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Stammesbauplan Handbuch zur Gründung eines Pfadfinderstammes

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B A U<br />

Stammes plan<br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

Bund der Pfadfinderinnen & Pfadfinder e.V.


Inhalt<br />

Eigentlich��� Vorwort der BdP-Bundesleitung<br />

1� Bevor es richtig losgeht���<br />

Grundsätzliches vor der <strong>Gründung</strong> einer Pfadfindergruppe<br />

1�1 Einen Stamm gründen – warum eigentlich? 2<br />

1�2 Was machen Pfadfinder im BdP?<br />

Kurzeinführung in unsere Pädagogische Konzeption 2<br />

1�3 Mit anderen Worten: Wie funktioniert die Methode<br />

Pfadfinden? 4<br />

1�4 Die Stufen <strong>eines</strong> Stammes im BdP 5<br />

1�5 Unser Führungsverständnis: die Rolle der Erwachsenen 9<br />

2� Grundlagen schaffen<br />

Wichtige Voraussetzungen <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

2�1 Unterstützung sichern! 1<br />

2�2 Weggefährten suchen 4<br />

2�3 Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es? 5<br />

2�4 Gründertreffen – ein Stammesrat entsteht 6<br />

2�5 Die große Chance – erste Entscheidungen 8<br />

2�6 Kontakte knüpfen 11<br />

2�7 Ein Zuhause finden 12<br />

2�8 Mitgliederwerbung 13<br />

3� Jetzt geht´s los<br />

Der Beginn bei den Pfadfindern<br />

3�1 Endlich anfangen – mit gutem Programm 1<br />

3�2 Elternarbeit 3<br />

3�3 Die Geschäfte des Stammes 4<br />

3�4 Anerkennung als Aufbaugruppe 9<br />

3�5 Checkliste für eine Stammesgründung 10<br />

4� So geht ´s weiter<br />

Von der Aufbaugruppe zum Stamm<br />

4�1 Weiterentwicklung des Stammesrates 1<br />

4�2 Führungskräfte ausbilden 2<br />

4�3 Stufen- und Stammesstrukturen etablieren 7<br />

4�4 Ressourcen schaffen 9<br />

5� Wissenswertes und Nützliches<br />

5�1 Aufbau des Bundes 1<br />

5�2 Die Tracht der Pfadfinderinnen und Pfadfinder 3<br />

5�3 Regeln und Versprechen 4<br />

5�4 Pfadfindergeschichte 9


Anhang<br />

1. Wölflingsstufe<br />

Programmideen für die Wölflingsstufe 1<br />

Brauchtum in der Wölflingsstufe 15<br />

2. Pfadfinder/-innenstufe<br />

100-Tage-Programm für die Pfadfinderstufe 1<br />

Die Fahrt 18<br />

3. Nützliches<br />

Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />

Schriften, Informationen<br />

Wichtige Anschriften auf Bundesebene<br />

Impressum<br />

<strong>Stammesbauplan</strong><br />

<strong>Handbuch</strong> zum Aufbau <strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

Herausgeber<br />

Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V.<br />

Bundesvorstand<br />

Kesselhaken 23, 34576 IImmenhausen<br />

www.pfadfinden.de<br />

Manuskript<br />

Angelika Christiansen (Dortmund)<br />

mit Unterstützung von Klaus Röttcher (Kassel)<br />

und Christoph Weber (Bonn)<br />

Alle Rechte beim Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V.<br />

Erstauflage 2002, unveränderter Nachdruck 2009 ©


Eigentlich���<br />

��� besteht ja kein Zweifel mehr daran, dass die Pfadfinderbewegung<br />

einen wertvollen Beitrag <strong>zur</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

junger Menschen liefern kann� Viele außenstehende Experten<br />

(Pädagogen, Lehrer, Jugendpfleger, Eltern), die sich mit der Erziehungsmethode<br />

Baden-Powells beschäftigt haben, werden dies<br />

ebenso bestätigen, wie Millionen von ehemaligen Pfadfindern, die<br />

natürlich aus erster Hand wissen, welch prägende Erlebnisse und<br />

wichtige Erfahrungen sie ihrer aktiven Pfadfinderzeit verdanken� Seit<br />

der Entstehung der Idee Pfadfinden ist die Geschichte der größten<br />

Jugendbewegung der Welt eine nicht enden wollende Erfolgsgeschichte�<br />

„Wenn es die Pfadfinder nicht gäbe, müsste man sie<br />

erfinden!“, hat mal jemand in diesem Zusammenhang sehr treffend<br />

bemerkt�<br />

Doch leider gibt es noch lange nicht für alle Kinder und Jugendlichen,<br />

die gerne am „großen Spiel“ teilnehmen möchten, die Möglichkeit,<br />

einfach einem Pfadfinderstamm beizutreten� Häufig müssen<br />

wir auf Anfragen junger Menschen feststellen, dass es in ihrer Umgebung<br />

leider keinen BdP-Stamm (oder auch eine andere Pfadfindergruppierung)<br />

gibt� Aber auch grundsätzlich sind wir im BdP der<br />

Überzeugung, dass unsere Idee von einem zeitgemäßen und spannenden<br />

Pfadfinden noch viel mehr Kinder und Jugendliche erreichen<br />

sollte als bisher schon�<br />

Neue Stämme wachsen aber nicht auf Bäumen� Um Pfadfinderarbeit<br />

an einem Ort neu aufzubauen, braucht es engagierter und<br />

tatkräftiger Menschen, die bereit sind, sich einer großen Herausforderung<br />

zu stellen� Für alle, die dieses Abenteuer wagen wollen, gibt<br />

es hier in diesem <strong>Handbuch</strong> viele Tipps, Anregungen und Hinweise,<br />

die aus langjähriger Erfahrung gesammelt wurden� Sie sollen ein<br />

Leitfaden sein für die schwierige, aber auch unglaublich spannende<br />

Zeit einer Stammesgründung� Dabei werden die wichtigsten<br />

Phasen ebenso beschrieben wie die einzelnen Voraussetzungen<br />

und Grundlagen, die geschaffen werden müssen�<br />

Wer immer einen BdP-Stamm gründen möchte, muss wissen, was<br />

die Ziele und Methoden dieses Bundes ausmachen� Darum soll es<br />

im ersten Kapitel gehen� In der Folge werden die drei wichtigsten<br />

Phasen beim Aufbau <strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong> beschrieben: die<br />

Vorbereitungsphase, die Startphase und die Festigungsphase�<br />

Anschließend ist noch allerhand Wissenswertes zusammengestellt,<br />

das beim Aufbau <strong>eines</strong> Stammes sicher sehr nützlich sein wird� Im<br />

Anhang finden sich viele erprobte und bewährte Programmvorschläge<br />

für die Wölflings- und Pfadfinderstufe� Auch diese sind<br />

speziell auf die Arbeit mit entstehenden Gruppen ausgerichtet�<br />

Selbstverständlich werden die schriftlichen Hinweise allein nicht<br />

ausreichen können� Deshalb ist es wichtig, dass Neugründer vor Ort<br />

und der jeweilige BdP-Landesverband von Anfang an Hand in<br />

Hand arbeiten� Wir möchten aber auch Mut machen, mit den<br />

vielen anderen Stammesführungen ins Gespräch zu kommen�<br />

Deren Erfahrungen aus der täglichen Praxis sind ein wertvoller<br />

Schatz und werden die hier gesammelten Aussagen erst mit Leben<br />

füllen� Gerade in der <strong>Gründung</strong>sphase werden der Landesverband<br />

und die anderen Stämme einer entstehenden Gruppe immer


wieder gerne unter die Arme greifen, wann immer das nötig sein<br />

sollte�<br />

Wir möchten uns bei Angelika Christiansen („Corki“) für die Erstellung<br />

des Manuskripts dieses <strong>Handbuch</strong>es bedanken, ebenso bei<br />

Klaus Röttcher und Christoph Weber („Chisum“) für die Durchsicht<br />

und ergänzende Ideen und Beiträge� Darüber hinaus haben noch<br />

etliche weitere an der Thematik interessierte und erfahrene BdP-<br />

Mitglieder Ideen und Beiträge geliefert� Ihnen sei ebenfalls gedankt,<br />

auch ohne alle namentlich aufzuführen�<br />

BdP-Bundesleitung


1� Bevor es richtig<br />

losgeht���<br />

Grundsätzliches<br />

vor der <strong>Gründung</strong> einer<br />

Pfadfindergruppe<br />

1�1 Einen Stamm gründen – warum eigentlich?<br />

1�2 Was machen Pfadfinder im BdP?<br />

Kurzeinführung in unsere Pädagogische<br />

Konzeption<br />

1�3 Mit anderen Worten: Wie funktioniert die Methode<br />

Pfadfinden?<br />

1�4 Die Stufen <strong>eines</strong> Stammes im BdP<br />

1�5 Unser Führungsverständnis: die Rolle der<br />

Erwachsenen


1� Bevor es richtig losgeht���<br />

Grundsätzliches vor der <strong>Gründung</strong> einer Pfadfindergruppe<br />

Die Entscheidung, einen Stamm zu gründen, ist inzwischen schon<br />

gefallen, denn sonst würde dieses <strong>Handbuch</strong> noch in der Landesbibliothek<br />

oder im Verkauf der Bundeskämmerei liegen� Die Idee,<br />

einen Stamm zu gründen, muss gut durchdacht und überlegt sein�<br />

Sie darf nicht als Laune gesehen werden so nach dem Motto<br />

„Heute gründe ich mal einen Stamm“� Aber auch wenn die <strong>Gründung</strong><br />

eine Spaltung vom alten, eigenen Stamm ist und man es<br />

denen schon zeigen wird ��� überlegt es gut, denn es hängt viel zu<br />

viel davon ab�<br />

Wichtig ist zuerst einmal: Dieses <strong>Handbuch</strong> ist kein „Kochbuch“ mit<br />

der Garantie auf Erfolg� Aber es bietet einen roten Faden, der euch<br />

durch die schwierige Anfangsphase begleiten kann� Viele erfahrene<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder haben dazu ihr Wissen zusammengetragen�<br />

Wenn ihr euch an diesem Leitfaden orientiert, werdet<br />

ihr zumindest nicht ganz falsch liegen� Der wichtigste Satz ist<br />

dennoch: „Ihr seid nicht allein�“ In jedem Landesverband könnt ihr<br />

Ansprechpartner finden, die euch begleiten, die euch helfen<br />

können, und die euch landestypische Eigenarten näher bringen<br />

können�<br />

Bevor es richtig losgeht ��� 1/1


2/1 Bevor es richtig losgeht ���<br />

1�1 Einen Stamm gründen – warum eigentlich?<br />

Die Motivation von einzelnen Menschen ist eine gute Basis für den<br />

Aufbau <strong>eines</strong> Stammes� Dabei denken wir an folgende Gruppen:<br />

• Zuerst einmal jeder, der die Pfadfinderei erlebt hat und sich nun<br />

selbst verpflichtet fühlt, diese positiven Erlebnisse, Begegnungen<br />

und Erfahrungen jetzt im Erwachsenenalter weiter zu geben;<br />

• Oder Ehemalige, die für die eigenen Kinder keinen Stamm in der<br />

näheren Umgebung finden;<br />

• Oder es finden sich an der Uni bzw� Fachhochschule einige<br />

Studenten aus verschiedenen Stämmen zusammen, und sie<br />

beschließen, hier am neuen Ort etwas Neues aufzubauen���<br />

• Aber auch junge Menschen, die bisher noch keine Erfahrungen<br />

mit Pfadfindern gemacht haben, können mit Hilfe des Bezirkes<br />

und Landesverbandes einen Stamm gründen,<br />

• Und natürlich Menschen, die unsere pädagogische Konzeption<br />

gut und richtig finden und diese auch in der praktischen<br />

Arbeit umsetzen wollen,<br />

• Ein kleiner Kreis von Eltern, die es ihren eigenen und den Kindern<br />

vor Ort ermöglichen möchten, eine sinnvolle Freizeit zu gestalten�<br />

Nicht zu vergessen: Ein Stamm wird zu groß, zu unübersichtlich oder<br />

konzentriert sich auf zwei verschiedene Stadtteile bzw� Regionen���<br />

Grund genug, in den eigenen Kreisen die Führungskräfte zu suchen,<br />

um zwei Nachbarstämme zu etablieren�<br />

Ein Landesverband, der an einer breiten Vertretung in Kreisen und<br />

Städten interessiert ist, kann nicht warten, bis sich eine Stammesgründung<br />

zufällig ergibt� Es müssen Anstrengungen vom Landesverband<br />

unternommen werden, um Interessenten gezielt anzusprechen�<br />

Die Möglichkeiten, dies anzugehen, würden dieses<br />

<strong>Gründung</strong>shandbuch sprengen�<br />

Doch unabhängig davon, ob ein Stamm mit der Unterstützung aus<br />

dem Landesverband oder in eigener Regie gegründet wird, die<br />

folgenden Überlegungen dieses <strong>Handbuch</strong>es können bei der<br />

Umsetzung des Planes, einen Stamm aufzubauen, Anregung,<br />

Gedankenstütze und Hilfe sein�<br />

1�2� Was machen Pfadfinder im BdP?<br />

Kurzeinführung in unsere Pädagogische Konzeption<br />

Als sich der BdP 1976 aus einer Fusion gründete, gab er sich eine<br />

Pädagogische Konzeption, in der alles, was man damals für wichtig<br />

erachtet hat, festgehalten wurde� Das ist lange her: deshalb wurde<br />

dieser Ansatz 2001 gründlich überarbeitet und auf die heutigen<br />

Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in unserer Gesellschaft<br />

übertragen� Alles, was uns auch heute wichtig ist und an dem wir<br />

uns orientieren wollen, haben wir mit der Neufassung unserer Pädagogischen<br />

Konzeption auf der Bundesversammlung festgelegt�<br />

Unsere Grundsätze sind dabei die gleichen geblieben, aber ebenso<br />

haben wir viele aktuelle Entwicklungen und neue pädagogische<br />

Standpunkte berücksichtigt� Eine Kurzfassung haben wir hier für<br />

euch zusammengestellt� Es schadet aber sicher auch nicht, wenn<br />

ihr euch mal den gesamten Text durchlest�


Von unserem Selbstverständnis<br />

Eine Kurzfassung unserer Pädagogischen Konzeption<br />

Wir sind<br />

• ein pädagogisch engagierter Pfadfinderverband,<br />

• der interkonfessionelle Partner, im Ring deutscher Pfadfinderverbände<br />

und Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände,<br />

• Mitglied in den Weltorganisationen der Pfadfinderinnen und der<br />

Pfadfinder,<br />

• parteipolitisch unabhängig,<br />

• offen für alle, ohne Rücksicht auf Hautfarbe, Religion, soziale<br />

Herkunft�<br />

Wir treffen uns<br />

• zu regelmäßigen Gruppenstunden in Kleingruppen<br />

• in der Altersstufe der Wölflinge (etwa 7- bis 11-jährige Jungen und<br />

Mädchen)<br />

• in der Altersstufe der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (etwa 11- bis<br />

15-jährige Jugendliche) und<br />

• in den Altersstufen der Ranger und Rover (über 16-Jährige)<br />

Wir bemühen uns<br />

• Jugendliche zu befähigen, in unserer kompliziert gewordenen<br />

Gesellschaft ihren Standort zu finden und sich in ihr zu engagieren<br />

• Um partnerschaftliches Miteinander von Mädchen und Jungen,<br />

Frauen und Männern�<br />

Inhalte unserer Arbeit<br />

��� sind bei den Wölflingen vor allem das Spiel, hinzu treten Singen,<br />

Werken und kürzere Lager<br />

sind bei den Pfadfindern neben dem Spiel und dem musischen Tun,<br />

Fahrten und Lager, das Leben in der Natur, Sport, die Arbeit an<br />

unterschiedlichen Projekten und Themen<br />

sind bei den Ranger & Rovern vor allem die Auseinandersetzung mit<br />

der eigenen Situation und der näheren und weiteren Umgebung�<br />

Der offizielle Name unseres Bundes lautet:<br />

Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e�V�, BdP<br />

Unser Bundeszeichen unser Signet, das<br />

wir häufig benutzen<br />

Bevor es richtig losgeht ��� 1/3


4/1 Bevor es richtig losgeht ���<br />

1�3� Mit anderen Worten:<br />

Wie funktioniert die Methode Pfadfinden?<br />

Fragt man Wölflinge oder Pfadfinder, warum sie zu den Pfadfindern<br />

gehen, werden sie wahrscheinlich einfach sagen, dass sie dort viele<br />

Freunde gefunden haben und dass sie in ihren Gruppen viel Spaß<br />

haben� Das stimmt, und das ist auch sehr wichtig� Aber für die<br />

Erwachsenen, die Woche für Woche versuchen, ein abwechslungsreiches<br />

Programm auf die Beine zu stellen, bedeutet Pfadfinden<br />

mehr als nur Spaß� Denn Pfadfinden ist mehr als ein schöner Zeitvertreib,<br />

sondern ein millionenfach erfolgreich erprobtes Erziehungsmodell�<br />

Pfadfinden hilft jungen Menschen, zu entdecken, was in ihnen<br />

steckt� Es fördert die Entwicklung ganzheitlich – das heißt, es spricht<br />

alle Aspekte der menschlichen Persönlichkeit gleichermaßen an�<br />

Welche anderen Ziele wir im BdP noch mit unserem Engagement<br />

verfolgen, steht ausführlich in unserer Pädagogischen Konzeption�<br />

Sie in der Praxis der alltäglichen Arbeit vor Ort umzusetzen, ist das<br />

Ziel und der ständige Auftrag für alle erwachsenen Führungskräfte<br />

im BdP�<br />

Jeder Mensch ist verschieden, und jeder Mensch hat verschiedene<br />

Fähigkeiten� Im BdP versuchen wir, die vielen Bereiche der menschlichen<br />

Persönlichkeit zu berücksichtigen� Das heißt, wir wollen junge<br />

Menschen sowohl körperlich als auch geistig, emotional, und spirituell<br />

fordern und so ihre Entwicklung fördern� Pfadfinderprogramm ist<br />

deshalb sehr vielseitig und geht weit über wöchentliche Gruppentreffen<br />

hinaus�<br />

Wer die Entwicklung junger Menschen fördern will, muss ihren<br />

Entwicklungsstand berücksichtigen� Da wir junge Menschen von 7<br />

bis ins Erwachsenenalter in unseren Gruppen haben, unterscheidet<br />

die Methode Pfadfinden drei Altersstufen mit altersgerechten<br />

Zielen, Methoden und Inhalten� Die 7-11-Jährigen werden Wölflinge<br />

genannt� Die 11-15-Jährigen heißen Pfadfinderinnen und Pfadfinder,<br />

während die über 16–Jährigen Ranger und Rover genannt<br />

werden� Jede dieser Altersstufen hat eigene Methoden und Arbeitsformen,<br />

die auf den Entwicklungsstand ihrer Mitglieder zugeschnitten<br />

sind�<br />

Allen Stufen gemein ist das pfadfinderische Grundprinzip des<br />

„Learning by Doing“, des Lernens durch praktische Erfahrung�<br />

Pfadfinderprogramm ist deshalb immer so praxisnah wie möglich:<br />

was auch immer sich eine Gruppe vornimmt, es wird gleich ausprobiert<br />

und in die Tat umgesetzt� Dabei wird mit allen Sinnen gelernt<br />

und Erfahrungen aus erster Hand gesammelt� Dass ein Großteil des<br />

Programms in der freien Natur durchgeführt wird, ist Teil der Methode�<br />

Großer Wert wird in allen Stufen auf die aktive Beteiligung der<br />

Mitglieder gelegt� In unseren Gruppen ist jeder gefragt und jeder<br />

gefordert – so kann niemand einfach nur Programm konsumieren�<br />

Pfadfinden findet immer in Gruppen statt� Kinder und Jugendliche<br />

lernen hier schon früh, sich in ihrer Gemeinschaft einzubringen�<br />

Dabei werden wichtige soziale Kompetenzen erworben, da jeder<br />

seinen Teil beitragen muss, damit die Gruppe erfolgreich zusammenarbeiten<br />

kann� Trotzdem erschließt Pfadfinden auch dem<br />

Einzelnen immer wieder neue Erfahrungsgebiete und spannende


Herausforderungen� So ergänzen sich Gruppenerfahrung und<br />

individuelle Entwicklungsfortschritte�<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder übernehmen die Verantwortung für<br />

das, was sie tun� Alle haben durch den Aufbau des BdP die Möglichkeit,<br />

Einfluss auf Entscheidungsprozesse zu nehmen� Auch in den<br />

Stämmen werden alle Führungspositionen demokratisch gewählt�<br />

Außerdem haben Jugendliche im BdP schon früh die Möglichkeit,<br />

selbst die Führung einer Gruppe zu übernehmen� Dabei werden sie<br />

von Erwachsenen begleitet, deren Aufgabe es ist, den Jugendlichen<br />

gerade so viel Verantwortung zuzumuten, wie sie tragen<br />

können�<br />

1�4�Die Stufen <strong>eines</strong> Stammes im BdP<br />

Was junge Menschen in ihrer Zeit im BdP erfahren und erleben<br />

sollen, haben wir in unserer Pädagogischen Konzeption beschrieben�<br />

Da wir aber junge Menschen von 7 bis ca� 20 Jahren in unseren<br />

Gruppen haben, unterscheidet die Methode Pfadfinden drei<br />

Altersstufen mit altersgerechten Zielen, Methoden und Inhalten�<br />

Die Wölflingsstufe<br />

In der Wölflingsstufe sind die Jungen und Mädchen zwischen 7 und<br />

11 Jahren� Ihre Gruppe heißt Meute und es hat sich als praktisch<br />

erwiesen, wenn es ca� 20 Kinder sind� Es ist sinnvoll, sie in weitere<br />

Spielgruppen von etwa 6 bis 8 Kindern aufzuteilen� Diese nennt man<br />

dann Rudel�<br />

Die Namen und Bezeichnungen leiten sich aus dem Dschungelbuch<br />

von Rudyard Kipling ab, der mit Baden Powell befreundet<br />

war� Während der Ausbildung zum Meutenführer wird immer wieder<br />

einiges zum Spielhintergrund des Dschungelbuches vermittelt, das<br />

neben anderer Literatur zum fantasievollem Spiel anregen kann� Die<br />

Erfahrung sagt, dass eine Meute von einer Meutenführungen bestehend<br />

aus 2 bis 3 Personen geführt werden sollte, von denen<br />

mindestens eine Person über 18 Jahre alt sein soll�<br />

In der Wölflingsstufe könnten wir die Ziele der Pädagogischen<br />

Konzeption wie folgt präzisieren:<br />

Wir wollen zum Beispiel<br />

• Kreativität fördern<br />

• Erfahrungen sammeln<br />

• technische Grundlagen kennen lernen und diese auch<br />

anwenden<br />

• Kritikfähigkeit und Toleranz erfahren und erleben<br />

• Neugierde wecken<br />

• die Natur und Zusammenhänge des Lebens erfahren<br />

• Gruppenleben kennen lernen<br />

• Gefühle zeigen können<br />

• Zustimmung und Ablehnung verbalisieren<br />

• grundlegende Fertigkeiten demokratischen Zusammenwirkens<br />

erlernen<br />

• Bedeutung der Wölflingsregeln für eine Gemeinschaft<br />

erleben<br />

Bevor es richtig losgeht ��� 1/5


6/1 Bevor es richtig losgeht ���<br />

Bei Kursen und Veranstaltungen der Stufenführungen setzen sich die<br />

Gruppenführungen häufig mit den Zielen auseinander und setzen<br />

zu bestimmten Zeiten auch einmal Schwerpunkte, welches der Ziele<br />

in der nächsten Zeit besonders gefördert werden soll�<br />

Doch Ziele lassen sich nicht mit einem Paukenschlag oder Flötentönen<br />

an die Kinder bringen� Vielfältige und abwechslungsreiche<br />

Aktivitäten sind notwendig, die uns bei der Umsetzung der Ziele<br />

helfen können:<br />

• Singen, Spiele, Basteln, Toben, Schwimmen, Tänze, Theaterspiele,<br />

Verkleiden, Wolfslauf, Dschungelbuch, Ratsfelsen, Stufenbrauchtum<br />

erleben, Vorlesen, Fantasiereisen, Geschichten,<br />

Märchen, Kimspiele, Rollenspiele, Sommerlager, Meutenfahrt,<br />

Stammeslager, Geländespiele, Stadtspiele, Naturerfahrungen im<br />

Wald und der heimatlichen Umgebung, Versprechensfeier,<br />

Kulturen und Bräuche, zu Gast bei anderen Meuten�<br />

Die Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe<br />

Die Pfadfinderstufe, die der ganzen Bewegung den Namen gibt, ist<br />

in der Entwicklung des Kindes zum Jugendlichen eine wichtige<br />

Stufe� Die Altersgrenzen sind zwischen 12 und 16 Jahren festgelegt�<br />

Die Arbeitsform der Stufe ist die Sippe, eine Kleingruppe von etwa 6<br />

bis 8 Jungen und / oder Mädchen� Mehrere Sippen in einem Stamm<br />

bilden eine Gilde� Die Gildenführung übernimmt ein Team von<br />

jungen Erwachsenen� Dass in der Gildenführung immer auch Erwachsene<br />

mitarbeiten sollten, ist nicht nur eine rechtliche Frage�<br />

Auch die Erfahrung zeigt, dass eine gewisse Reife für die vielfältigen<br />

Aufgaben einer Gildenführung wichtig ist�<br />

Jede Sippe wählt einen etwa gleichaltrigen oder geringfügig<br />

älteren Sippenführer, der das gemeinsame Tun anleitet� Dabei<br />

werden die Sippenführungen aktiv von der Gildenführung begleitet�<br />

Die Gilden- und Sippenführungen treffen sich regelmäßig im Gildenrat,<br />

wo alle wichtigen Themen besprochen werden� Gerade für<br />

jüngere Sippen ist Unterstützung wichtig, und häufig wird ein Mitglied<br />

der Gildenführung nur für die Betreuung einer jungen Sippe<br />

abgestellt� Nach und nach wird aber der Einfluss der Gildenführung<br />

<strong>zur</strong>ückgehen� Gleichzeitig lernen die Sippen immer besser, ihr<br />

Gruppenleben selbständig zu gestalten�<br />

Die Gilde ist aber mehr als eine organisatorische Ebene� Regelmäßig<br />

werden auch hier Aktivitäten durchgeführt� In vielen Stämmen<br />

trifft sich die Gilde sogar wöchentlich und trennt sich dann<br />

lediglich für eine Zeit, um in den Sippen zu arbeiten� Viele Gilden<br />

fahren auch gemeinsam ins Lager oder auf Großfahrt� Das Wechselspiel<br />

zwischen Klein- und Großgruppe ist ein wichtiger Bestandteil<br />

unserer Pfadfinderpädagogik�<br />

Was für die Wölflingsstufe gilt ist natürlich auch für die Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinderstufe wichtig: Ziele, die uns helfen, unseren<br />

Erziehungsauftrag, wie er in der Pädagogischen Konzeption formuliert<br />

wurde, der Altersstufe entsprechend zu erfüllen�


Ziele sind unter anderem:<br />

• Verantwortung für das eigene Tun übernehmen<br />

• Verantwortung für und in der Gruppe tragen<br />

• Auseinandersetzung mit verschiedenen Kulturen und Religionen<br />

• Fremdes und Fremde kennen lernen<br />

• Toleranz für andere Ansichten und Meinungen<br />

• Internationalität erfahren<br />

• Konflikte austragen können, Kritikfähigkeit erlernen<br />

• Akzeptanz des eigenen Körpers, mit sich selbst vertraut sein<br />

• Kenntnisse vertiefen, um in der Lage zu sein, Aktionen zu planen<br />

und durchzuführen<br />

• Sinnvolle Freizeitgestaltung anstreben<br />

• Hinterfragen des Daseins<br />

• Die Bedeutung der Pfadfinderregeln für das eigene Verhalten<br />

kennen<br />

• Kennen und Können von pfadfinderischem „Handwerkszeug“<br />

• Den natürlichen Lebensraum als schützenswertes Gut pflegen<br />

• Eigene Lösungsvorstellungen und Meinungen mit Argumenten<br />

formulieren können<br />

• Verschiedene spirituelle Erfahrungen (Kultur, Personen, Natur,<br />

Traditionen) gemacht haben<br />

Aktivitäten, die uns unseren Zielen näher bringen, können sein:<br />

• Aktionsspiele, Geländespiele, sportliche Spiele, Lagerleben,<br />

Fahrten auch ins Ausland, internationale Begegnungen, Planen,<br />

Mitgestalten� Versprechensfeier, Stammestradition, eigene<br />

Programmentwicklung, alles Musische, Feste anderer Kulturen,<br />

Aufklärung, Partnerschaft und Sexualität, gemeinsam an einer<br />

Sache arbeiten, Langzeitprogramme, Reflexion, Sippenämter,<br />

Theaterspiele, eigene Qualifikation, Meditation, Großfahrt, Hajk,<br />

spontane Aktionen in der Umgebung, Einsetzen für andere Menschen�<br />

Die Ranger und Roverstufe<br />

Die Ranger und Rover sind die jungen Menschen ab 16 Jahre im<br />

BdP� Auch diese Stufe benötigt eine entsprechende Aufmerksamkeit,<br />

denn hier befinden sich die kommenden oder auch aktiven<br />

Führungskräfte des Stammes�<br />

Ranger und Rover verstehen es, zu leben� Sie machen in ihren<br />

Treffen, Festen und Unternehmungen das, was ihnen Spaß macht�<br />

Ob internationales Lager, Weltreise, Großfahrt, Theatertreffen oder<br />

der kleine Singeabend – der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt�<br />

Ranger und Rover lieben die Natur; sie ist der Schauplatz vieler<br />

Aktivitäten im BdP� Man ist vertaut mit moderner Technik und nutzt<br />

ihre Möglichkeiten� Die Faszination liegt allerdings in der Verbindung<br />

beider�<br />

Ab 16 Jahre kann jede und jeder Ranger oder Rover sein� Egal, ob<br />

Mann oder Frau, Arbeiterin oder Student, arm oder reich� So entsteht<br />

ein kunterbunter Haufen, der durch die Eigenarten und<br />

Talente jedes Einzelnen lebt und so manche Hürde locker meistert�<br />

Ranger und Rover sind kritisch und wollen Verantwortung übernehmen�<br />

Dies gilt für die Arbeit in der Gruppe, aber auch nach außen<br />

Bevor es richtig losgeht ��� 1/7


8/1 Bevor es richtig losgeht ���<br />

hin� Sie engagieren sich in Jugendringen, Schulvertretungen, Vereinen<br />

und Initiativen – ohne dabei zu vergessen, dass sie Pfadfinder<br />

sind�<br />

Ranger und Rover streiten gerne, denn sie haben eine eigene<br />

Meinung� Ihre Arbeit ist demokratisch organisiert: Alle wichtigen<br />

Entscheidungen werden gemeinsam getroffen und die Aufgaben<br />

innerhalb der Gruppe verteilt�<br />

Nach Abschluss dieser Stufe sollen die jungen Erwachsenen die<br />

Ziele der pädagogischen Konzeption verinnerlicht haben� Wenn wir<br />

die Ziele der vorherigen Stufen als gut und richtig empfunden<br />

haben, muss es bei Rangern/Rovern zum Abschluss kommen�<br />

Ziele in der Ranger und Roverstufe sind:<br />

• Verbindlichkeit<br />

• Selbsterfahrung und Selbstakzeptanz<br />

• Konflikte austragen, bewusst Klärungsprozesse einleiten<br />

• Gleichberechtigtes Team<br />

• Persönliche Verantwortung für sich und die Umwelt erkennen<br />

• Fähigkeit, Programme und Sachverhalte zu hinterfragen<br />

• Ethik und Werte entwickeln<br />

• Auseinandersetzung mit anderen Kulturen und Religionen<br />

• Toleranz gegenüber Minderheiten<br />

• Aktives Eintreten für die Verständigung und das friedliche<br />

Zusammenleben aller Völker�<br />

Als erfolgreich haben sich folgende Aktivitäten bei der Erreichung<br />

dieser Ziele herausgestellt:<br />

• Gespräche, Planung von gemeinsamen Aktionen, politische<br />

Aktivitäten, Abendlager, Projekte, Wache, Kundschaft, Streife,<br />

Großfahrten, Auseinandersetzung mit Glaube und Religion,<br />

Gruppenleiterdasein, Freundschaft über die Pfadfinder hinaus,<br />

Vertrauensspiele, Theaterspiele, Rollenspiele, Kooperationsspiele,<br />

soziales Engagement, internationale „Expeditionen“, internationale<br />

Entwicklungsprojekte�


1�5� Unser Führungsverständnis: die Rolle der Erwachsenen<br />

Pfadfinden will jungen Menschen ermöglichen, viele Dinge auszuprobieren�<br />

Wir wollen Erfahrungen aus erster Hand ermöglichen und<br />

Kinder und Jugendliche ernst nehmen� Wir wollen, dass unsere<br />

Mitglieder von Anfang an und mit steigendem Alter immer mehr<br />

lernen, Verantwortung für sich und ihre Gruppe zu übernehmen�<br />

Daraus ergibt sich ein besonderes pfadfinderisches Führungsverständnis�<br />

Die demokratische Struktur unseres Bundes regelt, dass<br />

alle Mitglieder an allen sie betreffenden Entscheidungen beteiligt<br />

werden� Demokratie kann natürlich nur funktionieren, wenn wir<br />

unsere Mitglieder auch ernst nehmen� Wenn die erwachsenen<br />

Führungskräfte die wesentlichen Entscheidungen unter sich ausmachen,<br />

entspricht das nicht unserem Ansatz�<br />

Wo immer möglich, sollen unsere Mitglieder selbst entscheiden, wie<br />

es weitergehen soll� Die Kunst der Führung besteht darin, Verantwortung<br />

zu teilen – und in der richtigen Dosierung weiterzugeben� Wir<br />

wollen Kinder fördern, in dem wir sie fordern – nicht aber überfordern�<br />

Wir wollen die Kinder und Jugendlichen in unseren Stämmen<br />

auf dem Weg begleiten, Wegweiser sein��� nicht einer, der bestimmt,<br />

wo es lang geht, sondern aufzeigt, wohin der eine oder<br />

andere Weg führen kann� Wo immer möglich, wollen wir uns im<br />

Hintergrund halten und Stütze sein, wenn es mal nicht so klappt� Das<br />

heißt: die Aufgabe von erwachsenen Führungskräften im BdP ist es,<br />

unseren Mitgliedern die Erfahrungen zu ermöglichen, die die Methode<br />

Pfadfinden für sie bereithält� Und im Mittelpunkt der Methode<br />

Pfadfinden stehen immer die Kinder und Jugendlichen!<br />

Bevor es richtig losgeht ��� 1/9


2� Grundlagen<br />

schaffen<br />

Wichtige<br />

Voraussetzungen <strong>zur</strong><br />

<strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong><br />

<strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

2�1 Unterstützung sichern!<br />

2�2 Weggefährten suchen<br />

2�3 Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es ?<br />

2�4 Gründertreffen – ein Stammesrat entsteht<br />

2�5 Die große Chance – erste Entscheidungen<br />

2�6 Kontakte knüpfen<br />

2�7 Ein Zuhause finden<br />

2�8 Mitgliederwerbung


2� Grundlagen schaffen<br />

Wichtige Voraussetzungen <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong><br />

<strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

Nun habt ihr einen ersten Überblick� Ihr wisst, was den BdP und die<br />

Methode Pfadfinden ausmacht� Aber wie geht es weiter? In diesem<br />

Kapitel sollen nun die ersten praktischen Schritte zum Aufbau <strong>eines</strong><br />

<strong>Pfadfinderstammes</strong> erläutert werden�<br />

2�1� Unterstützung sichern!<br />

Kontakt zum Landesverband aufnehmen<br />

Sobald der Entschluss <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong> Stammes getroffen ist,<br />

sollte gleich als nächster Schritt Kontakt zum jeweiligen Landesverband<br />

(LV) des BdP aufgenommen werden� (Ansprechpartner<br />

können über das BdP-Bundesamt erfragt werden – Anschrift im<br />

Anhang) Dieser Schritt ist sehr wichtig� Zum einen, weil in der neuen<br />

Gruppe Pfadfinderarbeit im Sinne des BdP geschehen soll� Zum<br />

anderen, weil der Landesverband für neu entstehende Gruppen<br />

der wichtigste Partner ist!<br />

Welche Unterstützung dürfen wir vom Landesverband erwarten?<br />

Vor allem: dass euch jemand mit Rat und Tat <strong>zur</strong> Seite steht� Wenn<br />

ihr ein erstes Zeltlager veranstalten wollt, aber noch keine Zelte<br />

habt, wird der LV eine Möglichkeit für euch finden� Wenn ihr eine<br />

Fahrt veranstaltet und wissen wollt, was die Pfadfinder mitnehmen<br />

müssen, kann euch der LV ebenso weiterhelfen� Und wenn ihr einen<br />

Jahresplan erstellen wollt, wird euch der LV sicher einen Berater <strong>zur</strong><br />

Seite stellen� Klar – wir sind im BdP alle nur ehrenamtlich tätig� Aber<br />

jeder LV wird sein Möglichstes tun, um euch bei eurem <strong>Gründung</strong>svorhaben<br />

zu unterstützen�<br />

Einige Landesverbände des BdP haben speziell für Aufbaugruppen<br />

zuständige und geschulte Ansprechpartner� Diese erfahrenen<br />

Pfadfinder stehen den neuen Gruppen während ihres <strong>Gründung</strong>sprozesses<br />

<strong>zur</strong> Seite� In vielen LV‘s gibt es auch Kurse für Quereinsteiger�<br />

