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Ausgabe 02/2010 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV

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Titel<br />

Mehr „Pflege“ für die „Internetpflege“?<br />

Auch durch Kommunen, Verbände und Seniorenräte? Ein Selbstversuch der Redaktion<br />

Die Suche nach einem Pflegeplatz<br />

mit Hilfe des Internets<br />

bringt unterschiedliche Ergebnisse.<br />

Vielleicht bekommen Internetfreaks<br />

schneller aussagekräftigere<br />

Informationen als der Autor.<br />

Jedoch: Die Personen, die akut oder<br />

demnächst auf der Suche nach Informationen<br />

sind für einen Heimplatz,<br />

für ambulante Pflege oder Hilfe zu<br />

Hause, das dürften ebenfalls nicht<br />

immer PC-Fans sein.<br />

Vorab gleich ein kurzes Fazit:<br />

Rund um das Thema Pflege bietet<br />

das Internet eine Fülle wichtiger Informationen,<br />

teilweise hervorragend<br />

und umfassend. Bei der Suche nach<br />

einem Heimplatz, ambulanter Pflege<br />

oder einer Tagespflege gibt es große<br />

Unterschiede und deshalb wohl noch<br />

viel zu tun. Vielleicht (hoffentlich)<br />

wird alles besser, wenn Pflegestütz-<br />

punkte vorhanden sind. Orientieren<br />

im eigenen Bemühen um die richtige<br />

Information und die Hilfe kann man<br />

sich an einigen Diensten und Angeboten.<br />

Vieles dürfte dem<br />

Verfasser bei seinem „Ausflug“<br />

in die mediale Pflegewelt<br />

entgangen sein. Es<br />

sollte jedoch nur „hineingeschnuppert“<br />

werden.<br />

Auf die Plätze,<br />

fertig, los!<br />

Wie beginne ich meine Suche<br />

nach dem Pflegeplatz?<br />

Hier finden die Profis sicher<br />

schon bei der (hauptsächlichen)<br />

Google-Suche<br />

andere und bessere Infos<br />

als der Autor. Jedoch nicht<br />

alle Suchenden wissen, dass es beispielsweise<br />

den „aok-pflegeheimnavigator.de“<br />

und den „pflegelotse.<br />

www.pflege-shv.de<br />

de“ (Verband der Ersatzkassen)<br />

gibt. Woher auch, wenn der Pflegefall<br />

ganz überraschend ansteht oder<br />

gerade eingetreten ist. Beide Webseiten<br />

sind hilfreich und bieten gute<br />

Infos und Broschüren. Bei der AOK<br />

wurde der eigene Wohnort Schwaikheim<br />

eingegeben und schon kam die<br />

Information, dass man jetzt unter<br />

12 623 Pflegeheimen wählen könne,<br />

um das Richtige zu finden. Als erstes<br />

wurde das heimische „Haus Elim“<br />

angezeigt. Weitere Klicks brachten<br />

eine Fülle an Informationen und haben<br />

sogar den Kontakt zur „Interessensvertretung<br />

der Heimbewohner“<br />

eröffnet. Es sind die Pflegesätze, die<br />

Zuzahlung, aber auch viele andere<br />

Informationen hinterlegt, bis zu den<br />

religiösen Angeboten im Heim, dem<br />

Qualitätsmanagement oder dem<br />

Gespräch beim Einzug mit Biografiearbeit.<br />

Für die Aktualität zeugen<br />

die Hinweise, wann diese Seite vom<br />

Heim zuletzt aktualisiert worden<br />

ist. Man ist aber nicht nur auf das<br />

Heim am Ort angewiesen, sondern<br />

kann sich die Möglichkeiten in fünf,<br />

zehn oder fünfzig Kilometer Umkreis<br />

aufrufen. Allerdings: Es ist recht unterschiedlich,<br />

was die Heime hier<br />

einstellen. Und das spricht dann für<br />

oder gegen die Anbieter.<br />

Gute und gutes „Lotsen“<br />

(auch bei den Ersatzkassen)<br />

Beim „Pflegelotse.de“ wird zuerst<br />

angeboten, die individuelle Versorgungsform<br />

zu finden (ob ambulant,<br />

stationär, Tagespflege, Nachtpfle-<br />

ge oder Kurzzeitpflege). Wenn die<br />

Heime vom MdK (Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen) bereits<br />

