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18 BILDUNGSAUSSCHUSS DER GEMEINDE GRAUN ”OBERLÄNDER AKTIONSTAGE” WIEDER VOLLER ERFOLG Zum zehnten Mal organisierte heuer der Bildungsausschuss Graun im Vinschgau in Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, den Bibliotheken und den örtlichen Vereinen die sogenannten „Oberländer Aktionstage“. Die Auswahl des Programmes und die Planung der einzelnen Veranstaltungen wurden vom Bildungsausschuss zusammen mit dem Bezirksvertreter der Bildungsausschüsse Vinschgau Ludwig Fabi festgelegt bzw. ausgearbeitet. Zu betonen ist dabei, dass der Bildungsausschuss stets versucht, auf die aus den Vereinen kommenden Programmvorschläge einzugehen und diese wenn möglich zu realisieren. Die Aktionstage beinhalteten sechs Bildungsveranstaltungen, welche alle im Oktober stattfanden. Durch sehr abwechslungsreiche Themenschwerpunkte in den einzelnen Veranstaltungen versuchte man, den unterschiedlichen Interessen der Bevölkerung gerecht zu werden. Das erste Angebot im Programm stand unter dem Motto „Olta Liadr zun Lousn und Singan“ und fand am Samstag den 16. Oktober im Restaurant „Mein Dörfl“ in Reschen statt. Ernst Thoma stellte dabei alte Volkslieder und Fotodokumente, die im Auftrag des sogenannten „Ahnenerbes in Südtirol“ Anfang der 40er Jahre aufgenommen und gesammelt wurden, vor. Einige Sänger und Musikanten aus der Gemeinde sangen bzw. spielten diese überlieferten Lieder nach und ließen so den Abend für die zahlreichen Anwesenden zu einem musikalischen Erlebnis werden. In der nächsten Veranstaltung, welche im Vereinssaal Graun stattfand, referierte Monika Abart vom Gesundheitssprengel zum Thema „Häusliche Pflege“. Sie erteilte praktische Informationen für eine optimale Betreuung und wies auf Unterstützungsangebote von Seiten des Gesundheitssprengels hin. Frau Abart betonte dabei, dass es für Betroffene sehr wichtig ist, diese Hilfen in Anspruch zu nehmen, um die oftmals schwierige Situation bewältigen zu können. Am 22. Oktober fand die Benefizveranstaltung „Herdstellen für ein Indiodorf in Bolivien“ unter der Leitung von Heinrich Moriggl statt. Moriggl erzählte über die Erlebnisse bei seiner Reise nach Bolivien, stellte das Entwicklungsprojekt in Titijoni vor und veranschaulichte die Situation des Landes mit einem Kurzfilm und Fotos. In diesem Zusammenhang muss betont werden, dass alle in den verschiedenen Veranstaltungen gesammelten freiwilligen Spenden diesem, von dem 2009 verunglückten Roman Burgo ins Leben gerufenen Projekt in Bolivien zugutekamen. Weiters wurde ein Kreativ- Nachmittag für Kinder und Erwachsene mit dem Titel „Indianische Geschichten, Lieder, Tänze und Trommelspiele“ angeboten. Unter der Führung von Martina Wienchol wurde der kunterbunte Workshop zwischen musizieren und tanzen für Klein und Groß zu einer Erfahrung der besonderen Art. In der Veranstaltung „Oberländer Leit im Film“ wurde in der Bar Claudia in Graun auf mehreren Bildschirmen das gesamte Filmmaterial zum Projekt „Archiv des Alltags“ gezeigt. Der unter der Regie von Karl Prossliner aufgenommene Rai-Film zeigt die Lebensverhältnisse in Südtirol und beinhaltet auch mehrere Interviews mit Menschen aus dem „Oberen Vinschgau“. Anlässlich des Gedenkjahres „60 Jahre Seestauung“ gestalteten die Grundschüler Graun unter der Leitung von Ludwig Schöpf und in Zusammenarbeit mit den anderen Lehrern einen besinnlichen Abend. Es wurden Bilder über die Seestauung gezeigt, dazu passende Texte und Gedichte