Arbeitsdruck Nr. 43 - Der Paritätische NRW

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Meldungen Zum Geburtstag 25 Jahre Dalke gGmbH Integrationsunternehmen der ersten Stunde feiert Jubiläum Im September 1981 wurde mit der Gründung der Firma Dalke gGmbH in Gütersloh ein Meilenstein für die Entwicklung eines erfolgreichen und passgenauen Integrationsinstrumentes für behinderte Menschen in den allgemeinen Arbeitsmarkt gelegt. Mit einem Festakt und einer Podiumsdiskussion mit Fachleuten wurde in diesem Jahr das Jubiläum gefeiert. Auf Initiative und den Privatmitteln der beiden heutigen Geschäftsführer Rolf Simon und Helmut Landwehr sowie des damaligen ärztlichen Direktors der Westfälischen Klinik für Psychiatrie in Gütersloh, Professor Dr. Dr. Klaus Dörner wurden 1981 die ersten sechs Mitarbeiter eingestellt und ein LKW als Betriebsmittelgrundlage angeschafft. Der Umsatz im Gründungsjahr betrug 58.000 DM. Heute arbeiten insgesamt 52 behinderte und nichtbehinderte MitarbeiterInnen bei Dalke und erwirtschaften einem Jahresumsatz von 2,95 Mio. Euro. Dies ist unter anderem durch eine aktive Betriebsführung möglich geworden, die das Ziel hat, Arbeitsplätze für behinderte Menschen zu schaffen. Im Jahre 1992 eröffnete das Unternehmen mit dem Neubau an der Carl-Zeiss-Straße einen zweiten Standort in Gütersloh. Starke Partner Von Beginn an gibt es eine enge Zusammenarbeit mit der Firma Miele in Gütersloh. Ausgehend von einfachen Montage- und Verpackungsarbeiten ist Dalke inzwischen seit vielen Jahren aktiv in komplette Produktionsketten für die Firma Miele eingebunden und im Zuge des firmeninternen Qualitätsmanagements von Miele zertifiziert. Integrationsfirmen im Jahr 2031 Wie arbeiten Integrationsfirmen im Jahr 2031 und wie sieht der Arbeitsmarkt für behinderte Menschen aus, war die Frage an die Experten der Podiumsdiskussion. Die aktuelle Diskussion um einen dritten Arbeitsmarkt und die bisherigen Erfahrungen in der beruflichen Integration behinderter Menschen wurden bei den Beiträgen berücksichtigt. Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner hält Integrationsunternehmen auch im Jahr 2031 für wichtig. Er könnte sich allerdings vorstellen, dass v.r.n.l.: Dr. Markus Miele Geschäftsführender Gesellschafter der Fa. Miele & Cie KG; Helmut Landwehr und Rolf Simon Geschäftsführer DALKE gGmbH; MdB Klaus Brandner Arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion; Prof. Dr. Dr. Klaus Dörner Gesellschafter der DALKE gGmbH und ehem. ärztl. Direktor der Westf. Klinik; Ulrich Adlhoch Leiter des Integrationsamtes Münster beim LWL; Arndt Schwendy Vorsitzender der BAG Integrationsfirmen Fotograf Jörg Sänger die behinderten Mitarbeiter, unterstützt durch Minderleistungsausgleich und Beratung des Arbeitgebers und Arbeitnehmers, nicht mehr in Sonderformen sondern, direkt in Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes eingegliedert sind. Für die Unternehmen ist in dieser Zukunft die Beschäftigung von behinderten Mitarbeitern eine Selbstverständlichkeit geworden, die auch gesellschaftliche Anerkennung bringt. Klaus Brandner, Mitglied des Bundestages und aktueller Verfechter eines dritten Arbeitsmarktes, sieht als Organisationsstruktur für einen bis dahin entstanden gemeinwohlorientierten Arbeitsmarkt auch die Integrationsunternehmen. Ulrich Adlhoch, Leiter des Integrationsamtes beim Landschaftsverband Westfalen- Lippe sieht die Weiterentwicklung für Inte- grationsunternehmen auch im Rahmen der Globalisierung. Seine Vision wäre ein weiterer Firmenstandort der Dalke gGmbH im Jahre 2031 in China. Die guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit, allerdings auch die Notwendigkeit für ein Integrationsunternehmen im Produktionsablauf einer großen Firma wie Miele als Zulieferer immer aktuell am Ball zu sein, hob Dr. Markus Miele als geschäftsführender Gesellschafter der Miele & Cie. KG hervor. Auch im Jahre 2031 wünscht sich Miele eine engagierte Zusammenarbeit mit der Firma Dalke. Das Jubiläum und die Diskussion zeigen auf beeindruckende Art und Weise, dass Integrationsunternehmen ein wichtiger Baustein zur Integration besonderer Zielgruppen in den Arbeitsmarkt sind und auch bleiben werden. Thomas Tenambergen Zum Autor Thomas Tenambergen ist Projektentwickler/Fachberater im Paritätischen Landesverband. Tel.: 0 25 72/ 820 23 E-Mail: tenambergen@paritaet-nrw.org 22 arbeitsdruck 11/06
