Ausgabe 02/2010 - Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg eV
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Aktuell<br />
„Demographischer Wandel“ im Ländle<br />
Die „Räte“ und der „Ring“ im Landtag<br />
Aber nicht nur die erste Frage<br />
nach der künftigen Zuständigkeit<br />
ist am 4. März<br />
auch vom „Ständigen Ausschuss“<br />
des Landtags gestellt worden.<br />
Vorrangig wollte dieses Gremium<br />
wissen, was aus den Erkenntnissen<br />
der Enquetekommission geworden<br />
ist und den dazu im Jahre 2006 vom<br />
Parlament beschlossenen Handlungsempfehlungen.<br />
Deshalb hatte<br />
man die drei „Landesräte“ (Frauen-<br />
, Familien- und Seniorenrat) sowie<br />
den „Ring“ (Landesjugendring) zu<br />
einer öffentlichen Anhörung gebeten.<br />
Auch die Kommunalen Landesverbände<br />
der Gemeinden, Städte und<br />
Landkreise waren eingeladen worden.<br />
Damit man der Politik konzentriert<br />
gegenüber treten und auf Wiederholungen<br />
verzichtet, hatten sich<br />
die sowieso stets im Gespräch miteinander<br />
befindlichen Räte und der<br />
Ring im Vorfeld getroffen, eine gemeinsame<br />
Stellungnahme erarbeitet<br />
und schriftlich eingebracht. Deshalb<br />
konnte man sich in der mündlichen<br />
Anhörung jeweils auf einige wenige<br />
Punkte aus der speziellen Sicht beschränken.<br />
Die Generalaussage: Es<br />
ist einiges vorangebracht worden, es<br />
bleibt aber noch viel zu tun.<br />
Selbstbestimmtes<br />
Leben und Teilhabe<br />
Für den LSR stellte Vorsitzender<br />
Roland Sing als allerwichtigsten<br />
Punkt für die Älte-ren heraus: das<br />
selbstbestimmte Leben und die ge-<br />
sellschaftliche Teilhabe für die Senioren.<br />
Zum Beispiel sollten und<br />
müssten auch die Sozialhilfeträger<br />
das „selbstbestimmt“ achten, wenn<br />
es um den Platz im Heim gehe, der<br />
inzwischen teilweise „zugewiesen“<br />
werde. Für manche Parlamentarier<br />
war es auch nicht so klar oder sogar<br />
neu gewesen, als Sing auf die unterschiedlichen<br />
Anforderungen an das<br />
Pflegepersonal in den verschiedenen<br />
Bereichen der Pflege (ambulant, teilstationär<br />
und stationär) hingewiesen<br />
hat. Teilweise lasse sich die Situation<br />
dort nur noch mit Ehrenamtlichen<br />
verbessern bzw. würdig gestalten.<br />
Man dürfe mit Blick auf die Zukunft<br />
und die zunehmende Zahl an Pflegebedürftigen<br />
nicht nur nach mehr<br />
Pflegekräften rufen. Diese müssten<br />
auch von pflegefernen Tätigkeiten<br />
entlastet werden. Dazu gelte es, die<br />
Prozesse in den Pflegeheimen organisatorisch<br />
stark zu verändern. Die<br />
Gesundheitsberufe müssten alle zusammen<br />
eine gemeinsame Arbeitskultur<br />
entwickeln.<br />
Mehr technische Hilfen<br />
Für das selbstbestimmte Leben auch<br />
zu Hause müssten verstärkt technische<br />
Hilfen genutzt werden. Hier<br />
band er auch die Abgeordneten in<br />
seinen Vorstoß beim Lan-desseniorentag<br />
2009 ein, dass man mit einem<br />
Kongress zur Telemedizin und Telemonitoring<br />
neue Wege beschreiten<br />
könnte und sollte. Ausdrücklich bemängelte<br />
er, dass es nun aus Berlin<br />
kein Präventionsgesetz geben werde<br />
und mahnte an, dass man deshalb<br />
auf Landesebene was bewegen müsse.<br />
Mit Blick auf das immer wieder<br />
propagierte lebenslange Lernen informierte<br />
er über die geplante neue<br />
Kampagne „Internet für Ältere“, bei<br />
der auch die Landesregierung unterstützen<br />
sollte.<br />
„Gute Anregungen“ von<br />
Sing und wer ist „zuständig“?<br />
In der abschließenden allgemeinen<br />
Fragerunde für die Abgeordneten<br />
wurde Sing mehrfach Lob dafür gezollt,<br />
wie er die Probleme dargestellt<br />
und neue Weg aufge-zeigt habe.<br />
Breiten Raum nahm jedoch auch die<br />
Frage ein, wer künftig für die ressortübergreifenden<br />
Themen beim<br />
Demographischen Wandel zuständig<br />