in Dialekt vorgelesen, Lieder gesungen und musikalische Stücke vorgetragen. Das letzte Angebot der „Oberländer Aktionstage“ war ein Informationsabend mit der Schulpsychologin, Heilpraktikerin und Krankenschwester Bettina Bühler. Unter dem Titel „Gelassen durch stürmische Zeiten“ beleuchtete die Referentin den Konflikt des täglichen Erziehungsalltages und versuchte die Zuhörer zu inspirieren, als kompetente Familie gelassener durch stürmische Zeiten von Kindheit und Jugend zu steuern. Die unterschiedlichen Angebote wurden von der Bevölkerung mit großem Interesse angenommen. Die Veranstaltungen waren alle sehr gut besucht und ernteten großes Lob, so dass der Bildungsausschuss auch heuer wieder auf gelungene „Aktionstage“ zurückblicken kann. Sarah Stecher Fleissige Sänger bei der Veranstaltung ”Olta Liadr zun Lousn und singan”: Babara Schöpf, Maria und Hermann Blaas Monika Abart vom Gesundheitssprengel beim Infoabend in Graun Heinrich Moriggl erzählt über seine Reise nach Bolivien und stellt das Projekt ”Herdstellen für ein Indiodorf in Bolivien, vor D i e G r u n d s c h ü l e r v o n G r a u n mitLehrer Valentin Paulmichl bei der Gedenkveranstaltung zur Seestauung
BILDUNGSAUSSCHUSS DER GEMEINDE GRAUN ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUM BILDUNGSAUSSCHUSS DER BILDUNGSAUSSCHUSS: Aufgaben, Zusammensetzung und Finanzierung Die Bildungsausschüsse sind mit L.G. Nr. 41 vom 07.1983 abgeändert durch das L.G. Nr. 9 vom 20.04.1993, geregelt. Zivilrechtlich sind die Bildungsausschüsse als „Nicht anerkannte Vereine“ einzustufen. Steuerlich werden diese Organisationen als „Nicht gewerbliche Körperschaften“ definiert. Die AUFGABEN des Bildungsausschusses sind : a) den Bedarf an Weiterbildung festzustellen b) die Bildungsinitiativen zu koordinieren c) in Zusammenarbeit mit den zuständigen Einrichtungen den Bedarf an Weiterbildung zu decken d) die Termine der eigenen Veranstaltungen und jene der Vereine im Einzugsgebiet aufeinander abzustimmen e) die vorgenannten Aufgaben können sich auch auf kulturelle Tätigkeiten erstrecken. f) Erstellung des Jahresprogrammes und des Jahresabschlusses sowie Vergabe der vorhandenen Mittel nach einem vereinbarten Schlüssel. JAHRESPROGRAMM: Im Jahresprogramm sollen Themen, Veranstalter und womöglich auch Termin, Dauer und Referent aufscheinen. Es sind mindestens 50 Stunden pro 1.000 Einwohner zu planen und durchzuführen. RECHENSCHAFTSBERICHT: Der Rechenschaftsbericht ist ein Spiegel des abgewickelten Jahresprogrammes (alle Weiterbildungsmaßnahmen, die im Einzugsgebiet des Bildungsausschusses verwirklicht wurden). g) Hilfestellung bei der Planung und bei der Beschaffung von Räumen, von technischer Ausstattung und von Organisations- und Finanzmitteln für die Bildungsarbeit h) Herstellung der Verbindung zu Bildungseinrichtungen auf Bezirksebene und zu den Landeseinrichtungen der Weiterbildung Die ORGANE des Bildungsausschusses sind die Vollversammlung, der Arbeitsausschuss und die Bildungsreferent/in Die VOLLVERSAMMLUNG des Bildungsausschusses setzt sich zusammen aus: • den Vertretern der Weiterbildungseinrichtungen und der anderen örtlichen Vereinigungen sowie aus höchstens fünf Personen, die keinen Verein vertreten. • je einem Vertreter der Schulen, der Bibliotheken, des Gemeinderates • höchstens zwei kooptierten Mitgliedern Die Vollversammlung tritt wenigstens einmal im Jahr zusammen. Der ARBEITSAUSSCHUSS besteht aus den von der Vollversammlung gewählten Mitgliedern und ist im