Dr. Fritz Fenzl Autor im Gespräch mit Dr. Wolfgang Habermeyer ...

aufgezeichnet sind, weil sie darauf aufpassen, dass dort nicht gebaut wird.
Es gibt also auch besetzte Stellen. Sie haben hier das Buch "Wahre
Wunder" von Pater Frumentius liegen. Das ist zwar ein anderes Thema,
aber es gibt jedenfalls auch das Gegenteil von Kraftlinien, nämlich
sozusagen schwarze Löcher in der Landschaft oder schwarze Linien. Aber
ich beschäftige mich natürlich mehr mit den heilenden Kräften. Dieses
Gitternetz ist übrigens ein Gitternetz, das die ganze Welt umspannt: Es
schaut so ähnlich aus wie ein geschliffener Diamant und verschiebt sich
eben auch immer so ein bisschen. Die ganzen bekannten Orte der Welt wie
z. B. Mont St. Michel in Frankreich oder die Pyramiden oder die
Aztekentempel sind immer auf Schnittpunkten dieses Gitternetzes.
Habermeyer: Die Linien ergeben sich also als Verbindung von einem Kraftort zum
nächsten. Was zeichnet denn dann einen Kraftort aus? Wie kann man das
erkennen? Wie erkennen Sie einen Kraftort? Angenommen man würde
Ihnen jetzt die Augen verbinden und würde Sie irgendwohin bringen:
Würden Sie dann einen Kraftort erkennen? Oder ist es so, dass Sie aus der
Literatur wissen, was ein Kraftort ist?
Fenzl: Ich denke, ich würde ihn erkennen.
Habermeyer: Woran?
Fenzl: Das ist schwer zu schildern, weil das natürlich bei jedem anders ist. Das ist
so ähnlich, wie wenn man fragt, wie ist es, wenn man verliebt oder traurig
ist. Ich kann das am besten folgendermaßen erklären. Ich bin z. B. auch
sehr wetterfühlig wie z. B. in diesen Tagen im Mai, der sehr durchwachsen
ist. Wenn Wasser in der Nähe ist, dann merke ich das. Viele Leute kennen
das: Bevor es zu regnen anfängt oder bevor ein Gewitter kommt, haben sie
ein Ziehen in den Gliedern. Das ist oft ganz deutlich an Narben lokalisierbar.
Aber sie haben jedenfalls ein allgemeines Ziehen, eine mentale Unruhe.
Das spürt man eben auch an diesen Orten ganz eindeutig. Ich bin also
sicher, dass ich auch mit verbundenen Augen sagen könnte, ob ich mich an
einem Kraftort befinde oder nicht. Die Menschen, die diese Begabung
ebenfalls haben, bestätigen das.
Habermeyer: Das macht sich also bei jedem anders bemerkbar, aber das ist doch etwas,
auf das man sich dann auch einigen kann, sodass nicht der eine behauptet,
das sei ein Kraftort, und der andere behauptet, das sei keiner.
Fenzl: Hier gibt es eine sehr starke Einigung. Jeder empfindet diese Orte als
schön. Viele der berühmten Ausflugsziele sind z. B. ebenfalls Kraftorte.
Ganz berühmt ist ja Neuschwanstein. Das ist ein Kraftort par excellence.
Ludwig II. wollte seinen Thronsaal genau auf so einem kosmischen
Einstrahlungsort gebaut haben. Das empfindet jeder als schön, als
malerisch, als emporhebend. Übrigens hat auch jeder positive Ort
unmittelbar daneben den negativen Ort, den abladenden Ort. In diesem Fall
ist das die Pöllathschlucht. Damit verbinden sich meist diese leider
bekannten Selbstmordstellen. Denken Sie nur an die
Großhesseloherbrücke bei München. Das sind sozusagen die
Schattenseiten eines Kraftortes.
Habermeyer: Wozu ist denn die Großhesseloherbrücke der Gegenpunkt, der Antipode?
Fenzl: Das ist ein Ort im Isartal. Ich habe ihn schon mal ausprobiert, er ist gar nicht
weit weg von dieser Brücke. Dort ist die Ladung sehr positiv. Die Brücke
jedoch ist ein negativer Kraftort. Denn es kann ja ansonsten nicht sein, dass
so viele Leute beschlossen haben, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Es gibt
jedenfalls ganz in der Nähe dieser Brücke sehr, sehr positive Gegenpunkte.
Es findet sich jedoch keine Kapelle oder so an diesen Punkten.
Habermeyer: Hm.
Fenzl: Es gibt da einfach immer einen Sender und einen Empfänger. Sie können