25 Jahre NSB - Schiff & Hafen

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SPEZIAL | 25 JAHRE NSB Jüngster Flottenzugang: „Conti Salomé“ NSB Die von der Conti Reederei bei Aker Yards, Germany in Auftrag gegebene erste Einheit des neuen, innovativen Containerschifftyps Aker CS 2100 ist kürzlich abgeliefert worden und wird von der Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (NSB), Buxtehude, gemanagt Als Folge des einerseits kontinuierlichen Anstiegs des Welthandelsvolumens sowie der weiterhin zunehmenden Containerisierung der Warenströme ist auch der Bedarf nach Handysize-Containerschiffen stark gewachsen; ein Markt, dem die Auslastung deutscher Werften auf Jahre zu verdanken ist. Nachdem bei Aker Yards, Germany in Wismar und Warnemünde in den letzten zehn Jahren vor allem Containerschiffe mit Kapazitäten zwischen 2500 TEU und 5500 TEU gefertigt worden sind, erweitern neu hinzugekommene kleinere Containerschiffstypen, wie Aker CS 1900 und 2100, das Angebot der beiden Werften. Die erwartete steigende Nachfrage nach Feedertonnage war für die Conti Reederei 52 Spezial Schiff & Hafen | Juli 2007 | Nr. 7 Management GmbH, Putzbrunn, der Anlass insgesamt fünf Einheiten des neuen Schiffstyps Aker CS 2100 in Auftrag zu geben. Die Niederelbe Schiffahrtsgesellschaft mbH & Co. KG (NSB), Buxtehude, hat bereits das Schiffsmanagement des ersten kürzlich abgelieferten 2127 TEU-Neubaus „Conti Salomé“ übernommen, der zahlreiche Innovationen vorweist. Das neue Schiffsdesign Aker CS 2100, das in enger Zusammenarbeit von Werft und Reederei entstanden ist, stellt dabei eine Verlängerung des Typs Aker CS 1900 dar. Schiffsentwurf Der Entwurf des Schiffs erfolgte unter der Prämisse „Smart – Green – Effi cient“. Besondere Schwerpunkte waren unter anderem eine hohe und fl exible Container-Ladekapazität des „COMPACT“-Ladungskonzepts, eine hohe Umweltverträglichkeit bei geringem Treibstoffverbrauch und eine große Kühlcontainer-Anzahl gemäß Klassezusatzeichen RCP des Germanischen Lloyd.Der Neubau mit halb-achterlich und direkt über dem Maschinenraum angeordneten Deckshaus weist zahlreiche Innovationen auf, die eine optimale Ausnutzung des Schiffsraums ebenso wie verschiedene Umweltschutz-Aspekte betreffen und den Typ Aker CS 2100 zu einem überaus modernen und fl exibel einsetzbaren Schiff machen. Das Antriebskonzept, bestehend aus zwei umweltfreundlichen 4-Takt-Motoren, Getriebe und Verstellpropeller, ist besonders
vorteilhaft, wenn lange Passagen in gedrosselter Revierfahrt mit geringer Antriebsleistung im Kombinator-Betrieb zurückgelegt werden. Dabei wird eine Antriebsmaschine ausgekuppelt und abgeschaltet, während der andere Motor unter dann entsprechend höherer Last wesentlich optimaler betrieben wird und somit sehr niedrige Abgas-Emissionen und einen geringen Kraftstoffverbrauch aufweist. Eine Besonderheit des Entwurfs ist die Konzeption von zwei unterschiedlichen Schiffsgrößen, die auf eine gemeinsame konstruktive Basis zurückgreifen und sich im Wesentlichen nur in der Länge unterscheiden: Der Typ Aker CS 1900 lässt sich um eine 40 Fuß-Containerscheibeverlängern, wodurch der Typ Aker CS 2100 entsteht. Sowohl für den Typ CS 2100 als auch für den Typ CS 1900 wurden Modellversuche bei der HSVA Hamburg durchgeführt. Dabei wurden, ausgehend vom