Stammesbauplan Handbuch zur Gründung eines Pfadfinderstammes

4/1 Bevor es richtig losgeht ���
1�3� Mit anderen Worten:
Wie funktioniert die Methode Pfadfinden?
Fragt man Wölflinge oder Pfadfinder, warum sie zu den Pfadfindern
gehen, werden sie wahrscheinlich einfach sagen, dass sie dort viele
Freunde gefunden haben und dass sie in ihren Gruppen viel Spaß
haben� Das stimmt, und das ist auch sehr wichtig� Aber für die
Erwachsenen, die Woche für Woche versuchen, ein abwechslungsreiches
Programm auf die Beine zu stellen, bedeutet Pfadfinden
mehr als nur Spaß� Denn Pfadfinden ist mehr als ein schöner Zeitvertreib,
sondern ein millionenfach erfolgreich erprobtes Erziehungsmodell�
Pfadfinden hilft jungen Menschen, zu entdecken, was in ihnen
steckt� Es fördert die Entwicklung ganzheitlich – das heißt, es spricht
alle Aspekte der menschlichen Persönlichkeit gleichermaßen an�
Welche anderen Ziele wir im BdP noch mit unserem Engagement
verfolgen, steht ausführlich in unserer Pädagogischen Konzeption�
Sie in der Praxis der alltäglichen Arbeit vor Ort umzusetzen, ist das
Ziel und der ständige Auftrag für alle erwachsenen Führungskräfte
im BdP�
Jeder Mensch ist verschieden, und jeder Mensch hat verschiedene
Fähigkeiten� Im BdP versuchen wir, die vielen Bereiche der menschlichen
Persönlichkeit zu berücksichtigen� Das heißt, wir wollen junge
Menschen sowohl körperlich als auch geistig, emotional, und spirituell
fordern und so ihre Entwicklung fördern� Pfadfinderprogramm ist
deshalb sehr vielseitig und geht weit über wöchentliche Gruppentreffen
hinaus�
Wer die Entwicklung junger Menschen fördern will, muss ihren
Entwicklungsstand berücksichtigen� Da wir junge Menschen von 7
bis ins Erwachsenenalter in unseren Gruppen haben, unterscheidet
die Methode Pfadfinden drei Altersstufen mit altersgerechten
Zielen, Methoden und Inhalten� Die 7-11-Jährigen werden Wölflinge
genannt� Die 11-15-Jährigen heißen Pfadfinderinnen und Pfadfinder,
während die über 16–Jährigen Ranger und Rover genannt
werden� Jede dieser Altersstufen hat eigene Methoden und Arbeitsformen,
die auf den Entwicklungsstand ihrer Mitglieder zugeschnitten
sind�
Allen Stufen gemein ist das pfadfinderische Grundprinzip des
„Learning by Doing“, des Lernens durch praktische Erfahrung�
Pfadfinderprogramm ist deshalb immer so praxisnah wie möglich:
was auch immer sich eine Gruppe vornimmt, es wird gleich ausprobiert
und in die Tat umgesetzt� Dabei wird mit allen Sinnen gelernt
und Erfahrungen aus erster Hand gesammelt� Dass ein Großteil des
Programms in der freien Natur durchgeführt wird, ist Teil der Methode�
Großer Wert wird in allen Stufen auf die aktive Beteiligung der
Mitglieder gelegt� In unseren Gruppen ist jeder gefragt und jeder
gefordert – so kann niemand einfach nur Programm konsumieren�
Pfadfinden findet immer in Gruppen statt� Kinder und Jugendliche
lernen hier schon früh, sich in ihrer Gemeinschaft einzubringen�
Dabei werden wichtige soziale Kompetenzen erworben, da jeder
seinen Teil beitragen muss, damit die Gruppe erfolgreich zusammenarbeiten
kann� Trotzdem erschließt Pfadfinden auch dem
Einzelnen immer wieder neue Erfahrungsgebiete und spannende