ist. Denn diese Querschnitts-Aufgaben<br />
könne ein einzelnes Ministerium<br />
wohl kaum wahrnehmen. Dazu<br />
erklärte Sing, dass sich die Senioren<br />
nun erstmals im Titel des Sozialministeriums<br />
wieder finden. Wie es inhaltlich<br />
ausgefüllt werde, dazu müsse<br />
man wohl die Regierungserklärung<br />
abwarten.<br />
Auch das Thema Pflege<br />
muss gepflegt werden<br />
Weil es von der Politik extra angesprochen<br />
war, wies der Vorsitzende<br />
erneut darauf hin, dass die 50 geplanten<br />
Pflegestützpunkte zu wenige<br />
seien und ihr Aufbau zu lange dauere.<br />
Ein Mangel für ihn sei auch, dass<br />
diese Dienste nicht „ganzheitlich“<br />
beraten könnten, weil die ärztlich<br />
Seite, also deren Fachlichkeit fehle.<br />
Mit den 50 Stützpunkten könne man<br />
der angestrebten Wohnortnähe nicht<br />
entsprechen. Man würde das Verfahren<br />
jedoch akzeptieren, weil es sich<br />
jetzt um die Modellphase handle.<br />
<strong>Der</strong> Demographische<br />
Wandel ist überall<br />
„angekommen“<br />
Das abschließende Wort von Sozial-<br />
und Seniorenministerin Stolz stellt<br />
klar: Das Thema sei inzwischen überall<br />
im Lande „angekommen“. Nicht<br />
nur bei der Bevölke-rung und den<br />
Verbänden. Auch in sämtlichen Ressorts<br />
der Landesregierung. Des-halb<br />
werde es gelingen, dass die Aufgaben<br />
überall konsequent wahrgenommen<br />
werden. Denn alle seien nun sensibilisiert.<br />
Die Stellungnahme des <strong>Landesseniorenrat</strong>es<br />
ist nachzulesen auf der<br />
Homepage www.lsr-bw.de / Veröffentlichungen<br />
/ Stellungnahmen.<br />
Hans-Jörg Eckardt<br />
Kurz gemeldet!<br />
Senioren waren mit dabei<br />
Mappus verabschiedet Oettinger<br />
Mit einer Feier im voll besetzten Stuttgarter<br />
Opernhaus ist Ex-Ministerpräsident Günther<br />
Oettinger am 21. März offiziell verabschiedet<br />
worden. Mit warmen Worten würdigten sein<br />
Nachfolger Stefan Mappus (CDU), Daimler-Chef<br />
Dieter Zetsche und Ex-Bundesverteidigungsminister<br />
Peter Struck (SPD) die Verdienste des<br />
frischgebackenen EU-Energiekommissars um<br />
<strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>.<br />
Die Senioren waren mit dabei. <strong>Der</strong> Vorsitzende<br />
des LSR Roland Sing hatte eine Einladung erhalten<br />
und war einer der rund 1 000 Gäste aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
2/<strong>2010</strong> 2/<strong>2010</strong><br />
fai<br />
Wo, wann, was?<br />
Senioren aktiv – Potenziale älterer Menschen in<br />
Betrieben und im Ehrenamt fördern<br />
GRÜNEN-Fachtagung<br />
24. April, 10.30 – 15.30<br />
Stuttgart, Landtag<br />
HotelFuture<br />
Potenziale im demografischen Wandel<br />
Seniorenfreundliche Hotels und Gaststätten<br />
DEHOGA, Wirtschaftsministerium <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong>, LSR<br />
17. Mai, 9.00 – 17.30<br />
Böblingen, Altes Flugfeld<br />
„Dann holen wir halt eine Polin“<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen grenzüberschreitend<br />
aus Osteuropa<br />
Fachtagung<br />
18./19. Juni<br />
Evangelische Akademie Bad Boll<br />
„Mobil im Alter - Gesund und fit“<br />
Liberaler Seniorenkongress<br />
26. Juni, 10.00 – 16.00<br />
Stuttgart, Landtag<br />
„Leben mit Demenz“<br />
Kongress des Sozialministeriums <strong>Baden</strong>-<strong>Württemberg</strong> in Kooperation<br />
mit der Alzheimer Gesellschaft und dem <strong>Landesseniorenrat</strong><br />
8. September, 9.00 – 17.00<br />
Fellbach, Schwabenlandhalle<br />
Landesgeriatrietag<br />
22. September, 10.00 – 11.00<br />
Ettlingen, Schlossgarten<br />
Landesseniorentag <strong>2010</strong><br />
14. Oktober, 10.00 – 16.00<br />
Friedrichshafen, Graf-Zeppelin-Haus<br />
Mitgliederversammlung des <strong>Landesseniorenrat</strong>es<br />
16. November, 10.00 – 16.00<br />
Schorndorf, Barbara-Künkelin-Halle