ursprünglichen Formvorschlag, verschiedene Details in Vor- und Achterschiff verbessert. Die ambitionierten Optimierungsarbeiten im Bereich der Hydrodynamik gewährleisten ein energie-optimiertes Schiff: der Entwurf fi ndet sich unter den besten vergleichbaren Schiffe in der HSVA Datenbank wieder. Des Weiteren stellen die durchgeführten umfangreichen Kavitations-Untersuchungen und Druckimpuls-Messungen im HYKAT der HSVA ein niedriges Niveau der propellerinduzierten Druckimpulse sicher. Die Kraftstofftanks des Schiffs sind ohne Kontakt zur Außenhaut angeordnet. Im Falle eines Lecks tritt daher kein Kraftstoff Ausdocken der „Conti Salomé“ bei Aker Yards, Germany am Werftstandort Wismar (links). Auf dem Deckshaus (unten). aus dem Schiff aus. In der Doppelhülle sind nur Ballastwassertanks untergebracht, die Treibstoffvorratstanks sind in Hochtankscheiben zwischen den Laderräumen angeordnet. Damit entspricht auch dieses Design bereits den neuen MARPOL-Vorschriften für „Protected Fuel Oil Tanks“. „Conti Salomé“ ist entsprechend den noch nicht weltweit in Kraft befi ndlichen Vorschriften IMO Res. A. 868 (20) ausgelegt, die den Austausch von Ballastwasser regulieren.Durch die Anordnung von je zwei Setz- und Tagestanks für Schweröl wird den seit Mai 2005 geltenden IMO-Bestimmungen zur Reduzierung der Luftverschmutzung (Annex VI zur MARPOL 73/78) nachgekommen, die in bestimmten Seegebieten die ausschließliche Verbrennung von besonders schwefelarmen Kraftstoffen vorschreiben. Für den Unterwasseranstrich wurde ein selbstpolierendes, TBT-freies Anstrichsystem verwendet. Lieferant dieses Systems sowie aller anderen auf dem Schiff zum Einsatz kommenden Farben ist Jotun. Strukturentwurf / Schiffsfestigkeit Die Ausgangsbasis des Stahlstruktur- Entwurfs bildete das „COMPACT“-Design des Typs Aker CS 1900, das um eine 40 Fuß-Containerscheibe verlängert wurde. Entwicklungsziel war eine gewichtsoptimale Stahlstruktur bei minimaler Anzahl an Bauteilen unter Verwendung eines sinnvollen Anteils von höherfestem Stahl. An verschiedenen Stellen konnten Elemente eingespart oder neue Lösungen gefunden werden, wie im Doppelboden, im oberen Boxgirder, am Lukenlängssüll und an den Stützschotten. Höherfester Stahl kommt vor allem in den Bereichen Lukensüll und Süllbank, auf dem Hauptdeck und in den Scheergängen, bei der Bodenbeplattung, den Mittellängsträgern, den Seitenträgern sowie bei sämtlichen Profi len zum Einsatz. Dabei war die spezielle Forderung des Reeders nach einer erhöhten Lebensdauer der Bauteile zu berücksichtigen. Die der Dimensionierung zugrunde gelegten Biegemomente berücksichtigen alle im praktischen Schiffsbetrieb auftretenden Ladefälle. Im Bereich des Deckshauses, des Maschinenraums und des Achterschiffs bestimmen vor allem schwingungstechnische Aspekte die Gestaltung und Dimensionierung der Bauelemente. Aufgrund der starren Lagerung der Hauptmaschinen waren bei der resonanzfreien Auslegung sowohl die Motoren als auch der Propeller als wesentliche Schwingungserreger zu betrachten. Wie bereits erwähnt, ist das Gesamtniveau der propellerinduzierten Druckimpulse als niedrig anzusehen. Im Maschinenraum war insbesondere auf eine ausreichend steife Lagerung der Haupt- � Spezial Schiff & Hafen | Juli 2007 | Nr. 7 53
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