26.02.2013 Aufrufe

Arbeitsdruck Nr. 43 - Der Paritätische NRW

Arbeitsdruck Nr. 43 - Der Paritätische NRW

Arbeitsdruck Nr. 43 - Der Paritätische NRW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rahmenbedingungen ermöglichen nur<br />

den Übergang. Davon leiten sich seine<br />

Grenzen wie „Wettbewerbsneutralität”<br />

und „Zusätzlichkeit” sowie seine strikte<br />

„arbeitsmarktliche Zweckmäßigkeit” ab.<br />

<strong>Der</strong> Übergang soll effektiv erreicht werden.<br />

3) <strong>Der</strong> Integrationsarbeitsmarkt. Er bietet<br />

a) in gewinnorientierten sozialen Unternehmen<br />

sozialversicherungspflichtige (auch<br />

tariflich einordbare) Entlohnung.<br />

b) in nicht gewinnorientierten sozialen Organisationen<br />

eine Entlohnung auf Basis der<br />

Transferleistungen zuzüglich pauschalierter<br />

Arbeitsanreize.<br />

Das Ziel ist die dauerhafte individuelle Integration<br />

in die Arbeitsgesellschaft. Im Integrationsarbeitsmarkt<br />

werden diejenigen Langzeitarbeitslosen<br />

beschäftigt, die auch mittelfristig<br />

nicht in den Wettbewerbsarbeitsmarkt übergehen<br />

werden. Er schließt diesen Übergang<br />

nicht aus, zielt aber nicht systematisch auf<br />

ihn ab.<br />

Praxismodell<br />

AGH – Flex<br />

Verlässliche und flexible Beschäftigungsförderung<br />

in sozialen Unternehmen<br />

arbeitsdruck 11/06<br />

Schwerpunkt<br />

In Dortmund arbeitet die Interessengemeinschaft sozialgewerblicher Beschäftigungsinitiativen (ISB e.V.)<br />

gemeinsam mit der JobCenter ARGE aktuell an einem Modell zur Umsetzung von längerfristigen bedarfsgerechten<br />

Beschäftigungs- und Qualifizierungsangeboten für ALG II-Empfängerinnen und Empfängern. Andreas Koch<br />

Hintergrund<br />

Bereits seit Beginn der Erprobung von Arbeitsgelegenheiten<br />

(AGH) mit Mehraufwandsentschädigung<br />

(den sog. „Euro Jobs”) hat der<br />

ISB e.V. sich dafür eingesetzt, dass sie nicht<br />

die einzige Variante der Beschäftigungsförderung<br />

sein dürfen und hat eingefordert, die<br />

gesetzlichen Möglichkeiten des § 16 SGB II<br />

zur Schaffung von Arbeitsgelegenheiten mit<br />

der Zahlung tariflichen Entgelts zu nutzen.<br />

So gelang es bereits Anfang 2005 im Beirat<br />

der ARGE das sogenannte „Dortmunder Modell”<br />

zu verankern, das vorsieht, 10% aller<br />

Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante<br />

durchzuführen. Von diesen werden 2/3 der<br />

Einsatzfelder in der Sozialwirtschaft umge-<br />

Die politisch zu setzenden Rahmenbedingungen<br />

ermöglichen eine dauerhafte Arbeitsperspektive<br />

für die vorgesehene Zielgruppe. Die<br />

dort geschaffenen Arbeitsplätze stehen unter<br />

dem Diktum der „Zusätzlichkeit” und des<br />

höchstmöglichen sozialpolitischen Nutzens.<br />

Kernpunkte des Diskussionspapiers „Drei,<br />

zwei, eins – meins? Auktion Arbeitsmarkt!”<br />

zu den Aufgaben, der Funktion und dem<br />

Wesen eines Integrationsarbeitsmarktes sind<br />

die im Vordergrund stehende unternehmerische<br />

Haltung und das Risiko, welche an<br />

sozialpolitischen Zielen ausgerichtete Beschäftigungsunternehmen<br />

aufweisen und<br />

eingehen. Um dauerhafte Arbeitsplätze auf<br />

dem Integrationsarbeitsmarkt zu schaffen ist<br />

die Förderung einer notwendigen Infrastruktur<br />

ebenso erforderlich wie der geregelte Marktzugang.<br />

Einnahmen am Markt und Kostendeckungsbeiträge<br />

der Träger der Grundsicherung<br />

sollen eine nachhaltige sozialpolitische<br />

Arbeitsmarktförderung sichern. Dazu bedarf<br />

es eines regulierten regionalisierten und<br />

regelmäßig überprüften Zugangsverfahrens<br />

für Beschäftigte und Unternehmen/Organi-<br />

setzt, 1/3 bei Handwerksbetrieben. Das Modell<br />

erwies sich als so erfolgreich (Evaluation<br />

des IAB: über 60% Integrationsquote), dass<br />

inzwischen das Landesprogramm „JobTrainer<br />

<strong>NRW</strong>” diesen Ansatz für KMU aufgegriffen<br />

hat. Mittlerweile ist der Anteil der Entgeltvariante<br />

an allen Arbeitsgelegenheiten in Dortmund<br />

deutlich erhöht worden und soll im<br />

Jahr 2007 bis auf 30% erhöht werden. Die<br />

Förderdauer von sozialversicherungspflichtigen<br />

AGH beträgt zurzeit maximal 11 Monate.<br />

Vom ISB e.V. aber auch von den Vertretern<br />

des Handwerks und der Gewerkschaften wurde<br />

immer wieder darauf hingewiesen, dass<br />

diese Förderungsdauer für einige Zielgruppen<br />

nicht ausreicht, um sie zu integrieren, bzw.<br />

sationen. Basis ist die an der Realität ausgerichtete<br />

individuelle Beschäftigungsprognose<br />

auf dem Wettbewerbsarbeitsmarkt<br />

durch ein beschäftigungsorientiertes Fallmanagement<br />

der Jobcenter bzw. Optionskommunen.<br />

Das ausführliche Diskussionspapier ist unter<br />

www.sci-moers.de herunterladbar.<br />

Karl-Heinz Teußen /<br />

Dr. Michael Seligmann<br />

Zu den Autoren<br />

Karl-Heinz Theußen ist Geschäftsführer,<br />

sci:moers gGmbH<br />

E-Mail:<br />

Karl-heinz-theussen@sci-moers.de<br />

Dr. Michael Seligmann ist Inhaber<br />

der Seligmann Consulting Münster<br />

E-Mail: info@seligmannconsulting.de<br />

dass einige Menschen dauerhafte Förderung<br />

benötigen, um ihre Minderleistung auszugleichen.<br />

Bereits im Jahr 2005 formulierte daher<br />

der ISB e.V. die Forderung nach einer bis zu<br />

5 jährigen Förderung für bestimmte Zielgruppen<br />

(z.B. 55+). Die ARGE folgte dieser Forderung<br />

nicht.<br />

Auf Bundesebene wurden die Bemühungen,<br />

die Möglichkeit zu schaffen, einen längerfristigen<br />

Minderleistungsausgleich zu ermöglichen<br />

weiter intensiviert. <strong>Der</strong> ISB e.V. nahm<br />

an mehrere Hearings in Berlin mit Bundestagsabgeordneten<br />

von SPD und Bündnis<br />

90/Die Grünen teil. Es wurden Berechnungen<br />

veröffentlicht, die nachwiesen, dass die<br />

3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!