bewertet sind, erhält man auch dazu<br />

Informationen, sogar wie viele Bewohner<br />

für das Urteil befragt worden<br />

sind. Automatisch gibt es Infos zur<br />

Frage: Wie weit sind die Pflegeheime<br />

vom Heimatort entfernt? Und man<br />

kann sich Listen der Heime ausdrucken<br />

lassen. Es ist der Vergleich zwischen<br />

drei Heimen möglich.<br />

„Pflegeselbsthilfeverband“<br />

sucht<br />

wohl vorrangig noch Heime, die sich<br />

bei ihm zertifizieren lassen. Da gibt<br />

es bisher aber offensichtlich nur<br />

wenige. Zumindest hat sich bei der<br />

Eingabe „Pflegeheime Rems-Murr-<br />

Kreis“ im Dienst von „pflege-shv.de“<br />

kein zertifiziertes offenbart. Beim<br />

Knopf „Freie Pflegeplätze“ heißt es:<br />

„Vielleicht treffen Sie hier auf die<br />

beste Einrichtung Ihres Lebens.“ Das<br />

klingt recht vollmundig und für die<br />

„wohl letzte Station im Leben“ nicht<br />

ganz passend. Bei allem Bemühen,<br />

nun ein Heim zu finden, gibt es bei<br />

nur sieben zertifizierten Häusern<br />

eines bei Wiesbaden. Beim „Ratgeber<br />

für Heimplatzsuche“ wird lediglich<br />

über eine Veranstaltung vom 27.<br />

April 2006 informiert.<br />

Im „heimverzeichnis.de“ von „biva.<br />

de“ (Bundesverband der Nutzerinnen<br />

und Nutzer vom Wohn- und<br />

Betreuungsplätzen im Alter<br />

und bei Behinderten) sind<br />

die Ergebnisse ebenfalls<br />

„mager“. Beim Haus Elim<br />

in Schwaikheim finden sich<br />

lediglich die Adresse und<br />

der Hinweis auf die Mappe<br />

„Strukturdaten“ (in der jedoch<br />

nichts enthalten ist).<br />

(Nur einige) Landkreise<br />

und Städte<br />

vorbildlich<br />

Sind dabei die<br />

„Räte“ gefordert?<br />

Wider Erwarten gab es gute<br />

Erkenntnisse bei den „Öffentlichen<br />

Diensten“: <strong>Der</strong> Pflegeführer Ostalbkreis<br />

(www.ostalbkreis.de/pflege)<br />

vom Landratsamt in Aalen offerierte<br />

vieles zur Pflege und Gesundheitsangebote.<br />

Auf<br />

der Kreiskarte sind die<br />

„Pflege-Orte“ markiert.<br />

Klickt man die Übersicht<br />

dazu an, werden die<br />

Heime sichtbar und beim<br />

Klick darauf viele Einzelinfos,<br />

die Ansprechpartner<br />

sowie die Pflegesätze.<br />

In Karlsruhe klappte<br />

es mit der angegebenen<br />

Web-Seite „karlsruhe.<br />

de/fb4/personengruppen/senioren/wegweiser/pflege/pflegeheimplatz.de“<br />

auf Anhieb. Beim Knopf<br />

„oft gefragt“ gibt es Rubriken auch<br />

zur „Unterstützung zu Hause“ oder<br />

die „Freien Pflegeplätze“. Und dabei<br />

ist jeweils vermerkt, von wann dieser<br />

Zusatzeintrag stammt (und damit<br />

wird klarer, ob dort wohl noch<br />

Plätze frei sein dürften). Sogar zu<br />

Wohnpartnerschaften zwischen Äl-<br />

teren und Studierenden lässt sich<br />

manches nachlesen.<br />

Heime in Heilbronn (meist<br />

auf dem Stand April 2008)<br />

Auch im Stadt- und Landkreis<br />

Heilbronn kann man sich gut informieren<br />

(„landkreis-heilbronn.<br />

de/lra/service/info/pflege/pflegeh.<br />

php?n1=3&n2=19&n3=148&bf=“)<br />

und erfährt u.a., ob eigene Möbel<br />

mitgebracht werden können. Meistens<br />

wird darauf hingewiesen, dass<br />

die Angaben schon Ende April 2008<br />

eingestellt worden sind. Bei der<br />

Stadt Mannheim „heimplatzinfo.<br />

mannheim.de“ sind die Verkehrsverbindungen<br />

zu den Heimen gleich<br />

enthalten und die Daten können per<br />

pdf-Datei verschickt werden. Dann<br />

gibt es acht verschiedene Rubriken,<br />

in denen Infos und Vordrucke zu<br />

den Pflegeheimen, zur Anmeldung,<br />

Sozialleistungen, Heimvertrag usw.<br />

abrufbar sind.<br />

Und die Landeshauptstadt?<br />

Bei ihr scheint der Weg etwas umständlicher.<br />

Über die „stadt-stuttg-<br />

art.de“ tauchen die Älteren nirgends<br />

direkt auf. Man muss den „Bürgerservice“<br />

anklicken, dort acht Rubriken<br />

durchschauen. Man versucht<br />

es am besten über „Soziale Dienste,<br />

Leistungen, Beratungsangebote“.<br />

Unter „Bürgerservice“ taucht dann<br />

„Leben im Alter“ (LiA) auf. Wir kommen<br />

den Heimen näher – jedoch erst<br />

12 2/<strong>2010</strong> 2/<strong>2010</strong> 13<br />

www.pflegelotse.de<br />

www.aok-pflegeheimnavigator.de

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