Diese Kurse sind besonders auf Erwachsene zugeschnitten,<br />

die eine Führungsaufgabe übernehmen wollen, aber noch keine<br />

eigene Pfadfindererfahrung haben� Dieses Angebot solltet ihr selbst<br />

und das Team annehmen, wenn sich euch die Möglichkeit bietet!<br />

Fragt auf jeden Fall bei eurem Landesverband nach, ob es ein<br />

solches Angebot gibt�<br />

Aber auch unsere jugendlichen Führungskräfte werden im BdP auf<br />

Landeskursen für ihre Aufgaben im Stamm ausgebildet� Dies ist eine<br />

wichtige Unterstützung für alle Stämme und Aufbaugruppen�<br />

Außerdem bietet jeder Landesverband vielfältige Programmangebote,<br />

an denen die Pfadfinder teilnehmen können� Dort wird<br />

man sehr schnell feststellen, jeder Stamm hat so sein eigenes Profil�<br />

Das ist gut, richtig und auch gewollt, auch wenn wir uns an eine<br />

gemeinsame Pädagogische Konzeption halten, sind es immer<br />

Grundlagen schaffen 2/1


2/2 Grundlagen schaffen<br />

wieder die örtlichen Begebenheiten und auch die beteiligten<br />

Personen, die einen Stamm und sein Leben prägen� Das ist auch<br />

unsere Qualität, denn in aller Verschiedenheit gibt es Abwechslung,<br />

gute Ideen und Projekte, die das Leben als Bund außerordentlich<br />

bereichern� Die Begegnung mit Pfadfindern aus anderen Stämmen<br />

ist für unsere Mitglieder eine wichtige Erfahrung: Hier können sie<br />

Pfadfinden als große Gemeinschaft erleben, in der sie viele neue<br />

Freunde finden können� Für die Leitung einer Aufbaugruppe bedeuten<br />

solche Angebote vor allem eine Entlastung: Bei Landesaktionen<br />

kann sie ihren Mitgliedern ohne großen eigenen<br />

Organisationsaufwand spannende Pfadfindererlebnisse bieten�<br />

Was darf der Landesverband von uns erwarten?<br />

Die obengenannte Unterstützung sieht der Landesverband natürlich<br />

in erster Linie als Angebot� Kein Landesverband wird seine Hilfe<br />

aufdrängen, wo diese nicht nötig oder erwünscht ist� Aber: jede<br />

neue Gruppe soll den BdP als große Gemeinschaft erleben können�<br />

Dazu gehört natürlich auch, dass ihr euch aktiv am Leben des<br />

Landesverbandes beteiligt� Hierzu gibt es viele Möglichkeiten bei<br />

den zahlreichen Landesaktionen, Kursen und Treffen der Stammesund<br />

Stufenvertreter� Diese Veranstaltungen sind eine gute Möglichkeit,<br />

Gleichgesinnte kennen zu lernen, Fragen und Probleme zu<br />

diskutieren, neue Ideen aufzugreifen und sich selbst zu qualifizieren�<br />

Einladungen zu allen Veranstaltungen gibt es über die unterschiedlichen<br />

Publikationen des Landesverbandes� Diese könnt und solltet<br />

ihr über die Landesgeschäftstellen beziehen�<br />

Als ein demokratischer Bund legt der BdP großen Wert auf die<br />

Beteiligung seiner Stämme und Aufbaugruppen an den<br />

Entscheidungsprozessen� Daher wird auch von euch erwartet, dass<br />

eure Gruppe auf der mindestens jährlich stattfindenden Landesversammlung<br />

(Landesdelegiertenversammlung) vertreten ist�<br />

Wie oben schon erwähnt, haben die Landesverbände auch die<br />

Aufgabe, sicher zu stellen, dass in einer neuen Gruppe Pfadfinderarbeit<br />

im Sinne des BdP geleistet wird� Das setzt voraus, dass die<br />

dort aktiven Führungspersonen wissen, was dies heißt� Daher erwartet<br />

der BdP auch die Bereitschaft, am Leben des Landesverbandes<br />

sowie an Fort- und Weiterbildungsangeboten teilzunehmen�<br />

Ein anderer Stamm als Partner?<br />

Viele Aufbaugruppen wünschen sich in der <strong>Gründung</strong>sphase einen<br />

Stamm, mit dem sie eng zusammenarbeiten� Das kann viele Vorteile<br />

haben: beispielsweise könnte man mit seiner neuen Gruppe an<br />

einem fertig organisierten Lager dieses Stammes teilnehmen, man<br />

kann sich bei Werbeaktionen unterstützen lassen, man kann Material<br />

für eigene Aktivitäten ausleihen, man kann von erfahrenen<br />

Pfadfindern ganz praktisch lernen� Meist wird der gewählte Partnerstamm<br />

sich in räumlicher Nähe <strong>zur</strong> Aufbaugruppe befinden� Gut ist<br />

es, wenn man zu Beginn dieser Zusammenarbeit vereinbart, welche<br />

Art der Hilfen gewünscht sind und wie lange diese gewährleistet<br />

werden sollen� Die Partnerschaft darf für den älteren Stamm nicht<br />

als Belastung empfunden werden� Wenn ihr daran interessiert seid,<br />

fragt doch euren Landesverband, an welchen Stamm ihr euch hier<br />

wenden könnt�


Gemeinsam eine Strategie entwickeln!<br />

Ohne einen Plan geht es nicht� Trefft euch also mit dem<br />

Ansprechpartner des Landesverbandes, der euer <strong>Gründung</strong>svorhaben<br />

unterstützen soll� Entwickelt dann gemeinsam eine<br />

Strategie für eure Situation vor Ort� Sammelt zunächst einmal alle<br />

Ideen, die euch spontan einfallen� Besprecht, wo es mir eurer<br />

Gruppe hin gehen soll und setzt euch konkrete Ziele� Ein Tipp:<br />

Teilt das große Ziel, einen Stamm zu gründen in überschaubare,<br />

leistbare Teilschritte ein, dann ist die Freude, etwas erreicht zu<br />

haben, viel schneller da und die Motivation, das nächste Teilziel<br />

anzustreben, größer��� frei nach dem Motto von Beppo dem Straßenkehrer<br />

im Buch Momo von Michael Ende „��� ich sehe nicht die<br />

ganze Straße sondern freue mich an dem Stück, das ich schon<br />

gesäubert habe“�<br />

Klärt dabei, welche Unterstützung ihr euch vom Landesverband<br />

wünscht� Gleichzeitig wird der Landesverband auch seine Wünsche<br />

und Vorstellungen an euch nennen� Haltet alles schriftlich fest und<br />

trefft am Ende eine klare Vereinbarung über die Unterstützung, die<br />

ihr vom Landesverband erwartet�<br />

Beschließt auch zumindest ein weiteres Treffen� Spätestens nach<br />

einem halben Jahr wird es Zeit, gemeinsam Bilanz zu ziehen� Welche<br />

Vorhaben konnten erfolgreich umgesetzt werden? Welche Ziele<br />

konnten bisher noch nicht verwirklicht werden? Warum nicht? Wie<br />

hat die Zusammenarbeit bisher geklappt? Dann ist es Zeit, eine<br />

neue Strategie zu entwickeln!<br />

Die Anschriften der Landesverbände sind im Anhang Wissenswertes<br />

zu finden, sonst aber auch über das BdP-Bundesamt und<br />

www�pfadfinden�de�<br />

Grundlagen schaffen 2/3


4/2 Grundlagen schaffen<br />

2�2� Weggefährten suchen<br />

Wie finde ich Weggefährten?<br />

Wer bereit ist, sich auf das große Abenteuer Stammesgründung<br />

einzulassen, braucht zuerst einmal Verbündete� Vier bis fünf Mitbegründer<br />

wäre die beste Voraussetzung für einen gemeinsamen<br />

Start�<br />

Die Vorarbeit, die bei einer Stammesgründung auf die Gründer<br />

zukommt, ist sehr vielfältig, deshalb ist es besser, diese auf mehrere<br />

Schultern zu verteilen� Wenn man einige Hürden allein überwinden<br />

muss, ist die Frustgrenze sehr viel schneller erreicht, als wenn man<br />

sich häufiger gegenseitig Mut machen kann: Das schaffen wir<br />

schon� Doch diese passenden Mitgründer zu finden bedarf einiger<br />

Überlegungen�<br />

• Gibt es in der Nähe einen Stamm mit vielen Gruppenleitungen,<br />

die sich dort vorübergehend lösen könnten und für eine neue<br />

Aufgabe offen sind?<br />

• Gibt es die Uni oder Fachschule am Ort – dann kann ein<br />

Anschlag am schwarzen Brett mit der Suche nach Pfadfindern<br />

aus anderen Städten, die ein neues Betätigungsfeld am Studienort<br />

suchen, erfolgreich sein�<br />

• Gibt es junge Eltern, die sich für ihre Kinder engagieren möchten?<br />

• Gibt es im Bund aktive Menschen (vielleicht in der Altpfadfindergilde),<br />

die beim Aufbau ihre Erfahrungen einbringen möchten?<br />

Wichtig: Versucht es nicht alleine, es kommt so viel Neues auf euch<br />

zu� Anforderungen werden von verschiedenen Seiten an euch<br />

gestellt – da geht es leichter mit Weggefährten�<br />

Aufgaben verteilen<br />

So wird jetzt die Devise heißen� Auch wenn es hier nacheinander<br />

beschrieben werden muss, weil das Papier die Darstellungsform,<br />

was alles so nebeneinander her laufen kann und muss, nicht zulässt�<br />

Also, wie sieht es mit den persönlichen Qualifikationen aus? Wer<br />

könnte gut mit den Ämtern verhandeln, wer hat die lockere Schreibe<br />

für Presseberichte und Werbezettel und wer ist in der Lage,<br />

Elterngespräche zu führen, wer hat die Begabung, Spenden zu<br />

beschaffen, oder wer benötigt noch eine pfadfinderische Auffrischung<br />

oder Grundausbildung im Landesverband?


2�3� Welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es ?<br />

Sicher sind Spaß und Begeisterung schon eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Arbeit mit Pfadfindern� Dennoch reicht das natürlich<br />

nicht aus – wir legen großen Wert auf eine fundierte Ausbildung<br />

unserer Verantwortlichen� Das gilt natürlich auch für Neugründer!<br />

Der Panoramakurs<br />

Wie kann ich einen Stamm im BdP gründen, wenn ich bisher noch<br />

keine eigenen Erfahrungen mit den Pfadfindern gemacht habe?<br />

Um die Bedürfnisse dieser <strong>Gründung</strong>swilligen zu berücksichtigen,<br />

hat der BdP einen eigenen Ausbildungskurs entwickelt, den<br />

„Panoramakurs“�<br />

Dieser Kurs soll den Gründern einen Überblick über viele Bereiche<br />

ihrer Tätigkeiten geben – und so das gesamte Panorama der<br />

Stammesführung abbilden� Der Kurs besteht aus vier Schwerpunkten:<br />

• Pfadfinden erleben<br />

• Pfadfindertechnik<br />

• Pfadfinderwissen<br />

• Pädagogik und Management<br />

Der Panoramakurs besteht aus mehreren Wochenendmodulen und<br />

findet auf verschiedenen Ebenen statt: im Landesverband und auf<br />

Bundesebene� Dieser Kurs bietet eine unverzichtbare Unterstützung<br />

für Stammesgründer, die die Arbeit deutlich erleichtert� Wo und<br />

wann der nächste „Quereinsteiger“-Kurs stattfindet, kann der<br />

Landesverband sagen, bzw� ist über das BdP-Bundesamt zu erfahren�<br />

Hospitieren<br />

Eine andere Möglichkeit, seinen pfadfinderischen Horizont zu erweitern,<br />

kann die Hospitation sein� Das Lernen aus Büchern kann zwar<br />

einiges abdecken, doch das Motto der Pfadfinder ist nun mal nicht<br />

umsonst „Learning by Doing“� Das heißt: eigene Erfahrungen sind<br />

immer noch der beste Lehrmeister� Lasst euch von den Nachbarstämmen<br />

zum Stammesrat einladen und seht, wie sie es machen�<br />

Fragt, ob ihr mal eine Gruppenstunde leiten dürft, und fragt<br />

nachher nach Verbesserungsvorschlägen und weiteren Ideen�<br />

Hierbei könnt ihr wertvolle erste Erfahrungen in der Praxis sammeln�<br />

Euer Ansprechpartner beim Landesverband kann euch sicher auch<br />

eine Einladung zu einer Stammesfahrt, die Beteiligung an einem<br />

Lager oder an einer Landesaktion vermitteln�<br />

Erste-Hilfe-Kurs<br />

Den Besuch <strong>eines</strong> Erste-Hilfe-Kurses erwartet der BdP von allen<br />

seinen Führungskräften� Wer immer Kinder und Jugendliche bei<br />

abenteuerlichen Aktivitäten beaufsichtigt, muss im Notfall wissen,<br />

was zu tun ist� In vielen Orten gibt es Erste-Hilfe-Kurse von den professionellen<br />

Anbietern wie z� B� Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter<br />

Unfallhilfe oder Malteser Hilfsdienst� Sie verfügen über die fachliche<br />

Qualifikation, um die notwendigen Grundkenntnisse für Führungskräfte<br />

in der Jugendarbeit zu vermitteln� Hier ist es möglich, auch<br />

Grundlagen schaffen 2/5


6/2 Grundlagen schaffen<br />

gezielt nach einem Kurs für „Kinder-Erste-Hilfe“ zu fragen� Wenn alle<br />

Verantwortlichen aus dem Stamm oder mit dem Nachbarstamm<br />

(auch der anderen Verbände) gemeinsam den Kurs besuchen,<br />

können die Ausbilder oft auch auf die pfadfindertypischen Verletzungen<br />

– etwa mit dem Beil, dem Messer oder was sonst auf Wanderungen<br />

passieren kann – eingehen�<br />

Juleica<br />

Die Jugendgruppenleiter-Card (kurz: Juleica) ist eine bundesweite<br />

Legitimation, mit der sich ausgebildete und qualifizierte Gruppenleitungen<br />

ausweisen können� Sie erweist sich aber auch sonst als<br />

hilfreich: Es gibt Landesverbände, in denen es notwendig ist, diese<br />

Karte zu haben, damit der Stamm Zuschüsse von der Gemeinde<br />

bekommen kann� Oft ist es auch in Versicherungsfragen gut, wenn<br />

man seine Qualifikation mit der Juleica dokumentieren kann� Es gibt<br />

aber auch eine Reihe ganz praktischer Vorteile, die einem die<br />

Juleica bietet: sie ermöglicht ihrem Besitzer z�B� die kostenlose<br />

Mitgliedschaft im Jugendherbergswerk oder den verbilligten Erwerb<br />

einer Bahn Card� Viele weitere Vergünstigungen sind erhältlich –<br />

aber nicht bundesweit einheitlich geregelt� Es lohnt sich auf jeden<br />

Fall, sich im örtlichen Jugendamt zu erkundigen! Auch die Voraussetzung,<br />

so eine Juleica zu bekommen, ist bisher nicht bundeseinheitlich<br />

geregelt� Dennoch sollte sich jeder im BdP Verantwortliche<br />

darum bemühen, eine Juleica ausgestellt zu bekommen�<br />

Nähere Informationen auch unter www�juleica�de<br />

2�4� Gründertreffen – ein Stammesrat entsteht<br />

Wie arbeitet ein Stammesrat?<br />

Sind die Gefährten auf dem Weg <strong>zur</strong> Stammesgründung erst einmal<br />

gefunden, solltet ihr eine gemeinsame Strategie entwickeln� Dazu<br />

müssen zunächst einmal alle Beteiligten an einen Tisch gebracht<br />

werden� Dieses erste Treffen ist euer erster Stammesrat�<br />

Im BdP versteht man unter einem Stammesrat das Gremium, in dem<br />

– außerhalb der Stammesversammlung – alle wichtigen Entscheidungen<br />

für die Stammesgemeinschaft getroffen werden� Deshalb<br />

nehmen auch alle, die Verantwortung tragen, daran teil� In der<br />

Regel sind dies die Stammesführung und die verantwortlichen<br />

Stufenführungen�<br />

Der Stammesrat trifft sich regelmäßig, mindestens einmal im Monat,<br />

in der <strong>Gründung</strong>sphase sicher auch öfter� Wichtig ist, dass alle<br />

rechtzeitig über den Termin in Kenntnis gesetzt werden� Hilfreich<br />

dürfte es sein, einen festen Termin zu wählen�<br />

Gerade jetzt, wo große Entscheidungen anstehen, ist es wichtig,<br />

dass getroffene Entscheidungen entsprechend dokumentiert<br />

werden� Von Anfang an ein Protokollbuch anzuschaffen, dürfte<br />

eine gute Idee sein: einerseits kann man dann alle Beschlüsse und<br />

Ziele im Zweifelsfalle nachschlagen, andererseits dokumentiert man<br />

damit für die Nachwelt die heiße Entstehungsphase des Stammes:<br />

der erste Schritt <strong>zur</strong> Stammeschronik!


Welche Aufgaben müssen übernommen werden?<br />

Auch wenn ihr mit eurer Stammesgründung jetzt noch am Anfang<br />

steht, sollten die Aufgaben und Tätigkeitsfelder, die es bei einem<br />

funktionierenden Stamm gibt, bekannt sein� Auch lassen sich andere<br />

mit klaren Aufgabenbeschreibungen besser motivieren, als wenn<br />

es so ganz pauschal um Arbeit im Bund der Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder geht! Folgende Führungsaufgaben fallen in einem<br />

Pfadfinderstamm an:<br />

Die Stammesführung:<br />

Die Stammesführung besteht aus dem/r Stammesführer/-in, seinem/<br />

ihrer Stellvertreterln und dem/r Schatzmeister/-in� Sie wird von allen<br />

Stammesmitgliedern in der Stammesversammlung gewählt� Die<br />

Aufgaben der Stammesführung gliedern sich in einen pädagogischen,<br />

organisatorischen und repräsentativen Bereich:<br />

Der pädagogische Bereich:<br />

• Die „ideelle“ Führung des Stammes,<br />

• Anleitung, Beratung und Betreuung der Gruppenführungen,<br />

• Mitarbeit an Stammesaktivitäten,<br />

Der organisatorische Bereich<br />

• Vorbereitung des Stammesrates,<br />

• mit dem Stammesrat Planen und Gestalten des Stammeslebens,<br />

• Visionen entwickeln,<br />

Der repräsentative Bereich<br />

• Ansprechpartner für alle Mitglieder,<br />

• Vertretung gegenüber den Eltern,<br />

• Vertretung des Stammes gegenüber der Öffentlichkeit,<br />

• Vertretung des Stammes gegenüber Behörden,<br />

• Bindeglied zwischen Landesverband/Bund und Stamm,<br />

Stammesschatzmeister/-in:<br />

Der Schwerpunkt der Aufgaben liegt jedoch im Verwaltungsbereich,<br />

weshalb Zuverlässigkeit hinsichtlich einer ordentlichen<br />

Rechnungs-, Buch- und Kontoführung eine wichtige Voraussetzung<br />

bei der Übernahme dieses Amtes sein sollte� Für folgende Aufgaben<br />

ist der / die Stammesschatzmeister/-in verantwortlich:<br />

• Führung der Stammesfinanzen,<br />

• Abrechnungen für Fahrten/Lager,<br />

• Handkasse,<br />

• Zuschussanträge,<br />

• Mitgliederverwaltung,<br />

Stufenführungen:<br />

Die Meutenführung, Gildenführung, Ranger/Roversprecher vertreten<br />

ihre Stufe im Stammesrat� Sie unterstützen den Informationsfluss<br />

zwischen Stammesführung und den einzelnen Mitgliedern und<br />

Gruppenführungen�<br />

Grundlagen schaffen 2/7


8/2 Grundlagen schaffen<br />

Die Stufenführungen übernehmen auch die Koordination des<br />

Programms für ihre Stufe� Ihre Aufgabe ist es, darauf zu achten, dass<br />

ein gutes Programm für die Stufen angeboten wird� Zudem sollen sie<br />

neue Mitarbeiter in der Stufenführung einarbeiten und so in der<br />

Praxis für diese Aufgabe ausbilden�<br />

2�5� Die große Chance – erste Entscheidungen<br />

Einen Stamm zu gründen ist nicht nur eine große Herausforderung,<br />

sondern auch eine große Chance� Alles ist noch offen – es gibt<br />

noch keine „Altlasten“ und keine festgefahrenen Strukturen, die<br />

man mühsam reformieren müsste: eine Neugründung ist die seltene<br />

Gelegenheit, wirklich bei Null anzufangen� Wie der neue Stamm<br />

aussehen soll, entscheidet nur ihr allein!<br />

Wie ihr euch euren Stamm auch immer vorstellt: schon bald werdet<br />

ihr einige grundsätzliche Entscheidungen treffen müssen – und es ist<br />

sehr wichtig, dass diese Entscheidungen bewusst getroffen werden�<br />

Nehmt euch also ausreichend Zeit, damit jeder seine Wünsche,<br />

Vorstellungen und Ziele einbringen kann� Diskutiert über eure verschiedenen<br />

Ansätze� Versucht, euch auf eine gemeinsame Vorgehensweise<br />

zu einigen und haltet alle Entscheidungen schriftlich<br />

fest� Wenn alle wissen, wo es hingehen soll, wird der Weg dorthin<br />

viel leichter sein� Und: ihr geht ihn bewusst!<br />

Einen Standort auswählen<br />

Ob in der Stadt oder auf dem Land – die Erfahrung zeigt, dass sich<br />

gute Pfadfinderarbeit eigentlich überall durchsetzt� Dennoch sollte<br />

man sich gut überlegen, wo der neue Stamm gegründet werden<br />

soll� Denn es gibt förderliche und weniger förderliche Umgebungen�<br />

Zuerst gilt es, das Vereinsangebot für Kinder und Jugendliche zu<br />

prüfen� Einen BdP Stamm aufzumachen in einem Ort, an dem es<br />

bereits einen anderen aktiven Pfadfinderstamm gibt, zeugt<br />

vielleicht von sehr viel Mut, ist aber beim Aufbau <strong>eines</strong> Stammes<br />

eher hinderlich� Einen Sportverein dürfte es in nahezu jedem Ort<br />

geben, dazu gibt es häufig sozial ausgerichtete Jugendträger wie<br />

die Jugendfeuerwehr, das Rote Kreuz, Malteser, CVJM und Messdiener�<br />

Zu all diesen Gruppierungen treten wir in „Konkurrenz“,<br />

wenn wir einen neuen Stamm gründen�<br />

Man sollte aber auch beachten, wer hier wohnt� In einem Ort mit<br />

einem großen Neubaugebiet für junge Familien hat man sicher<br />

bessere Chancen als in einem Gebiet mit vielen alteingesessenen<br />

Familien, von denen möglicherweise viele Rentner sind�<br />

Den richtigen Zeitpunkt wählen<br />

Ein entscheidender Aspekt der <strong>Gründung</strong>sstrategie ist die Wahl des<br />

richtigen Zeitpunktes� Besonders zu beachten sind hierbei die Schulferien�<br />

In dieser Zeit werden in der Regel keine Gruppenstunden<br />

durchgeführt� Daher ist es nicht zu empfehlen, mit der <strong>Gründung</strong><br />

einer neuen Gruppe vier Wochen vor den Sommerferien zu beginnen�<br />

Denn jede Gruppe braucht eine gewisse Zeit, um zusammenzuwachsen�<br />

In jedem Fall sollte der Start einer Stammesgründung<br />

aber soweit vor den Ferien liegen, dass sich schon einige Gruppen-


treffen durchführen lassen und somit sich ein Gruppengefühl herstellen<br />

lässt� Der vielleicht beste Zeitpunkt dürfte unmittelbar nach<br />

den Sommerferien sein� Das Programm kann dann so aufgebaut<br />

werden, dass man in den Herbstferien schon das erste Lager oder<br />

die erste Fahrt durchführen kann�<br />

Zielgruppe festlegen<br />

Zu den ersten wichtigen Entscheidungen zählt die Frage nach der<br />

Altersstufe, mit der ihr den Aufbau eures Stammes beginnen wollt� In<br />

vielen Fällen werden bisherige Erfahrungen und die Personalsituation<br />

insgesamt ausschlaggebend sein� Ideal ist natürlich der<br />

Beginn in allen drei Stufen gleichzeitig� Allerdings verfügen nicht alle<br />

Aufbaugruppen über die dafür notwendige Zahl an Führungskräften�<br />

In diesem Falle gilt es abzuwägen, mit welcher Zielgruppe<br />

man an den Start gehen will�<br />

Beginn mit der Wölflingsstufe<br />

Manches spricht für einen Beginn mit der Wölflingsstufe� Zuerst<br />

einmal, weil die Werbung um Mitglieder vergleichsweise einfach ist�<br />

Zum einen sind die Kinder in diesem Alter noch leicht zu begeistern,<br />

Spiele, Basteln, Toben, im Wald sein, sich in Fantasiewelten zu begeben���<br />

all das kann einen großen Kreis von Mädchen und Jungen<br />

positiv ansprechen� Hier können wir gut ansetzen� Zum anderen sind<br />

die Eltern der Kinder noch gezielt anzusprechen� Häufig suchen sie<br />

für ihre Kinder eine Gruppe außerhalb der Schule und sind dankbar<br />

dafür, die Kinder an einem Tag in der Woche in einen behüteten<br />

Raum zu geben�<br />

Erfahrungsgemäß wird es bei der Altersspanne von 7 bis 11 Jahren<br />

bald dazu kommen, dass Kinder das Pfadfinderalter erreichen� Dann<br />

kann die erste Sippe gegründet werden� Deshalb muss bei der Suche<br />

nach Gruppenleitungen nicht nur an Meutenführungen gedacht,<br />

sondern auch rechtzeitig nach Führungskräften für die Pfadfinderstufe<br />

gesucht werden� Das kann als Nachteil gesehen werden: da<br />

man die Wölflingsarbeit sinnvollerweise fortführen möchte, braucht<br />

man zu einem früheren Zeitpunkt mehr Führungskräfte�<br />

Beginn mit der Stufe der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

Manches spricht auch dafür, zunächst mit der Pfadfinderstufe<br />

einzusteigen� Hier wachsen vergleichsweise schnell jugendliche<br />

Führungskräfte nach� Jugendliche können im Stamm zunehmend<br />

Verantwortung (und vielleicht schon bald eine neue Gruppe)<br />

übernehmen� Der Nachteil bei einem Beginn mit der Pfadfinderstufe<br />

ist jedoch, dass es schwieriger ist als in der Wölflingsstufe,<br />

Jugendliche für die Pfadfinder zu begeistern� Viele sind bereits<br />

Mitglied in anderen Vereinen und haben einen vollen Terminkalender�<br />

Andererseits bieten gerade die abenteuerlichen Methoden<br />

der Stufe (Fahrt und Lager) durchaus gute Möglichkeiten bei der<br />

Mitgliederwerbung�<br />

Beginn mit der Ranger-Rover-Stufe<br />

Eine eher selten gewählte Form bei der Stammesgründung ist ein<br />

Start mit der Ranger-Rover-Stufe� Jugendliche in dieser Altersstufe<br />

als neue Gruppe für die Pfadfinder zu begeistern, ist schwierig� Wo<br />

dies aber gelingt, kann man schon sehr bald damit beginnen, die<br />

Grundlagen schaffen 2/9


10/2 Grundlagen schaffen<br />

Verantwortung in jüngere Hände zu legen und mit einem hohen<br />

Potential an jungen Führungskräften die beiden jüngeren Stufen<br />

aufbauen�<br />

Einen Stammesnamen finden<br />

Im BdP ist es üblich, dass jeder Stamm einen Namen hat� Diesen zu<br />

finden, sollte natürlich eine wohlüberlegte Entscheidung sein�<br />

Der Name <strong>eines</strong> Stammes ist – ganz wörtlich – ein Teil seiner Visitenkarte�<br />

Mit seinem Stammesnamen präsentiert man sich, aber auch<br />

den BdP, in der Öffentlichkeit� Und es ist einigermaßen peinlich,<br />

wenn ein Stamm mit dem Namen Murks, Mülltönnchen oder<br />

Rauschzustand beim Jugendamt vorstellig wird, um nach den<br />

Zuschussrichtlinien zu fragen� Ebenfalls muss beachtet werden, dass<br />

der Name mit unserem pfadfinderischen Selbstverständnis übereinstimmt�<br />

Einen Stamm „Hindenburg“ oder „Kaiserjäger“ sollte es bei<br />

uns sicher nicht geben�<br />

Auch für die Mitglieder selbst ist der Name von großer Bedeutung –<br />

und es ist wichtig, dass sich die Kinder und Jugendlichen mit ihrem<br />

Stammesnamen identifizieren können� Daher kann es eine gute<br />

Idee sein, den Stammesnamen zum jetzigen Zeitpunkt, also während<br />

der <strong>Gründung</strong>sphase, noch offen zu lassen� Später kann man<br />

das Thema dann in den Gruppenstunden aufgreifen und gemeinsam<br />

mit den Mitgliedern eine Entscheidung treffen� Wenn die<br />

Jugendlichen vom Leben der Geschwister Scholl fasziniert sind und<br />

sich mit dem Thema auseinander gesetzt haben, kann sich der<br />

Stamm „Weiße Rose“ nennen� Wichtig ist eigentlich, dass die Mitglieder<br />

von der Wölflingsstufe an etwas über die Bedeutung wissen<br />

(gerade wenn es ein Name ist, der nicht ohne Kommentar zu<br />

verstehen ist)� Viele Stämme greifen auch lokale Begebenheiten<br />

oder Figuren auf, an denen man sich orientieren kann� In anderen<br />

Stämmen hat es Tradition, dass der Stammesname die Namen der<br />

Gruppen beeinflusst� Wenn ein Stamm nach einem Sternbild benannt<br />

ist, heißen die Sippen wie die einzelnen Sterne� Es gibt viele<br />

schöne Traditionen – vielleicht fällt euch ja etwas ganz ähnliches<br />

ein�<br />

Beispiele für Stammesnamen im BdP:<br />

Adler, Albert Schweizer, Albatros, Armer Konrad, Astaci,<br />

Berglöwe, Bipontina, Bundschuh, Burgund,<br />

Camelot, Carpe Diem, Columbus,<br />

Diadochen, Domzoo, Draco,<br />

Einhorn, Eisvogel, Elbtreidler, Elche, Erdenburg, Eulen,<br />

Feuerreiter, Folke Bernadotte, Franz von Assisi,<br />

Geisterburg, Graue Adler, Graue Bären, Graue Wölfe<br />

Hanseaten, Hubertus,<br />

Ikarus, Inka<br />

Janusz Korczak, Jean Monnet, Jupiter,<br />

Kimbern, Kolibri<br />

Leo, Löwenherz,<br />

Miriquidi, Möwen,<br />

Navajo, Nordlicht,<br />

Oberon, Orion,<br />

Parzival, Plejaden, Pegasus,<br />

Rainbow, Robin Hood, Roter Milan,<br />

Sturmvogel, Seeadler,


Taquena, Tscherkessen,<br />

Vaganten, Von Helfenstein,<br />

Wildgänse, Wilhelm Busch�<br />

Yggdrasil, Ypsilanti,<br />

Zugvögel<br />

2�6� Kontakte knüpfen<br />

Ein wichtiger Partner beim Aufbau <strong>eines</strong> Stammes ist das örtliche<br />

Jugendamt� Meist hat es sich auch bereits bis hierher herumgesprochen,<br />

dass die Jugendverbände, so auch die Pfadfinder, wichtig<br />

für das Gemeindeleben sind� In der Regel dürftet ihr hier also offene<br />

Türen einrennen und der Unterstützung gewiss sein�<br />

Die meisten Gemeinden unterstützen Jugendgruppen finanziell,<br />

indem sie durchgeführte Aktionen bezuschussen� Meist werden<br />

diese Zuschüsse pro Teilnehmer und Übernachtung berechnet�<br />

Vielerorts werden ehrenamtliche Führungskräfte besonders gefördert�<br />

Andere Gemeinden organisieren Erste Hilfe Kurse für Gruppenleiter�<br />

Für einen neuen Stamm ist es wissenswert, ob die Gemeinde<br />

einen Startzuschuss – etwa für die Anschaffung von Zeltmaterial –<br />

bereitstellt� Da die Zuschussrichtlinien von Ort zu Ort verschieden<br />

sind, kann hier kein allgemeiner Tipp gegeben werden� Macht euch<br />

also selbst schlau: Vereinbart einen Termin mit dem für euch zuständigen<br />

Jugendpfleger im Amt, stellt euch vor und fragt, in welchem<br />

Umfang ihr mit der Unterstützung durch die Behörde rechnen dürft�<br />

Gute Kontakte <strong>zur</strong> Verwaltung sollte man am besten gleich von<br />

Beginn an pflegen� Eine Postkarte vom ersten Lager an den zuständigen<br />

Jugendpfleger ist schnell geschrieben und wird ihre Wirkung<br />

sicher nicht verfehlen�<br />

Grundlagen schaffen 2/11


12/2 Grundlagen schaffen<br />

2�7� Ein Zuhause finden<br />

Wichtig für jede Gruppe ist der Ort, an dem sie sich treffen kann� So<br />

schön es auch sein kann, sich mal an einer alten Eiche, in einer<br />

Scheune oder auf einem Waldstück zu treffen: auf die Dauer kann<br />

das nicht gut gehen� Ein Dach über dem Kopf ist gefragt�<br />

Wer hilft uns bei der Suche?<br />

Einen festen Treffpunkt zu finden, ist eine der schwierigeren Aufgaben<br />

beim Aufbau von Pfadfinderarbeit� Dennoch gibt es eine Reihe<br />

von Möglichkeiten: zunächst einmal sollte man das Jugendamt um<br />

Hilfe bei der Suche bitten� Das hat den Vorteil, dass diese Behörden<br />

verpflichtet sind, euch zu helfen� Wenn das nicht hilft, können euch<br />

auch das Jugendzentrum oder eine Schule eine Unterkunft bieten�<br />

Schließlich gibt es auch aufgeschlossene Kirchengemeinden, die<br />

trotz unserer Interkonfessionalität Jugendgruppen Räumlichkeiten<br />

<strong>zur</strong> Verfügung stellen�<br />

Noch besser ist es natürlich, ein eigenes Pfadfinderheim <strong>zur</strong> Verfügung<br />

zu haben, doch diese Hürde zum Start der Stammesgründung<br />

ist sicher noch zu hoch� Auf Dauer wird es sicher ein Ziel<br />

sein, ein eigenes Heim zu finden, doch eigene Räume im Keller des<br />

Jugendzentrums, im Kirchturm oder auf dem Dach der Gemeinde<br />

bzw� der Bauwagen auf städtischem Grundstück des Ortes tun es<br />

auch erst einmal�<br />

Bei der Auswahl <strong>eines</strong> geeigneten Treffpunktes gibt es eine ganze<br />

Menge Kriterien, die beachtet werden sollten:<br />

Checkliste ��� das Ideale Pfadfinderheim !<br />

Schön wäre es���<br />

��� wenn 25 Kinder in diesem Raum einen Stuhlkreis stellen können<br />

(den das ist eine gute Zahl für eine Meute)<br />

��� wenn es einen eigenen Schlüssel und einen eigenen Zugang gibt, damit<br />

der Stress mit anderen Hausnutzern ausbleibt und man nicht von den<br />

Öffnungszeiten z� B� vom Jugendzentrum abhängig ist�<br />

��� wenn es eine eigene Toilette / Dusche und Küche gibt�<br />

��� wenn es Tageslicht hat, aber auch die Möglichkeit zum Abdunkeln<br />

(nur bei Licht zu arbeiten, treibt die Energiekosten in die Höhe ��� und<br />

manches Mal ist es schön, wenn wir bei Kerzenlicht Geschichten erzählen<br />

können)<br />

��� wenn es viel Platz für Bastel- und Spielmaterial gibt�<br />

��� wenn die Zeltlagermaterialien mit allen Kisten und Kästen untergebracht<br />

werden können�<br />

��� wenn es ein trockener und beheizbarer Raum ist�<br />

��� wenn sich Wölflinge aber auch die anderen Stufen hier einrichten dürfen<br />

um ein „eigenes“ Heim zu haben�<br />

��� wenn die finanziellen Kosten im Rahmen und zahlbar bleiben�


2�8� Mitgliederwerbung<br />

Nun gilt es, die ersten Pfadfinderinnen und Pfadfinder für eure<br />

Gruppe zu gewinnen� Allerdings: von selbst werden sie nicht zu<br />

euch finden! Also müsst ihr auf euch aufmerksam machen und die<br />

Werbetrommel rühren� Dazu haben wir verschiedene Ideen für<br />

euch zusammengetragen�<br />

Zehn Regeln für eine erfolgreiche Werbung<br />

und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Imagepflege<br />

Wichtig für den Erfolg einer Werbeaktion ist eine regelmäßige<br />

Öffentlichkeitsarbeit, d�h� ihr müsst öfters etwas von euch hören<br />

lassen, etwa durch Plakate, Zeitungsartikel und Aktionen, auch<br />

wenn ihr nicht direkt etwas von Leuten wollt, sondern nur berichtet,<br />

was ihr tut, welche Erfolge und welche Schwierigkeiten es gibt� Das<br />

schafft auf die Dauer ein vertrautes Bild (= Image) in der Öffentlichkeit�<br />

Zielgruppe direkt ansprechen<br />

Wer versucht, alle anzusprechen, erreicht kaum jemanden� Entscheidet<br />

euch, mit welcher Altersstufe ihr den Aufbau eures Stammes<br />

beginnen wollt� Auf diese Altersgruppe müsst ihr eure<br />

Mitgliederwerbung ausrichten� Denn je direkter die Zielgruppe<br />

angesprochen wird, um so größer kann der Werbeerfolg sein�<br />

Markenzeichen<br />

Das Bundeszeichen des BdP als einprägsames Markenzeichen<br />

immer wieder verwenden (auf Werbezetteln, auf Plakaten, bei<br />

Ausstellungen��� usw�)� Das bewirkt bei konsequenter Anwendung<br />

ein unbewusstes Wiedererkennen�<br />

Medienvielfalt<br />

Informationen wirken stärker, wenn man sie durch verschiedene<br />

Medien bekommt, zum Beispiel Plakate, Zeitungsartikel, persönliche<br />

Anrede und Flugblatt� Es zahlt sich also aus, die Werbung nicht auf<br />

eine „Postwurfsendung“ allein zu beschränken�<br />

Wiederholung<br />

Präsentiert euch mit eurer Werbung in kurzen, zeitlichen Abständen<br />

immer wieder, damit sich der Werbeinhalt einprägt�<br />

Vertrautes – Neues<br />

Achtet bei Plakaten, Texten usw� auf ein günstiges Verhältnis von<br />

bekannten, vertrauten Elementen (Markenzeichen, Namen,<br />

Schlüsselbegriffe, Schriftarten, die Farben Blau/Gold���) und neuen,<br />

unbekannten, überraschenden Elementen (Formulierungen, aber<br />

auch Format)� Immer gleiche Bilder und Formulierungen bleiben<br />

unbeachtet, immer neue verlangen zuviel Aufmerksamkeit und<br />

werden übergangen�<br />

Grundlagen schaffen 2/13


14/2 Grundlagen schaffen<br />

Persönlich deklarieren<br />

Für die Leser sollte immer erkennbar sein, welche Menschen /<br />

welcher Mensch hinter eurer Aktion und der Werbung steckt, wenn<br />

es nicht schon überall bekannt ist� Das schafft eine persönliche<br />

Beziehung zu eurem Anliegen und unterscheidet euer Flugblatt<br />

oder Plakat von der Wirtschaftswerbung�<br />

Geeignete Orte für Plakate<br />

Eure Plakate sollten so gestaltet sein, dass sie diejenigen, für die sie<br />

gedacht sind, anregen, darüber zu sprechen� Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass Mitteilungen, über die die Menschen reden,<br />

eine viel größere Wirkung haben� Deshalb sollten eure Plakate nicht<br />

nur gesehen werden, sondern sie sollen da gelesen werden, wo<br />

Menschen miteinander reden, z�B� an Haltestellen, vor der Kirche, in<br />

der Schule, beim Bäcker, in Läden in der Nähe der Kasse usw�<br />

Meinungsführer<br />

Wenn Menschen miteinander über euch sprechen, kommt es sehr<br />

darauf an, wer hier etwas über euch sagt, ob diese Person Einfluss<br />

hat, beliebt und anerkannt ist� Deshalb kann es in kleinen Orten<br />

oder übersichtlichen Stadtteilen von Vorteil sein, Meinungsführer zu<br />

animieren, für eure Sache zu sprechen� Dies könnten sein:<br />

Einige Lehrer, Horterzieherinnen, Mütter, die Verkäuferin, der Pfarrer<br />

evtl� auch Gemeindevertreter� Es kann sich auf jeden Fall lohnen,<br />

etwas in so eine persönliche Betreuung zu investieren<br />

Bildhaft mitteilen<br />

Bilder berühren und betreffen uns mehr als Begriffe� Sorgt deshalb<br />

für eine bildhafte Gestaltung und Sprache�<br />

Gute Ideen für eine Werbeaktion können auch im <strong>Handbuch</strong><br />

Pfadfindertag nachgelesen oder im Internet angesehen werden�<br />

Der Pfadfindertag wurde bundesweit von vielen Stämmen veranstaltet,<br />

um sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, um Mitglieder zu<br />

werben, für eine soziale Aktion Gelder zu sammeln oder um das<br />

jugendpolitische Anliegen zu verdeutlichen� Es lohnt sich auf jeden<br />

Fall, diese Anregungen aufzunehmen�<br />

Verschiedene Werbemöglichkeiten<br />

Flüsterpropaganda<br />

Flüsterpropaganda ist eine sehr gute Werbemethode, die laufend<br />

für Nachwuchs in der Gruppe sorgen kann, wenn das Programm<br />

entsprechend gut ist und die Mitglieder auch gewillt sind, die Gruppe<br />

wirklich zu vergrößern und nicht nur eine für andere geschlossene<br />

Clique zu bilden� Die persönliche Ansprache durchbricht die<br />

Anonymität, die viele davon abhält, den ersten Schritt zu wagen�<br />

Auch die Gruppenführung sollte mit den Kindern und Jugendlichen<br />

und evtl� deren Eltern Kontakt aufnehmen� Man kann den Kontakt<br />

auch suchen und erst ein bisschen wachsen lassen, ehe man die<br />

Teilnahme an einem Gruppentreffen vorschlägt� Die Flüsterpropaganda<br />

lässt sich zwar schwer steuern und ist für eine konkrete<br />

Werbeaktion deshalb allein nicht besonders gut geeignet�


Werbehandzettel, Flugblätter und Plakate<br />

Solche Zettel sprechen in erster Linie die Kinder und Jugendlichen<br />

an, die schon eine Vorstellung von der Pfadfinderarbeit haben und<br />

eigentlich nur auf eine solche Gelegenheit gewartet haben, selbst<br />

mitzumachen� Oder es kommen nur solche, die sehr kontaktfreudig<br />

sind und keine große Hemmschwelle in sich überwinden müssen,<br />

um in eine fremde Gruppe zu gehen� Deshalb sollten Werbeblätter<br />

nicht wahllos auf der Straße verteilt werden, das ist zu anonym�<br />

Verbindet lieber eine Veranstaltung damit und verteilt die Zettel an<br />

Bekannte, bzw� lasst sie über Gruppenmitglieder der schon bestehenden<br />

Gruppe verteilen�<br />

Überflüssig sind sie auf keinen Fall, denn sie dienen auch dazu, den<br />

Termin und Ort für das erste Treffen oder die Gruppenstunde festzuhalten�<br />

Für Plakate gilt das gleiche wie für Werbeblätter; alleine sind auch<br />

sie nicht sehr wirkungsvoll� Sie können aber eine Werbeaktion, bei<br />

der auf mehreren Wegen gleichzeitig geworben wird, sinnvoll<br />

unterstützen� Es gibt in der Bundeskämmerei Plakate, bei denen<br />

man nur noch die Daten und Fakten eintragen muss�<br />

Pfad<br />

finderlohn:<br />

Ehrenwort von Celina�<br />

Wie findest Du Pfadfinder?<br />

www�pfadfinder�de<br />

Bund der Pfadfinderinnen & Pfadfinder e�V�<br />

Grundlagen schaffen 2/15


16/2 Grundlagen schaffen<br />

Zeitung<br />

Im Lokalteil der Tageszeitung kann man auch bekannt geben, dass<br />

noch Kinder oder Jugendliche zum Mitmachen gesucht werden<br />

und in einer kurzen Meldung etwa einen Tag vorher noch einmal <strong>zur</strong><br />

