />

Knapp einen Monat nach<br />

Erscheinen des „Mose“ konnten<br />

dafür schon mehr als 30 000<br />

Euro zur Verfügung gestellt<br />

werden. Das Buch ist im neu gegründeten<br />

Landhege Verlag erschienen<br />

und wird von Menschen<br />

mit Behinderung in der<br />

Bruderhaus-Diakonie in Reutlingen<br />

hergestellt. „Schon fünf<br />

Tage nach der Buchpremiere<br />

durfte man dort mit der zweiten<br />

Auflage anfangen“, freut sich<br />

Dr. Gerhard Raff.<br />

Geburtstagswünsche<br />

von Loriot<br />

Das Erzählen beherrscht er bestens<br />

und so kommt das Gespräch<br />

auch auf Vicco von Bülow,<br />

der eine segensreiche Verbindung<br />

zu Degerloch und besonders<br />

zu Gerhard Raff hatte.<br />

Er illustrierte 1995 den Nachfolgebestseller<br />

„Mehr Hirn!“ und<br />

schon im Jahr darauf waren dadurch<br />

über 1,25 Millionen DM in<br />

die Renovierung des Doms in<br />

dessen Vaterstadt Brandenburg<br />

an der Havel geflossen. Seither<br />

gratulierte er dem Autor zu jedem<br />

Geburtstag. Auch am 13.<br />

August 2006 mit einer besonders<br />

originellen Zeichnung:<br />

„Der Dr. Raff aus Degerloch, er<br />

lebe lang und 3x hoch“. Wie<br />

dies sich bewahrheiten sollte,<br />

ahnte Loriot wohl nicht. „Im November<br />

darauf überlebte ich<br />

drei nach Ansicht der Ärzte<br />

„wohltätigkeitsgschaftelhubereibedingte“<br />

Herzinfarkte hintereinander“,<br />

erzählt der 1946<br />

geborene Dr. Gerhard Raff. Genau<br />

zu diesem Zeitpunkt wurden<br />

in Hamburg seine Santons<br />

im Museum für Kunst und Gewerbe<br />

aufgebaut. Aber, wie<br />

wenn der Wunsch von Loriot im<br />

August 2006 tatsächlich gewirkt<br />

hätte, ist der Degerlocher heute<br />

wieder wohlauf und kann in<br />

diesem Jahr mit seiner Krippe<br />

die Besucher im Kloster Lorch<br />

erfreuen. Bis zum 19. Februar<br />

2012 ist sie dort von 10 bis 17<br />

Uhr im Rahmen der Renninger<br />

Krippe zu sehen. Ute Betz<br />

Wir wünschen gesegnete <strong>Weihnachten</strong> und ein<br />

glückliches Jahr 2012<br />

Ziller<br />

Raumgestaltung<br />

Wir machen Urlaub<br />

vom 24. 12. 2011<br />

bis einschließlich 7. 1. 2012.<br />

Rolf Barth<br />

Malerfachbetrieb<br />

Fassadengestaltung • Raumgestaltung<br />

Frohe <strong>Weihnachten</strong><br />

und ein gutes 2012!<br />

Feuerbachstraße 7<br />

73529 Schwäb. Gmünd-Bargau<br />

Telefon 07173/37 11<br />

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E-Mail malerbarth@t-online.de<br />

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Ein <strong>frohe</strong>s Fest<br />

wünscht<br />

73527 Schwäbisch Gmünd-Herlikofen,<br />

Lange Gasse 1 · Telefon 8 22 92, Fax 8 33 30<br />

Familie Ziller<br />

Amselweg 3 · 73560 Böbingen<br />

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www.ziller-raumgestaltung.de<br />

Die Hirschbrauerei Heubach wünscht<br />

ihren Kunden und Freunden schöne<br />

Weihnachtsfeiertage und neben<br />

einem gesunden und erfolgreichen<br />

auch ein erfrischendes<br />

Jahr 2012.<br />

Allen Kunden, Freunden<br />

und Bekannten wünschen<br />

wir <strong>frohe</strong> Festtage und ein<br />

gutes neues Jahr<br />

Mögglinger Str. 15 · Böbingen<br />

Tel. (0 71 73) 63 92 · Fax (0 71 73) 55 86<br />

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Gesegnete <strong>Weihnachten</strong> und ein Jahr voller<br />

Glück und Zufriedenheit wünscht Ihnen<br />

Peter Herkommer mit Familie<br />

HERKOMMER<br />

Grabmale und Steinmetzarbeiten<br />

Granit-Küchenarbeitsplatten<br />

Telefon (0 71 71) 4 17 30<br />

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Rechbergstraße 47 (am Friedhof), 73550 Waldstetten<br />

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HERKOMMER<br />

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Wir wünschen allen<br />

unseren Gästen ein <strong>frohe</strong>s<br />

Weihnachtsfest und ein<br />

gesundes neues Jahr 2012!<br />

Es ist Muschelzeit!<br />

Frische Muscheln in<br />

verschiedenen Variationen<br />

Heiligabend und<br />

1. Weihnachtsfeiertag geschlossen,<br />

2. Weihnachtsfeiertag<br />

ab 11 Uhr geöffnet.<br />

An Silvester bis 22 Uhr geöffnet.<br />

1. Januar ab 17 Uhr geöffnet.<br />

An Hl. Drei Könige ab 11 Uhr<br />

geöffnet.<br />

Telefonische Reservierung erbeten.<br />

73525 Schwäbisch Gmünd<br />

Vordere Schmiedgasse 31<br />

Telefon (0 71 71) 6 65 02

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