Willkommen beim Paritätischen arbeitsdruck 11/06 Meldungen EinLaden Espelkamp gGmbH Neues „Soziales Kaufhaus” im Paritätischen Im Zentrum der Stadt Espelkamp entstand im Rahmen eines Kooperationsprojektes der beiden paritätischen Träger Hexenhaus e.V. und Zentrallager gGmbH im Jahre 2006 ein „Soziales Kaufhaus”. Im Juni 2006 konnte der Paritätische Wohlfahrtsverband die EinLaden Espelkamp gGmbH als neues Mitglied begrüßen. Das soziale Kaufhaus ist zurzeit an zwei Standorten untergebracht und teilt sich in zwei zentrale Bereiche auf: • Kleinteile (Kleidung, Spielzeug, Kleingeräte, Haushaltsartikel u.ä.) • Möbel Es wird durch laufende Spenden bzw. Auflösungen / Entrümpelungen von Privathaushalten ausgestattet. Nachfrage groß – Angebot groß Spezialgebiet – Förderung von Frauen Neben dem Angebot an preiswerter Kleidung und Möbeln für benachteiligte Menschen verfolgt das Projekt insbesondere die berufliche Qualifizierung und Beschäftigung von Frauen. Für diese ist die Arbeitsmarktsituation in Espelkamp besonders schlecht. Im Mittelpunkt des Arbeitsprojektes steht die individuelle und ganzheitlich orientierte berufliche Förderung der Teilnehmerinnen, die in der Regel Arbeitslosengeld II beziehen. Aktuell führt der Träger eine Bildungsmaßnahme durch, die sich primär an Frauen unter 25 Jahren (U 25) mit und ohne Ausbildung sowie langzeitarbeitslose Bezieherinnen von Grundsicherung. Soziale und fachliche Qualifizierung Das Projekt dient der Stabilisierung der Persönlichkeit der TeilnehmerInnen. Dazu werden sie (wieder) an arbeitsweltbezogene Bedingungen und an (fremd-) strukturierte Betriebsabläufe gewöhnt. Ergänzt werden diese Schritte durch die berufsbezogene Qualifizierung und im optimalen Fall findet der Einsatz im EinLaden nach einer Vermittlung seine Fortsetzung auf dem ersten Arbeitsmarkt. In folgenden Aufgabengebieten stehen fachliche Qualifizierungen zur Auswahl: • Abholung (Spenden, Haushaltsauflösungen) • Sortierung (Entsorgung, Verarbeitung, Verkauf, Lagerung) • Aufarbeitung (Recycling, Waschen, Nähen, Reparatur) • Verwaltung (Büro, EDV, Internet, Logistik) • Verkauf (Kundenorientierung, -akquise, Dekoration, Kasse) • Hauswirtschaft (Cafeteria, Hygiene, Reinigung) Probleme und Lösungen Aber Arbeitslosigkeit ist nicht das einzige Problem der Frauen. Weitere sind beispielsweise soziale Schwierigkeiten, familiäre Konflikte, problematische Scheidungen, Gewalterfahrungen, Migrationshintergrund mit Sprachschwierigkeiten, Straffälligkeit, Langzeit- arbeitslosigkeit. Durch ein integriertes psychosoziales Informations- und Beratungsangebot erhalten die Frauen Unterstützung bei der Bewältigung dieser Schwierigkeiten. Hier arbeitet das Projekt eng mit dem Hexenhaus e.V. zusammen, denn mit der Bewältigung der dringendsten Probleme wie einer fehlenden Kinderbetreuung, einer schwierigen Wohn- sowie finanziellen Situation oder Überschuldung wird der Schritt in eine dauerhafte Erwerbstätigkeit vorbereitet. Nachfrage groß – Angebot groß Bereits im ersten Jahr des Bestehens ist feststellbar, dass ein derartiges Angebot in Espelkamp fehlte. Sowohl die Angebote des sozialen Kaufhauses werden intensiv genutzt als auch die Qualifizierungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten intensiv nachgefragt, erläutert die Geschäftsführerin Julia Fontana. Und einen Wunsch gibt es für das neue Projekt auch. Gerne würde man im Jahr 2007 die zwei Standorte zusammenlegen und die breite Palette an Waren und Dienstleistungen in Espelkamp unter einem Dach anbieten. Thomas Tenambergen Zum Autor Thomas Tenambergen ist Projektentwickler/Fachberater im Paritätischen Landesverband. Tel.: 0 25 72/ 820 23 E-Mail: tenambergen@paritaet-nrw.org Fachgruppe intern III Paritätische Projektentwickler mit Kollegen angrenzender Fachgebiete bei der gemeinsamen Lösung ganz praktischer Probleme. 23
Seite 1 und 2: Editorial Neuer „Integrationsarbe
Seite 3 und 4: Rahmenbedingungen ermöglichen nur
Seite 5 und 6: Diskussion II Integrationsunternehm
Seite 7 und 8: Konkurrenz von anderen Firmen gesch
Seite 9 und 10: Kosten erfasst. Die Mindereinnahmen
Seite 11 und 12: Diskussion V Grundsicherung Als bed
Seite 13 und 14: geplant und umgesetzt werden. Da fe
Seite 15 und 16: ad: Einige Mitglieder der QG haben
Seite 17 und 18: Große Vielfalt Um die Zusätzlichk
Seite 19 und 20: Personalentwicklung Regelmäßig we
Seite 21: Abstimmung mit Fremdwahrnehmung aus

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