Veranstaltung einladen�<br />

In einem kostenlosen Stadtteilblättchen besteht eher die Möglichkeit,<br />

so etwas, auch mit mehr Text, unterzubringen�<br />

Solche Zeitungsartikel alleine haben aber noch geringere Werbewirkung<br />

als Werbezettel, weil der Leser sich nicht persönlich angesprochen<br />

fühlt� Sie unterstützen die Aktion aber und rufen euch in<br />

der Öffentlichkeit immer wieder ins Gedächtnis�<br />

Dabei sind auch die klassischen W-Fragen wichtig: was, wann wo<br />

und warum, wer das macht und wie es geschieht:<br />

Wer trifft sich Jungen und Mädchen zwischen<br />

7 und 11 Jahren<br />

Wo trifft man sich Auf dem Schulhof der Grundschule,<br />

um dann dort was zu tun���<br />

Wann trifft man sich Dienstag , den 14� XY von<br />

15�30 bis 17�30 Uhr<br />

Warum trifft man sich Um mit Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder zu spielen, toben, basteln,<br />

und was noch alles so versprochen<br />

werden kann<br />

Was kostet es? Erst wenn die Kinder sich nach einigen<br />

Wochen dazu entscheiden, ständig zu<br />

den Pfadfindern zu kommen, wird dies<br />

mit den Eltern besprochen�<br />

Gut ist es, wenn man einen „Waschzettel“ auf dem offiziellen Briefbogen<br />

mit der korrekten Anschrift und dem Textvorschlag mitbringt�<br />

Dieser Waschzettel könnte wie folgt aussehen:


Grundlagen schaffen 2/17


18/2 Grundlagen schaffen


Grundlagen schaffen 2/19


20/2 Grundlagen schaffen<br />

Werbebriefe<br />

Für die meisten Kinder und Jugendlichen ist es etwas besonderes,<br />

Post zu bekommen, und sie lesen sie deshalb sehr sorgfältig� Wenn<br />

ihr genügend Adressen von Kindern oder Jugendlichen in dem<br />

Alter habt, in dem ihr sie sucht, dann schreibt doch einen Werbebrief�<br />

An solche Adressen könnt ihr durch Gruppenmitglieder, durch<br />

Nachbarn und Bekannte kommen� Manches mal kann man auch<br />

den Pfarrer oder den Lehrer bitten, mögliche, interessierte Kinder zu<br />

benennen� Bewahrt auch die Anschriften von ausgeschiedenen<br />

Mitgliedern auf, auch wenn sie schon mehrere Jahre nicht mehr im<br />

Stamm sind� Vor drei Jahren aus irgendwelchen Gründen ausgetretene<br />

Wölflinge haben ja jetzt vielleicht Lust, in der neu zu gründenden<br />

Pfadfinderstufe mitzumachen� Oder die jüngeren Geschwister<br />

von Ehemaligen wären jetzt an der Gruppe interessiert�<br />

In dem Brief sprecht ihr den Adressaten persönlich an: (Liebe��� oder<br />

Lieber����!) und ladet ihn erst einmal zu einer Aktion, dem ersten<br />

besonderen Werbetreffen, ein, damit er sich nicht überrumpelt fühlt�<br />

Gleichzeitig könnt ihr evtl� den Eltern einen Informationsbrief schreiben,<br />

um die Wirkung zu erhöhen (in getrennten Briefen natürlich)�<br />

Mit Sicherheit ist eure Gruppe dann Gesprächsthema in der Familie�<br />

Spart bei solchen Werbebriefen nicht an der falschen Stelle: werft<br />

sie nicht persönlich in den Kasten, sondern schickt sie wirklich den<br />

klassischen Postweg�<br />

Werbung in der Schule<br />

Um in der Schule für die Gruppe werben zu dürfen, muss man erst<br />

die Erlaubnis des Schulleiters haben� Wenn man diese hat und in<br />

eine oder mehrere Klassen möchte, müssen auch die Lehrer zustimmen�<br />

Man kann in den Klassen von der Arbeit erzählen und dies mit<br />

Bildern oder Dias unterstreichen� Vielleicht reicht ja auch die Zeit für<br />

einige Spiele und Lieder� Vielleicht lassen sich ja die Lehrer leichter<br />

überreden, wenn man (in der Grundschule) im Sachkundeunterricht<br />

anknüpft und etwas <strong>zur</strong> Naturbeobachtung anbietet�<br />

Wenn die Lehrer nicht gerne etwas von ihrer Unterrichtszeit abgeben<br />

wollen, kann man auch die große Pause nutzen, eine kurze<br />

Veranstaltung auf dem Schulhof oder in der Pausenhalle durchführen�<br />

Sie findet sicher die Aufmerksamkeit der Schüler, die immer<br />

dahin gehen wollen, wo etwas los ist� Man kann sich <strong>zur</strong> Werbung in<br />

der Schule sicher vieles denken, wir schlagen vor:<br />

• In der Pausenhalle den BdP-Imagefilm „Pfadfinderlohn“ zeigen�<br />

• Plakate und Fotos aufhängen�<br />

• Mit den Kindern toben, spielen�<br />

• Einen kurzen Postenlauf oder ein Suchspiel auf dem Schulhof<br />

durchführen�<br />

Eine solche Veranstaltung hat den Vorteil, dass ihr auf einmal viele<br />

Kinder erreichen könnt, die euch gleich persönlich ein bisschen<br />

kennen lernen� Die Masse bringt natürlich auch technische Probleme<br />

mit sich: ihr braucht evtl� eine Bühne um gesehen zu werden,<br />

eine laute Stimme oder ein Megaphon/Mikrophon� Eine solche<br />

Aktion ist auch sicher nichts für einen einzelnen jungen Gruppenführer,<br />

der den ersten Versuch startet, eine Gruppe zu gründen� Diese<br />

Werbung muss gut geplant sein�


In manchen Orten ist es möglich, sich an einer Projektwoche in der<br />

Schule zu beteiligen� Stämme im Bund haben so einen Weg schon<br />

genutzt, um die bestehenden Gruppen zu stärken� Das Projekt war<br />

„Freizeitgestaltung“, beim anderen Mal stand das Thema unter<br />

dem Motto „Leben mit der Natur“�<br />

Werbung an Treffpunkten von Kindern und Jugendlichen<br />

Bei fast allen Werbemethoden besteht das Problem, die Hemmschwelle,<br />

wirklich zu unserem Treffen zu kommen, zu überwinden�<br />

Wir laden zwar möglichst motivierend ein, aber letzten Endes muss<br />

sich der einzelne von zu Hause aus aufraffen, zu kommen� Wenn wir<br />

auf andere zugehen, anstatt darauf zu warten, dass sie zu uns<br />

kommen, haben wir größere Chancen, neue Kinder und Jugendliche<br />

zu erreichen�<br />

Führt doch einmal eine Gruppenstunde, die besonders Spaß macht<br />

und eine Vorstellung von eurer Arbeit vermittelt, an einem Ort<br />

durch, an dem sich Kinder treffen, zum Beispiel auf einem Spielplatz,<br />

am Nachmittag auf dem Schulhof oder wo sonst sich die Kinder<br />

treffen� Die anwesenden Kinder können mitmachen oder, wenn sie<br />

etwas schüchtern sind, auch erst einmal einfach zusehen� Ihr müsst<br />

also vorher herausfinden, wo ein beliebter Treffpunkt ist, und<br />

möglichst ein bisschen Werbung bei den Kindern der Umgebung<br />

machen, dass an eurem Termin „etwas los“ ist�<br />

Inhaltlich macht ihr am besten solche Angebote, bei denen auch<br />

zwischendurch immer Neue einsteigen können� Ein Geländespiel,<br />

bei dem ihr nur am Anfang und am Ende auf dem Platz seid, ist<br />

daher nicht so gut geeignet�<br />

Zum Schluss könnt ihr alle Kinder zum Stockbrot backen über einem<br />

Feuer in der kommenden Woche einladen, das zieht eigentlich<br />

immer recht gut�<br />

Solche Nachmittage auf Spielplätzen oder anderen Treffpunkten<br />

können auch zwei-, dreimal hintereinander durchgeführt werden,<br />

vor allem, wenn beim ersten Mal nicht so viele Kinder dabei waren�<br />

Bis <strong>zur</strong> nächsten und übernächsten Woche hat es sich herumgesprochen,<br />

wenn ihr euch dafür angekündigt habt� Und für viele<br />

Kinder fällt die Schwellenangst weg, wenn sie erst einmal nur unverbindlich<br />

zum Treffpunkt kommen und die Gruppe kennen lernen<br />

können� Auf jeden Fall dürft ihr am Ende des Nachmittags nicht<br />

vergessen, auf das nächste Treffen hinzuweisen und einzuladen,<br />

mitzumachen�<br />

Unbedingt die Namen, Anschriften und Telefonnummern notieren,<br />

dann kann man noch einmal an das Treffen erinnern (siehe Werbebriefe)�<br />

Offenes Lager<br />

Mit Hilfe <strong>eines</strong> benachbarten Stamm lässt sich ein „Offenes Lager“<br />

veranstalten� Hier können die Kinder und Jugendliche sich einen Eindruck<br />

verschaffen, was Pfadfinder so machen� Gleichzeitig könnt ihr<br />

mit den Erwachsenen reden, die sich für die Arbeit interessieren oder<br />

die ihre Kinder zu den Gruppentreffen schicken werden� Bei einem<br />

Schaulager kann die Ausstellung, die (möglicherweise) ein Landesverband<br />

hat, aber auch der Imagefilm des BdP gezeigt werden�<br />

Grundlagen schaffen 2/21


22/2 Grundlagen schaffen<br />

Ferienspiele<br />

In vielen Orten gibt es in den Sommerferien über die Jugendpflege<br />

Angebote für Kinder� Auch Vereine können Programmangebote<br />

machen, in der Regel werden entstehende Materialkosten auch<br />

erstattet� Sprecht eure Jugendpfleger an, die sind dankbar für ein<br />

Angebot wie „Ein Nachmittag bei den Pfadfindern“ oder Unterstützung<br />

beim Sommerfest�<br />

Mit solchen Aktionen könnt ihr eure Gruppe bekannt machen und<br />

mit einem attraktiven Programm auch neue Mitglieder gewinnen�<br />

Beachtet, dass meist bis März eure Teilnahme bei der Jugendpflege<br />

angemeldet sein muss, dass ihr genügend Betreuer habt und euer<br />

Programmangebot leicht der nicht völlig vorhersehbaren<br />

Teilnehmerzahl angepasst werden kann�<br />

Internet und E-Mail<br />

Gute Werbemöglichkeiten bieten auch die neuen elektronischen<br />

Medien� Wenn euer Stamm eine eigene Homepage hat, können<br />

sich Außenstehende über eure Arbeit informieren, ohne, dass ihr<br />

noch viel nachhelfen müsst� Immer häufiger nutzen auch Eltern das<br />

Internet, um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung für ihre Kinder zu<br />

suchen� Die Kontaktaufnahme per E-Mail ist einfach und bequem –<br />

daher sollet ihr diese Möglichkeit nicht ungenutzt lassen� Im Internet<br />

könnt ihr euch auch schnell mal auf den Homepages anderer<br />

Stämme inspirieren lassen�<br />

Checkliste verschiedene Arten der Werbung kommt für uns in Frage<br />

Pressemitteilungen in der Stadtteilzeitung<br />

Pressemitteilung in der Tageszeitung (Jugendseiten)<br />

Bericht in den wöchentlichen Werbeblättchen<br />

Zusammenarbeit mit der regionalen Radiostation<br />

Plakate in Geschäften<br />

Plakate in Sportstätten<br />

Plakate in Schulen<br />

Handzettel vor Schulen<br />

Werbung in den Klassen<br />

Aushang im Schaukasten für Vereine<br />

Werbung auf der eigenen Homepage<br />

Beteiligung bei Veranstaltungen anderer<br />

Träger und Institutionen, z� B�<br />

Schulfest<br />

Gemeindefest<br />

Stadtjugendringaktion<br />

Ferienspiele<br />

Pfadfindertag<br />

Offenes Lager<br />

Gezielte Einladung von Kindern zu einer Aktion<br />

(z� B� zum Abenteuer-Parcours im Stadtwald )


Die Planung einer Werbeaktion<br />

Mitgliederwerbung erfordert eine gründliche Planung, wenn sie<br />

wirklich erfolgreich sein soll� Bei der Planung und Durchführung<br />

werden viele helfende Hände benötigt� Sichert euch deshalb die<br />

Unterstützung <strong>eines</strong> anderen Stammes oder des Landesverbandes�<br />

Das folgende Zeit-Medien-Raster kann bei der Planung helfen� In<br />

dem entsprechenden Kästchen werden die Namen der Verantwortlichen<br />

eingetragen�<br />

Was ist zu tun? Wann? Wer macht es?<br />

Idee festlegen<br />

Ab jetzt regelmäßige Vorbereitungstreffen wöchentlich<br />

LV und Nachbarstamm um Hilfe bitten 6 Wochen vorher<br />

Ist der Platz reserviert? Ortsbesichtigung<br />

Habt ihr die Genehmigung eingeholt,<br />

an dem gewünschten Ort eine Aktion<br />

durchzuführen?<br />

Programmplanung 5 Wochen vorher<br />

Ablaufplan mit Zeitplan<br />

Bei Draußen-Aktionen Alternativen für<br />

schlechtes Wetter bedenken<br />

Welches Material wird benötigt?<br />

Welche Kosten entstehen?<br />

Wie finanziert ihr die Aktion?<br />

BdP-Werbematerial anfordern 4 Wochen vorher<br />

Plakate aufhängen 2 Wochen vorher<br />

Werbebriefe versenden<br />

Sind Lehrer bzw� Fürsprecher eingeladen?<br />

Zeitung informieren<br />

Material besorgen Ab 2 Wochen vorher<br />

Veranstaltungsort u� Material vorbereiten Vortag oder mehrere<br />

Ist der Auf- und Abbau organisiert? Stunden vor Beginn<br />

Sind dafür genügend Helfer/-innen<br />

eingeteilt? Ist ausreichend für Getränke<br />

und evtl� Verpflegung gesorgt?<br />

Aufgabenverteilung checken<br />

Wer spricht die Presse + Besucher an?<br />

Vor Ort<br />

Durchführung der Werbeaktion Hier sind alle Aktiven dabei<br />

Grundlagen schaffen 2/23


3� Jetzt geht’s los<br />

Der Beginn<br />

bei den Pfadfindern<br />

3�1 Endlich anfangen – mit gutem Programm<br />

3�2 Elternarbeit<br />

3�3 Die Geschäfte des Stammes<br />

3�4 Anerkennung als Aufbaugruppe<br />

3�5 Checkliste für eine Stammesgründung


3� Jetzt geht´s los<br />

Der Beginn bei den Pfadfindern<br />

3�1� Endlich anfangen – mit gutem Programm<br />

Geschafft – die heißeste Phase der Stammesgründung liegt hinter<br />

euch! Ihr habt schon eine ganze Menge geschafft – und vor euch<br />

liegt eine Liste mit den Namen der geworbenen Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder! Jetzt kann es also endlich losgehen! Geworben sind<br />

die Mitglieder – aber was wollen wir nun mit ihnen anfangen, und<br />

wie halten wir sie bei der Stange? Ganz einfach: mit gutem<br />

Wölflings- oder Pfadfinderprogramm!<br />

Was ist gutes Programm?<br />

Gut ist Wölflings- oder Pfadfinderprogramm im Sinne des BdP dann,<br />

wenn es <strong>zur</strong> Umsetzung unserer Erziehungsziele beiträgt – und<br />

gleichzeitig unseren Mitgliedern Spaß macht! Wir haben uns zum<br />

Ziel gesetzt, die Entwicklung junger Menschen zu begleiten und sie<br />

bei der Entfaltung ihrer Möglichkeiten zu unterstützen� Das geht nur<br />

mit einem Programm, das ständig neue Herausforderungen bietet<br />

und so den Handlungsspielraum unserer Mitglieder erweitert� Die<br />

pfadfinderische Methode gibt uns hierzu das nötige Handwerkszeug�<br />

Gutes Programm kann niemand aus dem Ärmel schütteln� Natürlich<br />

kann eine Gruppenstunde auch mal ohne lange Planung toll laufen<br />

– aber jede Woche etwas Spannendes aus dem Hut zu zaubern –<br />

das muss auf Dauer in die Hose gehen! Gutes Programm ist keine<br />

Zauberei – ein bisschen Planung gehört schon dazu!<br />

Auf die Mischung kommt es an���<br />

Wenn wir bei den Pfadfindern Woche für Woche immer dasselbe<br />

machen würden, hätten wir sicher bald keine Lust mehr� Gutes<br />

Pfadfinderprogramm muss immer etwas Neues bieten! Denn nur so<br />

bleibt es spannend und abwechslungsreich für alle� Zwei wichtige<br />

Punkte solltest du beachten:<br />

1� Programm heißt mehr als Sippenstunde!<br />

Pfadfinden besteht nicht nur aus Gruppentreffen im Stammesheim –<br />

logo! das Gruppentreffen ist nur eine von vielen Arbeitsformen, die<br />

wir im BdP benutzen� Jede Stufe kennt noch viele weitere! Hierzu<br />

werdet ihr in den Arbeitshilfen des BdP viele Tipps und Vorschläge<br />

finden! Ihr solltet auf jeden Fall alle Arbeitsformen einmal ausprobieren<br />

– mindestens!<br />

2� Programm ist mehr als Knoten, Singen und Basteln!<br />

Denn das wäre ja auch schnell langweilig! Wie gesagt: Abwechslung<br />

ist wichtig, denn Pfadfinden hat viele Seiten, und ihr solltet so<br />

viele wie möglich davon kennen lernen� Im Anhang dieses Buches<br />

findet ihr verschiedenste Programmvorschläge� Wie und wo ihr sie<br />

einsetzt, müsst ihr selbst entscheiden�<br />

Jetzt geht’s los 3/1


2/3 Jetzt geht’s los<br />

���aber es gibt kein Patentrezept! Ihr entscheidet!<br />

Programmvorschläge können von uns noch so gut vorbereitet sein,<br />

ob sie euren Gruppen gefallen werden, wisst ihr viel besser� Was für<br />

eine Jungensippe mit 12-Jährigen total spannend sein kann, muss<br />

nicht unbedingt auch eine Sippe mit 15-jährigen Mädchen interessieren�<br />

Am besten entscheidet ihr gemeinsam mit euren Gruppen,<br />

welches Programm (oder besser: welche Programmmischung!) für<br />

euch gerade am passendsten ist� Dabei dürft ihr nicht vergessen,<br />

auch immer eure eigenen Ideen mit einzubauen�<br />

Das Ziel: eigenständige Programmentwicklung<br />

Für den Anfang dürfte es reichen, wenn ihr euch an den Ideen und<br />

Vorschlägen orientiert, die ihr im Anhang dieses <strong>Handbuch</strong>s findet�<br />

Aber: das ist natürlich kein Dauerzustand� Alle Führungskräfte sollen<br />

mit der Zeit immer mehr dazu übergehen, vor allem ihre eigene<br />

Ideen in ihr Programm einzubauen, umzusetzen und kritisch zu<br />

reflektieren�<br />

In der Pfadfinderstufe���<br />

Bei den Wölflingen liegt der Hauptteil der Vorbereitung sicher bei<br />

der Meutenführung� In der Pfadfinderstufe wollen wir aber die<br />

Verantwortung bald an gleichaltrige Sippenführer weitergeben�<br />

Auch dafür eignen sich die Programmvorschläge im Anhang� Sie<br />

wollen jungen Sippenführungen helfen, ihr Programm selbständig<br />

auszuwählen, zu variieren und durchzuführen� Sie bieten die Möglichkeit,<br />

Abwechslung und Vielfalt zu gewährleisten� Das gilt sowohl<br />

für die unterschiedlichen pfadfinderischen Arbeitsformen unserer<br />

Stufe als auch für die verschiedenen Programmbereiche� Aber: sie<br />

entbinden natürlich nicht die Gildenführungen von ihrer wichtigsten<br />

Aufgabe, die Sippenführungen aktiv zu begleiten und ihnen mit Rat<br />

und Tat <strong>zur</strong> Seite zu stehen! Gerade am Anfang muss die Gildenführung<br />

aufmerksam die Entwicklung der Sippen im Auge behalten<br />

und unterstützend eingreifen, wenn es mal nicht so gut läuft�<br />

Programm langfristig planen!<br />

Um Abwechslung und Vielfalt zu gewährleisten, muss Programm<br />

langfristig geplant werden� Wer nur von Woche zu Woche denkt,<br />

wird schnell ins Schleudern geraten� Skizziert einen groben Jahresplan<br />

mit den wichtigsten Terminen� Vor allem wenn man schon<br />

mehr als eine Altersstufe hat, ist es wichtig, dass man sich über<br />

gemeinsame Termine abstimmt� Wer einen Gesamtplan hat, kann<br />

sicher sein, dass möglichst viele Themen und Arbeitsformen abgedeckt<br />

werden�<br />

Wer hilft euch?<br />

Natürlich ist das eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe� Aber es gibt<br />

auch für Stufenführungen Ansprechpartner im Landesverband, an<br />

die sie sich wenden können, wenn sie mal nicht weiter wissen oder<br />

ihnen eine Frage unter den Nägeln brennt� Erkundigt euch, wer hier<br />

für eure Stufe verantwortlich ist!


3�2� Elternarbeit<br />

Die Eltern als Partner gewinnen<br />

Wichtige Partner beim Aufbau <strong>eines</strong> Stammes können auch die<br />

Eltern der Mitglieder sein� Daher ist es wichtig, dass ihr euch von<br />

Anfang an um ein gutes Verhältnis zu ihnen bemüht� Wenn die<br />

Eltern erst einmal erkannt haben, dass die Pfadfinder ein seriöser<br />

„Verein“ mit einem anspruchsvollen Programm sind, werden sie oft<br />

nur zu gerne bereit sein, eure Arbeit mit Rat und Tat zu unterstützen�<br />

Auch hier habt ihr als neuer Stamm wieder eine große Chance�<br />

Eltern sollen und wollen wir in unsere Arbeit mit einbeziehen� Denn<br />

wir haben das gleiche Ziel: die Kinder und Jugendlichen in ihrer<br />

Entwicklung zu fördern� Damit dieses gemeinsame Ziel verfolgt<br />

werden kann, sollten gute Kontakt zu den Eltern gepflegt werden�<br />

Es gilt, bei den Eltern Verständnis für unsere Methoden und Formen<br />

zu wecken� Eltern sollten in die Arbeit mit einbezogen werden, sie<br />

um Hilfe zu bitten, sollte selbstverständlich sein�<br />

Viele Türen werden sich euch dann von selbst öffnen: viele Eltern<br />

wissen, wo man günstig Material besorgen kann, manche werden<br />

euch gerne finanziell unterstützen, andere können womöglich mal<br />

als Begleitperson zu einem Lager mitfahren, wieder andere sind am<br />

Ende sogar interessiert, selbst in den Stamm einzusteigen� Aber: dies<br />

alles werden sie nur tun, wenn sie gut über unser Arbeit informiert<br />

sind und sehen, dass Pfadfinden ihre Unterstützung verdient hat�<br />

Der erste Elternabend<br />

Um die Eltern von Beginn an einzubeziehen, ist es gut, schon ziemlich<br />

bald nach der Stammesgründung einen ersten Elternabend<br />

durchzuführen� Es bietet sich an, dies in den Räumen durchzuführen,<br />

in denen sich auch die Gruppen treffen� So können sich die<br />

Eltern gleich ein Bild über die örtlichen Begebenheiten machen –<br />

sie sehen also, wohin ihr Kind einmal in der Woche geht� Bei einem<br />

Info-Elternabend wird den Eltern auf jeden Fall das verantwortliche<br />

Team der Stammesführung vorgestellt, es wird von den Planungen<br />

des Aufbaus und den ersten Aktionen berichtet�<br />

Die Eltern wollen sicher auch vieles von euch wissen� Bereitet euch<br />

darauf vor, Fragen nach Jahresbeitrag, Anschaffungen, Pfadfinderkluft,<br />

Versicherung etc� beantworten zu können�<br />

Wenn bei diesem Treffen mit den Eltern auch ein Begleiter des<br />

Landesverbandes dabei ist, der Rede und Antwort stehen kann,<br />

dann zeigt das auch, dass die Unterstützung durch den Landesverband<br />

gegeben ist�<br />

Sehr empfehlenswert ist für Elternabende der Imagefilm des BdP,<br />

der in wenigen Minuten gut darstellt, was Pfadfinden im BdP ausmacht�<br />

Dieser Videofilm ist für wenig Geld in der Bundeskämmerei<br />

zu beziehen� Um einen tieferen Einblick über die Hintergründe und<br />

die Zusammenhänge der Pfadfinderei (also des BdP) geben zu<br />

können, nutzt die Bundespublikationen wie Zeitschriften, Werbebroschüren,<br />

Pädagogische Konzeption�<br />

Jetzt geht’s los 3/3


4/3 Jetzt geht’s los<br />

Und später: regelmäßige Elternarbeit<br />

Den Kontakt zu den Eltern zu pflegen, ist nicht nur in der Aufbauphase<br />

<strong>eines</strong> Stammes eine gute Idee� Das Thema ist so wichtig, dass<br />

ihr es immer in eurer Jahresplanung berücksichtigen solltet� Grundsätzlich<br />

ist es wichtig, die Eltern über die wichtigsten Ereignisse im<br />

Stamm auf dem laufenden zu halten� Dafür eignet sich ein regelmäßiger<br />

Stammesrundbrief mit den wichtigsten Informationen aus<br />

dem Stammesrat und den Planungen für die Fahrten und Lager in<br />

der nächsten Zeit�<br />

Eine andere Möglichkeit ist der klassische Elternabend: Wenn eine<br />

Stufe zum Beispiel ein Langzeitprogramm beendet hat und Ergebnisse<br />

zu sehen sind (Zirkusaufführung, Dokumentation über die<br />

Bachpatenschaft oder ein kl<strong>eines</strong> Theaterstück) bietet es sich an,<br />

dieses auch den eigenen Eltern und Geschwistern zu zeigen� So ein<br />

Treffen, bei dem es eigentlich um die Präsentation von „Arbeitsergebnissen“<br />

geht, kann dann auch dazu genutzt werden, die<br />

anstehende Osterfahrt mit dem befreundeten Stamm vorzustellen�<br />

Wenn dann zum Ende noch einige Lieder (inzwischen haben einige<br />

gelernt, es auf der Gitarre und Flöte zu begleiten) gesungen werden,<br />

es etwas zu Trinken und eine Kleinigkeit zu Essen gibt, kann es<br />

eigentlich nur eine gelungene Zusammenkunft werden�<br />

Manche Stämme schwören auf das Elternlager: hier werden die<br />

Eltern eingeladen, ein Wochenende im Lager mit einem typischen<br />

Pfadfinderprogramm zu verbringen� Besonders spannend wird es<br />

dann, wenn die Pfadfinder als Leiter ihrer eigenen Eltern agieren�<br />

Das ist für beide Seiten eine tolle Erfahrung und ermöglicht den<br />

Eltern einen tieferen Einblick in unsere Arbeit�<br />

3�3� Die Geschäfte des Stammes<br />

Die im Folgenden beschriebenen Punkte sollen Schatzmeister-<br />

Neulingen den Einstieg in ihr neues Amt erleichtern� Wir haben<br />

versucht, alle Tätigkeiten, die zu den Aufgaben <strong>eines</strong> Stammesschatzmeisters<br />

gehören, möglichst einfach aber zugleich umfassend<br />

zu beschreiben� Die Erklärungen sollen Hilfestellungen darstellen,<br />

die es ermöglichen, eine Stammeskasse einfach, korrekt und<br />

mit erträglichem Aufwand zu führen� Dabei müsst ihr daran denken,<br />

dass mit dem anvertrauten Geld sorgfältig umgegangen werden<br />

muss�<br />

Finanzen<br />

Zur Abwicklung der finanziellen Belange braucht die Aufbaugruppe:<br />

• Geld (Barkasse) und ein<br />

• Bankkonto (Girokonto)<br />

Bei der Mittelbeschaffung habt ihr folgende Möglichkeiten:<br />

• Mitgliedsbeiträge (siehe unten)<br />

• Öffentliche Zuschüsse<br />

• Spenden<br />

• Stiftungen


Bankkonto<br />

Alle Banken, Sparkassen und die Postbank führen Vereinskonten�<br />

Diese müssen mit dem Namen der Aufbaugruppe und der übergeordneten<br />

e� V� Ebene benannt sein (Bsp�: „BdP e� V�, Aufbaugruppe<br />

XXX“)� Die Eröffnung muss über das BdP-Bundesamt laufen, da wir<br />

ein gemeinnütziger Verein sind und die Aufbaugruppe eine Untergliederung<br />

des BdP ist� Dies spart Steuern, und öffentliche Zuschüsse<br />

werden nur auf solche Konten gezahlt�<br />

Eröffnung des Kontos<br />

• Holt euch bei der Bank ein Formular für ein Vereinskonto und<br />

schickt es an das Bundesamt damit 2 Personen vom Vorstand<br />

unterschreiben können�<br />

• Fragt die Bank nach einer kostenlosen Kontoführung<br />

• Legt fest, wer Verfügungsberechtigung für das Konto bekommt�<br />

• Zur Vermeidung von Zinsbesteuerung bekommt ihr von eurem<br />

LV oder dem Bundesamt eine Nichtveranlagungsbescheinigung<br />

bei Bedarf zugeschickt�<br />

Geschäftsbücher<br />

Jeder Zahlungsvorgang muss im Kassenbuch (Journal) schriftlich<br />

festgehalten werden� Dies geschieht am einfachsten durch eine<br />

Einnahmen- / Ausgabenrechnung (siehe Beispiel im Anhang)�<br />

Dabei werden auf der einen Seite alle Einnahmen des Kalenderjahres,<br />

getrennt nach Beitragseingängen, Spenden, Zinsen, Zuschüssen<br />

sowie sonstigen Einnahmen und Rückerstattungen aufgeführt�<br />

Auf der Ausgabenseite erscheinen die Zahlungen für Telefon, Porto,<br />

Bastelmaterial, Fahrtkosten und Anschaffungen<br />

Die Belege sind fortlaufend lückenlos zu nummerieren� Die laufende<br />

Nummer aus dem Kassenbuch wird dann auf den entsprechenden<br />

Beleg geschrieben und die Belege nach diesen Nummern sortiert<br />

abgeheftet�<br />

Dabei sind folgende Grundsätze zu beachten:<br />

• Deutlich und lesbar schreiben (besonders Zahlen)<br />

• Schreibfehler bei Zahlen nicht überschreiben oder mit Tipp-Ex<br />

übermalen, sondern durchstreichen und in der nächsten Zeile<br />

neu schreiben<br />

• Keine Buchung ohne Beleg!<br />

• Bei Verlust <strong>eines</strong> Beleges kann in Ausnahmefällen ein Eigenbeleg<br />

geschrieben werden; dieser sollte allerdings von einer weiteren<br />

Person gegengezeichnet werden�<br />

Entweder sind beide Seiten, also die Einnahmen und die Ausgaben<br />

des Jahres in der Addition deckungsgleich; dann ergibt sich kein<br />

positiver und kein negativer Saldo� Oder aber die Einnahmen<br />

überwiegen die Ausgaben; dann verbleibt ein Überschuss� Und<br />

schließlich können die Ausgaben die Einnahmen übersteigen; dann<br />

entsteht ein Defizit�<br />

Jetzt geht’s los 3/5


6/3 Jetzt geht’s los<br />

EINNAHMEN-AUSGABEN-RECHNUNG<br />

01�01�2003 – 31�12�2003<br />

Währung: Euro<br />

Saldovortrag aus 2002 (Bestand an Barkasse und Girokonto) 710,20<br />

EINNAHMEN:<br />

Mitgliedsbeiträge 228,00<br />

Spenden 250,00<br />

Fahrt/Lager 120,00<br />

Sonstiges<br />

AUSGABEN<br />

1�566,54 2�164,54<br />

Telefon/Porto/Verwaltung 466,45<br />

Bastelmaterial 237,20<br />

Fahrt / Lager 833,40<br />

Neuanschaffungen 744,20<br />

Sonstiges 123,43 2�404,68<br />

Jahresergebnis (Überschuss {+} / Verlust {-}) - 240,14<br />

Saldo (Bestand an Barkasse und Girokonto) 470,06<br />

Für die Finanzen und Kassenführung haben wir ja in jedem Landesverband<br />

auch einen Fachmann, den Landesschatzmeister� Er steht<br />

euch gerne für Fragen bei Problemen oder Unsicherheiten <strong>zur</strong><br />

Verfügung�<br />

Die Aufbewahrungsfrist für die Geschäftsbücher ist zehn Jahre�<br />

Kassenprüfung<br />

Einmal im Jahr, am günstigsten nach Abschluss <strong>eines</strong> Jahres, muss<br />

eine Kassenprüfung von gewählten Kassenprüfern eurer Gruppe<br />

erfolgen�<br />

Fahrtenabrechnung<br />

Bei Fahrten und anderen größeren Veranstaltungen hat es sich als<br />

günstig erwiesen, die Ausgaben nicht einzeln im Kassenbuch zu<br />

verbuchen, sondern zusammenzufassen und als ein Vorgang ins<br />

Kassenbuch aufzunehmen� Entsprechend bekommt das Lager<br />

dann nur eine Belegnummer� Die einzelnen Belege werden sortiert<br />

nach Datum ihrerseits durchlaufend nummeriert und zusammengefasst<br />

abgeheftet� Zusätzlich erstellt man eine Abrechnung des<br />

Lagers in Form einer Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben�<br />

Man hat dann einen Überblick über den Verlust/Gewinn�<br />

Außerdem ist eine solche Abrechnung für den Nachweis der Verwendung<br />

von Zuschüssen (siehe unten) nötig� In der Anlage haben<br />

wir ein Beispiel für eine Fahrtenabrechnung <strong>zur</strong> Veranschaulichung<br />

beigelegt�<br />

Mitgliedsbeitrag<br />

Ihr müsst über die Höhe des Mitgliedsbeitrag eurer Aufbaugruppe<br />

gemeinsam entscheiden, dieser setzt sich aus verschiedenen<br />

Faktoren zusammen� Dabei gilt folgende Überlegung:<br />

Welche Summe ist als Bundes- und Landesbeitrag abzuführen?<br />

(Hier können wir keine Summe nennen, weil dies jeder LV für sich<br />

selbst regelt)