Besonderen für die Koordinierung und Durchführung der vorgenannten Aufgaben zuständig. Er unterstützt die Bildungstätigkeit der Mitgliedsvereine. Er bleibt für fünf Jahre im Amt. Er ernennt den/die Bildungsreferent/In. Die BILDUNGSREFERENT/IN führt den Vorsitz in der Vollversammlung und im Arbeitsausschuss. Sie vertritt den Bildungsausschuss nach außen und führt die Geschäfte des Bildungsausschusses. Finanzierung der Bildungsausschüsse Das Land weist den Gemeinden, in denen Bildungsausschüsse bestehen, jährlich einen Beitrag für die Durchführung der Programme zu. Die Finanzierung durch das Land setzt eine Finanzierung von seiten der Gemeinde voraus. Die Finanzierung laut Absatz 1 erfolgt auf der Grundlage einer Quote pro Einwohner im Einzugsgebiet des Bildungsausschusses. Diese Quote wird jährlich von der Landesregierung festgelegt und kann nach Orten verschieden sein. Dabei darf der Finanzierungsanteil des Landes jenen der Gemeinde nicht überschreiten. Die jährliche Finanzierung wird nur gewährt, wenn ein Bericht über die Verwendung der Mittel vorgelegt wird. Unbeschadet der Bestimmungen in den vorhergehenden Absätzen können Bildungsausschüsse vom Land weitere Mittel im Sinne der Artikel 9 (Tätigkeiten) und 11 (Investitionen) erhalten. Auszug aus den Förderkriterien (Beschluss der L.R. Nr. 1283 vom 15. April 2002) Bildungsausschüsse werden nach folgenden Kriterien gefördert: • Die Basisförderung erfolgt in Form einer Quote pro Einwohner, die von der Landesregierung festgelegt wird. • Die Qualitätsförderung besteht in einer Verdoppelung der Basisförderung aufgrund einer Bewertung seitens der Landesverwaltung nach folgenden Kriterien: Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben; Konzeptarbeit im Bildungsausschuss; Projekte zur Förderung der Dorfgemeinschaft und –identität. Kriterien des Amtes für Weiterbildung für die Verwendung der Landesgelder Die Pro-Kopf-Quote des Landes dient zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben, die auch im Statut des Bildungsausschusses verankert sind. Es sollen alle Formen der Bildungsarbeit gefördert werden, die im Dorf sehr vielfältig sein können. Wichtig ist, dass es sich um organisiertes Lernen handelt, oder dieses zumindest das primäre Ziel der Veranstaltung ist. Die Dauer der Veranstaltungen wird in Weiterbildungsstunden angegeben, wobei diese 45 Minuten beträgt. Der Bildungsausschuss muss mindestens 50 Stunden pro 1000 Einwohner planen und durchführen. Von den kulturellen Initiativen werden nur jene gefördert, welche die Dorfgemeinschaft fördern oder kreativ und innovativ sind. Diese Merkmale müssen aus der Beschreibung klar hervorgehen, z.B.: die kreative Form eines Festes, ein innovatives Konzert usw. Veranstaltungen, die NICHT finanziert werden dürfen • Standardveranstaltungen von Chören, Musikkapellen, Theatergruppen, Bibliotheken, Alpenverein, Sportverein, die zu deren institutionellen Aufgaben gehören, wie z.B. Konzerte, Aufführungen, Singen zur Vorbereitung von Liedern im Gottesdienst usw. • Vereinsinterne Schulungen nur für Mitglieder • Religiöse Feiern sowie Veranstaltungen zur Gestaltung des Gottesdienstes, Exerzitien und Einkehrtage, Veranstaltungen im Rahmen der Glaubensmission, Wallfahrten, Tagungen von Pfarrgemeinderäten • Kinderfasching, Muttertagsfeiern, Feiern von Senioren • Kommerzielle Weihnachtsaktionen, Adventsingen/Hirtenspiele, • Sport-, Turn- und Tanzkurse, Nachhilfestunden 19
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