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(Winfried Scheuermann)<br />

Landtag von Baden-Württemberg – 14. Wahlperiode – 10. Sitzung – Donnerstag, 12. Oktober 2006<br />

Wenn Sie es jetzt nach Ende der Babylonischen Gefangenschaft<br />

tun, dann begrüße ich das ausdrücklich.<br />

(Abg. Dr. Christoph Palmer CDU: Hervorragende<br />

Rede! – Zuruf von der SPD: Geschichtsklitterung!)<br />

Die Gründe dafür, warum wir heute diese gemeinsame Entschließung<br />

hier im Parlament zur Diskussion und zur Abstimmung<br />

stellen, liegen auf der Hand.<br />

Erstens: Sie wissen alle, dass wir eine große Ost-West-<br />

Transversale durch Europa teilweise schon haben, teilweise<br />

in der Zukunft vervollständigen möchten.<br />

(Abg. Reinhold Pix GRÜNE: Nord-Süd!)<br />

Wenn wir nicht rasch den neuen Bahnhof in Stuttgart und<br />

die Neubaustrecke bis nach Ulm bekommen, erhöht sich<br />

von Tag zu Tag die Gefahr, dass diese große Ost-West-<br />

Transversale an Baden-Württemberg vorbeigeführt wird.<br />

(Beifall bei der CDU, der SPD und der FDP/DVP)<br />

Zweitens: Ein wichtiger Bestandteil dieses ganzen Projekts<br />

ist der Filderbahnhof zwischen der neuen Messe und dem<br />

Flughafen in Stuttgart. Er erleichtert für einen Großteil der<br />

Einwohner von Baden-Württemberg – nicht nur der Bewohner<br />

des mittleren Neckarraums – die Erreichbarkeit der Messe<br />

und des Flughafens in Stuttgart.<br />

Drittens: Für viele Bahnverbindungen im Land verringern<br />

sich durch dieses Vorhaben die Reisezeiten deutlich.<br />

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: So ist es!)<br />

Wenn ich heute von Pforzheim mit der Bahn zum Flughafen<br />

Stuttgart möchte, dann fahre ich mit einem mehr oder<br />

weniger schnellen Zug nach Stuttgart, brauche fünf bis zehn<br />

Minuten zum Umsteigen und brauche dann noch einmal<br />

25 Minuten mit der S-Bahn, bis ich am Flughafen bin.<br />

(Abg. Claus Schmiedel SPD: 27 Minuten!)<br />

Diese Zeit verkürzt sich um knapp eine halbe Stunde, wenn<br />

wir dieses Projekt haben. Das ist doch wirklich ein ganz<br />

entscheidender Vorteil!<br />

(Beifall bei der CDU, der SPD und der FDP/DVP<br />

– Abg. Claus Schmiedel SPD: Jawohl!)<br />

Viertens: Baden-Württemberg – das habe ich schon gesagt<br />

– will dieses Projekt, und wir brauchen dieses Projekt auch.<br />

Der Vorstandsvorsitzende der Bahn will dieses Projekt<br />

ebenfalls; nur der Bundesverkehrsminister will es nicht.<br />

(Unruhe – Beifall des Abg. Boris Palmer GRÜNE<br />

– Abg. Boris Palmer GRÜNE: Sehr gut! Der versteht<br />

etwas von der Sache, im Gegensatz zu Herrn<br />

Mehdorn!)<br />

Ich habe ein wenig den Verdacht, dass Eigennutz die größte<br />

Triebfeder beim Bundesverkehrsminister ist. Denn irgendwo<br />

im Hintergrund gibt es den Plan einer Verlängerung der<br />

Bahnlinie von Nürnberg nach Erfurt und weiter über Leipzig<br />

nach Berlin. Wir wollen, dass unsere Strecke wichtiger<br />

ist, weil sie eine viel größere Verkehrsbedeutung hat als<br />

die, über die ich gerade gesprochen habe.<br />

Und fünftens: Meine Damen und Herren, wenn Sie die<br />

deutschen Großstädte anschauen, dann sehen Sie, dass viele<br />

mehr oder weniger neue oder sanierte Bahnhöfe haben, und<br />

wir in Stuttgart haben einen alten. Warum?<br />

(Abg. Boris Palmer GRÜNE: Weil wir ihn absichtlich<br />

verrotten lassen!)<br />

Warum, wissen wir alle.<br />

(Abg. Boris Palmer GRÜNE: Seit 15 Jahren nichts<br />

investiert wegen eurem Quatsch!)<br />

– Lieber Herr Palmer, wenn die Sanierung dieses alten<br />

Bahnhofs plus ein irgend notwendiger Aufstieg nach Wendlingen<br />

praktisch so viel kostet wie ein neuer Bahnhof plus<br />

das Geld, das ich für die frei werdende Fläche bekomme,<br />

dann müssten wir ja schier mit dem Klammerbeutel gepudert<br />

sein, wenn wir sagen würden: Wir hängen so an unserem<br />

alten Bahnhof,<br />

(Abg. Brigitte Lösch GRÜNE: Das hat nichts mit<br />

Hängen zu tun!)<br />

und die Wehmut ist so groß, dass wir den auf ewig behalten<br />

wollen. Wir nicht!<br />

(Beifall bei der CDU und der FDP/DVP – Abg.<br />

Boris Palmer GRÜNE: Wir sind halt die wahren<br />

Konservativen, Herr Scheuermann!)<br />

Präsident Peter Straub: Das Wort erteile ich Herrn Abg.<br />

Drexler.<br />

Abg. Wolfgang Drexler SPD: Herr Präsident, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen! Herr Kollege Scheuermann, drei Bemerkungen<br />

zu Ihrer Rede.<br />

Wenn man als Opposition die Regierung lobt, dann macht<br />

man das, wenn man ein gemeinschaftliches Projekt vorhat.<br />

Wir wollen das gemeinschaftliche Projekt. Deswegen loben<br />

wir heute auch die Regierung.<br />

(Abg. Karl-Wilhelm Röhm CDU: Vielen Dank!)<br />

Sie haben das umgekehrt gemacht. Wir machen das auch.<br />

Ohne uns in der siebenjährigen Babylonischen Gefangenschaft,<br />

wie Sie das gerade ausgedrückt haben, wäre das<br />

Projekt schon längst gestorben,<br />

(Abg. Ute Vogt SPD: Ja!)<br />

wäre es schon vom Bund beerdigt.<br />

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)<br />

Das muss ich Ihnen einmal sagen. Denn es gab ja viele Bestrebungen,<br />

das Projekt zu begraben. Deshalb seien Sie<br />

froh, dass es sieben Jahre lang eine Beteiligung der SPD an<br />

der Bundesregierung gab. Sonst wäre das Projekt weg gewesen.<br />

– Natürlich!<br />

(Abg. Dr. Stefan Scheffold CDU: Na, na, na!)<br />

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