In diesem abzuführenden Beitrag sind z� B� enthalten:<br />

– Versicherungen des Mitgliedes und der Gruppenführungen<br />

– Mitgliedsbeiträge bei den Weltpfadfinderverbänden<br />

– Informationsschriften<br />

– Verwaltungskosten<br />

Darüber hinaus müsst ihr natürlich auch an euch selbst denken:<br />

1� Wie viel Geld braucht ihr im Stamm für die Arbeit mit den Kindern<br />

und Jugendlichen?<br />

2� Hat der Stamm feste Ausgaben (Heim, Energiekosten)?<br />

3� Gibt es einen Sozialfonds für finanzschwache Mitglieder bzw�<br />

müssen die Stammes- und Stufenführungen den kompletten<br />

Beitrag zahlen oder gibt es als „Bonbon“ einen Sonderbeitrag ?<br />

Wie bezahlen die Mitglieder den Beitrag? Was wird aus der Stammeskasse<br />

bezahlt? – Rechnungen, Überweisung, Lastschrift, bar?<br />

Von einigen Stämmen wissen wir, sie nehmen eine Aufnahmegebühr�<br />

Das ist zuerst einmal ein kl<strong>eines</strong> Polster für den Stamm�<br />

Darüber hinaus ist aber darin bei einigen Stämmen die Summe für<br />

ein Klufthemd und ein Halstuch enthalten� Doch ob dies auch eine<br />

Idee für euch ist, müsst ihr selbst regeln�<br />

Zuschüsse<br />

Kreis- und Stadtjugendringe vergeben Zuschüsse für vielerlei Aktivitäten<br />

(z�B� Fahrten/Lager oder Internationale Begegnungen, kulturelle<br />

Veranstaltungen etc�)�<br />

Die Richtlinien und Antragsverfahren sind von Stadt zu Stadt unterschiedlich�<br />

Deshalb ist es notwendig, die Zuschussrichtlinien der<br />

eigenen Gemeinde / Stadt in Erfahrung zu bringen� Die Richtlinien<br />

werden einem auf Anforderung bei den entsprechenden Stellen<br />

gerne zugeschickt�<br />

Allgemein ist für alle Zuschüsse wichtig, dass man Termine für die<br />

Antragstellung und Abrechnung einhält und die Abrechnung der<br />

Maßnahme ordnungsgemäß erstellt�<br />

Der Stadt- oder Kreisjugendpfleger wird gerade beim Neustart<br />

besonders behilflich sein� Doch natürlich richtet sich die Höhe der<br />

Zuschüsse nach den Möglichkeiten und Haushaltsplanregelungen<br />

der Jugendämter�<br />

Darüber hinaus kann man auch Zuschüsse aus den Landesjugendplänen<br />

erhalten� Der Umfang und die Höhe der Zuschüsse ist dabei<br />

je Bundesland individuell geregelt� Um einen Überblick zu erhalten<br />

solltest du dich an den zuständigen Landesschatzmeister oder den<br />

Zuschussbeauftragten des Landesverbandes wenden�<br />

Finanzielle Zuschüsse vom Landesverband wird es selten geben –<br />

wohl aber kann es eine materielle Unterstützung (leihweise Überlassung)<br />

in der Startphase sein, ein Zelt für die Wölflinge oder eine<br />

Kohte für die Sippe, dies ist sicher auch eine Verhandlungssache�<br />

Für Internationale Begegnungen erhält man auch über das BdP-<br />

Bundesamt Zuschüsse, diese sind zweckgebundene Mittel für internationale<br />

Jugendbegegnungen� Die Antragstermine werden immer<br />

im 3� Bundesrundbrief veröffentlicht� Weitere Informationen über die<br />

Richtlinien gibt es im Bundesamt�<br />

Jetzt geht’s los 3/7


8/3 Jetzt geht’s los<br />

Spenden<br />

Gelder und Sachleistungen als Spende von Firmen und Privatleuten<br />

sind natürlich allzeit eine willkommene Unterstützung� Wie die Spender<br />

an eine Bestätigung kommen, kann in jeder Landesgeschäftsstelle<br />

bzw� im Bundesamt erfragt werden� Zu jedem Jahresbeginn<br />

sind die entsprechenden Formulare <strong>zur</strong> Anforderung im Bundesrundbrief<br />

enthalten�<br />

Mitgliederverwaltung<br />

Wichtig bei der Mitgliederverwaltung ist vor allem die pünktliche<br />

und korrekte Mitgliedermeldung an den LV� Zum Ablauf und den<br />

Formularen verweisen wir auf das Merkblatt, welches wir in der<br />

Anlage nochmals beigelegt haben� Zu Beachten ist noch, dass<br />

ohne genehmigtem Aufnahmeantrag keine Ausweise ausgestellt<br />

werden können� Für unterjährig neu eintretende Mitglieder ist nach<br />

einer angemessen „Schnupperzeit“ der Aufnahmeantrag an den LV<br />

weiterzuleiten�<br />

Stammesinterne Daten<br />

Für die aktuelle Arbeit vor Ort ist es ganz gut, die Meldedaten im<br />

Computer zu speichern� Da besteht dann auch noch die Möglichkeit<br />

Zusatzdaten, die euch wichtig sind, mit aufzunehmen�<br />

Die Mitgliedsausweise, die es von der Geschäftsstelle gibt, werden<br />

an die Mitglieder ausgegeben� In jedem Jahr gibt es für den bezahlten<br />

Landes- und Bundesbeitrag eine „Beitragsmarke“, die in<br />

diesem Ausweis aufgeklebt werden kann� Im Mitgliedsbeitrag ist<br />

auch eine Unfall- und Haftpflichtversicherung enthalten�<br />

Versicherung<br />

Die Versicherung für unsere Mitglieder ist ähnlich wie bei den klassischen<br />

Kindergarten- und Schulversicherungen� Sie treten erst dann<br />

ein, wenn die Versicherungen der Eltern die Schadensregulierung<br />

nicht übernehmen� Zum Thema Versicherungen steht mehr im<br />

Anhang – aber es werden auch zum Jahresbeginn mit dem<br />

Bundesrundbrief die aktuellen Bedingungen verschickt, die auf<br />

jeden Fall in den Stammesunterlagen aufbewahrt werden sollten�


3�4� Anerkennung als Aufbaugruppe<br />

Wie wird eine neue Gruppe in den BdP aufgenommen?<br />

Wer im BdP eine Pfadfindergruppe aufbauen möchte, will natürlich<br />

auch möglichst bald die volle Mitgliedschaft im Bund erreichen�<br />

Dazu muss die örtliche Gruppe in den Landesverband aufgenommen<br />

werden� Sobald die Gruppe sich gefunden hat und regelmäßige<br />

Arbeit stattfindet, kann sie als Aufbaugruppe im BdP anerkannt<br />

werden� Ein einfacher Antrag an die Landesversammlung genügt<br />

dazu� Wenn ihr aufgenommen werden wollt, könnten euch folgende<br />

Punkte als Orientierung dienen�<br />

Kriterien, die für eine Anerkennung als Aufbaugruppe sprechen:<br />

• Die Gruppe hat inzwischen gezeigt, dass sie aktiv ist und ihre<br />

Arbeit im Sinne des BdP macht�<br />

• Die Gruppe hat sich an Ausbildungsveranstaltungen im Landesverband<br />

oder / und im Bezirk beteiligt�<br />

• Die Gruppe hat sich bei Landesveranstaltungen aktiv eingebracht�<br />

• Die Gruppe hat Kontakte in den Landesverband hinein, ist<br />

bekannt und findet damit Fürsprecher für einen Aufnahmeantrag<br />

als Stamm�<br />

Wenn ihr diese Punkte erfüllt, dürfte eurer Aufnahme in den Landesverband<br />

eigentlich nichts mehr im Wege stehen� Bei der nächsten<br />

Landesversammlung könnt ihr dann sogar schon als Stamm anerkannt<br />

werden� Allerdings müsst ihr dazu mindestens zwei aktive<br />

Stufen haben�<br />

Die Anerkennung als Aufbaugruppe durch die Landesversammlung<br />

darf nicht verwechselt werden mit der individuellen Mitgliedschaft<br />

<strong>eines</strong> jeden� Wenn eine Neugründung quasi im Auftrag des BdP und<br />

in enger Kooperation mit dem Landesvorstand erfolgt, dann beantragen<br />

die Einzelnen, insbesondere die Leitungskräfte, schon Aufnahme<br />

in den BdP als Einzelmitglied (mit dem bundeseinheitlichen<br />

Aufnahmeantrag-Vordruck), selbst wenn die formale Anerkennung<br />

der Gruppe noch aussteht�<br />

Jetzt geht’s los 3/9


10/3 Jetzt geht’s los<br />

3�5� Checkliste für eine Stammesgründung<br />

Checkliste für eine Stammesgründung !<br />

Kläre die persönliche Eignung – Kenntnisse – Erfahrungen�<br />

Nimm Kontakt zum Landesverband und zu Nachbarstämmen auf�<br />

Teste dich selbst, indem du einmal bei einem anderen Stamm mit<br />

auf Wochenendfahrt gehst�<br />

Finde Mitgründer, mit denen du in den nächsten Jahren die<br />

Aufbauarbeit leisten möchtest�<br />

Wählt den Ort / Stadtteil aus, in dem der Stamm gegründet<br />

werden soll�<br />

Bemühe dich um die persönliche Qualifizierung in Sachen<br />

Pfadfinderarbeit�<br />

Versuche die wichtigen Namen und Anschriften in deiner Stadt<br />

herauszufinden: vom Stadtjugendpfleger, dem Stadtjugendring,<br />

der Abrechnungsstelle für öffentliche Gruppenzuschüsse�<br />

Anschriften der verschiedenen Zeitungen in der Stadt<br />

Überlege mit den Mitbegründern, wie ihr vorgehen wollt:<br />

Was ist das Ziel?<br />

Überlegt, wer welchen Schwerpunkt im Stamm bearbeiten will –<br />

Stammesführung, Stufenführung?<br />

Findet das Pfadfinderheim / den Gruppenraum�<br />

Mit welcher Stufe soll die Stammesgründung beginnen ?<br />

Auseinandersetzung mit der individuellen Stufenpädagogik<br />

Wir für uns – Aktion mit den Mitbegründern<br />

(eine Wochenendfahrt um sich besser kennen zu lernen?)<br />

Planung der Werbeaktionen / Öffentlichkeitsarbeit<br />

Planung der ersten Gruppentreffen<br />

Planung des ersten Elternabends<br />

Planung der Informationsschrift von der Gruppe / vom Stamm<br />

für die Eltern der neuen Kinder�


4� So geht’s weiter<br />

Von der Aufbaugruppe<br />

zum Stamm<br />

4�1 Weiterentwicklung des Stammesrates<br />

4�2 Führungskräfte ausbilden<br />

4�3 Stufen- und Stammesstrukturen etablieren<br />

4�4 Ressourcen schaffen


4� So geht ´s weiter<br />

Von der Aufbaugruppe zum Stamm<br />

4�1� Weiterentwicklung des Stammesrates<br />

Wenn der Stammesrat nur als r<strong>eines</strong> Arbeitsgremium gesehen wird,<br />

wird er für alle Beteiligten zu einer lästigen Pflichtübung� Als Folge<br />

dessen nimmt das Interesse an diesem Treffen stark ab� Schöner für<br />

alle ist es, wenn sich auch der Stammesrat als Freundeskreis sieht<br />

und neben der notwendigen Arbeiten der Spaß nicht zu kurz<br />

kommt � Darüber hinaus sollte der Stammesrat auch dazu da sein,<br />

dass ihr nicht nur organisatorische Fragen klärt, sondern auch<br />

Inhaltliches miteinander besprecht� Das könnte z�B� sein:<br />

• Versprechensfeiern<br />

• Stufenübergänge<br />

• Probleme mit Eltern<br />

• AußenseiterInnen in einer Gruppe<br />

• fehlende Motivation in einer Stufe<br />

• Ideen und Hilfestellungen bei der Durchführung von Bundes- oder<br />

Landesverbandsaktionen<br />

Jeder Stammesrat könnte zu einem Schwerpunkt von einigen aus<br />

dem Kreis vorbereitet werden� Je nach Thema könnte auch einmal<br />

eine „Fachfrau“ oder ein „Fachmann“ aus dem Landesverband<br />

oder von außerhalb dazu eingeladen werden�<br />

Der Stammesrat könnte im Wechsel auch praktische Tätigkeiten<br />

oder „nicht-tägliche“ Themen beinhalten, die dann in den Stufen<br />

umsetzbar sind� Da wären zum Beispiel:<br />

• Werktechniken, Pfadfindertechnik, Backen, neue Spiele und<br />

Lieder,<br />

• Kochrezepte fürs Lager,<br />

• Koedukation,<br />

• Programmideen sammeln für Heimabende/Lager,<br />

• zu Jahresanfang/-ende: Jahresplanung�<br />

(möglicher) Ablauf<br />

1� Zu Beginn Themen sammeln und auf einem Plakat sichtbar für<br />

alle aufschreiben�<br />

2� Überlegt euch ein Zeitlimit, d� h� wie viel Zeit benötigen die einzelnen<br />

Themen�<br />

3� Moderator/in suchen, d� h� jemanden, der/die die Diskussion<br />

leitet, auf die Zeit achtet, zusammenfasst, ��� (muss nicht immer<br />

der Stammesführer/-in sein!)�<br />

4� Zum Nachlesen Protokollbuch führen�<br />

5� Ergebnisse schriftlich festhalten�<br />

Überall kann mal die Situation entstehen, dass der Stammesrat sich<br />

festgefahren hat, dass das Interesse nachlässt oder Konflikte ein<br />

weiteres positives Arbeiten blockieren� Falls ihr das Gefühl habt,<br />

diese Flaute allein nicht beheben zu können, so scheut euch nicht,<br />

eine/n Beraterin von außen zu holen� Dies könnte jemand von der<br />

Landesleitung, aus eurem Nachbarstamm sein� Diese Person unter-<br />

So geht’s weiter 4/1


2/4 So geht’s weiter<br />

stützt dann über einen begrenzten Zeitraum eure Arbeit im<br />

Stammesrat und hilft euch über die Flaute hinweg�<br />

Wichtig ist es neben der regelmäßigen Kleinstarbeit, dass der<br />

Stammesrat ein- oder zweimal im Jahr ein gemeinsames Wochenende<br />

verbringt, also gemeinsam etwas erlebt� Hier könnt ihr euch<br />

noch besser kennen lernen und in aller Ruhe umfangreichere<br />

Themen besprechen und es euch auch mal gut gehen lassen�<br />

Das Arbeiten im Stammesrat wird durch eine gute Atmosphäre<br />

natürlich wesentlich erleichtert� Seid ihr ein Freundeskreis, dann<br />

werdet ihr euch bestimmt auch mal privat zu Geburtstagen oder<br />

sonstigen Festtagen treffen� Auch ein gemütlicher Raum, evtl� Tee<br />

und Gebäck können das Arbeiten leichter fallen lassen�<br />

Habt ihr persönliche Konflikte in eurem Stammesrat, so solltet ihr sie<br />

offen und ehrlich angehen� Vielleicht hilft euch dann ein „gruppendynamisches<br />

Wochenende“ um wieder zueinander zu finden� Zu so<br />

einer Aktion solltet ihr euch aber unbedingt eine außenstehende<br />

Person einladen, damit ihr euch nicht völlig und für immer verkracht�<br />

Am besten jemand, der sich mit Gruppendynamik auskennt,<br />

z�B� die/den Bildungsreferenten/in im Landesverband, ein/e<br />

Kursteamerln���<br />

4�2� Führungskräfte ausbilden<br />

Ausbildung planen<br />

Ohne Führungskräfte kein Stamm� Hat man erst einmal sein Team<br />

zusammen, kann der neue Stamm durchstarten� Wie geht es aber<br />

weiter, wenn die erste Euphorie der <strong>Gründung</strong>sphase erst mal<br />

verpufft ist? Eine der wichtigen Aufgaben jeder Stammesführung ist<br />

es, die eigene Nachfolge zu sichern� Dazu müssen mögliche Nachfolger<br />

rechtzeitig gefunden und ausgebildet werden� Das gilt natürlich<br />

nicht nur für die Stammesführung, sondern ebenso für alle<br />

weiteren Führungsaufgaben im Stamm� Diese Ausbildung findet<br />

aber nicht von selbst statt, sondern muss sorgfältig geplant werden�<br />

Nur, wer bei seiner Personalplanung heute schon an morgen denkt,<br />

kann auch langfristig gewährleisten, dass in der Zukunft genügend<br />

qualifizierte Führungskräfte <strong>zur</strong> Verfügung stehen�<br />

Daher empfiehlt es sich, eine Übersicht zu verschaffen� Wer könnte<br />

welches Amt übernehmen, und wie lange steht er noch <strong>zur</strong> Verfügung?<br />

Wer könnte diese Position später einmal einnehmen und wie<br />

wird sie behutsam darauf vorbereitet? Welche Kurse sollen Jugendliche<br />

besuchen, die in drei Jahren einmal die Führung der Gilde<br />

übernehmen könnten? Wo zeichnen sich jetzt schon Engpässe ab<br />

und wie können wir sie aus dem Weg räumen? Keine einfachen<br />

Fragen – aber je früher ihr anfangt, eine gemeinsame Ausbildungsplanung<br />

zu entwickeln, desto besser könnt ihr die Zukunft eures<br />

Stammes sichern� Vielleicht hilft es, wenn ihr eine Tabelle mit allen<br />

Führungspositionen anlegt, die man dann mit Namen und der<br />

Dauer versieht�


Amt Wer macht’s Wie lange wahr- Was würde er / Mögliche<br />

im Moment? scheinlich noch? sie danach Nachgerne<br />

machen? folger<br />

Stammesführung Tina 2005 Schatzmeisterin Boris<br />

Stellv� Stammesführer<br />

Boris 2005 Stammes- Max,<br />

führung Karla, Tobi<br />

Schatzmeister Hubi 2004Nichts mehr ???<br />

Meutenführung Tobi 2004Stellv� Stammes- Chrissi,<br />

führung Antje, Timm<br />

Gildenführung Karla 2005 Stellv� Stammes- ???<br />

führung<br />

Materialwärtin Tommes 2006 ist zufrieden Imke<br />

Etc�<br />

Ausbildung im Stamm<br />

Ausbildung passiert im BdP auf allen Ebenen� Die wichtigste davon<br />

ist und bleibt der Stamm� Das kann man nicht oft genug betonen�<br />

Im Stamm erfolgt die pfadfinderische Grundausbildung� Das fängt<br />

bei der einfachen Pfadfindertechnik an und hört beim Einüben von<br />

Gesprächsregeln oder von Stammesbrauchtum noch lange nicht<br />

auf� Bewusst oder unbewusst: Alles, was in einem Stamm passiert,<br />

trägt <strong>zur</strong> Ausbildung unserer Mitglieder bei� Besser also, wir machen<br />

es bewusst – und gut�<br />

Zunächst einmal brauchen wir dazu ein spannendes und abwechslungsreiches<br />

Programm in allen Stufen� Denn dann lernen die<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder am einfachsten das, was wir ihnen<br />

vermitteln wollen� Denn immerhin haben wir uns auf die Fahnen<br />

geschrieben, die Entwicklung unserer Mitglieder positiv zu unterstützen�<br />

Und dieser Anspruch betrifft alle unsere Mitglieder�<br />

Die Führungskräfte von morgen sollten wir aber zusätzlich fördern,<br />

und zwar nicht nur, indem wir sie auf Landeskurse schicken� Junge<br />

Sippenführer müssen ebenso begleitet und unterstützt werden wie<br />

neue Mitglieder der Meutenführung� Bewährt hat sich das System,<br />

in dem man erst mal eine Zeit in einem bereits bestehenden Team<br />

mitarbeiten kann, bevor man selbst die Verantwortung für eine<br />

Stufe übernimmt� Darüber hinaus sollten junge Führungskräfte<br />

rechtzeitig an die Arbeit des Stammesrates herangeführt werden�<br />

Ausbildung auf Kursen<br />

Hand in Hand mit der stammesinternen Ausbildung sollten auf jeden<br />

Fall die Kursangebote des Landesverbandes und des Bundes genutzt<br />

werden� Der BdP hat eine Ausbildungskonzeption� Hier wird<br />

geregelt, welche Kurse für welche Führungsposition angeboten<br />

werden� Diese Kurse bauen aufeinander auf und richten sich in<br />

Zielsetzung, Inhalt und Methodik nach dem Entwicklungsstand ihrer<br />

Teilnehmenden� In jedem Landesverband gibt es Landesbeauftragte<br />

für die Ausbildung� Sie beraten euch nicht nur während<br />

der Aufbauphase, wo und wie ihr und die verantwortlichen<br />

Gruppenführungen sich qualifizieren können�<br />

So geht’s weiter 4/3


4/4 So geht’s weiter<br />

Hier einige Beispiele der Kurse, die besucht werden können:<br />

$XVELOGXQJ LP 6WDPP<br />

�I0 �XUV I U<br />

0HXWHQI KUXQJHQ<br />

DE -DKUH<br />

Sippenführungstraining (SFT):<br />

Dies ist der Kurs für den Einstieg in die Führungsarbeit� Wer 14 Jahre<br />

alt ist und ein Interesse daran hat, mit den anderen Mädchen und<br />

Jungen der eigenen Sippe das Programm zu gestalten, ist hier<br />

richtig� Beim SFT wird gezeigt, wie man ein Sippentreffen gestalten<br />

kann und man erlebt einen Hajk�<br />

Zu Hause ist die Pfadfinderin, der Pfadfinder in der Lage, mit Hilfe<br />

der Gildenführung oder einem Berater aus der Stammesführung die<br />

Gruppenstunden zu gestalten� Der Kurs legt also die Basis für die<br />

Weiterarbeit im Stamm<br />

Kurs für Meutenführungen (KfM):<br />

� UV EHUVLFKW GHV %G3<br />

*LOZHOONXUV I U<br />

6WXIHQI KUXQJHQ<br />

DE -DKUH<br />

*UXQGNXUV I U<br />

6WXIHQI KUXQJHQ<br />

DE -DKUH<br />

*LOZHOONXUV I U<br />

7UDLQHULQQHQ XQG<br />

7UDLQHU DE -DKUH<br />

�I* �XUV I U<br />

*LOGHQI KUXQJHQ<br />

ELV -DKUH<br />

*LOZHOONXUV I U<br />

6WDPPHVI KUXQJHQ<br />

DE -DKUH<br />

*UXQGNXUV I U<br />

6WDPPHVI KUXQJHQ<br />

DE -DKUH<br />

�I6 �XUV I U<br />

6LSSHQI KUXQJHQ<br />

ELV -DKUH<br />

6)7 6LSSHQI KUXQJVWUDLQLQJ<br />

ELV -DKUH<br />

Bei diesem Kurs handelt es sich um den Einstiegskurs in die<br />

Wölflingsarbeit� Er richtet sich an die jüngeren Mitarbeiter dieser<br />

Stufe, die dann mit vielen Ideen, neuen Liedern und den Grundkenntnissen<br />

der Wölflingsstufe zu Hause die Arbeit der aktiven<br />

Meutenführung unterstützen können�<br />

Kurs für Sippenführerinnen und Sippenführer (KfS):<br />

Sippenführungen, die schon das SFT besucht haben und über ein<br />

bis zwei Jahre aktiv in der Stufe waren, können nun den Schritt zum<br />

nächsten Kurs wagen� Der Kurs für Sippenführungen richtet sich an<br />

schon in der Arbeit erfahrene Pfadfinderinnen und Pfadfinder� Hier<br />

liegt der Schwerpunkt der Ausbildung auf der Fahrt� Eine eigene<br />

Fahrt wird mit der Kurssippe geplant und durchgeführt�<br />

Kurs für Gildenführerinnen und Gildenführer (KfG):<br />

�I5 �XUV I U<br />

5DQJHU XQG 5RYHU<br />

ELV -DKUH<br />

7UlJHU %XQG<br />

7UlJHU<br />

5HJLRQHQ<br />

7UlJHU<br />

/DQGHVYHUEDQG<br />

Jeder Stamm sollte bemüht sein, mehr als für eine Sippe die Heimat<br />

zu sein� Damit dann die Arbeit der verschiedenen Sippen koordiniert


werden kann, gibt es den Kurs für Gildenführungen� Die Hauptaufgabe<br />

einer Gildenführung ist es, Sippenführungen bei der Vorbereitung<br />

von Sippentreffen zu helfen, neue Ideen in den Kreis zu geben<br />

und nach einer Nachbereitung wieder mit viel Motivation das<br />

nächste Langzeitprogramm zu beginnen�<br />

Wenn die Sippen sich dann als Gesamtheit treffen – also als Gilde –<br />

dann liegt die Verantwortung natürlich bei der Gildenführung�<br />

Kurs für Ranger und Rover (KfR/R):<br />

Auch für die Stufe der Ranger und Rover gibt es einen methodischen<br />

Basiskurs� Nur��� da Ranger und Rover ja ihre Angelegenheiten<br />

selbst regeln, richtet sich dieser Kurs an ganze Runden� Sie<br />

können hier unter Anleitung <strong>eines</strong> Teams die Methoden der Stufe<br />

erproben� Dieser Kurs stärkt die Mitglieder der Stufe, fördert ihre<br />

Kompetenz, ihre individuellen Fähigkeiten für die Stufenarbeit zu<br />

erkennen�<br />

Die weiteren Kurse sind ausführlich in der Ausbildungskonzeption<br />

des BdP beschrieben�<br />

Kursbesuche planen<br />

Unsere Kurse haben einen hohen Motivationsfaktor� Besonders<br />

unseren jugendlichen Führungskräften ermöglichen sie daher tolle<br />

Erfahrungen und sind sicher auch ein schönes Bonbon für die im<br />

Stamm geleistete Arbeit� Was für die jüngeren gilt, stimmt natürlich<br />

auch für die älteren: langfristig sollten auch alle erwachsenen<br />

Führungskräfte <strong>eines</strong> Stammes darauf zielen, die formelle Ausbildung<br />

im BdP mit dem Erwerb des Woodbadges abzuschließen�<br />

Es sei aber auch erwähnt, dass die hohe Motivation, mit der Jugendliche<br />

von Kursen in den Stammesalltag <strong>zur</strong>ückkehren, auch<br />

immer die Gefahr der Enttäuschung mit sich bringt� Daher sollten<br />

Kursteilnehmer nicht nur auf den Kursbesuch vorbereitet, sondern<br />

auch nachher bewusst wieder im Stamm empfangen und begleitet<br />

werden� Frust ist auch vorprogrammiert, wenn die Jugendlichen<br />

nicht die Möglichkeit bekommen, das auf dem Kurs erlernte Wissen<br />

im Stamm in die Praxis umzusetzen� Daher muss gut überlegt sein,<br />

wen man zu welchem Zeitpunkt auf welchen Kurs schickt�<br />

Die folgende Tabelle hat sich daher in der Praxis als hilfreich erwiesen�<br />

Auch hier kann langfristig die –formelle – Ausbildung im Auge<br />

behalten werden� Dabei sollen sowohl die bereits besuchten als<br />

auch die geplanten Kurse aufgeschrieben werden� Bleibt eine<br />

Spalte leer, hat der Stamm hier ein Ausbildungsdefizit� Bleibt eine<br />

Zeile mit einem Namen leer, kann das bedeuten, dass diese Person<br />

nicht ausreichend qualifiziert ist� In Kombination mit der obigen<br />

Ausbildungstabelle kann sie eine gute Übersicht über die Qualifikation<br />

der Führungskräfte <strong>eines</strong> Stammes ermöglichen�<br />

So geht’s weiter 4/5


6/4 So geht’s weiter<br />

Name SFT KfS KfG KfM KfR/R Grundkurs Grundkurs Gilwell Gilwell<br />

Stufe Stafü Stufe Stafü<br />

Tina 1996 1998 1999 2001 2002 2004<br />

Boris 2000 2002 2003 2005 2004<br />

Tobi 1999 2000 2001 2002 2005 2004<br />

Karla 1999 2000 2001 2002 2003<br />

Etc�<br />

Weitere Gruppenführer gewinnen –<br />

Nachfolge in der Stufen- und Stammesführung<br />

Bei aller guten Ausbildung, die wir im Bund zu bieten haben, kann<br />

es immer einmal vorkommen, dass es nicht genügend Gruppenführerinnen<br />

und Gruppenführer gibt – egal für welche Stufe� Leicht<br />

verfällt dann die Stammesführung der Versuchung, die Jüngeren,<br />

die schon einen engagierten Eindruck machen, mit einer Aufgabe<br />

zu betrauen, die sie scheinbar gut schaffen� Das mag im ersten<br />

Moment auch richtig sein� Wichtig ist aber, diese engagierten Leute<br />

nicht in der ersten Phase der Motivation zu „verheizen“� Die Anforderungen,<br />

die zuerst so einfach erscheinen, können im Verlauf der<br />

Zeit die zu jungen Leute einfach überfordern�<br />

Leider können wir hier auch keinen allgemein gültigen Tipp geben,<br />

wie man Gruppenleitungen gewinnen kann, denn das hängt sehr<br />

von den örtlichen Begebenheiten ab� Wir wollen aber einige Ideen<br />

weitergeben, wie andere Stämme im Bund zu Gruppenleitungen<br />

gekommen sind:<br />

• Ein Aushang in der Fachschule für Erzieherinnen und Erzieher, auf<br />

dem die Möglichkeit der vielseitigen praktischen Arbeit aufgezeigt<br />

wurde� (Wenn es aber andere Einrichtungen gibt, in der<br />

Pädagogen ausgebildet werden, sind diese genau so richtig�)<br />

Von zwei Stämmen haben wir die Information, dass die aktive<br />

Unterstützung im Stamm auch als Praktikum anerkannt worden ist�<br />

• Eine Suche nach Begleitungen für die Sommerfahrt der Wölflinge<br />

in der Presse� Normal wurde über die letzte Aktion im Tierpark<br />

berichtet und in diesem Zusammenhang erwähnt, dass für die<br />

Sommerfahrt noch jemand für den technischen Bereich gesucht<br />

wird�<br />

• Auf einem öffentlichen Lager im Stadtpark – während einer<br />

Öffentlichkeitsaktion des Stadtjugendringes – wurden Gutscheine<br />

verteilt für die Aktion „Gruppenleiter für einen Tag“� Es war eine<br />

gute Möglichkeit, sich gegenseitig kennen zu lernen, und für die<br />

Gutscheinbesitzer, einmal in das Geschehen hinein zu schnuppern,<br />

ohne sich gleich mit Haut und Haar zu verpflichten�<br />

Oft ist es ja so, dass man unsicher ist, was mit der Arbeit alles<br />

verbunden ist�<br />

• Studentischer Austausch� Viele schon erfahrene Gruppenleitungen<br />

verlassen ihren Stamm, weil sie zum Studium in eine<br />

andere Stadt gehen – sicher ist es nicht immer einfach, diese<br />

an der Uni zu finden��� wer den Versuch macht, kann Erfolg<br />

haben�


• Und dann ist da natürlich noch das eigene Umfeld� Dazu gehört<br />

die oben beschriebene langfristige Ausbildungsplanung, denn<br />

auch wenn dies eine langjährige Sache ist, sie kann erfolgreich<br />

praktiziert werden� Sicher überrascht es jetzt, in der <strong>Gründung</strong>sphase<br />

davon zu lesen, aber kann es nicht sein, der eigene Nachfolger<br />

ist schon im Stamm, auch wenn er oder sie jetzt erst noch<br />

im Alter von 14 oder 16 Jahren ist�<br />

• Nicht nur bei der Ausbildungsplanung ist es wichtig, sich dies für<br />

einen längeren Zeitraum vorzunehmen, auch die Frage, wer<br />

wann die Führung des Stammes oder der Stufe übernimmt, muss<br />

immer wieder gestellt werden� Ein Nachfolger kann systematisch<br />

aufgebaut und eingearbeitet werden� Wenn dies geschieht,<br />

kann es nicht zu unliebsamen Überraschungen kommen� Dabei<br />

ist auch die Frage zu stellen, wie in einem Stamm mit „Älteren<br />

und Ehemaligen“ umgegangen wird� Stammesführungen, die im<br />

Stamm keine Perspektive sehen, wie sie sich und ihr Wissen und<br />

die gemachten Erfahrungen einbringen können, klammern so<br />

lange wie es geht – und wenn es dann mit einem Bruch zu Ende<br />

geht, gibt es weder einen gut eingearbeiteten Nachfolger noch<br />

kann der Stamm auf Qualität <strong>zur</strong>ück greifen�<br />

4�3� Stufen- und Stammesstrukturen etablieren<br />

Der Stammesplan als strategisches Hilfsmittel<br />

Es gibt im BdP eine wichtige Planungshilfe für Stämme: den<br />

Stammesplan� Viele Stämme arbeiten kontinuierlich damit� Der<br />

Stammesplan ist eine Fragensammlung <strong>zur</strong> Selbstanalyse, die alle<br />

wichtigen Gebiete der Stammesarbeit abdeckt� Die Fragen, die<br />

gestellt werden, hat man auch „Knackfragen“ genannt, weil sie die<br />

Punkte ansprechen, die für einen funktionierenden Stamm wichtig<br />

sind� Das Prinzip ist einfach: der Stammesrat trifft sich und beantwortet<br />

diese Fragen der Reihe nach� Kann eine Frage mit ja beantwortet<br />

werden, ergeben sich zunächst keine weiteren Konsequenzen –<br />

dann erfüllt ihr dieses Kriterium� Wenn ihr aber feststellt, dass ihr eine<br />

Frage mit Nein beantworten müsst, müsst ihr genauer hinsehen�<br />

Warum klappt das in unserem Stamm noch nicht? Was müssen wir in<br />

nächster Zeit verändern, um dieses Ziel zu erreichen? Und was<br />

müssen wir langfristig tun, damit sich hier auch nachhaltig etwas<br />

verbessert? Und wer will sich darum verantwortlich kümmern? Das<br />

heißt: Wer sich mit dem Stammesplan beschäftigt, kennt seine<br />

Stärken und sieht aber auch seine Entwicklungschancen�<br />

Da verschiedene Stämme verschiedene Probleme haben, gibt es<br />

drei aufeinander aufbauende Teile des Stammesplans: Grundlagen<br />

für Einsteiger, ein Aufbauprogramm für diejenigen, die ihre gute<br />

Arbeit noch ein wenig besser machen wollen, und ein Qualitätsprogramm<br />

für Könner�<br />

In den Landesverbänden gibt es ein erfahrenes Team, welches die<br />

Stämme bei der Arbeit mit dem Stammesplan begleitet und berät�<br />

Von ihm bekommt ihr auch den Stammesplan� Am besten arbeitet<br />

ihr einmal im Jahr an einem kompletten Wochenende mit dem<br />

Stammesplan� Wichtig ist dabei auch, immer wieder zu beobachten,<br />

was aus den Zielen des letzten Jahres geworden ist� So behält<br />

man langfristig die strategisch wichtigen Entwicklungsbereiche<br />

<strong>eines</strong> Stammes im Auge und sorgt dafür, dass es immer weiter geht�<br />

So geht’s weiter 4/7


8/4 So geht’s weiter<br />

Ausbau der Stufenarbeit<br />

Die pfadfinderische Methode will <strong>zur</strong> Entwicklung junger Menschen<br />

beitragen� Um dieses Ziel zu erreichen, wollen wir unseren Mitgliedern<br />

von der Kindheit bis an die Schwelle des Erwachsenenalters<br />

gutes Pfadfinderprogramm anbieten� Für einen Stamm stellt sich<br />

damit auch die Aufgabe, so schnell wie möglich alle Stufen anbieten<br />

zu können� Aber auch in schon bestehenden Stufen müssen<br />

Strukturen wachsen und ausgebaut werden, damit langfristig gute<br />

Pfadfinderarbeit möglich wird�<br />

Aufbau von stufenübergreifender Arbeit<br />

Ein Stamm besteht aus drei Stufen – aber diese sind nicht strikt<br />

voneinander getrennt� Alle vereint die Zugehörigkeit zu einem<br />

Stamm, der allen ein gemeinsame pfadfinderische Heimat gibt�<br />

Das ist kein Zufall, das wollen wir so, denn wir leben im Stamm ganz<br />

bewusst in einem Generationenverbund Die Stammeserziehung als<br />

stufenübergreifende Arbeit unterscheidet uns Pfadfinder von vielen<br />

anderen Jugendgruppen und ist eine wesentliche Bereicherung für<br />

unsere pädagogische Arbeit�<br />

Stufenübergreifende Arbeit entsteht jedoch nicht von selbst�<br />

Vielleicht beginnt ihr ganz einfach mit einem Stammeslager, z� B� an<br />

Pfingsten� Schon bei der Wanderung vom Bahnhof <strong>zur</strong> Jugendherberge<br />

nehmen die Älteren Rücksicht auf die Schwächeren, tragen<br />

vielleicht sogar den Rucksack� Und welcher Wölfling genießt es<br />

nicht, auf den Schultern <strong>eines</strong> Rovers ins Zeltlager getragen zu<br />

werden? Dort kann zu einem übergreifenden Thema in unterschiedlichen<br />

Schwierigkeitsgraden gearbeitet und gelebt werden� Die<br />

Wölflinge spielen mit den Rangern und Rovern, sie begegnen sich<br />

zum Beispiel beim Wolfslauf� Die Jüngeren akzeptieren, wenn die<br />

Älteren für eine Aktion, vielleicht eine besinnliche Lichtspur, Ruhe<br />

benötigen und zu diesem Zeitpunkt keine tobenden Wölflinge<br />

gewünscht sind� Und gerade eine Versprechensfeier kann sehr gut<br />

im Stammesrahmen durchgeführt werden�<br />

Aber natürlich ist ein Stammeslager nur eine Möglichkeit von vielen,<br />

stufenübergreifend zu arbeiten� Nutzt die Chancen, die sich mit den<br />

verschiedenen Altersstufen anbieten� Eine Sippe hilft beim Stadtspiel<br />

der Wölflinge – Meutenführungen helfen dafür z� B� mit Spielmaterialien<br />

aus, wenn die Pfadfinderstufe ein Fest plant� Sich gegenseitig<br />

behilflich zu sein, zu sehen, wie das Miteinander selbstverständlich<br />

ist, fördert das Verständnis füreinander�<br />

Wichtig ist, dass sich die Mitglieder <strong>eines</strong> Stammes kennen und<br />

verbunden fühlen� Das gelingt nur, wenn ihr ausreichend Gelegenheit<br />

für Begegnung und gemeinsame Aktivitäten schafft!


4�4� Ressourcen schaffen<br />

Ausrüstung des Stammes<br />

Was ein Stamm in der Anfangsphase benötigt, hängt davon ab,<br />

mit welcher Stufe die Arbeit begonnen wird� Während die<br />

Wölflingsstufe zuerst nur etwas Spielmaterial benötigt, das sich fast<br />

in jedem Haushalt befindet, wird es auch das Bastelmaterial sein,<br />

mit dem dann später gespielt werden kann� Sicher kann es nicht<br />

von der Meutenführung aus der eigenen Tasche bezahlt werden –<br />

doch die Jugendämter sind häufig bereit, einen Startzuschuss zu<br />

geben� Falls das nicht so funktioniert, hat es sich als gut bewährt,<br />

neben dem Beitrag auch eine Aufnahmegebühr zu nehmen, mit<br />

der dann die ersten Ausgaben bestritten werden können�<br />

Wenn mit der Pfadfinderstufe begonnen wird, ist es sicher notwendig,<br />

schon ziemlich bald eine Kohte für die Wanderungen und<br />

Fahrten zu beschaffen� Die Ausleihe beim Landesverband oder bei<br />

einem anderen Stamm ist sicher möglich�<br />

Materialien, die bald zum Fundus <strong>eines</strong> Stammes gehören sollten,<br />

sind:<br />

Da sind zuerst einmal die typischen Zelte der Pfadfinder, die für die<br />

klassische Arbeit benötigt werden� Zu Beginn lassen sich diese ja wie<br />

oben beschrieben ausleihen – und wenn die Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder unterwegs sind, werden sie bemerken, was sie gebrauchen<br />

und auf was sie gut verzichten können�<br />

Eine Sippe, die auf Fahrt geht, benötigt nach unseren Erfahrungen:<br />

1 Kohte (4 Planen), Abdecksegel als Dach, 2 Seile, 8 Heringe<br />

(kann man natürlich auch selber schnitzen), Kochkette, Töpfe<br />

mit Deckel, kalte „Hand“, Topfsack (oder Trangia-Sturmkocher,<br />

reicht max� für 4 Personen!), Kochlöffel, Pfannenwender,<br />

Kelle, Gewürze (in Filmdöschen oder Plastikflaschen),<br />

Spülzeug (kl� Spüliflasche, Klappwanne, Bürste/Lappen/<br />

Schwamm); Beil (mind� 800 g), Säge, Spaten oder kleine<br />

Schaufel (für Feuerstelle, Lagerbauten, Winterfahrten);<br />

Apotheke; Kompass, Kartenmaterial�<br />

Später, wenn die Neugründung noch mehr Mitglieder bringt, ist es<br />

für ein eigenes Zeltlager sicher schön, wenn jede Sippe in einer<br />

Kohte untergebracht ist, und sich alle in einer Jurte zusammenfinden<br />

können� Da diese ziemlich teuer ist, sind Zuschüsse der Stadt/<br />

Land sicher notwendig� Einige Gilden haben sich eine Jurte durch<br />

Flohmarktverkäufe erarbeitet�<br />

Das Problem bei den gemeinsamen Stammesmaterialien ist, dass<br />

sie mit viel Mühe und persönlichem Einsatz angeschafft worden<br />

sind, es sind also Werte geschaffen worden��� Und dann liegen diese<br />

achtlos irgendwo auf Keller, Böden oder Garagen im Stamm verteilt<br />

herum� Versucht von Beginn an, diese geschaffenen Werte zu<br />

hegen und zu pflegen� Dies ist eine Aufgabe, die nicht zu unterschätzen<br />

ist� Denn sollte eine Plane einmal nass in den Keller gelegt<br />

werden, ist diese bis zum nächsten Einsatz sicher sehr verschimmelt,<br />

es kommen Löcher in die Plane, und sie wird unbrauchbar� Ein<br />

So geht’s weiter 4/9


10/4 So geht’s weiter<br />

Materialwart ist gefragt� Dies können engagierte Eltern sein, wenn<br />

es im Rahmen der Stammesführung dafür niemanden gibt�<br />

Zu den Werten <strong>eines</strong> Stammes zählen nicht nur die Zeltmaterialien,<br />

sondern auch die Werk- und Spielgeräte� Alles, was von Geldern<br />

aus Spenden und Zuschüssen angeschafft wurde, muss pfleglich<br />

behandelt werden ��� denn man kann nie wissen, wann der nächste<br />

Zuschuss kommt�<br />

Förderverein<br />

Die Frage nach einem Förderverein taucht meist dann auf, wenn es<br />

für den Stamm um ein eigenes Heim oder Haus geht� So ein großes<br />

Objekt muss natürlich rechtlich und finanziell abgesichert werden�<br />

Diese oft umfangreiche Aufgabe, die sich vielleicht mit dem Bau<br />

oder der Instandhaltung <strong>eines</strong> eigenen Pfadfinderheims zu befassen<br />

hat, auch noch einer Stammesführung zu übertragen, wäre eine<br />

glatte Überforderung� Deshalb haben in einigen Stämmen Ehemalige<br />

und engagierte Eltern einen Förderverein gegründet, um die<br />

aktive Arbeit des Stammes vor Ort zu ermöglichen� Dieses hier<br />

ausführlich zu beschreiben, halten wir nicht für richtig, denn es kann<br />

keine allgemeingültige Aussage dazu gemacht werden� Wenn es<br />

für euch aktuell werden sollte, gibt es in jedem Landesverband<br />

Experten, die aus der eigenen Erfahrung berichten können, wie ein<br />

Verein gegründet wird, was bei der Anmeldung beim Amtsgericht<br />

und Finanzamt zu berücksichtigen ist und wie das Verfahren in<br />

Gang gebracht werden kann�


5� Wissenswertes<br />

und Nützliches<br />

5�1 Aufbau des Bundes<br />

5�2 Die Tracht der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

5�3 Regeln und Versprechen<br />

5�4 Pfadfindergeschichte


5� Wissenswertes und Nützliches<br />

5�1� Aufbau des Bundes<br />

Wer neu ist im BdP, dem werden schnell eine ganze Menge Begriffe<br />

auffallen, die man als nicht Eingeweihter nicht auf Anhieb verstehen<br />

kann� Hier haben wir mal eine Reihe davon zusammengestellt,<br />

die gleichzeitig den Aufbau unseres Bundes erklären�<br />

Stamm<br />

Stamm: Örtliche Gruppe, die aus mindestens zwei Stufen besteht<br />

(mit nur einer Stufe ist es eine Aufbaugruppe)�<br />

Stufe: Altersgruppe innerhalb <strong>eines</strong> Stammes:<br />

Wölflingsstufe (Meute in drei Rudeln) mindestens 15 Mädchen und<br />

Jungen im Alter von 7 bis 11 Jahren<br />

Pfadfinderstufe (Gilde in drei Sippen) mindestens 15 Mädchen und<br />

Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren<br />

Ranger/Roverstufe mindestens 10 Jugendliche im Alter ab 16 Jahren<br />

Stammesführung: Die Stammesführung besteht aus mindestens drei<br />

verantwortlichen Personen� Eine dieser Verantwortlichen muss 18<br />

Jahre alt sein�<br />

Stammesführer/-in<br />

stellvertretende/-r Stammesführer/-in<br />

Schatzmeister/-in<br />

Stammesversammlung: Alle Mitglieder des Stammes bilden die<br />

Stammesversammlung� Sie wählen neben der Stammesführung<br />

auch die Delegierten, die auf der Landesversammlung ihren Stamm<br />

vertreten�<br />

Stammesrat: Stammesführung und die verantwortlichen Stufenführungen,<br />

die zwischen den Stammesversammlungen die Angelegenheiten<br />

des Stammes regeln� (Der Stammesrat trifft sich regelmäßig,<br />

erfahrungsgemäß mindestens einmal im Monat�)<br />

Delegierte: Die Delegierten vertreten den Stamm auf der einmal<br />

oder zweimal im Jahr stattfinden Landesversammlung� Sie werden<br />

jedes Jahr rechtzeitig vor der Landesversammlung von der<br />

Stammesversammlung gewählt� Ihre Zahl ergibt sich aus der Größe<br />

<strong>eines</strong> Stammes gemäß einem von der Landesversammlung beschlossenen<br />

Delegiertenschlüssel�<br />

Landesverband<br />

Landesverband: Der Zusammenschluss aller Stämme und Aufbaugruppen<br />

<strong>eines</strong> Bundeslandes<br />

Landesvorstand: Der Vorstand besteht aus bis zu fünf Mitgliedern,<br />

die von der Landesversammlung gewählt werden� Es muss darauf<br />

geachtet werden, dass männliche wie weibliche Vertreter/innen<br />

gewählt werden�<br />

Landesvorsitzende/r, ein bis drei Stellvertreter/innen<br />

Schatzmeister/in� Der Landesvorstand wird auf zwei Jahre gewählt�<br />

Landesbeauftragte: Vertreter/-innen, die konzeptionell dem Landesvorstand<br />

mit Rat und Tat <strong>zur</strong> Seite stehen und für die verschiedenen<br />

stufenspezifischen Bereiche Weiterbildung und andere Veranstaltungen<br />

anbieten�<br />

Dies sind vor allem die Landesbeauftragten (LB‘s) für die<br />

Wölflingsstufe, Pfadfinderinnen- und Pfadfinder-Stufe, Ranger- und<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/1


2/5 Wissenswertes und Nützliches<br />

Rover-Stufe, für die Ausbildung – und manchmal auch für Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Internationales, Ökologische Arbeit, Soziale Arbeit�<br />

Landesleitung: Der Landesvorstand und die Landesbeauftragten<br />

bilden die Landesleitung (LL)�<br />

Landesversammlung: Höchstes beschlussfassendes Gremium des<br />

Landesverbandes, das den Vorstand wählt und die Landesbeauftragten<br />

bestätigt und Beschlüsse für den Landesverband<br />

fasst� Trifft sich mindestens einmal im Jahr� Besteht aus: Landesleitung,<br />

Stammesführer/-innen, gewählten Delegierten der Stämme�<br />

Bundesdelegierte: Von der Landesversammlung je nach Größe des<br />

LV’s gewählte Vertreterinnen/Vertreter�<br />

Landesgeschäftsstelle: Büro, das die Arbeit der Landesleitung und<br />

der Stämme unterstützt�<br />

Hauptamtliche: Dies sind Mitarbeiter/innen, die der Bundesleitung,<br />

den Landesleitungen und den Stämmen pädagogisch und<br />

verwaltungstechnisch <strong>zur</strong> Seite stehen� Sie planen und führen Veranstaltungen<br />

durch und entwerfen Konzepte für die Arbeit im Bund<br />

und Landesverband� Sie stehen den Stämmen <strong>zur</strong> Beratung und<br />

Unterstützung <strong>zur</strong> Verfügung�<br />

Die Anzahl der hauptberuflichen Mitarbeiter/innen ist im BdP eher<br />

gering, maximal ein bis zwei je Landesverband�<br />

Bund:<br />

Bund: Gesamtheit der Gruppen und Mitglieder des BdP, gegliedert<br />

in Landesverbände (in der Regel entsprechend den Bundesländern)�<br />

Bundesvorstand: Der Vorstand besteht aus Bundesvorsitzende/-r, ein<br />

bis drei Stellvertreter/-innen, Bundesschatzmeister/-in� Der Bundesvorstand<br />

wird auf drei Jahre gewählt�<br />

Bundesleitung: Bundesvorstand und die Bundesbeauftragten bilden<br />

die Bundesleitung (BL)�<br />

Bundesbeauftragte: Vertreter/-innen für die einzelnen Aufgabengebiete,<br />

wie Stufen, Ausbildung, Internationales�<br />

Bundesversammlung: Höchstes beschlussfassendes Gremium des<br />

BdP, das den Bundesvorstand wählt, die Beauftragten bestätigt und<br />

Beschlüsse fasst� Trifft sich einmal im Jahr� Besteht aus der Bundesleitung,<br />

den Landesvorsitzenden und den Bundesdelegierten�<br />

Bundesamt: Büro, welches die Interessen des Bundes gegenüber<br />

der Öffentlichkeit und z� B� den Bundesministerien und –behörden<br />

vertritt und dem Bundesvorstand, den Landesverbänden und den<br />

Stämmen in der Arbeit behilflich ist� Es wird von einem/einer Geschäftsführer/in<br />

geleitet und beschäftigt eine kleine Zahl weiterer<br />

Hauptamtlichen (Öffentlichkeitsarbeit, Buchhaltung und Sekretariat)�<br />

Hinweis: Auch die Arbeit des Bundesvorstandes ist ehrenamtlich�<br />

Der BdP ist einer der vier international anerkannten<br />

Pfadfinderverbände in Deutschland�<br />

BdP: Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

DPSG: Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (katholisch)<br />

PSG: Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (Mädchen/Frauen,<br />

katholisch)<br />

VCP: Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

(evangelisch)


Internationales:<br />

Die vier anerkannten Verbände sind im Ring deutscher Pfadfinderverbände<br />

und im Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbände zusammengeschlossen<br />

und arbeiten bundesweit zusammen� International<br />

sind wir Mitglied in:<br />

WAGGGS World Association of Girl Guides and<br />

Girl Scouts<br />

Das Weltbüro von WAGGGS ist in London<br />

zu Hause�<br />

WOSM World Organization of the Scout Movement<br />

Das Weltpfadfinderbüro von WOSM sitzt in<br />

Genf� Alle vier Jahre wird von WOSM ein<br />

Jamboree (Weltpfadfindertreffen) irgendwo<br />

in der Welt durchgeführt�<br />

Weitere Informationen <strong>zur</strong> internationalen Arbeit bekommst du im<br />

Bundesrundbrief oder auch über unsere Internationalen Beauftragten�<br />

Es gibt noch andere Pfadfinderverbände in Deutschland� Keiner<br />

dieser zum Teil sehr kleinen Bünde ist jedoch Mitglied <strong>eines</strong> der<br />

beiden Weltverbände�<br />

Da der Begriff „Pfadfinder“ nicht geschützt ist, kommt es gelegentlich<br />

leider vor, dass man aus den Medien über einzelne selbst<br />

ernannte „Pfadfindergruppen“ erfährt, die wenig gemein haben<br />

mit der „Pfadfinderei an sich� Diese Gruppierungen nutzen den<br />

anerkannten Namen der Pfadfinder als Deckmantel� Auch wenn es<br />

sich hier um krasse Ausnahmen handelt, solltet ihr die Landesgeschäftsstelle<br />

informieren, wenn ihr von solchen Gruppierungen in<br />

eurer Umgebung etwas hört oder seht�<br />

5�2� Die Tracht der Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

Sie ist ein Markenzeichen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder – die<br />

Tracht, manchmal auch Kluft genannt� Gerade in der <strong>Gründung</strong>sphase<br />

<strong>eines</strong> Stammes werdet ihr oft darauf angesprochen werden�<br />

Daher solltet ihr darüber Bescheid wissen, warum wir eine gemeinsame<br />

Tracht tragen, woher sie stammt – und vor allem, warum wir<br />

sie nicht Uniform nennen!<br />

Die offizielle Tracht des BdP besteht aus einem blauen Hemd� Dazu<br />

tragen Wölflinge ein gelbes Halstuch und als Abzeichen einen<br />

Wolfskopf, Pfadfinder und Ranger/Rover ein blau-gelbes Halstuch<br />

und das Bundeszeichen� Ranger und Rover können als Erkennungszeichen<br />

das offizielle R/R-Zeichen auf dem Zipfel ihres Halstuches<br />

tragen�<br />

Der ursprüngliche Sinn der Tracht war, dass sie genügend Bewegungsfreiheit<br />

im Freien ließ und die Klassenunterschiede der einzelnen<br />

Mitglieder verdeckte� Als 1907 die Pfadfinder gegründet wurden,<br />

war das Klassendenken in allen Schichten weit verbreitet, und<br />

die Klassenzugehörigkeit konnte deutlich an der jeweiligen Kleidung<br />

abgelesen werden� Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung,<br />

wollte aber, dass Kinder und Jugendliche aller Klassen<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/3


4/5 Wissenswertes und Nützliches<br />

lernen sollten, miteinander zu leben� Dazu musste er die von den<br />

Erwachsenen durch die Kleidung geschaffenen Grenzen beseitigen�<br />

Dies tat er dadurch, dass er alle in die gleiche Kleidung steckte�<br />

Heute wird mit der Kleidung nicht mehr die Klassenzugehörigkeit<br />

ausgedrückt, dennoch ist Kleidung mehr denn je auch Statussymbol�<br />

Kleidung ist Meinungsanzeiger, Kleidung drückt die Zugehörigkeit<br />

zu einer bestimmten Gruppe aus (Punks, Ökos, Yuppies usw�)<br />

und wird dadurch <strong>zur</strong> Uniform anderer Art�<br />

Auch in der heutigen Pfadfinderarbeit ist ein wichtiger Punkt, dass<br />

Kinder und Jugendliche aus verschiedenen sozialen Bereichen in<br />

der Pfadfindergruppe zusammenkommen und lernen, miteinander<br />

zu leben� Dies wird leichter, wenn die private Kleidung, die Unterschiede<br />

dokumentiert, zumindest teilweise durch eine gemeinsame<br />

Tracht ersetzt wird�<br />

Das gemeinsame Tragen der Tracht stärkt die Gruppen und macht<br />

nach außen deren Zusammengehörigkeit deutlich� Für den Einzelnen<br />

bedeutet es, dass er sich offen und für jeden erkennbar zu<br />

seiner Zugehörigkeit zu den Pfadfindern bekennt�<br />

Wie die Gruppe und der Einzelne in Tracht nach außen wirken, liegt<br />

in ihrer Verantwortung� Jeder kann dazu beitragen, dass die Tracht<br />

nicht <strong>zur</strong> Abgrenzung zu anderen wird� Viele Menschen kennen die<br />

Pfadfindertracht, ohne selbst Pfadfinder gewesen zu sein, und die<br />

meisten verbinden etwas Positives damit� Es liegt an uns, diesen<br />

Eindruck zu bestätigen, indem wir uns selbst zu Freundlichkeit,<br />

Hilfsbereitschaft und Toleranz anhalten�<br />

5�3 Regeln und Versprechen<br />

„Was unterscheidet euch Pfadfinder eigentlich von sonstigen Jugendorganisationen?“<br />

��� Wie oft wird man das gefragt! Nun: „Inhaltlich<br />

die Vielfalt im Programm, organisatorisch die weltweite<br />

Verbreitung der Bewegung und äußerlich die gemeinsame Kluft�<br />

Aber, was dahintersteckt ist eigentlich die Art der Aufnahme bei<br />

uns: das Versprechen�“<br />

Das Versprechen ist eine besondere Art der Aufnahme, jedoch<br />

nicht nur das� Es stellt mit den Regeln Anforderungen an das Verhalten,<br />

bindet die Gruppe aneinander („mit euch leben“) und bildet<br />

einen Bezug zum Weltpfadfindertum� Denn ein Versprechen legen<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder in aller Welt ab, und ohne selbiges<br />

gehören sie nicht dazu�<br />

S<strong>eines</strong> Stellenwertes wegen verdient das Versprechen, verdienen<br />

vor allem die Regeln Aufmerksamkeit und sorgfältige Erarbeitung,<br />

eingehende Vorbereitung und konsequente Fortführung in unserer<br />

Arbeit�<br />

Die Regeln<br />

Wenn es im Versprechen des Bundes heißt „Ich will (���) nach den<br />

Regeln der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (���) leben“, dann ist klar,<br />

dass eben diese Regeln für den Einzelnen das Wesentliche bei der<br />

Auseinandersetzung mit dem Versprechen sind� Das Versprechen<br />

kann nur verstehen, geben und einhalten, wem unsere Regeln<br />

eingängig sind� Manche mögen sie deshalb auswendig lernen,


obwohl das nach Schule riecht – vielleicht hat es nach dem englischen<br />

Ausdruck ‘to learn by heart’ aber auch etwas mit ‘Beherzigen’<br />

zu tun!?<br />

Jedenfalls sollten bald nach oder mit Übergang aus der Wölflingsstufe<br />

oder dem Eintritt in eine Sippe oder Gilde dem Pfadfinder<br />

oder der Pfadfinderin die neun Regeln und auch das Versprechen<br />

nahe gebracht werden�<br />

Mögliche Spiele und Methoden dazu sind:<br />

• Die Sippen finden den Text der Regeln bei einem Postenlauf oder<br />

einem O-Spiel, als Puzzle, als Lösung <strong>eines</strong> Rätsels���<br />

• Die Pfadfinder tragen die Regeln in ihr selbstgeschriebenes<br />

Logbuch ein�<br />

• Wir spielen uns die Regeln pantomimisch (Scharade), szenisch, als<br />

Lied, Gedicht o� ä� gegenseitig vor und raten�<br />

• Die Mädchen und Jungen in den Sippen ordnen mit einem<br />

Domino-, Memory-, Quizspiel etc� Regeln und praktische Beispiele<br />

(aus der eigenen Gruppe!?) einander zu�<br />

• Die Gilde stellt Pfadfinderregeln und -gesetze aus früheren Zeiten<br />

oder anderen Pfadfinderverbänden in verschiedenen Ländern<br />

unseren Regeln gegenüber und vergleicht� Unabhängig davon<br />

kann eine Liste „Was ich von meinem besten Freund erwarte“<br />

aufgestellt und in Beziehung gebracht werden�<br />

• Wir erarbeiten den Inhalt der Regeln durch Collagen�<br />

• Sippenweise werden Begriffe oder Gedanken aus den Regeln<br />

assoziativ im Darstellenden Spiel verbunden�<br />

• In Spontangruppen unterhält man sich in gemütlicher Runde<br />

über die Einstellung <strong>zur</strong> Pfadfinderei, <strong>zur</strong> Gruppe, zu den Regeln<br />

und zu der religiösen Formel im Versprechen� Die Gildenführung<br />

und ältere Pfadfinder erzählen, wie sie dazu kamen ��� Zwei<br />

Fragen stellte man früher bei einem solchen Gespräch in den<br />

Mittelpunkt: Was erwartest du vom Pfadfinden, und was kann das<br />

Pfadfindertum von dir erwarten? ��� Vielleicht trifft das die<br />

Gesprächsatmosphäre�<br />

So inhaltlich vorbereitet, erfüllen das Versprechen und die Regeln<br />

auch ihren Hauptzweck: als Mittel <strong>zur</strong> pfadfinderischen Erziehung,<br />

fortschreitender Selbsterziehung in der Gruppe, der Schaffung von<br />

Regelbewusstsein und eigenen Gruppenregeln� Damit fordern und<br />

fördern sie Verbindlichkeit und sind ein typisches Element unserer<br />

Arbeit� Wenn man das Pfadfindertum als „Großes Spiel“ versteht,<br />

das sich von der Erwachsenenwelt unterscheidet, bildet das Versprechen<br />

die Spielregel�<br />

Vorbereitung<br />

Die Vorbereitung dient in erster Linie denen, die das Versprechen<br />

ablegen werden und natürlich wissen sollen, was bei ihrer Aufnahme<br />

auf sie zukommt� Bitte keine Überraschungs- und Überrumpelungsversprechensfeiern!<br />

Daneben ist die Vorbereitung des Versprechens<br />

und der Versprechensfeier jedoch auch für die (Stammes-)<br />

Mitglieder, die ihr Versprechen schon gegeben haben, eine Bestärkung,<br />

ein Erinnern, das Übernehmen von Verantwortung für die<br />

Jüngeren: Sie bilden den aufnehmenden Kreis, sind Ausrichter,<br />

Gastgeber�<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/5


6/5 Wissenswertes und Nützliches<br />

Zur Vorbereitung gehört das inhaltliche Erarbeiten genauso wie die<br />

richtige Organisation (Erklärung des Ablaufs, Absprache, ausreichende<br />

Planung und Besorgung alles Nötigen), möglicherweise<br />

auch ein praktisches Tun (z� B� Herstellen <strong>eines</strong> Halstuchknotens,<br />

Holzmachen für das Feuer, ���)� Den „Neuen“ den Ablauf ihrer<br />

bevorstehenden Versprechensfeier zu erklären, hat nichts mit „die<br />

Spannung rauben“ zu tun� Die Aufregung und Unsicherheit sind<br />

ohnehin groß genug� Damit muss die Stufenführung verantwortlich<br />

umgehen!<br />

Auch die Eltern sollten nicht vom Versprechen überrascht werden�<br />

Beim Elternbesuch, in einem Rundbrief, irgendwo müssen sie informiert<br />

werden, dass es bei uns die vermeintlichen militärischen<br />

Formen nicht gibt��� „Wird Sabine denn auch vereidigt?“ Hier<br />

herrscht Erklärungsbedarf, und es besteht die Chance wichtiger<br />

Eltern- und Öffentlichkeitsarbeit�<br />

Natürlich haben die Eltern nichts bei der Versprechensfeier verloren;<br />

das ist etwas Eigenes der Gilde und des Stammes, der Pfadfinder,<br />

eben auch etwas Besonderes von und für „Sabine“, ganz ohne<br />

Mami und Papi�<br />

Die Aufnahme muss insofern ein möglichst durchdachtes (Vor-) Bild<br />

der Sache sein, um die es geht� Eben typisch�<br />

Versprechensfeier<br />

Das Versprechen sollte im feierlichen Rahmen gegeben werden�<br />

Warum eigentlich? Ist die stimmungsvolle, ein bisschen ernste, die<br />

Zauberei mit Kerzen und Feuer ausnutzende Kulthandlung in unserer<br />

Welt angemessen? Ja, sie ist� Nachlässigkeit würde dem Anlass,<br />

dem wir ja mit oben Gesagten Bedeutung beimessen wollen, nicht<br />

gerecht� Und die Feierlichkeit spricht ein Bedürfnis nach Wohlbefinden,<br />

Geborgenheit und Wertigkeit, man könnte auch sagen: Spiritualität,<br />

an, das jeder Mensch hat�<br />

Wir müssen aber sensibel mit diesen Formen umgehen: Das emotionale<br />

Gruppenerlebnis macht den Einzelnen beeinflussbar; das<br />

dürfen wir nicht missbrauchen� Hier heißt es, Werte im besten Sinne<br />

der Pfadfinderidee zu prägen� Allerdings darf es auch nicht krampfhaft<br />

oder pseudo-gottesdienstlich werden – die Versprechensfeier<br />

ist etwas Jugendliches, eben Pfadfinderisches! Das heißt insbesondere<br />

auch, dass das Erlebnis, und zwar als Gruppenerlebnis, im<br />

Vordergrund stehen muss�<br />

• Eine Versprechensfeier soll eingebettet werden in die praktische<br />

Auseinandersetzung mit unseren Regeln und soll auf keinen Fall<br />

eine völlig isolierte Aktion sein�<br />

• Das Versprechen ist Ausdruck <strong>eines</strong> Entschlusses, die Feier soll<br />

feierlich sein und nicht den Charakter einer Prüfung haben�<br />

• Sie ist Anlass, Gemeinschaft und Freundschaft bewusst zu<br />

erleben�<br />

• Sie ist weder eine Vereidigung noch ein Unterhaltungsabend mit<br />

allen Eltern und dem kompletten Stamm�<br />

Wenn die Auseinandersetzung mit den Pfadfinderregeln der Altersstufe<br />

angepasst vorausgegangen ist, können Kinder und Jugendliche<br />

eindrückliche Momente bei der Versprechensfeier oder<br />

Versprechenserneuerung erleben�


Der Rahmen einer Versprechensfeier<br />

• Wanderung am Abend oder am frühen Morgen<br />

• Postenwanderung, Sternlauf, Fackellauf�<br />

• Der Sippe Gesprächsanregungen mit auf den Weg geben<br />

• Diejenigen, die das Versprechen geben, gehen früher zum Lagerplatz,<br />

oder bleiben anschließend noch ein wenig länger dort�<br />

• Es muss nicht immer der Steinbruch sein, es können spannende,<br />

wechselnde Orte sein� Der tiefste Punkt in der Stadt (also eine<br />

Höhle) oder der höchste Punkt im Land, eine einsame Insel���<br />

egal, fragt doch einmal herum, wo und wie die anderen ihre<br />

eigene Versprechensfeier erlebt haben�<br />

Fazit: Die Aufnahme durch das Versprechen hat ein möglichst<br />

durchdachtes, möglichst typisches (Vor-) Bild der Sache zu sein, um<br />

die es geht�<br />

Bei der Frage der Vorbereitung einer Versprechensfeier, <strong>eines</strong><br />

sinnvollen oder auch weniger sinnvollen Rahmens sollte man als<br />

Aufbaugruppe mit einem erfahreneren Stamm oder einem Mitglied<br />

der Landesleitung zusammenarbeiten, die damit Erfahrung haben�<br />

Was wird als äußeres Zeichen des Versprechens getragen?<br />

Das Bundeszeichen aus Kleeblatt und Lilie bzw� der Wolfskopf bei<br />

den Wölflingen�<br />

Warum? Erstens gehört es mit der festen Aufnahme zu unserer Kluft<br />

oder Tracht (die bei der Versprechensfeier natürlich auch getragen<br />

wird), und zweitens ist es das typische Pfadfinderabzeichen: Halstücher<br />

haben ab den 20-er Jahren auch Wandervögel und immer<br />

mehr andere Verbände und Organisationen eingeführt, unsere<br />

Kleeblätter und Lilien sind das eindeutige, typische�<br />

Das Halstuch ist für viele das deutlichere, größere, wichtigere Abzeichen�<br />

Sie erzählen: „Als ich mein Halstuch bekommen habe“ und<br />

meinen das Versprechen� Wenn man, was viele Stämme tun, das<br />

Halstuch beim Ein- oder Übertritt, zum Pfadfindernamen oder zu<br />

Beginn der Versprechensvorbereitung übergibt, vergibt man sich<br />

die Chance, mit seiner sichtbaren Verleihung das Versprechen<br />

aufzuwerten� Das spräche einerseits dafür, auch das Halstuch zum<br />

Versprechen zu „verleihen“� Mit der Halstuchübergabe lassen sich<br />

selbstverständlich andererseits die genannten übrigen Ereignisse<br />

unterstreichen� – Apropos „verleihen“: Verliehen gehören unsere<br />

äußeren Zeichen insoweit, als sie nicht verkauft werden, sondern<br />

vom Stamm (ggf� aus der Aufnahmegebühr im ersten Mitgliedsbeitrag)<br />

angeschafft werden� Natürlich sollte geregelt sein, dass Aufnäher<br />

und Halstuch früher oder später einmal den Trägern gehören�<br />

Wichtig ist letztlich: Das Bundeszeichen gehört zum Versprechen,<br />

der Aufnäher gehört ab dann getragen� Im übrigen sollten sich die<br />

Stämme über eine sinnvolle und konsequente Regelung einigen,<br />

die jedenfalls den bei uns aufgenommen Pfadfinder mit komplettem<br />

Hemd und Halstuch dastehen lässt und zudem nicht zwangsläufig<br />

zu Katastrophen beim Stammeswechsel führt�<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/7


8/5 Wissenswertes und Nützliches<br />

Das Versprechen in unserer sonstigen Arbeit<br />

Natürlich sind das Versprechen und die Regeln nach der Aufnahme<br />

nicht „erledigt“� Vielmehr rücken sie im Rahmen des Sippenlebens,<br />

einer Morgenrunde, aus verschiedensten Anlässen, spätestens,<br />

wenn die nächste Versprechensfeier vorbereitet wird, wieder ins<br />

Bewusstsein� Das Versprechen ist ein Ausgangspunkt unserer fortlaufenden<br />

Selbsterziehung! Pfadfinderinnen und Pfadfinder sollen<br />

ermutigt werden, sich selbst, ihre Kollegen und Führer/-innen kritisch<br />

daran zu überprüfen und zu erinnern�<br />

Das Versprechen der Wölflinge lautet:<br />

Ich will ein guter Freund sein und unsere Regeln achten�<br />

Die Regeln der Wölflinge lauten:<br />

Ein Wölfling nimmt Rücksicht auf andere�<br />

Ein Wölfling hilft, wo er kann�<br />

Das Versprechen der Pfadfinderinnen und Pfadfinder lautet:<br />

Ich will, im Vertrauen auf Gottes Hilfe, nach den Regeln der<br />

Pfadfinderinnen und Pfadfinder mit euch leben�<br />

(Das Versprechen kann auch ohne religiöse Formel geleistet<br />

werden�)<br />

Die Regeln der Pfadfinderinnen und Pfadfinder lauten:<br />

Ich will hilfsbereit und rücksichtsvoll sein�<br />

Ich will den anderen achten�<br />

Ich will <strong>zur</strong> Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder<br />

beitragen�<br />

Ich will aufrichtig und zuverlässig sein�<br />

Ich will kritisch sein und Verantwortung übernehmen�<br />

Ich will Schwierigkeiten nicht ausweichen�<br />

Ich will die Natur kennen lernen und helfen, sie zu erhalten�<br />

Ich will mich beherrschen�<br />

Ich will dem Frieden dienen und mich für die Gemeinschaft<br />

einsetzen, in der ich lebe�


5�4� Pfadfindergeschichte<br />

Die Anfänge<br />

Die Geschichte der Pfadfinderbewegung beginnt in England im<br />

Jahr 1907�<br />

Robert Baden-Powell (1857-1941), der später zum Lord of Gilwell<br />

ernannt wird, war als Soldat des britischen Empire in Indien und in<br />

Südafrika� Im „Burenkrieg“ von 1899-1900 verteidigte er die Stadt<br />

Mafeking mit einigen Tricks gegen eine Übermacht von Belagerern�<br />

Dadurch wurde er zum britischen Nationalhelden, und sein Militärhandbuch<br />

„Aids to Scouting“ (Anleitung zum Auskundschaften)<br />

erreichte einen großen Bekanntheitsgrad� Das Buch enthält Anleitungen<br />

zum Leben und Überleben in der Natur, zum Anschleichen<br />

und Auskundschaften und darüber hinaus eine Reihe von Lebensregeln�<br />

Aber auch Jugendliche verwendeten das Buch als Anleitung<br />

für Spiele in der Natur�<br />

Baden-Powell ist erschrocken über die Verwendung s<strong>eines</strong> Militärhandbuches<br />

und fasst den Gedanken, es zu überarbeiten� Dazu<br />

führt er 1907 probeweise ein Pfadfinderlager auf der Insel Brownsea<br />

durch� 1908 erscheint dann das neue Buch mit dem Titel „Scouting<br />

for Boys“ Zunächst hat BiPi, wie Baden-Powell liebevoll von den<br />

Pfadfindern genannt wird, nicht die <strong>Gründung</strong> einer neuen Organisation<br />

geplant, vielmehr soll sein <strong>Handbuch</strong> in den vorhandenen<br />

Organisationen, die sich der Jugenderziehung widmen, bzw� von<br />

den Jungen nach eigenem Ermessen eingesetzt werden� Nach<br />

Erscheinen des Buches wächst die Pfadfinderbewegung sprunghaft<br />

an und springt schnell auf andere Länder über� Überall auf der Welt<br />

entstehen Pfadfinderorganisationen�<br />

In Deutschland erfährt Alexander Lion von dem Buch Baden-<br />

Powells und dessen großem Erfolg� Er liest das Buch und beginnt, es<br />

ins Deutsche zu übersetzen� Dabei belässt er es nicht bei der bloßen<br />

Übersetzung, als Arzt fügt er viele medizinische Ratschläge ein und<br />

passt das Buch insgesamt an deutsche Gegebenheiten an� 1909<br />

erscheint es und führt auch in Deutschland <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong> einer<br />

Vielzahl von Pfadfindergruppen, und das, obwohl bereits um 1900<br />

der Wandervogel entstanden war, der oberflächlich betrachtet<br />

einige Ähnlichkeiten mit der Pfadfinderei aufweist� Bald erkennt<br />

auch das Militär den Wert der Pfadfinderausbildung, da es zunehmend<br />

mit dienstuntauglichen Rekruten zu tun hat und nach Methoden<br />

der Wehrertüchtigung sucht� In der Folge engagieren sich viele<br />

Militärs in der entstehenden Pfadfinderbewegung� 1911 wird der<br />

Deutsche Pfadfinderbund (DPB) gegründet� Bis zum Beginn des<br />

Ersten Weltkrieges wächst die Pfadfinderbewegung beträchtlich�<br />

Später beginnt sich das Fehlen der Führer, die an der Front sind, und<br />

die schlechter werdenden Lebensbedingungen auch auf die<br />

Pfadfindergruppen auszuwirken�<br />

Bündische Zeit<br />

Vielfach liegt die Pfadfinderarbeit nur kurze Zeit brach und wird<br />

nach Kriegsende wieder aufgenommen� Viele der Führer sind im<br />

Krieg gefallen� Noch schwerer wiegt jedoch die Sinnkrise, in die die<br />

Gesellschaft und auch die Pfadfinder geraten� Die Vorkriegsgesellschaft<br />

war streng hierarchisch aufgebaut und ganz auf den<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/9


10/5 Wissenswertes und Nützliches<br />

Kaiser ausgerichtet� Der Kaiser hat jedoch abgedankt, und auch in<br />

vielen Familien ist der Vater im Krieg gefallen oder hat körperliche<br />

und seelische Verletzungen davon getragen, durch die er nicht<br />

mehr die Rolle des Familienoberhauptes wahrnehmen kann� Das<br />

Militär wird im Frieden von Versailles auf ein Berufsheer von 100�000<br />

Mann beschränkt und verliert in der Folge das Interesse an vormilitärischer<br />

Erziehung und an der Pfadfinderarbeit�<br />

Die aus dem Krieg <strong>zur</strong>ückgekehrten Pfadfinderführer sind geprägt<br />

vom Fronterlebnis, vom Leben in den Schützengräben� Reformströmungen<br />

mit profilierten Persönlichkeiten werden <strong>zur</strong> treibenden<br />

Kraft, die deutsche Jugendbewegung erlebt eine Blütezeit� Es<br />

kommt <strong>zur</strong> Annäherung zwischen Wandervögeln und Pfadfindern,<br />

die beide nach neuen Inhalten ihrer Arbeit suchen� Neue Anregungen<br />

für die Pfadfinderarbeit finden sie bei dem Amerikaner John<br />

Hargrave, der selbst Pfadfinder war und die Ideen für seine Arbeit<br />

vor allem von den Indianern abgeguckt hat, diese aber auch mit<br />

ritterlichen Idealen aus dem Mittelalter mischt� Insbesondere das<br />

deutsche Stammessystem, das sich vom Organisationsprinzip der<br />

englischen Pfadfinder unterscheidet, stammt aus dieser ideellen<br />

Anknüpfung� Das Erbe dieser „bündischen Zeit“ ist im heutigen BdP<br />

z� B� in der starken musischen Arbeit, der Fahrt als wichtigem Erlebnis<br />

und in den Schwarzzelten (Kohte und Jurte) erkennbar�<br />

Die Zeit der Weimarer Republik ist gekennzeichnet von politischen<br />

Unruhen und Putschversuchen von links und rechts� Dieser staatlichen<br />

Unordnung setzen die Bünde ein ideelles Jungen- oder<br />

Jugendreich entgegen� Der Traum vom einigen großen Jugendbund<br />

wird nicht Wirklichkeit, doch es kommt zu einer Reihe von<br />

Zusammenschlüssen auch auf Grund der sehr schlechten wirtschaftlichen<br />

Situation� Kontakte zum internationalen Pfadfindertum sind<br />

selten und eher zwiespältig, da viele Deutsche den „Schandfrieden“<br />

von Versailles und die damit verbundenen Landverluste<br />

des Deutschen Reiches nicht verwinden konnten� Das inzwischen<br />

entstandene Weltpfadfinderbüro hat in der Vielfalt der deutschen<br />

Pfadfinderbünde seine Schwierigkeiten, einen Ansprechpartner zu<br />

finden�<br />

Was viele nicht wissen: Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es in<br />

Deutschland sogar verschiedene jüdische Pfadfinderbünde, die<br />

ihre Arbeit teilweise sogar bis 1938 fortsetzen konnten, da ihre<br />

Mitglieder für die Hitlerjugend (HJ) und den Bund Deutscher Mädel<br />

(BDM) nicht von Interesse waren� Anders dagegen die vielen anderen<br />

Pfadfinderbünde, die in der Mehrzahl 1933 verboten wurden<br />

und ihre Mitglieder in die nationalsozialistischen Jugendorganisationen<br />

überführen mussten� Ganz bewusst versuchte die HJ den<br />

Anschein einer normalen Jugend- und Pfadfinderorganisation zu<br />

erwecken, indem sie die Pfadfinder kopierte�<br />

Verbotszeit<br />

Eine Geschichte des Widerstandes, des Mitmachens oder der<br />

aktiven Unterstützung der HJ durch die deutschen Pfadfinder während<br />

der Nazizeit gibt es kaum� Sehr spärlich sind die Nachrichten,<br />

die wir heute haben, da jede Offenheit, jede Opposition, jede<br />

schriftlich niedergelegte Nachricht, die im Gegensatz zum offiziellen<br />

NS-System stand, den Tod bedeuten konnte� Die Auflösung der<br />

Bünde führte dazu, dass es nur noch Einzelschicksale gab�


Wiederbeginn<br />

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt an vielen Orten wieder<br />

die Pfadfinderarbeit� Diesmal ist nach 13 Jahren Verbot die personelle<br />

Anknüpfung schwieriger, inhaltlich wird jedoch oft an die Zeit<br />

vor 1933 angeknüpft, wenn auch allen die Lust an nationalem<br />

Gehabe vergangen ist� Die konfessionellen Bünde haben dabei<br />

einen besseren Start, weil sie unter dem Schutz der Kirche erst später<br />

verboten wurden, nach wie vor nicht zersplittert sind und weniger<br />

Probleme haben, sich von der HJ abzugrenzen� Der Wiederaufbau<br />

der Pfadfinder wird nach anfänglichem Zögern von den drei Westalliierten<br />

unterstützt, während die Sowjetunion den eigenen Jugendorganisationen<br />

den Vorzug gibt, die ebenfalls den Pfadfindern<br />

abgeschaut sind und wie bei der HJ mit einseitigen politischen<br />

Inhalten und Wehrertüchtigung ergänzt wurden�<br />

Im interkonfessionellen Bereich kommt es mit dem Bund Deutscher<br />

Pfadfinder (BDP) zu einer starken Bündelung, auf jeden Fall entsteht<br />

nicht mehr die gleiche Vielfalt wie vor dem Krieg� Der Bund Deutscher<br />

Pfadfinderinnen (BDP), die Evangelischen Mädchen-Pfadfinder<br />

(EMP), der Bund Christlicher Pfadfinderinnen (BCP) und die<br />

Pfadfinderinnenschaft Sankt Georg (PSG) bilden den Ring deutscher<br />

Pfadfinderinnenbünde� Die Christliche Pfadfinderschaft<br />

Deutschlands (CPD), der Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) und die<br />

Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg bilden den Ring Deutscher<br />

Pfadfinderbünde� Die beiden Ringe werden 1950 endlich in die<br />

beiden Weltorganisationen aufgenommen, und 1951 nehmen<br />

deutsche Pfadfinder erstmals als Mitglieder an einem Jamboree teil�<br />

Umbruch<br />

Ende der 60er-Jahre wächst in der jungen Generation die Kritik an<br />

der Gesellschaft� Insbesondere die Fortschrittsgläubigkeit und die<br />

Kritiklosigkeit, mit der die Älteren in den Augen der Jungen schon<br />

die Nazis hingenommen haben, wird angeprangert� In der Zeit der<br />

großen Koalition begreift sich die Bewegung als außerparlamentarische<br />

Opposition (APO)� Ziel soll eine völlige Erneuerung von Staat<br />

und Gesellschaft sein, allerdings ist dieses Ziel k<strong>eines</strong>wegs deutlich<br />

formuliert, sondern sehr nebulös und verschwommen, aber alles soll<br />

ganz anders als bisher sein� Die engagierten Jugendlichen, die bei<br />

den Pfadfindern aktiv sind, bringen diese Gedanken auch in die<br />

Pfadfinderarbeit ein� Im Bund Deutscher Pfadfinder kommt es zu<br />

heftigen Auseinandersetzungen um den richtigen Weg des Bundes<br />

– ob er in Zukunft ein Pfadfinderbund oder eine Jugendgewerkschaft<br />

sein soll� Die Meinungen sind sehr verschieden, eine<br />

gemeinsame Lösung kann nicht gefunden werden, und es kommt<br />

zum Zerfall des Bundes in drei Teile� Der ursprüngliche Bund Deutscher<br />

Pfadfinder besteht als kleiner Verband fort, hat aber sein Profil<br />

völlig geändert� 1970 bildet sich der Deutsche Pfadfinderverband<br />

(DPV) als ein Dachverband zahlreicher meist kleinerer Gruppierungen�<br />

1971 wird der Bund der Pfadinder (BdP) gegründet, der sich<br />

1975 mit dem Bund Deutscher Pfadfinderinnen (BDP) zum heutigen<br />

Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) zusammenschließt�<br />

Dies konnte nur ein ganz knapper Überblick sein� Bei Interesse gibt<br />

es ausführliche Geschichtsbeschreibungen in Büchern und Zeitschriften,<br />

z� B� bei der Bundeskämmerei�<br />

Wissenswertes und Nützliches 5/11


Anhang<br />

1� Wölflingsstufe<br />

Programmideen für die Wölflingsstufe<br />

Brauchtum in der Wölflingsstufe


Programmideen für die Wölflingsstufe<br />

Um die Methoden der Stufe, die Spiele und Bastelanregungen ausführlich<br />

zu beschreiben, würde es den Rahmen dieses <strong>Handbuch</strong>es sprengen� Es<br />

können deshalb nur Anregungen, Stichworte sein, die ihr als Idee nutzen<br />

und im Team noch einmal konkret vorbereiten müsst�<br />

Januar<br />

Thema: Nicht alle schlafen! (Tiere im Winter)<br />

Meutenstunde: Welche Tiere bleiben im Winter in Deutschland?<br />

• Beginn mit einem Winterlied<br />

• Die Wölflinge haben viel aus den Weihnachtsferien zu erzählen�<br />

Wurden auch Tiere beobachtet?<br />

• Ratsfelsen – Versammlung: Was wollen wir in der nächsten Zeit<br />

tun? Die Meutenführung schreibt die Vorschläge der Kinder auf einem<br />

Plakat auf und macht auch selber Vorschläge� Erster Hinweis auf eine<br />

Anfang Februar geplante Meutenfahrt in eine Jugendherberge<br />

(Pfadfinderheim)<br />

• Nach soviel Erzählen und Beraten erst einmal ein Bewegungsspiel!<br />

Spiele zum Thema zum Beispiel: Welche Tiere bleiben im Winter<br />

bei uns? JA – NEIN – Stuhl�<br />

• Malen: Tiere, die im Winter bei uns bleiben� Wo leben sie?<br />

• Werken: Wir falten einen Vogel aus Papier (Anregungen finden<br />

sich in Bastelbüchern)<br />

• „Der Wölfling hilft, wo er kann�“ Diese Regel können wir auf das<br />

Thema beziehen� Wie können wir den Tieren im Winter helfen?<br />

• Schlussrunde, danach Meutenrat – Besprechung für das kommende<br />

Monatsprogramm�<br />

Meutenstunde: Wo leben unsere Tiere im Winter?<br />

• Jemand aus dem Team gibt den Wölflingen die Information über<br />

die Planungen der kommenden Meutenstunden�<br />

• Winterlied<br />

• Spiele: Tierfamilien (statt Meierfamilien)<br />

Wo haust wer? (wie das Einkaufsspiel)<br />

Puzzle einer Tierwohnung ( selbst gezeichnet und hergestellt) zusammensetzen�<br />

Kann ja auch im Rudel ausgetauscht werden�<br />

• Malen: eine angefangene Tiergeschichte nicht zu Ende erzählen, die<br />

Fortsetzung wird gemalt oder als Collage gestaltet� (Gemeinschaftsarbeit)<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Wie versorgen sich die Tiere im Winter?<br />

• Gespräch mit den Wölflingen, wer kann mit seinem Wissen <strong>zur</strong> Fragestellung<br />

beitragen?<br />

• Meutenlied<br />

• Spiele: Tastkim mit Kastanien, Nüssen, Sonnenblumenkernen u�a�m�<br />

(Futter der Tiere im Winter)<br />

Futtersuche (mit verbundenen Augen auf Strümpfen über Erbsen gehen)<br />

• Basteln: Aus dem Gespräch der 1� Meutenstunde hat sich vielleicht<br />

ergeben, dass wir Meisenglocken bauen wollen� Das Material ist vorhanden<br />

und wir bauen sie�<br />

• Schlussrunde: Den Hinweis auf die Meutenfahrt nicht vergessen�<br />

Wölflingsstufe A1/1


2/A1 Wölflingsstufe<br />

Meutenstunde: Unternehmen im Freien<br />

• Die Meute besucht einen Förster und beobachtet Tiere an der<br />

Futterkrippe<br />

• oder: die selbstgebauten Meisenglocken werden in der Nähe des<br />

Pfadfinderheimes aufgehangen – Beobachtung ob auch Vögel kommen?<br />

• oder: Spiele im Freien mit Einbeziehung des Themas: Tiere im Winter“<br />

• Schlussrunde: Die Informationsblätter <strong>zur</strong> Meutenfahrt in die<br />

Jugendherberge werden verteilt�


Februar<br />

Thema: Wir bereiten ein Karnevalsfest vor!<br />

Meutenstunde: Ideensammlung<br />

• Die Anmeldungen und das Geld für die Fahrt werden eingesammelt<br />

• Lieder<br />

• Ratsversammlung: Wir sammeln Ideen für das Meutenfest�<br />

Beschlüsse werden herbeigeführt� Arbeitseinteilung wird festgelegt�<br />

Wen wollen wir einladen? Vorschläge und Ideen werden realisiert�<br />

• Was passt zum Thema? Lieder, darstellendes Spiel usw�<br />

• Einladung an die Nachbarmeute wird geschrieben<br />

• Zur Auflockerung einige Lieblingsspiele der Wölflinge<br />

• Schlussrunde� Danach tritt der Meutenrat <strong>zur</strong> Besprechung der<br />

Wochenendfahrt zusammen�<br />

Wochenendfahrt in die Jugendherberge als SPM (Special Pack Meeting)<br />

• Das Programm wird vom Meutenteam vorbereitet�<br />

• Mit der Post erhalten einige ältere Wölflinge (Rudelsprecher) eine<br />

geheimnisvolle Geschichte zugeschickt – verbunden mit dem Auftrag,<br />

sie in der Schule oder beim Treffen am Nachmittag den anderen<br />

Wölflingen zu erzählen�<br />

• Nach der Anreise und dem Einrichten in den Zimmern wird die<br />

Spielkleidung hergestellt��� Lieder gesungen usw�<br />

• Wenn Schnee liegt, könnte man das Thema „Polargeister“ nehmen<br />

und im Freien spielen (Immer darauf achten, dass kein Wölfling friert)<br />

• Gibt es keinen Schnee könnte das Thema „Weltreise“ sein�<br />

Meutenstunde: Vorbereitung auf das Karnevalsfest<br />

• Gesprächsrunde: „Ich will ein guter Freund sein����“ Was machen<br />

wir beim Fest mit unseren eingeladenen Gästen der Nachbarmeute?<br />

• Raumschmuck basteln, Spiele überlegen und vorbereiten, Sketsch<br />

einüben – diese Dinge könnten als Aufgabe an einzelne Rudel gegeben<br />

werden�<br />

• Schlussrunde: Mit dem Hinweis in der zum Thema passenden<br />

Karnevalsverkleidung zu kommen, an die Kekse, Chips und Getränke<br />

denken�<br />

Meutenstunde: Karnevalsfeier<br />

• Da ich euer Thema nicht kenne – kann ich hier nur die Vorschläge<br />

geben: Achtet darauf, dass auch beim Fest „Ruhe“ und „Bewegung“<br />

in einer guten Harmonie sind� Alle Spielmaterialien bereitliegen müssen�<br />

SPASS ist Trumpf, es soll ein fröhliches Fest werden�<br />

• Schlussrunde mit einem ruhigen Lied, damit die Wölflinge nicht so sehr<br />

aufgedreht den Heimweg antreten�<br />

Meutenstunde: Was ihr wollt!<br />

• Die Meute hat im Meutenraum einen Baum, an dem viele Wunschzettel<br />

hängen – Spiele, Lieder, Basteln, Ideen��� also was ihr wollt� Heute<br />

soll die Gelegenheit sein, einmal die Wünsche zu erfüllen� So hat jeder<br />

die Möglichkeit, mit- und selbst zu gestalten� Wer seinen Spielwunsch<br />

erfüllt bekommt, könnte es ja auch selbst erklären und anleiten (mit<br />

etwas Hilfe?)<br />

• Informationen zum Wölflingssommer in Immenhausen<br />

• Schlussrunde<br />

Wölflingsstufe A1/3


4/A1 Wölflingsstufe<br />

März<br />

Thema: Wie kommt ein Brief zu mir ins Haus?<br />

Wir informieren uns über die Post<br />

Meutenstunde: Wer hat uns denn da geschrieben?<br />

• Mit einem großen Brief geschrieben von der Partnermeute (als<br />

Dankeschön für die Karnevalsfeier) kann die Meutenstunde beginnen�<br />

• Frage: Wie funktioniert es mit der Post?<br />

• Spiel: Stille Post<br />

Informationen – Weitergabe – verschiedene Spiele, Worte zusammen<br />

setzen, Geheimschriften<br />

• Schlussrunde, mit der Bitte, zum nächsten Treffen gestempelte<br />

Briefmarken mitzubringen� Anschließend Meutenrat<br />

Meutenstunde: Die Welt der Briefmarken<br />

• Warum gibt es Briefmarken?<br />

• Auf einer Weltkarte sehen wir uns an, woher diese Briefmarken<br />

kommen�<br />

• Vorbereitungen – Besuch bei der Post – Was wollen wir dort alles<br />

erfragen?<br />

• Spiele Aus aller Welt (seht doch einmal in den Spielesammlungen,<br />

Spielekartei oder ähnlichem nach, es finden sich sicher eine Menge)<br />

• Wir schreiben jeder einen kleinen Brief an Freunde, Oma oder Tante����<br />

• Schlussrunde mit der Information, beim nächsten Treffen sehr pünktlich<br />

zu sein, denn es soll <strong>zur</strong> Post gehen�<br />

Meutenstunde: Besuch bei der Post<br />

• Wir besichtigen die Post (ein Vater der Wölflinge konnte uns den<br />

Besuch vermitteln)<br />

• Die Wölflinge haben die Gelegenheit, die Fragen, die sie haben, zu<br />

stellen�<br />

• Wir geben die Briefe in den Briefkasten bei der Post und sehen, wie<br />

diese weiter befördert werden�<br />

• Wir vergessen nicht, uns mit einem selbst gemalten Bild bei dem Vater<br />

für die Besichtigung zu bedanken�<br />

• Rückweg nach Hause<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Wollen wir Kontakte?<br />

Mit dem Team haben wir beim letzten Meutenrat überlegt, ob wir die<br />

Brieffreundschaft mit einer anderen Meute in einem anderen Land haben<br />

möchten� Wir haben uns dafür entschieden und uns mit der Post Box<br />

Sekretärin in Verbindung gesetzt�<br />

• Die Wölflinge berichten von den Reaktionen der Freunde und<br />

Verwandten auf ihren Brief�<br />

• Die Idee der Brieffreundschaft wird vorgestellt und wir entscheiden uns<br />

(wegen der Sprache) für einen Kontakt mit einer Meute in Österreich�<br />

• Wir machen Fotos von uns und entwerfen den ersten Brief um uns<br />

unseren Brieffreunden vorzustellen�<br />

• Meutenlieder aus der Musikbox (Das ist ein beklebter Schuhkarton –<br />

Box, in der wir auf kleinen Kärtchen die Titel unserer Lieblingslieder<br />

aufgeschrieben haben – und wenn es keine Lieder gibt, die zum Thema<br />

passen, wir aber singen möchten��� ziehen wir ein Kärtchen und<br />

singen dann das Lied)<br />

• Schlussrunde


April<br />

Thema: Wölfe im Dschungel<br />

Meutenstunde: Vorbereitung der Neulinge auf das Versprechen<br />

• Meutenlied<br />

• Spiele zum Thema „Dschungel“<br />

• Erzählen einer Episode aus dem Dschungelbuch<br />

• Gespräch: „Der Wölfling nimmt Rücksicht auf andere!“<br />

• Regeln und Versprechen im Wortlaut<br />

• Lied „Komm lauf mit uns hinaus���“<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Wolfslauf im Freien<br />

• Der Meutenrat hat einen Wolfslauf vorbereitet und von der Sippe<br />

einige Pfadfinder gebeten, dabei einen Posten zu übernehmen�<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Auseinandersetzung mit Fremden und Freunden<br />

• „Die grauen und die grünen Felder“ von Ursula Wölfel<br />

(Ravensburger TB)� Hier gibt es einige Problemgeschichten die<br />

Wölflinge verstehen können – und sich dann damit auseinandersetzen<br />

können�<br />

• Wie können wir wo helfen? (Der Wölfling hilft, wo er kann)�<br />

Verhaltensänderung und Abbau von Vorurteilen gegenüber Minderheiten�<br />

• Oft haben die Wölflinge auch eigene Erfahrungen – lasst sie erzählen,<br />

oder es im Rollenspiel darstellen�<br />

• Sucht Spiele, die zu diesem Themenkomplex passen können�<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Versprechen der Neulinge<br />

• Wir gehen zu unserem „Ratsfelsen“, suchen uns eine Lichtung im<br />

Wald, fahren mit dem Bus an den Stadtrand oder bleiben einfach im<br />

Heim�<br />

• Wir singen ein Wölflingslied z� B� „Des Nachts wohl�����“<br />

• Die Meute stellt sich in den Kreis und der Meutenführer fragt die<br />

Wölflinge, ob es für die Neulinge zwei Führsprecher gibt? Genauso wie<br />

Mowgli im Dschungel die Führsprecher <strong>zur</strong> Aufnahme in das Rudel<br />

benötigte, finden sich meist zwei Kinder, die eine positive Aussage zum<br />

neuen Wölfling machen können (Hat bisher immer geklappt)� Die<br />

Neulinge treten, nachdem alle noch einmal zusammen den<br />

Versprechenstext gesagt haben, in den Kreis und bekommen von<br />

einem ihrer Führsprecher das Halstuch überreicht�<br />

Bei dieser Feier sollte die Fröhlichkeit vorherrschen� Falscher Pathos ist<br />

nicht am Platz, denn es ist nicht kindgemäß� Feuer, Fackeln und ähnliches<br />

sind, wenn überhaupt, Sache der Pfadfinderstufe!<br />

Neben dem Versprechen könnte also auch ein tolles Fest gefeiert werden<br />

mit Kuchen, fröhlichen Spielen, denn wir freuen uns, neue Freunde für die<br />

Meute aufgenommen zu haben�<br />

• Schlussrunde� Mit dem Hinweis, wo wir uns bei dem nächsten Termin<br />

treffen<br />

Wölflingsstufe A1/5


6/A1 Wölflingsstufe<br />

Mai<br />

Themenschwerpunkt: Was wächst denn da?<br />

Meutenstunde : Im Wald<br />

• Wir treffen uns an einem vorher vereinbarten Punkt am Waldrand,<br />

den alle mit dem Fahrrad leicht erreichen können<br />

• Wir machen einige Spiele, die die Meutenführung in Immenhausen bei<br />

der Wirkstatt Natur kennen gelernt hat� Zum Beispiel:<br />

Übungen mit dem Spiegel<br />

Naturmemory<br />

Geräuschememory<br />

• Wir bauen ein kl<strong>eines</strong> Feen-Dorf���oder auch ein Kunstwerk aus<br />

Naturmaterialien<br />

• Schlussrunde mit Lied<br />

Meutenstunde : Auf der Wiese und am Wasser<br />

Einige Tage vor dem Treffen bekommen die Wölflinge einen Brief von der<br />

Meutenführung� Es ist darin der Ort angegeben, an dem die nächste<br />

Botschaft <strong>zur</strong> Zeit des Meutentreffens zu finden ist� (Jedes Rudel findet<br />

seine Informationen an einer anderen Stelle – aber alles in Sichtweite<br />

voneinander entfernt)<br />

• Die Wölflinge treffen die Meutenführung am Bach und in der Nähe die<br />

Botschaft mit ihrer Aufgabe�<br />

• Thema Natur – bezogen auf die Umgebung<br />

• Lieder<br />

• Tobespiele<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Wie sieht es in der Stadt aus?<br />

• Treffen im Heim, erste Informationen über das Pfingstlager des Landesverbandes,<br />

des Stammes, der Meute� Ausgabe der Anmeldebögen<br />

usw�<br />

• Ratsversammlung: Was wollen wir in der nächsten Zeit tun?<br />

• Gang durch die Stadt� Wo gibt es denn hier das nächste grüne<br />

Fleckchen? Zu den nächsten Kinderspielplätzen – Wir testen diese und<br />

machen unsere eigene Tauglichkeitsbewertung�<br />

• Schlussrunde mit der Erinnerung an die Meldungen für das Pfingstlager<br />

und den Teilnahmebeitrag�<br />

• Meutenrat im Heim: Besprechungen bezüglich des Pfingstlagers, der<br />

notwendigen Vorbereitungen und Planungen der nächsten Meutenstunden�<br />

Meutenstunde: Spiele im und am Heim<br />

• Bekanntgabe der Planungen des Meutenrates<br />

• Anmeldungen und Gelder für das Pfingstlager einsammeln<br />

• Spiele am laufenden Band<br />

• Schlussrunde mit den Informationen Meutenwandertag – Vereinbarung<br />

des Treffpunktes�<br />

Am Sonntag nach dieser Meutenstunde findet die traditionelle Meutenwanderung<br />

mit den Eltern statt�<br />

Bitte beachten: Diese Ideensammlung muss im Bezug auf das Pfingstlager<br />

und dessen Vorbereitung in jedem Jahr individuell aktualisiert werden,<br />

denn Pfingsten gehört zu den beweglichen Feiertagen�


Juni<br />

Themenschwerpunkt: Der Sommer beginnt<br />

Meutenstunde: Die Trolle<br />

• Wir sammeln Naturmaterialien und bauen Stockpuppen daraus�<br />

Eine frisch erfundene Trollgeschichte wird erzählt und von allen weiter<br />

gesponnen� Daraus entsteht ein Puppenspiel, das wir bei einem Gartenfest,<br />

zu dem die Meute einlädt, den Eltern vorspielen�<br />

Meutenstunde: Freibadbesuch<br />

• Hier ist darauf zu achten, dass alle Kinder die Erlaubnis der Eltern<br />

haben (siehe dazu Rechtsfragen für Gruppenleitungen)<br />

• Üben von Liedern für den Singewettstreit beim Pfingstlager<br />

• Letzte Absprachen – Beantwortung der Fragen zum Pfingstlager<br />

• Schlussrunde<br />

Pfingstlager<br />

• des Landesverbandes, des Stammes oder auch der Meute<br />

Meutenstunde: Der Sommer ist da!<br />

• Auf dem Weg zum nahen Wald<br />

• Baumbudenbau, Hüttenbau, je nach Möglichkeiten der Umgebung<br />

und den Fähigkeiten der Wölflinge<br />

• Spiele im Freien<br />

• Schlussrunde<br />

Am Wochenende wird ein Abendspaziergang bis zum Dunkelwerden<br />

veranstaltet� Gibt es Fledermäuse in der Umgebung oder lassen sich<br />

andere Tiere in der Dämmerung beobachten? Fragt doch einmal den<br />

zuständigen Förster, im Schulbiozentrum oder der Ökostation – sie begleiten<br />

euch sicher sehr gerne�<br />

Wölflingsstufe A1/7


8/A1 Wölflingsstufe<br />

Juli<br />

Themenschwerpunkt Wasser bringt Kühlung<br />

Meutenstunde: Freibadbesuch<br />

• Spiele am und im Wasser lassen sich reichlich finden�<br />

• Schlussrunde mit der Erinnerung, den Beitrag zum Sommerlager<br />

einzuzahlen<br />

Meutenstunde: Wo ist der Schnee vom letzten Winter<br />

(Der Kreislauf des Wassers)<br />

• Experimente mit dem Wasser (Spiel das Wissen schafft)<br />

• Verdunstung, Wolken, Regen<br />

• Spiele mit Wasser<br />

• Eventuell Besuch des Klärwerkes, des Schiffshebewerkes<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Expedition ins Schilf<br />

• Der Bach, der See, der Teich, der Fluss als Lebensraum der Tiere<br />

• Welche Dinge gehören nicht ins Wasser bzw� ans Ufer?<br />

Wir machen eine kleine Reinigungsaktion und die Presse berichtet,<br />

denn wir stellen die Sammlung auf dem Marktplatz aus�<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde: Wasser hat keine Balken!<br />

• Wir bauen mit Naturmaterialien kleine Boote und lassen sie zu<br />

Wasser��� doch das kann auch auf den Wölflingssommer in Immenhausen<br />

verschoben werden�<br />

• Letzte Absprachen <strong>zur</strong> Abfahrt zum Wölflingssommer


August<br />

Sommer, Sonne, Sommerferien = Ferienzeit<br />

Anfang August ist immer auch Wölflingssommer in Immenhausen<br />

Die Ferien beginnen für die Wölflinge schon mit der Anreise� Deshalb<br />

denken wir, die Bundesbahn ist die beste Form� Das Schöne Wochenendticket<br />

oder der Gruppenfahrschein machen die Anreise recht günstig�<br />

Aber das können wir miteinander heraus bekommen� Aber letztlich ist es<br />

eure Entscheidung, denn die Anreisekosten übernimmt die Meute ja<br />

schließlich auch selbst�<br />

Die Lagerkosten sind günstig und das gesamte Lager natürlich kindgerecht�<br />

Vollverpflegung, der Lagerplatz und die Materialkosten für<br />

Programme sind in den Lagerkosten enthalten� Dieses einmalige Angebot<br />

kann sich eigentlich keine Meute entgehen lassen und außerdem gibt es<br />

ja für viele von euch die Möglichkeit, noch einen entsprechenden Lagerzuschuss<br />

bei der Stadt/Gemeinde zu beantragen� Die aktuellen Daten<br />

werden u� a� im Bundes-Rundbrief veröffentlicht�<br />

Die Unterbringung erfolgt in euren eigenen, weißen Schlafzelten� Größere<br />

Zelte für gemeinsame Veranstaltungen, Basteln, Werken, Spielen oder<br />

Abendrunden besorgen wir�<br />

Die Verpflegung werden wir zentral regeln� Wir haben da bei den letzten<br />

Wölflingssommern schon Erfahrungen sammeln können� Die Verpflegung<br />

werden wir von einem Team (manchmal sicher auch unter Mitarbeit einer<br />

Meute) zubereiten� Wir möchten damit allen Meutenführungen mehr Zeit<br />

für das Programm mit den Kindern geben�<br />

Das Motto und somit der Programmschwerpunkt wechselt in jedem Jahr,<br />

doch es ist immer interessant und abwechslungsreich�<br />

Das Lagerteam, einige erfahrene Meutenführungen (ohne eigene Meute)<br />

wird euch im Lager unterstützen� Wir bieten AG‘s an, planen die<br />

Abendgestaltung, sicher auch das Geländespiel, den Wolfslauf und<br />

können euch bei den individuellen Planungen, zum Beispiel beim Gang<br />

ins Schwimmbad, begleiten� Na, neugierig geworden?<br />

Nicht lange zögern, sofort das Anmeldeformular in Immenhausen anfordern,<br />

ausfüllen und ab damit�<br />

Auf viele motivierte Meuten freuen wir uns schon jetzt und grüßen mit Gut<br />

Jagd!<br />

Wölflingsstufe A1/9


10/A1 Wölflingsstufe<br />

September<br />

Themenschwerpunkt: Wieder daheim<br />

Meutenstunde: ohne festes Thema<br />

• Berichte aus den Ferien mit den Eltern; aber auch Dias, Fotos, vom<br />

Wölflingssommer<br />

• Spiele am laufenden Band (Spielkartei)<br />

• Gespräch mit den Wölflingen aus dem Themenbereich Umwelt in<br />

Bezug zu den Regeln<br />

• Die Wölflinge bekommen Zeit, um sich im Rudel- oder Meutengespräch<br />

über das künftige Programm zu unterhalten�<br />

• Der Wunschbaum bekommt neue Zettel mit Wünschen angeheftet<br />

(siehe Februar)<br />

• Schlussrunde mit einer kleinen Geschichte, einem Lied<br />

• Die sieben älteren Wölflinge, die demnächst in die Pfadfinderstufe<br />

wechseln sollen, bleiben noch etwas länger da� Gespräch <strong>zur</strong> Vorbereitung<br />

auf die neue Stufe�<br />

• Meutenrat<br />

Meutenstunde ohne festes Thema<br />

• Bekanntgabe der Meutenratsbeschlüsse<br />

• Spiele<br />

• Wir bauen Hand-, Stock- oder Tütenpuppen<br />

• Spiele, Lieder<br />

• Schlussrunde mit der Frage: „Wo sind������ nach den Ferien geblieben?“<br />

Wer kann sie wieder an die Treffen erinnern?<br />

Vielleicht hat die 2� Meutenstunde nach den langen Sommerferien<br />

ergeben, dass die Meute geschrumpft ist� Schickt einen Brief an die<br />

Kinder, die nicht mehr kommen, und berichtet, was in der nächsten Zeit<br />

an interessanten Dingen geplant ist�<br />

Meutenstunde: alternativ zu euren Meutenratsbeschlüssen<br />

• Wir toben uns aus, um Ruhe für den folgenden Punkt zu haben<br />

• Weiterbau der Puppen, bemalen, bekleiden<br />

• Spiele<br />

• Wir überlegen eine Geschichte, die wir mit den Puppen spielen<br />

können�<br />

• Schlussrunde<br />

• Meutenrat – Gast beim Meutenrat der / die zukünftige Sippenführerin�<br />

Themen könnten sein:<br />

Übergabe der älteren Wölflinge in die Pfadfinderstufe<br />

Neuwerbung bzw� die Kinder der Warteliste werden angeschrieben<br />

und eingeladen, ein Meutentreffen einmal mit zu erleben�<br />

Programmplanung unter Einbeziehung der Vorschläge der Wölflinge<br />

Reinigungsplan des Heimraumes<br />

Beratung, wer aus dem Team welchen Kurs des Landesverbandes<br />

besucht<br />

Meutenstunde:<br />

• Treffen am Heim<br />

• Spiele draußen, die Große Jagd (Geländespiel in den vier Rudeln)�<br />

• Schlussrunde


Oktober<br />

Themenschwerpunkt: Abschied und Begrüßung<br />

Meutenstunde: Abschied von der Meute<br />

• Die Meutenführung hat diejenigen Wölflinge, die in die Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinderstufe wollen bzw� sollen ausgewählt und mit ihnen<br />

darüber schon gesprochen�<br />

• Der bzw� die zukünftigen Sippenführungen haben schon den<br />

gesamten September am Meutenprogramm teilgenommen und sind<br />

an der Planung des Stufenübertritts beteiligt�<br />

• Geplant wird ein Abschiedsfest, bei dem nach dem Höhepunkt die<br />

Meute das Abschiedslied singt� Die älteren Wölflinge verabschieden<br />

sich und werden von der Sippenführung hinausgeführt�<br />

• Das Meutenfest klingt aus�<br />

• Die Gilde hat für die neue Sippe Wegzeichen ausgelegt und erwartet<br />

die neuen Mitglieder an einem geheimnisvollen Ort�<br />

• Sie werden begrüßt und in der Gilde aufgenommen (das heißt nicht,<br />

dass sie ihr Pfadfinderversprechen hier und jetzt geben!) Eventuell<br />

können sie ihr Wölflingshalstuch gegen das der Pfadfinderstufe eintauschen,<br />

andernfalls sollten sie bis zum Versprechen das Wölflingshalstuch<br />

weitertragen, denn sie sind ja keine Neulinge im Stamm�<br />

Die Meutenführung hat Handzettel an einer Schule verteilt (nicht vergessen,<br />

den Rektor um Erlaubnis zu fragen), vom Stufenübergang in der<br />

Zeitung berichtet, mit dem Hinweis, es können wieder neue Kinder in die<br />

Wölflingsstufe kommen� Die Eltern werden informiert, die jüngeren Geschwister<br />

können aufrücken oder auf einem gut besuchten Spielplatz<br />

wird mit allen aus dem Stamm eine Werbeaktion gestartet�<br />

Meutenstunde<br />

• Heute findet ein offener Spielnachmittag im Heim statt� Viele Überraschungen,<br />

wirkungsvolle Spiele, Mixmilch oder Sprudelbar, Dias,<br />

Fotopräsentation von Meutenaktionen und vom Wölflingssommer sind<br />

vorbereitet�<br />

• Die Wölflinge führen ihr selbstausgedachtes Puppenspiel vor�<br />

• Schlussrunde für die Wölflinge<br />

• Nach Programmschluss besteht für interessierte Eltern die Möglichkeit,<br />

sich bei der Meutenführung über die Meute, den Stamm, den Bund<br />

und Programminhalte zu informieren�<br />

• Auf jeden Fall aber sollte nicht vergessen werden, die Namen und<br />

Anschriften der Interessierten zu notieren�<br />

Meutenstunde: Die Meute ist gewachsen<br />

• Spiele am laufenden Band<br />

• Erzählen (eventuell Dschungelbuch) um für die Neuen die Begrifflichkeiten<br />

schneller zu klären<br />

• Namen und Anschriften der Neuen notieren<br />

• Schlussrunde mit dem Hinweis, was es beim nächsten Treffen gibt<br />

(um die Neugierde zu wecken) und der Bitte, noch weitere Kinder<br />

mitzubringen, die Wölflinge werden können�<br />

Meutenstunde: Herbstanfang<br />

• Begrüßungsspiel zum besseren Kennenlernen und Namenlernen<br />

• Das Meutenteam hat Blätter verschiedener Bäume mitgebracht, mit<br />

denen Blätterdruck gemacht wird� Die „erfahrenen“ Wölflinge bestim-<br />

Wölflingsstufe A1/11


12/A1 Wölflingsstufe<br />

men die Blätter� Nebenbei finden Gespräche über das Leben in der<br />

Meute statt�<br />

• Herbstlieder<br />

• Tobespiele<br />

• JA – NEIN – Stuhl (Quizfragen – Vorbereitung der Fragen nicht vergessen)<br />

• Neueinteilung der Rudel<br />

• Schlussrunde


November<br />

Themenschwerpunkt : Programm bunt gemischt<br />

Meutenstunde<br />

• Erzählen der Geschichte von „Kim“ von Rudyard Kipling�<br />

(Es geht hier um den Abschnitt, wie Kim das Spiel mit den Edelsteinen<br />

spielt)<br />

• Kimspiele<br />

• Meutenlieder<br />

• Informationen <strong>zur</strong> Stammesfahrt (Nikolausfahrt)<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde<br />

• Stadtspiel oder bei schlechtem Wetter<br />

• Spielerisches Kennenlernen der Regeln, Versprechen, Spielhintergrund<br />

usw�<br />

• Meutenlieder<br />

• Schlussrunde<br />

• Anschließend Meutenrat für die Planungen der kommenden Zeit<br />

Meutenstunde: Zeitung<br />

• Die Wölflinge erhalten verschiedene Zeitungen zum Spielen und<br />

Vertrautmachen mit dem Material, zum Beispiel: Wer reißt die längste<br />

Schlange? Fußball mit dem Papierball, Zielwurf mit dem Papierball in<br />

gefaltete Tüte, Hüte, Tiere, Schiffe u�ä� falten<br />

• Gespräch über Zeitungen� Was steht darin, für wen werden sie<br />

gemacht? Wozu dienen sie? Welche Arten gibt es? Wie werden sie<br />

hergestellt? Was ist eine Nachricht? Was bedeutet Information? Arten<br />

der Information? (Klar, diese Ideen reichen für ein langes Programm,<br />

man kann sich aber gezielt einzelne Themen auswählen)<br />

• Verteilung der Anmeldung <strong>zur</strong> Nikolausfahrt – Stammesfahrt<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde Zeitung<br />

• Wir haben uns über die Zeitung unterhalten, wollen wir nicht<br />

einmal eine eigene Wölflingszeitung zum Jahresende herausbringen?<br />

• Was soll darin stehen? Wölflinge malen, schreiben und berichten�<br />

Rätsel, Scherzfragen, Witziges – alles hat seinen Platz und kann als<br />

Kopiervorlage vorbereitet werden�<br />

• Entscheidung über die Titelseite<br />

• Beim nächsten Treffen gibt es die Meutenzeitung frisch aus dem<br />

Kopierer<br />

• Wer geht mit zum Kopierladen?<br />

• Schlussrunde und letzte Informationen <strong>zur</strong> Nikolausfahrt�<br />

• Der Meutenrat bereitet das Programm der Nikolausfahrt vor –<br />

Absprache auch mit dem Stammesrat�<br />

Wölflingsstufe A1/13


14/A1 Wölflingsstufe<br />

Dezember<br />

Themenschwerpunkt: Advent<br />

Meutenstunde:<br />

• Einsammeln der Meldungen <strong>zur</strong> Nikolausfahrt<br />

• Vorbereitung der Neulinge, während der Nikolausfahrt das Versprechen<br />

zu geben�<br />

• Basteln von Weihnachtssternen aus verschiedenen Materialien<br />

(Bastelbücher)<br />

• oder Herstellung von Wichtelgeschenken für die Fahrt<br />

• oder Herstellung von Süßigkeiten/Backen für die Fahrt<br />

• Üben für die Nikolausfeier während der Stammesfahrt<br />

• Schlussrunde mit den Informationen wann und wo wir uns zum<br />

Start der Nikolausfahrt treffen�<br />

Stammesfahrt in die Jugendherberge<br />

– Organisiert vom Stammesrat –<br />

Meutenstunde: Musik<br />

• Lieder<br />

• Jeder hat sein Instrument von zu Hause mitgebracht ��� oder wir<br />

basteln uns Rhythmusinstrumente aus kostenlosem Material� Vielleicht<br />

kann man sich auch in der Schule oder beim Landesverband Orff-<br />

Instrumente ausleihen�<br />

• Meuten- und/oder auch Adventslieder werden begleitet�<br />

• Singspiele<br />

• Schlussrunde<br />

Meutenstunde<br />

• Wie das Meutentreffen vorher aber variiert� Einüben von musikalischen<br />

Stücken für die gemeinsame Weihnachtsfeier�<br />

• Die Bastelarbeiten werden fertig gestellt�<br />

• Falls es bei der Stammesfahrt nicht geklappt hat – Aufnahme der<br />

Neulinge in die Meute�


Brauchtum in der Wölflingsstufe<br />

Sicher werden sich Stammesgründer nicht nur den Stammesnamen<br />

überlegen, sondern auch, in welcher Form der Stamm Rituale einführt�<br />

Eine Möglichkeit ist sicher, andere Stämme nach ihren Erfahrungen zu<br />

fragen� Doch es wird bei drei Befragungen fünf verschiedene Tipps geben<br />

– also unser Problem oder unsere Chance, dies ist im BdP nicht festgelegt�<br />

Nur: Rituale gehören zum Gruppenleben, geben Halt und Orientierung�<br />

Hier beschreibt Klette, wie sie es in der Meute Baghira praktiziert hat:<br />

Ratsfelsen, Meisterworte und Wimpel<br />

oder die Sache mit dem Brauchtum in der Meute�<br />

Brauchtum und Tradition in der Meute, dass hört sich für viele sicher<br />

nach Geschichtsstunde und alten Socken an – hat aber damit sehr,<br />

sehr wenig zu tun� Gelebtes Brauchtum in der Meute erleichtert<br />

einfach die Arbeit mit den Wölflingen� Beginnen wir einfach mal mit<br />

neuen Kindern, die Wölfling werden wollen� Nach einigen<br />

Schnupper-Gruppenstunden wird ein Kind fest angemeldet, und<br />

dann wird es am Ratsfelsen in die Meute aufgenommen� Mowgli<br />

brauchte, im Dschungelbuch, bei der Aufnahme in die Sionie-Meute<br />

am Ratsfelsen zwei Fürsprecher� Das waren Baghira und Balu� Ebenso<br />

brauchen Kinder, die neu in die Meute kommen, zwei Fürsprecher�<br />

(Ich habe noch nie erlebt, dass es die nicht gab�) Diese beiden<br />

Fürsprecher haben dann Patenschaftsaufgaben gegenüber dem<br />

neuen Wölfling� Mal erklären sie ein Spiel, ein andermal helfen sie<br />

dabei, ein AB-Päckchen zusammenzustellen (weil alle anderen<br />

schon eins haben�) Sie zeigen, wo was im Heim hingeräumt wird,<br />

oder holen den Neuen auch schon mal von zu Hause ab�<br />

Ja, und dann die Sache mit dem Ratsfelsen� Am Ratsfelsen darf<br />

jeder sprechen und jeder wird gehört� Schwierigkeiten, Stress, Probleme,<br />

die in der Meute auftauchen, werden am Ratsfelsen besprochen,<br />

und man versucht, gemeinsam Lösungen zu finden� Für mich<br />

ist der Ratsfelsen ein Mittel, um Demokratie zu lernen und Mitbestimmung<br />

zu üben� Ich fand es übrigens immer besser, einen transportablen<br />

Ratsfelsen zu haben, der am Wimpel hängt� Auch am Wochenende,<br />

im Sommerlager, beim Museumsbesuch oder wo man<br />

auch immer mit der Meute gerade ist, muss eine Meute vielleicht am<br />

Ratsfelsen etwas regeln, und dann kann man nicht warten, bis man<br />

zum Beispiel bei seinem alten Baumstumpf am Heim ist�<br />

Aber Meisterworte – „Ich und du und du und ich wir sind vom gleichen<br />

Blute!“ Was soll denn dieser schwulstige Spruch? Mowgli musste<br />

im Dschungel die Meisterworte in allen Sprachen beherrschen, damit<br />

Vögel und Schlangen, Elefanten und Nilpferde ihm helfen können�<br />

Hat die Meute nun etwas besonderes Schwieriges und Aufregendes<br />

vor, wie etwa eine eigene Zirkusvorstellung, einen Auftritt beim<br />

Singewettstreit oder ein Besuch beim Bürgermeister, helfen die<br />

Meisterworte, den Wölflingen für das Vorhaben Mut zu machen, da<br />

die Meute sich im Kreis zusammenstellt, alle ganz bei der Sache sind,<br />

sich konzentrieren und die Meisterworte sprechen� Übertragen auf<br />

unsere Sprache heißt es dann: „Hey, wir sind cool, sowieso die Besten,<br />

und wir werden das Ding jetzt gemeinsam voll easy abziehen!“<br />

Brauchtum hat also wirklich etwas mit Meute und Wölflingen zu tun�<br />

Brigitte Christiansen – im Kiepenkerl NRW<br />

Wölflingsstufe A1/15


Anhang<br />

2� Pfadfinder/-innenstufe<br />

100-Tage-Programm für die Pfadfinderstufe<br />

Die Fahrt


100-Tage-Programm für die Pfadfinderstufe<br />

Allgemeine Vorbemerkungen<br />

Für wen ist dieses Programm ?<br />

Das 100-Tage-Programm richtet sich vor allem an Sippen� Dabei ist es<br />

unwichtig, ob sie nur einzelne neue Mitglieder geworben haben oder ob<br />

sie sich komplett aus neuen Mitgliedern ohne Pfadfindererfahrung gebildet<br />

haben� Das Programm ist abwechslungsreich und soll einen möglichst<br />

umfangreichen Überblick darüber vermitteln, was man in der Pfadfinderstufe<br />

im BdP erleben kann� Die Sippenstunden bauen zwar aufeinander<br />

auf, können aber problemlos in der Reihenfolge verändert werden�<br />

Manche Sippenstunden können auch gut mit der gesamten Gilde durchgeführt<br />

werden� Ausgedacht haben sich das Ganze die Mitarbeiter des<br />

Bundesarbeitskreises der Pfadfinderstufe�<br />

Was muss bei der Anwendung beachtet werden?<br />

Unser Programm enthält zwölf komplett ausgearbeitete Sippenstunden�<br />

Ob das Programm gelingt, hängt allerdings in erster Linie von euch ab�<br />

Dazu ist es wichtig, dass ihr euch das ganze Programm einmal komplett<br />

durchlest� Vieles werdet ihr so übernehmen können, oft werdet ihr unsere<br />

Vorschläge aber auch eurer Situation vor Ort anpassen müssen� Vielleicht<br />

möchtet ihr aber auch einzelne Sippenstunden weglassen und durch<br />

eigene Ideen ersetzen - auch das ist natürlich kein Problem! Immer solltet<br />

ihr das Alter eurer Sipplinge, das pfadfinderische Vorwissen und vor allem<br />

euren Terminkalender beachten� Überlegt, wann ihr welche der Sippenstunden<br />

durchführen wollt und tragt alles in einen Vierteljahresplan ein�<br />

Gestaltung von Sippenstunden<br />

Was gehört zu jeder Sippenstunde?<br />

Sippenstunden haben feste Bestandteile, die bei jedem Treffen vorkommen�<br />

Wichtig ist aber, dass die Reihenfolge nicht immer identisch sein<br />

muss� Zu einer „normalen“ Sippenstunde gehören:<br />

Vorbereitung<br />

Die Qualität einer Sippenstunde hängt auch von der Vorbereitung ab!<br />

Zehn Minuten vor der Sippenstunde mit der Vorbereitung anzufangen,<br />

reicht leider nicht��� oft müssen Materialien eingekauft oder Hilfsmittel<br />

vorbereitet werden�<br />

Begrüßungsritual:<br />

Rituale sind für eine Gruppe wichtig, weil sie den Zugehörigkeitsgefühl<br />

und den Zusammenhalt stärken� Das wichtigste Merkmal <strong>eines</strong> Rituals ist,<br />

dass es immer gleich bleibt und zu bestimmten Anlässen wiederholt wird�<br />

In vielen Stämmen gibt es bereits Rituale, die von den Sippen übernommen<br />

werden� Noch besser ist es, wenn ihr euch eigene Rituale ausdenkt,<br />

die zu euch passen� Ein Begrüßungsritual ist deshalb sinnvoll, weil dann<br />

alle wissen, dass das Programm nun beginnt�<br />

Pfadfinderstufe A2/1


2/A2 Pfadfinderstufe<br />

Ablauferklärung:<br />

Egal, was ihr in einer Sippenstunde vorhabt: es macht immer Sinn, am<br />

Anfang einmal zu erläutern, was für heute auf dem Programm steht�<br />

Dann weiß jeder, was ihn erwartet� Wichtig ist es auch, zu erklären, warum<br />

ihr etwas macht� Wenn ihr z� B� in einer Stunde lernt, wie man eine Kohte<br />

aufbaut, ist es sinnvoll, zu erklären, dass man dieses Wissen auf der nächsten<br />

Fahrt anwenden kann�<br />

Spielen:<br />

Auflockerung, Ausgleich, Abwechslung, Spaß: es gibt viele Gründe, in der<br />

Sippe viel und gern zu spielen� Deshalb sollte zu einer Gruppenstunde<br />

auch ein Spiel gehören - mindestens�<br />

Hauptteil:<br />

Hier findet das eigentliche Thema der Sippenstunde statt� Wichtig ist, dass<br />

es hier einen Zusammenhang zum Gesamtprogramm der Sippe gibt: den<br />

Aufbau der Kohte zu üben, macht nur Sinn, wenn auch wirklich eine Fahrt<br />

oder ein Lager ansteht!<br />

Singen:<br />

Die Pflege unserer Singekultur gehört auch <strong>zur</strong> Sippenstunde� Das gemeinsame<br />

Singen stärkt die Gemeinschaft� Wenn ihr keinen Gitarrenspieler<br />

habt, ladet euch ab und zu einen ein!<br />

Sippenpalaver:<br />

Hier spielt es eigentlich keine Rolle, ob dieser Punkt eher am Anfang oder<br />

am Ende der Sippenstunde steht� Hauptsache, ihr plant einen festen<br />

Zeitpunkt ein, an dem kurz alles besprochen werden kann, was in der<br />

Sippe wichtig ist: Aktuelles aus dem Stammesrat, Elternbriefe, LOGO,<br />

Sippenkasse, was beim nächsten Mal mitgebracht werden soll, Anwesenheitsliste<br />

etc�<br />

Abschlussritual / -kreis:<br />

Was für das Anfangsritual gilt, ist natürlich auch für den gemeinsamen<br />

Abschluss der Sippenstunde wichtig� Eine beliebte Möglichkeit ist „Nehmt<br />

Abschied Brüder“ zu singen - es gibt aber auch andere passende Lieder�<br />

Auf jeden Fall stehen wir dabei im Kreis� Viele Gruppen fassen sich über<br />

Kreuz an den Händen und drehen sich dann aus dem Kreis� Hier kann der<br />

Sippenführer aber auch noch mal kurz die Sippenstunde kommentieren<br />

und die letzten wichtigen Ankündigungen loswerden� Viele Ideen findet<br />

ihr hierzu im Blauen Buch�


1� Sippenstunde: Kohte<br />

Begrüßungsritual<br />

Erklärung Ablauf<br />

Spiele: am besten was mit Bewegung, z� B� Zehnerball<br />

Kohtenaufbau: Hauptsächlich sollen die Sipplinge mal eine aufgebaute<br />

Kohte sehen – es soll nicht in erster Linie vermittelt werden, wie man eine<br />

Kohte lehrbuchmäßig aufstellt (das kommt später!), sondern das Gefühl<br />

erlebt werden, in einer Kohte zu sitzen� Daher kann der Aufbau auch<br />

recht zügig erfolgen� Dennoch sollten die neuen Mitglieder mit anpacken<br />

– etwa beim Knüpfen, Heringe einschlagen etc�<br />

Einrichten: Wenn die Kohte erst mal steht, sollte sie auch gemütlich<br />

eingerichtet werden� Dazu sind Felle, Flokatis, Kerzenleuchter etc� gut� In<br />

der Kohte werden die Schuhe ausgezogen�<br />

Erklären: Für unsere neuen Mitglieder ist vieles, was uns selbstverständlich<br />

ist, nicht klar� Deshalb sollten sie behutsam auf einige Dinge hingewiesen<br />

werden� Nicht oberlehrerhaft, aber so, dass sie verstehen, was hier geschieht<br />

und warum� So kann z� B� an dieser Stelle schon kurz erzählt werden,<br />

was das Besondere an unseren Kohten ist, woher sie stammen,<br />

warum sie uns so viel bedeuten etc� Aber keine langen Vorträge haltendas<br />

Erleben und Tun soll im Vordergrund stehen�<br />

Feuermachen: Anschließend wird in der Kohte ein Feuer aufgebaut und<br />

angezündet� Auf gut trockenes Holz und gute Belüftung (am besten leicht<br />

erhöht und in einer Feuerschale) achten� Das Feuer muss natürlich klein<br />

gehalten werden�<br />

Kakao: Wenn das Feuer einmal ordentlich brennt, kann im Hordentopf<br />

Kakao warm gemacht werden (muss nicht kochen)� Falls kein Feuer<br />

möglich ist, kann der Kakao auch auf dem Kocher erhitzt werden�<br />

Singen: Um die Zeit zu überbrücken, bis der Kakao warm wird, können<br />

hier gut ein paar Pfadfinderlieder gelernt werden� 1 – 2 Lieder sollten für<br />

den Anfang genügen� Gut ist es, wenn sie im Zusammenhang mit unseren<br />

Kohten stehen (z� B� Das Regenbogenlied, Nordwärts)� Vielleicht kann<br />

auch kurz erklärt werden, woher unsere Lieder stammen�<br />

Sippenpalaver<br />

Abbau: Wichtig ist, dass der Platz ordentlich hinterlassen wird� Das Material<br />

muss wieder ins Lager geräumt werden� Alle packen beim Aufräumen mit<br />

an!<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/3


4/A2 Pfadfinderstufe<br />

2� Sippenstunde: Orientierung<br />

Begrüßungsritual<br />

Erklärung Ablauf: Auch diesmal nicht vergessen, einen kurzen Abriss über<br />

den Verlauf der Sippenstunde zu geben� Dabei vor allem den Sinn des<br />

heutigen Programms erläutern und schon mal auf die anstehende Fahrt<br />

hinweisen!<br />

Spiel: Bevor es richtig losgeht, ist ein kl<strong>eines</strong> Spiel im Raum nicht schlecht<br />

<strong>zur</strong> Auflockerung- außerdem erleichtert es die Konzentration im anschließenden<br />

Teil�<br />

Einführung Orientierung: Hier sollen kurz ein paar grundsätzliche Informationen<br />

zum Thema Orientierung gegeben werden: was ein Kompass ist,<br />

was eine Karte nutzt und wozu man sie gebrauchen kann, dass sie die<br />

Wirklichkeit aus der Vogelperspektive abbilden, dass es verschiedene<br />

Maßstäbe gibt, dass man eine Karte zu lesen verstehen muss, wenn sie<br />

einem im Gelände Orientierung geben soll, dass man sie einnorden muss,<br />

dass eine Karte ohne Kompass viel, ein Kompass ohne Karte aber nur sehr<br />

wenig nutzt� Diese einführenden Worte sollen aber nur einer kurzen Einführung<br />

in die Thematik dienen – das Thema Orientierung soll in dieser Phase<br />

ja noch nicht ausführlich behandelt werden� Deshalb diesen Punkt kurz<br />

und knackig halten!<br />

Orientierungsspiel: Dieses Spiel soll die Sipplinge an den praktischen<br />

Umgang mit einer Karte heranführen� Dabei bekommen jeweils zwei<br />

Sipplinge zusammen eine Karte, die die unmittelbare Umgebung des<br />

Stammesheims darstellt� Hierbei ist es wichtig, einen großen Maßstab zu<br />

wählen, auf dem möglichst viele Details sichtbar sind (maximal 1: 25 000,<br />

besser größer, notfalls per Kopierer vergrößern oder unter www�falk�de<br />

den entsprechenden Kartenausschnitt groß ausdrucken lassen)� Auf<br />

dieser Karte sind dann mehrere markante Punkte eingezeichnet, die in<br />

der Wirklichkeit nicht allzu weit auseinander liegen� An den eingezeichneten<br />

Punkten sind vor der Sippenstunde Zettel mit Buchstaben versteckt<br />

worden� Die Gruppen müssen sich nun mit dieser Karte im Gelände<br />

<strong>zur</strong>echtfinden und machen dabei erste Erfahrungen im Umgang mit einer<br />

Karte� Diese Zettel müssen die Paare nun finden und die Buchstaben<br />

darauf zu einem Lösungswort zusammenfügen� Die Gruppe, die zuerst<br />

das Lösungswort richtig gelöst hat, gewinnt� Zum Ende noch mal darauf<br />

hinweisen, dass die Sipplinge nun schon wichtige Grundfunktionen einer<br />

Karte kennen gelernt haben und schon damit umgehen können�<br />

Singen: Hier sollten wieder 1 – 2 neue Lieder gelernt werden� Darauf<br />

achten, dass auch bereits bekannte Lieder wiederholt werden�<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis


3� Sippenstunde: Hauswürfelspiel „Pfadfinder von A – Z“<br />

Begrüßungsritual<br />

Erklärung Ablauf<br />

Hauswürfelspiel: Die neuen Mitglieder sollen einen ersten Überblick über<br />

die wichtigsten pfadfinderischen Begrifflichkeiten bekommen� Dazu wird<br />

ein Hauswürfelspiel durchgeführt� Vor dem Beginn der Sippenstunde<br />

werden viele kleine Zettel mit Fragen über das Pfadfindertum im<br />

Stammesheim oder der unmittelbaren Umgebung sichtbar aufgeklebt�<br />

Besonders wichtig ist, dass die Spielregeln für alle verständlich erklärt<br />

werden- immer nachfragen, ob alle verstanden haben, wie es gehen soll�<br />

Die Sippe wird in mehrere Kleingruppen geteilt, jede Gruppe erhält einen<br />

Spielstein, der auf das Startfeld des Spielbretts gestellt wird� Die Felder des<br />

Spielbretts sind nummeriert- zu jeder Nummer gibt es eine entsprechende<br />

Frage� Die Gruppen müssen beim Sippenführer mit einem Würfel, auf<br />

dem die Zahlen 4,5 und 6 abgeklebt sind (wichtig, damit das Spiel nicht<br />

zu schnell vorbei ist!), würfeln� Die Spielfigur wird entsprechend der Anzahl<br />

der gewürfelten Augen vorbewegt und ergibt so immer die Nummer<br />

einer Frage, die die Gruppe dann so schnell wie möglich finden und beim<br />

Sippenführer beantworten muss� Wenn sie die Lösung noch nicht weiß,<br />

erklärt der Sippenführer ( oder besser ein anderer erfahrener Pfadfinder<br />

an einem anderen Ort ) die Antwort� Die Zettel dürfen während des Spiels<br />

nicht abgerissen oder versteckt werden! Es gewinnt die Gruppe, die<br />

entweder zuerst die letzte Frage gelöst hat oder nach Ablauf der Zeit am<br />

weitesten gekommen ist�<br />

Singen: Nach dem hektischen und schnellen Spiel könnte jetzt ein weiteres<br />

Pfadfinderlied gelernt werden und eins von letzter Woche wiederholt<br />

werden�<br />

Auswertung Hauswürfelspiel: Das Hauswürfelspiel ist eine spielerische<br />

Methode, mit der neue Mitglieder einiges über das Pfadfindertum lernen<br />

können� Durch den hektischen Spielverlauf kann es aber sein, dass für die<br />

Teilnehmer der Wettstreit mehr im Vordergrund steht als der Lerneffekt�<br />

Außerdem beantworten nicht alle Mitspieler jede Frage! Daher sollten<br />

nach dem Spiel wichtige Begriffe und Zusammenhänge noch mal kurz<br />

mit allen besprochen werden�<br />

Aufräumen: Natürlich müssen die Zettel jetzt noch eingesammelt werden<br />

und das Stammesheim sauber hinterlassen werden� Und selbstverständlich<br />

packen wieder alle an!<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/5


6/A2 Pfadfinderstufe<br />

Zu Sippenstunde 3: Fragen zum Hauswürfelspiel<br />

1� Wie heißt der Gründer der Pfadfinderbewegung?<br />

2� In welchem Land gab es zuerst Pfadfinder?<br />

3� Was ist ein Jamboree?<br />

4� Was verstehen Pfadfinder unter einer „Fahrt“?<br />

5� Wie heißt eine kleine Gruppe von 6 – 8 in der Pfadfinderstufe?<br />

6� Beim nächsten mal: zweimal würfeln!<br />

7� Was ist ein Stamm?<br />

8� Aus wie vielen Stufen besteht ein Stamm?<br />

9� Wie heißt die Stufe für die jüngsten Pfadfinderinnen und Pfadfinder?<br />

10� Wie heißen im BdP Pfadfinderinnen über 16?<br />

11� Pech gehabt: drei Felder <strong>zur</strong>ück!<br />

12� Wie heißen im BdP Pfadfinder über 16?<br />

13� Was ist eine Kohte?<br />

14� Was ist eine Jurte?<br />

15� Aus welchem Land stammt die Kohte ursprünglich?<br />

16� Eine beliebige gegnerische Spielfigur drei Felder <strong>zur</strong>ück setzen!<br />

17� Aus welchem Land stammt die Jurte ursprünglich?<br />

18� Wie nennt man mehrere Sippen in einem Stamm?<br />

19� Schicke eine gegnerische Spielfigur <strong>zur</strong>ück zum Start!<br />

20� Wie heißen Pfadfinder auf Englisch?<br />

21� Wie heißt das schwarze Feuerzelt für die Sippe?<br />

22� Wie nennt man den „Gruppenleiter“ einer Sippe?<br />

23� Noch einmal würfeln!<br />

24� Aus welchen Personen besteht die Gildenführung?<br />

25� Wer gehört alles zum Gildenrat?<br />

26� Wofür steht die Abkürzung BdP?<br />

27� Aus wie vielen Punkten bestehen die Pfadfinderregeln des BdP?<br />

28� Was muss man ablegen, um <strong>zur</strong> Gemeinschaft aller Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfindern zu gehören?<br />

29� Pech gehabt: die Zahl des nächsten Wurfes müsst ihr rückwärts gehen���<br />

30� Wo liegt das Bundeszentrum des BdP?<br />

31� Wo trifft sich alle vier Jahre der gesamte BdP?<br />

32� Woraus besteht die Tracht der Pfadfinderinnen und Pfadfinder im BdP?<br />

33� Welche Farbe hat das Halstuch der Wölflinge?<br />

34� Eine beliebige gegnerische Spielfigur muss einmal aussetzen!<br />

35� Wie geht der Pfadfindergruß?<br />

36� Zu welchem Landesverband gehört Euer Stamm?<br />

37� Aus welchen zwei Symbolen ist das Bundeszeichen des BdP zusammengesetzt?<br />

38� Wie heißt der erste Kurs für angehende Sippenführerinnen und Sippenführer?<br />

39� Wo treffen sich die Führungskräfte <strong>eines</strong> Stammes regelmäßig?<br />

40� Tja: ihr müsst eine Runde aussetzen���<br />

41� Wie wird man im BdP Stammesführer?<br />

42� Womit endet jede Pfadfinderveranstaltung?<br />

43� Welche Rituale gehören in Eurem Stamm zum Essen?<br />

44� Aus wie vielen Planen besteht eine Kohte?<br />

46� Gleich noch mal würfeln!<br />

47� Wer entscheidet darüber, wer Stammesführer wird?<br />

48� Wie nennt man im BdP den „Chef“ oder die „Chefin“ <strong>eines</strong> Stammes?<br />

49� Wie heißt die Zeitschrift für alle Mitglieder im BdP?<br />

50� Wie alt muss man mindestens sein, um Sippenführer werden zu können?<br />

51� Wie viele Heringe braucht man, um eine Kohte sicher aufzustellen?<br />

52� Zurück zu Frage 40!<br />

53� Wer heißt der Stammesführer Eures Stammes?<br />

54� Warum hat eine Kohte oben ein Loch?<br />

55� Was bei den Pfadfindern eine Gilde ist, heißt bei den Wölflingen��� ?<br />

56� Was ist bei der Orientierung wichtiger: Karte oder Kompass?<br />

57� Was ist eine Juja?<br />

58� Welcher dieser Gegenstände gehört nicht mit auf Fahrt:<br />

Kohtenbahn, Messer, Gummistiefel?<br />

59� Erklärt den Unterschied zwischen einem Lager und einer Fahrt!<br />

60� Zurück zu Feld 50!<br />

61� Wie heißt das Abschiedslied der Pfadfinderinnen und Pfadfinder in aller Welt?<br />

62� Singt ein beliebiges Pfadfinderlied vor!<br />

63� Womit beginnt im Lager jeder Tag?<br />

64� Womit wird im Lager der Tag gemeinsam beendet?<br />

65� Ziel<br />

Ihr könnt das Spiel natürlich auch noch mit eigenen Fragen ergänzen<br />

und verlängern!


4� Sippenstunde: Essbeutel basteln<br />

Begrüßungsritual<br />

Sippenpalaver<br />

Erklärung Ablauf<br />

Spielen: Da eine längere konzentrierte Betätigung folgen wird, ist es<br />

sicher sinnvoll, wenn sich alle noch mal austoben� Ein gutes Spiel hierfür ist<br />

z� B� Schrubberhockey<br />

Essbeutel nähen: Weil die Sipplinge zu dieser Sippenstunde ein fahrtentaugliches<br />

Besteck mitsamt Brettchen, Tasse und Spülhandtuch mitgebracht<br />

haben, wissen sie, wie umständlich der Transport dieser einzelnen<br />

Gegenstände ist� Damit man sie im Rucksack immer schnell griffbereit<br />

hat, näht sich nun jeder Sippling als Bestandteil seiner persönlichen<br />

Fahrtenausrüstung einen Essbeutel�<br />

Zuerst muss dazu für jeden ein Stück Stoff ( ca� 50 x 40 cm ) <strong>zur</strong>echtgeschnitten<br />

werden� Am oberen Rand ( der längeren Seite ! ) wird eine<br />

ca� 0,5 cm dicke Kordel eingelegt (am besten Kunstfaser) und ca� 2 cm<br />

Stoff nach innen umgeklappt und so festgenäht, dass für die Schnur ein<br />

Schlauch entsteht- damit kann der Beutel nachher zugezogen werden�<br />

Dann wird der Stoff umgedreht und in der Mitte gefaltet, und zwar „auf<br />

links“, d�h�, mit der späteren Außenseite nach innen� Die beiden Stoffhälften<br />

werden nun an der Seite und unten ca� 1 cm vom Rand zusammengenäht�<br />

Verzierung: Wenn alle fertig genäht haben, kann der Beutel noch mit<br />

einem Totem (persönliches Erkennungszeichen) und / oder dem Symbol<br />

der Sippe verziert werden� Wenn alle das gleiche Sippensymbol haben<br />

sollen, nehmt ihr am besten eine Schablone, über der dann mit einem<br />

Stupfpinsel Farbe aufgetragen wird�<br />

Teetrinken: Wenn ihr noch Zeit habt, kann anschließend aus den mitgebrachten<br />

Tassen gemeinsam Tee getrunken werden� Dazu kann eine<br />

kurze Fahrtengeschichte oder ein Märchen aus dem anstehenden<br />

Fahrtengebiet vorgelesen werden� Anschließend steckt jeder seine Tasse<br />

mitsamt den anderen Sachen in seinen neuen Beutel� Natürlich wird<br />

vorher noch zusammen gespült!<br />

Singen: Inzwischen kennt ihr ja schon eine ganze Reihe von Liedern�<br />

Noch ein neues dazu zu lernen, schadet allerdings nie!<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/7


8/A2 Pfadfinderstufe<br />

5� Sippenstunde: Ausrüstung<br />

Begrüßungsritual<br />

Sippenpalaver<br />

Erklärung Ablauf: Weiter geht es mit der Fahrtvorbereitung� Heute geht es<br />

um die richtige Ausrüstung�<br />

Spiel: Heute passt natürlich ideal das Spiel „Ich packe meinen Rucksack<br />

und nehme ��� mit“<br />

Rucksackpacken: Die Sippe wird in zwei Gruppen geteilt� Aus einem<br />

großen Haufen mit vielen nötigen und unnötigen Ausrüstungsgegenständen<br />

(am Besten gibt es dabei für jede Gruppe einen eigenen<br />

Haufen) sollen die beiden Gruppen eine komplette Fahrtenausrüstung<br />

zusammenstellen� Beispiele für unnötige Gegenstände sind etwa Colaflaschen,<br />

Konservendosen, Gummistiefel, Luftmatratzen, armlange<br />

Maglite-Taschenlampen inklusive 15 Ersatzbatterien, Rambo-Überlebensmesser,<br />

die persönliche Spaltaxt, Fünf-Kilo-Gasflasche mit Kocher, die<br />

komplette Pfadfinder-Bibliothek, der Hartschalen-Schminkkoffer, Regenschirm�<br />

Dazu haben sie etwa zehn Minuten Zeit� Dabei sollen sie auch<br />

überlegen, ob noch etwas wichtiges fehlt (z� B� könnte man die Streichhölzer<br />

weglassen und schauen, ob es den Sipplingen auffällt���)<br />

Auswertung: Anschließend kommen alle zusammen� Die Gruppen präsentieren<br />

nun ihre Ergebnisse und diskutieren, was auf einer Fahrt wirklich<br />

gebraucht wird und was man besser zu Hause lassen sollte� Als Ergebnis<br />

entsteht so eine Packliste, die sich jeder in sein Logbuch schreiben kann�<br />

Oft ist es auch eine gute Erfahrung, den vollen Rucksack mal zu wiegenvorher,<br />

und nachher, wenn der Schnickschnack aussortiert ist� Wie groß ist<br />

der Unterschied?<br />

Sippenausrüstung: Das gleiche Spiel könnt ihr jetzt auch noch mit der<br />

notwendigen Sippenausrüstung machen, am besten sogar inklusive<br />

Lebensmitteln� Hier solltet ihr dann mal probeweise die komplette Sippenausrüstung<br />

auf die einzelnen Sipplinge aufteilen� Gerade für Neulinge ist<br />

es nämlich wichtig, zu sehen, dass man nicht nur die eigenen Sachen zu<br />

tragen hat, sondern auch seinen Anteil an der Sippenausrüstung beim<br />

Packen zu Hause mit einkalkulieren muss – und der ist oft ganz schön<br />

schwer (Wiegen ist keine schlechte Idee!)� Es ist nicht dumm, die vollständige<br />

Sippenausrüstung auch mit in die Packliste zu schreiben�<br />

Singen<br />

Abschlusskreis


6� Sippenstunde: Kochen<br />

Begrüßungsritual<br />

Spielen: Wie wäre es heute mal mit einem Kimspiel? Z� B� Merkkim,<br />

Tastkim etc�<br />

Ablauferklärung: Neben der üblichen Erklärung des Ablaufs muss hier auf<br />

die Verteilung der verschiedenen Aufgaben geachtet werden�<br />

Kochen: Da auch diese Sippenstunde der Vorbereitung der Fahrt dient,<br />

sollte hier unter „Fahrtbedingungen“ gekocht werden� Wenn ihr auf eurer<br />

Fahrt also strikt auf Feuer kochen wollt, ist diese Sippenstunde die ideale<br />

Gelegenheit, eure Künste zu erproben� Wenn ihr unterwegs auf einem<br />

Kocher kochen wollt, könnt ihr euch hier mit seinem Umgang vertraut<br />

machen�<br />

Was ihr kochen wollt, solltet ihr euch gut überlegen – denn unterwegs<br />

müsst ihr ein paar Dinge beachten, die zu Hause am Herd egal sind� Z� B�<br />

je länger die Kochzeit ist, desto mehr Brennmaterial braucht ihr� Je weniger<br />

Töpfe ihr braucht, desto weniger müsst ihr auch mitschleppen� Je<br />

einfacher das Gericht zubereitet werden kann, desto weniger Leute<br />

werden dazu gebraucht- auf Fahrt könnten sie stattdessen schon mal die<br />

Kohte aufstellen�<br />

Für eure Sippenstunde macht es aber Sinn, wenn alle beim Kochen was<br />

zu tun haben� Wenn ihr z� B� eine leckere Reispfanne kocht, können alle<br />

Gemüse schnippeln� Gut ist es, wenn ihr während des Kochens versucht,<br />

so wenig Schweinerei wie möglich zu produzieren (z� B� Kleckerei sofort<br />

wegwischen, schmutziges Geschirr in einer Ecke sammeln usw� ���)<br />

Esskultur beachten: Das Essen schmeckt noch besser, wenn ihr euch ein<br />

wenig Mühe bei der Gestaltung gebt� Viele Gruppen haben ihre eigene<br />

Esskultur entwickelt – ihr auch? ihr könntet z� B� den Essplatz ein wenig<br />

schmücken oder vor dem Essen einen kleinen Essensspruch dichten� In<br />

vielen Stämmen wird vor und nach dem Essen ein Lied gesungen (Anund<br />

Absingen)� Klar ist natürlich, dass alle gemeinsam anfangen zu essen<br />

und dass Verpackungsmüll auf dem Esstisch nichts verloren hat� Ach ja:<br />

und wir essen natürlich im Kreis! Egal, wie eure Esskultur aussieht: Was für<br />

alte Hasen selbstverständlich ist, solltet ihr neuen Mitgliedern kurz erklären�<br />

Denn Esskultur ist ein wichtiger Teil unseres Gruppenlebens, bei dem die<br />

Neuen möglichst schnell mitmachen können sollen�<br />

Essen: Guten Appetit!<br />

Aufräumen / Spülen: Wie immer helfen alle mit beim Aufräumen und<br />

Spülen- und zwar so lange, bis alles ( ! ) erledigt ist� Als Sippenführer musst<br />

du nicht alles selbst tun- wohl aber dafür sorgen, dass alles getan wird�<br />

Singen<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/9


10/A2 Pfadfinderstufe<br />

7� Sippenstunde: Fotosafari Teil I<br />

Begrüßungsritual<br />

Thematische Einführung: Die Fotosafari ist eine gute Möglichkeit, sich mal<br />

kreativ mit einem bestimmten Thema auseinander zu setzen� Um die<br />

Sipplinge auf das gewählte Thema einzustimmen, kann ein kurzer Einstieg<br />

helfen� Hier könnt ihr einen Text vorlesen, ein Foto zeigen, ein kurzes Video<br />

vorführen� Hauptsache, die Sipplinge entwickeln eine Vorstellung davon,<br />

zu welchem Thema sie etwas herausfinden sollen�<br />

Mögliche Themen könnten sein:<br />

- Multikulturelle Gesellschaft: Wo haben Menschen, Dinge und<br />

Traditionen aus anderen Ländern den Weg zu uns gefunden und<br />

bereichern unser Leben?<br />

- Spuren der Vergangenheit: Wo kann man noch entdecken, wie<br />

es früher bei uns ausgesehen hat?<br />

- Mensch und Natur: Wo hat der Mensch die Natur verdrängt,<br />

wo kommt die Natur trotzdem <strong>zur</strong>ück?<br />

- Ein Kinderspiel? Wo haben Kinder Platz zum Spielen, wo sind<br />

sie nicht erwünscht, wo spielen sie trotzdem?<br />

Erklärung Ablauf: Wichtig ist es diesmal, zu erklären, dass alle wieder<br />

rechtzeitig <strong>zur</strong>ück sein müssen ! Auch müssen die Funktionen der Kameras<br />

kurz erklärt werden�<br />

Fotosafari: Je zwei Sipplinge bekommen einen Fotoapparat und begeben<br />

sich anschließend für eine Stunde auf die Suche nach Motiven zum<br />

vorgegebenen Thema� Versucht dabei auch, möglichst gute Bilder zu<br />

machen�<br />

Kurzreflexion: Wenn alle wieder im Stammesheim <strong>zur</strong>ück sind, erzählen<br />

alle Gruppen kurz, was ihnen bei ihrer Safari aufgefallen ist und welche<br />

Erfahrungen sie gemacht haben� Anschließend sammelt der Sippenführer<br />

die Filme ein – egal, ob sie voll sind oder nicht! Bis <strong>zur</strong> nächsten Sippenstunde<br />

müssen sie entwickelt sein!<br />

Singen<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis


8� Sippenstunde: Fotosafari Teil II<br />

Begrüßungsritual<br />

Sippenpalaver<br />

Erklärung Ablauf<br />

Spielen: Heute wäre ein wildes Tobespiel angesagt - wie wäre es mit<br />

Zeitungsschlagen�<br />

Gestalten der Präsentation: Die Sipplinge, die letzte Woche gemeinsam<br />

auf Fotosafari gegangen sind, bekommen ihre Fotos ausgeteilt� Anschließend<br />

haben sie eine halbe Stunde Zeit, aus diesen Fotos eine interessante<br />

Präsentation zu erstellen� Dazu erhalten die Gruppen allerlei<br />

Bastelmaterial, z� B� farbige Kartonbögen, Scheren, Kleber, dicke Stifte�<br />

Die Fotos werden auf den Karton geklebt und daneben Erläuterungen<br />

geschrieben- und zwar am besten so, dass man es auch lesen kann!<br />

Präsentation: Nun stellen die verschiedenen Gruppen ihre Ergebnisse vor�<br />

Dabei sollen sie auch erklären, wie sie ihre Motive ausgewählt und was sie<br />

sich dabei gedacht haben� Die Plakate können als Ausstellung zu dem<br />

gewählten Thema auch für die anderen Gruppen im Stammesheim<br />

präsentiert werden� Dazu gehört auch ein kl<strong>eines</strong> Schild, das zeigt, von<br />

wem die Ausstellung ist und um welches Thema es geht�<br />

Singen<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/11


12/A2 Pfadfinderstufe<br />

9� Sippenstunde: Kooperationsspiele<br />

Begrüßungsritual<br />

Sippenpalaver<br />

Erklärung Ablauf: Heute sollen verschiedene Spiele gespielt werden, bei<br />

denen es auf die Zusammenarbeit der Sippe ankommt� Sie können auch<br />

als Rundparcours aufgebaut werden, so dass die Sippe vom Stammesheim<br />

aus einmal im Kreis läuft und unterwegs die Aufgaben erfüllt� ihr<br />

müsst natürlich nicht alle Spiele spielen - sucht euch einfach aus, was sich<br />

für euch besonders spannend anhört!<br />

Spinnennetz: Vor der Sippenstunde muss der Sippenführer einige Seile so<br />

zwischen zwei Bäumen spannen, dass sich daraus ein Netz mit verschieden<br />

großen Feldern ergibt� Jedes Feld muss mindestens so groß sein, dass<br />

eine Person durchpassen kann� Dabei muss es für jeden Mitspieler genau<br />

ein Feld geben� Am unteren Seil wird eine kleine Glocke angebracht� Die<br />

Aufgabe für die Sippe lautet nun, alle Mitspieler durch die Felder des<br />

Netzes zu bringen, ohne, dass die Glocke klingelt! Dabei darf jedes Feld<br />

nur einmal benutzt werden! Sobald die Glocke klingelt, müssen alle<br />

wieder <strong>zur</strong>ück auf die andere Seite!<br />

Alle auf einen Baum: Das nächste Spiel ist einfach erklärt: an einem<br />

Baum wird der Sippe gesagt, dass hier in drei Minuten eine riesige Flutwelle<br />

durchs Tal fegen wird und bis dahin alle in mindestens drei Meter Höhe<br />

über dem Boden befinden müssen� Der Sippenführer gibt das Startsignal<br />

und behält die Uhr im Auge – muss aber selbst auch rechtzeitig oben sein!<br />

Gordischer Knoten: Die Spieler/-innen bildet einen Kreis und strecken die<br />

Arme nach vorne aus� Auf ein Zeichen hin schließen alle die Augen und<br />

beginnen langsam <strong>zur</strong> Kreismitte hin zu gehen� Dabei versuchen sie, zwei<br />

ihnen entgegenkommende Hände zu greifen� Wenn alle Spieler/-innen<br />

sich in der Mitte getroffen und mit jeder Hand eine andere Hand gegriffen<br />

haben, öffnen sie die Augen� Nun geht es ans Entwirren des Gordischen<br />

Knotens� Alle helfen mit, das Wirrwarr aufzulösen, so dass schließlich<br />

alle Spieler/-innen wieder im Kreis stehen und sich an den Händen halten�<br />

Achtung: Auf keinen Fall dürfen zwischendurch die Hände gelöst werden!<br />

Flussüberquerung: Man braucht:<br />

Einen Baum mit einem starken, überhängenden<br />

„Schaukelast“<br />

Ein Tau, dick genug, um daran mit mehreren<br />

Personen zu schaukeln, am Ast befestigt<br />

Zwei Seile, Äste o� ä� um die „Flussufer“ zu markieren�<br />

Zu Beginn des Spiels hängt das Tau ruhig am Ast, rechts und links davon ist<br />

das Flussufer markiert� Der Fluss ist so breit, dass keineR der Mitspieler/innen<br />

durch einfaches Ausstrecken des Armes das Tau greifen kann� Die<br />

ganze Gruppe steht an dem einen Ufer und ihre Aufgabe ist es, zum<br />

anderen Ufer hinüber zu gelangen, und zwar komplett und ohne dabei<br />

auch nur einen Fuß in den Fluss zu setzen, denn das Wasser dieses Flusses<br />

ist stark ätzend, ein Kontakt damit unweigerlich tödlich� Die Gruppe darf<br />

alles <strong>zur</strong> Hilfe nehmen, was sich in unmittelbarer Umgebung des Spielortes<br />

befindet�


Fliegende Eier: Man braucht (pro Gruppe): Zwei rohe Eier<br />

Eine Rolle Klebeband<br />

Einige Meter Kordel<br />

Vier Blätter Schreibpapier (A4)<br />

Einen Müllbeutel (leer)<br />

Eine Schere<br />

Eine Gruppe von max� vier Spieler/-innen (Sippe in zwei Gruppen teilen)<br />

erhält einen Satz der oben genannten Gegenstände� Ihre Aufgabe ist es,<br />

ein Verfahren zu entwickeln, mit dem man ein rohes Ei aus 3 bis 4 Metern<br />

Höhe (aus dem Fenster im 1� Stock, von einem Hochsitz, von einer hohen<br />

Mauer etc�) hinunterwerfen kann, ohne dass dieses kaputtgeht� In der<br />

Entwicklungsphase hat die Gruppe einmal die Möglichkeit, es mit dem<br />

einen Ei auszuprobieren� Nach etwa einer halben Stunde beginnt die<br />

Präsentation, die beteiligten Gruppen treffen sich mit dem Spielleiter an<br />

der Stelle, von der das Ei hinuntergeworfen wird� Die Gruppen haben<br />

auch die Möglichkeit für eine zweite Chance, wenn sie in der<br />

Entwicklungsphase k<strong>eines</strong> der beiden Eier kaputtgemacht haben� Gewonnen<br />

haben alle Gruppen, die die Aufgabe erfüllen können� Es gibt<br />

nicht DIE EINE LÖSUNG, sondern verschiedenste Strategien�<br />

Korkenschießen<br />

Man braucht (pro Gruppe): Feuerholz, ggf� eine Feuerschale<br />

Streichhölzer<br />

Eine metallene Zigarrenhülse oder ein an einem Ende<br />

zugeschweißtes Metallrohr<br />

Einen Korken, der genau in das Rohr passt<br />

Etwas Wasser (ein Becher voll reicht locker)<br />

Rohrzange<br />

Topflappen<br />

Für alle Gruppen zusammen: Einen Gong, eine Glocke oder ein ähnliches<br />

Ziel<br />

Die Sippe wird in 2 bis 3 Gruppen aufgeteilt, die im Wettstreit miteinander<br />

folgende Aufgabe lösen müssen: Das Metallrohr wird mit etwas Wasser<br />

befüllt, dann wird der Korken darauf gesteckt� Nun muss das Wasser im<br />

Rohr über dem Feuer erhitzt werden, biss der Druck so hoch ist, dass der<br />

Korken im hohen Bogen hinausschießt, und zwar gegen die Glocke (den<br />

Gong, das Ziel, ���� )<br />

Gewonnen hat die Gruppe, der dies als erstes gelingt�<br />

Singen<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/13


14/A2 Pfadfinderstufe<br />

10� Sippenstunde: Kerzenleuchter<br />

Begrüßungsritual<br />

Sippenpalaver<br />

Erklärung Ablauf<br />

Spielen<br />

Bambuskerzenleuchter: Für das Leben in der Kohte ist es nützlich, eine<br />

gute Beleuchtungsmöglichkeit zu haben� Neben vielen improvisierten<br />

Möglichkeiten, die unterwegs immer schnell gebastelt werden können,<br />

könnt ihr in dieser Sippenstunde einen ebenso praktischen wie stilvollen<br />

Kerzenleuchter bauen�<br />

Herstellung: Das Grundmaterial für unseren Kerzenleuchter ist Bambus�<br />

Für einen Leuchter braucht ihr ein ca� 3 –4 cm dickes und ca� 20 – 30 cm<br />

langes Stück� Wenn ihr das Stück von der Stange absägt (mit einer Metallsäge!),<br />

muss oberhalb des Knotenstücks ein Rand von 2 – 3 cm stehen<br />

gelassen werden- hier kommt später die Kerze rein� Nach unten bleibt das<br />

Bambusstück offen� Unterhalb des oberen Knotens wird nun ein durchgehendes<br />

Loch mit 8 mm Durchmesser gebohrt� Jetzt wird das Bambusstück<br />

um 90 Grad gedreht und etwa 1,5 cm unterhalb ein weiteres durchgehendes<br />

Loch gebohrt� Benutzt hier scharfe Metallbohrer, da sonst der<br />

Bambus platzt! 2 cm vom unteren Rand wird nun noch ein 3 mm großes<br />

durchgehendes Loch gebohrt� Anschließend schleift ihr alle Bohr- und<br />

Schnittkanten mit Schmirgelpapier sauber ab: der eigentliche Leuchter ist<br />

fertig�<br />

Anschließend wird die Aufhängung hergestellt� ihr sägt 2 runde Holzstäbe<br />

( 8 mm dick, 25 cm lang) <strong>zur</strong>echt, die ca� 1 cm vor ihren beiden Enden<br />

mit einem drei mm großen Loch durchbohrt werden� Die beiden Stäbe<br />

werden nun über kreuz in die großen Löcher des Leuchters gesteckt�<br />

Durch die kleinen Löcher der Querstäbe werden <strong>zur</strong> Aufhängung Lederriemen<br />

gezogen, die ihr oben nach ca� 40 cm zusammenknotet� Jetzt ist<br />

der Leuchter fertig und kann im Kohtenkreuz aufgehängt werden� Zum<br />

Transport können die Stäbe und die Lederriemen in das unten offene<br />

Bambusstück gesteckt werden� Korken drauf – fertig� Diese Bastelanleitung<br />

findet ihr mit einer Abbildung des fertigen Leuchters auch in<br />

Kapitel 7�1� im Blauen Buch�<br />

Singen<br />

Abschlusskreis


11� Sippenstunde: Erzählstunde<br />

Begrüßungsritual<br />

Erklärung Ablauf<br />

Streichholzgeschichte: Alle sitzen im Kreis� Die Sippenführerin teilt für<br />

jeden ein Streichholz aus� Dann zündet sie ihres an und beginnt spontan,<br />

eine erfundene Geschichte zu erzählen� Kurz bevor das Streichholz abgebrannt<br />

ist, muss sie die Flamme an den Sippling rechts von sich weitergeben�<br />

Dieser erzählt die angefangene Geschichte nun so lange weiter,<br />

wie sein Streichholz brennt� Wenn die Flamme beim letzten angekommen<br />

ist, muss auch die Geschichte zum Ende kommen! Jetzt könnt ihr mit einer<br />

neuen Runde und einer neuen Geschichte beginnen�<br />

Singen<br />

Erzählkino: mit dem Erzählkino könnt ihr euren eigenen Trickfilm drehenmit<br />

einfachen Mitteln� Dazu muss die Sippenführerin zuerst eine<br />

handlungsreiche Geschichte oder ein Märchen erzählen / vorlesen�<br />

Die Handlung dieser Geschichte unterteilt ihr nun in verschiedene Szenen�<br />

Zu jeder dieser Szenen malt nun ein Sippling ein Bild (oder mehrere Bilder!)<br />

im Querformat� Die Bilder werden dann eingesammelt und in der richtigen<br />

Reihenfolge zu einem langen Streifen aneinandergeklebt� Anfang<br />

und Ende dieses langen Streifens werden dann jeweils auf eine Rundholz<br />

geklebt und das Ganze dann wie zu einer Schriftrolle von hinten nach<br />

vorne aufgerollt�<br />

Vorführung: während die Geschichte noch mal erzählt oder vorgelesen<br />

wird, wird gleichzeitig dazu die Bilderrolle mit den entsprechenden Szenen<br />

„abgespielt“� Ein aufgeschnittener Pappkarton oder ein leerer Bilderrahmen<br />

können dabei als „Bildschirm dienen� Erzählkino eignet sich<br />

übrigens auch ganz hervorragend <strong>zur</strong> Vorführung bei Weihnachtsfeiern<br />

oder Elternabenden !<br />

Spielen<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis<br />

Pfadfinderstufe A2/15


16/A2 Pfadfinderstufe<br />

12� Sippenstunde: Lichtspur<br />

Begrüßungsritual<br />

Lichtspur: die Lichtspur ist eine schöne Möglichkeit, sich mal ganz in Ruhe<br />

seine Gedanken zu einem bestimmten Thema zu machen� Dabei gehen<br />

die Teilnehmer einzeln auf einer vorbereiteten Strecke von einem Licht (<br />

am besten Kerzen in einem Glas, Fackeln oder Petroleumlampen ) zum<br />

nächsten, wobei bei jedem Licht ein kleiner Text, Gedanke oder ein Bild<br />

zu einem bestimmten Thema liegt� Als Vorschlag wollen wir hier das<br />

Thema Freundschaft anbieten, ihr könnt aber die vorgeschlagenen Texte<br />

gerne durch eigene ergänzen oder ersetzen, mit Bildern ergänzen oder<br />

euch ein ganz anderes Thema ausdenken, dass für euch gerade wichtig<br />

ist� Wenn die Texte schön von Hand abgeschrieben oder verziert sind,<br />

wirken die Texte gleich ganz anders� 7 – 8 Stationen sollten für eine<br />

Sippenstunde ausreichen� Wichtig ist aber vor allem, dass alle unterwegs<br />

ungestört sind� Sinnvoll ist es auch, wenn die Stationen voneinander in<br />

Sichtweite, aber auch nicht zu nahe beieinander liegen� Man soll auf<br />

dem Weg von einem Licht zum anderen auch noch seinen Gedanken<br />

nachhängen können� Lest euch am besten noch mal das Kapitel 6�14 im<br />

Blauen Buch zum Thema „Lichtspur“ durch!<br />

Erklärung Ablauf: Damit die Lichtspur aber klappt, solltet ihr einige Spielregeln<br />

beachten� Deshalb ist die Erklärung des Ablaufs besonders wichtig!<br />

Jeder geht für sich allein, wenn man eine Station kommt, die noch besetzt<br />

ist, wartet man solange, bis sie frei wird und geht erst dann hin, erst<br />

nach Ende der Lichtspur wird wieder gesprochen!<br />

Reflexion: wenn alle nach der Lichtspur wieder im Stammesheim angekommen<br />

sind, könnt ihr es euch gemütlich machen und bei Keksen,<br />

Bratäpfeln und heißem Kakao über eure Gedanken zum Thema der<br />

Lichtspur sprechen- aber auch über die letzten hundert Tage in eurer<br />

Sippe� Wie hat euch das Programm gefallen, wie hat sich eure Sippe<br />

entwickelt? Vielleicht habt ihr ja während eurer Aktivitäten auch Fotos<br />

gemacht, die ihr jetzt noch mal auspackt� Oder ihr lest noch mal die<br />

lustigsten Geschichten aus eurer Sippenchronik vor!<br />

Singen<br />

Sippenpalaver<br />

Abschlusskreis


Zu Sippenstunde 12:<br />

Texte für eine Lichtspur zum Thema Freundschaft:<br />

Gute Freunde sind selten, weil es schwer ist, ein guter Freund zu sein�<br />

Du musst im richtigen Augenblick reden oder schweigen, bestimmen<br />

oder geduldig sein, schenken oder danken, lieben oder entsagen�<br />

In jedem Augenblick aber musst Du zu Deiner Freundschaft stehen�<br />

- – - – -<br />

Es muss Herzen geben, welche die Tiefe unseres Wesens kennen<br />

und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verlässt�<br />

- – - – -<br />

ein freund ist ein mensch, vor dem man laut denken kann<br />

- – - – -<br />

Abends baute der kleine Bär aus zwei Blechtonnen eine Regenhütte� Sie<br />

zündeten sich ein Feuer an und wärmten sich� „Wie gut“, sagte der kleine<br />

Tiger, „wenn man einen Freund hat, der eine Regenhütte bauen kann�<br />

Dann braucht man sich vor nichts zu fürchten�“<br />

(Hier ist es gut, wenn die ganze Seite aus „Oh wie schön ist Panama“<br />

von Janosch kopiert wird- dann kann man auch das Bild sehen)<br />

- – - – -<br />

Ich will <strong>zur</strong> Freundschaft aller Pfadfinderinnen und Pfadfinder beitragen<br />

- – - – -<br />

Die Freundschaft<br />

Sanfte Rede erwirbt viele Freunde,<br />

freundliche Lippen sind willkommen�<br />

Viele seien es, die Dich grüßen,<br />

dein Vertrauter aber sei nur einer aus tausend�<br />

Willst du einen Freund gewinnen,<br />

gewinne ihn durch Erprobung,<br />

Schenk ihm nicht zu schnell Dein Vertrauen!<br />

Mancher ist Freund nach der Zeit,<br />

am Tag der Not hält er nicht stand� (���)<br />

Mancher ist Freund als Gast am Tisch,<br />

am Tag des Unheils ist er nicht zu finden�<br />

In deinem Glück ist er eins mit dir,<br />

in deinem Unglück trennt er sich von dir� (���)<br />

Ein treuer Freund ist wie ein festes Zelt;<br />

wer einen solchen findet, hat einen Schatz gefunden�<br />

Für einen treuen Freund gibt es keinen Preis,<br />

nichts wiegt seinen Wert auf�<br />

Jesus Sirach, 6, 5 – 15<br />

- - – - -<br />

Ich will ein guter Freund sein���<br />

- – - – -<br />

Freundschaftsangebot<br />

Es gibt Momente da wünschte ich<br />

ich wäre ein Boot für Dich<br />

ein Boot, das dich fortträgt<br />

wo immer du dich hinsehnst<br />

ein Boot, das niemals kentert<br />

egal, wie unruhig du bist egal,<br />

wie stürmisch die Lebenssee ist<br />

auf der wir treiben�<br />

Pfadfinderstufe A2/17


18/A2 Pfadfinderstufe<br />

Die Fahrt<br />

Plitschnass hat sich die Sippe auf ihrer Wanderung in eine Waldhütte<br />

geflüchtet ��� Auf-Fahrt-Gehen ist für viele ein Mythos� Für uns Pfadfinderinnen<br />

und Pfadfinder hat das Unterwegs-Sein aus eigener Kraft besondere<br />

Reize: die Bewährung und das Erlebnis als Sippe, Erfahrungen in und<br />

mit der Natur, Unabhängigkeit und Bewegung�<br />

Auf Fahrt-Sein lernt man unterwegs� Zum Ausprobieren hier eine kleine<br />

Starthilfe und ein paar Ideen für besondere Fahrten�<br />

Fahrtenvorbereitung<br />

Dazu gehören viele Schritte� Zunächst sollte die Form und das Ziel festgelegt<br />

werden� Es gibt zahlreiche Kombinationen�<br />

Was eignet sich für eine Sippe oder andere Fahrtengruppe? Alles hat<br />

seine Vor- und Nachteile:<br />

Das Standlager, bei dem sich die Sippe über mehrere Tage am selben<br />

Ort aufhält, verlangt in der Regel geringere körperliche Anstrengungen<br />

als das Unterwegs-Sein� Man kann sich etwas Komfort leisten (mehr Material,<br />

dauerhafte Lagerbauten), muss aber natürlich auch für wesentlich<br />

mehr Programm sorgen, damit keine Langeweile aufkommt� Für die Art<br />

des Lagers ist der Lagerplatz ausschlaggebend: von der verlassenen<br />

Wiese über den städtischen Jugendzeltplatz bis zum Internationalen<br />

Pfadfinderzentrum Kandersteg und den WAGGGS – Weltzentren gibt es<br />

unterschiedliche Ausstattungs-, Programm- und Begegnungsmöglichkeiten�<br />

Die Fahrt, bei der die Sippe täglich unterwegs ist, sich abends einen<br />

neuen Lagerplatz sucht und diesen zumeist schon am nächsten Tag<br />

wieder verlässt, ist das Gegenstück� Das Verrichten der täglichen Arbeiten<br />

(Mahlzeiten, Auf- und Abbau der Kohte, Streckenbewältigung, Einkaufen���)<br />

füllt den Tag fast aus und bringt ständig abwechslungsreiche und<br />

vielleicht überraschende Erlebnisse mit sich� Eine Programmvorbereitung<br />

ist höchstens für Aktivitäten am Wegesrand erforderlich; es bestehen im<br />

Programm auch einfach wenig Möglichkeiten�<br />

Umso größer ist die Vielfalt bei Fortbewegungsmitteln und Varianten von<br />

Fahrten: Wandern, Rad- oder Tandemfahren, Kanu- oder Floßfahren,<br />

Bollerwagenfahrt, Schneekohtenfahrt, evtl� als Schlittenfahrt, Pferdewagenfahrt,<br />

Spielfahrt in Verkleidung und mit Auftritten als Kleinkünstler,<br />

Hüttenwanderung in den Bergen��� Der Charakter der Fahrt ändert sich<br />

stark durch die Wahl einer anderen Fortbewegungsweise – wegen der<br />

Möglichkeiten der Geschwindigkeit im Fortkommen, der Mitnahmemöglichkeit<br />

von Gepäck und der Intensität, mit der man die Gruppengemeinschaft<br />

und die Landschaft mit ihren Einwohnern wahrnimmt�<br />

Zur Entscheidung, ob und wie die Sippe eine Fahrt oder ein Lager oder<br />

eine Mischung durchführt, sollte überlegt werden:<br />

Wie alt ist die Sippe, wie leistungsfähig ist sie? Pfadfinderinnen und<br />

Pfadfinder, jüngere und ältere Sippenmitglieder, jeder hat unterschiedliche<br />

Interessen und Fähigkeiten� Unterforderung (=Langeweile) und<br />

Überforderung (=Misserfolg) gesundheitliche Risiken sollten vermieden<br />

werden� Ihr müsst Kompromisse schließen, besonders auf die Schwächsten<br />

achten�


Wie gut kennt sich die Sippe? Je extremer die (Fahrten-) Situation, je<br />

größer die Herausforderungen, desto stärker ist die Sippe aufeinander<br />

angewiesen� Dies kann sich sehr positiv auf den Sippenzusammenhalt<br />

auswirken, wenn die Probleme gemeinsam lösbar sind, aber genauso<br />

schlimm, wenn die Sippe an ihren Schwierigkeiten und Konflikten scheitert:<br />

viele Sippen haben sich auf Fahrten getrennt� Abwägen!<br />

Und sonst? Natürlich hängt jede Aktivität der Sippe von mehreren allgemeinen<br />

Faktoren ab: vom Wetter, der Stimmung, von der Dauer, vom<br />

guten oder un<strong>zur</strong>eichenden Material, vom Ort der Veranstaltung, von<br />

Einwirkungen Dritter���<br />

Ähnlich sind Überlegungen für das Fahrtenziel anzustellen� Hierbei wird<br />

noch eine besondere Rolle spielen, dass eine Steigerung möglich bleibt�<br />

Mit der Entfernung des Fahrtenziels korrespondiert die Dauer, denn für<br />

eine Woche lohnt sich keine Auslandsfahrt� Am Wochenende wird die<br />

Sippe deshalb ohnehin in der Heimatgegend bleiben� Für Kurzferien<br />

bietet sich schon weitere Ziele in Deutschland und im angrenzenden<br />

Ausland an� Aber selbst in den Sommerferien ist nicht alles sinnvoll: eine<br />

neue Sippe wird auch nicht als erstes die kultische 6- Wochen-Griechenland-Großfahrt<br />

unternehmen� Näherliegende Ziele bedeuten auch weniger<br />

Transportaufwand (ökologischer Aspekt, sanfter Tourismus!)<br />

Weitere Schritte der Fahrtenvorbereitung sind dann die Planung des<br />

Finanziellen, Buchung von Lagerplätzen, Zugfahrkarten etc� Besorgung<br />

von Literatur, Karten und Informationen über das Fahrtengebiet, konkrete<br />

Planung von Fahrtstrecke und evtl� Programm, Klärung und später Abschluss<br />

von Versicherungen, schließlich ein Rundschreiben an die Eltern<br />

mit Anmeldeformular, Einkäufe, Materialverteilung, evtl� Testläufe für die<br />

Ausrüstung� Im einzelnen:<br />

Finanzierungsplan<br />

Bevor ihr den Fahrtenbeitrag festlegt, solltet ihr einen Finanzplan aufstellen�<br />

Am Ende muss die Kasse stimmen, das heißt, alle Ausgaben müssen<br />

durch Einnahmen gedeckt sein�<br />

Listet alle zu erwartenden Ausgaben auf:<br />

• Zug-, Bus-, notfalls Autofahrkosten (Sondertarife ausnutzen!,<br />

Fragt beharrlich nach!);<br />

• Verpflegungskosten (4-5 € bei einfachen Essen, für große<br />

Mägen und Profi-Köche 5-7 € Tagessatz kalkulieren!);<br />

• Unterbringungskosten (falls Jugendherberge oder Zeltplatz<br />

eingeplant sind);<br />

• Programmkosten;<br />

• Einen Notgroschen (nur für wirkliche Notfälle; entweder<br />

nach der Fahrt <strong>zur</strong>ückzahlen oder in die Sippenkasse tun)<br />

Für kürzere Fahrten ist es sinnvoll, in diesem Zusammenhang einen Essensplan<br />

zu erstellen� Es werden Wunschgerichte festgelegt, eine Einkaufsliste<br />

erstellt (Mengenkalkulation) und die Preise dazu abgeschätzt� Wer diese<br />

Kalkulation regelmäßig aufstellt und während der Fahrten überprüft, wird<br />

in solchen Dingen immer geübter� Oft kann es kostensparend sein, Nichtverderbliches<br />

(Tee, Zucker, Reis, Notsuppe, Gewürze) von zu Hause oder<br />

aus den Stammesbeständen mitzunehmen oder mindestens im Supermarkt<br />

zu kaufen, da ihr unterwegs eher auf Dorfläden angewiesen sein<br />

werdet (besonders als Wanderer)� Für jede Wochenendfahrt kann auch<br />

einfach vereinbart werden, dass jeder seine Schülerfahrkarte und einen<br />

Anteil zum gemeinsamen Essen mitbringt�<br />

Pfadfinderstufe A2/19


20/A2 Pfadfinderstufe<br />

Als Einnahmen brauchen nicht bloß die Fahrtenbeiträge zu stehen�<br />

Vielleicht gibt es einen Zuschuss, oder es kann einer beim Jugend- oder<br />

Sozialamt beantragt werden� Man muss sich rechtzeitig hierum kümmern�<br />

Ordentliche Einkaufsbelege und Abrechnungen sind dann zwingend<br />

nötig�<br />

In vielen Stämmen gilt, dass bei einer guten Fahrt auch ein Stück der<br />

nächsten Kohte oder Jurte finanziell herausspringen muss� Das ist aber<br />

eine Frage der Geldbeutel in der Sippe und der Zuschussmöglichkeiten<br />

für Materialbeschaffung�<br />

Sippenmaterial<br />

Die Packliste ist möglichst früh zu erstellen, insbesondere wenn die Sippe<br />

kein eigenes Sippenmaterial besitzt� Dann muss rechtzeitig vom Stammesmaterialwart<br />

die Ausrüstung entliehen werden� Eventuell muss vor der<br />

Fahrt noch etwas beim Sippentreffen repariert, ergänzt oder ersetzt<br />

werden� Wer soll das alles tragen? Gemeinsam wird eine Verteilung<br />

festgelegt oder dies dem Sippenmaterialwart übertragen�<br />

Was sollte zu einem Satz Sippenmaterial gehören, den die Sippe am<br />

besten selbst verwaltet?<br />

1 Kohte (4 Planen, 2 Seile, 8 Heringe (kann man natürlich auch selber<br />

schnitzen), Hochkette, Töpfe mit Deckel, kalte „Hand“, Topfsack (oder<br />

Trangia-Sturmkocher, reicht max� für 4 Personen!), Kochlöffel, Pfannenwender,<br />

Kelle, Gewürze (in Filmdöschen oder Plastikflaschen), Spülzeug<br />

(kl� Spüliflasche, Klappwanne, Bürste/Lappen/Schwamm); Beil (mind�<br />

800g), Säge, Spaten oder kleine Schaufel (für Feuerstelle, Lagerbauten,<br />

Winterfahrten); Apotheke; Kompass, Kartenmaterial�<br />

Die Sippe muss nicht jedes Mal alles mitnehmen!<br />

Schuhputzzeug, Waschmittel kann zum Gewichtsparen von einem für alle<br />

mitgenommen werden�<br />

Persönliche Ausrüstung<br />

Jede Fahrt und jede und jeder sind anders, aber eine Liste <strong>zur</strong> Orientierung<br />

und „Kontrolle, ob ich auch an alles gedacht habe,“ könnte die<br />

Sippe sich in ihr Logbuch schreiben� Nicht vergessen: Kultur einpacken, z�<br />

B� Instrumente, Vorlesebuch, Kohtenschmuck, Kerzen, Stoffbeutel für<br />

Essgeschirr, Tischdecke; Photo-Kamera; Allzeit-bereit-Dinge: AB-Päckchen,<br />

Nähzeug, Pflaster, Sicherheitsnadeln an der Hemdtasche, Logbuch,<br />

Schreibzeug, Fahrtenmesser, Trinkflasche�<br />

Für die Auswahl der Ausrüstung hier noch einige<br />

beherzte Ratschläge:<br />

• Fahrtenbekleidung muss locker und strapazierfähig sein;<br />

• Mehrere übereinandergezogene dünne Kleidungsstücke<br />

schützen mehr als ein dickes� Man kann sich damit auch<br />

besser der jeweiligen Witterung anpassen;<br />

• Niemals mit Gummistiefeln, ungeeignetem Schuhzeug,<br />

„brandneuen“ Stiefeln oder Socken auf Fahrt gehen –<br />

Blasen!!!<br />

• Jeans (ziehen sich bei Nässe zusammen) sind ungeeignet�


Vordrucke<br />

Die einfache Buchhaltung einer Sippen- oder Meutenkasse kann sich an<br />

diesem Vordruck orientieren�<br />

BdP Stamm ___________________________________________ Blatt _____<br />

Sippenkasse ___________________________________________<br />

Datum Beleg Buchungstext Einnahme Ausgabe Stand<br />

Übertrag<br />

Summen:<br />

Übertrag:<br />

Pfadfinderstufe A2/21


22/A2 Pfadfinderstufe<br />

Fahrtenabrechnung<br />

Bezeichnung ______________________________________________________<br />

in Ort von bis ______________________________________________________<br />

Einnahmen: Betrag:<br />

Teilnehmerbeiträge<br />

Spenden<br />

Summe:<br />

Ausgaben: Betrag:<br />

Fahrtkosten km * €/km PKW<br />

Fahrtkosten Bus / Bahn<br />

Unterbringung / Lagerbeitrag<br />

Verpflegung<br />

Verwaltung<br />

Basteln / Werken<br />

langlebiges Material<br />

Sonstiges<br />

Rest bzw� Defizit<br />

Summe:


Anhang<br />

3� Nützliches<br />

Einnahmen-Ausgaben-Rechnung<br />

Schriften, Informationen<br />

Wichtige Anschriften auf Bundesebene


Zu 3.3. Die Geschäfte des Stammes<br />

Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung kann in der Praxis<br />

wie folgt aussehen:<br />

EINNAHMEN<br />

EINNAHMEN-AUSGABEN-RECHNUNG<br />

Währung: Euro<br />

Journal MÄRZ 2003<br />

Datum Beleg Zweck Mitgliedsbeitr. Spenden Fahrt/Lager Sonstiges<br />

04.03. GI 8 örtliche Gemeinde 100,00<br />

10.03. KA 10 Mayer Hannes 4,00<br />

10.03. KA 11 Holzer Martina 4,00<br />

12.03. KA 12 1. Theatervorstellung 380,00<br />

14.03. GI 9 Raiffeisenbank 40,00<br />

17.03. KA 13 2. Theatervorstellung 444,00<br />

22.03. KA 14 Hofer Markus 4,00<br />

AUSGABEN<br />

Datum Beleg Zweck Telefon/Porto/ Bastel- Fahrt/Lager Neuanschaf- Sonstiges<br />

Verwaltung material fungen<br />

01.03. KA 20 Postgebühren 12,00<br />

02.03. GI 18 Kostümverleih Theater 35,00<br />

05.03. KA 21 Kosmetik f. Theater 22,00<br />

05.03. GI 19 Bühnendekoration 45,00<br />

10.03. KA 22 Getränke/Kaffee 22,50<br />

10.03. KA 23 Hochzeitsgeschenk 46,00<br />

16.03. KA 24 Bürobedarf 18,40<br />

25.03. GI 20 Autobus 480,00<br />

31.03. GI 21 Bankspesen 12,20<br />

GI ... Girokonto<br />

KA ... Barkasse<br />

Nützliches A3/


2/A3 Nützliches<br />

Schriften, Informationen<br />

Rundbrief<br />

Der Rundbrief ist die Bundesinformation an alle Stammesführungen mit<br />

den wichtigsten, aktuellen Informationen aus der Bundesleitung und dem<br />

Bundesamt, mit Ausschreibungen für Veranstaltungen, Kurse und Einladungen<br />

zu internationalen Lagern.<br />

NEUE BRIEFE<br />

NEUE BRIEFE ist die Führungszeitschrift im BdP. Jeder Stamm bzw. jede<br />

Aufbaugruppe erhält ein Exemplar kostenfrei Weitere Exemplare können<br />

und sollen für jeden Aktiven in der Stammesführung abonniert werden. Sie<br />

erscheint viermal im Jahr.<br />

LOGO!<br />

LOGO ist die Zeitschrift für alle Mitglieder, die viermal im Jahr erscheint<br />

und als Sammelpost an die Stammesführungen <strong>zur</strong> weiteren Verteilung<br />

geht. Der Bezug ist bereits im Jahresbeitrag enthalten.<br />

Literatur für die eigene Information und als Ideenquelle<br />

für die Gruppenarbeit<br />

Hier vorgeschlagene Bücher sollten mit der Zeit für eine Stammesbibliothek<br />

angeschafft werden. Bei der Beschaffung auch hier nicht genannter<br />

Bücher kann unsere Bundeskämmerei behilflich sein.<br />

Andere Literaturhinweise können im Internet unter http://www.bundeskaemmerei.de<br />

eingesehen werden.<br />

Sicher ist eine Stammesbibliothek nicht ganz billig. Viele Landesverbände<br />

haben eine Landesbibliothek – das ist auch schon hilfreich. Und auch<br />

in unserem Bundeszentrum in Immenhausen kann passende Literatur zu<br />

verschiedenen Themen eingesehen werden.<br />

Basisinformationen<br />

Titel Beschreibung<br />

Bundessatzung Eine verbindliche Arbeitsgrundlage<br />

Pädagogische Konzeption Darstellung der pädagogischen Ziele<br />

des BdP<br />

Ausbildung im BdP Verbindliche Aussagen zu allen Kursformen<br />

des Bundes<br />

Leitplanke Dies Heft begleitet die eigene Ausbildung<br />

im BdP (das Heft gibt es kostenlos<br />

beim ersten Besuch <strong>eines</strong> Bundeskurses)<br />

Internationales <strong>Handbuch</strong> Grundlagen der internationalen<br />

Arbeit, Hintergründe und praktische<br />

Anregungen für internationale Begegnungen,<br />

Fördermöglichkeiten


Wölflingsstufe<br />

Titel Beschreibung<br />

Wölflingsspur Der Begleiter für Wölflinge <strong>zur</strong> eigenen<br />

Beschäftigung und für einige Meutenstunden<br />

<strong>Handbuch</strong> für Meutenführungen Grundlagenliteratur – Ziele, Methoden<br />

und Inhalte der Meutenarbeit werden<br />

hier aus der Praxis für die Praxis beschrieben<br />

Das Dschungelbuch Die Geschichte von Mowgli und den<br />

Tieren im indischen Dschungel sind<br />

immer noch Pflichtlektüre für jeden in<br />

der Meutenführung, aber auch ein<br />

spannendes Buch für Jungen und<br />

Mädchen<br />

Werbematerialien<br />

Neben Faltblättern gibt es verschiedene Poster und<br />

eine sehr gute, etwas aufwendigere Broschüre im Stil<br />

der Bundeszeitschrift (für Menschen, die ausführlicher<br />

informiert werden sollen).<br />

Die Werbematerialien des Bundes können bei der<br />

Bundeskämmerei bezogen werden, fragt dort bitte<br />

nach Verfügbarkeit und Preisen. Vielleicht kann aber<br />

auch euer Landesverband Materialien kostenlos <strong>zur</strong><br />

Verfügung stellen.<br />

Ausstellungen<br />

Der BdP verfügt über drei aktuelle Serien Displays aus bedrucktem Stoff,<br />

die leicht und schnell aufzubauen sind. Die Displays sind in erster Linie für<br />

den Einsatz in Räumen gedacht. Jedes Display ist x 2 m groß und einseitig<br />

bedruckt.<br />

Anfragen wegen Ausleihen sind an das Bundesamt zu richten. Die Versandkosten<br />

trägt der Besteller.<br />

Nützliches A3/3


A3 Nützliches<br />

Wichtige Anschriften auf Bundesebene<br />

BdP-Bundesamt<br />

Kesselhaken 23<br />

3 376 Immenhausen<br />

Telefon: 056 73 / 99 58 -0<br />

Fax: 056 73 / 99 58 -<br />

e-Mail: bundesamt@pfadfinden.de<br />

www.pfadfinden.de<br />

BdP-Bundeszentrum<br />

Kesselhaken 23<br />

3 376 Immenhausen<br />

Telefon: 056 73 / 99 58 -0<br />

Fax: 056 73 / 99 58 -<br />

info@zentrum.pfadfinden.de<br />

www.zentrum.pfadfinden.de<br />

BdP-Bundeskämmerei<br />

Kesselhaken 23<br />

3 376 Immenhausen<br />

Telefon: 056 73 / 99 58 -30<br />

Fax: 056 73 / 99 58 -33<br />

service@bundeskaemmerei.de<br />

www.bundeskaemmerei.de<br />

Stiftung Pfadfinden (Geschäftstelle)<br />

Jürgen Thelen<br />

Katzenberg 93<br />

55 26 Mainz<br />

Telefon: 06 3 / 6 0 99 38<br />

Fax: 06 3 / 6 22 38<br />

e-Mail: info@stiftungpfadfinden.de<br />

www.stiftungpfadfinden.de<br />

In jedem Landesverband gibt es Anschriftenlisten – da hier immer nur der<br />

letzte Stand seine Gültigkeit hat, sind die aktuellen Ansprechpartner im<br />

Bundesamt zu erfragen. Meist könnt ihr auch leicht über das Internet Kontakt<br />

zum Landesverband aufnehmen. Die Hinweise zu den LV’s findet ihr<br />

auf der Bundeshomepage unter http://www.pfadfinden.de/frame/kont.<br />

html.


Fördermöglichkeiten<br />

Stiftung Pfadfinden<br />

Was machen wir?<br />

Die Stiftung Pfadfinden wurde 998 von 5 Stiftern (überwiegend BdPler,<br />

Freunde und ehemalige Pfadfinder) mit dem Ziel gegründet, Projekte zu<br />

fördern, welche die Idee des Pfadfindertums langfristig sichern. Hierbei<br />

geht es vor allem um innovative Projekte, auch um Neugründungen.<br />

Das Prinzip einer Stiftung funktioniert so: Geld wird gesammelt, dieses<br />

Geld wird angelegt, und nur die Zinsen werden für die Projekte verwendet.<br />

Derzeit (2003) hat die Stiftung ein Kapital von ca. 200.000 Euro und<br />

kann damit im Jahr ca. 0.000 Euro an Projektmitteln ausschütten.<br />

Was fördern wir?<br />

Eine außergewöhnliches Sippenprogramm, für das ihr spezielles Material<br />

benötigt. Eine Kundschaft, bei der ihr einen Experten engagieren wollt.<br />

Euer Engagement in einem sozialen Projekt in eurer Stadt, das auch Geldmittel<br />

erfordert. Eine neue Aktion <strong>zur</strong> Öffentlichkeitsarbeit vor Ort, für die<br />

ihr einen Zuschuss benötigt ... und jede besondere Idee, die kreativ ist und<br />

bei der die Verwirklichung nur am Geld hängt. Egal, ob es um eure Sippe,<br />

die Stufe, den Stamm, den Landesverband oder den Bund geht.<br />

Was haben wir bereits gefördert?<br />

Kletterausrüstung für einen Stamm, Gitarren-Kurs in einer Aufbaugruppe;<br />

„Kinder können Kunst“; Arbeitshilfe für R/R zum Thema „Demokratie“; Bundes-Jahresaktion<br />

der Wölflingsstufe.<br />

Weitere Infos zu diesen und anderen geförderten Projekten findet ihr unter<br />

http://stiftungpfadfinden.de/index.php?id=22 #5 3<br />

Wie kommt ihr an die Zuschüsse heran?<br />

Anrufen, Wünsche vortragen, alles weitere klären wir gemeinsam.<br />

Oder: Direkt einen Antrag ausfüllen und schicken.<br />

Antragsformulare findet ihr im Internet (www.stiftungpfadfinden.de) oder<br />

bekommt ihr bei Igor in der Geschäftsstelle.<br />

Kontakt:<br />

Geschäftsstelle der Stiftung Pfadfinden<br />

Jürgen Thelen (Igor)<br />

Katzenberg 93<br />

55 26 Mainz<br />

Telefon: 06 3 / 6 0 99 38<br />

Fax: 06 3 / 6 22 38<br />

e-Mail: info@stiftungpfadfinden.de<br />

www.stiftungpfadfinden.de<br />

Nützliches A3/5


<strong>Stammesbauplan</strong><br />

<strong>Handbuch</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gründung</strong> <strong>eines</strong> <strong>Pfadfinderstammes</strong><br />

Bund der Pfadfinderinnen & Pfadfinder e.V.

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